Beschreibung
Hitzeschildelement, Verfahren und Form zu dessen Herstellung, Heißgasauskleidung und Brennkammer
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hitzeschildelement, insbesondere ein keramisches Hitzeschildelement, ein Verfahren zum Herstellen eines keramischen Hitzeschildelementes, eine aus Hitzeschildelementen aufgebaute Heißgasauskleidung sowie eine mit einer Heißgasauskleidung versehene Brennkammer, die insbesondere als Gasturbinenbrennkammer ausgebildet sein kann. Außerdem betrifft die Erfindung eine Form zur Herstellung eines keramischen Hitzeschildelementes.
Die Wände von heißgasführenden Brennkammern, beispielsweise von Gasturbinenanlagen erfordern eine thermische Abschirmung ihrer tragenden Struktur gegen Heißgasangriff. Die thermische Abschirmung kann beispielsweise durch eine der eigentlichen Brennkammerwand vorgelagerte Heißgasauskleidung, bspw. in Form eines keramischen Hitzeschildes, realisiert werden. Eine derartige Heißgasauskleidung ist in der Regel aus einer Anzahl von metallischen oder keramischen Hitzeschildelementen aufgebaut, mit denen die Brennkammerwand flächig ausgekleidet ist. Keramische Materialien bieten sich für den Aufbau einer Heißgasauskleidung im Vergleich zu metallischen Werkstoffen aufgrund ihrer hohen Temperaturbeständigkeit, Korrosionsbeständigkeit und niedrigen Wärmeleitfähigkeit idealerweise an. Ein keramischer Hitzeschild ist bspw. in EP 0 558 540 Bl beschrieben.
Wegen materialtypischer Wärmedehnungseigenschaften und der im Rahmen des Betriebs typischerweise auftretenden Temperaturunterschiede - etwa zwischen der Umgebungstemperatur bei Stillstand der Gasturbinenanlage und der maximalen Temperatur bei Volllast - muss die Wärmebeweglichkeit insbesondere keramischer Hitzeschilde in Folge temperaturabhängiger Dehnung gewährleistet sein, damit keine den Hitzeschild zerstörenden WärmeSpannungen durch Behinderung der temperaturabhängigen
Dehnung auftreten. Zwischen den einzelnen Hitzeschildelementen sind daher Dehnspalte vorhanden, um die Wärmeausdehnung der Hitzeschildelemente zu ermöglichen. Aus Sicherheitsgründen sind die Dehnspalte so ausgelegt, dass sie auch bei maxi- maier Temperatur des Heißgases nie völlig geschlossen sind. Es ist daher sicherzustellen, dass das Heißgas nicht über die Dehnspalte zur tragenden Wandstruktur der Brennkammer gelangt . Um die Dehnspalte gegen den Eintritt von Heißgas zu sperren, werden diese häufig mit einem in Richtung des Brenn- kammerinneren strömenden Sperrluftstrom gespült. Als Sperrluft findet in der Regel Luft Verwendung, die gleichzeitig als Kühlluft zum Kühlen von die Hitzeschildelemente haltenden Haltklammern dient, was u. a. zum Auftreten von Temperaturgradienten im Bereich der Kanten eines Hitzeschildelementes führt. Infolge des Spülens der Dehnspalte mit Sperrluft werden die die Spalte begrenzenden Umfangsseiten ebenso wie die Kaltseite der Hitzeschildelemente gekühlt. Andererseits findet an der Heißseite der Hitzeschildelemente ein hoher Wärmeeintrag aufgrund des Heißgases statt. Es stellt sich daher innerhalb eines Hitzeschildelementes eine dreidimensionale Temperaturverteilung ein, die durch einen Temperaturabfall von der Heißseite zur Kaltseite sowie durch eine von zentralen Punkten des Hitzeschildelementes zu den Kanten hin auftretenden Temperaturabfall geprägt ist. Daher kommt es insbe- sondere bei keramischen Hitzeschildelementen auch ohne die
Berührung benachbarter Hitzeschildelemente zu Spannungen auf der Heißseite, welche zu Rissbildungen führen und damit die Lebensdauer der Hitzeschildelemente negativ beeinflussen können.
Typischerweise sind die Hitzeschildelemente in einer Gasturbinenbrennkammer flach ausgebildet und parallel zur Tragstruktur angeordnet. Ein Temperaturgradient, der senkrecht zur Oberfläche der Tragstruktur verläuft, führt dabei nur zu vergleichsweise geringen thermischen Spannungen, solange für das keramische Hitzeschildelement im Einbauzustand eine Vorbeugung in Richtung auf das Innere der Brennkammer ohne Behinderung möglich ist.
Ein zur Tragstruktur parallel verlaufender Temperaturgradient wie derjenige, der von den Umfangsflachen des Hitzeschildelementes ausgehend zum Zentrum des Hitzeschildelementes ver- läuft, bringt infolge der Steifigkeit plattenähnlicher Geometrien bezüglich Verformungen parallel zu ihrer größten Projektionsfläche rasch erhöhte ThermoSpannungen mit sich. Diese führen dazu, dass die kalten Kanten der Umfangsflachen infolge ihrer vergleichsweise geringen thermischen Dehnung von heißeren Zentralbereichen, die einer größeren thermischen Dehnung unterworfen sind, unter Zug gesetzt werden. Dieser Zug kann bei Überschreiten der Materialfestigkeit zur Bildung von Rissen führen, die von den Kanten des Hitzeschildelementes ausgehen und in Richtung auf zentrale Bereiche des Hitze- schildelementes verlaufen.
Die Risse vermindern den tragenden Querschnitt des Hitzeschildelementes. Je länger die Risse sind, desto kleiner ist der tragende Restquerschnitt des Hitzeschildelementes. Die thermisch bedingten Risse können sich durch im Betrieb der
Gasturbinenanlage auftretende mechanische Belastungen verlängern, was zu einer weiteren Reduzierung des Restquerschnittes führt und den Austausch des Hitzeschildelementes nötig machen kann. Derartige mechanische Belastungen treten beispielsweise bei oszillierenden Beschleunigungen der Brennkammerwand auf, die durch VerbrennungsSchwingungen, also Schwingungen in den Verbrennungsabgasen verursacht werden können.
Um den Bedarf an Sperrluft - und damit thermisch bedingte Spannungen in Hitzeschildelementen - zu verringern, wurde in EP 1 302 723 Al vorgeschlagen, Strömungsbarrieren in den Dehnspalten anzuordnen. Dies kann auch zu einer Verringerung des Temperaturgradienten im Bereich der Kanten führen. Das Einbringen von Strömungsbarrieren ist jedoch nicht immer ohne weiteres möglich und erhöht zudem die Komplexität eines Hitzeschildes.
Alternative Vorgehensweisen bestehen darin, Hitzeschildelemente aus Metall zu verwenden. Metallische Hitzeschildelemente weisen zwar gegenüber Temperaturschwankungen und mechanischen Belastungen eine höhere Widerstandsfähigkeit als ke- ramische Hitzeschildelemente auf, erfordern jedoch bspw. in Gasturbinenbrennkammern eine aufwändige Kühlung des Hitzeschildes, da sie eine höhere Wärmeleitfähigkeit als keramische Hitzeschildelemente besitzen. Außerdem sind metallische Hitzeschildelemente korrosionsanfälliger und können aufgrund ihrer geringeren Temperaturstabilität nicht so hohen Temperaturen ausgesetzt werden wie keramische Hitzeschildelemente.
Um Rissbildungen zu minimieren ist man daher in der Regel bemüht, die thermische Belastung der Hitzeschildelemente eines Hitzeschildes möglichst gering zu halten.
Derzeit ist es üblich, keramische Hitzeschildelemente zu gießen oder zu pressen. Zur Veranschaulichung des Gieß- bzw. Pressvorganges werden nachfolgend mit Bezug auf die Figuren 7 bis 9 ein Hitzeschildelement sowie eine Form zum Herstellen des Hitzeschildelementes beschrieben.
Das in Figur 7 dargestellte keramische Hitzeschildelement 100 weist eine Heißseite 102 auf, die dem Heißgas zugewandt ist, wenn das Hitzeschildelement 100 in den Hitzeschild einer
Brennkammer eingebaut ist. Der Heißseite 102 gegenüber befindet sich die Kaltseite 104, die der zu schützenden Brennkammerwand zugewandt ist, wenn das Hitzeschildelement 100 in einen Hitzeschild eingebaut ist. Zudem sind Umfangsseiten 106, 108 vorhanden, die sich zwischen der Heißseite 102 und der Kaltseite 104 erstrecken. Zwei einander gegenüberliegende Umfangseiten 108 sind zudem mit Nuten 110 versehen, die zum Fixieren des Hitzeschildelementes 100 an der tragenden Wandstruktur mittels Halteklammern dienen.
Figur 8 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine Pressform 200 zum Herstellen des Hitzeschildelementes aus Figur 7. Die Form 200 besteht aus einer Anzahl von Formteilen
202a bis 202e, die in einen Formkasten 203 eingesetzt und von diesem in Position gehalten werden. Die Innenflächen 204, 206, 208 der Formteile 202a bis 202e stellen die Formflächen zum Formen der Oberfläche des Hitzeschildelementes 100 dar. So dient bspw. die Innenfläche 204 zum Formen der Kaltseite 104 des Hitzeschildelementes 100, die Innenflächen 206 zum Formen der Seitenflächen 106 ohne Nut und die Innenflächen 208 zum Formen der Seitenflächen 108 mit Nut 110. Die Innenflächen 208 weisen zum Ausformen der Nuten 110 federartige Vorsprünge 210 auf.
Zum Herstellen des keramischen Hitzeschildelementes 100 wird eine keramische Formmasse 220 in die Form 200 mit den eingesetzten Formteilen 202a bis 202e eingegeben und anschließend mittels eines Stempels 212 in Form gepresst . Die der Formmasse 220 zugewandte Fläche 214 des Stempels 212 formt dabei die Heißgasoberfläche 102 des keramischen Hitzeschildelementes 100. Der zum Pressen der Formmasse 220 notwendige Pressdruck erfordert, dass die Form 200 beim Pressen vollständig geschlossen ist, d.h. der Stempel 212 muss passgenau zur Form 200 ausgebildet sein. Außerdem kann der Pressdruck zu einem Rückfedern der Formteile führen. Schwankungen in der Materialmenge der Formmasse 220 können zudem zu Schwankungen in der Dicke des fertigen keramischen Hitzeschildelementes führen.
Alternativ zum Pressen kann das Hitzeschildelement 100 auch unter Verwendung der Form 200 gegossen werden, d.h. ohne dass ein Pressvorgang stattfindet. Da das Hitzeschildelement 100 liegend gegossen wird, ist jedoch entweder die Heißseite 102 oder die Kaltseite 104 beim Gießvorgang durch die Form nicht definiert. Die nicht definierte Seite erfordert nach dem Gießen eine aufwändige Nachbearbeitung, um die gewünschte Form des Hitzeschildelementes 100 herzustellen.
Schließlich sind die beschriebenen Formen nicht geeignet, um in einem einzigen Gieß- bzw. Pressschritt ein Hitzeschildelement herzustellen, welches verschiedene Materialbereiche mit unterschiedlichen Materialeigenschaften aufweist. Auch das
Herstellen von Hitzeschildelementen mit Verstärkungselementen im Inneren ist nicht möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Hitzeschild- element zur Verfügung zu stellen, welches verbesserte Eigenschaften im Hinblick auf die Rissbildung aufweist.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen vorteilhaften Hitzeschild und eine mit einem vorteilhaften Hitzeschild ausgestattete Brennkammer zur Verfügung zu stellen.
Außerdem ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen vorteilhafter Hitzeschildelemente zur Verfügung zu stellen.
Schließlich ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber dem beschriebenen Stand der Technik vorteilhafte Form zum Herstellen eines keramischen Hitzeschildele- mentes zur Verfügung zu stellen.
Die erste Aufgabe der Erfindung wird durch ein Hitzeschildelement nach Anspruch 1 gelöst, die zweite Aufgabe durch eine Heißgasauskleidung nach Anspruch 7 bzw. eine Brennkammer nach Anspruch 8, die dritte Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 9 und die vierte Aufgabe durch eine Form nach Anspruch 14. Die übrigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
Ein erfindungsgemäßes Hitzeschildelement weist eine einem heißen Medium zuzuwendende Heißseite, eine dem heißen Medium abzuwendende Kaltseite sowie die Heißseite mit der Kaltseite verbindende Umfangsseiten auf. Die Heißseite, die Kaltseite und die Umfangsseiten begrenzen das Materialvolumen des Hit- zeschildelementes . Im erfindungsgemäßen Hitzeschildelement umfasst das Materialvolumen mindestens zwei Materialbereiche aus unterschiedlichen Materialien, wobei sich die Materialien
wenigstens in ihren Festigkeiten und/oder thermischen Ausdehnungskoeffizienten unterscheiden.
Mit geeigneten thermischen Ausdehnungskoeffizienten lässt sich die thermische Ausdehnung der Materialbereiche gezielt beeinflussen. Insbesondere wenn Materialbereiche, die für relativ hohe Betriebstemperaturen vorgesehen sind, einen relativ niedrigen thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweisen und Materialbereiche, die für relativ niedrige Be- triebstemperaturen vorgesehen sind, einen relativ hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweisen, lassen sich die Spannungen innerhalb des Hitzeschildelementes beim Betrieb eines Hitzeschildes reduzieren und damit die Neigung zur Rissbildung verringern. Eine relativ niedrige bzw. relativ hohe Betriebstemperatur ist hierbei jeweils in Bezug auf die Betriebstemperatur, für die das Material der anderen Materialbereiche des Hitzeschildelementes ausgelegt ist, zu verstehen. Dasselbe gilt analog für die relativ niedrigen und den relativ hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten.
Durch unterschiedliche Festigkeiten verschiedener Materialbereiche lässt sich die Länge entstehender Risse in vorteilhafter Weise beeinflussen. Ein festeres Material führt zu einer erschwerten Rissausbreitung und damit insbesondere zu einer Verringerung der Länge der entstehenden Risse. Kurze, von den Kanten ausgehende Risse, die nur geringfügig in Richtung auf das Zentrum des Hitzeschildelementes vordringen (bis ca. 10% der Traglänge des Hitzeschildelementes) , beeinträchtigen die Funktionstüchtigkeit des Hitzeschildelementes sowohl theore- tisch als auch erfahrungsgemäß nicht wesentlich. Das Kombinieren von festem und weniger festem Material in einem Hitzeschildelement ermöglicht dabei den Einsatz des festen Materials selbst dann, wenn das feste Material gegenüber dem weniger festen Material eine geringere thermische Belastbarkeit besitzt. Es kann daher insbesondere vorteilhaft sein, wenn das Material in Materialbereichen, die für relativ hohe Betriebstemperaturen vorgesehen sind, eine relativ geringe Festigkeit aufweist und das Material in Materialbereichen, die
für relativ niedrige Betriebstemperaturen vorgesehen sind, eine relativ große Festigkeit aufweist. Eine relativ geringe bzw. relativ große Festigkeit ist hierbei jeweils in Bezug auf die Festigkeit des Materials der anderen Materialbereiche des Hitzeschildelementes zu verstehen.
Die letztgenannte Ausgestaltung ermöglich es zudem, das Material derjenigen Materialbereiche, die für relativ hohe Betriebstemperaturen vorgesehen sind, optimal an die hohen Be- triebstemperaturen anzupassen, ohne zu sehr auf die Festigkeit des verwendeten Materials achten zu müssen. Im Gegenzug kann das Material derjenigen Materialbereiche, die für die relativ niedrigen Betriebstemperaturen vorgesehen sind, auf seine Festigkeit hin optimiert werden, ohne zu sehr auf seine thermischen Eigenschaften achten zu müssen.
Ein besonders vorteilhaftes Hitzeschildelement erhält man, wenn Materialbereiche, die für relativ hohe Betriebstemperaturen vorgesehen sind, sowohl einen relativ niedrigen thermi- sehen Ausdehnungskoeffizienten als auch eine relativ geringe Festigkeit aufweisen und Materialbereiche, die für relativ niedrige Betriebstemperaturen vorgesehen sind, sowohl einen relativ hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten als auch eine relativ große Festigkeit aufweisen. In diesem Fall kann einerseits die Rissbildungsrate verringert werden, und andererseits kann einer Ausbreitung der dennoch entstehenden Risse entgegengewirkt werden.
In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Hitze- schildelementes grenzt mindestens ein Materialbereich aus einem Material mit relativ niedrigem thermischem Ausdehnungskoeffizienten und/oder relativ niedriger Festigkeit an die Heißseite des Hitzeschildelementes an, wohingegen mindestens ein Materialbereich aus einem Material mit relativ hohem thermischem Ausdehnungskoeffizienten und/oder relativ großer Festigkeit an die Kaltseite des Hitzeschildelementes angrenzt. An der Heißseite treten beim Übergang von der Umgebungstemperatur (beispielsweise beim Stillstand einer Gastur-
binenanlage) zu maximaler Betriebstemperatur (beispielsweise bei Volllast einer Gasturbinenanlage) größere Temperaturunterschiede auf als an der gekühlten Kaltseite des Hitzeschildelementes. Die verschiednen Temperaturunterschiede wer- den in der beschriebenen Ausgestaltung dadurch ausgeglichen, dass der thermische Ausdehnungskoeffizient des Hitzeschildelementes im Bereich der Heißseite geringer ist als im Bereich der Kaltseite. Bei geeigneter Wahl der thermischen Ausdehnungskoeffizienten lässt sich die temperaturbedingte Mate- rialausdehnung im Bereich der Kaltseite an die temperaturbedingte Materialausdehnung im Bereich der Heißseite anpassen, wodurch MaterialSpannungen im Hitzeschildelement verringert werden können. Das im Betrieb der Gasturbinenanlage kühlere Material in einem an die Kaltseite angrenzenden Materialbe- reich kann zudem im Hinblick auf seine Festigkeit optimiert werden. Dabei kann bspw. auch in Kauf genommen werden, dass dieses Material eine geringere Widerstandsfähigkeit gegenüber hohen Temperaturen besitzt als das an die Heißseite angrenzende Material .
Außerdem kann wenigstens ein Materialbereich aus einem Material mit relativ hohem thermischem Ausdehnungskoeffizienten und/oder relativ großer Festigkeit an die Umfangsflache des Hitzeschildelementes angrenzen und wenigstens ein Materialbe- reich aus einem Material mit relativ niedrigem thermischem
Ausdehnungskoeffizienten und/oder relativ geringer Festigkeit von den Umfangsflachen aus gesehen im Inneren des Materialvolumens angeordnet sein. In dieser Ausgestaltung kann außerdem auch ein Materialbereich aus einem Material mit relativ nied- rigem thermischem Ausdehnungskoeffizienten und/oder relativ geringer Festigkeit an die Heißseite und ein Materialbereich aus einem Material mit relativ hohem thermischem Ausdehnungskoeffizienten und/oder relativ hoher Festigkeit an die Kaltseite angrenzen. Da insbesondere im Bereich der Umfangsflä- chen eine Kühlung der Hitzeschildelemente eines Hitzeschildes aufgrund des Sperrluftstromes erfolgt, treten in Hitzeschildelementen mit homogenem thermischen Ausdehnungskoeffizienten im Bereich der Umfangsflachen hohe Spannungen auf, die auf-
grund der gegenüber dem Rest des Hitzeschildelementes besonders niedrigen Betriebstemperaturen entstehen. Dadurch, dass der thermische Ausdehnungskoeffizient im Bereich der Umfangs- flächen im Vergleich zum Inneren (von den Umfangsflachen aus gesehen) des Hitzeschildelementes erhöht ist, lassen sich die auftretenden Spannungen reduzieren. Durch eine hohe Festigkeit dieses Bereiches lässt sich dagegen die Ausbreitung einmal entstandener Risse wirksam unterbinden. Vorzugsweise weist das Material im Bereich der Umfangsflachen jedoch so- wohl einen hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten als auch eine große Festigkeit auf.
In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Hitzeschildelementes sind einander benachbarte Materialbereiche aus Materi- alien mit unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten und/oder unterschiedlichen Festigkeiten derart ausgestaltet, dass eine Zone des Übergangs von dem einen Materialbereich zum anderen vorliegt. In dieser Zone findet ein fließender bzw. stufenloser Übergang von dem thermischen Aus- dehnungskoeffizienten und/oder der Festigkeit des einen Materials zu dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten und/oder der Festigkeit des anderen Materials statt. Aufgrund des fließenden und aneinander angepassten Übergangs insbesondere des thermischen Ausdehnungskoeffizienten lässt sich die Ge- fahr einer Zerstörung des Hitzeschildes während des Herstellungsverfahrens, insbesondere während des Sinterprozesses, der bei erhöhter und in etwa homogener Temperatur stattfindet, verringern.
Das erfindungsgemäße Hitzeschildelement kann insbesondere als keramisches Hitzeschildelement ausgestaltet sein.
Die in Folge verschiedener thermischen Ausdehnungskoeffizienten verringerte Spannungsbildung beim Auftreten räumlicher Temperaturgradienten innerhalb des keramischen Hitzeschildelementes führt zu einer verringerten Rissbildungsneigung. Durch das Vorhandensein eines Materialbereiches mit festerem Material verringert sich in einem keramischen Hitzeschild das
Risiko der Ausbildung von langen Rissen. Insbesondere, wenn das keramische Hitzeschildelement sowohl Materialbereiche aufweist, deren Materialien unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten aufweisen, als auch Materialbereiche, deren Materialien unterschiedliche Festigkeiten aufweisen, kann daher eine höhere Lebensdauer der Hitzeschildelemente erreicht werden, was zu einer Verringerung der Austauschraten von Hitzeschildelementen in Heißgasauskleidungen führt.
Ein erfindungsgemäßer Hitzeschild, der insbesondere als ein
Hitzeschild für eine Gasturbinenbrennkammer ausgestaltet sein kann, umfasst eine Anzahl von unter Dehnspaltbelassung an ihren Umfangsflachen an einander angrenzenden Hitzeschildelementen und eine Sperrfluidzufuhr zum Zuführen eines die Dehn- spalte gegen den Eintritt von heißem Medium sperrenden
Sperrfluidstroms. Als Sperrfluid kann insbesondere Sperrluft zur Anwendung kommen. Der erfindungsgemäße Hitzeschild zeichnet sich dadurch aus, dass die Hitzeschildelemente als erfindungsgemäße Hitzeschildelemente ausgestaltet sind.
Eine erfindungsgemäße Brennkammer ist mit einem erfindungsgemäßen Hitzeschild ausgekleidet. Sie kann insbesondere als Gasturbinenbrennkammer ausgebildet sein.
Im erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines keramischen Hitzeschildelementes erfolgt ein Pressen oder Gießen einer Grundmaterialmischung und ein anschließendes Sintern der gepressten bzw. gegossenen Grundmaterialmischung. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass vor dem Sintern der gepressten bzw. gegossenen Grundmaterialmischung ein Einstellen der thermischen Ausdehnungskoeffizienten und/oder der Festigkeit verschiedener Materialbereiche erfolgt .
Durch das Einstellen der thermischen Ausdehnungskoeffizienten verschiedener Materialbereiche lässt sich die Widerstandsfähigkeit eines mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Hitzeschildelementes gegenüber Temperaturgradienten
innerhalb des Hitzeschildelementes erhöhen, wohingegen durch das Einstellen der Festigkeit die Ausdehnung von Rissen unterbunden werden kann, so dass infolgedessen nur kürzere Risse entstehen als im Stand der Technik.
Das Einstellen der thermischen Ausdehnungskoeffizienten und/oder der Festigkeit kann bspw. erfolgen, indem beim Pressen oder Gießen für die entsprechenden Materialbereiche Grundmaterialmischungen mit unterschiedlichen Zusammensetzun- gen Verwendung finden. Insbesondere kann die Zusammensetzung der Grundmaterialmischung dabei fließend von der einen Zusammensetzung zur anderen Zusammensetzung umgestellt werden, so- dass ein fließender Übergang des thermischen Ausdehnungskoeffizienten bzw. der Festigkeit realisiert werden kann.
Alternativ ist es auch möglich, das Einstellen der thermischen Ausdehnungskoeffizienten bzw. der Festigkeiten vorzunehmen, indem nach dem Pressen oder Gießen der Grundmaterial- mischung und vor dem Sintern ein Nachbehandeln mindestens eines Materialbereiches erfolgt, welcher nach dem Sintern einen gegenüber dem Rest der Grundmaterialmischung veränderten, etwa einen relativ niedrigen thermischen Ausdehnungskoeffizienten, oder eine gegenüber dem Rest der Grundmaterial- mischung veränderte Festigkeit aufweisen soll. Das Nachbehan- dein kann beispielsweise erfolgen, indem der mindestens eine nachzubehandelnde Materialbereich mit einer Flüssigkeit getränkt wird. Diese Vorgehensweise erlaubt eine besonders gute Festlegung von Materialbereichen, die einen gegenüber dem Rest der Grundmaterialmischung veränderten thermischen Aus- dehnungskoeffizienten und/oder eine veränderte Festigkeit aufweisen sollen.
Wenn das Hitzeschildelement im erfindungsgemäßen Verfahren mittels eines Gießvorganges hergestellt wird, so kann zum Gießen insbesondere eine erfindungsgemäße Form Verwendung finden, wie sie nachfolgend beschrieben ist.
Eine erfindungsgemäße Form zur Herstellung eines keramischen Hitzeschildelementes weist eine Formschale auf, die eine Anzahl Formflächen und eine Eingießöffnung zum Eingießen eines Keramikmaterials umfasst . Die Formschale ist als beim Gießen einteilige Formschale ausgeführt und die Eingießöffnung ist als Öffnung in einer der Formflächen ausgebildet. Der Ausdruck „beim Gießen einteilige Formschale" soll in diesem Zusammenhang nicht dahingehend zu verstehen sein, dass die Formschale aus einem einzigen Stück monolithisch gebildet ist, sondern vielmehr dahingehend, dass die Formschale beim
Eingießen der Gießmasse nicht aus zwei nicht fest miteinander verbundenen Elementen, bspw. aus lediglich in einen Formkasten eingesetzten Formteilen und einem Stempel wie mit Bezug auf die Figuren 8, 9a und 9b beschrieben, besteht. Die erfin- dungsgemäße Form kann jedoch aus einer Anzahl von Einzelteilen zusammengesetzt sein, solange diese beim Eingießen der Formmasse fest miteinander verbunden sind. Im Unterschied zur eingangs beschriebenen Form ist bei der erfindungsgemäßen Form kein Formkasten nötig. Ein solcher Formkasten behindert insbesondere das Herstellen gradierter und/oder verstärkter
Hitzeschildelemente, da die Formteile während des Hersteilens eines Hitzeschildelementes unzugänglich im Inneren Formkastens angeordnet sind.
Wenn die Form aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt ist, die für den Eingießprozess zum Bilden der einteiligen Formschale fest miteinander zu verbinden sind, ist ein leichtes Entfernen des ausgehärteten Hitzeschildelementes durch Lösen der Einzelteile voneinander möglich.
Im Unterschied zur Form nach Stand der Technik, in dem beim Eingießen eine Seite der Form vollständig fehlt, ist in der erfindungsgemäßen Form eine Formfläche mit einer Eingießöffnung zum Speisen der Form vorhanden. Mit anderen Worten, die Formfläche, in welcher die Eingießöffnung vorhanden ist, legt die entsprechende Fläche des Hitzeschildelementes wenigstens ansatzweise fest. Mit der erfindungsgemäßen Form können daher alle Flächen des Hitzeschildelementes wenigstens ansatzweise
ausgeformt werden, ohne dass ein Pressen des Hitzeschildelementes nötig wäre. Die ansatzweise vorhandene Formfläche im Bereich der Eingießöffnung führt hierbei dazu, dass im Bereich der Eintrittsöffnung vorhandenes überflüssiges Gießma- terial nach dem Aushärten unter Zuhilfenahme des von der
Formfläche gebildeten Ansatzes der Hitzeschildelementfläche als Referenzfläche entfernt werden kann. Das Entfernen überschüssigen Materials und die Fertigbearbeitung des Hitzeschildelementes ist daher mit relativ geringem Aufwand mög- lieh.
Zudem hängen die Abmessungen des gegossenen Hitzeschildelementes bei Verwendung der erfindungsgemäßen Form nicht von der eingegossenen Materialmenge ab, da kein Pressen erfolgt. Da beim Pressvorgang nach Stand der Technik die Form vollständig geschlossen ist, besteht für das Gießmaterial keine Möglichkeit, aus der Form auszutreten. Schwankende Gießmaterialmengen führen daher zur Produktion von Hitzeschildelementen unterschiedlicher Dicke. In der erfindungsgemäßen Form kann dagegen überschüssiges Gießmaterial durch die Eingießöffnung austreten, ohne dass dadurch die Abmessungen des Hitzeschildelementes beeinträchtigt werden. Außerdem tritt bei Gießen auch keine Rückfederung der Form unter Pressdruck auf. Die erfindungsgemäße Form ermöglicht daher das Herstellen von Hitzeschildelementen mit verringerten Toleranzen.
Die erfindungsgemäße Form umfasst insbesondere Formflächen zum Formen einer großflächigen ersten Fläche und einer großflächigen zweiten Fläche sowie Formflächen zum Formen von im Vergleich zu diesen kleinflächigen Umfangsflachen, welche sich von der ersten Fläche zur zweiten Fläche erstrecken. Die Eingießöffnung ist dann in einer Formfläche zum Formen einer der Umfangsflachen ausgebildet.
In einer besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Form ist wenigstens ein Trennelement vorhanden, mit dem verschiedene Bereiche im Inneren der Formschale voneinander abgetrennt werden können. Das Trennelement ist derart ausgebildet
und in der Formschale anzuordnen, dass es noch vor dem Aushärten des eingegossenen Keramikmaterials ohne die Form zu öffnen wieder aus dem Inneren der Formschale entfernt werden kann. Diese Ausgestaltung ermöglicht insbesondere das Her- stellen gradierter Hitzeschildelemente, also solcher Hitzeschildelemente, die mindestens zwei Bereiche umfassen, welche aus Materialien mit unterschiedlichen Materialeigenschaften bestehen.
Die Herstellung eines gradierten Hitzeschildelementes kann dann bspw. erfolgen, indem vor dem Eingießen des Keramikmaterials die Einschübe in die Gießform eingesetzt werden, dann das Keramikmaterial eingegossen wird und nach dem Eingießen des Keramikmaterials die Einschübe wieder entfernt werden. Nach dem Entfernen der Einschübe kann das unterschiedliche Keramikmaterial miteinander in Kontakt treten und so beim Aushärten eine Stoffschlüssige Verbindung bilden. Es ist auch möglich, dass sich die aneinander grenzenden Materialien beim Entfernen der Trennelemente im Grenzbereich vermischen, so dass nach dem Aushärten ein Hitzeschildelement vorhanden ist, in dem die beiden Materialien einen fließenden Übergang ineinander aufweisen.
Das wenigstens eine Trennelement kann insbesondere als Ein- schub zum Einschieben in die Formschale durch die Eingießöffnung ausgebildet sein. Insbesondere kann ein Einschub vorhanden sein, der das Innere der Formschale in einen der Formfläche zum Formen der großflächigen ersten Fläche zugewandten Bereich und einen der Formfläche zum Formen der großflächigen zweiten Fläche zugewandten Bereich trennt. Dies ermöglicht bspw. das Herstellen von keramischen Hitzeschildelementen, in denen die Kaltseite andere Materialeigenschaften als die Heißseite aufweist, bspw. eine andere Festigkeit oder einen anderen thermischen Ausdehnungskoeffizienten.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, zwei Einschübe vorzusehen, welche das Innere der Formschale in einen zentralen Bereich und in zwei Bereiche, die einander gegenüberliegenden
Formflächen zum Formen von Umfangsflachen des Hitzeschildelementes zugewandt sind, trennen. Mit dieser Ausgestaltung lassen sich Hitzeschildelemente herstellen, die im Bereich zweier Umfangsseiten andere Materialeigenschaften aufweisen als im dazwischen liegenden Bereich, bspw. andere thermische Ausdehnungskoeffizienten oder eine andere Festigkeit.
In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Form kann diese wenigstens ein ins Innere der Formschale einzu- bringendes Halteelement umfassen. Das Halteelement ist derart ausgebildet und der Formschale angeordnet, dass es einen Körper, bspw. ein Verstärkungselement, im Inneren der Formschale fixieren kann und dass es noch vor dem Aushärten des eingegossenen Keramikmaterials wieder aus dem Inneren der Forra- schale entfernt werden kann. Bspw. können als Halteelemente Haltestifte vorhanden sein, die vom Äußeren der Formschale aus ins Innere der Formschale ein- und wieder ausgefahren werden können. Insbesondere können die Haltestifte in der Formfläche zum Formen einer großflächigen ersten Fläche und/oder in der Formfläche zum Formen einer großflächigen zweiten Fläche angeordnet sein.
Mittels der Halteelemente können Körper wie bspw. Verstärkungselemente beim Eingießen des Keramikmaterials im Inneren der Form gehalten werden. Nachdem das Keramikmaterial eingegossen ist, können die Halteelemente aus dem Inneren der Form entfernt werden, so dass der Körper alleine vom umgebenden Keramikmaterial gehalten wird. Nach dem Aushärten bildet der Körper einen in das keramische Hitzeschildelement eingegosse- nen Körper. Auf diese Weise können bspw. hochfeste Verstärkungselemente in ein keramisches Hitzeschildelement eingebracht werden.
Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren.
Figur 1 zeigt ein Hitzeschildelement in einer perspektivischen Ansicht.
Figur 2a zeigt eine erste Ausführungsform des in Figur 1 dargestellten Hitzeschildelementes in einem Schnitt entlang der Linie A-A.
Figur 2b zeigt eine Abwandlung des in Figur 2a dargestellten
Hitzeschildelementes in einem Schnitt entlang der Linie B-B aus Figur 1.
Figur 3 zeigt eine zweite Ausführungsform des in Figur 1 dargestellten Hitzeschildelementes in einem Schnitt entlang der Linie A-A.
Figur 4 zeigt eine dritte Ausführungsform des in Figur 1 dargestellten Hitzeschildelementes in einem Schnitt entlang der Linie A-A.
Figur 5a zeigt einen ersten Schritt eines ersten Herstellungsverfahrens für ein erfindungsgemäßes Hitzeschildelement .
Figur 5b zeigt einen zweiten Schritt des Herstellungsverfah- rens aus Figur 5a.
Fig. 5c zeigt eine alternative Variante des in den Figuren 5a und 5b dargestellten Verfahrens.
Figur 6a zeigt einen ersten Schritt eines zweiten Herstellungsverfahrens für ein erfindungsgemäßes Hitzeschildelement .
Figur 6b zeigt einen zweiten Schritt des in Figur 6a gezeig- ten Verfahrens.
Figur 7 zeigt ein keramisches Hitzeschildelement in einer perspektivischen Darstellung.
Figur 8 zeigt schematisch eine Pressform zum Herstellen eines Hitzeschildelementes, wie es in Figur 7 gezeigt ist, in einer perspektivischen Darstellung.
Figur 9a zeigt die in Figur 8 dargestellte Pressform in einer geschnittenen Seitenansicht.
Figur 9b zeigt die in Figur 8 dargestellte Pressform in einer Draufsicht.
Figur 10 zeigt die Einzelteile eines ersten Ausführungsbeispiels für die erfindungsgemäße Form.
Figur 11 zeigt die Einzelteile eines zweiten Ausführungsbeispiels für die erfindungsgemäße Form.
Figur 12 zeigt die Einzelteile für ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Form.
Figur 13 zeigt die Form des dritten Ausführungsbeispiels in einer Seitenansicht.
Figur 14 zeigt die Form des dritten Ausführungsbeispiels in einer Draufsicht.
Figur 15 zeigt eine geöffnete erfindungsgemäße Form mit einem darin angeordneten keramischen Hitzeschildelement .
Figur 16 zeigt eine Formschale mit darin angeordneten
Einschüben zum Abtrennen verschiedener Bereiche im Inneren der Formschale.
Figur 17 zeigt eine Formschale mit darin angeordnetem Ein- schub zum Abtrennen von verschiedenen Bereichen im Inneren der Formschale.
Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes keramisches Hitzeschildelement 501 in einer perspektivischen Ansicht. Das Hitzeschildelement 501 weist eine Heißseite 503 auf, welche nach dem Einbau des Hitzeschildelementes 501 in einen Hitzeschild dem heißen Medium zugewandt ist. Der Heißseite 503 gegenüber liegt die Kaltseite 505 des Hitzeschildelementes 501, welche nach dem Einbau in einen Hitzeschild der tragenden Struktur der Brennkammerwand zugewandt und somit dem heißen Medium abgewandt ist. Heißseite 503 und Kaltseite 505 sind über erste Umfangsflachen 507 und zweite Umfangsflachen 509 miteinander verbunden. Die zweiten Umfangsflachen 509 weisen Nuten 511 auf, in welche mit der Tragstruktur der Brennkammerwand verbundene Halteklammern (nicht dargestellt) eingreifen können, um das Hitzeschildelement nach dem Einbau in eine keramische Heißgasauskleidung in Position zu halten. Die ersten Umfangs- flachen 507 weisen dagegen keine Nut auf.
Die Heißseite 503, die Kaltseite 505, die ersten Umfangsflachen 507 und die zweiten Umfangsflachen 509 umschließen das Materialvolumen des Hitzeschildelementes, welches für die thermische Abschirmwirkung sorgt.
Eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hitzeschildelementes ist in Figur 2a im Schnitt dargestellt. Der Schnitt verläuft entlang der Linie A-A aus Figur 1. Es sind die Heißseite 513, die Kaltseite 515 sowie die nutfreien Umfangsflachen 517 des Hitzeschildelementes 510 der ersten Ausführungsform zu erkennen. Das Hitzeschildelement 510 weist einen ersten Materialbereich 519 und zweite Materialbereiche 521, die sich vom Materialbereich 519 durch ihren thermischen Ausdehnungskoeffizienten unterscheiden. Der thermische Ausdehnungskoeffizient der Materialbereiche 521 ist dabei größer als der thermische Ausdehnungskoeffizient des Materialbereiches 519. In diesem Sinne weist der Materialbereich 519 einen relativ geringen thermischen Ausdehnungskoeffizient auf, wohingegen die Materialbereiche 521 einen relativ hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweisen.
Beim Aufbau eines Hitzeschildes, beispielsweise für eine Gasturbinenbrennkammer, wird die tragende Struktur der Brennkammerwand mit einer Anzahl Hitzeschildelementen 510 flächendeckend ausgekleidet. Die Hitzeschildelemente 510 werden dabei derart an einander angrenzend angebracht, dass Dehnspalte zwischen benachbarten Hitzeschildelementen 510 verbleiben. Diese Dehnspalte dienen dazu, eine Ausdehnung der Hitzeschildelemente 510 beim Betrieb der Brennkammer aufgrund der hohen Betriebstemperaturen zu ermöglichen, ohne dass sich die Hitzeschildelemente 510 gegenseitig berühren.
Um einen Durchtritt des heißen Mediums, beispielsweise heißer Verbrennungsgase, durch die Dehnspalte zur tragenden Struktur der Brennkammerwand zu verhindern, werden die Dehnspalte mit Sperrluft gespült, die gleichzeitig zum Kühlen der die Hitzeschildelemente 510 haltenden Halteklammern dient. Aus diesem Grund herrschen an den sperrluftumströmten ersten Umfangsflä- chen 517 und den ebenfalls sperrluftumströmten zweiten Um- fangsflachen (in Fig. 2a nicht zu erkennen) beim Betrieb der Brennkammer niedrigere Temperaturen als im zentralen Bereich 513 des Hitzeschildelementes 510. Beim Betrieb der Brennkammer würde daher der zentral gelegene Materialbereich 519 eines konventionellen Hitzeschildelementes eine höhere thermische bedingte Ausdehnung erfahren als die im Bereich der Umfangsflachen gelegenen Materialbereiche 521. In den Bereichen niedriger Temperatur, die formschlüssig mit dem Bereich höherer Temperatur verknüpft sind, kommt es daher zur Ausbildung von Zugspannungen. In den Bereichen der höheren Temperatur kommt es entsprechend zur Druckspannungen. Mit anderen Worten, die relativ kühlen Materialbereiche 521 würden in einem konventionellen Hitzeschildelement in Folge ihrer vergleichsweise geringen thermischen Dehnung von dem heißen Zentralbereich 519, der eine größere thermische Dehnung erfährt, unter Zug gesetzt und könnten beim Überschreiten der Materialfestigkeit eine Rissbildung erfahren. Die Risse würden von den Kanten des Hitzeschildes ausgehen und sich in Richtung auf das Hitzeschildinnere erstrecken. Eine derartige
Rissbildung kann die Lebensdauer eines Hitzeschildelementes verringern.
Im erfindungsgemäßen Hitzeschildelement 510 sind die mit Be- zug auf ein konventionelles Hitzeschildelement beschriebenen Spannungen insbesondere in den kühlen Umfangsbereichen verringert, da die Materialbereiche 521 einen höheren thermischen Ausdehnungskoeffizient aufweisen als der zentrale Materialbereich 519. Die höhere Temperatur des zentralen Materi- albereiches 519 wird also durch den größeren thermischen Ausdehnungsbereichkoeffizienten der Materialbereiche 521 im Bereich der Umfangsflächen 517 ausgeglichen.
Die thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Materialbereiche 519 bzw. 521 sowie die Ausdehnung dieser Materialbereiche im Materialvolumen des Hitzeschildelementes 510 können numerisch derart optimiert werden, dass die Spannungen im Hitzeschildelement 510 minimiert werden. Beispielsweise kann die Ausdehnung der Materialbereiche 521 mit relativ hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten festgelegt werden, indem zunächst eine Berechnung des sich im angestrebten Betriebszustand bei entsprechenden Randbedingungen im Hitzeschildelement 510 einstellenden Temperaturfeldes durchgeführt wird. Anschließend kann anhand dieses Ergebnisses die Größe der Bereiche 521 für den gewählten thermischen Ausdehnungskoeffizienten so eingestellt werden, dass hierdurch eine Minimierung der Spannungen im Hitzeschildelement 510 erfolgt. Selbstverständlich können auch die thermischen Ausdehnungskoeffizienten und die Ausdehnungen der Materialbereiche simultan optimiert werden. Es ist aber auch möglich, die Ausdehnung beispielsweise der umfänglichen Materialbereiche 521 vorzugeben und mittels einer Optimierung geeignete thermische Ausdehnungskoeffizienten zu finden.
In Figur 2a sind im Bereich der nutfreien Umfangsflachen 517 des Hitzeschildelementes Materialbereiche 521 mit gegenüber dem zentralen Materialbereich 519 erhöhtem thermischen Ausdehnungskoeffizienten und reduzierter thermischer Leitfähig-
keit vorhanden. Zusätzlich oder alternativ kann das erfindungsgemäße Hitzeschildelement 510 auch Materialbereiche 520 mit gegenüber dem zentralen Materialbereich 519 erhöhtem thermischen Ausdehnungskoeffizienten und reduzierter thermi- scher Leitfähigkeit im Bereich der zweiten Umfangsflachen aufweisen, also im Bereich der mit Nuten 518 versehenen Umfangsflachen(Fig. 2b) .
Eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hitze- Schildelementes ist in Figur 3 im Schnitt dargestellt. Der Schnitt verläuft entlang der in Figur 1 dargestellten Linie A-A. Entsprechend sind die Heißseite 613, die Kaltseite 615 und die nutfreien Umfangsflachen 617 des Hitzeschildelementes 610 zu erkennen.
Das Hitzeschildelement 610 weist heißseitig einen Materialbereich 619 mit relativ niedrigem thermischen Ausdehnungskoeffizienten und/oder relativ niedriger thermischer Leitfähigkeit auf. Kaltseitig weist es einen Materialbereich 621 mit gegenüber dem heißseitigen Materialbereich 619 erhöhtem thermischem Ausdehnungskoeffizienten, erhöhter thermischer Leitfähigkeit und/oder erhöhter mechanischer Belastbarkeit auf. Zudem ist das Material des kaltseitigen Materialbereiches so gewählt, dass es eine höhere Festigkeit als das Material des heißseitigen Materialbereiches besitzt. Auf die thermische Widerstandsfähigkeit des kaltseitigen Materialbereiches braucht dabei kein so hohes Gewicht gelegt zu werden wie auf die thermische Widerstandsfähigkeit des heißseitigen Materialbereiches, der an die Heißgasbedingungen besonders ange- passte Eigenschaften aufweist. Durch die erhöhte Festigkeit des kaltseitigen Materialbereiches erhöht sich die Festigkeit des Hitzeschildelementes insgesamt. Die Dicke eines Materialbereiches kann von wenigen Millimetern bis zu ca. 40 mm betragen. Bei einem dünnen Materialbereich ist der jeweils andere Materialbereich entsprechend dicker und umgekehrt.
Die Ausgestaltung der letztgenannten Ausführungsform trägt dem Umstand Rechnung, dass die Heißseite 613 eines Hitze-
schildelementes beim Betrieb einer Brennkammer einer höheren Temperatur ausgesetzt ist als die in der Regel gekühlte KaIt- seite 615. Im Hitzeschildelement 610 bildet sich daher ein Temperaturgradient von der Heißseite 613 zur Kaltseite 615 hin aus. Die niedrigere Temperatur des kaltseitigen Material- bereiches 621 wird dann beim Betrieb der Brennkammer durch dessen im Vergleich zum heißseitigen Materialbereich 619 höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten ausgeglichen. Spannungen aufgrund des Temperaturgradienten können daher zu- verlässig vermieden werden. Außerdem führt die erhöhte Festigkeit des Hitzeschildelementes dazu, dass sich einmal entstandene Risse nicht so leicht in Richtung auf das Zentrum des Hitzeschildelementes ausbreiten können.
Als Materialkomponenten enthalten sowohl der heißseitige
Materialbereich als auch der kaltseitige Materialbereich als Hauptbestandteile Siliziumoxid (SiO2) , Korund (Aluminiumoxid Al2O3) . Daneben sind Zirkonia (Zirkonoxid, ZrO2) , Siliziumcar- bid (SiC) uns Siliziumnitrid (Si3N4) vorhanden. Als Dotierung sind zudem Lanthanide vorhanden.
Der kaltseitige Materialbereich weist zusätzlich metallische Phasen, bspw. Eisen (Fe) auf. Die Materialeigenschaften der verschiedenen Materialbereiche werden durch die Unterschiede in den prozentualen Zusammensetzungen der Bestandteile und durch geeignete Wahl der Dotierungen und zusätzlicher Bestandteile (einmal mit und einmal ohne Fe) beeinflusst.
In einer Variante dazu kann der heißseitige Materialbereich aus einer Materialmischung hergestellt werden, die einen Gewichtsanteil von mehr als zirka 50% Aluminiumoxid und einen Gewichtsanteil von weniger als 50% Aluminiumsilikat aufweist, so dass der heißseitige Materialbereich des gebrannten Hitzeschildelementes einer feuerfeste Auskleidung einen Gewichts- anteil von mehr als zirka 50% und weniger als zirka 90% Aluminiumoxid und/oder einen Gewichtsanteil von mehr als zirka 10% und weniger als zirka 50% Aluminiumsilikat aufweist. Außerdem kann der heißseitigen Materialmischung einen Ge-
wichtsanteil von weniger als zirka 10% kolloidaler Kieselsäurelösung, welche Kieselsäurelösung vorzugsweise einen Gewichtsanteil von mehr als zirka 30% Feststoff enthält, zugegeben sein. Auch eine Flüssigkeit, insbesondere Wasser, mit einem Gewichtsanteil von mehr als zirka 1% und weniger als zirka 10% kann der Materialmischung zugegeben werden, ebenso wie reaktive Tonerde mit einem Gewichtsanteil von weniger als zirka 30%, insbesondere von weniger als zirka 25%, um die gewünschten Eigenschaften des heißseitigen Materialbereichs des zweischichtigen Hitzeschildelement zu erzielen.
Der kaltseitige Materialbereich kann aus einer Materialmischung herzustellt werden, die einem Gewichtsanteil von mehr als zirka 50% Siliziumcarbid und einem Gewichtsanteil von weniger als zirka 50% Aluminiumsilikat hat. Im gleichen Verhältnis wie die des heißseitigen Materialbereichs zu Grunde liegende Materialmischung kann der kaltseitigen Materialmischung auch Kieselsäurelösung, Wasser und reaktive Tonerde zugegeben werden. Besonders vorteilhaft weist die Materialmi- schung für den kaltseitigen Materialbereich einen Gewichtsanteil von mehr als zirka 5% und weniger als zirka 20% Aluminiumoxid und einen Gewichtsanteil von mehr als zirka 5% und weniger als zirka 30% Microsilica auf, um die unterschiedlichen Eigenschaften der heißseitigen und kaltseitigen Materi- albereiche herbeizuführen.
Eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hitzeschildelementes ist in Figur 4 im Schnitt dargestellt . Der Schnitt verläuft entlang der in Figur 1 dargestellten Linie A-A. Entsprechend sind die Kaltseite 713, die Heißseite 715 und die nutfreien Umfangsflachen 717 des Hitzeschildelementes 710 zu erkennen. Das Hitzeschildelement 710 weist einen ersten, heißseitigen Materialbereich 719 mit einem ersten thermischen Ausdehnungskoeffizienten, umfangsseitige zweite Mate- rialbereiche 721 mit einem zweiten thermischen Ausdehnungskoeffizienten und einen kaltseitigen Materialbereich 723 mit einem dritten thermischen Ausdehnungskoeffizienten auf. Dabei können der zweite und der dritte thermische Ausdehnungskoef-
fizient auch identisch sein. Durch geeignete Wahl der thermischen Ausdehnungskoeffizienten der einzelnen Materialbereiche können Spannungen, die aufgrund von Temperaturgradienten im Inneren des Hitzeschildelementes 710 auftreten, zuverlässig minimiert werden. Zudem können die Materialbereiche auch verschiedene Festigkeiten aufweisen.
Weitere Kombinationen von Materialbreichen mit voneinander verschiedenen thermischen und/oder mechanischen Eigenschaften sind möglich, bspw. eine Kombination aus allen in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen erwähnten Materialbereichen.
In allen drei hier dargestellten Ausführungsformen des erfin- dungsgemäßen Hitzeschildelementes werden relativ abrupte
Übergänge zwischen den verschiedenen Materialbereichen und damit relativ abrupte Übergänge zwischen verschiedenen thermischen Ausdehnungskoeffizienten dargestellt. Die Bereiche mit unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten sollten jedoch möglichst nicht in Form von scharfen Grenzen der Materialeigenschaften, sondern vielmehr in Form fließender Übergänge der Materialeigenschaften vorliegen, um der Gefahr einer Zerstörung des Hitzeschildes während des Herstellungsprozesses, insbesondere während des Sinterns, das bei erhöhter, weitge- hend homogener Temperatur stattfindet, zu vermeiden.
Es kann für den jeweiligen Anwendungsfall rechnerisch bestimmt und optimiert werden, wie die Variation des thermischen Ausdehnungskoeffizienten und/oder der Festigkeit ausge- führt werden muss, damit weder eine Zerstörung des Hitzeschildelementes während des Sintervorgangs droht, gleichzeitig aber eine optimale Wirkung zum Vermeiden der Spannungs- bildung im Betriebszustand und zum Unterdrücken der Rissausbreitung im Material erreicht wird. Hieraus kann beispiels- weise eine optimale Guss- bzw. Pressform für die Herstellung eines Grünlings, das heißt einer Vorstufe des Hitzeschildelementes aus einem polymerkeramischen Material, in welchem eine Teilvernetzung des Polymers vorliegt, abgeleitet werden.
Eventuelle Formänderungen des Hitzeschildelementes während des Sinterprozesses können so kompensiert werden.
Ein Ausführungsbeispiel für ein Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Hitzeschildelementes wird nachfolgen mit Bezug auf die Figuren 5a und 5b beschrieben. Die Figur 5a zeigt einen ersten Schritt des Herstellungsverfahrens, Figur 5b eine zweiten Schritt . Das Verfahren umfasst das Gießen von Materialmischungen in eine Gießform 840, um so einen Grünling zu formen, und ein anschließendes Sintern des Grünlings zum Fertigstellen des keramischen Hitzeschildelementes.
Das Gießen der Materialmischungen ist in den Figuren 5a und 5b dargestellt. Zuerst wird eine Materialmischung 821 mit einer ersten Zusammensetzung in die Gießform 840 gegossen (Fig. 5a) . Danach wird eine Materialmischung 819 mit einer zweiten Zusammensetzung über die erste Materialmischung 821 gegossen. Es können bspw. die mit Bezug auf die zweite Ausführungsform beschriebenen Materialmischungen zum Einsatz kommen. Die Konsistenz der Materialmischungen ist dabei derart, dass keine vollständige Vermischung der beiden Material- mischungen eintritt. Eine Mischung im Bereich der Grenzfläche 820 ist jedoch erwünscht.
Die Zusammensetzungen der Materialmischungen 819 bzw. 821 sind so gewählt, dass die Materialmischung 819 nach dem Sintern einen geringeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweist als die Materialmischung 821.
Obwohl beim beschriebenen Herstellungsverfahren eine Vermischung der Materialmischungen 819, 821 im Bereich der Grenzfläche 820 erwünscht ist, kann jedoch auch ohne eine derartige Vermischung ein erfindungsgemäßes Hitzeschildelement hergestellt werden. Nach dem Sintern des gegossenen Hitze- schildelementes erhält man ein Hitzeschildelement, wie es in Figur 3 dargestellt ist.
In der mit Bezug auf die Figuren 5b und 5b beschriebenen Variante des Gießens eines erfindungsgemäßen Hitzeschildelementes wird dieses liegend gegossen, d.h. entweder der zum Formen der Heißseite dienende Teil der Gießform oder der zum Formen der Kaltseite dienende Teil der Gießform, stellt die Unterseite der Gießform dar. In den Figuren 5a und 5b stellt bspw. der zum Formen der Kaltseite dienende Teil der Gießform die Unterseite dar.
In einer alternativen Variante des Gießens erfolgt das Gießen des Hitzeschildelementes bei stehender Gießform, d.h. derjenige Teil der Gießform, welcher die Kaltseite formt und derjenige Teil der Gießform, welcher die Heißseite formt, sind Seitenwände der Gießform, wohingegen die Unterseite der Gieß- form ein Teil der Form ist, welcher eine der Umfangsflachen des Hitzeschildelementes formt. Diese Variante des Gießens ist in Fig. 5c dargestellt, die eine stehende Gießform in Draufsicht zeigt. In der stehenden Gießform 845 können Schablonen 846, 847 dazu dienen, verschiedene Bereiche 848, 849, 850 der Gießform 845 voneinander abzutrennen. In die verschiedenen Bereiche der 848, 849, 850 werden unterschiedliche Materialmischungen gegossen. Mit der Form aus Fig. 5c können bspw. drei verschiedene Materialmischungen zum Einsatz kommen, nämlich eine für die Bereiche 848, eine für den Bereich 849 und eine für den Bereich 850. Es ist aber auch möglich für die beiden voneinander getrennten Abschnitte 848 ebenfalls unterschiedliche Materialmischungen zu verwenden, so dass insgesamt vier Materialmischungen zur Anwendung kommen. Zusätzlich können, wie mit Bezug auf die Figuren 5a und 5b beschrieben, in einen Bereich auch nacheinander verschiedene Materialmischungen eingefüllt werden.
Nach dem Gießen werden die Schablonen entfernt, um eine Verbindung der gegossenen Materialmischungen herbeizuführen. Auch hier ist die Konsistenz der Materialmischungen derart gewählt, dass im Bereich der Grenzflächen nach dem Entfernen der Schablonen eine Vermischung der Materialmischungen erfolgt.
Selbstverständlich ist das Verwenden von Schablonen zum Unterteilen der Gießform in unterschiedliche Materialbereiche auch bei liegender Geißform möglich.
Ein zweites Herstellungsverfahren für erfindungsgemäße Hitzeschildelemente wird nun mit Bezug auf die Figuren 6a und 6b beschrieben. In diesem Verfahren wird eine Materialmischung 919 in eine Pressform 940, 950 gegeben und anschließend ver- presst . Das Ergebnis ist eine Grünling 910 des Hitzeschildelementes. Dieser Grünling 910 ist in Figur 6b dargestellt. Es sind die Heißseite 913, die Kaltseite 915 sowie die nutfreien Umfangsflachen 917 des Grünlings 910 zu erkennen. Im Bereich der nutfreien Umfangsflachen 917 erfolgt ein Tränken des Grünlings 910 mit einer den Sintervorgang beeinflussenden Flüssigkeit. Die Flüssigkeit ist so gewählt, dass die getränkten Bereiche 921 nach dem Sintern einen höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten und/oder eine höhere Festigkeit aufweisen als der nicht getränkte Bereich 919.
Optional können auch die mit Nuten versehenen Umfangsflachen des Grünlings 910 (in Fig. 6b nicht zu erkennen) getränkt werden, um den thermischen Ausdehnungskoeffizienten und/oder die Festigkeit der entsprechenden Bereiche zu erhöhen. Das Ergebnis des mit Bezug auf die Figuren 6a und 6b beschriebenen Verfahrens ist ein Hitzeschildelement, wie es in Figur 2 dargestellt ist.
Auch beim Pressen des Hitzeschildelementes kann die Form lie- gend oder stehend gefüllt werden und das Einfüllen von Materialmischungen unter Verwendung von Schablonen erfolgen. Die Pressform kann dabei - wie übrigens auch die Gießform beim Gießen eines Hitzeschildelementes - unter beliebigem Winkel aufgestellt bzw. gefüllt werden.
Zwar ist mit Bezug auf die Figuren 5a und 5b beispielhaft das Herstellen eines Hitzeschildelementes, wie es in Figur 3 dargestellt ist, beschrieben, jedoch ist es auch möglich, mit
demselben Verfahren Hitzeschildelemente, wie sie in den Figuren 2 oder 4 dargestellt sind, herzustellen. Gleiches gilt für das Verfahren, welches mit Bezug auf die Figuren 6a und 6b beschrieben worden ist . Auch mit diesem Verfahren ist es nicht nur möglich, ein Hitzeschildelement wie es mit Bezug auf Figur 2 beschrieben ist, herzustellen. Vielmehr ist es mit diesem Verfahren auch möglich, Hitzeschildelemente, wie sie in den Figuren 3 oder 4 dargestellt sind, herzustellen.
In den vorangegangen Ausführungsbeispielen wurden hauptsächlich Materialbereiche mit unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten beschrieben. Es sei daher angemerkt, dass auch in denjenigen Ausführungsbeispielen, in denen bezüglich der Materialbereiche nur unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten beschrieben worden sind, diese Materialbereiche zusätzlich oder alternativ auch unterschiedliche Festigkeiten aufweisen können.
Ein erstes Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Form zum Herstellen eines keramischen Hitzeschildelementes, wie es schematisch in Figur 1 dargestellt ist, zeigt Figur 10. Die Figur zeigt die Einzelteile der Formschale, die vor dem Eingießen eines Keramikmaterials fest aber lösbar miteinander verbunden werden. Das Verbinden erfolgt im vorliegenden Aus- führungsbeispiel mittels Spannverbindungen, sie kann aber ebenso gut auch mittels anderer lösbarer Verbindungen, bspw. Schraubverbindungen, herbeigeführt werden. Spannverbindungen haben jedoch gegenüber Schraubverbindungen den Vorteil, dass sie ohne Werkzeuge herzustellen und wieder zu lösen sind.
Die zu der Formschale verbindbaren Einzelteile umfassen die Schalenelemente 1 und 3, die Formflächen 2 und 4 aufweisen, mit denen die Heißseite 102 und die Kaltseite 104 des Hitzeschildelementes 100 geformt werden.
Weiterhin sind Seitenteile 5 und 7 vorhanden, welche jeweils einen federartigen Vorsprung 6, 8 aufweisen. Diese beiden Einzelteile bilden die Formflächen für die mit den Nuten 110
versehenen Umfangsseiten 108 des Hitzeschildelementes 100. Zum Ausformen der Nuten dienen hierbei die federartigen Vorsprünge 6, 8.
Außerdem umfasst die Formschale ein Bodenelement 9, welches eine Formfläche 10 zum Formen einer der Umfangsseiten 106 des Hitzeschildelementes 100 ohne Nuten aufweist. Beim Gießen des Hitzeschildelementes steht die Form auf dem Bodenelement 9.
Schließlich sind zwei Schalenelemente 11, 13 vorhanden, welche in der zusammengesetzten Formschale dem Bodenelement 9 gegenüberliegen. Die beiden Schalenelemente 11, 13 sind mit Rücksprüngen 12, 14 versehen, die derart angeordnet sind, dass sie nach dem Zusammensetzen der beiden Schalenelemente 11, 13 eine Eingießöffnung zum Eingießen des keramischen Materials bilden. Zudem weisen diese beiden Schalenteile jeweils eine Formfläche 15, 17 auf, mit der Randbereiche der zweiten Umfangsseite 106 ohne Nut geformt werden. Weiterhin sind in den Aussparungen Stege 16, 18 vorhanden, mit denen die Eingießöffnung der zusammengebauten Formschale in zwei Teilöffnungen unterteilt wird. Wenn das Keramikmaterial nur in die eine Teilöffnung eingegossen wird, kann Luft aus dem Inneren der Formschale durch die andere Teilöffnung entweichen.
Figur 15 zeigt die Formschale im teilweise zusammengesetzten Zustand nach dem Gießen eines keramischen Hitzeschildelementes 100. Es sind die Schalenteile 4, 5 und 7 aus Figur 10 zu erkennen. Figur 15 zeigt insbesondere, dass beim Gießen im Bereich der Eingießöffnung Teile der Umfangsseite 106 geformt werden. Gussreste 112 am keramischen Hitzeschildelement 100 werden nach dem Aushärten mechanisch entfernt. Die bereits ausgeformten Teile der Umfangsseite 106 können hierbei als Referenzfläche dienen.
Zum festen miteinander Verbinden der Schalenelemente ist das Schalenelement 1 mit vier Spannelementen 19 ausgestattet, welche mit Haken 20 des Schalenelementes 3 in Eingriff ge-
bracht und verspannt werden können. Um ein Verrutschen der zwischen den Schalenelementen 1 und 3 angeordneten Seitenelemente 5, 7, des Bodenelementes 9 sowie der die Eingießöffnung bildenden Schalenelemente 11 und 13 beim Verspannen zu ver- hindern, sind Formvorsprünge 21 vorhanden, die mit diversen Formvorsprüngen bzw. -rücksprüngen anderer Schalenelemente formschlüssig zusammenwirken. Zudem sind Stifte 22 vorhanden, welche in Aufnahmen 23 angrenzender Formelemente eingreifen und so ein Verschieben der Formelemente gegeneinander verhin- dern.
Die in Figur 10 dargestellte Form umfasst außerdem Einschübe 24, welche durch die Eingießöffnung in das Innere der Formschale eingeführt werden können, um verschiedene Bereiche im Inneren der Formschale voneinander abzutrennen. Zum Führen der Einschübe 24 beim Einschieben in die zusammengesetzte Formschale sind im Schalenelement 1 Führungsnuten 25 vorhanden. Zudem weist das Schalenelement 11 Führungsaussparungen 26 zum Führen der Einschübe 24 auf.
Die Einschübe 24 werden vor dem Gießen eines Hitzeschildelementes in die zusammengesetzte Formschale eingeführt, so dass in ihrem Inneren Bereiche, die an die Schalenelemente 5, 7 mit den federartigen Vorsprüngen 6, 8 angrenzen, von einem zentralen Bereich abgetrennt werden. In die an die an die
Schalenelemente 5, 7 angrenzenden Bereiche wird ein anderes Keramikmaterial eingegossen als in den zentralen Bereich der Formschale. Nach dem Eingießen werden die Einschübe 24 aus der Formschale entfernt, so dass sich die beiden Materialien im Grenzbereich miteinander vermischen können und beim Aushärten eine Stoffschlüssige Verbindung herstellen. Auf diese Weise lassen sich gradierte Hitzeschildelemente herstellen.
Die zusammengesetzte Formschale mit darin angeordneten Ein- Schüben ist in Fig. 16 dargestellt.
Ein zweites Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Form ist in Figur 11 dargestellt. Wie Figur 10 zeigt Figur 11 die
Formschale der Form in Einzelteilen. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird nur auf die Unterschiede zu der in Figur 10 dargestellten Form eingegangen. Die Bezugsziffern der in Figur 11 dargestellten Schalenelemente stimmen mit den Bezugs- Ziffern der entsprechenden Schalenelemente aus Figur 10 überein.
Im Unterschied zur in Figur 10 dargestellten Form umfasst die in Figur 11 dargestellte Form lediglich einen Einschub 34, welcher dazu geeignet ist, das Innere der zusammengesetzten Formschale in einen heißseitigen Bereich, d.h. einen Bereich, der an das Schalenelement 1 mit der Formfläche 2 zum Formen der Heißseite 102 angrenzt, und einen kaltseitigen Bereich, d.h. einen Bereich, der an das Schalenelement 3 mit der Form- fläche 4 zum Formen der Kaltseite 104 angrenzt, trennt. Entsprechend sind in den Schalenelementen 1 und 11 keine Führungsnuten vorhanden. Stattdessen weisen die federartigen Vorsprünge 6 und 8 Führungsnuten zum Führen des Einschubes 34 auf .
Die zusammengesetzte Formschale aus Figur 11 mit darin angeordnetem Einschub ist Figur 17 dargestellt.
Ein drittes Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Form zeigt Figur 12. Wie die Figuren 10 und 11 zeigt Figur 12 die Formschale in ihre Einzelteile zerlegt. Die Einzelteile sind mit denselben Bezugsziffern bezeichnet wie die entsprechenden Einzelteile aus den Figuren 10 und 11. Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, wird an dieser Stelle lediglich auf die Unterschiede zu den in Figur 10 und 11 dargestellten Formen Bezug genommen.
Die Formschale aus Figur 12 ist nicht für das Einschieben von Einschüben vorgesehen. Entsprechend weisen die Schalenele- mente auch keine Führungsnuten für solche Formteile auf.
Stattdessen sind in den Schalenelementen 1 und 3 Haltestifte 40 vorhanden, die derart beweglich angeordnet sind, dass sie bei zusammengesetzter Formschale vom Äußeren der Schalenele-
mente 1, 3 aus in das Innere der Formschale einzubringen sind. Zu diesem Zweck ist auf der Außenseite der Formschalen 1, 3 eine die Haltestifte 40 tragende Haltestiftplatte 42 angeordnet, deren Abstand von der Außenseite des jeweiligen Schalenelementes 1, 3 mittels einer Kurbel 44 oder mittels einer automatisierten Ausgestaltung der Haltestifte 40 variiert werden kann. Wenn die Haltestiftplatte 42 ganz an der Außenseite des Schalenelementes 1 anliegt, ragen die Haltestifte 40 maximal in das Innere der Formschale hinein. Dieser Zustand ist mit Bezug auf das Schalenelement 1 in den Figuren 12 und 13 dargestellt. Weist die Haltestiftplatte 42 dagegen ihren größten Abstand von der Außenseite des Schalenelementes 1 auf, so sind die Haltestifte 40 vollständig in der Wand des Schalenelementes versenkt, so dass sie nicht mehr in das In- nere der Formschale hineinragen. Dieser Zustand ist in Fig. 14 sowie in Figur 6 beim Schalenelement 3 dargestellt.
Die Haltestifte 40 können als Halteelemente dazu genutzt werden, bspw. Verstärkungselemente während des Eingießens des Keramikmaterials im Inneren der Formschale zu halten. Das
Halten kann bspw. alleine dadurch bewerkstelligt werden, dass die Haltestifte 40 von zwei einander gegenüberliegenden Seiten aus gegen das Verstärkungselement drücken und dieses mittels der dabei entstehenden Reibung fixieren. Alternativ ist es auch möglich, im Verstärkungselement Öffnungen vorzusehen, in welche die Haltestifte 40 zum Halten des Verstärkungselementes eingreifen können.
Als Verstärkungselemente können insbesondere flächige Ver- Stärkungselemente in das Innere der Formschale eingebracht werden, die sich bspw. parallel zur Heißseite bzw. Kaltseite 102, 104 des zu formenden Hitzeschildelementes 100 erstrecken. Es können jedoch auch stab- oder knochenförmige Verstärkungselemente in das Innere der Formschale eingebracht werden, die sich im Wesentlichen entlang der Schalenelemente 5, 7, 9 erstrecken, welche die Umfangsseiten 106, 108 des Hitzeschildelementes 100 formen. Im fertigen Hitzeschildele-
ment erstrecken sich die Verstärkungselemente dann entlang der Umfangsseiten 106, 108.
Nach dem Fixieren der Verstärkungselemente im Inneren der Formschale wird ein Keramikmaterial in die Formschale eingegossen. Anschließend werden die Haltestifte 40 mittels der Kurbel 44 bzw. einer Ausziehautomatik aus dem Inneren der Formschale zurückgezogen. Dieser Zustand ist in Figur 14 dargestellt. Die Verstärkungselemente werden dann alleine durch das eingebrachte Keramikmaterial in ihrer Lage fixiert.