Anschlaglineal mit Niederhalter für Tischkreissägen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Anschlaglineal mit Niederhalter für Tischkreissägen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Gegenstand der DE-B 10 2005 024 111 des Anmelders ist ein Anschlaglineal für Tischkreissägen, das sowohl in einer stehenden als auch in einer liegenden Position eingesetzt werden kann, so daß neben hohen Werkstücken auch schmale und niedrige Werkstücke bearbeitet werden können. Im zuletzt genannten Fall besteht die Gefahr, daß die Werkstücke im Bereich des Sägeblatts ihren Kontakt zum Maschinentisch verlieren und nach oben ausweichen, was nicht nur zu Ungenauigkeiten und Fehlbearbeitungen, sondern auch zu Unfällen führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und das Anschlaglineal so auszugestalten, daß auch vor allem schmale und niedrige Werkstücke an ihrem freien Ende so gehalten werden, daß sie sich während der Bearbeitung nicht vom Maschinentisch lösen können.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung am Anschlaglineal ein vertikal verstellbarer Niederhalter angebracht, der auf einer waagrechten Auflagefiäche der seitlichen Verlängerung des Anschlaglineals in dessen liegender Position befestigt ist.
Vorzugsweise besteht dabei der Niederhalter aus einer Profilleiste mit einem senkrecht nach oben abstehenden Schenkel, der über ein Scherengelenk auf der waagrechten Auflagefiäche
der Verlängerung oder auf einer Grundplatte des Niederhalters befestigt ist, die ihrerseits auf der Auflagefläche abnehmbar befestigt werden kann.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Anschlaglineal mit einem Niederhalter bestückt ist, der vor allem auch dank des Scherengelenks so kompakt gebaut ist, daß er auf der verhältnismäßig schmalen Auflagefläche des Anschlaglineals untergebracht werden kann und auch in der Höhe einen geringen Bauraum in Anspruch nimmt. Der Niederhalter kann integraler Bestandteil des Anschlaglineals sein oder über seine Grundplatte abnehmbar auf deren Auflagefläche befestigt werden. Das Scherengelenk ist über elastische Rückführmittel gegen die Auflagefläche bzw. die Grundplatte abgestützt. Die Rückführmittel bestehen vorzugsweise aus Blattfedern, die ebenfalls einen geringen Raumbedarf haben.
Um das Scherengelenk in seiner auf dem Werkstück aufliegenden Druckstellung zu arretieren, dient ein Rasthebel, der parallel zum senkrechten Schenkel der Profilleiste verläuft und fest mit der Gelenkachse des Scherengelenks verbunden ist, wobei die Gelenkachse ein die beiden Hebel des Scherengelenks in der Arretierstellung gegeneinander verspannendes Gewinde hat.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen:
Figur 1 die perspektivische Ansicht eines Anschlaglineals mit integriertem Niederhalter gemäß der Erfindung,
Figur 2 in vergrößertem Maßstab eine perspektivische Rückansicht des Niederhalters, Figur 3 eine axonometrische Darstellung des Niederhalters in der Rückansicht, Figur 4 eine Draufsicht auf den Niederhalter, Figur 5 eine Variante der Figur 3, Figur 6 den abnehmbaren Niederhalter der Figur 5 und
Figur 7 in vergrößertem Maßstab eine teilweise geschnittene Darstellung einer Fixierschraube.
Figur 1 zeigt ein Anschlaglineal 10, das ähnlich wie das Anschlaglineal gemäß DE-B 10 2005 024 111 ausgebildet ist und auf einem Maschinentisch 12 einer Tischkreissäge befestigt werden kann. Dort dient es zur Führung leistenförmiger Werkstücke.
Das Anschlaglineal 10 besteht aus einem Profilhohlkörper 14, der sich in Längsrichtung erstreckt und einen im wesentlichen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt mit einem mittleren Hohlraum 16 und einem kleineren, seitlichen Hohlraum 18 aufweist. An dem Profilhohlkörper 14 sind in bekannter Weise Profilnuten 20 bzw. 20' ausgebildet, die für den Eingriff von nicht weiter dargestellten Befestigungsmitteln auf dem Maschinentisch 12 dienen.
Eine Seite des Profilhohlkörpers 14 ist als Führungsschenkel 22 mit komplanar abstehender Verlängerung 24 ausgebildet, die an ihrere Vorderkante ein Führungslineal 26 für niedrige Werkstücke aufweist. In der vom Profilhohlkörper 14 seitlich abstehenden Verlängerung 24 ist der kleine Hohlraum 18 ausgebildet. In der in Figur 1 gezeigten, liegenden Position des Anschlaglineals 10 liegt der Führungsschenkel 22 auf dem Maschinentisch 10 auf, so daß das Führungslineal 26 rechtwinklig von dem Maschinentisch 12 nach oben absteht.
In dem größeren Hohlraum 16 mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt ist ein nicht gezeigter Schlitten gelagert, der mittels eines Schiebers 28 mit Griff 30 in Längsrichtung des Anschlaglineals 10 verschoben werden kann. Nähere Einzelheiten hierzu sind in DE-B 10 2005 024 111 dargestellt und erläutert. Über den Schieber 28, der in eine Durchgriffsnut 32 eingreift, kann ein Mitnehmerfinger 34 in einer Längsnut 35 des Führungslineals 26 verschoben werden, um in der liegenden Position des Anschlaglineals 10 ein niedriges Werkstück auf dem Maschinentisch 12 vorzuschieben.
Im Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 4 ist das Anschlaglineal 10 mit einem integrierten Niederhalter 36 bestückt, der auf der waagrechten Auflagefläche 38 der seitlich abstehenden Verlängerung 24 befestigt ist. Der Niederhalter 36 besteht aus einer etwa Z-förmigen Profilleiste 40, die dem in Vorschubrichtung vorderen Teil des Anschlaglineals 10 zugeordnet ist. Die Profilleiste 40 hat einen senkrecht nach oben abstehenden Schenkel 42, der über ein Scherengelenk 44 auf der waagrechten Auflagefläche 38 der Verlängerung 24 befestigt ist. Von der Unterkante des senkrechten Schenkels 42 steht eine Winkelleiste 46 mit nach unten abstehender Andruckleiste 48 vor, was in Figur 2 zu erkennen ist. Die Andruckleiste 48 ist mit einem sehr geringen Abstand vor dem Führungslineal 26 angeordnet, so daß auch sehr schmale Werkstücke erfaßt und bearbeitet werden können.
Das Scherengelenk 44 ist aus zwei Hebeln 50 zusammengesetzt, die über eine in Figur 2 schematisch angedeutete Gelenkachse 52 miteinander verbunden sind. Die nach oben weisenden Enden der beiden Hebel 50 sind an dem vertikalen Schenkel 42 des Niederhalters 36 angelenkt. Hierzu dient für den einen Hebel 50 ein in den Figuren 2 und 3 linker Gelenkpunkt 54, während für den anderen Hebel 50 auf der rechten Seite ein Langloch 56 vorgesehen ist.
Da das Scherengelenk 44 aufgrund der beschriebenen und vor allem in Figur 3 ersichtlichen Anlenkungen an der Profilleiste 40 nicht über die Oberkante des vertikalen Schenkels 42 vorsteht, ist auch der Bauraum in der Höhe so eingegrenzt, daß das Anschlaglineal 10 ohne Einschränkungen auch in seiner stehenden Position eingesetzt werden kann, in der der Führungsschenkel 22 senkrecht auf dem Maschinentisch 12 steht.
Die unteren Enden der beiden Hebel 50 des Scherengelenks 44 sind jeweils in einem Lagerbock 58 abgestützt, der auf der waagrechten Auflagefläche 38 befestigt ist. Wie aus Figur 3 hervorgeht, ist der eine der beiden Hebel 50 wiederum über einen festen Gelenkbolzen 60 im zugehörigen Lagerbock 58 schwenkbeweglich gelagert, während der andere Hebel 50 mit seinem Gelenkbolzen 60' in einem Langloch 62 verschiebbar gelagert ist.
Figur 3 zeigt weiter, daß in jedem Lagerbock 58 ein Blattfederpaket 64 befestigt ist, dessen freies Ende 66 an der Unterseite des zugeordneten Hebels 50 des Scherengelenks 44 angreift.
Zur Arretierung des Scherengelenks 44 in der auf dem Werkstück aufliegenden Druckstellung des Niederhalters 36 ist ein Rasthebel 68 vorgesehen, der zum senkrechten Schenkel 42 der Profilleiste 40 parallel verläuft. Ein Ende des Rasthebels 68 ist fest mit der Gelenkachse 52 des Scherengelenks 44 verbunden, wobei diese Gelenkachse 52 ein nicht weiter dargestelltes, an sich bekanntes Gewinde hat, das in der Arretierstellung die beiden Hebel 50 des Scherengelenks 44 gegeneinander verspannt.
Das freie Ende des Rasthebels 68 ist, wie Figur 4 zeigt, zum vertikalen Schenkel 42 abgewinkelt, so daß es in dem schmalen Raum zwischen dem vertikalen Schenkel 42 und der gegenüberliegenden, senkrechten Wand 70 des Profilhohlkörpers 14 (vgl. Figur 1) von Hand erfaßt werden kann, um den Rasthebel 68 aus seiner Lösestellung in die Arretierstellung und
umgekehrt zu schwenken. Das abgewinkelte, freie Ende des Rasthebels 68 ist mit einer Griffmulde 72 versehen.
Auf der Oberkante des senkrechten Schenkels 42 der Profilleiste 40 ist eine Druckplatte 74 befestigt, über die die Profilleiste 40 mittels eines Daumendrucks gegen die Federkraft nach unten verstellt werden kann, um die Andruckleiste 48 gegen das Werkstück zu drücken. In dieser Stellung wird der Niederhalter 36 durch Umlegen des Rasthebels 68 verriegelt. Beim Sägen wird das Werkstück über den Mitnehmerfmger 34 zum Sägeblatt vorgeschoben, wobei der Mitnehmerfinger 34 unter der Unterkante der Andruckleiste 48 durchläuft. Zur Freigabe des Niederhalters 36 wird der Rasthebel 68 wieder in seine Lösestellung zurückgeschwenkt, in der dann die Blattfedern 64 über das Scherengelenk 44 die Profilleiste 40 in ihre Ausgangsstellung anheben.
Bei der Variante der Figuren 5 und 6 ist der Niederhalter 36 abnehmbar auf der Auflagefläche 38 des Anschlaglineals 10 befestigt, damit er bei schräg gestelltem Sägeblatt der Tischkreissäge rasch abgenommen werden kann. Zu diesem Zweck hat der Niederhalter 36 eine waagrechte Grundplatte 76, von der die beiden Lagerblöcke 58, die einstückig mit dieser ausgebildet sind, nach oben abstehen. Die beiden Blattfederpakete 64 sind jeweils in einer Aussparung der Grundplatte 76 unterhalb des zugehörigen Lagerblocks 58 befestigt, und zwar mittels einer Innensechskantschraube 78, deren Gewindestift in einen Zentrierbolzen 80 eingeschraubt ist. Zur Befestigung der Grundplatte 76 und damit des Niederhalters 36 auf der Auflagefläche 38 dienen zwei unverlierbare Fixierschrauben 82, von denen eine in Figur 7 dargestellt ist. Hier ist zu erkennen, daß die Fixierschraube 82 aus einer Hülse 86 besteht, die mit einem Gewindeschaft 88 in eine Gewindebohrung der Grundplatte 76 eingeschraubt ist. In der Hülse 86 ist ein Bundbolzen 90 vertikal beweglich angeordnet, dessen Gewindeende 92 in der angebauten Stellung des Niederhalters 36 in eine Gewindebohrung der Verlängerung 24 des Führungsschenkels 22 eingeschraubt ist. Das obere Ende des Bundbolzens 90 ist in einer Rändelmutter 94 befestigt, beispielsweise eingeklebt. Beim Lösen der Fixierschraube 82 kann diese nur bis zum Anschlag ihres Bundes 96 an einer Innenschulter 98 der Hülse 86 angehoben werden.
In angebauten Zustand des Niederhalters 36 greifen die beiden Zentrierbolzen 80 in entsprechende Zentrierbohrungen der Auflagefläche 38 ein.
Die Figuren 5 und 6 zeigen, daß auf der Grundplatte 76 zwei elastisch nachgiebige Endanschlagelemente 100 aus Polyamid befestigt sind, die ein hartes Aufschlagen des Rasthebels 68 auf die Grundplatte 76 bzw. auf die Auflagefläche 38 verhindern.
In den Figuren 1 und 6 ist schließlich angedeutet, daß in einen Teil der Oberkante des senkrechten Schenkels 42 der Profilleiste 40 eine Stufe 84 eingearbeitet ist, in die der Griff 30 bei stehender Position des Anschlaglineals 10 eingefahren werden kann, wenn der Mitnehmerfmger 34 so weit wie möglich nach vorn verschoben werden soll.