Brennstoffeinspritzventil
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Brennstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen, insbesondere einen Injektor für luftverdichtende, selbstzündende Brennkraftmaschinen.
Aus der DE 101 39 857 Al ist ein Brennstoffeinspritzventil bekannt, welches zum Einbau in eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs als Common-Rail-Injektor zur Einspritzung von Dieselkraftstoff ausgebildet ist. Dabei ist eine hydraulische Hubübersetzungseinrichtung vorgesehen, bei der ein Ventilschließkörper mit einer Ventilsitzfläche zu einem Dichtsitz zusammenwirkt. Ferner ist eine Ventilfeder vorgesehen, die den Ventilschließkörper gegen die Ventilsitzfläche mit einer Schließkraft beaufschlagt.
Das aus der DE 101 39 857 Al bekannte
Brennstoffeinspritzventil hat den Nachteil, dass beim Zusammenbau des Brennstoffeinspritzventils und speziell im Betrieb des Brennstoffeinspritzventils die Lage der Feder, die den Ventilschließkörper gegen die Ventilsitzfläche mit
einer Schließkraft beaufschlagt, variiert. Dadurch kommt es beim Betrieb des Brennstoffeinspritzventils zu Abweichungen der abgegebenen Einspritzmenge von der gewünschten Einspritzmenge, die im Extremfall zu Motorschäden führen können.
Vorteile der Erfindung
Das erfindungsgemäße Einspritzventil mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass die möglichen Lageänderungen der Ventilfeder eingeschränkt sind, wodurch Veränderungen des Hubes des Ventilschließkörpers und der daraus zumindest mittelbar resultierenden Einspritzmenge auch über die Lebensdauer des Brennstoffeinspritzventils verringert sind.
Ferner hat das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil den Vorteil, dass die angepasste Ventilfeder auch bei bereits konstruktiv vorgegebenen Brennstoffeinspritzventilen zum Einsatz kommen kann. Somit ist eine kostengünstige Lösung gegeben, die auch bei bestehenden Brennstoffeinspritzsystemen zu einer Verbesserung des Einspritzverhaltens eingesetzt werden kann.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen des im Hauptanspruch angegebenen Brennstoffeinspritzventils möglich.
Vorteilhaft ist es, dass der Durchmesser der Ventilfeder in dem Bereich des einen Endes der Ventilfeder gegenüber dem Durchmesser der Ventilfeder in einem Bereich des anderen Endes der Ventilfeder vergrößert ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass der Durchmesser der Ventilfeder je Windung
der Ventilfeder um jeweils maximal einen Betrag variiert, der nicht größer als der Federdrahtdurchmesser der Ventilfeder ist. Dadurch ist ein gleichmäßiger Übergang von dem kleineren Durchmesser der Ventilfeder zu dem größeren Durchmesser gegeben, wobei die erforderliche Stabilität der Ventilfeder weiterhin gewährleistet ist.
Vorteilhaft ist es, dass eine Anzahl der Windungen der Ventilfeder im Bereich von etwa sechs bis etwa neun, vorzugsweise im Bereich von etwa sieben bis etwa acht, liegt. Bei dieser Anzahl der Windungen weist die Ventilfeder eine gute Stabilität gegen ein Ausknicken der Ventilfeder bei Belastung auf, ohne dass der Abstand zwischen den Windungen der Ventilfeder zu groß wird. Die Erfindung ist allerdings nicht auf diese Anzahl der Windungen der Ventilfeder beschränkt, da aufgrund der konstruktiven Vorgaben des Brennstoffeinspritzventils auch eine längere bzw. kürzere Ventilfeder mit einer entsprechend größeren bzw. geringeren Anzahl von Windungen zum Einsatz kommen kann.
In vorteilhafter Weise ist die Ventilfeder Teil eines Magnetventils für eine hydraulische
Hubübersetzungseinrichtung des Brennstoffeinspritzventils . Eine Verkippung der die Schließkraft für das Magnetventil aufbringenden Ventilfeder wirkt sich bei Zwischenschaltung einer hydraulischen Hubübersetzungseinrichtung als besonders große Abweichung von der gewünschten abzugebenden Brennstoffmenge aus . Daher hat die erfindungsgemäße Lösung in diesem Anwendungsfall einen besonders großen Nutzen.
Zeichnung
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
nachfolgenden Beschreibung an Hand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils in einer geschnittenen Darstellung.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Brennstoffeinspritzventils 1 der Erfindung in einer geschnittenen Darstellung. Das Brennstoffeinspritzventil 1 dient insbesondere zum direkten Einspritzen von Brennstoff, insbesondere von Diesel, in einen Brennraum einer luftverdichtenden, selbstzündenden Brennkraftmaschine als sogenannter Common-Rail-Injektor. Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil 1 eignet sich jedoch auch für andere Anwendungsfälle.
Das Brennstoffeinspritzventil 1 weist ein Ventilgehäuse 2 und einen mit dem Ventilgehäuse 2 verbundenen
Brennstoffeinlaßstutzen 3 auf. An einem mit dem Ventilgehäuse 2 verbundenen Ventilsitzkörper 4 ist eine Ventilsitzfläche 5 ausgebildet, die mit einem von einer Ventilnadel 6 betätigbaren Ventilschließkörper 7 zu einem Dichtsitz zusammenwirkt. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Ventilschließkörper 7 mit der Ventilnadel 6 einteilig ausgebildet. Die Ventilnadel 6 wird in einem Bereich 8 von dem Ventilgehäuse 2 in einer axialen Richtung geführt.
Über den Brennstoffeinlassstutzen 3 ist Brennstoff über eine schematisch dargestellte Brennstoffleitung 10 in einen Brennstoffräum 11 einführbar. Bei einer Betätigung des
Brennstoffeinspritzventils 1, die nachfolgend im Detail beschrieben ist, erfolgt eine Verschiebung der Ventilnadel 6 entgegen der Kraft einer Ventilfeder 12, so dass der Ventilschließkörper 7 von dem Ventilsitzkörper 4 abhebt, der zwischen dem Ventilsitzkörper 4 und dem Ventilschließkörper 7 gebildete Dichtsitz geöffnet wird und Brennstoff aus dem Brennstoffräum 11 über die Abspritzöffnung 13 in einen (nicht dargestellten) Brennraum einer Brennkraftmaschine eingespritzt wird.
In diesem Ausführungsbeispiel weist das Brennstoffeinspritzventil 1 eine hydraulische Hubübersetzungseinrichtung 15 auf, die als Kraft- oder Wegverstärker ausgebildet sein kann. Die hydraulische Hubübersetzungseinrichtung 15 umfasst eine erste Drossel 16, eine zweite Drossel 17 und einen Steuerraum 18. Ferner zweigt von der Brennstoffleitung 10 eine Brennstoffleitung 19 ab, die mit der ersten Drossel 16 verbunden ist, um Brennstoff aus der Brennstoffleitung 10 über die Brennstoffleitung 19 und die erste Drossel 16 in den Steuerraum 18 zu leiten. Außerdem ist der Steuerraum 18 über die zweite Drossel 17 mit einem druckentlasteten Raum 20 verbindbar. Durch Aktivierung einer Betätigungseinrichtung 25 kann diese Verbindung hergestellt und wieder unterbrochen werden.
In diesem Ausführungsbeispiel ist die Betätigungseinrichtung 25 als Magnetventil ausgebildet. Die Betätigungseinrichtung 25 umfasst einen Anker 26 und eine Magnetspule 27, die über eine elektrische Leitung 28 mit einer schematisch dargestellten Anschlussstelle 29 verbunden ist. An der Anschlussstelle 29 ist die elektrische Leitung 28 mit einer (nicht dargestellten) elektrischen Steuerleitung verbindbar, um die Magnetspule 27 zur Betätigung der
Betätigungseinrichtung 25 mit einer elektrischen Spannung zu beaufschlagen. Bei einer Beaufschlagung der Magnetspule 27 wird der Anker 26 entgegen einer Schließkraft einer Ventilfeder 30 betätigt. Dabei hebt sich ein über eine Ventilnadel 35 mit dem Anker 26 verbundener
Ventilschließkörper 36 von einer Ventilsitzfläche 37 ab, die an einem einstückig mit dem Ventilgehäuse 2 ausgebildeten Ventilsitzkörper 38 ausgebildet ist. Dabei wird über die zweite Drossel 17 eine Verbindung zwischen dem Steuerraum 18 und dem druckentlasteten Raum 20 hergestellt. Aus dem druckentlasteten Raum 20 kann der Brennstoff über eine Bohrung 39, einen Raum 40 und einen Brennstoffauslassstutzen 41 abfließen, wobei der Brennstoffauslassstutzen 41 ein Gehäuseteil 41 des Ventilgehäuses 2 des Brennstoffeinspritzventils ist.
Durch die Verbindung des Steuerraums 18 mit dem druckentlasteten Raum 20 nimmt der Druck des Brennstoffs im Steuerraum 18 ab, so dass der seitens des Brennstoffraums 11 auf die Ventilnadel 6 einwirkende Brennstoffdruck eine Betätigung der Ventilnadel 6 entgegen der Kraft der Ventilfeder 12 bedingt und das Brennstoffeinspritzventil 1 geöffnet wird.
Nach der Betätigung der Betätigungseinrichtung 25 des Brennstoffeinspritzventils 1 erfolgt auf Grund der Schließkraft der Ventilfeder 30 eine Rückstellung des Ankers 26 entgegen der Kraft einer weiteren Ventilfeder 45 in die in der Fig. 1 dargestellte Ausgangslage. In dieser Ausgangslage beaufschlagt die Ventilfeder 30 den Ventilschließkörper 36 über den Anker 26 und die Ventilnadel 35 gegen die Ventilsitzfläche 37 mit einer Schließkraft. In dieser Stellung ist die zweite Drossel 17 zur Seite des
druckentlasteten Raums 20 hin verschlossen, so dass der Druck des in dem Steuerraum 18 vorgesehenen Brennstoffs wieder ansteigt, wodurch die Ventilnadel 6 in Richtung der Kraft der Ventilfeder 12 in die in der Fig. 1 dargestellte Ausgangsstellung zum Schließen des Brennstoffeinspritzventils 1 zurückgestellt wird.
Die Ventilfeder 30 weist ein erstes Ende 46 und ein zweites Ende 47 auf. Dabei ist die Ventilfeder 30 an ihrem ersten Ende 46 an dem Brennstoffauslassstutzen 41 abgestützt. Außerdem ist die Ventilfeder 30 an ihrem zweiten Ende 47 an dem Anker 26 abgestützt. In einem Bereich 48 des ersten Endes 46 der Ventilfeder 30 ist der Querschnitt der Ventilfeder 30 beziehungsweise der Durchmesser der Ventilfeder 30 an die in diesem Bereich 48 vorgegebene Geometrie des als Brennstoffauslassstutzen ausgebildeten Gehäuseteils 41 angepasst. In diesem Ausführungsbeispiel erfolgt diese Anpassung dadurch, dass der Außendurchmesser der Ventilfeder 30 im Bereich 48 zumindest in etwa gleich dem
Innendurchmesser des Raums 50 ist. Dadurch wird die Lage der Ventilfeder 30 im Bereich 48 eindeutig vorgegeben. In einem Bereich 49 des zweiten Endes 47 der Ventilfeder 30 umschließt die Ventilfeder 30 einen Ankerbolzen 51 des Ankers 26. Dabei weist die Ventilfeder 30 im Bereich 49 gegenüber dem Bereich 48 einen verringerten Durchmesser auf. Da der Innendurchmesser der Ventilfeder 30 im Bereich 49 zumindest in etwa gleich dem Außendurchmesser des Ankerbolzens 51 des Ankers 26 ist, wird auch im Bereich 49 die Lage der Ventilfeder 30 eindeutig vorgegeben.
Die Ausgestaltung der Ventilfeder 30 ist so, dass im Bereich 48 der Durchmesser der Ventilfeder 30 über in etwa zwei Windungen, d.h. 720 Grad, gleich bleibt, dass zwischen dem
Bereich 48 und dem Bereich 49 der Durchmesser der Ventilfeder 30 je Windung der Ventilfeder 30 in etwa um den Federdrahtdurchmesser (die Federdrahtstärke) abnimmt und dass im Bereich 49 der Durchmesser der Ventilfeder 30 über in etwa zwei Windungen der Ventilfeder 30, d.h. in etwa 720 Grad, zumindest im Wesentlichen konstant ist. Im diesem Ausführungsbeispiel weist die Ventilfeder 30 in etwa 6 H Windungen auf.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Ventilfeder 30 von besonderem Vorteil, da wegen der geringen Auflagefläche am Ankerbolzen 51 keine Feder mit größerem Außendurchmesser verwendet werden kann und mit einer vergrößerten Federdrahtstärke keine Feder mit den gewünschten Eigenschaften ausgelegt werden kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventil 1 wird verhindert, dass die Ventilfeder 30 unterschiedliche Positionen einnehmen kann, so dass Veränderungen im Ankerhub des Ankers 26 und der Einspritzmenge, insbesondere im Volllastbereich, vermieden werden. Nachfolgend wird an Hand eines konkreten Beispiels die erfindungsgemäße Wirkung in Bezug auf die Mengendifferenzen der Einspritzmenge bei Volllast dargestellt. Diese Darstellung dient zur Veranschaulichung der Erfindung und soll die Erfindung nicht auf dieses Beispiel einschränken.
Sofern an Stelle der Ventilfeder 30 eine Ventilfeder 30 mit konstantem Durchmesser eingesetzt wird, ergeben sich bei Änderungen der Ventilfederlage Mengenänderungen bei der abgespritzten Einspritzmenge. Die Mengendifferenzen sind insbesondere für acht Brennstoffeinspritzventile mit der Ventilfeder 30 mit konstantem Durchmesser gemessen worden,
wobei sich Werte zwischen 3,5 mm3 bis fast 7 mm3 ergeben haben. Durchschnittlich hat sich eine Mengendifferenz von 4,8 mm3 je Hub bei Änderung der Ventilfederlage ergeben. Die Mengendifferenzen der Einspritzmenge bei einem Brennstoffeinspritzventil 1 der Erfindung sind bei sechs verschiedenen Brennstoffeinspritzventilen gemessen worden, wobei sich Werte von 0,3 mm3 bis etwa 1 mm3 je Hub ergeben haben. Durchschnittlich konnte dadurch die Mengendifferenz bei Änderung der Ventilfederlage auf 0,6 mm3 je Hub begrenzt werden. Dabei ist zu beachten, dass die ermittelten Werte der Mengendifferenz für das erfindungsgemäße
Brennstoffeinspritzventil 1 bereits im Toleranzbereich der durchgeführten Messung liegen.
Im Hinblick auf den Hub des Ankers 26 sei noch angemerkt, dass durch die erfindungsgemäße Lösung die durch Verkippen der Ventilfeder 30 bedingte Toleranz von 7 μm auf in etwa 1 μm verringert werden konnte.
Somit kann durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen das Abspritzverhalten das Brennstoffeinspritzventils 1 erheblich verbessert werden.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Anpassung der Ventilfeder 30 auch für eine andere Ventilfeder 45, 12 zum Einsatz kommen. Außerdem eignet sich die Erfindung auch für piezoelektrisch betätigte Brennstoffeinspritzventile 1.