Vorrichtung und Verfahren zur Materialtrennung mit Laserpulsen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Materialtrennung mittels eines Lasers, bei dem eine Abfolge von Laserpulsen erzeugt wird und ein zu trennender Materialbereich mit der Abfolge der Laserpulse bestrahlt wird. Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Materialtrennung, umfassend - Mittel zur Erzeugung einer Abfolge von Laserpulsen
- Mittel zur Leitung der Laserpulse auf einen zu trennenden Materialbereich.
Die Anwendung von Laserpulsen, insbesondere ultrakurzen Laserpulsen mit einer Laserpulsdauer im Bereich zwischen ungefähr 10~15 s und 5 x 10"10 s zum Zwecke hochpräziser Laser-Mikrostrukturierungen ist bekannt.
G. Mourou beschreibt in US 5,656,186 (EP 0 754 103 B1 , Anmeldetag 8.4.94 "Method for Controlling configuration of laser induced breakdown and ablation") die grundsätzliche Eignung einzelner ultrakurzer Laserpulse für die Materialbearbeitung.
S. Nolte setzt sich in seiner Dissertation zur „Mikromaterialbearbeitung mit ultrakurzen Laserpulsen", Cuvillier Verlag Göttingen, 1999 mit Aspekten der Materialbearbeitung unter Einsatz von Femtosekunden-Laserpulsen auseinander.
Allgemein, d. h. auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung, lassen sich ultra- kurze Laserpulse zum Schneiden, zum Abtragen und Strukturieren von Material (z. B. metallischen Werkstoffen), zum Abtragen und Strukturieren und zum Ändern von Materialeigenschaften (z. B. der Änderung von Brechungsindizes in Glas) einsetzen.
Die besonderen Vorteile der Materialbearbeitung mit ultrakurzen Laserpulsen (fs- Laserpulsen) zeigen sich insbesondere beim äußerst präzisen und sowohl thermisch als auch mechanisch weniger schädigenden Schneiden und/oder Abtragen von Materialien als bei einer Reihe anderer Materialbearbeitungsverfahren. Durch Fokussieren der ultrakurzen Laserpulse wird im Fokus auf sehr begrenztem Raum durch Zünden eines Mikroplasmas Energie deponiert und durch sog. Photodisruption eine Schnittwirkung bzw. Material-Ablation erreicht. Es lassen sich Abtragraten im sub-μm-Bereich mit Schnittbreiten von weniger als 500 nm erreichen. Aufgrund eines nicht-linearen Wechselwirkungsmechanismus bei der Photodisruption ist der Materialabtrag dabei weitgehend unabhängig von den Materialeigenschaften. Insbesondere können unter Einsatz von fs-Laserpulsen auch Materialien mit hoher Wärmeleitung (wie z. B. Metalle) und Materialien mit geringer Laser-Lichtabsorption (wie z. B. Polymere) bearbeitet werden.
Ein Problem bei der Materialbearbeitung mittels Laser besteht darin, dass durch die Laserenergie im bestrahlten Bereich eine Materialtrennung erzielt wird und darüber hinaus in angrenzenden Bereichen Materialveränderungen verursacht werden, die in der Regel unerwünscht sind. Diese Materialveränderungen hängen maßgeblich in Ausmaß und Stärke davon ab, wie hoch die Energie des Laserstrahls und ihre zeitliche Verteilung ist.
In EP 1 284 839 A1 und US 6,787,733 W2 wird ein Verfahren zur Laserbearbeitung von Materialien beschrieben, bei dem eine Online-Kontrolle des Bearbei- tungsergebnisses erfolgt, um die Materialbearbeitung zu optimieren und uner-
wünschte Nebeneffekte zu minimieren. Mit diesem Verfahren ist zwar eine Online-Kontrolle des Bearbeitungsvorgangs möglich und können auch dabei auftretende Nebeneffekte beobachtet werden, jedoch kann auch mit diesem Verfahren nicht vermieden werden, dass umliegende Materialbereiche neben dem zu bear- beitenden Bereich durch die Laserstrahlung beeinflusst werden.
Der Wechselwirkungsmechanismus der Materialbearbeitung mittels kurzer, intensiver Laserpulse basiert auf der sog. Photodisruption. Photodisruption findet statt, wenn Licht auf Intensitäten in der Größenordnung von 1011 bis 1012 W/cm2 fokussiert wird. Bei derartig hohen Intensitäten wird fast jede Art von Materie aufgrund von Multiphotonenabsorption schlagartig ionisiert (Plasmagenerierung). Findet dieser Vorgang in transparentem Material statt, bezeichnet man ihn als 'optischen' Durchbruch.
Aufgrund der explosionsartigen Ausdehnung des laserinduzierten Plasmas, entwickelt sich eine starke Stoßfront und - falls der Vorgang in flüssiger Umge- bung stattfindet - eine Kavitationsblase. Die Stoßfront ebenso wie die Kavitationsblasen können ein erhebliches mechanisches Schädigungspotenzial für das umliegende Material darstellen. Dieses Schädigungspotenzial eines einzelnen Laserpulses skaliert jedoch mit der Laserpulsenergie.
Zum Zünden des optischen Durchbruchs ist jedoch eine hohe Intensität notwen- dig. Je kürzer ein Laserpuls, umso weniger Energie transportiert er bei gleicher Intensität. Folglich sind kurze Laserpulse eine notwendige Vorraussetzung um mit hoher Präzision und geringen mechanischen Nebenwirkungen Photodisruption zu bewirken.
Die Laserpulsdauer, d.h. die Einwirkzeit der Laserstrahlung ist aber auch im Hinblick auf die thermische Schädigung des bestrahlten Material von entscheidender Bedeutung. Ist die Einstrahldauer des Lasers so kurz, dass während der Einstrahlung keine signifikante Menge an thermischer Energie durch Wärmediffusion aus dem Absorptionsvolumen verloren geht, spricht man vom sog. 'thermal confinement1. Die maximale Einstrahlzeit (Laserpulsdauer) bei der die Bedin-
gungen des 'thermal confinement' erhalten sind wird auch thermische Relaxationszeit TR genannt und ist gegeben durch die Beziehung:
τR =
4κ
Hierbei bedeuten:
δ: optische Eindringtiefe in das bestrahlte Material im Falle der Disruption in transparenten Medien entspricht δ der Ausdehnung der nichtlinearen Absorptionszone
Kr. Wärmediffusionskonstante des bestrahlten Materials / Gewebes
Ist die Einwirkzeit (Laserpulsdauer) deutlich kürzer als τR, so ist die thermische Einflusszone, die der Laserpuls auf das bestrahlte Material ausübt, hauptsächlich durch die optische Eindringtiefe δ bestimmt. Bei einer deutlich längeren Laserpulsdauer als τR wirkt die thermische Einflusszone aufgrund der Wärmediffusion über die optische Eindringtiefe hinaus.
Bei der Bearbeitung von Metallen, bei der eine optische Eindringtiefe von nur wenigen Nanometern vorliegt und eine vergleichsweise hohe Wärmediffusion vorherrscht ist daher die Verwendung von Piko- oder sogar Femtosekunden essentiell, um auch die Wärmeeinflusszone möglichst gering zu halten.
Jedoch hat die Verringerung der Laserpulsdauer derzeit technologische Grenzen und verhindert auch nicht, dass unerwünschte Beeinflussungen der umliegenden Bereiche stattfinden.
Grundsätzlich ist es für die Erzielung einer Materialtrennung erforderlich, mit dem Laserpuls eine bestimmte Menge an Energie in den zu trennenden Bereich einzubringen. Die Höhe dieser Energie ist materialabhängig. Bei der Materialtrennung entlang einer Linie oder einer Fläche wird eine Vielzahl von Laserpulsen mit
der entsprechenden Laserpulsenergie nebeneinandergesetzt, um eine Trennlinie oder Trennfläche zu erzielen. Die disruptive Wirkung der einzelnen Laserpulse kann, je nach Materialbeschaffenheit, unerwünschte mechanische Veränderungen im Material hervorrufen. Dazu gehören Zerreißungen des Materials, was eine unregelmäßige Schnittfläche verursacht, oder die Bildung von Gasbläschen, die ebenfalls die Schnittgeometrie unvorteilhaft beeinflussen können. Das Ausmaß der unerwünschten Materialveränderungen skaliert dabei mit der Energie der einzelnen Laserpulse.
Es besteht daher ein Bedarf dafür, ein Verfahren zur Materialbearbeitung bereit- zustellen, bei dem die Beeinflussung der benachbart zum bearbeiteten Bereich liegenden Bereiche weiter verringert oder idealerweise ganz verhindert wird.
Dieser Bedarf wird erfindungsgemäß befriedigt mit einem Verfahren der eingangs genannten Art, bei dem die Laserpulsenergie eines einzelnen Laserpulses der Abfolge der Laserpulse kleiner ist als die Laserpulsenergie, die zur Erzeugung einer Materialtrennung mit einem isolierten Laserpuls in dem mit dem einzelnen Laserpuls der Abfolge der Laserpulse bestrahlten Bereich erforderlich ist.
Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, dass es nicht notwendigerweise erforderlich ist, die zur Trennung erforderliche Gesamtenergie an einem Ort mit einem einzelnen Laserpuls einzubringen. Stattdessen kann diese Gesamt- energie durch mehrere Laserpulse eingebracht werden, die beispielsweise von ein und demselben Laser erzeugt werden und aufeinanderfolgend an denselben Ort des Trennbereichs eingebracht werden. Auf diese Weise wird es ermöglicht, mittels mehrerer aufeinanderfolgender Laserpulse mit niedriger Laserpulsenergie eine Materialbearbeitung zu erzielen und hierbei eine Schädigung des bestrahl- ten Materials im umliegenden Bereich zu vermeiden.
Es hat sich gezeigt, dass die Energie zur Materialtrennung, also diejenige Gesamtenergie, die zur Erzielung einer Materialtrennung mindestens erforderlich ist, mit steigender Repetitionsfrequenz abfällt. Folglich kann bei hohen Repetitionsra- ten eine Materialtrennung mit einer wesentlich niedrigeren Laserpulsenergie erzielt werden als bei niedrigen Repetitionsraten.
Insbesondere kann die Laserpulsenergie durch Verringerung der Laserpulsintensität und/oder der Laserpulsdauer verringert werden. Dies heißt, dass die Laserpulsintensität und/oder die Laserpulsdauer beim erfindungsgemäßen Verfahren geringer ist als die Laserpulsintensität und/oder die Laserpulsdauer, die bei kon- ventioneller Technik erforderlich ist, um eine Materialtrennung zu erzielen. Auf diese Weise kann auf einfache Weise eine Laserpulsenergieverringerung erzielt werden.
Es ist insbesondere vorteilhaft, wenn sich der bestrahlte Bereich von zwei oder mehr zeitlich aufeinanderfolgenden Laserpulsen der Abfolge von Laserpulsen räumlich überschneidet. Durch diese räumliche Überschneidung wird die Laserpulsenergie von zwei oder mehr Laserpulsen in den Überschneidungsbereich eingebracht und kann somit in der Addition eine Gesamtenergie ergeben, die eine Materialtrennung erzielt. Diese Erkenntnis geht von dem bisherigen Ansatz, die Laserpulse räumlich und zeitlich möglichst weit voneinander zu beabstanden, um den thermischen Einfluss jedes einzelnen Laserpulses von dem eines darauffolgenden Laserpulses zu trennen, weg und erzielt eine Reduzierung des unerwünschten mechanischen und thermischen Einflusses durch die Überschneidung, indem zugleich die Laserpulsenergie jedes einzelnen Laserpulses verringert wird.
Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn sich der bestrahlte Bereich von zwei oder mehr zeitlich aufeinanderfolgenden Laserpulsen der Abfolge von Laserpulsen räumlich zu 100% oder im Bereich zwischen 10% und 100%, vorzugsweise um 70% bis 99%, insbesondere 92%-99%, überschneidet. Die Überschneidung der Laserpulse hängt grundsätzlich vom Durchmesser des Laserstrahls im Fokus (Fokusstrahldurchmesser), der Laserpulsfolgefrequenz und der relativen Vorschubgeschwindigkeit zwischen dem zu schneidenden Material und dem Laser ab. Die Überschneidung in Prozent wird in diesem Zusammenhang definiert als
Überschneidung = 100 x ( 1 - Vorschubgeschwindiqkeit )
Laserpulsfolgefrequenz x Fokusstrahldurchmesser Die angegebenen Werte eignen sich zur Materialtrennung einer großen Anzahl von unterschiedlichen Materialien. Die räumliche Überschneidung von 100%
kann beispielsweise so gestaltet werden, dass sich zwei oder mehr Laserpulse zu 100% überschneiden, hierauf folgend der Laserstrahl relativ zum bearbeiteten Material verfahren wird und dann wiederum zwei oder mehr Laserpulse abgegeben werden, die sich zu 100% überschneiden. Alternativ zu diesem diskontinuier- liehen Vorschub ist es für viele Anwendungen vorteilhaft, wenn eine kontinuierliche Vorschubbewegung stattfindet und diese so eingestellt wird, dass bei gegebener Laserpulsfolgefrequenz und Durchmesser des Laserstrahls im Fokus eine Überschneidung von 70-99%, insbesondere 92%-99%, erzielt wird.
Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Laserpulsenergie, die Laserpulsintensität, die Abmessungen des Fokusbereichs und/oder die Laserpulsdauer eines einzelnen Laserpulses, die Laserpulsfolgefrequenz der Abfolge von Laserpulsen und/oder die Vorschubgeschwindigkeit zwischen Laserstrahl und dem zu bearbeitenden Material in Abhängigkeit der Materialeigenschaften voreingestellt wird. Eine wichtige voreinzustellende Abmessung des Fokusbereichs ist beispielswei- se häufig der Durchmesser des Laserstrahls im Fokus oder die Länge des Fokusbereichs in Strahlrichtung, die u.a. durch die Apertur beeinflusst wird. Die optimalen Parameter hängen von den Materialeigenschaften des zu bearbeitenden Materials ab, insbesondere von der Wärmediffusionskonstante und der Relaxationszeit des Materials. Grundsätzlich ist es dabei beispielsweise vorteil- haft, bei hohen Wärmediffusionskonstanten höhere Laserpulsfolgefrequenzen einzustellen als bei niedrigen Wärmediffusionskonstanten. Zwischen Relaxationszeit und Laserpulsfolgefrequenz besteht ein umgekehrter Zusammenhang: Bei langen Relaxationszeiten können regelmäßig niedrigere Laserpulsfolgefrequenzen gewählt werden als bei kurzen Relaxationszeiten.
Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Laserpulsfolgefrequenz der Abfolge der Laserpulse so hoch ist, dass innerhalb einer materialspezifischen Zeitdauer des zu trennenden Materials, beispielsweise der thermischen Relaxationszeit, mindestens zwei Laserpulse auf das zu trennende Material abgegeben werden. Auf diese Weise kann sich die Laserpulsenergie der zwei innerhalb der materialspe- zifischen Zeitdauer abgegebenen Laserpulse akkumulieren und eine Materialtrennung bewirken. Dabei kann die thermische und mechanische Schädigung
dadurch verringert werden, dass eine Vielzahl von Laserpulsen innerhalb der materialspezifischen Zeitdauer auf einen Bereich des zu trennenden Materials abgegeben werden und die Energie jedes dieser Laserpulse entsprechend niedrig gewählt wird, um genau durch diese Vielzahl der Laserpulse die für eine Materialtrennung erforderliche, akkumulierte Gesamtenergie einzubringen.
Es hat sich dabei als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Laserpulsfolgefrequenz größer als 10Hz, insbesondere größer als 50Hz ist und vorzugsweise zwischen 100Hz und 50MHz liegt. Diese Laserpulsfolgefrequenzbereiche bewirken bereits eine merkliche Absenkung der erforderlichen Laserpulsenergie pro Laserpuls und können somit die mechanische Schädigung signifikant verringern.
Bei den vorgenannten Ausführungsformen ist insbesondere zu beachten, dass zwischen Überschneidung, Laserpulsfolgefrequenz, der Abmessung des Fokusbereichs, beispielsweise des Durchmessers des Laserstrahls im Fokus, und Vorschubgeschwindigkeit ein mathematischer Zusammenhang besteht. Die letztlich entscheidende Größe, also die Anzahl der an einem Materialbearbeitungsort eingebrachten Laserpulse bzw. die Überschneidung lässt sich durch Variation der entsprechend anderen Parameter beeinflussen. So kann diese Anzahl durch Verringerung der Vorschubgeschwindigkeit, Vergrößerung des Durchmessers des Laserstrahls im Fokus oder Erhöhung der Laserpulsfolgefre- quenz jeweils einzeln erhöht werden, wenn die entsprechenden beiden anderen Parameter konstant gehalten werden. Durch eine Verringerung des Durchmessers des Laserstrahls im Fokus, eine Erhöhung der Vorschubgeschwindigkeit und eine Verringerung der Laserpulsfolgefrequenz kann eine Verringerung der Anzahl der Laserpulse pro Ortspunkt der Linie, entlang welcher die Materialbear- beitung erfolgt, erzielt werden.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Laserpulsenergie, die Laserpulsintensität, die Abmessungen des Fokusbereichs, die Laserpulsdauer eines einzelnen Laserpulses, die Laserpulsfolgefrequenz der Abfolge von Laserpulsen und/oder die Vorschubgeschwindigkeit zwischen Laserstrahl und dem zu bearbeitenden Mate- rial während des Bearbeitungsvorgangs verändert wird. Bei dieser Ausführungsform ist es beispielsweise möglich, die Laserpulsenergie der einzelnen Laserpul-
se so einzustellen, dass in Abhängigkeit der Überschneidung der Laserpulse genau die für eine Materialtrennung am gerade bearbeiteten Ort erforderliche Energie in das Material eingebracht wird. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn die Laserpulsenergie in Abhängigkeit der vorbestimmten oder eingestellten Laser- pulsfolgefrequenz und/oder Vorschubgeschwindigkeit eingestellt wird. Eine solche Einstellung kann automatisch oder manuell durch den Benutzer erfolgen.
Bei den Verfahrensfortbildungen mit einstellbarer Laserpulsfolgefrequenz und einstellbarer Laserpulsenergie ist es insbesondere vorteilhaft, wenn bei einer ersten Laserpulsfolgefrequenz eine erste Laserpulsenergie eingestellt wird und bei einer zweiten Laserpulsfolgefrequenz, die höher ist als die erste Laserpulsfolgefrequenz, eine zweite Laserpulsenergie eingestellt wird, die niedriger ist als die erste Laserpulsenergie. Auf diese Weise wird eine automatische Anpassung der Laserpulsenergie an die Laserpulsfolgefrequenz erzielt und dabei jeweils die erforderliche akkumulierte Gesamtenergie zur Erzielung einer Materialtrennung eingebracht.
Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn
die Laserpulsfolgefrequenz automatisch in Abhängigkeit der Laserpulsenergie eingestellt wird, oder die Laserpulsenergie automatisch in Abhängigkeit der Laserpulsfolgefre- quenz eingestellt wird,
Laserpulsenergie und/oder Laserpulsfolgefrequenz automatisch in Abhängigkeit der Vorschubgeschwindigkeit eingestellt werden, oder Laserpulsfolgefrequenz, Laserpulsenergie und/oder Vorschubgeschwindigkeit automatisch in Abhängigkeit von zumindest einer Materialeigenschaft des zu trennenden Materials eingestellt werden.
Diese Verfahrensfortbildung ermöglicht es, dass die für eine Materialtrennung vorrangig maßgeblichen Verfahrensparameter in Abhängigkeit voneinander eingestellt werden oder in Abhängigkeit des zu bearbeitenden Materials automatisch richtig eingestellt werden. So kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auf eine Datenbank zurückgegriffen werden, die für jeweils typische Materialien
die idealen Verfahrensparameter bereithält und durch Materialwahl werden dann diese Verfahrensparameter eingestellt. Alternativ kann aus einer Datenbank die für eine Materialtrennung erforderliche Gesamtenergie entnommen werden und dann anhand vom Benutzer gewählter Verfahrensparameter die entsprechend anderen Verfahrensparameter so gewählt werden, dass diese erforderliche Gesamtenergie erzielt wird.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung besteht in einem Verfahren der eingangs oder zuvor genannten Art, bei dem im Startbereich des Trennvorgangs die an einen Ort des zu bearbeitenden Materials eingebrachte Gesamtenergie höher ist als in einem Bereich im weiteren Verlauf des Trennvorgangs.
Diese Fortbildung beruht auf der Erkenntnis, dass zur Erzielung einer initialen Materialtrennung in einem Material eine höhere Gesamtenergie erforderlich ist, um einen ersten Materialtrennungseffekt zu erzielen und in der Folge zur Aufrechterhaltung und Erweiterung dieser initialen Materialtrennung eine niedrigere Gesamtenergie erforderlich ist. Es ist daher vorteilhaft, die Laserpulsenergie nach einem anfänglich hohen Niveau im Startbereich des Trennvorgangs zur Erzielung der initialen Materialtrennung nachfolgend abzusenken auf ein niedrigeres Niveau, welches zur Aufrechterhaltung und Weiterführung der initialen Materialtrennung ausreichend ist, um auf diese Weise die Schädigung entlang der Trennlinie oder der Trennfläche zu minimieren.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn im Startbereich die Laserpulsenergie, die Laserpulsfolgefrequenz und/oder die Anzahl der auf einen Ort des Materials abgegebenen Laserpulse höher ist und/oder die Vorschubgeschwindigkeit zwischen Laserstrahl und dem zu bearbeitenden Material geringer ist als im weiteren Verlauf des Trennvorgangs. Die Laserpulsenergie setzt sich aus der Laserpulsintensität und der Laserpulsdauer zusammen. Zur Erzielung eines initialen Trennvorgangs im Startbereich kann daher beispielsweise eine höhere Laserpulsintensität eingestellt werden als im Bereich des weiteren Verlaufs des Trennvorgangs zum Aufrechterhalten und Weiterführen der Trennung.
In gleicher Weise könnte bei konstanter Laserpulsintensität die Laserpulsdauer im Startbereich erhöht werden und im weiteren Verlauf abgesenkt werden und/oder die Laserpulsfolgefrequenz im Startbereich erhöht werden und im weiteren Verlauf abgesenkt werden.
Eine weitere Verfahrensfortbildung besteht darin, dass die Laserpulsintensität und/oder die Laserpulsdauer eines einzelnen Laserpulses im Startbereich des Trennvorgangs höher ist als in einem Bereich im weiteren Verlauf des Trennvorgangs. Diese Verfahrensfortbildung kann in gleicher Weise die Initialtrennung mit hoher Laserpulsenergie und die weitere Trennung mit niedrigerer Laserpulsener- gie durchführen, jedoch unter Variation anderer Parameter als bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform.
Insbesondere ist es für das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft, wenn die Laserpulsdauer kleiner ist als zehn Pikosekunden, insbesondere kleiner als eine Pikosekunde. Die so erzielte Laserstrahlbearbeitung im Femtosekundenbereich erlaubt für eine Vielzahl von Materialien besonders vorteilhafte Laserpulsenergieraten und Laserpulsfolgefrequenzen und vermeidet insgesamt unerwünschte Schädigungen.
Weiterhin ist es für das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft, wenn der Laserstrahl fokussiert wird, vorzugsweise mit einem optischen System mit einer nume- rischen Apertur, die zumindest so groß ist, dass eine Materialtrennung unter der Oberfläche eines halb oder vollständig transparenten Materials erzielt wird, ohne dass ober- oder unterhalb des Trennbereichs liegende Materialbereiche geschädigt werden. Auf diese Weise wird es ermöglicht, einen Laserstrahlfokus zu erzeugen und in Strahlrichtung vor und hinter diesem Laserstrahlfokus eine Tren- nung oder Beschädigung des Materials zu vermeiden, wohingegen im Laserstrahlfokus eine solche Materialtrennung erzielt wird.
Schließlich ist es für das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin vorteilhaft, wenn der Trennvorgang beobachtet wird und bei Nachlassen der Trennleistung die eingebrachte Gesamtenergie durch Verändern eines der für die Trennleistung relevanten Parameter, wie zuvor aufgezählt, erhöht wird. Unter Beobachtung soll
in diesem Zusammenhang die direkte optische oder sensorische Beobachtung des Schnittes verstanden werden oder auch die Beobachtung oder Überwachung technischer Parameter, beispielsweise Geräteleistungsdaten, durch einen Benutzer oder automatisch, um aus einer Veränderung dieser Parameter auf eine geänderte Trennleistung zu schließen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Art, die erfindungsgemäß fortgebildet ist, indem die Mittel zur Erzeugung einer Abfolge von Laserpulsen so ausgebildet sind, dass die Laserpulsenergie eines einzelnen Laserpulses der Abfolge der Laserpulse kleiner ist als die Laserpuls- energie, die zur Erzeugung einer Materialtrennung mit einem isolierten Laserpuls in dem mit dem einzelnen Laserpuls der Abfolge der Laserpulse bestrahlten Bereich erforderlich ist. Auf diese Weise wird ermöglicht, die Laserpulsenergie eines einzelnen Laserpulses in einem niedrigen Bereich zu halten und hierdurch eine Materialtrennung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zu erzielen. Auf die Vorteile und Wirkungen der so ausgebildeten Vorrichtung wird auf die vorherige Beschreibung des entsprechend ausgebildeten Verfahrens verwiesen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann fortgebildet werden indem die Mittel zur Erzeugung der Abfolge von Laserpulsen ausgebildet sind, um die Laserpulsenergie durch Verringerung der Laserpulsintensität und/oder der Laserpulsdauer zu verringern.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann weiter fortgebildet werden durch Vorschubmittel zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen Laserstrahl und dem zu trennenden Material und Mittel zum Erzeugen einer Laserpulsfolgefrequenz, die so zusammenwirken, dass sich der bestrahlte Bereich von zwei zeitlich auf- einanderfolgenden Laserpulsen der Abfolge von Laserpulsen räumlich überschneidet. Auf diese Weise wird die erfindungsgemäß vorteilhafte Überschneidung zumindest zweier aufeinanderfolgender Laserpulse erzielt. Die Vorschubmittel sind dabei vorzugsweise so gestaltet, dass sie in Abhängigkeit der Laserpulsfolgefrequenz betreibbar sind.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Vorschubmittel und die Mittel zum Erzeugen einer Laserpulsfolgefrequenz so zusammenwirken, dass sich der bestrahlte Bereich von zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Laserpulsen der Abfolge von Laserpulsen räumlich zu 100% oder im Bereich zwischen 10% und 100%, vor- zugsweise um 70% bis 99%, vorzugsweise 92% bis 99%, überschneidet. Hierzu wird auf die vorangegangene Beschreibung der entsprechenden Verfahrensform verwiesen.
Vorzugsweise sind bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung Steuerungsmittel zum Einstellen der Laserpulsenergie, der Laserpulsintensität und/oder der Laser- pulsdauer eines einzelnen Laserpulses, der Laserpulsfolgefrequenz der Abfolge von Laserpulsen, der Abmessungen des Fokusbereichs des Laserstrahls am Bearbeitungsort, beispielsweise des Durchmessers des Laserstrahls im Fokus und/oder der Vorschubgeschwindigkeit zwischen Laserstrahl und dem zu bearbeitenden Material in Abhängigkeit der Materialeigenschaften vorhanden. Diese Steuerungsmittel können automatisch durch die Vorrichtung einen der Parameter in Abhängigkeit anderer Parameter betätigt werden oder können manuell durch einen Benutzer betätigt werden.
Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die Steuerungsmittel so ausgebildet sind, dass die Laserpulsfolgefrequenz der Abfolge der Laserpulse so hoch ist, dass innerhalb einer materialspezifischen Zeitdauer, beispielsweise der thermischen Relaxationszeit des zu trennenden Materials, mindestens zwei Laserpulse auf das zu trennende Material abgegeben werden. Hierdurch wird die vorteilhafte Akkumulation von zwei oder mehr Laserpulsen innerhalb der materialspezifischen Zeitdauer erreicht und auf diese Weise eine besonders schonende Materi- altrennung erzielt.
Insbesondere können dabei die Steuerungsmittel so ausgebildet sein, dass die Laserpulsfolgefrequenz größer als 10Hz, insbesondere größer als 50Hz und vorzugsweise zwischen 100Hz und 50MHz einstellbar ist. Hierzu wird auf die vorangegangene entsprechende Verfahrensform verwiesen.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Steuerungsmittel ausgebildet sind, um zumindest einen der sechs zuvor aufgezählten Parameter während des Bearbeitungsvorgangs zu verändern Auf diese Weise kann die Gesamtenergie und/oder die Laserpulsenergie in Abhängigkeit der Materialeigenschaften oder in Abhän- gigkeit anderer Parameter des Schneidvorgangs eingestellt werden.
Die Steuerungsmittel können vorzugsweise so ausgebildet sein, dass
die Laserpulsfolgefrequenz automatisch in Abhängigkeit der Laserpulsenergie eingestellt wird, oder die Laserpulsenergie automatisch in Abhängigkeit der Laserpulsfolgefre- quenz eingestellt wird,
Laserpulsenergie und/oder Laserpulsfolgefrequenz automatisch in Abhängigkeit der Verfahrensgeschwindigkeit eingestellt werden, oder Laserpulsfolgefrequenz, Laserpulsenergie und/oder Vorschubgeschwindigkeit automatisch in Abhängigkeit der zumindest einer Materialeigenschaft des zu trennenden Materials eingestellt werden.
Insbesondere ist es für die erfindungsgemäße Vorrichtung vorteilhaft, wenn die Steuerungsmittel ausgebildet sind um zumindest einen der sechs zuvor aufgezählten Parameter (Laserpulsfolgefrequenz, Laserpulsenergie, Laserpulsintensität, Laserpulsdauer, Fokusabmessung und Vorschubgeschwindigkeit) so zu steuern, dass im Startbereich des Trennvorgangs die an einen Ort des zu bearbeitenden Materials eingebrachte Gesamtenergie höher ist als in einem Bereich im weiteren Verlauf des Trennvorgangs.
Weiterhin ist es bevorzugt, die erfindungsgemäße Vorrichtung fortzubilden, indem die Steuerungsmittel ausgebildet sind, um im Startbereich die Laserpuls- energie, die Laserpulsfolgefrequenz und/oder die Anzahl der auf einen Ort des Materials abgegebenen Laserpulse höher und/oder die Vorschubgeschwindigkeit zwischen Laserstrahl und dem zu bearbeitenden Material geringer einzustellen als im weiteren Verlauf des Trennvorgangs.
Vorzugsweise sind die Steuerungsmittel ausgebildet, um die Laserpulsintensität und/oder die Laserpulsenergie eines einzelnen Laserpulses im Startbereich des Trennvorgangs höher einzustellen als im weiteren Verlauf des Trennvorgangs.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Mittel zur Erzeugung einer Abfolge von Laserpulsen ausgebildet sind, um eine Laserpulsdauer kleiner als 10 Pikosekun- den, vorzugsweise kleiner als 1 Pikosekunde zu erzeugen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann fortgebildet werden durch Fokussiermit- tel zur Fokussierung des Laserstrahls, vorzugsweise mit einem optischen System mit einer numerischen Apertur, die zumindest so groß ist, dass eine Materialtren- nung unter der Oberfläche eines halb oder vollständig transparenten Materials erzielt wird, ohne dass ober- oder unterhalb des Trennbereichs liegende Materialbereiche geschädigt werden.
Schließlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung fortgebildet werden durch eine Beobachtungsvorrichtung zum Beobachten des Trennvorgangs, die mit den Mitteln zur Erzeugung einer Abfolge von Laserpulsen, den Mitteln zur Leitung der Laserpulse auf einen zu trennenden Materialbereich und/oder den Vorschubmitteln so zusammenwirkt, dass bei Nachlassen der Trennleistung die eingebrachte Gesamtenergie durch Verändern zumindest eines der sechs vorgenannten Parameter erhöht wird. Hierzu wird auf die vorangehende Beschreibung zum Ver- fahren mit Beobachtung des Trennvorgangs verwiesen.
Zu den Fortbildungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird hinsichtlich deren Vorteilen, Wirkungsweisen und bevorzugten Ausführungsvarianten auf die voranstehende Beschreibung der jeweiligen Eigenschaften der entsprechenden Verfahrensfortbildung verwiesen.
Die Erfindung wird im Weiteren anhand konkreter Ausführungsbeispiele und Versuchsergebnisse in Verbindung mit den Figuren erläutert. Darin zeigen:
Figur 1 : Ein Diagramm, welches den Zusammenhang zwischen der für eine Materialtrennung einzubringenden Pulsenergie und der Laserpulsfolgefrequenz zeigt,
Figur 2: Ein Diagramm, welches den Zusammenhang zwischen der für den Beginn einer Materialtrennung erforderlichen Laserpulsenergie und der mindestens zur Weiterführung der Materialtrennung erforderlichen Laserpulsenergie zu der Laserpulsüberlappung im Bereich von -100% bis +100% zeigt,
Figur 3: Ein Diagramm, welches den Zusammenhang zwischen der einer Materialtrennung erforderlichen Laserpulsenergie zu der Laserpulsüberlappung im Bereich von 92% bis 100% zeigt,
Figur 4: Eine schematische Darstellung einer Linienmaterialtrennung mit einer Laserpulsüberlappung von 50%,
Figur 5: Eine schematische Darstellung einer Linienmaterialtrennung mit einer variablen Laserpulsüberlappung im Startbereich und im weiteren Verlauf des Trennvorgangs.
Bezugnehmend auf Figur 1 kann man diesem Diagramm, welches im Bereich A mit einer Laserpulsdauer von 150 fs, einer Wellenlänge von 780 nm und einer Apertur von 0,6 bestimmt wurde und im Bereich B mit einer Laserpulsdauer von etwa 15 fs, einer Wellenlänge von 800 nm und einer Apertur von 0,5 bestimmt wurde, entnehmen, dass bei einer Laserpulsfolgefrequenz von 1 Hertz eine Energie von ca. 45 nJ benötigt wird, um eine Materialtrennung zu erzielen. Diese benötigte Energie sinkt mit zunehmender Laserpulsfolgefrequenz und erreicht bei einer Laserpulsfolgefrequenz von 1 MHz einen Wert von unter 5 nJ.
In Figur 2 ist die Abhängigkeit der für den Beginn einer Materialtrennung erforderlichen Laserpulsenergie („Beginn des Schnittes") und der mindestens zur Weiterführung der Materialtrennung erforderlichen Laserpulsenergie („Abbruch des Schnittes") zu der Laserpulsüberlappung im Bereich von -100% bis +100% gezeigt. Dabei bedeutet eine negative Pulsüberlappung, dass zwischen zwei benachbarten Pulsen ein unbestrahlter Materialbereich verbleibt, der bei -100% Pulsüberlappung beispielsweise genau dem Fokusdurchmesser entspricht.
Man kann erkennen, dass bei ausreichender Beabstandung der Einzelpulse voneinander (negativer Pulsüberlapp) der Beginn und der Abbruch des Schneid-
effekts bei der gleichen Pulsenergie stattfindet, d.h. es findet keine gegenseitige Beeinflussung der Pulse untereinander statt. Je größer der Pulsüberlapp jedoch gewählt wird, desto niedriger ist einerseits die Pulsenergie, die für Schneidbeginn erforderlich ist und die Pulsenergie, bei der Schneidabbruch erfolgt. Zudem lie- gen die Pulsenergie, die für Schneidbeginn erforderlich ist, und die Pulsenergie, bei der der Schneidabbruch erfolgt umso weiter auseinander, je höher die Pulsüberlappung ist. Folglich kann mit umso niedrigerer Pulsenergie initial getrennt werden und mit umso niedrigerer Pulsenergie der Schneidvorgang fortgeführt werden, je größer die Pulsüberlappung gewählt wird.
Fig. 3 stellt die Messergebnisse für das Schneiden bei hohen Pulsüberlappungen dar. Eingetragen sind die Ergebnisse von fünf Messreihen bei unterschiedlichen Überlappungen und eine Ausgleichsgerade durch diese Messreihen. Man kann erkennen, dass bei einer Überlappung von 92% mit einer Einzellaserpulsenergie von ca. 19 nJ das Verfahren betrieben werden muss. Diese erforderliche Einzel- laserpulsenergie sinkt mit steigender Überlappung und erreicht bei einer Überlappung von ca. 99,5% einen Wert von nur noch 2 nJ.
Bezugnehmend auf Figur 4 ist ein zu trennendes Material 10 gezeigt und eine Abfolge von Einzellaserpulsen 1-9, die zur Trennung dieses Materials dienen. Die Einzellaserpulse sind schematisch in Gestalt ihres Fokusbereichs gezeigt. Die Einzellaserpulse 1-9 werden in zeitlicher Folge von links nach rechts auf das Material aufgebracht. Hierbei überlappen sich die Laserpulse jeweils in den Bereichen 1-8a. In der in Figur 4 dargestellten Verfahrensausbildung sind Laserpulsfolgefrequenz, Vorschubgeschwindigkeit und Fokusdurchmesser so eingestellt, dass sich eine Überlappung von 50% ergibt, d. h. die Laserpulse 1 und 2 überlappen sich im Bereich 1a, die Laserpulse 2 und 3 überlappen sich im Bereich 2a usw. Auf diese Weise wird jeder Bereich entlang der Schnittlinie von zwei Laserpulsen bestrahlt.
Bezugnehmend auf Figur 5 ist eine Abfolge von Laserpulse 11-22 gezeigt, die zur Trennung eines Materialblocks 30 dienen.
Die Laserpulse 11-22 werden in aufsteigender Reihenfolge von links nach rechts aufgetragen. Es ist erkennbar, dass die Laserpulse 11-14 eine höhere Überlappung aufweisen als die nachfolgenden Laserpulse 15-22. Dies dient dazu, um im linken Startbereich des Trennvorgangs eine höhere Gesamtenergie einzubrin- gen, die für eine initiale Trennung ausreichend ist, als im weiteren Verlauf nach rechts entlang der Trennlinie, wo nur eine geringere Gesamtenergie für den Trennbereich erforderlich ist, um die initiale Trennung fortzuführen.
Die in Figur 5 gezeigte Häufung der Laserpulse 11-14 kann beispielsweise erreicht werden, indem in diesem Startbereich eine erhöhte Laserpulsfolgefrequenz gewählt wird oder indem in diesem Startbereich eine verringerte Vorschubgeschwindigkeit eingestellt wird.