Gittertragwerk
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gittertragwerk, das zwischen einem eingefalteten und einem ausgefalteten Zustand verstellbar ist, wobei das Gittertragwerk längs verlaufende Stützen aufweist, die im ausgefalteten Zustand des Gittertragwerkes durch schräg verlaufende Streben miteinander verbunden sind, wobei die schräg verlaufenden Streben schwenkbar unmittelbar oder mittelbar an den längs verlaufenden Stützen angeordnet sind.
Aus dem Stand der Technik sind sogenannte Gittertragwerke bekannt, die längs verlaufende Stützen aufweisen, die im ausgefalteten Zustand des Gittertragwerkes durch schräg verlaufende Streben miteinander verbunden sind. Dabei ist die Anordnung der Streben derart gelöst, dass der Abstand der in Längsrichtung des Gittertragwerkes verlaufenden Stützen verringerbar und vergrößerbar ist, so dass das Gittertragwerk eingefaltet und ausgefaltet werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gittertragwerk der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass dieses einen vergleichsweise einfachen Aufbau aufweist und dennoch ein problemloses Einfalten und Ausfalten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch ein Gittertragwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Danach ist vorgesehen, dass wenigstens eine der schräg verlaufenden Streben, vorzugsweise mehrere oder alle dieser schräg verlaufenden Streben einen ersten Abschnitt sowie einen zweiten Abschnitt aufweisen, die derart gelenkig miteinander in Verbindung stehen, dass der Winkel zueinander beim Einfalten des Gittertragwerkes geringer wird.
Die schräg verlaufenden Streben können somit beispielsweise in Form eines Kniehebels ausgeführt sein, dessen einer Hebel mit einer längs verlaufenden Stütze und dessen anderer Hebel mit einer anderen längs verlaufenden Stütze unmittelbar oder mittelbar schwenkbar in Verbindung steht. Grundsätzlich ist es auch denkbar, die schräg verlaufenden Streben mit mehr als einem Gelenk auszuführen, was allerdings eine entsprechend aufwendigere Konstruktion mit sich bringt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass alle der schräg verlaufenden Streben einen ersten Abschnitt sowie einen zweiten Abschnitt aufweisen, die derart gelenkig miteinander in Verbindung stehen, dass der Winkel zueinander beim Einfalten des Gittertragwerkes geringer wird.
Wenigstens einige der schräg verlaufenden Streben können über Kreuz verlaufen und relativ zu einer sich in Querrichtung des Gittertragwerkes erstreckenden Achse spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sein. Dementsprechend ist auch die Bewegungsrichtung der schräg verlaufenden Streben beim Einfalten des Gittertragwerkes spiegelsymmetrisch zueinander, d. h. dass beim Einfalten des Gittertragwerkes das die beiden Abschnitte verbindende Gelenk einer der schräg verlau-
fenden Strebe in einer Richtung des Gittertragwerkes und einer anderen, mit dieser über Kreuz verlaufenden schräg verlaufenden Strebe in der anderen Richtung des Gittertragwerkes bewegt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens eine der schräg verlaufenden Streben an einer Hülse angelenkt ist, die fest oder verschieblich auf den längs verlaufenden Stützen angeordnet ist. Eine vergleichsweise einfache Konstruktion ergibt sich dann, wenn die Hülse fest an der längs verlaufenden Stütze angeordnet ist bzw. wenn die ersten und/zweiten Abschnitte an festen Punkten der längs verlaufenden Stützen schwenkbar angeordnet sind.
Das Aufeinanderzubewegen der längs verlaufenden Stützen beim Zusammenfalten des Gittertragwerkes wird dadurch ermöglicht, dass die schräg verlaufenden Stützen aus wenigstens zwei Abschnitten bestehen, die gelenkig miteinander in Verbindung stehen.
Vorzugsweise ist der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt der schräg verlaufenden Streben derart ausgeführt, dass diese eine unterschiedliche Länge aufweisen. Handelt es sich bei den schräg verlaufenden Streben um Streben, die aus zwei Abschnitten bestehen, kann somit vorgesehen sein, dass das diese beiden Abschnitte verbindende Gelenk nicht mittig in der Strebe, sondern dazu versetzt, insbesondere zu einem der Endbereiche gewandt ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der erste Abschnitt und/oder der zweite Abschnitt der schräg verlaufenden Streben erste Arretierungsmittel aufweist, mittels derer der oder die Abschnitte an zweiten Arretierungsmitteln fixierbar sind, die an den längs verlaufenden Stützen oder an einem daran angeordneten Bauteil angeordnet sind. Die zweiten Arretierungsmittel können derart ausgeführt sein, dass die ersten Arretierungsmittel mehrerer, vorzugsweise zweier schräg verlaufenden Streben an einem zweiten Arretierungsmittel fixierbar sind. So ist es beispielsweise denkbar, dass die längs verlaufenden Stützen oder daran angeordnete Bauteile, wie beispielsweise eine Hülse zweite Arretierungsmittel aufwei-
sen, mittels derer die ersten Arretierungsmittel zweier schräg verlaufender Streben fixierbar sind.
Die Arretierungsmittel können beispielsweise einen verschieblich angeordneten Bolzen aufweisen, der durch entsprechende Bohrungen der schräg verlaufenden Streben sowie der längs verlaufenden Stützen oder daran angeordneter Bauteile verläuft.
Darüber hinaus können im ausgefalteten Zustand des Gittertragwerkes quer verlaufende, mit einem Gelenk versehene Streben vorgesehen sein, die die längs verlaufenden Stützen miteinander verbinden. Diese quer verlaufenden Streben dienen der Erhöhung der Stabilität des Gittertragwerkes und können darüber hinaus mit Bestätigungsmitteln versehen sein, durch die das Einfalten und/oder das Ausfalten des Gittertragwerkes erleichtert oder bewirkt wird.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus einen Kran, der dadurch gekennzeichnet ist, dass aus einem oder mehreren Gittertragwerken gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 besteht oder wenigstens ein derartiges Gittertragwerk aufweist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 - Figur 5: perspektivische bzw. Seitenansichten des erfindungsgemäßen Gittertragwerkes im ausgefalteten Zustand, im eingefalteten Zustand sowie in Zwischenzuständen,
Figur 6: eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Gittertragwerkes mit Detaildarstellungen,
Figur 7: eine Seitenansicht des Gittertragwerkes in einer anderen Ausführungsform mit Detaildarstellungen und
Figur 8: eine Seitenansicht des Gittertragwerkes in einer weiteren Ausführungsform mit Detaildarstellungen.
Die Figuren 1 bis 5 zeigen das Gittertragwerk gemäß der vorliegenden Erfindung in unterschiedlichen Zuständen.
Figur 1 zeigt das Gittertragwerk im ausgefalteten Zustand.
Es besteht in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel aus vier längs verlaufenden Stützen 10 die im Querschnitt die Ecken eines Rechteckes oder Quadrates bilden. Grundsätzlich sind auch davon abweichende Querschnittsformen denkbar. Diese längs verlaufenden Stützen 10 sind durch im ausgefalteten Zustand gemäß Figur 1 schräg verlaufende Streben 20 miteinander verbunden. Die schräg verlaufenden Streben 20 bestehen jeweils aus einem ersten Abschnitt 22 und aus einem zweiten Abschnitt 24. Der erste Abschnitt 22 ist länger ausgeführt als der zweite Abschnitt 24. Der erste Abschnitt 22 ist gelenkig an einer längs verlaufenden Stütze 10 angeordnet. Der zweite Abschnitt 24 ist gelenkig an der benachbarten längsverlaufenden Stütze 10 angeordnet. Beide Abschnitte sind untereinander durch ein Gelenk 40 verbunden, das es ermöglicht, dass die beiden Abschnitte 22, 24 relativ zueinander verschwenkbar sind.
Wie dies weiter aus Figur 1 hervorgeht, verlaufen jeweils zwei benachbarte schräg verlaufende Streben 20 über Kreuz, wobei sich der Kreuzungspunkt ausgehend von dem in Figur 1 dargestellten Zustand beim Zusammenfalten des Gittertragwerkes verschiebt, wie dies aus den Figuren 2 bis 5 hervorgeht. Der Kreuzungspunkt ist somit nicht festgelegt, sondern ergibt sich entsprechend der Position der schräg verlaufenden Streben 20 zueinander.
Wie dies weiter aus Figur 1 hervorgeht, sind jeweils zwei benachbarte schräg verlaufende Streben 20 relativ zu einer in Querrichtung des Gittertragwerkes verlaufenden Ebene spiegelsymmetrisch angeordnet und ausgeführt.
Jeweils zwei der benachbarten in Längsrichtung verlaufenden Stützen 10 sind des Weiteren durch Streben 30 verbunden, die im ausgefalteten Zustand des Gittertragwerkes geradlinig und in Querrichtung zum Gittertragwerk verlaufen. Diese Streben 30 weisen ein Gelenk 32 auf, mittels dessen sie ein- und ausfaltbar sind. Mit dem Bezugszeichen 40 ist ein Gestänge gekennzeichnet, das jeweils zwei in Längsrichtung des Gittertragwerkes benachbarte quer verlaufende Streben 30 miteinander verbindet. Diese Gestänge 40 gewährleisten einen synchronen Bewegungsablauf der querverlaufenden Streben 30 beim Zusammenfalten und beim Ausfalten des Gittertragwerkes.
Mit dem Bezugszeichen 50 ist ein Bestätigungselement gekennzeichnet, das mit Streben 60 in Verbindung steht, die über Kreuz verlaufen und die diagonal in einer endseitigen Stirnfläche des Gittertragwerkes angeordnet sind. Durch das Bestätigungselement kann ein Zusammenfalten und ein Auseinanderfalten des Gittertragwerkes bewirkt werden.
Die schräg verlaufenden Streben 30 und die quer verlaufenden Streben 20 sind jeweils in Außenflächen des Gittertragwerks angeordnet.
Soll das Gittertrag werk ausgehend von der in Figur 1 dargestellten Position zusammengefaltet werden, ergibt sich zunächst der Zustand gemäß Figur 2. Hieraus wird ersichtlich, dass die schräg verlaufenden Streben 20 beim Zusammenfalten einknicken. Aufgrund der spiegelsymmetrischen Anordnung zweier benachbarten Streben 20 bewegt sich das Gelenk 40, das jeweils den ersten Abschnitt 22 mit einem zweiten Abschnitt 24 der Streben verbindet gemäß Figur 2 für eine der schräg verlaufenden Streben 20 nach links, während sich gleichzeitig das Gelenk 40 der benachbarten Strebe 20 nach rechts bewegt. Während des Zusammenfaltens bewegen sich die beiden zweiten (kürzeren) Abschnitte 24 voneinander weg bis sie schließlich im vollständig zusammengefalteten Zustand gemäß Figur 5 parallel oder annähernd parallel zu den längs verlaufenden Stützen 10 verlaufen bzw. an diesen anliegen. Zwingend erforderlich ist dies jedoch nicht, d. h. auch eine nicht parallele Anordnung ist denkbar. Die längeren ersten Abschnitte 22 werden beim Zusam-
menfalten auf die längs verlaufende Stütze 10 zubewegt, an der sie angelenkt sind und die der längs verlaufenden Stütze 10 benachbart ist, an der die zweiten Abschnitte 24 der Streben 20 angelenkt sind.
Wie dies weiter aus Figur 2 hervorgeht, kommt es beim Zusammenfalten des Gittertragwerkes auch zu einem Einknicken der quer verlaufenden Streben 30.
Die Figuren 3 bis 5 zeigen das Gittertragwerk in weiteren Zuständen, während des Einfaltevorgangs und verdeutlichen, dass während des Einfaltens die zweiten Abschnitte 24 auf eine der längs verlaufenden Stützen 10 und die ersten Abschnitte 22 auf die benachbarte längs verlaufende Stütze 10 zubewegt werden.
Wie dies weiter aus Figur 1 hervorgeht, sind die ersten Abschnitte 22 sowie die zweiten Abschnitte 24 nicht unmittelbar schwenkbar an den in Längsrichtung verlaufenden Stützen 10 angeordnet, sondern an einer darauf sitzenden Hülse oder an einem sonstigen Befestigungselement. Diese Hülse ist exemplarisch in Figur 3 mit dem Bezugszeichen 70 dargestellt. Sie weist in ihrem von der längs verlaufenden Stütze abgewandten Bereich eine Bohrung 72 auf. Darüber hinaus weisen die zweite Abschnitte 24 der benachbarten Streben 20 ebenfalls Bohrungen 25 auf, die derart angeordnet sind, dass sie im ausgefalteten Zustand des Gittertragwerkes gemäß Figur 1 mit der Bohrung 72 der Hülse 70 fluchten. In diesem Zustand kann ein Bolzen oder dergleichen durch die Bohrungen 25 und 72 hindurchgesteckt werden, was dazu führt, dass das Gittertragwerk in seinem in Figur 1 dargestellten Zustand arretiert wird. Soll das Gittertragwerk ausgehend von diesem Zustand zusammengefaltet werden, wird der Bolzen soweit entfernt, dass eine Relativbewegung der schräg verlaufenden Streben zu den längs verlaufenden Stützen 10 möglich ist.
Figur 6 zeigt das erfindungsgemäße Gittertragwerk nochmals in einer schematischen Seitenansicht sowie Detaildarstellungen der Details A und B. Aus Figur 6 wird ersichtlich, dass die zu Figur 3 beschriebenen Arretierungsmittel jeweils gegenüberliegend an zwei benachbarten längs verlaufenden Stützen 10 angeordnet
sind. Der in Längsrichtung des Gittertragwerkes nachfolgende Befestigungspunkt wird durch eine einfache Anlenkung ohne eine solche Arretierungsmöglichkeit gebildet. Die genannte einfache Anlenkung der schräg verlaufenden Streben folgt somit abwechselnd mit einer Anlenkung dieser Streben mit Arretierungsmöglichkeit. Figur 6 verdeutlicht, dass die quer verlaufenden Streben 30 nur im Bereich jedes zweiten Anlenkungsbereiches der schräg verlaufenden Streben angeordnet sind. Abweichend davon zeigt Figur 7 ein Ausführungsbeispiel, bei dem die quer verlaufenden Streben 30 auf Höhe jedes Anlenkungsbereiches der schräg verlaufenden Streben 20 an den in Längsrichtung verlaufenden Stützen 10 angeordnet sind. Figur 8 verdeutlicht schließlich ein weiteres Ausführungsbeispiel, dem entnommen werden kann, dass die Dichte, d. h. der Abstand der schräg verlaufenden Streben zueinander auch größer bzw. kleiner gestaltet werden kann als dies in Figur 7 dargestellt ist. Dies kann erforderlich sein, wenn eine besonders hohe Stabilität des Gittertragwerkes gefordert ist.