Verfahren zur Auslegung einer Reinigungsanlage
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorhersage der Verschmutzung eines Reinigungsmittels durch eine Substanz. Das Reinigungsmittel wird in einer Reinigungsanlage benutzt, um Gegenstände von der Substanz zu reinigen, und wird dabei durch die Substanz verschmutzt. Derartige Reinigungsanlagen werden beispielsweise bei der Produktion von Kraftfahrzeugen verwendet, um Karosserien vor dem Lackieren von metallischen Partikeln oder von Öl zu reinigen.
In Th. Daiber: „Wäßrige Medien - kompliziert geformte Werkstücke wirtschaftlich und umweitschonend reinigen", Maschinenmarkt, Würzburg 100 (1994) Nr. 35, S. 46 - 51, wird eine Reinigungsanlage beschrieben. In dieser Reinigungsanlage werden Werkstücke mit Hilfe eines Reinigungsmittels von einer verunreinigenden Substanz, z. B. Öl, gereinigt. Das Reinigungsmittel löst die Substanz von den Werkstücken. Die Reinigungsanlage umfaßt ein Filtersystem, das die Menge der Substanz im Reinigungsmittel senkt. In einer Ausführungsform umfaßt die Reinigungsanlage vier kaskadierte Kammern, in die ein zu reinigendes Werkstück nacheinander eingetaucht wird.
Bei jedem Eintauchen eines Werkstücks wird verunreinigende Substand in die jeweilige Kammer eingeführt, und verunreinigtes Reinigungsmittel wird mit dem Werkstück von einer Kammer in eine nachfolgende Kammer „verschleppt". Entgegen der Transportrichtung des Werkstücks wirci Reinigungsmittel aus einer Kammer in eine vorhergehende Kammer befördert.
In DE 20003158 Ul werden ein Computerprogrammprodiαkt sowie ein Computersystem offenbart, um eine Filtereinriσhtung aus einer Vielzahl von Bauteilen und/oder Elementen zizsammenzu- setzen. Das Computerprogrammprodukt und das ComputerSystem unterstützen einen Benutzer gezielt dabei, die Bestandteile der Filtereinrichtung auszuwählen und zusammenzusetzen. Der Benutzer wählt das Anwendungsgebiet sowie eine Ausführungsart der auszulegenden Filtereinrichtung aus. Zu den Aixsführungs- arten gehören z. B. Gehäuseausführungen und Art der Filtrati¬ onsmodule sowie die Filtrationsrate, die Filtrationsgeschwin¬ digkeit und die Belüftungsart für ein Gehäuse der Filterein¬ richtung. Bei der weiteren Auslegung werden dem Benutzer nur diejenigen Auswahlmöglichkeiten angeboten, die mit seinen bislang getroffenen Festlegungen vereinbar sind. Die in Be¬ tracht kommenden Bestandteile sind mitsamt ihren A-ttributen in einem elektronischen Katalog abgelegt. Zu den A-ttributen gehören technische Spezifikationen, z. B. Durchflαßraten, Filtrationsraten, filtrierbare Medien, geometrische Ein¬ schränkungen, z. B. Anschlußart oder Rohrdurchmesser, und Zu¬ ordnung des Bestandteils zu einer Produktfami1ie. Automatisch wird überprüft, ob ausgewählte Bestandteile miteinander kom¬ patibel sind, ob z. B. die Rohrdurchmesser und Anschlußarten von verbundenen Bauteilen zueinander passen. Welche Bauteile einander benachbart sind, wird z. B. in einer Korrespondenz- tabelle abgespeichert.
In US 5,438,526 werden Verfahren offenbart, um ein Programm zu generieren, das die Bewegung von Partikeln in einem Medium simuliert und dadurch einen physikalischen Vorgang vorher-
sagt. Die Geometrie des Raumes, in dem sich das Medium mit den Partikeln befindet, Randwertbedingungen sowie Attribute der Partikel werden vor-gegeben. Abhängigkeiten zwischen den Randwertbedingungen und. den steuernde Vorgaben einerseits und den physikalischen Teilvorgängen andererseits werden gene¬ riert. Gleichungen zwischen zeitabhängigen Variablen werden erzeugt und diskretisiert, wodurch der ablauffähige Simulator entsteht. In einer Ausführungsform wird jedes einzelne Parti¬ kel mit einer Kennung u.nd mit unterschiedlichen Attributwer¬ ten versehen.
Aus DE 10141325 Al ist ein Verfahren bekannt, um die Strömung eines Mediums in einem Raum zu simulieren und dadurch eine physikalische Feldgröße im Raum zu bestimmen. Das Medium ist z. B. Luft mit Partikeln, deren zeitlich abhängige Verteilung im Raum simuliert wird. Vorgegeben werden Geometrien von Ein¬ lassen und Auslässen, cLurch die das Medium in den Raum ein¬ tritt bzw. aus diesen heraus tritt. Hieraus werden Strömungs¬ profile der Auslässe diαrch Simulation berechnet und dabei z. B. die Geschwindigkeit und Richtung des bewegten Mediums be¬ rechnet.
In DE 4421245 Al wird eine Einrichtung offenbart, die die Ü- berwachung einer technischen Anlage simuliert, z. B. die ei¬ nes Kraftwerks mit Leittechnik. Die Simulationseinrichtung bildet den Betrieb mit einem programmgestützten Simulations¬ baustein nach, der Simu.lationseingangsdaten z. B. von der An¬ lage einliest, mittels Regeln daraus Symptome generiert und aus diesen Symptomen Diagnosen über den Zustand der Anlage ableitete und auf einer- Benutzeroberfläche ausgibt. Die Sym¬ ptome beschreiben z. B. Überschreitungen von vorgegebenen Grenzwerten des Kraftwerks. Das Einlesen und das Ausgeben lassen sich vorzugsweise zeitlich spezifizieren.
Verfahren und Vorrichtu.ngen zur Simulation der Bewegung von Partikeln in einem Medium sind auch aus JP 09245018 Al, JP 2003/331208 Al, JP 2003/223049 Al und JP 2002/109445 Al bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Vorhersage der Verschmutzung eines Reinigungsmittels durch eine Substanz bereitzustellen, wobei das Reinigungsmittel in einer Reinigungsanlage verwendet wird und in der Reinigungs¬ anlage mit Hilfe des Reinigungsmittels eine Abfolge von Rei¬ nigungsvorgängen durchgeführt wird.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, einer DatenverarbeitungsanXage mit den Merkmalen des Anspruchs 38 und ein Computerprogramm-Produkt mit den Merkmalen des Anspruchs 39 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltun¬ gen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das Verfahren sagt vorher, wie stark ein Reinigungsmittel durch die Substanz verschmutzt wird. Diese verschmutzende Substanz kann gasförmig oder flüssig oder pulverförmig sein oder z. B. aus Körnern einer festen Substanz bestehen. Das Reinigungsmittel kann eine Flüssigkeit, z. B. Wasser, ein Gas, z. B. Druckluft, oder auch ein pulverfδrmiges Mittel, z. B. auf die Gegenstände aufgestrahlter Sand, sein.
In einer Reinigungsanlage wird eine Abfolge von mindestens zwei Reinigungsvorgängen durchgeführt. In jedem der mindes¬ tens zwei Reinigungsvorgänge wird mit Hilfe des Reinigungs¬ mittels jeweils mindestens ein mit der Substanz verschmutzter Gegenstand gereinigt. Dadurch wird der Gegenstand wenigstens teilweise von der Substanz gereinigt undl das Reinigungsmittel durch die Substanz verschmutzt. Die Reinigungsanlage umfaßt ein Filtersystem. Dieses Filtersystem f±ltert die Substanz wenigstens teilweise aus dem Reinigungsmittel heraus und senkt den Anteil der Substanz im Reinigungsmittel.
Vorgegeben oder ermittelt wird ein Maß fϊür die Anfangs-Menge der Substanz, die sich vor Beginn des eirsten Reinigungsvor¬ gangs im Reinigungsmittel befindet. Für jeden Reinigungsvor¬ gang der Abfolge wird nacheinander ein Maß für die Gesamt- Menge der Substanz, die sich nach Beendigung des Reinigungs- vorgangs im Reinigungsmittel befindet, berechnet. Hierbei wird für jeden Reinigungsvorgang der Abfϊolge die Gesamt-Menge
der Substanz, die im Verlaufe des Reinigungsvorgangs -vom im Reinigungsvorgang gereinigten Gegenstand in das Reinigungs¬ mittel gelangt, berechnet. Dieser berechnete Wert fun.giert als eine Substanz-Zufluß-Menge. Weiterhin wird die Gesamt- Menge der Substanz, die das Filtersystem im Verlaufe des Rei¬ nigungsvorganges aus dem Reinigungsmittel herausfiltert, be¬ rechnet. Dieser berechnete Wert fungiert als eine Substanz- Abfluß-Menge.
Um die Gesamt-Menge der Substanz, die sich nach Beendigung des ersten Reinigungsvorgangs im Reinigungsmittel befindet, werden die vorgegebene oder ermittelte Anfangs-Menge sowie die berechnete Substanz-Zufluß-Menge und die berechnete Sub¬ stanz-Abfluß-Menge bezogen auf den ersten Reinigungsvorgang verwendet. Um die Gesamt-Menge der Substanz, die sich nach Beendigung eines nachfolgenden Reinigungsvorgangs im Reini¬ gungsmittel befindet, zu berechnen, werden die berechnete Gesamt-Menge der Substanz, die sich nach Beendigung des jeweils vorigen Reinigungsvorgangs Lm Rei¬ nigungsmittel befindet,
- die berechnete Substanz-Zufluß-Menge, also die Gesa_τnt-
Menge der Substanz, die im nachfolgenden ReinigungsVorgang in das Reinigungsmittel gelangt, und die berechnete Substanz-Abfluß-Menge, also die Gesa.τnt- Menge der Substanz, die im nachfolgenden Reinigungs"Vorgang vom Filtersystem aus dem Reinigungsmittel herausgef iltert wird, verwendet .
Als Maß für die Gesamt-Menge der Substanz wird beispielsweise die Gesamt-Masse oder das Gesamt-Volumen dieser Substanz im Reinigungsmittel verwendet. Besteht die Substanz aus Parti¬ keln einer festen Substanz, so läßt sich auch die Anzahl die¬ ser Partikel im Fluid als Maß für die Gesamt-Menge derr Sub¬ stanz verwenden.
Das Verfahren ermöglicht es, die Verschmutzung des Reini¬ gungsmittels vorherzusagen, ohne die Reinigungsvorgänge durchzuführen. Daher ermöglicht das Verfahren es, frühzeitig die Verschmutzung der Reinigungsanlage, die durch die Reini¬ gungsvorgänge verursacht wird, vorherzusagen und z. B. die vorhergesagte Verschmutzung mit einem vorgegebenen Grenzwert zu vergleichen.
Das Verfahren läßt sich dazu verwenden, eine Reinigungsanlage auszulegen. Es wird jeweils einmal für eine mögliche Ausle¬ gung der Reinigungsanlage angewendet, und die mögliche Ausle¬ gung wird aufgrund der berechneten Vorhersage für die Ver¬ schmutzung beurteilt.
In einer Ausführungsform arbeitet das Filtersystem so, daß ihm verschmutztes Reinigungsmittel zugeführt wird, das Fil¬ tersystem Substanz aus diesem zugeführten Reinigungsmittel herausfiltert und gereinigtes Reinigungsmittel in nachfolgen¬ den Reinigungsvorgängen wiederverwendet wird. Der Wirkungs¬ grad des Filtersystems wird durch einen für alle Reinigungs¬ vorgänge gültigen Trenngrad angegeben. Dieser Trenngrad ist der Quotient aus der Gesamt-Menge der vom Filtersystem aus dem zugeführten Reinigungsmittel herausgefilterten Substanz und der Gesamt-Menge der Substanz, die dem Filtersystem (F) mit dem zugeführten Reinigungsmittel (20) zugeleitet wird.
Dieser Quotient liegt zwischen 0 und 1. Für jeden Reinigungs¬ vorgang der Abfolge wird dieser Trenngrad verwendet. Ermit¬ telt wird jeweils die Gesamt-Menge der Substanz, die im Ver¬ laufe des ReinigungsVorgangs mit dem Reinigungsmittel dem Filtersystem zugeleitet wird. Die Substanz-Abfluß-Menge des Reinigungsvorgangs wird in Abhängigkeit von der Gesamt-Menge der im jeweiligen Reinigungsvorgang zugeleiteten Substanz und dem Trenngrad des Filtersystems berechnet, vorzugsweise als Produkt aus der jeweils zugeführten Gesamt-Menge und dem Trenngrad.
In einer weiteren Ausführungsform umfaßt die Reinigungsanlage einen mit dem Filtersystem verbundenen Behälter zum Aufnehmen des Reinigungsmittels während der Reinigungsvorgänge. Dieser Behälter kann aus mehreren miteinander verbundenen Teil- Behältern bestehen. Zu jedem Zeitpunkt ist die Gesamt-Menge des Reinigungsmittels außerhalb dieses Behälters vernachläs¬ sigbar gering gegenüber der Gesamt-Menge des Reinigungsmit¬ tels im Behälter. Daher sieht die Ausführungsform vor, als Gesamt-Menge der Substanz nach jedem Reinigungsvorgang zu be¬ rechnen, welche Gesamt-Menge der Substanz sich nach dem Rei¬ nigungsvorgang im Behälter - genauer: in dem im Behälter ent¬ haltenen Reinigungsmittel - befindet . Die Substanz außerhalb des Behälters wird in einer Ausführungsform vernachlässigt. In einer anderen Ausführungsform wird sie abhängig vom Volu¬ men des Fluids außerhalb des Behälters berechnet.
Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an¬ hand der beiliegenden Figuren näher beschrieben. Dabei zei¬ gen:
Fig. 1. ein Blockdiagramm für eine beispielhafte Reinigungs¬ anlage mit einem Tauchbecken;
Fig. 2. ein Blockdiagramm für ein beispielhaftes Filtersys¬ tem;
Fig. 3. eine berechnete Verteilung der Partikeldurchmesser im Tauchbecken zu einem Zeitpunkt;
Fig. 4. eine berechnete zeitliche Entwicklung der Partikel- konzentration im Tauchbecken;
Fig. 5. ein Blockdiagramm für eine Reinigungsanlage mit einem Tauchbecken und einem Nachbehandlungsbecken;
Fig. 6. ein Blockdiagramm für die Reinigungsanlage von Fig. 5 mit einem zusätzlichen Filter;
Fig. 7. ein Blockdiagramm für eine Reinigungsanlage mit einem Tauchbecken und zwei Nachbehandlungsbecken.
In dem Ausführungsbeispiel wird das Verfahren zur Auslegung" einer Reinigungsanlage mit mindestens einem Tauchbecken ein_- gesetzt. Die Reinigungsanlage wird in der Serienfertigung von Karosserien von Automobilen eingesetzt, um die Karosserien vor dem Lackieren von Partikeln zu reinigen. Diese Partikel befinden sich vor allem auf den Oberflächen der Karosserien.. Bei der Fertigung von Karosserien verbleiben metallische Par¬ tikel von vorhergehenden Bearbeitungsvorgängen, z. B. vom Schweißen, Schleifen, Zerspanen oder Entgraten, auf den Ober¬ flächen der Karosserien. Außerdem können Verpackungsmateria - len oder Reinigungstücher Faser-Partikel auf der Oberfläche hinterlassen. Die Oberfläche kann weiterhin durch Staub ver¬ unreinigt sein. Vor dem Lackieren der Karosserien werden allLe diese Partikel in der Reinigungsanlage entfernt, um Lackier - fehler zu vermeiden.
Die Reinigungsanlage umfaßt ein oder mehrere Tauchbecken so - wie vorzugsweise ein Filtersystem pro Tauchbecken. In jedem Tauchbecken befindet sich als Reinigungsmittel eine Flüssig¬ keit, die die Partikel löst, z. B. Wasser mit Tensiden oder reines Wasser. In einem festen Takt durchlaufen die Karosse¬ rien nacheinander die Becken der Reinigungsanlage. Jede Ka¬ rosserie durchläuft die Becken nacheinander, wobei die Rei¬ henfolge, in der eine Karosserie die Becken durchläuft, vor¬ zugsweise stets dieselbe ist.
Jedes Tauchbecken ist mit einem Filtersystem verbunden, dem aus dem Tauchbecken verschmutzte Flüssigkeit zugeführt wird. Gereinigte Flüssigkeit wird vom Filtersystem wieder dem Tauchbecken zugeführt .
Das Verfahren wird eingesetzt, um diese Reinigungsanlage ein¬ schließlich der Filtersysteme auszulegen. In diesem Aiαsfüh- rungsbeispiel umfaßt die Reinigungsanlage also Tauchbecken. Das Verfahren läßt sich in gleicher Weise für die Auslegung einer Reinigungsanlage mit Spritzbecken anwenden. Die Karos¬ serien werden mit der Flüssigkeit besprüht, und die Sjoritzbe- cken fangen die Flüssigkeit, die mit abgelösten Partikeln verschmutzt ist , auf.
Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm einer solchen beispielhaften Reinigungsanlage. In diesem Beispiel besteht die ReinzLgungs- anlage aus einem einzigen Tauchbecken 1 und einem Filfcersys- tem F, die zusammen mit den Verbindungsleitungen einen Kreis¬ lauf bilden. In dem Tauchbecken 1 sowie den Verbindungslei¬ tungen und dem Filtersystem F befindet sich eine reinigende Flüssigkeit 20, z. B. Wasser. Ein Strom von Flüssigkeit 20 innerhalb dieses Kreislaufes wird mit einem einfachen Pfeil dargestellt, ein Zufluß oder Abfluß mit einem Blockpfeil. Ein Strom der Flüssigkeit 20 wird mit Sn bezeichnet, die Gesamt- Masse der Partikel in diesem Flüssigkeits-Strom mit Mn (n=l,2,3,...) .
Nacheinander weαrden die Karosserien in das Tauchbecken 1 von Fig. 1 eingetaucht. Jede Karosserie 2 verbleibt eine Zeitlang im Tauchbecken IL und wird anschließend dem Tauchbecken 1 wie¬ der entnommen. Dadurch, daß eine Karosserie 2 eine Zeitlang im Tauchbecken IL verbleibt, wird eine bestimmte Menge von Partikeln, die zuvor an einer Karosserie 2 hefteten, von der Karosserie 2 abgelöst und der Flüssigkeit 20 im TauchtDecken 1 zugeführt. Dieser Zufluß von Partikeln wird in Fig. 1 mit S9 bezeichnet .
Kontinuierlich ■wird außerdem ein erster Strom Sl von Flüssig¬ keit 20 mit vernachlässigbar geringer Konzentration von Par-
tikeln dem Tauchbecken 1 zugeführt, z. B. frisclie Flüssigkeit oder Flüssigkeit aus einem nachfolgenden und in Fig. 1 nicht gezeigten Tauchbecken., die so gut gereinigt ist , daß ihre Partikelkonzentration vernachlässigbar gering ist.
Verschmutzte Flüssigkeit 20 wird u. a. dadurch «dem Tauchbe¬ cken 1 entnommen, daß an der Karosserie 2 versclimutzte Flüs¬ sigkeit 20 haftet, wenn diese wieder dem Tauchbecken 1 ent¬ nommen wird. Diese durch Haften entnommene Flüssigkeit 20 wird in Fig. 1 als Strom S7 bezeichnet.
V
Ein Strom S3 von Flüssigkeit 20 wird aus dem Tauchbecken 1 abgeleitet und einem Filtersystem F zugeführt. Jn diesem Fil¬ tersystem F wird ein Teil der Partikel aus dem Strom S3 her¬ ausgefiltert, und die dergestalt gereinigte Flüssigkeit 20 wird wieder dem Tauchbecken 1 zugeführt. Der Stxom vom Fil¬ tersystem F wird in Fig. 1 als Strom S4 bezeichnet.
Das Filtersystem F entfernt Grobgut in Form von stark ver¬ schmutzter Flüssigkeit 20 aus dem Kreislauf. Dadurch entnimmt das Filtersystem F im Saldo dem Tauchbecken 1 verschmutzte Flüssigkeit. Dieser Strom von verschmutzter Flüssigkeit 20 aus dem Tauchbecken winrd in Fig. 1 und im Folgenden mit S2 bezeichnet.
Bei der hier beschriebenen Anwendung des Verfahrens werden verschiedene Alternativen erprobt, das Filtersystem F aus einzelnen Filtern zusammenzusetzen. Hierbei wird, das Verfah¬ ren probeweise auf verschiedene Alternativen angewendet. Au¬ ßerdem werden verschiedene Mengenflüsse für den Strom Sl und den Strom S3 erprobt.
Eine in Fig. 2 gezeigte Ausgestaltung sieht vor, daß das Fil¬ tersystem F drei verschiedene Filter Fl, F2 und F3 umfaßt. Der Filter Fl ist vorzugsweise als Hydrozyklon ausgestaltet, der zugeführte Flüssigkeit 20 in vorgereinigte Flüssigkeit und herausgefiltertem Konzentrat trennt. Die Trennung resul¬ tiert aus der unterschiedlichen Zentrifugalkraft, die die Ro¬ tation des Hydrozyklon auf Partikel und auf sauberer Flüssig¬ keit ausübt. Das Filtr≤it von Fl, das ist die von Fl vorgerei-
nigte Flüssigkeit, wird wieder dem Tauchbecken 1 zugeführt, was in Fig. 2 als Strom Sl_4 bezeichnet ist. Das Grobgut von F2, das ist das von Fl herausgefilterte Konzentrat, wird in einem Strom Sl_2 einem Filter F2 zugeführt, der als Druck¬ band-Filter ausgestaltet ist. Der Filter F2 trennt das vom Filter Fl herausgefilterte Grobgut in einem Strom S5 mit Grobgut, das dem Kreislauf entzogen wird, und eine weitere Menge vorgereinigter Flüssigkeit, die in einem Strom S2_3 ei¬ nem Filter F3 zugeführt wird. Der Filter F3 ist in dieser Ausgestaltung als Beutelfilter ausgestaltet. De_r Filter F3 trennt die ihm zugeführte Flüssigkeit in einen Strom S3_4 von gereinigter Flüssigkeit, die wieder dem Tauchbecken 1 zuge¬ führt wird, und einem Strom S6 von Grobgut, das ebenfalls dem Kreislauf entzogen wird. Die beiden Ströme S5 und S6 in Fig. 2 entsprechen also dem Strom S2 von Grobgut; in Fig. 1. Die beiden Ströme Sl_4 und S3_4 werden zum Strom S4 vereinigt und wieder dem Tauchbecken 1 zugeführt. Wie derartige Filter aufgebaut sind, wird z. B. in „Dubbel - Taschentuch für den Maschinenbau", 20. Auflage, Springer-Verlag, 20 Ol, N7 - N8, beschrieben.
In diesem Ausführungsbeispiel weisen die von den Karosserien 2 abgelösten Partikel unterschiedliche maximale Durchmesser auf. Vorgegeben wird ein maximal möglicher Partikel- Durchmesser d_max. Vorgegeben werden M Grenzen O < d_l < d_2 < d_3 < ... < d_M = d_max für Partikel-Durchmessen.". Beispiels¬ weise ist d_l = 10~6 m und d_i+l = 10* d_i, also d_i = 101"7 m. Diese M Grenzen definieren M Kategorien Kat_ZL, Kat_2, ... , Kat_M von Partikeln. Zur Kategorie Kat_l gehören alle Parti¬ kel, deren Durchmesser kleiner oder gleich d_l ist. Zur Kate¬ gorie Kat_j (j=2,...,M) gehören alle Partikel, deitren Durchmes¬ ser zwischen d_j_l (ausschließlich) und d_j (einschließlich) liegt. Zur Vereinfachung sei d_0 = 0.
Mit Ml(t,Kat_j) wird die Gesamt-Masse aller Partikel der Ka¬ tegorie Kat_j (j=l,...,M) bezeichnet, die sich zum Zeitpunkt t in der Flüssigkeit 20 im Tauchbecken 1 befinden. Das Verfah¬ ren berechnet die zeitliche Entwicklung von Ml (fc,Kat j) . Mit
Ml (t) wird die Gesamt-Masse aller Partikel (egal -welcher Ka¬ tegorie) bezeichnet , die sich zum Zeitpunkt t in der Flüssig¬ keit 20 im Tauchbeclken 1 befinden.
Im VorhersageZeitraum wird nacheinander jeweils eine Karosse¬ rie 2 in das Tauchbecken 1 eingetaucht, verbleibt dort eine bestimmte Zeitspanne und wird wieder aus dem Tauclnbecken I herausgehoben und diesem dadurch entnommen. Sei t 0 der Be¬ ginn des Vorhersage-Zeitraums, und seien t_l, t_2 , ... die nacheinander folgenden Zeitpunkte, an denen jeweils eine Ka¬ rosserie 2 dem Taucϊibecken 1 entnommen wird. Die erste Karos¬ serie 2 wird also ziαm oder nach dem Zeitpunkt t__0 in das Tauchbecken 1 eingetaucht und zum oder kurz nach dem Zeit¬ punkt t_l diesem wieder entnommen. Die zweite Karosserie 2 wird also zum oder nach dem Zeitpunkt t_l in das Tauchbecken 1 eingetaucht und ziαm Zeitpunkt t_l diesem wieder entnommen, und so fort. Die Zeitpunkte t_0, t_l, t_2, ... fungieren als Vorhersage-Zeitpunkte.
Möglich ist, anstelle der Zeitpunkte, an denen jeweils eine Karosserie 2 dem Taxichbecken 1 entnommen wird, z. B. die Zeitpunkte zu verwenden, an denen eine Karosserie 2 in das Tauchbecken 1 eingetaucht wird, oder die zeitliche Mitte zwi¬ schen der Entnahme einer Karosserie 2 und dem Eintauchen der nachfolgenden Karosserie 2 zu verwenden.
Zwischen einem Zeitpunkt t_i und einem nachfolgenden Zeit¬ punkt t_i+l finden folgende Massenströme von Flüssigkeit 20 in das und aus dem Tauchbecken 1 statt:
Partikel werden von der eingetauchten Karosserie 2 gelöst und gelangen als Strom S9 in die Flüssigkeit 20 im Tauch¬ becken 1.
- Aus dem Tauchbeckien 1 fließt ein Strom S3 mit verschmutz¬ ter Flüssigkeit 20 in das Filtersystem F.
- Aus dem Filtersystem F fließt ein Strom S4 mit gereinigter Flüssigkeit 20 ztxrück in das Tauchbecken 1.
Das Filtersystem F entfernt einen Strom S2 von verschmu~tz- ter Flüssigkeit 20 aus dem Tauchbecken 1.
- Beim Herausheben der Karosserie 2 aus dem Tauchbecken wird ein Strom S7 von verschmutzter und an der Karosserie 2 haftender Flüssigkeit 20 dem Tauchbecken 1 entnommen.
Ein Strom Sl mit urrverschmutzter oder gut gereinigter Flüssigkeit 20 fließt in das Tauchbecken 1.
- Flüssigkeit 20 ohne Partikel verdunstet aus dem Tauchbe - cken 1.
Mit Vol_l (t) wird das Volumen der Flüssigkeit 20 im Tauchbe- cken zum Zeitpunkt t bezeichnet. Sei ΔVol_l (t_i+l) = Vol_l (t_i+l) - Vol_l (t_i) die Veränderung dieses Volumens im Zeitraum von t_i bis t_i+l. Angenommen wird in diesem AusJΞüh- rungsbeispiel, daß sich das Volumen der Flüssigkeit 20 im Tauchbecken 1 so langsam verändert, daß näherungsweise im ge¬ samten Zeitraum von t i bis t_i+l das Volumen gleich
[Vol_l (t__i+l) +Vol_l (t_i) ] /2 beträgt.
In dem Beispiel der F±g. 1 wird weiterhin angenommen, daß die Partikelkonzentration im Strom Sl vernachlässigbar gering ist und daß das Volumen der Partikel gegenüber dem Volumen deir Flüssigkeit 20 im Tauchbecken 1 vernachlässigbar gering ist.
Das Filtersystem F vermag nicht alle Partikel aus der Flüs¬ sigkeit 20 herauszufilLtern, sondern nur einen Anteil an allen Partikeln. Wie groß dieser Anteil ist, hängt vom Durchmesser der dem Filtersystem F zugeführten Partikel ab. In der Regel ist der Anteil um so größer, je größer dieser Durchmesser d ist.
Wie oben beschrieben, werden die Partikel abhängig von iϊutrem Durchmesser in M Kategorien Kat_l, ... , Kat_M unterteilt. Die Arbeit des Filtersystems F wird durch einen Trenngrad T_F be¬ schrieben. Dieser hängt vom Partikeldurchmesser ab. Vereinfa¬ chend wird angenommen, daß der Trenngrad für alle Partikel einer Kategorie gleich ist. Als Trenngrad T_F(Kat_j) (j=l,...,M) wird der - a.uf die Masse bezogene - Anteil der vom
Filtersystem F herausgefilterten Partikel der Kategorie Kat__j an den dem Filtersystem F zugeführten Partikeln der Kategorie Kat_j bezeichnet. Es gilt:
T F(KatJ)= M-GrObgUt(Kat-j) ~ M_Zuführgut(Kat_j)
Hierbei bezeichnen M_Zuführgut (Kat_j) die Gesarat-Masse aller Partikel der Kategorie Kat_j , die dem Filtersy^stems F zuge¬ führt werden, und M_Grobgut (Kat_j) die Gesamt—Masse aller Partikel der Kategorie Kat_j , die das Filtersy^stem F aus dem Zuführgut herausfiltert. Anders formuliert: Der Trenngrad T_F (Kat_j ) gibt an, wie viel Massenprozent derr Partikel der Kategorie Kat_j herausgefiltert werden. Der Trrenngrad T_F (Kat_j ) wird in einer Ausgestaltung als zeitlich konstant angesehen.
Wenn sich also 1 mg Partikel mit einem Durchmesser zwischen d_j-l und d_j im Strom S3 befinden, so werden T_F(Kat_j) mg dieser Partikel herausgefiltert und befinden sich im Grobgut, das mit dem Strom S2 dem Kreislauf entzogen wird. Die nicht herausgefilterten Partikel gelangen in den Str-om S4 und mit diesem Strom S4 in das Tauchbecken 1. Im Strom. S4 befinden sich somit [1 - T_F(Kat_j)] mg nicht herausgefilterte Parti¬ kel mit einem Durchmesser zwischen d_j-l und cL_j .
Im Zeitraum von t_i bis t_i+l, in dem eine Kairosserie 2 in das Tauchbecken 1 eingetaucht wird und diesem -wieder entnom¬ men wird, finden demnach die folgenden Massenströme statt:
Durch das Eintauchen einer Karosserie 2 wird ein Strom S9 von Partikeln verschiedener Durchmesser, die an dex Karosserie 2 heften, in das Tauchbecken 1 eingetragen. Mit ΔM9 (t_i+l,Kat__j ) wird die gesamte Masse derjenigen Partikel, die zur Kategorie Kat_j gehören und die im Zeitraum von t_i bis t_i+l mit dem Strom S9 von einer Karosserie 2 in die Flüssigkeit 20 im Tauchbecken 1 gelangen, bezeichnet.
Aus dem Tauchbecken 1 fließt der Strom S3 in das Filtersystem F. Mit ΔS3 (t_i+l) wird das Volumen der verschmutzten Flüssig¬ keit 20 bezeichnet, die im Zeitraum von t i bis t i+1 als
Strom S3 aus dem Tauchbecken 1 abfließt. Mit ΔM3 (t_i+l,Katr_j ) wird die Gesamt-Masse der Partikel bezeichnet, die zur Kate¬ gorie Kat_j gehören und die im Zeitraum von t_i bis t_i+l mit dem Strom S3 aus dem Tauchbecken 1 abfließen.
Näherungsweise wird die Gesamt-Masse der Partikel im Tauc3n.be- cken 1, die zur Kategorie Kat_j gehören, als im gesamten Zeitraum von t_i bis t_i+l näherungsweise konstant angenom¬ men, sie ist vorzugsweise gleich [ Ml (t_i+l,Kat_j) + Ml(t_i,Kat_j) ] / 2.
Die durchschnittliche Konzentration c(t,Kat_j) der Partikel der Kategorie Kat_j , die sich im Zeitraum von t_i bis t_i-+l im Tauchbecken 1 befinden, beträgt demnach näherungsweise
Ml(t_i+1,Kat_j)+Ml(t_i,Kat_j)
(t_i+l,Kat_j) =
Vol_l(t_i+1)+Vol_l(t_i)
In einer Ausgestaltung weisen die Partikel eine höhere Dichte als die Flüssigkeit 20 auf. Dann ist vorzugsweise der AbfZLuß zur Filteranlage F unten im Tauchbecken 1 angebracht . Die Partikel-Konzentration im Strom S3 ist um einen Faktor α = α(Kat_j) > 1 größer als die durchschnittliche Partikel- Konzentration im Tauchbecken 1. Möglich ist aber auch, daß die Partikel innen hohl oder aus einem nicht-metallischen Stoff sind und daher eine geringere Dichte aufweisen. Dann wird vorzugsweise ein Faktor α = α(Kat_j) <= 1 vorgegeben .
In beiden Fällen ist ΔM3 (t_i+l,Kat_j ) =
Wie oben erwähnt, vermag das Filtersystem F nur einen Anteil an allen Partikeln aus dem Strom S3 herauszufiltern. Mit T_F = T_F(Kat_j) wird der oben eingeführte Trenngrad des Filter¬ systems F bezeichnet. T_F(Kat_j) ist der - auf die Masse be¬ zogene - Anteil der vom Filtersystem F herausgefilterten .Par¬ tikel der Kategorie Kat_j an allen dem Filtersystem F zuge¬ führten Partikeln der Kategorie Kat_j . Der Trenngrad T_F(Kat_j) variiert im allgemeinen von Kategorie zu Katego-
rie. In einer Ausgestaltung wird T_F(Kat_j) als zeitlich kon¬ stant angenommen.
Mit ΔM2 (t_i+l,Kat_j ) wird die gesamte Masse alLer Partikel bezeichnet, die zur Kategorie- Kat_j gehören und die mit dem Strom S2 aus dem Kreislauf entfernt werden. Der- Strom S2 von Fig. 1 entspricht den Strömen S5 und S6 von Ficj . 2. Wegen der Definition des Trenngrades gilt
ΔM2(t_i+l, Kat_j) = T_F(Kat_j) * ΔM3(t_i+l, Kat_j )
Demnach beträgt die gesamte Masse der Partikel der Kategorie Kat_j , die im Zeitraum von t_i bis t_i+l durch den Strom S4 wieder dem Tauchbecken 1 zugeführt werden,
ΔM4(t_i+l,Kat_j) = ΔM3(t_i+l, Kat_j ) - ΔM2(t_i-f-l, Kat_j ) = [1 - T_F(Kat_j)] * ΔM3(t_i+l, Kat_j) .
Auch durch den Strom S7 werden Partikel aus dem Tauchbecken 1 entfernt, nämlich Partikel in verschmutzter Flüssigkeit 20, die beim Entnehmen einer Karosserie 2 aus dem Tauchbecken 1 an der Karosserie 2 haftet. Die Masse ΔM7 (t_i+l , Kat_j ) der Partikel, die im Zeitraum von t_i bis t_i+l mit dem Strom S7 aus dem Tauchbecken 1 abgeflossen sind und die zur Kategorie Kat_j gehören, beträgt demnach
ΔM7(t_i+l,Kat_j) = ß(Kat j)>Ml(t_i+ltKat_j)+Ml(t_itKat_j)
Vol_l(t_i+1)+Vol_l(t_i) " ;
Hierbei wird vorausgesetzt, daß die Konzentration der Parti¬ kel in der Flüssigkeit 20, die mit dem Strom S7 aus dem Tauchbecken 1 entfernt wird, sich um einen Faktor ß = ß(Kat_j) von der durchschnittlichen Konzentration der Parti¬ kel im Tauchbecken 1 unterscheidet.
In diesem Beispiel wird die Verdunstung von Flüssigkeit 20 aus dem Tauchbecken 1 vernachlässigt. In dem Beispiel der Fig. 1 verändern somit folgende Ströme das Volumen Vol_l (t) im Tauchbecken 1 :
- Mit den Strömen S9 und S4 fließen Partikel in das Tauchbe¬ cken 1.
- Mit den Strömen S3 und S7 fließen Partikel aus dem Tauch¬ becken 1.
Für die Volumenströme gilt daher folgende Differenzenglei¬ chung:
Vol_l(t_i+1) = Vol_l(t_i) + ΔSl(t_i+l) - ΔS3 (t_i+l) -*- ΔS4(t_i+l) - ΔS7(t_i+l) .
Außerdem ist ΔS4 (t_i+l) = ΔS3 (t_i+l) - ΔS2 (t__i+l) .
Eine Bilanz der Partikel-Masse für den Zeitraum von t_i bis t_i+l wird aufgestellt. Sei ΔM1 (t_i+l,Kat_j ) =
Ml (t_i+l,Kat_j ) - Ml (t_i,Kat_j ) die Veränderung der Masse al¬ ler Partikel im Tauchbecken 1, die zur Kategorie Kat j gehö¬ ren.
Ml(t_i+l,Kat_j) - Ml(t_i,Kat_j) = ΔM1 (t_i+l,Kat_j ) =
ΔM9 (t_i + l , Kat_j ) - ΔM3 (t_i+l , Kat_j ) + ΔM4 (t_i + l , Kat_j ) - ΔM7 (t_i + l , Kat_j ) =
ΔM9 (t i+ l f κat j ) - α(KatJ) * Ml(t_i + l,d) + Ml(t_i,d)
- ~ Vol_l(t_i + 1) + Vol_l(t_i) ~ r [-1, - T m F ( /rKra ^t D - )N T] ^ *. α n(Kra *tj -Λ) ** — M1( —t ϊ + 1, - Kat J —) + Ml( ^t ^ \, Kat J —) * ΔS c3_(t i . + l)
- ~ Vol_l(t_i + 1) + Vol_l(t_i)
- p(KatJ)* M(tj nraj) + M(tJ,raj) ; i + l) =
Vol_l(t_i + 1) + Vol_l(t_i) ~
ΔM9 (t_i+l , Kat_j ) -
Ml(t _ i + 1, Kat J) + Ml(t _ i, Kat J) ^
Vol_l(t_i + 1) + Vol_l(t_i) [α(Kat_j)*T_F(Kat_j)*ΔS3(t_i + l) + ß(Kat_j)*ΔS7(t_i + l)] .
Insgesamt werden dadurch für jede Kategorie Kat_j (J=I7...,M) zwei Differenzengleichungen in t_i (i=l, 2, 3,...) generLert.
Anfangsbedingungen werden ermittelt oder vorgegeben. Hierzu gehört ein Wert für Vol_l(t_0), also das anfängliche Volumen der Flüssigkeit 20 im Tauchbecken 1. Die Differenzengfleichung für das Volumen Vol_l (t) hängt nicht ab von der Partikelmasse oder dem Partikeldurchmesser. Vorzugsweise wird daher- zu¬ nächst die Differenzengleichung für das Volumen gelöst.
Weiterhin werden Anfangswerte für die Gesamt-Massen deir Par¬ tikel jeder Kategorie Kat_j ermittelt oder vorgegeben, also Werte für Ml (t_0,Kat_j ) für jede Kategorie Kat_j . Beispiels¬ weise wird vorgegeben, daß sich zum Zeitpunkt t_0 keine Par¬ tikel im. Tauchbecken 1 befinden und daher für jede Kategorie Kat_j Ml (t_0,Kat_j) = 0 gilt. Weiterhin werden Werte für ΔM9 (t_i, Kat_j ) vorgegeben, um die Differenzengleichung für die Partikelmasse zu lösen. Wie dies geschieht, wird -weiter unten beschrieben. Außerdem wird ein Wert für den Trenngrad T_F (Kat j) des Filtersystems F ermittelt und vorgegeben.
Für jede Kategorie Kat_j wird die obige DifferenzengleiLchung für Ml (t i,Kat_j) schrittweise gelöst. Aus der Anfangsbedin¬ gung Ml ( t_0, Kat_j ) = 0 und der Differenzengleichung für? Ml (t_l,Klat_j) - Ml(t_0,Kat_j) wird ein Wert für Ml (t_l, Kat_j ) berechnet. Aus dem berechneten Wert für Ml (t_l,Kat_j) umd der Differenzengleichung für Ml (t_2,Kat_j ) - Ml (t_l, Kat_j ) wird ein Wert für Ml (t_2,Kat_j ) berechnet. Dies wird fortgesetzt, bis für jeden Zeitpunkt t_0, t_l, t_2, ... je ein Wert fiär Ml (t_i,Klat_j ) berechnet ist. Dadurch wird ein zeitlicher Ver¬ lauf der* Masse Ml(t,Kat_j) aller Partikel der Kategorie Kat__j in der Flüssigkeit 20 im Tauchbecken 1 berechnet und damit vorhergesagt.
Eine alternative Ausführungsform sieht vor, aus der Difϊferen- zengleicliung eine Differentialgleichung zu erzeugen. Di_e obi¬ ge Diffexenzengleichung lautet:
Ml (t_i+l ,Kat_j) - Ml (t_i,Kat_j) = ΔM1 (t_i+l,Kat_j ) = ΔM9 (t_i+l,Kat_j) -
Ml(t_i+l,Kat_j)+Ml(t_i,Kat_j)
Vol_l(t_i+1)+Vol_l(t_i) [α(Kat_j)*T_F(Kat_j)*ΔS3(t_i+l)+ß(Kat_j)*ΔS7(t_i+l)]
Diese Di f ferenzengleichung wird durch Δt = t_i + l - t_i divi ¬ diert . I ndem Δt -> 0 gebildet wird, entsteht hieraus di e Dif ¬ ferentialgleichung
Diese Differentialgleichung wird numerisch gelöst. Die nume¬ rische Lösung der Differentialgleichung bedeutet letztlich auch, daß eine Differrenzengleichung gelöst wird .
In einer Fortbildung der Ausgestaltung wird zusätzlich be¬ rechnet, welche Masse an Fluid und welche Masse an Partikeln sich insgesamt nach jedem Reinigungsvorgang in «der Reini¬ gungsanlage befinden. Fluid mit Partikeln befincdet sich zum einen im Tauchbecken 1, zum anderen im Filtersystem F oder in einer Verbindungsleitung zwischen Tauchbecken 1 und Filter¬ system F. Sei Vol_2 das Volumen des Fluids 20, «das sich zu einem Zeitpunkt im Filtersystem F oder einer dezr Verbindungs¬ leitungen befindet. Dieses Volumen Vol_2 wird aZLs zeitlich konstant vorausgesetzt, weil das Filtersystem kontinuierlich betrieben wird. Mit M8 (t,Kat_j ) wird die Gesamt -Masse aller Partikel der Kategorie Kat_j , die sich zum Zeitpunkt t in dem Filtersystem F oder einer Verbindungsleitung befinden, be¬ zeichnet. Unter den oben genannten Voraussetzungen gilt für jede Kategorie Kat_j
M8(t i+l,Kat j) = α(Kat j)* ^-= *Ml(t i+l,Kat j)
- v -Jj Vol_l(t_i + 1) V - "
Die Gesamt-Menge M (t , Kat_j ) der Partikel der Kategorie Kat_j , die sich zum Zeitpunkt t in der Reinigungsanlage bef inden, beträgt demnach
M (t , Kat_j ) = Ml (t , Kat_j ) + M8 (t , Kat_j ) .
Das Gesamt-Volumen VoI (t) der Flüssigkeit 20 zum Zeitpunkt t in der Reinigungsanlage beträgt
VoI (t) = Vol_l(t) + \/ol_2.
Diese Gesamt-Mengen und das Gesamt-Volumen wird durch Summa- tion für jeden Zeitpunkt t_i (i=0, 1,2, 3,...) berechnet.
Im folgenden wird beschrieben, wie d_Le benötigten Werte für die Differenzengleichung bestimmt werrden. Beim Eintauchen ei - ner Karosserie 2 wird ein Strom S9 von Partikeln unterschied.- licher Durchmesser der Flüssigkeit 2O im Tauchbecken 1 zuge¬ führt. Für jede Kategorie Kat_j resuLtiert der Eintrag ΔM9 (t_i+l,Kat_j ) aus dem Eintauchen einer Karosserie im Zeit¬ raum von t_i bis t_i+l. Um diesen Eintrag zu ermitteln, wer¬ den Versuche mit einer Referenz-Karosserie durchgeführt, und. gemessen wird die Gesamt-Masse der Partikel der Kategorie Kat_j , die in einem etwa gleichlangen Zeitraum im Tauchbeck&n 1 gelöst werden. Beispielsweise wird die Referenz-Karosserie den etwa gleich langen Zeitraum lang in eine zuvor partikel¬ freie Flüssigkeit im Tauchbecken 1 eingetaucht und diesem wieder entnommen. Aus der Flüssigkeit, die durch die Refe¬ renz-Karosserie verschmutzt wird, weirden die Partikel sorg¬ fältig herausgefiltert. Die gesamte Masse ΔM9 der herausge¬ filterten Partikel wird durch Wiegen gemessen, die Partikel werden hinsichtlich ihrer unterschiedlichen Durchmesser ge¬ trennt, und der auf die Masse bezogene Anteil der Partikel, die zur Kategorie Kat_j gehören, wird ermittelt. Hierfür wirrd beispielsweise eine Stichprobe aus den herausgefilterten Par~- tikeln entnommen, und ermittelt wird jeweils, wie viele Par¬ tikel in welche Kategorie gehören und was diese insgesamt wiegen. Dadurch wird für jede Kategorie ein Referenz-Eintrag" ΔM9(Kat_j) ermittelt. In den Differenzengleichungen ist für jedes i=l,2,3,... ΔM9 (t_i+l,Kat_j) = ΔM9 (Kat_j) .
In einer Ausführungsform wird angenommen, daß in jedem Rein__- gungsvorgang annähernd die gleiche Gesamt-Masse von Partikeln der Kategorie Kat_j von der Kategorie 2 in das Tauchbecken __ gelangen. In einer weiteren Ausführungsform werden r ver¬ schiedene Typen Typ_l, ... , Typ_r von Karosserien unterschie¬ den. Für jeden dieser Typen wird der oben beschriebene Refe¬ renz-Vorgang durchgeführt. Dadurch wird für jeden Typ Typ_k (k=l,...,r) ein Referenz-Eintrag ΔM9 (Kat_j ,Typ_k) ermittelt.
Weiterhin wird ein Produktionsplan vorgegeben, der festlegt, von welchem der r Typen die Karosserie ist, die im Zeitraum
von t_i bis t_i+IL in das Tauchbecken 1 eingetaucht wird. Falls die Karosserie vom Typ Typ_k ist, so ist ΔM9 (t_i+l,Kat_j) = ΔM9 (Kat_j ,Typ_k) .
Durch Versuche mit Referenz-Karosserien werden auch Schätz¬ werte für α(Kat_j) und ß (Kat_j) ermittelt. In der einfachster^ Ausgestaltung wiard angenommen, daß beide Faktoren für jede Kategorie Kat_j gleich 1 sind.
Der Zufluß Sl von unverschmutzter Flüssigkeit 20 und der Ab¬ fluß S2 von verschmutzter Flüssigkeit 20 werden gezielt gere¬ gelt, um das Volumen Vol_l der Flüssigkeit 20 im Tauchbecken 1 innerhalb vorgegebener Schranken zu halten. Damit wird ei¬ nerseits vermieden, daß das Tauchbecken 1 überläuft, und an¬ dererseits sichergestellt, daß eine Karosserie 2 vollständig in die Flüssigkeit 20 im Tauchbecken 1 eingetaucht wird. Bei¬ spielsweise bleibt der Volumenstrom Sl pro» Zeiteinheit kon¬ stant, so daß ΔSl (t_i+l) gleich ΔS1 * (t_i +1 - t_i) ist, wo¬ bei ΔS1 der konstanten Volumenstrom pro Zeiteinheit ist, z. B. in der Maßeinheit [l/min] . Auch der Zufluß S3 vom Tauchbe— cken 1 in das Filtersystem F wird geregelt , damit sind die benötigten Werte für das Lösen der Differenzengleichung be¬ kannt.
Der Trenngrad T_F(Kat_j) des Filtersystems F wird vorzugswei¬ se ebenfalls durch Versuche bestimmt. Hierfür werden ver¬ schiedene Referenz-Mengen von Partikeln verwendet. Die Durch¬ messer der Partikel einer Menge fallen in dieselbe Kategorie Kat_j , und gemessen wird, welchen Anteil am den Partikeln derr Referenz-Menge das Filtersystem F jeweils lierausfiltert.
Eine Ausgestaltung sieht vor, das gesamte Filtersystem F im Versuch wie gerade beschrieben zu testen. Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht hingegen daraus, die Trenngrade der einzelnen Filter getrennt voneinander zu messen und den Trenngrad des Filtersystems F aufgrund der einzelnen Trenn¬ grade sowie der Verschaltung der Filter zürn Filtersystem F zu. berechnen. Dies wird im Folgenden am Beispiel der Fig. 2 er¬ läutert.
Für jede Kategorie Kat_j werden zunächst die drei Trenngrade T_Fl(Kat_j) , T_F2(Kat_j) und T_F3(Kat_j) der einzelnen drei Filter Fl, F2 und F3 gemessen. Der Trenngrad T_F(Kat_j) des Filtersystems F hängt wie im Folgenden beschrieben von den Trenngraden der einzelnen Filter Fl, F2 und F3 ab :
Mit ΔM3 (t_i+l,Kat_j) , ΔM4(t_i+l,Kat_j) , ΔM1_2 (t_i -+1, Kat_j ) , ΔM1_4 (t_i+l,Kat_j) , ΔM2_3 (t_i+l,Kat_j ) , ΔM3_4 (t_i+1,Kat_j ) , ΔM3 (t_i+l,Kat_j ) , ΔM4 (t_i+l,Kat_j ) , ΔM5 (t_i+l,Kat__j ) und ΔM6 (t_i+l,Kat_j ) werden die Massen derjenigen Partikel be¬ zeichnet, die zur Kategorie Kat_j gehören und die in einem Zeitraum von t_i bis t__i+l in den jeweiligen Ströτnen, die in Fig. 2 gezeigt werden, transportiert werden. In einem Zeit¬ raum von t_i bis t_i+l filtert F2 einen - auf die Masse bezo¬ genen - Anteil von T_Fl(Kat_j) aus dem Strom S3 heraus. Her¬ ausgefilterte Partikel gelangen in den Strom Sl_2. Nicht her¬ ausgefilterte Partikel gelangen in den Strom Sl_4 und werden wieder dem Tauchbecken 1 zugeführt. Also gilt:
ΔM1_2 (t_i+l,Kat_j ) = T_F1 (Kat_j ) * ΔM3 (t_i+l,Kat_j ) und
ΔM1_4 (t_i+1,Kat_j ) = ΔM3 (t_i+1,Kat_j) - ΔM1_2 (t_iH-1, Kat_j ) = [1 - T_F1 (Kat_j ) ] * ΔM3 (t_i+l,Kat_j )
Diejenigen Partikel im Strom Sl_2, die vom Filter F2 heraus- gefiltert werden, werden mit dem Strom S5 dem Kreislauf ent¬ zogen. Die nicht herausgefilterten Partikel gelangen in den Strom S2_3. Also gilt:
ΔM5 (t_i+l,Kat_j) = T_F2(Kat_j) * ΔM1_2 (t_i+l,Kat_j ) und
ΔM2_3 (t_i+l,Kat_j) = ΔM1_2 (t_i+l,Kat_j ) - ΔM5 (t_iH-I,Kat_j ) = [1 - T_F2(Kat_j)] * ΔM1_2 (t_i+l,Kat_j)
Die Partikel im Strom S2_3 werden dem Filter F3 ziαgeführt. Diejenigen Partikel im Strom S2_3, die vom Filter F3 heraus- gefiltert werden, werden mit dem Strom S6 dem Kreislauf ent¬ zogen. Die nicht herausgefilterten Partikel gelangen in den Strom S3_4. Also gilt: ΔM6(t_i+l,Kat_j) = T_F3(Kat_j) * ΔM2_3 (t_i+l,Kat_j ) und
ΔM3_4 (t_i + l,Kat_j) = ΔM2_3 (t_i + l, Kat_j ) - ΔMβ (t__i + l , Kat_j ) = [1 - T_F3 (Kat_j ) ] * ΔM2_3 (t_i+l,Kat_j)
Die beiden Ströme Sl_4 und S3_4 werden zum Strom S4 vereinigt und gelangen wieder in das Tauchbecken 1. Somit gilt :
ΔM4 (t_i + l,Kat_j) = ΔM1_4 (t_i + l, Kat_j ) + ΔM3_4 (t_i + l , Kat_j ) =
[1 - T_F1 (Kat_j) ] * ΔM3 (t_i+l,Kat_j) + [1 - T_F3 (Kat_j ) ] * ΔM2_3 (t_i+l,Kat_j) =
[1 - T_F1 (Kat_j ) ] * ΔM3 (t_i+l, Kat_j ) +
[1 - T_F3 (Kat_j ) ] * [1 - T_F2 (Kat_j) ] * ΔM1_2 (t_i + l , Kat_j ) =
[1 - T_Fl(Kat_j)] * ΔM3 (t_i+l,Kat_j) +
[1 - T_F3(Kat_j)] * [1 - T_F2(Kat_j)] * T_F1 (Ka.t_j ) * ΔM3 (t_i+l,Kat_j)
Weil in diesem Ausführungsbeispiel der Trenngrad nicht von der Zeit abhängt, folgt hieraus: τ F(Kat j, . AM4(t_i + l,Ka._j) _ ΔM3(t_i + l,Kat_j)
T_Fl(Kat_j) - T_Fl(Kat_j) * [1 - T_F2 (Kat_j ) ] * [1 - T_F3 (Kat_j) ]
Diese Berechnungen lassen sich automatisch von einem Compu¬ terprogramm durchführen, das auf einem Rechner abläuft . Dem Computerprogramm wird zum einen die Verschaltung der einzel¬ nen Filter vorgegeben, z. B. in Form eines gerichteten Gra¬ phen, dessen Knoten für die einzelnen Filter und dessen Kan¬ ten für die Ströme zwischen diesen Filtern steh_en. Zum ande¬ ren wird dem Programm der Trenngrad T_F_x(Kat_j ) jedes Fil¬ ters F_x vorgegeben. Zwischen den Partikelmassen im Zuführ¬ gut, Filtrat und Grobgut bestehen jedesmal die Zusammenhänge
ΔM_Grobgut (Kat_j) = T_F_x(Kat_j) * ΔM_Zuführgu.t (Kat_j ) und
ΔM_Filtrat (Kat_j ) = [1 - T_F_x(Kat_j) ] * ΔM_Zuführgut (Kat_j )
Eine andere Ausführungsform ermöglicht es, zeitliche Verände¬ rungen im Trenngrad eines Filters zu berücksichtigen. Diese
zeitlichen Veränderungen resultieren z. B. daher, daß ein Filter im Laufe der Zeit durch herausgefiltertes Grobgut ver¬ stopft wird und daher in regelmäßigen Abständen gereinigt wird. Im folgenden wird angenommen, daß der Trenngrad eine s Filters F_x im Zeitraum von t_i bis t_i+l jeweils näherung~s- weise konstant bleibt. Sei T_F_x(t_i+l,Kat_j ) der Trenngra.d eines Filters F_x im Zeitraum von t_i bis t_i+l.
Beispielsweise wird alle zehn Zeitpunkte der Filter F_x ge - reinigt, so daß für j=l,2,.„ gilt:
T_F_x(t_l0*j ,Kat_j ) = T_F_x(t_0,Kat_j )
Die Verschlechterung, die die Verschmutzung des Filters be - wirkt, wird z. B. durch einen Faktor γ < 1 berücksichtigt. Dieser Faktor γ = γ(Kat_j) hängt vorzugsweise von der Katego¬ rie Kat_j ab.
T_F_x(t_i+1,Kat_j ) = γ(Kat_j ) * T_F_x(t__i,Kat_j ) .
Der Trenngrad T_F(Kat_j) des Filtersystems wird nicht berech¬ net. Statt dessen wird wie folgt ein System von Differen¬ zengleichungen automatisch aufgestellt.
Analog zum obigen Vorgehen wird eine Massenbilanz für den Kreislauf des Tauchbeckens 1 aufgestellt:
Ml(t_i+l,Kat_j) - Ml(t_i,Kat_j) = ΔM1 (t_i+l,Kat_j) =
ΔM9(t_i+l,Kat_j) - ΔM3 (t_i+l, Kat_j ) + ΔM4 (t_i+l, Kat_j ) - ΔM7(t_i+l,Kat_j)
Wie oben beschrieben, ist ΔM3 (t_i+l,Kat_j) = α(Kat ^MlCUHKatJHMlCU.KatJ) i + 1)
V ~" Vol_l(t_i + 1) + Vol_l(t_i) sowie
ΔM4(t_i+l,Kat_j) = [1 - T_F1 (Kat_j ) ] * ΔM3 (t_i+l, Kat_j ) + [1 - T_F3(Kat_j)] * [1 - T_F2(Kat_j)] * T_Fl(Kat_j) * ΔM3 (t_i+l,Kat_j)
und ΔM7 (t_i+l,Kat_j) = ß(Kat j)*Ml(t.i+l,Kat_j)+Ml(t_i,Kat_j) ~ Vol_l(t_i+1)+Vol_l(t_i)
Dadurch wird ein System von Differenzengleichungen automa¬ tisch aufgestellt. Dieses System von Differenzengleichungen wird wieder schrittweise gelöst.
Jede der beiden Ausführungsformen liefeurt einen Weg, um für eine vorgegebene Kategorie Kat_j eine Atofolge von Vorhersage- Werten Ml(t_0,Kat_j) , Ml (t_l,Kat_j) , Ml (t_2,Kat_j) und so fort zu berechnen. Diese Berechnung wirci vorzugsweise dann abgebrochen, wenn ΔM1 (t_i+l,Kat_j ) - ΔMIL (t_i, Kat_j ) - oder
, ., . |ΔMl(t i+l,Kat j)-ΔMl(t i+l,Kat j)| auch die Steigung ^-= =^- ^-= ≡^11 - für eine t_i+l-t_i vorgegebene Anzahl m von Zeitpunkten t_d. jeweils kleiner oder gleich einer vorgegebenen oberen Schranlke ΔM_1 ist. Ist dies zu einem Zeitpunkt t_N der Fall, so ist ein eingeschwungener Gleichgewichtszustand erreicht, und die Berechnung wird für diese Kategorie Kat_j abgebrochen.
Vorzugsweise wird das obige Verfahren für jede Kategorie Kat_j durchgeführt. Für einen festen Zeitpunkt t_i wird da¬ durch näherungsweise die Verteilung der Partikel hinsichtlich ihrer Durchmesser berechnet, nämlich dii-irch die Meßwerte Ml (t_i,Kat_l) , Ml(t_i,Kat_2) , Ml (t_i,Kat_3) und so fort.
Für jeden Zeitpunkt t_i läßt sich die diLe berechnete Vertei¬ lung der Partikeldurchmesser zum Zeitpunkt t_i ausgeben und graphisch darstellen. Fig. 3 zeigt eine berechnete Verteilung der Partikeldurchmesser zum Gleichgewictits-Zeitpunkt t_N. Auf der x-Achse sind die Partikeldurchmessear d in [10~6 m] aufge¬ tragen, die x-Achse ist logarithmisch skaliert. Auf der y- Achse ist die Masse Ml (t_N,Kat_j) in [g] aller Partikel auf¬ getragen, die zu einer Kategorie Kat_j gehören und die sich zum Gleichgewichts-Zeitpunkt t_N im Tauchbecken 1 befinden.
In einem nachfolgenden Schritt wird zusätzlich die zeitliche Entwicklung der Gesamt-Masse aller Part±kel in der Flüssig¬ keit 20 im Tauchbecken 1 berechnet. Sei Ml (t) die Gesamt-
Masse aller Partikel in der Flüssigkeit 20 im Tauchbecken 1 zum Zeitpunkt t. Weil der Trenngrad des Filtersystems F von dem Partikeldurchmesser d abhängt und weil die "Verteilung der Partikeldurchmesser im Strom S3 zeitlich veränderlich ist, kann in diesem Ausführungsbeispiel kein „durchs-chnittlicher" Trenngrad des Filtersystems F verwendet werden. Statt dessen wird eine Zeitreihe Ml(t_0), M_l (t_l) , M_l(t_2) , ... berechnet, indem für jedes i=0,l,2,... wie folgt summiert wird:
M
Ml(t_i)=^Ml(t_i,Kat_j)
In entsprechender Weise läßt sich die Gesamt-Ma.sse ΔM9 (t_i+l) aller Partikel berechnen, die im Zeitraum von t_i bis t_i+l von einer Karosserie 2 in das Tauchbecken 1 gelangen. Es ist für jedes i=0,l,2,...
M
ΔM9(t_i)=∑ΔM9(t_i,Kat_j)
Vorzugsweise wird zusätzlich die zeitliche Entwicklung der Partikelkonzentration einer Kategorie Kat_j sowie die gesamte Partikelkonzentration berechnet. Für jeden Zeitpunkt t_i
(i=0,...,N) wird hierfür der Quotient c(t_i,Kat_j)= M1^-1;Kat—3^
Vol__l(t_i) berechnet. Das Volumen der Partikel im Tauchbecken 1 wird ge¬ genüber dem Volumen der reinigenden Flüssigkeit 20 vernach¬ lässigt. Dieser Quotient c(t_i,Kat_j) ist die Konzentration der Partikel, die zur Kategorie Kat_j gehören, zum Zeitpunkt t_i im Tauchbecken 1. Die Gesamtkonzentration σ (t_i) zum
Zeitpunkt t i wird als Quotient c(t i) = ~ berechnet.
~ Vol_l(t_i)
In Fig . 4 wird beispielhaft eine berechnete zei tliche Ent¬ wicklung der Partikelkonzentration in der Flüss igkeit 20 im Tauchbecken 1 gezeigt . Auf der x-Achse ist die Zeit eingetra¬ gen . Markiert sind die Zeitpunkte t_5 , t_10 , t 15 , t_20 und t_25 . Auf der y-Achse ist die Partikelkonzentrεttion c (t_i ) zum j eweiligen Zeitpunkt t_i aufgetragen, beispielsweise in [g/m3 ] .
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, zusätzlich näherungs¬ weise zu berechnen, wie viele Partikel einer Kategorie sich zu einem Zeitpunkt t_i im Tauchbecken 1 befinden. Vorgegeben wird eine gemessene oder geschätzte mittlere Partikel-Dichte φ als Masse pro Volumeneinheit, z. B. in [g / cm3] . Die Par¬ tikel we-trden als näherungsweise kugelförmig angenommen. Ins¬ besondere metallische Partikel, die beim Zerspanen und Ent¬ graten gebildet werden, haben in der Tat eine annähernd ku¬ gelförmige Gestalt. Ein Partikel der Kategorie Kat_j hat ei¬ nen Durchmesser d, der zwischen d_j-l und d_j liegt. Seine
Masse liegat daher zwischen —3*π*(V 2 ))3*ΦΨ und —3 *π*(V—2—))3 *<Ψp,/
also zwischen "7*(d_j-l)3*φ und T*(d_j)3*φ
6 6
Der Quotient L-=_- =Jl ist eine untere Schranke für die
Anzahl der Partikel der Kategorie Kat_j , die sich zum Zeit ¬ punkt t_± im Tauchbecken 1 bef inden, der Quotient Ml(t_i,Kat _j) eine obere Schranke.
-*(d_j-l)3*φ 6
Wenn die obere Schranke für eine Kategorie und für alle Zeit¬ punkte t i kleiner als 1 ist, so befinden sich überhaupt kei¬ ne Partikel dieser Kategorie im Tauchbecken 1. d_max kann für zukünftige Berechnungen kleiner gewählt werden.
Die geracie beschriebene Ausführungsform des Verfahrens benö¬ tigt Werte für ΔM9 (t_i,Kat_j) (i=l,2,3,... und l<=j<=M). Bei¬ spielsweise werden durch Referenz-Reinigungsvorgänge Werte für ΔM9 (Kat_j) oder - im Falle von r unterschiedlichen Typen von Karosserien - Werte für ΔM9 (Kat_j ,Typ_k) mit l<=k<=r er¬ mittelt.
Eine Möglichkeit ist die, die M bzw. M*r Werte direkt vor¬ zugeben. Eine andere Möglichkeit ist die, eine Verteilungs¬ funktion VF_9 vorzugeben. Mit VF_9 (d,Typ_k) wird der Anteil der Partikel, deren Durchmesser kleiner oder gleich d ist, an
der gesamten Masse der Partikel , die bei einem Reinigungsvor¬ gang von einer Karosserie des Typs Typ_k mit dem Strom S9 in das Tauchbecken 1 gelangen, bezeichnet . Dann gilt :
M
VF_9 ( d_ j , Typ_k ) = J] ΔM9(Kat _ j, Typ _ k) s owi e
ΔM9 (Kat_j , Typ_k) = VF_9 (d_j , Typ_k) - VF_9 (d_j -1 , Typ_k)
Offensichtlich ist VF_9(d,Typ_k) = 1 und d — > oo lim VF_9(d,Typ_k) = 0 d -» 0
Die im Folgenden beschriebene Ausgestaltung erL eichtert es , die Werte für ΔM9 (Kat_j , Typ_k) vorzugeben . Die unterschiedli ¬ chen Durchmesser von Partikeln, die mit der Karrosserie 2 in das Tauchbecken 1 eingetragen werden, werden statistisch be¬ schrieben . Eine Art cLer Beschreibung ist die , die Durchmes¬ ser-Verteilung der ei ngebrachten Partikel durch, eine statis ¬ tische Verteilungsfunktion VF_9 zu beschreiben. Die Vertei ¬ lungsfunktion VF_9 we ist eine statistische Dicntefunktion f_9 = f_9 (d) auf . Die Verteilungsfunktion VF_9 und die Dichte¬ funktion f_9 hängen wie folgt voneinander ab : d
VF _ 9(d) = ff _ 9(δ)dδ und — VF_9(d) = f_9(d) δ-o dd
Die Verteilungsfunktion VF_9 ist beispielsweise eine Normal ¬ verteilung oder eine ILogarithmische Normalverte ilung über d . Im Falle der Normalve Erteilung weist die Verteilungsfunktion VF_9 eine Dichtefunkt ion f_9 mit
Bevorzugt wird eine logarithmische NormalverteiILung verwen¬ det. Bei dieser Ausgestaltung hat die Dichtefunktion die Ges¬ talt:
[ln(d)-ln(d50)]2
J >f>! p* r CτJ2 f 9 (d) = '2πσ2
Der Parameter d50 in der Dichtefunktion f_9 ist ein mittlerer Partikeldurchmesser: Die Hälfte der Masse aller Partikiel stammt von Partikeln mit einem Durchmesser kleiner oder gleich d50, die übrige Hälfte von Partikeln mit einem Durch¬ messer größer als d50. Der Parameter σ2 ist ein Maß fü_t_r die Streuung der Partikel-Durchmesser. Beide Parameter hängen in dieser Ausführungsform ab vom Typen Typ_k der jeweiligen Ka¬ rosserie, also d50 = d50(Typ_k) und σ2 = σ2 (Typ_k) .
Mit jeweils einer Karosserie des Typs Typ_k wird wie oben be¬ schrieben ein Referenz-Reinigurαgsvorgang durchgeführt, und die auf die Masse bezogene Verteilung der Partikeldurchmesser wird gemessen. Mit statistischen Schätzverfahren werden die beiden unbekannten Parameter d5o(Typ_k) und σ2 ( Typ_k) nähe¬ rungsweise berechnet. Möglicht ist auch, einen statistischen Test durchzuführen, ob die Annahme der logarithmischerx Nor¬ malverteilung zutrifft, z. B. einen Chi-Quadrat- Anpassungstest.
Vorzugeben sind also lediglich zwei Parameter d50 und er2 vor, beispielsweise beide in der Maßeinheit [ICT6 m] . Beide Para¬ meter können von Typ zu Typ varriieren. Die Verteilungsfunkti- on VF_9 wird beispielsweise mit Hilfe des Integrals üfc>er der Dichtefunktion f_9 numerisch berechnet. Dann gilt:
ΔM9(Kat_j ,Typ_k) = VF_9 (d_j ,Typ_k) - VF_9 (d_j-1,Typ_k) =
In einer Fortbildung dieser Ausgestaltung wird zusätzl_ich vorausgesetzt, daß auch der Trenngrad T_Fx(Kat_j) eines Fil¬ ters Fx mit Hilfe einer vom FiILter Fx abhängenden Vertei¬ lungsfunktion VF_Fx beschrieben werden kann.
Ein Filter Fx für Partikel weist einen Wirkungsgrad auf, der in der Regel um so größer ist, je größer der PartikelcLurch-
messer ist . Dieser Wirkungsgrad wird bevorzugt als Trenngrad beschrieben . Der Trenngrad T_Fx = T_Fx ( Kat_j ) hängt ab vor¬ der Kategorie Kat_j der Partikel und is t def iniert als Quo¬ tient aus
- der Gesamt -Masse M_Grobgut (Kat_j ) de-tr vom Filter Fx aus dem zugeführten Fluid 20 herausgef ilfcerten Partikel der Kategorie Kat_j und
- der Gesamt-Masse M_Zuführgut (Kat_j ) der Partikel der Kate ¬ gorie Kat_j , die dem Filter Fx mit dem zugeführten Fluid
20 zugeleitet werden .
Hieraus folgt , daß für den Trenngrad T Fx (Kat__j ) des Filterrs
Fx gilt :
M_Grobgut (Kat_j) = T_Fx(Kat_j) * M_Zufixhrgut (Kat_j) .
Falls die Unterteilung des Wertebereicris für die möglichen Partikeldu.rchmesser immer weiter verfeinert wird, geht der Trenngrad T_Fx(Kat__j) über in einen vom. Partikeldurchmesserr d abhängenden Wirkungsgrad W_Fx(d) . Dieser Wirkungsgrad W_FxCd) ist der Qtxotient aus der Gesamt-Masse M_Grobgut(d) der vorn Filter Fx aus dem zugeführten Fluid 20 herausgefilterten Partikel mit dem Durchmesser d und der Gesamt-Masse M_Zuführgut (Kat_j)der Partikel- mit dem Durchmesser d, die dem Filter Fx mit dem zugeführten FluzLd 20 zugeleitet werden.
In der Regel wächst dieser Quotient und. strebt gegen 1 mit immer größerem Durchmesser d. Dann läßt sich der Trenngrad W_Fx(d) vorzugsweise als statistische Verteilungsfunktion
VF_Fx(d) mit einer statistischen Dichtefunktion f_Fx(d) be— d schrieben . Es ist W_Fx (d) = VF_Fx (d) = J f _ Fχ(δ)dδ . Es δ=o gilt :
d
Diese Ausgestaltung erleichtert die Vorgabe der Trenngrade für verschiedene Kategorien, was im Folgenden beschrieben wird.
Der Zusammenhang zwischen dem Trenngrad T_Fx(Kat_j) und der~ statistischen Dichtefunktion f_Fx(d) ist der folgende: Die Verteilung der Partikeldurchmesser im Zuführgut und die im Grobgut wird durch zwei Verteilungsfunktionen VF_Zuführgut und VF_Grobgut beschrieben. VF_ Zuführgut (d) ist der auf di_e Masse bezogene Anteil der Partikel mit einem Durchmesser kleiner oder gleich d an der Gesamt-Masse aller Partikel in Zuführgut. Entsprechend ist VF_Grobgut (d) der auf die Masse; bezogene Anteil der Partikel mit einem Durchmesser kleiner oder gleich d an der Gesamt-Masse aller Partikel im Grobgut- . Beide Verteilungsfunktionen besitzen je eine Dichtefunktioπt f_Zuführgut (d) bzw. f_Grobgut (d) . Es gilt: d VF_Zuführgut(d)= Jf_Zuführgut(δ)dδ und δ=o
—VF_Zufiihrgut(d)=f_Zuffihrgut(d) öd
Der entsprechende Zusammenhang gilt zwischen VF_Grobgut uncL f_Grobgut .
Mit M_Grobgut wird die Gesamt-Masse aller Partikel im Grobcfut bezeichnet, mit M_Zuführgut die Gesamt-Masse aller PartikeL im Zuführgut. Die Gesamt-Masse M_Grobgut (0,d) aller Partikel im Grobgut mit einem Durchmesser kleiner oder gleich d ist gleich d
M_Grobgut * VF_Grobgut (d) = M_Grobgut * J f _ Grobgut( δ)dδ . δ=0
Demnach ist M Grobgut (d) = —M_Grobgut(0,d) = ~ da
M_Grobgut * f_Grobgut (d) . Entsprechend gilt: M_Zuführgut (d) = M_Zuführgut * f_Zuführgut (d) Demnach ist
M _ Grobgut(d) M _ Grobgut * f _ Grobgut(d)
TF Fx (d) =
M_Zuführgut(d) M _ Zuführgut * f _ Zufuhrgut(d) d sowie T_Fx (d) = Jf _ Fx(δ)dδ . δ = 0
Mit den obigen Bezeichnungen gilt : M_Grobgut(Kat_j)
T_Fx (Kat_j ) =
M_Zuführgut(Kat_j)
M _ Grobgut * d- jfjf _Grobgut(δ)dδ S=d_j-1 d_j
M _ Zuführgut* Jf _Zuführgut(δ)dδ δ=d_j-l
Falls die Unterteilung in Kategorien fein genug gewählt ist und d_j und d_j-l dicht beieinander liegen, so sind die Werte f_Grobgut (δ) für alle δ zwischen d_j und d_j—1 annähernd gleich. f_Grobgut (δ) kann daher durch ein f_Grobgut (d_x) mit einem d_x zwischen d_j-l und d_j ersetzt werden. Das entspre¬ chende gilt für f_Zuführgut (δ) . Dann folgt:
M _ Grobgut * V J f _ Grobgut(d _ x)dδ T_Fx (Kat_j ) = δ=d-H
M _ Zufuhrgut* Jf _Zufuhrgut(d_x)dδ δ=d_j-l d x M _ Grobgut * f _ Grobgut(d _ ^ : - = W Fx (d x) = Jf _ Fx(δ)dδ
M _ Zuführgut * f _ Zuführgut(d L _ x) δi
Denn es ist M_Grobgut (Kat_j ) = V J f _ Grobgut (δ)dδ w δ=d_j-l [d_j - d_j - l] * f_Grobgut (d_x)
Vorzugsweise wird auch der Trenngrad T_Fx(d) eines Filters Fx mit Hilfe einer logarithmischen NormalverteilLung behandelt. Die Dichtefunktion f_Fx(d) hat in dieser Ausgestaltung die Form
[ln(d)-ln(d50)? f_Fx(d) = A*e σ2 mit zwei Parametern d50 = d50 (Fx) und σ2 = σ2 (Fx) . Der Faktor A wird so gewählt, daß gilt:
Eine alternative Ausgestaltung sieht vor, einen Parameter d_min vorzugeben. Dies ist der Durchmesser der kleinsten Par¬ tikel, die ein Filter Fx herauszufiltern vermag. Es gilt also näherungsweise: T_Fx(d) = 0, falls d <= d_min ist. Weiterhin wird ein Parameter d__max vorgegeben. Alle Partikel, eieren Durchmesser größer als d_max sind, werden herausgefiLtert . Demnach gilt T_Fx(d) = 1, falls d >= d_max. Der Benutzer gibt die beiden Parameter d_min und d_max vor. Der Trenngrrad steigt dazwischen logarithmisch linear an. Um einen Trenngrad T_Fx(d) für einen Partikel-Durchmesser zwischen d_min und d_max zu berechnen, wird die Rechenvorschrift
, . ln(d)—ln(d min)
T_Fx(d) = — ^-= — verwendet. ln(d_max)-ln(d_min)
In dem bislang beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde die zeitliche Entwicklung der Gesamt-Masse Ml (t,Kat_j ) d&r Parti¬ kel in der Flüssigkeit 20 im Tauchbecken berechnet. Sine al¬ ternative Ausführungsform sieht vor, statt dessen das Gesamt¬ volumen der Partikel in der Flüssigkeit 20 im Tauchbecken zu berechnen. Entsprechend wird das Gesamt-Volumen der mit dem Strom S9 zugeführten Partikel der Kategorie Kat_j voirgegeben. Das Gesamt-Volumen aller mit dem Strom S3 abgeführten. Parti¬ kel und das der mit dem Strom S7 abgeführten Partikel der Ka¬ tegorie Kat_j werden in entsprechender Weise berechnet.
Vorzugsweise wird das Verfahren mit einer üblichen Datenver¬ arbeitungsanlage durchgeführt, z. B. mit einem PC odex einer Workstation. Diese Datenverarbeitungsanlage umfaßt Eingabege¬ räte, Ausgaberäte und eine Recheneinheit. Zu den Ausg-abegerä- ten gehören vorzugsweise ein Bildschirm und ein Drucker. Die
Recheneinheit erzeugt eine interaktive graphische Benutzer¬ oberfläche auf clem Bildschirm.
Ein Benutzer erzeugt mit Hilfe der graphischen Benutzerober¬ fläche ein Blockidiagramm der Reinigungsanlage. Hierfür wählt er graphische Symbole aus einer elektronischen Bibliothek aus und plaziert sie auf dem Bildschirm. Diese Bibliothek umfaßt Symbole für Filter, Karosserie, Tauchbecken und Spritzbecken sowie für Verbirαdungsleitungen und für Zuflüsse und Abflüsse. Beispielsweise beschreibt ein Benutzer eine Reinigungsanlage mit dem Tauchbecken 1, den in Fig. 2 gezeigten drei Filtern des Filtersysterns F sowie den in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten Verbindungsleitiαngen zwischen dem Tauchbecken 1 und den Fil¬ tern Fl, F2 und F3.
Mit jedem Symbol ist ein eigenes Datenobjekt im Sinne der ob¬ jektorientierterα Programmierung verbunden. Jedes Datenobjekt gehört einem Obj ekttyp an. Beispielsweise gibt es Objekttypen für Filter, Karosserie, Tauchbecken und Spritzbecken sowie für Verbindungsleitungen. Jeder Objekttyp besitzt bestimmte Attribute. Möglich ist, daß der Objekttyp Filter unterschied¬ liche Unter-Objekttypen für die verschiedenen Filterarten um¬ faßt und entsprechend der Objekttyp Karosserie unterschiedli¬ che Unter-Objekttypen für die verschiedenen Arten von Karos¬ serien umfaßt. Λus dem Blockdiagramm und den typisierten Da¬ tenobjekten werclen automatisch die Differenzengleichungen er¬ zeugt. Hierfür werden hinterlegte Zusammenhänge ausgewertet. Insbesondere ist für den Objekttyp Filter der oben beschrie¬ bene Zusammenhang hinterlegt, daß
ΔM_Grobgut (d) = T_Fx(d) * ΔM_Zuführgut (d) und
ΔM_Filtrat (d) = [1 - T_Fx(d)] * ΔM_Zuführgut (d) gilt.
Mit Hilfe der grraphisehen Benutzeroberfläche legt der Benut¬ zer die Werte für die Attribute der Datenobjekte fest. Hier¬ für klickt er auf das Symbol für das entsprechende Datenob-
jekt Beispielsweise legt er/sie das anfängliche Volumen Vol_l(t_0) der Flüssigkeit 20 im Tauchbecken 1 fest. Weiter¬ hin legt er/sie den Eintrag ΔM9 (t) an Partikeln fest, die durch das Eintauchen der Karosserie 2 in das Tauchbecken 1 eingetragen werden. Vorzugsweise hängt ΔM9(t> nur von der Art der Karosserie ab, aber nicht vom Zeitpunkt t. Außerdem gibt er/sie die Verteilung VF_9 (d) der Partikel-Durchmesser, die von einer Karosserie 2 während des Eintauchens in das Tauch¬ becken 1 eingetragen werden. Der Benutzer gilot die Trenngrade der Filter vor, im Beispiel der Fig. 2 also die drei Trenn¬ grade T_F1 (d) , T_F2 (d) und T__F3 (d) . Weiterhin legt er/sie die Volumenströme Sl, S2, S3, S7 fest. Im einfachsten Falle sind diese zeitlich konstant, der Benutzer legt jeweils einen Wert für den Volumenstrom z. B. in [m3/h] fest. Für S4 braucht der Benutzer keinen Wert einzugeben, denn der Volumenstrom S4 wird wie oben beschrieben berechnet.
Die Verteilungsfunktion VF_9 (d) der Durchmesser der von einer Karosserie 2 abgelösten Partikel sowie die T_tτenngrade der Filter hängen ab von dem Partikel-Durchmesser. Eine Ausfüh¬ rungsform, diese Werte vorzugeben, ist die, daß der Benutzer für jeden der wie oben beschrieben vorgegebenen Kategorien Kat_j je einen Wert für die Verteilungsfunkt±on und die Trenngrade vorgibt. Er/sie gibt also die Werte VF_9(d_l), VF_9(d_2), VF_9(d_3) und so fort vor, außerdem die Werte T_Fl(Kat_l) , T_Fl(Kat_2) , T_Fl(Kat_3) und so fort. Automa¬ tisch geprüft wird, ob gilt:
0 <= VF_9(d_l)<= VF_9(d_2) <= VF_9(d_3) <= ... <= 1 sowie
M
£f_Fx(Kat_j)*[d_j-d_j-l]=l j=i
Alternativ gibt der Benutzer vor, welcher - auf die Masse be¬ zogene - Anteil f__l der Partikel, die von einer Karosserie 2 gelöst werden, einen Durchmesser haben, der kleiner oder gleich d_l ist. Weiterhin gibt er/sie vor, welcher Anteil f_2 die Partikel mit einem Durchmesser zwischen d_l und d_2 ha¬ ben, und so fort. Vorgegeben werden also Werte f_i für den -
auf di_e Masse bezogenen - Anteil der abgelösten Partikel, de¬ ren Durchmesser zwischen d_j-l und d_j liegt (i=l,...,M) . Au¬ ßerdem gibt der Benutzer die Gesamt-Masse ΔM9 von Partikeln, die bei einem Reinigungsvorgang von einer Karosserie 2 in das Tauchh>ecken 1 gelangen, vor. Es ist ΔM9(Kat_j) = ΔM9*f_j .
Diese Werte werden wie oben beschrieben empirisch ermittelt, z. B. durch Versuche mit einer Referenz-Karosserie und Refe¬ renz-Filtern.
Der Benutzer gibt die beiden Parameter d50 und σ2 vor, bei¬ spielsweise beide in der Maßeinheit [10~6 m] . Die Vertei¬ lungsffunktion VF_9 wird beispielsweise mit Hilfe des Integ¬ rals ü_ber der Dichtefunktion f_9 numerisch berechnet.
Um den Trenngrad T_Fx eines Filters Fx vorzugeben, gibt der Benutzer die beiden Parameter d50 und σ2 ein. Diese variieren von Fi.lter zu Filter. Der Trenngrad T_Fx(d) für einen Parti¬ kel-Durchmesser d wird dann vorzugsweise gemäß der Rechenvor¬ schrift
mit eά_nem d_x aus dem Intervall von d_j-l bis d_j berechnet.
Vorzugsweise wird das Verfahren dazu verwendet, die Reini¬ gungsanlage mit dem Tauchbecken 1 und dem Filtersystem F aus¬ zulegen. Bei der Auslegung lassen sich folgende Stellgrößen variieren:
- das anfängliche Volumen Vol_l(t_0) der Flüssigkeit 20 im Tauchbecken 1, das Volumen pro Zeiteinheit der sauberen Flüssigkeit, die mit dem Strom Sl dem Tauchbecken 1 zugeführt wird, das Volumen pro Zeiteinheit der verschmutzten Flüssigkeit 20, die mit dem Strom S2 dem Tauchbecken 1 entnommenen wird.,
das Volumen pro Zeiteinheit der verschmutzten Flüssigkeit 20, die mit dem Strom S3 dem Tauchbecken 1 entnommen und dem Filtersystem F zugeführt wird,
- der Aufbau des Filtersystems F aus eirrzelLnen Filtern und die Verschaltung dieser Filter, die Trenngrade der einzelnen Filter Fx des Filtersystems F.
Wie lange eine Karosserie 2 im Tauchbecken 1 verweilt, ist durch die Taktzeit der Fertigungsanlage vorrgegeben und läßt sich in diesem Beispiel nicht variieren.
Das Verfahren wiird mehrmals mit unterschiedlichen Auslegungen durchgeführt. Für- jede Auslegung liefert das Verfahren insbe¬ sondere:
- die Gesamt-Masse Ml (t_i,Kat_j) der Partikel einer Katego¬ rie Kat_j, die sich zum Zeitpunkt t_i im Tauchbecken 1 be¬ findet,
- die Verteilung der Partikel-Durchmesser nach Erreichen des eingeschwungenen Gleichgewichtszustands zum Zeitpunkt t_N, die beispielhaft durch Fig. 3 gezeigt wird, und
- die zeitliche Entwicklung der Partikel-Konzentration c(t) im Tauchbecken 1, die beispielhaft durch Fig. 4 gezeigt wird.
Falls eine der beiden Kurven auf eine schlecht arbeitende Reinigungsanlage hindeutet, wird die Auslegung geändert. Das Verfahren ermöglicht es, die Reinigungsanlage systematisch auszulegen und die Auswirkungen verschiedener Auslegungen vorab miteinander? zu vergleichen, ohne eine reale Reinigungs¬ anlage aufbauen iαnd erproben zu müssen. Damit spart das Ver¬ fahren Zeit und Kosten ein. Eine Vorhersage erfordert wesent¬ lich weniger Zeit als ein Versuch mit einer? realen Reini¬ gungsanlage.
Beispielsweise werden verschiedene Entwürfe für das Filter¬ system F vorgegeben und miteinander verglichen. Die Entwürfe unterscheiden sich z. B. hinsichtlich der Verschaltung und/o-
der der Trenngrade der einzelnen Filter voneinander. Für je¬ den Entwurf wird die maxiimale Gesamt-Menge der Partikel einer Kategorie ermittelt. Automatisch wird derjenige Entwurf er¬ mittelt, der zu der gerd_ngsten maximalen Gesamt-Menge. an Par¬ tikeln einer vorgegebenen Kategorie führt.
Die Stellgrößen S2, S3 vxnd T_F(d) beeinflussen clie Partikel- Konzentration nach ErreiLchen des Gleichgewichtszustandes um¬ gekehrt linear, die Stellgröße Vol_l überhaupt rαicht, und die Stellgröße Sl dient dazu., das Volumen Vol_l zeitlich konstant zu halten. Dies zeigt folgende Überlegung:
Mit c(Kat_j) wird die im Gleichgewichtszustand auftretende Konzentration der Partikiel, die zur Kategorie Kat_j gehören, im Tauchbecken 1 bezeichmet. Wie oben beschrieben, wird die zeitliche Entwicklung der Masse der Partikel im Tauchbecken 1 näherungsweise durch die Differenzengleichung
ΔM1 (t_i+l,Kat_j) =
ΔM9(t_i+l,Kat_j) -
Ml(t_i+l,Kat_j)+Ml(t_i,Kat_J)„
Vol_l(t_i+1)+Vol_l(t_i) [α(Kat_j)*T_F(Kat_j)*ΔS3(t_i+l)+ß(Kat_j)*ΔS7(t_i-f-l)] beschrieben. Im Gleichgewichtszustand, der zum Zeitpunkt t_N eintritt, ist ΔMl(t_N,d) annähernd gleich 0. Außerdem ist Ml(t_N+l) = Ml (t_N) . Für die folgende Ausführungsform wird außerdem vorausgesetzt, daß im Gleichgewichtszustand das Vo¬ lumen der Flüssigkeit 2O im Tauchbecken 1 annähernd gleich bleibt.
Somit gilt: ΔM9(t_i+l,Kat_j) =
Ml(t_N,Kat_j)
*[α(Kat_j)*T_F(Kat_j)*ΔS3(t_N)+ß(Kat_j)*ΔS7(t_N)]
Vol_l(t_N)
Hieraus folgt für die Partikelkonzentration c (Kat_j ) im Gleichgewichtszustand:
Ml(t_N,Kat_j) c (Kat_j) =
Vol_l(t_N) ΔM9(t_N,Kat. J) oc(Kat_j)*T_F(Kat_j)*ΔS3(t_N)+ß(Kat_j)*ΔS7(t_N)
D±e drei Stellgrößen ΔS3, ΔS7 und T_F(Kat_j) treten linear im Nenner der Partikelkonzentration auf.
In einer Fortbildung dieser Ausgestaltung wir^d für jede Kate¬ gorie Kat_j (j=1,...,M) eine maximal zulässige Partikelkonzent¬ ration c_max(Kat_j) vorgegeben, beispielsweise indem eine für alle Kategorien gültige obere Schranke c_max vorgegeben wird. Zu. keinem Zeitraum darf die tatsächliche Konsentration der Partikel in der Flüssigkeit 20 im Tauchbeckerx 1 diese maximal zulässige Partikelkonzentration übersteigen. Geprüft wird, ob die berechneten Konzentrationen c(t_i,Kat_j) für jeden Zeit¬ punkt t_l (i=0,1,2,3,...) und jede Kategorie Ka-t__j (j=l,...,M) kleiner oder gleich der oberen Schranke c_max:(Kat_j) ist.
In einer weiteren Fortbildung wird berechnet, welche Menge an unverschmutzter Flüssigkeit 20 in einem Zeitr-aum von t_i bis t i+1 jeweils in das Tauchbecken 1 strömen muß, damit die be¬ rechnete Konzentration nicht die vorgegebene obere Schranke übersteigt. Hierfür wird zunächst jeweils ein niedriger Wert für ΔSl(t_i+l) (i=0,1,2,3,...) vorgegeben und berechnet, welche Partikel-Konzentrationen c(t_i+l,Kat_j) aus dieser Vorgabe j eweils resultieren. Ist die Partikelkonzentr-ation zu hoch, werden die Werte für ΔSl(t_i+l) (i=0,1,2,3,...) probeweise ver¬ größert, bis eine ausreichend niedrige Partikielkonzentration erreicht ist.
In einer weiteren Fortbildung wird wiederum eine maximal zu¬ lässige Partikelkonzentration vorgegeben. Abgeleitet wird, welcher Eintrag von Partikeln in jeweils einem Zeitraum zwi¬ schen t_i und t_i+l maximal zulässig ist, um die vorgegebene obere Schranke für die Partikelkonzentration nicht zu über¬ steigen. In dieser Fortbildung wird also nich-t der Strom Sl a.ngepaßt, sondern der Partikeleintrag mit dem. Strom S9. Bei¬ spielsweise wird die Gleichung
ΔM9(t_N,Kat_j) c (Kat j ) = α(Kat _ j) * T _ F(Kat _ j) * ΔS3(t _ N) + ß(Kat _ j) * ΔS7(t _ ZN) nach ΔM9 umgestellt . Hieraus wird folgende obere Schranke hergeleitet :
ΔM9(t_N,Kat_j) c (Kat_j ) = α(Kat _ j) * T _ F(Kat _ j) * ΔS3(t _ N) + ß(Kat _ j) * ΔS7(t _ IN)
ΔM9(t_N,Kat_j) <= c_max(Kat_j)* (α(Kat_j)*T_F(Kat_j)*ΔS3(t_N)+ß(Kat_j)*ΔS^t_N)
Vorzugsweise wird mit Hilfe dieser Ungleichung jeweils ein Wert für ΔM9 (t_i,Kat_j ) abgeleitet. Durch Auswertung der Dif¬ ferenzengleichung wird geprüft, ob tatsächlich die obere Schranke für die Partikelkonzentration eingehalten wird.
In Fig. 5 wird ein Blockdiagramm einer weiteren Reinigungsan¬ lage gezeigt. In dieser Ausführungsform besteht das Tauchbe¬ cken 1 aus einem ersten Tauchbecken 10 und einem zweiten Tauchbecken 11. Das zweite Tauchbecken 11 fungiert als weite¬ res Tauchbecken 10 zur Nachbehandlung von Karosserien. Eine Karosserie wird zunächst in das erste Tauchbecken IO getaucht und diesem nach einer Zeit wieder entnommen. Anschließend wird die bereits vorgereinigte Karosserie in das Nachbehand- lungs-Tauchbecken 11 zur weiteren Reinigung eingetaucht.
Abweichend von der Reinigungsanlage der Fig. 1 wird dem ers¬ ten Tauchbecken 10 keine frische Flüssigkeit zugeführt, son¬ dern verschmutzte Flüssigkeit 20 aus dem NachbehandlLungs- Tauchbecken 11. Dieser Strom von Flüssigkeit von 11 nach 10 wird in Fig. 5 mit S34 bezeichnet. Weil in das Nachbehand- lungs-Tauchbecken 11 nur vorgereinigte Karosserien eingeführt werden, ist die Flüssigkeit 20 im Strom S34 deutlich, weniger verschmutzt als die im Strom S2. Dem Nachbehandlungs- Tauchbecken 11 wird frische oder gereinigte Flüssigkeit durch den Strom Sl zugeführt. Die Masse der Partikel in d-Lesem Strom Sl ist vernachlässigbar gering. An der Karosserie 2 haftet dann, wenn diese dem ersten Tauchbecken 10 entnommen wird, verschmutzte Flüssigkeit 20.
Weil eine Karosserie 2 anschließend in das Nachbehandlungs- Tauchbecken 11 eingetaucht wird, fließt ein Strom S31 von verschmutzter Flüssigkeit 20 vom ersten Tauchbecken 10 in das Nachbehandlungs-Tauchbecken 11. Dieser Strom S31 ersetzt den Strom S7 der Fig. 1. In diesem Ausführungsbeispiel wird die Karosserie 2 nach der Entnahme aus dem ersten Tauchbecken 10 noch solange über das Tauchbecken 10 gehalten, daß alle von der Karosserie 2 abtropfende Flüssigkeit 20 wieder in das er¬ ste Tauchbecken 10 gelangt und in das Nachbehandlungs- Tauchbecken 11 nur diejenige Flüssigkeit 20 gelangt, die z. B. aufgrund der Oberflächenspannung an cLer Oberfläche der Ka¬ rosserie 2 haftet.
Das Nachbehandlungs-Tauchbecken 11 ist tn.it einem weiteren Filtersystem F_N verbunden. Ein Strom S3_N fließt vom Nachbe¬ handlungs-Tauchbecken 11 in das weitere Filtersystem F_N. Dieses trennt den Strom S3_N in einen Strom S2_N von Grobgut und einen Strom S4_N von gereinigter Flüssigkeit 20, die wie¬ der in das Nachbehandlungs-Tauchbecken Ll gelangt.
Zwischen einem Zeitpunkt t_i und einem nachfolgenden Zeit¬ punkt t_i+l finden folgende Massenströme von Partikeln in das und aus dem ersten Tauchbecken 10 der Reinigungsanlage der Fig. 5 statt:
Partikel werden von der eingetauchten Karosserie 2 gelöst und gelangen in die Flüssigkeit 20 im ersten Tauchbecken 10.
- Aus dem ersten Tauchbecken 10 fließt ein Strom S3 mit ver¬ schmutzter Flüssigkeit 20 in das Filtersystem F.
- Das Filtersystem F entnimmt einen Strom S2 mit stark ver¬ schmutzter Flüssigkeit 20 dem Kreislauf.
- Aus dem Filtersystem F fließt ein Strom S4 mit gereinigter Flüssigkeit 20 zurück in das erste Tatαchbecken 10.
- Beim Entnehmen der Karosserie 2 aus dem Tauchbecken wird ein Strom S31 von verschmutzter und an der Karosserie 2
haftender Flüssigkeit 20 dem ersten Tauchbecken 10 entnom¬ men.
Ein Strom S34 mit verschmutzter Flüssigkeit 20 flieißt aus dem Nachbehandlungs-Tauchbecken 11 in das erste Tauchbe¬ cken 10.
Flüssigkeit 20 ohne Partikel verdunstet aus dem ersten Tauchbecken 10.
Die Gesamt-Menge der Partikel in der Flüssigkeit 20 der Kate¬ gorie Kat_j , die sich zum Zeitpunkt t im ersten Tauchbecken 10 befinden, wird mit MIO (t,Kat_j) bezeichnet, das VoLumen der Flüssigkeit 20 im ersten Tauchbecken 10 zum Zeitpunkt t mit Vol_10(t) . Für das erste Tauchbecken 10 und den Zeitraum von t__i bis t_i+l sowie für jede Kategorie Kat_j wird daher folgende Bilanz der Partikel-Masse erzeugt:
MIO (t_i+l,Kat_j) - MIO (t_i,Kat_j) = ΔM10(t_i+l,Kat_j ) =
ΔM9 (t_i+l,Kat_j) - ΔM3 (t_i+l,Kat_j) + ΔM4 (t_i+l,Kat_j> - ΔM31 (t_i+l,Kat_j) + ΔM30 (t_i+l,Kat_j) .
Analog zu dem oben beschriebenen gilt ΔM3 (t_i+l,Kat_j) = α(Kat ^MlO(O+IKaO)+MlO(UKaQ) Vol_10(t_i+1)+Vol_10(t_i) sowie
ΔM4 (t_i+l,Kat_j) = [1 - T_F(Kat_j)] * ΔM3 (t_i+l,Kat_j) sowie
ΛM31 (t_i+l,Kat_j) = ß(Kat ^MlOCUUKatJ)+MlO(U^t-J)
HV ~ JJ Vol_10(t_i + 1) + Vol_10(t_i) - J
Für das Volumen Vol_ll wird folgende Dif ferenzengleichiung aufgestellt :
Vol_ll ( t_i+l ) = Vol_ll (t_i ) + ΔS34 ( t_i+l ) - ΔS3 ( t_i+l) + ΛS4 (t i + 1 ) - ΔS31 (t i + 1 )
Diese Bilanzen werden wie oben beschrieben automatisch auf¬ grund des in Fig. 5 gezeigten Flußdiagramms der Reinigungsan¬ lage generiert.
In dem Zeitraum von t i nach t_i+l finden folgende Massen¬ ströme von Partikeln in das und aus dem Nachbehandlungs- Tauchbecken 11 statt:
- Dadurch, daß eine Karosserie 2 dem ersten Tauchbecken 10 entnommen und anschließend in das Nachbehandlungs- Tauchbecken 11 eingetaucht wird, gelangt verschmutzte Flüssigkeit 20 vom ersten Tauchbecken 10 in das Nachbe- handlungs-Tauchbecken 11. Dieser Strom wird in Fig. 5 mit S31 bezeichnet.
Weitere Partikel wearden von der eingetauchten Karosserie 2 abgelöst und gelangen in die Flüssigkeit 20 im Nachbehand- lungs-Tauchbecken 1IL. Dies bewirkt einen zusätzlichen Ein¬ trag von Partikeln ±n das Nachbehandlungs-Tauchbecken 11. Dieser Eintrag wird als Strom S9_N bezeichnet.
- Aus dem Nachbehandlungs-Tauchbecken 11 fließt ein Strom S3_N mit verschmutzter Flüssigkeit 20 in das Filtersystem F_N.
Das Filtersystem F_ISr entnimmt einen Strom S2 mit stark verschmutzter Flüssigkeit 20 dem Kreislauf.
- Aus dem Filtersystem F_N fließt ein Strom S4_N mit gerei¬ nigter Flüssigkeit 20 zurück in das Nachbehandlungs- Tauchbecken 11.
Beim Entnehmen der Karosserie 2 aus dem Nachbehandlungs- Tauchbecken 11 wird ein Strom S7_N von verschmutzter und an der Karosserie 2 haftender Flüssigkeit 20 dem Nachbe¬ handlungs-Tauchbecken 11 entnommen.
- Ein Strom Sl mit unverschmutzter oder gut gereinigter Flüssigkeit 20 fließt in das Nachbehandlungs-Tauchbecken 11.
- Flüssigkeit 20 ohne Partikel verdunstet aus dem Nachbe¬ handlungs-Tauchbecken 11.
Mit T_F_N(Kat_j ) wird der Trenngrad des weiteren Filtersys¬ tems F_N bezeichnet, mit MIl (t,Kat_j ) die Masse aller Parti¬ kel, die sich zum Vorhersage-Zeitpunkt t im Nachbehandlungs- Tauchbecken 11 befinden und die zur Kategorie Kat_j gehören. Mit ΔM11 (t_i+l,Kat_j ) wird die gesamte Masse der Partikel be¬ zeichnet, die mit dem Strom S31 im Zeitraum von t_i bis t_i+l in das Nachbehandlungs-Tauchbecke-n 11 eingetragen werden und die zur Kategorie Kat_j gehören. Mit ΔM9_N(t_i -t-1,Kat_j ) wird die gesamte Masse der Partikel bezeichnet, die zusätzlich im Zeitraum von t_i bis t_i+l von der Karosserie 2 abgelöst und mit dem Strom S9_N in das Nachbehandlungs-Tauclibecken 11 ein¬ getragen werden und die zur Kategorie Kat_j geliören. Das Vo¬ lumen der Flüssigkeit 20 im Nachbehandlungs-Taxichbecken 11 zum Zeitpunkt t sei Vol_ll(t) .
Für das Nachbehandlungs-Tauchbecken 11 und den. Zeitraum von t_i bis t_i+l wird folgende Bilanz der Partikel-Masse aufge¬ stellt:
Mll(t_i+l,Kat_j) - MIl (t_i,Kat_j) = ΔM11 (t_i+l , Kat_j ) =
ΔM31 (t_i+l , Kat_j ) - ΔM34 (t_i + l , Kat_j ) + ΔM9_N ( t_i + l , Kat_j ) - ΔM3_N (t_i + l , Kat_j ) + ΔM4_N (t_i + l , Kat_j ) - ΔM7_JN (t_i + l , Kat_j )
Entsprechend zu dem oben Beschriebenen gilt: ΔM3_N(t_i+l,Kat_j) = α N(KatJ)^M11(t-i+1'KatJ)+M11(t-i'Kat-J)*ΔS3 N(t i+l) Vol_ll(t_i+1)+Vol_ll(t_i) ~ sowie
ΔM4_N (t_i+l , Kat_j ) = [1 - T_F_N (Kat_j ) ] * ΔM3 JN (t_i+l , Kat_j ) sowie
ΔM7_N (t_i+l , Kat_j ) =
ß N(KatJ) ^ M1 1(t-i + 1'KatJ) + M11(t-i-KatJ) *ΔS7 N(t i + l) . VoIJ l(t_i + l) + VoIJ l(t_i) "
Für das Volumen Vol_ll (t) der Flüssigkeit 20 im Nachbehand¬ lungs -Tauchbecken 11 wird folgende Dif ferenzengleichung er¬ zeugt :
Vol_l l ( t_i + 1 ) = Vol_ll (t_i ) + ΔS31 (t_i + l ) - ΔS34 (t_i + l ) - ΔS3_N ( t_i + l ) + ΔS4_N (t_i + l ) - ΔS7_N (t_i + l ) + ΔSl ( t_i + l )
Diese Differenzengleichungen werden so wie oben beschrieben. schrittweise gelöst. Berechnet werden insbesondere: die Verteilung der Partikel-Durchmesser im ersten Tauchbe- cken 10 nach Erreichen des eingeschwungenen Gleichge¬ wichtszustands,
- die Verteilung der Partikel-Durchmesser im Nachbehand- lungs-Tauchbecken 11 nach Erreichen des eingeschwungenen GIeichgewichtszustands, die zeitliche Entwicklung der Partikel-Konzentration c__L0 (t, Kat_j ) im ersten Tauchbecken 10 und die zeitliche Entwicklung der Partikel-Konzentration c_3_l (t, Kat_j ) im Nachbehandlungs-Tauchbecken 11.
Analog zum Tauchbecken 1 gilt für die Partikel- Konzentrationen in den beiden Tauchbecken 10 und 11: c 10(t,κat J) . M15&MJ) und
Vol_10(t) c 11(tfKat j} . MUCt1KaU) - - Vol_ll(t)
Auch in dieser Reinigungsanlage lassen sich verschiedene Stellgrößen auslegen. Das Verfahren wird vorzugsweise dazu angewendet, verschiedene Auslegungen zu erproben und die je ¬ weils bewirkten Partikelkonzentrationen in den beiden Tauch. - becken 10 und 11 zu berechnen. Insbesondere lassen sich fol - gende Einstellungen variieren:
- die Volumina der Ströme Sl, S34, S3 und S3_N
- die Trenngrade der Filtersysteme F und F_N
- die Anfangs-Volumina Vol_10(t_0) und Vol_ll (t_0) von Flüs¬ sigkeit 20 in den beiden Tauchbecken 10 und 11.
Fig. β zeigt ein Blockdiagramm für die Reinigungsanlage von Fig. 5 mit einem zusätzlichen Filtersystem F_M. Dieses Fil¬ tersystem reinigt den Strom S34 von verschmutzter Flüssigkeit
aus dem Nachbehandlungs-Tauchbecken 11. Der Strom mit gerei¬ nigter Flüssigkeit wird in Fig. 6 mit S35 bezeichnet, der vom Filtersystem F_M aus dem Kreislauf entfernte Strom mit stark verschmutzter Flüssigkeit mit S2_M.
Die Reinigungsanlage kann auch mehrere kaskadierte Nachbe- handlungs-Tauchbecken haben. Eine- Karosserie 2 wird zunächst in das erste Tauchbecken 10 und dann nacheinander in die kaskadierten Nachbehandlungs-Tauchbeclken 11 und 12 getaucht. Das in dieser Abfolge letzte Nachbehandlungs-Tauchbecken wird mit frischer Flüssigkeit versorgt. Verschmutzte Flüssigkeit 20 fließt von jedem Nachbehandlungs-Tauchbecken in das vorige Nachbehandlungs-Tauchbecken sowie vom ersten Nachbehandlungs- Tauchbecken 11 in das erste Tauchbeckien 10. Das Verfahren läßt sich auch auf eine derartige Reinigungsanlage anwenden, wobei wiederum Differenzengleichungen, generiert und gelöst werden.
Fig. 7 zeigt beispielhaft ein Blockdiagramm für eine Reini¬ gungsanlage mit einem ersten Tauchbecken 10 und zwei Nachbe¬ handlungsbecken 11 und 12. Im Beispiel der Fig. 7 durchläuft eine Karosserie 2 nacheinander die Becken 11, 12 und 13. Das zweite Nachbehandlungsbecken 13 wird durch einen Strom Sl mit frischer Flüssigkeit 20 versorgt.
In einer weiteren Ausgestaltung der AΛisführungsform wird die Reinigungsanlage von Fig. 5, Fig. 6 oder Fig. 7 ohne ein Fil¬ tersystem betrieben. Die Massenbilanzen ändern sich entspre¬ chend. Die geänderten Massenbilanzen gehen aus den oben ge¬ nannten Massenbilanzen z. B. dadurch liervor, daß der Trenn¬ grad jedes Filtersystems auf 0 gesetzt wird. Dann gilt ΔM3 (t_i+l,Kat_j) = ΔM4 (t_i+l,Kat__j) .
Liste der verwendeten Bezugszeichen uxid Symbole