Beschreibung
Verfahren zur Herstellung eines Zahnersatzteils, Zahnersatzteil, Bauteil und Rohling hierzu
Technisches Gebiet Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Zahnersatzteils, welches aus einem ersten Bauteil und aus einem weiteren Bauteil aufgebaut ist, wobei das weitere Bauteil gegebenenfalls unter Zwischenschaltung weiterer Bauteile an dem ersten Bauteil befestigt wird. Als erstes Bauteil kann ein mindestens eingliedriges Gerüst vorgesehen sein, wobei das Gerüst mit einer als weiteres Bauteil zu verstehenden Verblendung zu versehen ist. Als eingliedriges Gerüst ist beispielsweise eine Kronenkappe anzusehen, mehr- gliedrige Gerüste erstrecken sich über mindestens zwei Zahnpositionen.
Bei einem weiteren Verfahren weist das Gerüst eine Außenfläche auf, die zu verblenden ist, wobei das Verblenden durch ein separat hergestelltes Verblendteil als weiteres Bauteil erfolgt, welches gegebenenfalls unter Zwischen- Schaltung weiterer Bauteile an dem Gerüst befestigt wird, wobei zwischen dem Gerüst und dem Verblendteil eine Trennfläche vorhanden ist, welche von der inneren Oberfläche des Verblendteils einerseits und der äußeren Oberfläche des Gerüsts andererseits gebildet ist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Zahnersatzteil, welches ein mindestens eingliedriges Gerüst als erstes Bauteil umfasst, wobei das Gerüst eine Außenfläche aufweist, die verblendet ist und ein Bauteil zur Erstellung eines Zahnersatzteils, wobei das Zahnersatzteil ein mindestens ein- gliedriges Gerüst als erstes Bauteil umfasst.
Die Erfindung betrifft schließlich einen Rohling zur Herstellung eines aus mindestens zwei Bauteilen zusammengesetzten Zahnersatzteils mittels materialabtragender Bearbeitungsverfahren . Stand der Technik
Kronen und Brücken bestehen aus zwei Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften, die auf verschiedene Arten miteinander in Verbindung gebracht werden.
In der klassischen Zahntechnik werden Kronen und Brücken hergestellt, in dem zunächst ein Gerüst erzeugt wird, das anschließend verblendet wird, um ein ästhetisch hochwertiges Ergebnis zu erzielen. Die Herstellung der Gerüste geschieht zum Teil durch CAD/CAM-Verfahren, die Verblendung erfolgt aber manuell. So ist es insbesondere bekannt, Gerüste aus Metallen zu gießen und diese Gerüste mit einer Keramik zu verblenden, wobei das Verblenden durch manuelles schichtweises Auftragen eines feuchten Keramikpulvers geschieht, das anschließend zur Erzielung der gewünschten Festigkeit ge- brannt wird. Es ist auch bekannt, Gerüste in einem manuellen Vorgang mit einer Verblendmasse zu überpressen.
Weiterhin ist bekannt, auf ein Gerüst verschiedenfarbige Keramikmassen automatisch im Übermaß aufzutragen, um den gewünschten Farbeffekt zu erzielen und auf eine aus einem CAD-Datensatz vorbestimmte Form in einem CAM-Verfahren zu reduzieren.
Statt Gießen der Gerüste können auch andere Herstellverfahren verwendet werden, z.B. CAD/CAM-Verfahren. Darüber hinaus ist es bekannt, Gerüste aus Keramik zu verwenden. Allen vorstehenden Verfahren ist gemeinsam, dass es ein
Kernmaterial gibt, welches in erster Linie die Eigenschaft
der Bruchfestigkeit optimal erfüllt und ein Hüllenmaterial, welches in erster Linie die Eigenschaften der Ästhetik und des Abrasionsverhaltens gegenüber dem Gegenzahn berücksichtigt. Die typischen Hüllenmaterialien sind feldspatähnliche Materialien. Typische Kernmaterialien sind Metalle oder O- xidkeramiken .
Weiterhin ist bekannt, Kronen aus homogenen Keramikblöcken mittels CAD/CAM-Verfahren herauszuarbeiten, wobei die Rohlinge auch einen Farbverlauf beinhalten können, wodurch die Farbgebung der hergestellten Krone etwas verbessert ist.
Darstellung der Erfindung
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, ein Gerüstteil einerseits und ein dazu passendes Verblendungsteil andererseits zu erzeugen und anschließend miteinander zum Zahnersatzteil zu verbinden.
Bei dem erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Zahnersatzteils, welches aus einem ersten Bauteil und aus einem weiteren Bauteil aufgebaut ist, wobei das weitere Bauteil gegebenenfalls unter Zwischenschaltung weiterer Bauteile an dem ersten Bauteil befestigt wird, erfolgt die Aufteilung des Zahnersatzteils in das erste und das weitere Bauteil als automatische Zerlegung nach vorgegebenen Konstruktionsalgorithmen. Dabei wird ausgehend von einem 3D- Datensatz der Präparationsstelle oder einem Modell davon ein vollständiges Zahnersatzteil als 3D-Datensatz bereitgestellt ist, welches einerseits eine an die Präparationsstelle angepasste Außenkontur und andererseits eine an die Präparationsstelle angepasste Anschlusskontur aufweist, so- dass ein 3D-Datensatz des ersten Bauteils und ein SD- Datensatz des weiteren Bauteils erzeugt werden.
Dies ermöglicht das Konstruieren von beiden Teilen in einem optimierten Ablauf.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann zwischen dem ersten Bauteil und dem weiteren Bauteil eine Trennfläche erzeugt werden, welche von einer inneren Oberfläche des weiteren Bauteils einerseits und von einer äußeren Oberfläche des ersten Bauteils andererseits gebildet ist, wobei der Verlauf der Trennfläche automatisch unter Berücksichtigung der erforderlichen Konstruktionsparameter festgelegt wird.
Ein weiteres erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Zahnersatzteils, wobei das Zahnersatzteil ein mindestens eingliedriges Gerüst als erstes Bauteil umfasst und wobei das Gerüst eine Außenfläche aufweist, die zu verblen- den ist, besteht darin, dass das Verblenden durch ein separat hergestelltes Verblendteil als weiteres Bauteil erfolgt, welches gegebenenfalls unter Zwischenschaltung weiterer Bauteile an dem Gerüst befestigt wird. Zwischen dem Gerüst und dem Verblendteil ist eine Trennfläche vorhanden, welche von der inneren Oberfläche des Verblendteils einerseits und der äußeren Oberfläche des Gerüsts andererseits gebildet ist, wobei der Verlauf der Trennfläche durch ein CAD-Programm automatisch unter Berücksichtigung der erforderlichen Konstruktionsparameter festgelegt wird. Auch hier wird das Konstruieren von beiden Teilen in einem optimierten Ablauf ermöglicht.
Bei einem weiteren erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Zahnersatzteils, welches aus einem ersten Bauteil und aus einem weiteren Bauteil aufgebaut ist, wobei das weitere Bauteil gegebenenfalls unter Zwischenschaltung weiterer Bauteile an dem ersten Bauteil befestigt wird, wird ausgehend von einem 3D-Datensatz der Präparationsstel-
Ie oder einem Modell davon der 3D-Datensatz für das zweite Bauteil in einem CAD-Prozess erzeugt unter Berücksichtigung eines 3D-Datensatzes des ersten Bauteils zur Bestimmung einer Anschlussfläche an das erste Bauteil und unter Berück- sichtigung des 3D-Datensatzes der Präparationsstelle zur Bestimmung einer Außenkontur des zweiten Bauteils, wobei der 3D-Datensatz des ersten Bauteils virtuell auf die als 3D-Datensatz vorliegende Präparationsstelle gesetzt und daraus ein modifizierter 3D-Datensatz erzeugt wird. In diesem Fall ist es nicht erforderlich, ein physisches
Modell z.B. eines Gerüsts herzustellen, welches in die Präparationsstelle eingebracht und mit dieser zusammen vermessen wird, um z.B. ein Verblendteil zu konstruieren.
Jedes dieser Verfahren macht die Herstellung von aus zwei Materialtypen bestehenden Zahnersatzteilen unter Verwendung von gegenüber einer reinen Handfertigung rationellen CAD/CAM-Verfahren möglich. Das Verblendungsteil kann selbst wieder mehrteilig sein, d.h. es wird über ein Zwischenteil am Gerüst befestigt. Vorteilhafterweise weist das weitere Bauteil eine Anlagefläche zur Anbringung an die Außenfläche des ersten Bauteils auf. Dadurch ist es möglich, das weitere Bauteil am ersten Bauteil genau auszurichten.
Vorteilhafterweise erfolgt das Befestigen durch Fügen. Da- bei können die mindestens zwei Bauteile mittels eines Verbindungsmaterials miteinander verbunden werden oder durch eine Wärmebehandlung zusammengefügt werden.
Vorteilhafterweise werden die beiden Bauteile in einem CAD/CAM-Prozess hergestellt, sodass die 3D-Datensätze der Bauteile und die Beziehung dieser zueinander ohne weitere Vermessung bekannt sind.
In einer erfindungsgemäßen Weiterbildung bestehen die zwei Bauteile aus unterschiedlichem Material, wodurch eine Anpassung an unterschiedliche Anforderungen an die einzelnen Bauteile möglich ist. Vorteilhafterweise ist das Material des Verblendteil ästhetisch und das Material des Gerüst hinsichtlich der Festigkeit optimiert, und zwar in der Wahl des Materials. Auch eine Optimierung der Gestaltung der Bauteile unter diesen Gesichtspunkten ist möglich. Vorteilhafterweise ist das Verbindungsmaterial zur Erzielung eines gewünschten optischen Effekts eingefärbt. Der geometrische Verlauf der Anordnung des Verbindungsmaterials kann darüber hinaus zur Gestaltung von Farbeffekten besonders gestaltet sein. Vorteilhafterweise ist zwischen der inneren Oberfläche und der äußeren Oberfläche ein Spalt vorgesehen, welcher mit dem Verbindungsmaterial gefüllt ist. Dabei kann der Spalt unterschiedlich dick gestaltet sein. Dadurch wird je nach Ort mit einem eingefärbten Verbindungsmaterial eine unter- schiedliche Farbgebung des Zahnersatzteils möglich. Die Dimensionierung des Spalts und die Farbgebung können Bestandteil des CAD-Prozesses zur Konstruktion des weiteren Bauteils sein.
Vorteilhafterweise wird als Material für das Verbindungsma- terial Glaslot, niedrigschmelzende Keramik oder organischer Kleber verwendet. Im Falle von Glaslot sind die zu verbindenden Bauteile bezüglich ihres Ausdehnungskoeffizienten vorteilhafterweise zueinander passend ausgewählt.
Auch ist es möglich, als Verbindungsmaterial ein Material zu verwenden, das nach dem Befestigen ein Färben z.B. durch Lichteinwirkung erlaubt. Dann ist es vorteilhaft, durch
Lichteinwirkung die farbliche Abstimmung des Zahnersatzteils während oder nach der Eingliederung in den Mund des Patienten vorzunehmen, um eine optimale Farbanpassung an die vorhandenen Zähne zu erzielen. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Zahnersatzteil, welches ein mindestens eingliedriges Gerüst als erstes Bauteil umfasst, wobei das Gerüst eine Außenfläche aufweist, die verblendet ist. Weiterhin ist ein separat hergestelltes Verblendteil als zweites Bauteil, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung weiterer, separat hergestellter
Bauteile, mit einer Anschlussfläche zur Anbringung an dem Gerüst vorgesehen und an dem Gerüst befestigt.
Vorteilhafterweise sind die mindestens zwei Bauteile mittels einem Verbindungsmaterial miteinander verbunden. Vorteilhafterweise sind die mindestens zwei Bauteile in einem CAD/CAM-Prozess hergestellt.
Vorteilhafterweise bestehen die mindestens zwei Bauteile aus unterschiedlichem Material.
Vorteilhafterweise ist das Verblendteil ästhetisch opti- miert ist und dass das Gerüst hinsichtlich der Festigkeit optimiert .
Vorteilhafterweise ist das Verbindungsmittel zur Erzielung eines gewünschten optischen Effekts eingefärbt.
Vorteilhafterweise ist das Material für die Verbindungs- schicht Glaslot, niedrigschmelzende Keramik oder organischer Kleber und sind die zu verbindenden Bauteile bezüglich Ihres Ausdehnungskoeffizienten zueinander passend ausgewählt .
Vorteilhafterweise sind die mindestens zwei Bauteile durch eine Wärmebehandlung zusammengefügt.
Vorteilhafterweise ist zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil mindestens ein Zwischenteil als drittes Bauteil mit einer Anschlussfläche an das erste Bauteil einerseits und mit einer Anschlussfläche an das zweite Bauteil anderer- seits angeordnet.
Das Verbindungsmaterial kann zur Erzielung eines gewünschten optischen Effekts eingefärbt sein und in einem Spalt angeordnet sein, der unterschiedlich dick gestaltet ist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Bauteil zur Erstellung eines Zahnersatzteils, wobei das Zahnersatzteil ein mindestens eingliedriges Gerüst als erstes Bauteil um- fasst. Für die Verblendung des Gerüsts ist ein separat hergestelltes Verblendteil als zweites Bauteil ausgebildet und, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung weiterer, sepa- rat hergestellter Bauteile, weist eine Anschlussfläche zur Anbringung an dem Gerüst auf.
Vorteilhafterweise ist das Bauteil in einem CAD/CAM-Prozess hergestellt .
Vorteilhafterweise ist das Bauteil ästhetisch optimiert. Vorteilhafterweise ist das Material für eine Verbindung mit Glaslot, niedrigschmelzende Keramik oder organischer Kleber geeignet .
Vorteilhafterweise ist das Material für eine Verbindung mittels einer Wärmebehandlung geeignet. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Rohling zur Herstellung eines aus einem ersten und mindestens einem weiteren Bauteil zusammengesetzten Zahnersatzteils, das mittels materialabtragender Bearbeitungsverfahren aus dem Rohling herausgearbeitet werden soll. Der Rohling besteht aus einem ersten Teil aus einem ersten Material für das
erste Bauteil und aus einem zweiten Teil aus einem zweiten Material für das weitere Bauteil.
Dies ermöglicht die gleichzeitige sequentielle Fertigung beider Bauteile in einem Durchgang in derselben Bearbei- tungsmaschine ohne weitere Eingriffe durch einen Bediener.
Vorteilhafterweise wird als Material für das erste Bauteil AI2O3 oder ZrO und als Material für das zweite Bauteil Feldspat-Keramik vorgesehen. Beide Materialien eignen sich in besonderem Maße für die jeweiligen Anwendungszwecke, näm- lieh für Gerüste einerseits und für die Verblendung andererseits .
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist mindestens ein Teil des Rohlings für die Herstellung des Zahnersatzteils Bereiche unterschiedlicher Farbgebung auf. Zu- sammen mit dem eingefärbten Verbindungsmittel lässt sich so eine weitere ästhetische Optimierung des endgültigen Zahnersatzteils erreichen.
Vorteilhafterweise kann der Rohling ein Halteteil und einen damit verbundenen Rohlingskörper aufweisen, welcher das erste und zweite Teil bildet, wobei der erste Teil am Halteteil und der zweite Teil am ersten Teil angeordnet ist.
Dies hat den Vorteil, dass in einer einzigen Aufspannung des Rohlings beide Bauteile des Zahnersatzteils hergestellt werden können. Kurzbeschreibung der Zeichnung
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein Zahnersatzteil mit einem Gerüst und einer Verblendung, die
Fig. 2 ein Detail aus Fig. 1 im Bereich einer innenliegenden Trennfläche, die
Fig. 3 ein weiteres Zahnersatzteil und die
Fig. 4 einen Rohling mit unterschiedlichen Materialei- genschaften zur Herstellung der Bauteile eines
Zahnersatzteils .
Ausführungsbeispiele
In Fig. 1 ist ein herzustellendes vollständiges Zahnersatzteil 1 in Form einer Brücke gezeigt, welches aus einem ers- ten Bauteil in Form eines Gerüsts 2 und einem erfindungsgemäßen zweiten Bauteil in Form einer Verblendung 3 aufgebaut ist. Zwischen der Verblendung 3 und dem Gerüst 2 ist eine Trennfläche 4 vorhanden, welche von der inneren Oberfläche 5 der Verblendung 3 einerseits und der äußeren Oberfläche 6 des Gerüsts 2 andererseits gebildet ist. Der Verlauf der
Trennfläche 4 wird vorzugsweise durch ein CAD-Programm automatisch unter Berücksichtigung der erforderlichen Konstruktionsparameter festgelegt.
Die Verblendung 3 ist aus einem Material gefertigt, die transluzent ist und unter der Verblendung 3 liegende Schichten durchscheinen lässt.
Das Gerüst 2 kann seinerseits eine innere Oberfläche 7 aufweisen zur Befestigung an einem nicht dargestellten Abut- ment oder einem nicht dargestellten Zahnrest. Das Zahnersatzteil 1 kann auch mehr als zweiteilig sein, etwa wenn zwischen das Verblendungsteil 3 und das Gerüst ein Zwischenteil 3' eingefügt ist. Darüber hinaus kann bei einem mehrgliedrigen Zahnersatzteil das Verblendungsteil auch auf einzelne Glieder oder Gruppen von benachbarten Gliedern aufgeteilt sein
Die Konstruktion des Gerüsts und des Verblendungsteils wird in der Regel aber so ausgelegt werden, dass es nur eine Aufschubrichtung gibt, sodass nur ein Verblendungsteil nötig ist. Es ist in der Regel unschädlich, wenn Tei- Ie des Gerüsts frei bleiben, z.B. das Unterteil des Brückenglieds .
In Fig. 2 ist der Verlauf der Trennfläche im Detail dargestellt, wobei hier zwischen der inneren Oberfläche 5 des Verblendteils 3 und der äußeren Oberfläche 6 des Gerüsts 2 eine Verbindungsschicht mit einem Spalt 8 vorgesehen ist, welcher mit einem Verbindungsmittel 9 gefüllt ist.
Um eine definierte Schichtdicke der Verbindungsschicht zu erreichen, kann in dem Spalt 8 ein Vorsprung 10 angeordnet sein, der mit einer Anlagefläche 11 an der äußeren Oberflä- che 6 aufliegt.
Der Klebstoff 9 kann eingefärbt sein und eine Farbintensität und/oder eine Farbgebung aufweisen, die von der Dicke der Verbindungsschicht abhängt. Wenn die Schichtdicke zunimmt, nimmt die Farbintensität zu und die Verbindungs- schicht erscheint dunkler. Bei abnehmender Schichtdicke nimmt die Farbintensität ab und die Verbindungsschicht erscheint heller.
Selbstverständlich kann das Verbindungsmittel 9 selbst in unterschiedlichen Grundfarben vorliegen und in geeigneter Weise ausgewählt werden, um nach Einbringen in den Spalt die gewünschten Farbeffekte zu erzielen. Die sich im Verbindungsmittel 9 befindlichen Farben scheinen durch die transluzente Verblendung 3 durch.
In Fig. 3 ist eine Zahnrestauration gezeigt, bei der ein Außenteil 33 auf ein Innenteil 32 aufgesetzt ist. Dabei ist ein Spalt 8 mit einem Verbindungsmittel 9 ausgefüllt, deren
Dicke ti in einem unteren Bereich größer ist als die Dicke t2 in einem oberen Bereich.
Über ein Abstandselement 10 am Außenteil 33, welches in eine entsprechende Ausnehmung 12 am Innenteil 32 eingreift, wird das Außenteil am Innenteil platziert und der vorgegebene Abstand eingestellt.
Die Dicke des Spalts 8 und damit der Verbindungsschicht kann von der Konstruktionssoftware entsprechend dem gewünschten Farbverlauf angepasst sein, so dass bei der An- bringung des Zahnersatzteils der Klebstoff zunächst in ausreichendem Maße aufgetragen wird. Beim Andrücken des Außenteils 33 an das Innenteil 32 wird der überschüssige Klebstoff aus der Trennfuge herausgedrückt und kann entfernt werden. Beim Andrücken ist dann dafür Sorge zu tragen, dass die Anschlagsposition auch tatsächlich erreicht wird, so dass die vorgegebene Dicke der Verbindungsschicht auch erreicht und nicht überschritten wird.
Das Verbindungsmittel 9 kann prinzipiell organisch oder anorganisch sein. Bei einem anorganischen Verbindungsmittel kommt als Material beispielsweise eingefärbtes Glaslot in Frage .
In Fig. 4 ist ein Rohling für die Herstellung eines aus mehreren Bauteilen bestehenden Zahnersatzteils dargestellt, wobei der Rohling 40 ein Halteteil 41 zur Befestigung in einer nicht dargestellten Bearbeitungsmaschine und einen mit dem Halteteil 41 verbundenen Rohlingskörper 42 umfasst.
Der Rohlingskörper 42 hat zwei nebeneinanderliegende Teilbereiche 43, 44, die eine unterschiedliche Materialzusammensetzung aufweisen, wobei der Teilbereich 43 zwischen dem Halteteil 41 und dem Teilbereich 44 angeordnet ist. Der Unterschied der Materialzusammensetzung kann in den optischen
Eigenschaften, beispielsweise der Farbe oder der Translu- zenz, insbesondere aber in den Festigkeitswerten liegen, so dass ein Bauteil eines mehrteiligen Zahnersatzteils aus dem einen Material des Teilbereichs 43 und ein anderes Bauteil aus dem anderen Material des Teilbereichs 44 in einer einzigen Aufspannung ohne Wechsel des Werkstücks hergestellt werden kann. Dazu kann eine Relativbewegung eines Werkzeugs 45 in Richtung der Pfeile 46,47 am Rohlingskörper 42 entlang ausgeführt werden. Der schematische Ablauf des Verfahrens wird nachstehend erläutert. Ausgangspunkt sind CAD-Datensätze, die die zu erstellende Zahnrestauration in der Form als Kern und Hülle beschreiben.
Der Datensatz für das Gerüst als erstes Bauteil kann durch Vermessen eines vorhandenen Gerüsts erzeugt werden. Der Datensatz kann aber auch durch ein CAD-Prozess erzeugt werden, indem auf eine als Datensatz vorliegende Präparationsstelle oder einem Modell davon ein Gerüst konstruiert wird.
Der Datensatz für das Verblendungsteil als zweites Bauteil wird in einem CAD-Prozess ausgehend von dem Datensatz für das Gerüst zur Bestimmung der Anschlussfläche an das Gerüst und dem Datensatz der Präparationsstelle zur Bestimmung der Außenkontur erzeugt. Es ist dabei möglich, anhand des in der Präparationsstelle angeordnete Gerüsts (Kernteil) durch Vermessen einen Datensatz zu erzeugen oder das Gerüst nur virtuell auf die als Datensatz vorliegende Präparationsstelle zu setzen und daraus einen Datensatz zu erzeugen.
Alternativ dazu kann auch ausgehend von dem Datensatz der Präparationsstelle oder eines Modells davon ein vollständi- ges Zahnersatzteil konstruiert werden, also mit der Außenkontur einerseits und der Anschlusskontur an die Präparati-
onsstelle andererseits und erst anschließend wird das Zahnersatzteil aufgeteilt in ein erstes und in ein zweites Bauteil für den Kern bzw. das Gerüst und die Hülle bzw. das Verblendungsteil. Diese Aufteilung kann automatisch erfol- gen.
Anschließend erfolgt in einem CAM-Prozess die Herstellung der beiden Formen aus den dafür geeigneten Materialien, wobei die Oberseite des Kerns der Form nach das Negativ der Unterseite der Hülle ist und zwischen beiden Formen zum Ausgleich der Toleranzen und zum Einbringen eines Verbindungsmaterials ein Spalt von wenigen 10 μm ist.
Danach folgt das dauerhafte Verbinden der beiden Teile. Es sind unterschiedliche Verbindungstechniken denkbar.
Das Aufsetzen der Hülle auf das oberflächenbehandelte Kern- teil und Erhitzen bis kurz unter den Schmelzpunkt des Hüllenteils führt zu einem Aufschmelzen auf das Kernteil.
Alternativ dazu kann ein Besprühen des Kernteils mit einer niedrigschmelzenden Keramik in einer dünnen gleichmäßigen Schicht und ein anschließende Aufsetzen des Hüllenteils er- folgen. Das Erhitzen bis über den Schmelzpunkt der aufgesprühten Keramik führt zur Verbindung des Hüllenteils und des Kernteils. Das Besprühen kann dabei mit einem Spray mit Keramikpuder erfolgen.
Statt des Besprühens mit einer niedrigschmelzenden Keramik kann auch ein Glaslot oder Metalllot oder ein anderes anorganisches Mittel in den Fügespalt gegeben werden.
Alle derartigen Verbindungen ziehen typischerweise eine Temperaturbehandlung nach sich, bei denen das Resultat tem- peraturresistent ist, also z.B. weiteren Wärmebehandlungs- prozessen wie Glasieren ausgesetzt werden kann.
Weiterhin kann auch mit einem organischen Kleber gefügt werden. Dieser wird dann entweder chemisch oder durch Licht ausgehärtet .
Die Farbe und Transluzenz des Fügematerials kann bewusst gewählt werden, um den Gesamteindruck der Restauration zu optimieren. Die Form des Fügespaltes kann ebenso zur Oprti- mierung des ästhetischen Ergebnisses genutzt werden. Es ist auch denkbar, dass ein Fügematerial genutzt wird, das durch nachträgliche Lichteinwirkung verfärbt wird. Das Verfahren kann unterstützt werden durch spezielle Rohlinge, bei denen die beiden Materialien für das Kernteil und das Hüllenteil auf einen Halter gesetzt werden, so dass beide Teile von der Maschine ohne weitere Nutzerinteraktion ausgeschliffen werden können. Ein derartiger Rohling ist aber keine zwingende Voraussetzung zur Durchführung des Verfahrens, das auch mit mehreren Rohlingen funktioniert, allerdings bei einem geringeren Automatisierungsgrad.
Eine Regel, nach der das Gesamtbild in Gerüst und Verblen- düng verteilt wird, kann sein, das Gerüst mit gleicher
Schichtstärke und relativ dünn, z.B. 0,5 mm auszubilden, was den Vorteil hat, dass ein möglichst großer Teil des Zahnersatzteils aus ästhetisch geeignetem Material besteht. Eine andere Regel, nach der das Gesamtbild in Gerüst und Verblendung verteilt wird, kann sein, die Verblendung mit annähernd gleicher Schichtstärke und relativ dünn, z.B. 1 mm auszubilden, was den Vorteil hat, dass in dem weniger festen Material des Verblendteils weniger Spannungen auf- treten.
Darüber hinaus können Zwischenbereiche der Regeln angewandt werden, die in einer CAD-Software beispielsweise von Hand variiert werden.
Als Material für den ersten Teil 43 des Rohlings kann AI2O3 oder ZrO und als Material für den zweiten Teil 44 kann
Feldspat-Keramik oder eine vergleichbare Glaskeramik, insbesondere leucithaltige Glaskeramik, vorgesehen sein.