WO2009100978A1

WO2009100978A1 - Anlaufscheibe für planetenräder eines planetengetriebes

Info

Publication number: WO2009100978A1
Application number: PCT/EP2009/050827
Authority: WO
Inventors: Frank Richter; Alexander Cerny
Original assignee: Zf Friedrichshafen Ag
Priority date: 2008-02-12
Filing date: 2009-01-26
Publication date: 2009-08-20
Also published as: DE102008000279A1

Abstract

Anlaufscheibe (7, 8) eines Planetengetriebes (1 ), bei welchem Planetenräder (4) über eine Lageranordnung (5) auf einem Planetenradbolzen (6) drehbar gelagert sind und die Anlaufscheibe (7, 8) zumindest in einer axialen Richtung ein Planetenrad (4) begrenzt. Die zumindest eine Anlaufscheibe (7, 8) ist derart ausgebildet, dass die Anlaufscheibe (7, 8) alle die Planetenräder (4) eines Planetengetriebes (1 ) in einer axialen Richtung begrenzt.

Description

Anlaufscheibe für Planetenräder eines Planetenqetriebes

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlaufscheibe eines Planetengetriebes, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Standardgemäß werden verzahnte Planetenräder eines Planetengetriebes auf Planetenradbolzen mittels einer axial freien Lagerung schwimmend geführt. Dabei können die Planetenräder an Anlaufscheiben axial begrenzt werden. Die Anlaufscheiben sind auf die einzelnen Planetenbolzen aufgelegt.

Derartige Anlaufscheiben sind bereits in den unterschiedlichsten Ausführungsvarianten bekannt. Sie dienen dem axialen Anlauf des Planetenrades und schützen den ungehärteten Planetenradträger sowie das Planetenrad vor Verschleiß. Das Planetenrad läuft dabei mit einer planen Stirnfläche an einer ebenfalls planen Anlauffläche der Anlaufscheibe an. Das Planetenrad ist mit einer durchgehenden Bohrung versehen, mit der es mit Hilfe einer Lagerung auf dem Planetenradbolzen drehbar gehalten ist. Diese Lagerung kann beispielsweise durch einen Nadelkranz oder auch durch einen vollrolligen Nadelsatz gebildet sein. Je nach Lagerungsart laufen daher an den Anlaufscheiben entweder der Lagerkäfig oder die Stirnseiten der Lagernadeln an. Die Anlaufscheiben werden entweder geschliffen, in Walzqualität belassen oder sind besichtet. Die Wahl des Werkstoffes der Scheiben und ihrer Oberflächenqualität so wie ihrer Oberflächenhärte ist im Wesentlichen von den vorgefundenen Reibungsverhältnissen abhängig. Um eine Verdrehung der Anlaufscheibe zu verhindern, weisen die Anlaufscheiben häufig eine oder mehrere Halteklauen auf, welche in eine zugehörige Ausnehmung des Planetenträgers eingreift.

Nachteilig mit diesen gattungsgemäßen Anlaufscheiben ist, dass einerseits eine solche Anlaufscheibe in der Fertigung wegen des erforderlichen Umbiegens der Halteklaue relativ aufwendig zu fertigen ist. Anderseits wird auch der Montagevorgang erschwert, weil die umgebogene Halteklaue in die zugehörige Ausnehmung eingehängt werden muss.

In der DE 102 16 137 ist eine Anlaufscheibe für Planetenräder eines Planentengetriebes vorgeschlagen, um die beschriebene Probleme zu lösen. Die vorgeschlagene Anlaufscheibe weist eine von der Kreisform abweichende Umfangsgeometrie auf, welche in dem Planetenträger als eine Negativkontur der Umfangsgeometrie ausgebildet ist. Somit wird die Anlaufscheibe verdrehsicher gehalten. Auch diese Lösung weist einen erschwerten Montagevorgang auf, da die Anlaufscheibe in der Negativkontur eingepasst werden muss. Des Weiteren ist die Lösung auch nur für zweiseitige Planetenradträger geeignet.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Anlaufscheibe für ein Planetengetriebe darzustellen, welche die beschriebenen Probleme vermeidet und somit in einfacher Weise herstellbar und montierbar ist. Die Anlaufscheibe soll in einem Planetengetriebe mit einem einseitigen sowohl als mit einem zweiseitigen Planetenträger einsetzbar sein.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe nach dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 in Verbindung mit dessen Oberbegriff dadurch gelöst, dass die eine Anlaufscheibe derart ausgebildet ist, dass die Anlaufscheibe alle die Planetenräder eines Planetengetriebes in einer axialen Richtung begrenzt.

Durch die erfindungsgemäße Anlaufscheibe werden insgesamt nur zwei Anlaufscheiben zum anflanschen an alle Planetenräder eines Planetengetriebes benötigt und somit wird der Montagvorgang erleichtert.

Vorteilhaft sind Öffnungen, beispielsweise Bohrungen oder eine andere Art von Ausschnitten in der Anlaufscheibe derart ausgebildet, dass die Anlaufscheibe auf die Planetenradbolzen aufführbar ist. Eine derartig ausgebildete Anlaufscheibe ist in der Drehrichtung der Planetenräder verdrehsicher gehal- ten, ohne dass eine Passung zu einer Negativkontur ausgeführt oder eine Halteklaue vorgesehen werden muß.

In einer Variante der Anlaufscheibe sind die Ausnehmungen als Bohrungen derart ausgebildet, dass die Bohrungen als Press-Passbohrungen ausgebildet sind, welche eine genaue Passung zu den Planetenradbolzen aufweisen. Somit kann die Anlaufscheibe auf die Planetenradbolzen gepresst werden und eine weitere Sicherung der Anlaufscheibe in axialer Richtung ist somit nicht notwendig.

In einer weiteren Variante der Erfindung ist die Anlaufscheibe mittels Sicherungsringen auf den Planetenradbolzen in axialer Richtung fixiert.

Die Anlaufscheibe ist vorteilhaft ringförmig ausgebildet, somit wird ein geringes Gewicht und geringer Materialverbrauch erreicht.

Weitere Varianten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden anhand der Zeichnung und der Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Explosions-Zeichnung eines Planentengetriebes,

Fig. 2 eine Schnitt-Zeichnung eines Planetengetriebes und

Fig. 3 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anlaufscheibe.

In den Figuren sind gleiche Teile nur ein Mal nummeriert, ferner sind gleiche Teile in unterschiedlichen Figuren mit den gleichen Nummern versehen. In Fig. 1 ist eine schematische Explosions-Zeichnung eines Planetengetriebes 1 ohne Hohlrad 10 und mit den erfindungsgemäßen Anlaufscheiben 7, 8 dargestellt.

In Fig. 2 ist eine Schnittdarstellung eines Planetengetriebes 1 mit erfindungsgemäßen Anlaufscheiben 7, 8 dargestellt. Das Planentengetriebe 1 ist standardgemäß konstruiert, mit einem einseitigen Planentenradträger 2, einem Sonnenrad 3 und Planetenräder 4. Die Planetenräder 4 sind mittels Lagerungen 5 auf den Planentenradbolzen 6 drehbar angeordnet und kämmen mit dem Sonnenrad 3 und dem Hohlrad 10. Auf den Planetenradbolzen 6 sind beidseitig der Planetenräder 4 erfindungsgemäße Anlaufscheiben 7, 8 angeordnet, die üblicherweise aus einem Material mit guten Gleiteigenschaften bestehen, z.B. aus bronzeplattiertem Blech, und somit die Reibung zwischen den Planetenrädern 4 und dem Planetenradträger 2 vermindern sollen. Eine Anlaufscheibe 7, 8 ist dabei auf beiden axialen Seiten der Planetenräder 4 auf den Planetenradbolzen 6 angeordnet. Dadurch dass die Anlaufscheiben 7, 8 auf allen Planetenradbolzen 6 angeordnet sind, gibt es keine Möglichkeit für die Anlaufscheiben 7, 8 sich zu verdrehen, ohne dass eine zusätzliche Anordnung wie eine Halteklaue oder eine Negativkontur notwendig ist. An den Enden der Planetenradbolzen 6 sind Sicherungsringe 10 angeordnet, welche zumindest die Planetenräder 4 und die Anlaufscheiben 7, 8 auf den Planetenradbolzen 6 festhalten. Alternativ können die Aufnahmeöffnungen 9 der Anlaufscheiben als Press- Passbohrungen gefertigt werden und dabei werden die Anlaufscheiben 7, 8 mit einem Pressverband auf den Planetenradbolzen 6 befestigt.

Durch die erfindungsgemäße Anlaufscheibe 7, 8 wird eine einfache, schnelle und sichere Montage gesichert. Während der Montage muss keine Einpassung zu einer Negativkontur oder Aufnahme einer Halteklaue gemacht werden. Des Weiteren erzielt die äußere Anlaufscheibe 7 eine zusätzliche radiale Steifigkeit zu dem einseitigen Planetenradträger 2, welche mit standardgemäßen einzelnen Anlaufscheiben nicht zu erreichen sind. Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Anlaufscheibe 7, 8 mit drei verschiedenen Varianten der Aufnahmeöffnungen 9.1 , 9.2 und 9.3. Die Aufnahmeöffnung 9.1 ist als Bohrung in der Anlaufscheibe 7, 8 ausgeführt. Die Aufnahmeöffnungen 9.2 und 9.3 stellen eine u-förmige und eine omega-förmige Variante der Aufnahmeöffnung dar. Weitere Variationen der Aufnahmeöffnung 9 sind auch vorstellbar, auch wenn hier nicht aufgelistet.

Bezuqszeichen

1 Planentengetriebe

2 Planetenradträger

3 Sonnenrad

4 Planentenrad

5 Lagerung

6 Planetenradbolzen

7 äußere Anlaufscheibe

8 innere Anlaufscheibe

9 Aufnahmeöffnung

9.1 Bohrung

9.2 u-förmige Aufnahmeöffnung

9.3 omega-förmige Aufnahmeöffnung

10 Sicherungsring

1 1 Hohlrad

Claims

Patentansprüche

1. Anlaufscheibe (7, 8) eines Planetengetriebes (1), bei welchem Planetenräder (4) über eine Lageranordnung (5) auf einem Planetenradbolzen (6) drehbar gelagert sind und die Anlaufscheibe (7, 8) zumindest in einer axialen Richtung ein Planetenrad (4) begrenzt, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Anlaufscheibe (7, 8) derart ausgebildet ist, dass die Anlaufscheibe (7, 8) alle die Planetenräder (4) eines Planetengetriebes (1) in einer axialen Richtung begrenzt.

2. Anlaufscheibe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , dass Aufnahmeöffnungen (9) in der Anlaufscheibe (7, 8) derart angeordnet sind, dass die Anlaufscheibe (7, 8) auf die Planetenradbolzen (6) aufführbar ist.

3. Anlaufscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichne t, dass die Aufnahmeöffnungen (9) der Anlaufscheibe (7, 8) derart ausgebildete Bohrungen (9.1) sind, dass die Bohrungen (9.1) Press-Passbohrungen sind, welche den Planetenradbolzen (6) angepasst sind.

4. Anlaufscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Anlaufscheibe (7, 8) auf den Planetenradbolzen (6) der Planetenräder (4) angepresst ist.

5. Anlaufscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Anlaufscheibe (7, 8) mittels Sicherungsringen (10) auf den Planetenradbolzen (6) fixiert ist.

6. Anlaufscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Anlaufscheibe (7, 8) ringförmig ist.