DE19730028C2 - Verfahren zum Trennen und Bearbeiten von auf einem Halbleitersubstrat im Verband hergestellten Halbleiterchips aus A III - B V- Verbindungshalbleitern unter Verwendung eines Excimer-Lasers - Google Patents
Verfahren zum Trennen und Bearbeiten von auf einem Halbleitersubstrat im Verband hergestellten Halbleiterchips aus A III - B V- Verbindungshalbleitern unter Verwendung eines Excimer-LasersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen und
Bearbeiten von auf einem Halbleitersubstrat im Verband
hergestellten Halbleiterchips aus AIII-BV-
Verbindungshalbleitern unter Verwendung eines Excimer-
Lasers, entsprechend Druckschrift US 5 214 261 A.
Zur Vereinzelung von Halbleitern aus dem Chipverband wie auch allgemein zur Trennung
von Halbleitersubstraten sind die Methoden a) Ritzen und Brechen und b) Trennen durch
Materialabtrag bekannt (siehe hierzu E. Schoppnies, " Halbleiterelektronik "; Leipzig 1988;
S. 362 f). Das Ritzen kann z. B. mittels eines Diamanten oder auch mittels eines Lasers
ausgeführt werden; anschließend erfolgt das Brechen des Halbleitersubstrates. Als
Trennmethoden sind Sägen, Ultraschalltrennen und auch Ätzen bekannt (siehe z. B. für das
Vereinzeln von Beam-Lead Bauelementen: H. Reichl, "Hybrid-Integration",
Dr. A. Hüthig Verlag, Heidelberg 1988, S. 218).
Für die Übertragung extrem hoher Frequenzen (≧ 20 GHz) und Bitraten (≧ 20 Gbit/s) ist die
Chipmontage nach der CIB-Technologie (Chip-in-Board) vorteilhaft, da sie kurze
Kontaktübergänge von einer hybriden Höchstfrequenzschaltung zu einem in dieser
eingebetteten Höchstfrequenzchip ermöglicht. Dabei ist es wichtig, den Halbleiterchip
(HL-Chip) paßgenau und bündig in eine entsprechende Substrataussparung der
Höchstfrequenzschaltung einzusetzen, wobei die Spalten zwischen Substrat und
Halbleiterchip wie auch die Abstände der Bondpads des HL-Chips von den Kontakten der
Hybridschaltung möglichst gering sein sollen.
Dies ist bei Anwendung o. g. herkömmlicher Trennverfahren im allgemeinen nicht möglich.
Ritzen und Brechen führt zu unsauberen und ungenauen Chipkanten und ist daher für die
genannte, höchstfrequenzgeeignete Chip-in-Board-Technologie nur bedingt anwendbar.
Außerdem bleibt nach dem Ritz- und Brechvorgang ein Rand um den Chip bestehen, was
für den späteren hybriden Einbau des jeweiligen HL-Chips größere Kontaktlängen
erfordert. Auch das Trennen durch Sägen, Ultraschall oder Ätzen ist mit Nachteilen
verbunden, die allen auf Materialabtrag beruhenden Methoden eigen sind. Insbesondere bei
den mechanisch sehr empfindlichen AIII-BV Halbleitermaterialien lassen sich nur sehr
schwer saubere und genaue Kanten herstellen. Eine Nachbearbeitung der Kanten ist an
einem kleinen Chipverband oder gar an einem Einzelchip darüberhinaus nahezu unmöglich.
In der US 5 214 261 A wird ein Verfahren beschrieben, das
mit einem gepulsten Excimer-Laser, der im
Wellenlängenbereich von 308 nm arbeitet, zum Trennen und
Bearbeiten von Chips, insbesondere zum Vereinzeln von
Halbleitersubstraten dient. Die im US-Patent 5 214 261 A
angegebenen Laserparameter sind für einen kurzen
Initialschnitt zum Trennen von Chips auf einem
Halbleitersubstrat ungeeignet. Es wird lediglich eine
Schnittverbesserung auf der gesamten Schnittlänge
beschrieben, indem ein bestimmter Schnittwinkel eingestellt
wird.
In der DE 37 05 500 A1 wird die Anwendung eines länglichen
Laserbrennflecks bei einem gepulsten Laser beschrieben, um
den Schnitt zu verbessern. Die Anwendung erfolgt bei
Solarzellen und auf keinen Fall bei AIII-BV-Halbleitern.
Es werden lediglich selektiv Schichten durchgeschnitten.
In der EP 0 818 818 A1 wird ein Verfahren zum Zerschneiden
von Wafern beschrieben, wobei erst ein Laserschnitt in die
oberen Schichten gebracht wird und dann das
Halbleitermaterial anschließend durchgesägt wird.
In der DE 38 35 794 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung
einer strukturierten Keramikfolie bzw. eines aus Folien
aufgebauten Keramikkörpers mit inneren Hohlräumen
beschrieben, das nicht zur Trennung von
Halbleitersubstraten geeignet ist.
In der US 5 661 744 A wird ein Laserbearbeitungsapparat
beschrieben, der jedoch nicht zur Lösung der nachfolgenden
Aufgabe geeignet ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bearbeitung von
Halbleiterchips, insbesondere solchen aus AIII-BV-Verbindungshalbleitermaterial
anzugeben, das einerseits ein kantengenaues Trennen von im Verband hergestellten Chips
gestattet und eine Nachbearbeitung der Schnittkanten derart getrennter Chips überflüssig
macht, und andererseits eine Nachbearbeitung ungenauer Kanten an Einzelchips zum
Zwecke der Erhöhung der Kantengenauigkeit ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen des Verfahrens sind in den Patentansprüchen
2 bis 5 charakterisiert.
Mit dem Verfahren nach her Erfindung lassen sich z. B. AIII-BV
Verbindungshalbleiterchips, z. B. solche aus GaAs, nahezu ohne Materialabtrag und mit
höchster Kantengenauigkeit voneinander trennen oder im Bereich der Kanten bearbeiten.
Dies gilt für größere Chipverbände wie auch für Einzelchips. Dabei besteht ein zusätzlicher
Vorteil darin, daß zwischen den Bondpads benachbarter Halbleiterchips nur ein geringer
Schneidabstand vorgesehen werden muß, somit eine optimale Nutzung der verfügbaren
Substratfläche gegeben ist.
Der bei dem Verfahren nach der Erfindung vorgesehene Initialschnitt wird durch
schrittweises Verlagern der nahezu punktförmigen Auftrefffläche des Laserstrahls entlang
der Trennlinie erzeugt. Durch entsprechende Einstellung der Schrittweite und der
Verlagerungsgeschwindigkeit (Vorschub) und durch geeignete Wahl der Lasereinstellungen
können dabei Tiefe und Struktur des Initialschnitts an das zu bearbeitende Halbleitermaterial
angepaßt und somit optimiert werden.
Die Kennzeichen der Patentansprüche 2 und 3 betreffen die
geometrische Gestaltung eines GaAs-Halbleitersubstrates
führenden Initialschnittes. Dabei ist in Patentanspruch 2
die auf die Dicke des Substrates bezogene, geeignete Tiefe
des Initialschnittes angegeben. Patentanspruch 3 trägt der
Tatsache Rechnung, dass auch die Länge eines derartigen
Initialschnittes für das Zustandekommen der gewünschten
Spaltung maßgebend ist.
Patentanspruch 4 charakterisiert die Anbringung des
Initialschnittes auf der Rückseite des Substrates. Dies
läßt die Substratvorderseite ungestört und erlaubt, diese
vollständig für die Anlage von Schaltelementen oder
Kontakten zu nutzen. Diese Methode eignet sich insbesondere
auch für die Einzelchip-Bearbeitung.
Patentanspruch 5 gibt einen geeigneten Lasertyp und Werte
für Lasereinstellungen und Zielpunktabstand an, die sich,
insbesondere für die Bearbeitung von GaAs-Substraten, als
geeignet erwiesen haben.
Nachfolgend wird anhand zweier Figuren ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung eingehend beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer Excimer-Laseranordnung zur Bearbeitung eines
Einzelchips oder eines mehrere Einzelchips im Verband enthaltenden Substrates.
Fig. 2 in Seitenansicht und in Draufsicht die Schnittführung des Excimer-Lasers bei
Abtrennung eines Einzelchips von einem Chipverband.
In Fig. 1 ist mit 1 ein AIII-BV Halbleiterchip bezeichnet, der insbesondere aus GaAs besteht
und in einer die gesamte Anordnung einschließenden Vakuumkammer 2, auf einem X-Y-Z-
Tisch 3 befestigt ist und der mittels eines Femtosekunden-(fs)-Excimer-Lasers 4 bearbeitet
wird. Der Laserstrahl ist dabei durch eine Maske 5 randbegrenzt und mit Hilfe einer Linse 6
auf einen gewünschten, in der Bearbeitungsebene wirksamen Durchmesser abgebildet. Der
zu bearbeitende Chip 1 ist vorzugsweise mit der Rückseite zum Excimer-Laser 4 hin
orientiert. Der Excimer-Laser gibt UV-Lichtpulse mit einer Pulsdauer von ca. 100 fs und
einer Wellenlänge von 248 nm ab. Die Lichtintensität in der Bearbeitungsebene, d. h. auf der
Rückseite des Chips 1, beträgt dabei zwischen 5.1013 und 2.1014 W/cm2. Bei der
Bearbeitung entstehende Abprodukte werden von der Vakuumanlage abgesaugt und damit
Verunreinigungen des Chips vermieden.
Eine zur Erzeugung eines Initialschnittes erforderliche Relativbewegung des Laserstrahles
gegenüber dem zu bearbeitenden Chip wird hier zweckmäßig durch schrittweises Verstellen
des X-Y-Z-Tisches durch eine geeignete, in der Figur nicht dargestellte Steuerung
sichergestellt, während Laser und Abbildungssystem fest eingestellt bleiben.
Fig. 2 zeigt den Bearbeitungsvorgang am Beispiel der Trennung eines Einzelchips 10,
beispielsweise eines GaAs-Chips einer Dicke von a = 0,5 mm von einem größeren, einen
Chipverband 11 tragenden Halbleitersubstrat. Die Breite d des Chips, die hier der
Trennlänge entspricht, beträgt z. B. 1,56 mm.
Der Trennvorgang wird durch die Bewegung der nahezu punktförmigen Auftrefffläche des
Laserstrahls über die Substratoberfläche hinweg, entlang einer gewünschten Trennlinie 8,
beginnend am Rand des Chips, ausgeführt durch die Bewegung des X-Y-Z-Tisches 3
(Fig. 1), eingeleitet. Diese Trennlinie 8 hat die Richtung einer Spaltebene (110) des GaAs-
Substrats, zu der die Chips (z. B. Chip 10) mit ihren Pads orthogonal bzw. parallel
ausgerichtet sind. Durch den Laser werden entlang der Trennlinie 8 eine Reihe dicht
aufeinanderfolgender Zielpunkte nacheinander mit energiereichem UV-Licht bestrahlt.
Auf jeden Zielpunkt werden ca. 120 Pulse vorgegebener Dauer bei einer Folgefrequenz von
5 Hz eingestrahlt. Der Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Zielpunkten beträgt jeweils
40 µm und ist damit so klein, daß durch die Bestrahlung um die Zielpunkte herum
entstehende Vertiefungen einander überlappen oder zumindest aneinandergrenzen. Dabei
entsteht ein Initialschnitt 7 der Tiefe b.
Nachdem dieser Schnitt eine Länge c erreicht hat, kommt es ohne zusätzliche mechanische
Einwirkung zum Spaltvorgang entlang der Trennlinie 8 und der sie enthaltenden Spaltebene.
Die außerhalb des Bereichs des Initialschnittes entstehende Chipkante ist sehr genau und
steil. Dies gilt sowohl für die bearbeitete Rückseite des Chips wie auch für die unbearbeitete
Vorderseite, auf der sich die durch die Trennung geschaffene Kante über die ganze
Chipbreite d erstreckt. Ein Verhältnis von Chipdicke a zu Initialschnitt-Tiefe b von a/b =
5/3 und ein Verhältnis von Chipbreite d zur Laserschnitt-Länge c von d/c = 5 wurde für ein
GaAs-Substrat der oben angegebenen Dicke von 0,5 mm als optimal ermittelt. Es sind
jedoch auch von diesen ermittelten Optimalwerten abweichende Bemessungen möglich.
1
AIII-BV-Halbleiterchip
2
Vakuumkammer
3
X-Y-Z-Tisch
4
Excimer-Laser
5
Maske
6
Linse
7
Initialschnitt
8
Trennlinie
10
Einzelchip
11
Chipverband
a Chipdicke
b Initialschnittiefe
c Initialschnittlänge
d Chipbreite
a Chipdicke
b Initialschnittiefe
c Initialschnittlänge
d Chipbreite
Claims (5)
1. Verfahren zum kantengenauen Trennen und Bearbeiten von
auf einem Halbleitersubstrat (11) im Verband
hergestellten Halbleiterchips (1, 10) aus AIII-BV-
Verbindungshalbleitern unter Verwendung eines Excimer-
Lasers (4), dadurch gekennzeichnet,
dass der Excimer-Laser im Bereich von ≦ 100 fs Pulsdauer und ≦ 250 nm Wellenlänge arbeitet,
dass ein im Verhältnis zur Gesamtlänge der Trennlinie (8) kurzer Initialschnitt (7) an einer Substratkante durch Verlagern der Auftrefffläche des Laserstrahles, ausgerichtet in Trennlinienrichtung einer zu bearbeitenden Substratoberfläche entlang der gewünschten, in einer Spaltebene, die einer Kristallisierungsrichtung des Halbleitersubstrates (11) entspricht, gelegenen Trennlinie (8) als Auskerbung derart erzeugt wird, dass es zu einem selbsttätigen Spaltvorgang und damit zum Trennen der Halbleiterchips (1, 10) in der Trennlinienrichtung führt.
dass der Excimer-Laser im Bereich von ≦ 100 fs Pulsdauer und ≦ 250 nm Wellenlänge arbeitet,
dass ein im Verhältnis zur Gesamtlänge der Trennlinie (8) kurzer Initialschnitt (7) an einer Substratkante durch Verlagern der Auftrefffläche des Laserstrahles, ausgerichtet in Trennlinienrichtung einer zu bearbeitenden Substratoberfläche entlang der gewünschten, in einer Spaltebene, die einer Kristallisierungsrichtung des Halbleitersubstrates (11) entspricht, gelegenen Trennlinie (8) als Auskerbung derart erzeugt wird, dass es zu einem selbsttätigen Spaltvorgang und damit zum Trennen der Halbleiterchips (1, 10) in der Trennlinienrichtung führt.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
dass bei Bearbeitung von GaAs-Substraten/Laser-
Bearbeitungsparameter wie Pulszahl, Folgefrequenz,
Abstand der Zielpunkte voneinander,
Strahlungsintensität und Einwirkzeit des Excimer-
Lasers (4) zur Erzeugung des Initialschnittes (7) so
gewählt werden, dass das Verhältnis der Tiefe (b) des
Initialschnitts (7) zur Dicke (a) des
Halbleitersubstrates (11) etwa 3/5 beträgt.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
dass bei Bearbeitung von GaAs-Substraten die Laser-
Bearbeitungsparameter zur Erzeugung des
Initialschnittes und damit dessen Tiefe (b) so gewählt
werden, dass es zur Spaltung des Halbleitersubstrates
(11) entlang der Trennlinie (8) kommt, wenn der
Initialschnitt eine Länge (c) im Bereich von einem 1/5
der Länge (d) der Trennlinie (8) erreicht hat.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Initialschnitt auf der Rückseite des
Halbleitersubstrates (11) erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Patentansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erzeugung des Initialschnitts (7) die
Lichtintensität des Excimer-Laserstrahls zwischen
5.1013 und 2.1014 W/cm2, die Folgefrequenz im
Bereich von 5 Hz, die Anzahl der Pulse pro Zielpunkt
bei 120 und der Abstand zwischen aufeinanderfolgenden
Zielpunkten im Bereich von 40 µm liegt.
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