Zu einem Verbund zusammengefasste Gruppe von Reagenzienträgern
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine zu einem Verbund zusammengefasste Gruppe von Reagenzienträgern, deren jeder wenigstens einen Testbereich aufweist.
Reagenzienträger der hier betrachteten Art sind Testchips, z.B. Biochips zum Nachweis von Analyten in einer Probenflüssigkeit. Sie können z.B. bei Immunoassay-Anwendungen zum Einsatz kommen, bei denen Bindungsreaktionen zwischen Reaktanden, die an einer Fläche eines Testbereichs des Reagenzienträgers vorzugsweise immobilisiert sind, und Analyten, die in einer die Testfläche benetzenden Probenflüssigkeit vorhanden sind, nachgewiesen werden. Diese nachstehend auch als Chips bezeichneten Re- agenzienträger sind bis zu ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung geschützt zu behandeln und zu handhaben, damit unerwünschte Kontaminationen vermieden werden und die Reaktanden ihre spezifische Bindefähigkeit für die Probenanalyten behalten.
Die Basisgehäuse der Reagenzienträger können aus diversen Festkörpermaterialien, insbesondere auch aus Kunststoff gebildet sein.
Solche Kunststoffchips können z. B. nach ihrer Herstellung im Spritzguss- verfahren mit "Trockenchemie" beschichtet werden, etwa unter Anwendung eines Microspot-Verfahrens, um die Reaktand-Moleküle an der Testfläche des Chips zu immobilisieren. Ein solches Beschichten erfolgt üblicherweise automatisiert in einer Beschichtungsanlage. Die Chips sind nach dem Beschichten und Trocknen einsatzfertig präpariert. Sie sind dann in einer Verpackung unterzubringen, die einen Schutz vor Umgebungseinflüssen bietet.
Bis zum Einsatz der einzelnen Chips für medizinische oder chemische Untersuchungen können durchaus mehrere Wochen vergehen. Es sind daher an die Maßnahmen zur Abschottung der Testbereiche der Chips gegenüber
Umgebungseiπflüssen, wie schwankende Luftfeuchtigkeit, schwankende Temperatur, Staub etc., hohe Anforderungen zu stellen.
Ferner sollte eine automatische Handhabung gruppenweise zusammenge- fasster Chips in Verpackungsstationen und ferner bei der kundenseitigen Benutzung der Chips in Analysegeräten möglich sein. Dabei sollten die automatisierten Abläufe bei der herstellerseitigen Verpackungsbestückung und bei der kundenseitigen Chipbenutzung möglichst einfach und platzsparend zu gestalten sein. Die Chips sollten bei ihrer Verwendung zum Nachweis von Analyten in einer Probenflüssigkeit bedarfsweise einzeln handhabbar sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit bereitzustellen, Reagenzienträgerchips so zu präparieren, dass sie mit vergleichsweise einfachen Mitteln geschützt und gruppenweise handhabbar sind, etwa um sie zu verpacken oder einem Analysegerät zuzuführen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, Gruppen von Reagenzienträgern, deren jeder wenigstens einen Testbereich in einer flachen wannenartigen Vertiefung oder Mulde aufweist, zu Verbünden zusammenzufassen, wobei die Reagenzienträger in ihrem Verbund ausschließlich durch miteinander verbundene Schutzdeckel für die Testbereiche zusammengehalten sind.
Dabei ist jedem Reagenzienträger ein Schutzdeckel oder Schutzdeckelabschnitt in der Weise zugeordnet, dass der Testbereich des Reagenzienträgers von dem Schutzdeckel nach außen hin verschlossen und somit geschützt ist. Die Reagenzienträger einer Gruppe hängen somit nur über ihre Schutzdeckel und deren Verbindungen zusammen. Ein derartiger Verbund von Reagenzienträgern kann auf einfache Weise automatisiert gehandhabt werden und ermöglicht es, einzelne Reagenzienträger bei Bedarf von dem Verbund zu trennen, sei es durch Entfernen eines betreffenden Reagenzienträgers von seinem Schutzdeckel oder sei es durch Abtrennen des Reagen-
zienträgers mit Schutzdeckel vom Restverbund.
Die Schutzdeckel sind vorzugsweise zu einer Streifenanordnung miteinander verbunden, wobei die von den Schutzdeckeln im Verbund zusammenge- haltenen Reagenzienträger entsprechend der Streifenanordnung nebeneinander liegend zu einer Reihe angeordnet sind. Eine solche Streifenanordnung aus Schutzdeckeln kann z.B. im Spritzgussverfahren als Einheit aus einem Kunststoff hergestellt werden. Der Materialaufwand hierfür ist äußerst gering. Die Verbünde von Reagenzienträgern in Reihenanordnung können in Magazinen manuell oder automatisiert gestapelt werden. Ebenso ist die Entnahme der zusammenhängenden Reagenzienträgerreihen aus einem solchen Magazin auf einfache Weise zu bewerkstelligen.
Die Reagenzienträger weisen jeweils eine den Testbereich enthaltende und von einem Schutzdeckel nach außen verschlossene wannenartige Vertiefung auf. Der Boden dieser wannenartigen Vertiefung dient als Testfläche, auf der Reaktanden immobilisiert sind. Die wannenartige Vertiefung kann bei einer betreffenden bestimmungsgemäßen Analyse eine kleine Menge Probenflüssigkeit aufnehmen. Die Tiefe der wannenartigen Vertiefung ist vorzugsweise kleiner als deren Länge bzw. als deren größter Öffnungsdurchmesser.
Wie schon erwähnt, sind die Testbereiche und somit die wannenartigen Vertiefungen zuvor jedoch mittels der Schutzdeckel verschlossen worden. Dabei ist es gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zweckmäßig, dass die Schutzdeckel eine der Kontur der wannenartigen Vertiefung näherungsweise komplementär konturierte Ausbauchung aufweisen, mit der sie in die wannenartige Vertiefung bis in deren Bodennähe hineinragen. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass das Luftraumvolumen zwischen der Testbereichsfläche und dem Schutzdeckel eines betreffenden Reagenzienträgers minimal ist und somit auch nur extrem wenig Feuchte aufnehmen kann. Dies kommt der Lagerfähigkeit der Reagenzienträger zugute.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist jeder Schutzdeckel wenigstens einen Hohlraum zur Aufnahme eines geeigneten Trockenmittels für den ihm zugeordneten Reagenzienträger oder zur Aufnahme einer mit dem Reagenzienträger in Kontakt zu bringenden Chemikalie auf. Bei der oben an- gesprochenen Variante mit ausgebauchtem Schutzdeckel ist dieser vorzugsweise hohl ausgebildet, wobei der Hohlraum das Trockenmittelreservoir oder Chemikalienreservoir definiert und z. B. eine Kommunikationsöffnung oder eine zu durchstoßende Soll-Durchbruchstelle in einer Trennwand zu der wannenartigen Vertiefung aufweist. Vorzugsweise ist die Ausbauchung als dünnwandige Prägung ausgebildet, welche auf der dem Testbereich zugewandten Seite konvex und auf der nach außen gewandten Seite konkav ist, wobei die Konkavität ein solches Trockenmittelreservoir oder Chemikalienreservoir bildet. Dies kann mittels einer Verschlussfolie, etwa kaschierten Aluminiumfolie, nach außen abgedichtet sein. Etwaige weitere Hohlraumbe- reiche des Reagenzienträgers, insbesondere im Deckel, können auch als Reservoir für Flüssigreagenzien oder Trockenreagenzien dienen, die durch ggf. vorpräparierte Kommunikationsöffnungen zum Testbereich hin gefördert werden können.
Vorzugsweise haben die Schutzdeckel und die Reagenzienträger einander komplementäre und miteinander in Eingriff stehende Schnappverbindungs- mittel oder Klemmverbindungsmittel, welche ein bedarfsweises Ablösen der Reagenzienträger vom Schutzdeckel ermöglichen, jedoch bei der normalen Handhabung der Verbünde bei Verpackungsvorgängen oder Transportvor- gangen einen sicheren Zusammenhalt von Schutzdeckel und Reagenzienträger gewährleistet. Die Verbindungsmittel können Abdichtfunktion haben. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weisen die Schutzdeckel und die Reagenzienträger zusätzlich einander komplementäre und miteinander in Eingriff stehende Dichtungsmittel bzw. Dichtungsgeometrien auf. Hierbei kann es sich z.B. um Dichtlippen oder dgl. handeln, die im Spritzgussverfahren integral mit dem Schutzdeckel bzw. dem Reagenzienträgerkörper hergestellt worden sind. Als komplementäres Element zu einer Dichtlippe kann eine Dichtlippenanschlagfläche dienen. Als Dichthilfsmittel kommen auch
gesonderte Dichtringe oder dgl. in Frage.
Vorzugsweise haben die Verbünde von Reagenzienträgern an geeigneter Stelle, z.B. an der Schutzdeckelaußenseite, eine ebene Fläche, welche mit Informationen bedruckt oder ggf. bedruckbar bzw. beschreibbar ist. Es soll nicht ausgeschlossen sein, dass auch gekrümmte Flächenabschnitte der Reagenzienträger mit Informationen bedruckt werden können.
Es wird ferner vorgeschlagen, die Verbindungen zwischen den Schutzde- ekeln so auszuführen, dass sie Sollbruchstellen enthalten, welche ein bedarfsweises Abtrennen von Reagenzienträgern mit ihren Schutzdeckeln vom Restverbund ermöglichen. Ein solches Ablösen kann z.B. manuell unter Aufwand einer gewissen Kraft oder ggf. maschinell unter Einsatz von Trennwerkzeugen oder dgl. erfolgen.
Die erfmdungsgemäßen Reagenzienträgerverbundreihen können je nach Bedarf unterschiedliche viele Reagenzienträger umfassen.
Die Reagenzienträgerverbundreihen können einzeln in tütenartigen Schutz- hüllen aus Folie, etwa Aluminiumfolie oder Kunststofffolie, verpackt sein.
Als Verpackung für Reagenzienträgerverbundreihen kommt auch ein Hohlprofil-Stangenmagazin in Frage.
Besonders bevorzugt ist eine Magazinverpackung mit einem Magazinkasten für eine vorbestimmte Anzahl an Reagenzienträgerverbundreihen. Der Magazinkasten weist an einer Stirnseite eine Einschub-/Ausschuböffnung für die Reagenzienträgerverbundreihen auf. Im Inneren des Magazinkastens sind an zwei orthogonal zu der Stirnseite mit der Einschuböffnung verlau- fenden Seitenwänden Stütz- und Führungselemente für die Reagenzienträgerverbundreihen angeordnet. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um Rillen bzw. schienenartige Ablagen, welche die einzelnen Reagenzienträgerverbundreihen abstützen und beim Einschieben oder Herausziehen aus
dem Magazinkasten führen.
Auf der der Stirnseite mit der Einschuböffnung entgegengesetzten Stirnseite ist vorzugsweise eine weitere Öffnung vorgesehen, welche einen Zugriff für ein Schub- oder Greifwerkzeug auf die einzelnen Reagenzienträgerverbund- reihen ermöglicht. Bei diesem Werkzeug kann es sich z.B. um eine Schubstange handeln, welche einzelne oder ggf. mehrere Reagenzienträgerver- bundreihen aus dem Magazinkasten herausschieben kann. Die stirnseitigen Öffnungen des Magazinkastens können mit Schiebeklappen oder dgl. ver- sehen sein.
Der Magazinkasten ist vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt und dient als Schutzverpackung, welche die oben angesprochenen speziellen Merkmale zur Erleichterung des Bestückens mit Reagenzienträgerverbundreihen und des Ausbringens von Reagenzienträgerverbundreihen aus dem Magazinkasten umfasst, wobei ein solches Ausbringen z.B. in einem Analysesystem beim Kunden in automatisierter Weise erfolgen kann.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
Fig. 1a und 1b zeigen in perspektivischer Darstellung Elemente von Reagenzienträgerverbundreihen in zwei verschiedenen Stadien der Präparation der Reagenzienträgerverbundreihen.
Fig. 2a - 2c zeigen einen Reagenzienträger aus Fig. 1b in einer Seitenansicht, einer Draufsicht und einer Schnittseitenansicht.
Fig. 3 zeigt eine Reihe miteinander verbundener Schutzdeckel.
Fig. 4 zeigt in einer perspektivischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Reagenzienträgerverbundreihe nach der Erfindung, wobei ein Reagenzienträger aus der
Verbundreihe herausgelöst - und eine obere Schutzfolie auf der Deckelreihe teils abgerissen dargestellt ist, um einige Details besser erkennbar werden zu lassen.
Fig. 5 zeigt in Draufsicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Reagenzienträgerverbundreihe nach der Erfindung mit einem außen flachen und somit leicht mit Informationen bedruckbaren Schutzdeckel.
Fig. 6 zeigt den Schutzdeckel der Reagenzienträgerverbundreihe aus Fig. 5 mit Blick auf die Schutzdeckelunterseite.
Fig. 7 zeigt in einer perspektivischen Darstellung einen Abschnitt der Reagenzienträgerverbundreihe aus Fig. 5, wobei ein Reagenzienträger aus der Verbundreihe herausgelöst dargestellt ist, um einige Details besser erkennbar werden zu lassen.
Fig. 8a und 8b zeigen einen Magazinkasten für Reagenzienträgerverbund- reihen nach der Erfindung in zwei verschiedenen perspektivischen Ansichten.
Fig. 1a zeigt eine Reihe miteinander verbundener Schutzdeckel 2 und eine Gruppe einzelner, in Reihe zueinander ausgerichteter Reagenzienträger 4, welche jeweils eine wannenartige Vertiefung 6 aufweisen, die als Testbereich zum Nachweis von Analyten in einer Probenflüssigkeit dienen soll. Wie insbesondere die Fig. 2c erkennen lässt, sind die wannenartigen Vertiefungen 6 relativ flach in dem Sinne, dass ihre Tiefe t kleiner ist als ihre Länge I bzw. als ihr größter Öffnungsdurchmesser I. Die in Fig. 1a noch lose neben- einander liegenden Reagenzienträger 4 werden mit der Deckelreihe 2 zusammengebracht, so dass sich die Situation gemäß Fig. 1 b ergibt und jede wannenartige Vertiefung 6 der Reagenzienträger 4 mit einem Deckel 2 verschlossen ist.
Die Deckel 2 weisen eine nach unten gerichtete konvexe Ausbauchung 10 auf, welche der Kontur der wannenartigen Vertiefung 6 näherungsweise komplementär und so dimensioniert ist, dass sie in einem Klemmsitz mit Abdichtfunktion in die wannenartige Vertiefung 6 hineinragt, wie dies insbesondere in der Längsschnittdarstellung in Fig. 2c zu erkennen ist. Alternativ oder zusätzlich könnten Schnappverbindungsmittel vorgesehen sein, welche die Deckel 2 an den Reagenzienträgern 4 fixieren. Ferner könnten noch zu- sätzliche oder abgewandelte Dichtungselemente vorgesehen sein.
Fig. 2c lässt ferner erkennen, dass die Ausbauchung 10 des Deckels und die wannenartige Vertiefung 6 so aneinander angepasst sind, dass nur ein sehr kleiner Luftraum 12 über dem Boden des Testbereichs 8 verbleibt. Die Mini- mierung des Luftraums 12 ist vorteilhaft, um sicherzustellen, dass möglichst wenig Feuchte beim Verdeckein der Reagenzienträger 4 eingeschlossen wird. Auf dem Boden des Testbereichs 8 immobilisierte Reaktanden können somit weitgehend trocken gehalten werden, bis die Reagenzienträger 4 für die Analysezwecke verwendet werden.
Da gemäß Fig. 1b die Verbindungsstellen 14 zwischen den Deckeln 2 nach wie vor vorhanden und nicht unterbrochen sind, stellen sie einen einheitlich zu handhabenden Verbund der Reagenzienträger 4 her. Die Reagenzienträger 4 sind somit in dem Verbund durch die miteinander verbundenen Schutzdeckel 2 für die Testbereiche 6 zusammengehalten. Eine solche Re- agenzienträgerverbundreihe 3 gemäß Fig. 1b ist auf einfache Weise manuell oder maschinell handhabbar und erlaubt das Ablösen einzelner Reagenzienträger 4 aus der Verbundreihe, so dass die restlichen Reagenzienträger 4 in der Verbundreihe nach wie vor durch die betreffenden Deckel 2 verschlos- sen und somit geschützt sind.
Es ist unmittelbar ersichtlich, dass für die Herstellung eines solchen Rea- genzienträgerverbundes 3 mit Schutz der Testbereiche 8 nur ein äußerst
geringer Materialaufwand erforderlich ist, nämlich der Materialaufwand für die zusammenhängende Deckelreihe. Sowohl die Deckelreihe als auch die einzelnen Reagenzienträger sind vorzugsweise aus einem Kunststoff hergestellt, z.B. im Spritzgussverfahren. Es kommen jedoch auch andere Mate- rialien für die Ausbildung der Deckel und/oder der Reagenzienträger in Frage, z.B. ein Mehrkomponenten/Verbundmaterial oder beschichtetes Material mit guten Dichteigenschaften.
Die in der Fig. 1b gezeigte Reagenzienträgerverbundreihe 3 enthält z.B. 12 Reagenzienträger 4. Damit liegt eine günstige Größe für die Handhabung der Reagenzienträgerverbundreihe 3 bei etwaigen Verpackungsvorgängen und in einem Analysensystem vor.
Bedarfsweise können auch mehr oder weniger als 12 Reagenzienträger zu einer Reagenzienträgerverbundreihe zusammengefasst sein.
Fig. 3 zeigt eine Variante der in Fig. 1a gezeigten Deckelreihe. Die Deckel in Fig. 3 weisen auf der konkaven Rückseite der Ausbauchungen 10 einen Stabilisierungssteg 16 auf. Im Übrigen entsprechen die Deckel 2 aus Fig. 3 den Deckeln aus Fig. 1a.
In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Reagenzienträgerverbundreihe nach der Erfindung dargestellt. Die Reagenzienträger 4 in Fig. 4 entsprechen den Reagenzienträgern aus Fig. 1a. Die Deckel 2 in Fig. 4 ent- sprechen im Wesentlichen den Deckeln 2 aus Fig. 1a, wobei jedoch auf die beiden folgenden Unterschiede hinzuweisen ist. In Fig. 4 sind die einzelnen Deckel 2 über Verbindungslaschen 14' miteinander verbunden, wobei die Verbindungslaschen 14' eine Materialschwächung, etwa in Form eines Perforationsstreifens aufweisen, welcher eine Sollbruchstelle 18 definiert. Auf- grund der Sollbruchstellen 18 kann die Reagenzienträgerverbundreihe 3 bei Bedarf geteilt werden. Es ist auf diese Weise die vereinfachte Möglichkeit gegeben, einzelne Reagenzienträger 4 mit Deckel 2 von der Verbundreihe 3 zu trennen. Die Deckel 2 in Fig. 4 weisen Kommunikationsöffnungen 20 in
den Ausbauchungen 10 auf. Die Kommunikationsöffnungen 20 stellen eine Verbindung zwischen dem Testbereich 8 des betreffenden Reagenzienträgers 4 und dem konkaven Hohlraum 22 auf der Rückseite der Ausbauchung 10 her. Die konkaven Hohlräume 22 können als Reservoire genutzt werden und somit ein Trockenmittel und/oder ggf. Reagenzien aufnehmen. Nach außen hin sind diese Reservoire 22 durch eine Versiegelungsfolie 24 dicht abgeschlossen, die bedarfsweise entfernt werden kann. Die Versiegelungsfolie 24 verschafft der Verbundreihe 3 eine ebene, leicht mit Informationen 17 bedruckbare Oberfläche.
In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Reagenzienträgerver- bundreihe 3 nach der Erfindung in Draufsicht dargestellt. Die Schutzdeckel 2 für die in Reihe nebeneinander angeordneten Reagenzienträger 4 sind zu einer gemeinsamen Schutzdeckelplatte 50 zusammengefasst, die gemäß Fig. 6 und Fig. 7 an ihrer Unterseite nach unten abstehende Schnappstege 52 aufweist. Die Schnappstege 52 sind parallel zueinander angeordnet, wobei einander benachbarte Schnappstege 52 einen Abstand x zueinander haben, der in etwa dem Breitenmaß d der Reagenzienträger 4 entspricht. An ihren freien Enden weisen die Schnappstege 52 einen verbreiterten Bereich 54 auf, der eine Hinterschneidung definiert und dafür sorgt, dass ein zwischen zwei benachbarten Schπappstegen 52 eingeschnappter Reagenzien- träger 4 sicher und gut verschlossen an der Deckelplatte 50 festgelegt ist. Dabei untergreift der verbreiterte Bereich 54 des jeweiligen Schnappstegs 52 einen oberen Wandabschnitt 56 des Reagenzienträgers 4. Die Länge y der Schnappstege 52 entspricht im Wesentlichen dem Abstandsmaß e zwischen zwei einander gegenüberliegenden und von dem Wandabschnitt 56 nach unten abstehenden Anschlagnasen 58, die im eingeschnappten Zustand einen jeweiligen Schnappsteg 52 der Länge nach zwischen sich aufnehmen. Auf diese Weise ist der Reagenzienträger 4 gegen Verschieben in Längsrichtung der Schnappstege 52 gesichert.
Der Deckel gemäß Fig. 6 könnte zusätzliche Dichtungselemente bzw. eine aufwendigere Dichtungsgeometrie aufweisen, welche das Abdichten der
Testbereiche der Reagenzienträger 4 mit einem noch größeren Maß an Sicherheit gewährleisten könnte.
In den Figuren sind die Reagenzienträgerverbundreihen 3 mit Seite an Seite nebeneinander liegenden Reagenzienträgern 4 dargestellt, wobei die längste Dimension der Reagenzienträger 4 quer zur Längsrichtung der Verbundreihe 3 ausgerichtet ist. In anderen Ausführungsbeispielen sind davon abgewandelte Orientierungen möglich, etwa Schrägstellungen oder eine Ausrichtung der Reagenzienträger 4 ihrer Länge nach.
In den Figuren 8a und 8b ist ein Magazinkasten 30 für Reagenzienträgerver- bundstreifen nach der Erfindung dargestellt. Der Magazinkasten 30 hat im Wesentlichen die Form eines Quaders mit zwei einander entgegengesetzten Stirnseiten 32, 34. An der vorderen Stirnseite 32 ist ein Schiebeverschluss 36 vorgesehen, der in Fig. 8a im teilgeöffneten Zustand dargestellt ist. Der geöffnete Schiebeverschluss 36 gibt eine Einschub-/Ausschuböffnung 38 frei, durch die hindurch der Magazinkasten 30 mit Reagenzienträgerverbundreihen 3 bestückt werden kann. An der Stirnseite 34 ist eine Öffnung 40 vorgesehen, welche den Zugriff auf die einzelnen Reagenzienträgerver- bundreihen 3 für ein Schubwerkzeug ermöglicht, welches dazu verwendet werden kann, Reagenzienträgerverbundreihen 3 durch die Öffnung 38 hindurch nach außen zu schieben.
Im Inneren des Magazinkastens 30 sind regalartige Ablagen 42 für die Rea- genzienträgerverbundreihen 3 vorgesehen, und zwar an einander gegenüberliegenden Innenseiten. Die Ablagen 42 bilden Schiebeführungen, längs denen die Reagenzienträgerverbundreihen 3 in Längsrichtung verschoben werden können, etwa um sie aus dem Magazinkasten 30 herauszuschieben.
Der Magazinkasten 30 ist so dimensioniert, dass er eine vorbestimmte Anzahl an Reagenzienträgerverbundreihen in einer Stapelanordnung gemäß Fig. 8a, 8b aufnehmen kann. Für Transport- und Lagerungszwecke kann der mit Reagenzienträgerverbundreihen 3 bestückte Magazinkasten 30 noch
eine Umverpackung, etwa eine Folienverpackung, aufweisen.
Die Kombination aus Magazinkasten und Reagenzienträgerverbundreihen ist ein besonders vorteilhafter Erfindungsaspekt.
Es sei darauf hingewiesen, dass abweichend von der gezeigten einreihig zusammenhängenden Anordnung 3 der Reagenzienträger 4 mehrreihig zusammenhängende Anordnungen im Sinne zweidimensionaler Reagenzien- trägerfelder nach der erfmdungsgemäßen Lehre hergestellt werden können. Ferner ist eine Variante der Erfindung denkbar, bei der die Schutzdeckel 2 nicht zu einer geraden Reihe, wie in Fig. 1a oder Fig. 3 gezeigt, sondern zu einem Ring angeordnet und miteinander verbunden sind, so dass auch der Reagenzienträgerverbund eine Ringanordnung bildet. Dabei kann es gemäß einer Ausführungsform der Ringvariante vorgesehen sein, dass die Schutz- deckel in einer gemeinsamen Ebene liegen und zu einer gemeinsamen Seite ausgerichtet sind.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Ringvariante sind die Deckel so angeordnet, dass ihre Außenseiten radial in Bezug auf das Ringzentrum ausgerichtet sind. Vorzugsweise liegen die Reagenzienträger im Verbund radial außen von den Deckeln.
Des Weiteren ist das erfindungsgemäße Konzept der Bildung von Verbünden von Reagenzienträgern auf die Bildung von Verbünden von zunächst vereinzelten Kleinbehältern für Chemikalien, Medikamente etc. durch das zusammenhängende Ensemble ihrer Verschlussteile, insbesondere Deckel, übertragbar und somit verallgemeinerbar.