VERFAHREN ZUM BESCHICHTEN EINES NETZES, INSBESONDERE FÜR DEN SPORT UND FREIZEITBEREICH SOWIE NETZ HERGESTELLT NACH EINEM SOLCHEN VERFAHREN.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten eines Netzes, insbesondere für den Sport und Freizeitbereich, sowie ein Netz, insbesondere ein Volleyballnetz, Fußballnetz, Tennisnetz, Ballfangnetz oder ein sonstige Schutznetz, welches nach diesem Verfahren her¬ gestellt ist, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 und 27.
Bei Netzen für den Sportbereich, insbesondere Ballnetzen wie Tennisnetzen, Volleyball¬ netzen oder auch Netzen für Fußballtore, sowie Fangzäunen, die potentiell als Werbeträger dienen können, ergibt sich das Problem, dass eine partielle Einfärbung der in Bezug auf die verwendeten Maschenweiten vergleichsweise dünnen Netzfäden, aus denen die Netze be¬ stehen, optisch nicht oder nur sehr schlecht wahrgenommen wird.
Zudem besteht die Schwierigkeit, dass das Material, insbesondere Polyester oder Polyamid, aus dem die Netzfäden hergestellt sind, nicht saugfähig ist und eine solche Oberflächen¬ beschaffenheit aufweist, dass die üblicherweise zum Bedrucken von Gegenständen ver¬ wendeten Druckfarben oder Sprühfarben darauf nur sehr schlecht haften.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 203 13 118 Ul der Anmelder ist es in diesem Zusammenhang bekannt, optisch sichtbare Zeichen in Form von ein- oder mehrfarbigen Buchstaben und Logos durch lokales Beflocken der Netze zu erhalten. Obgleich mit der in dem Gebrauchsmuster beschriebenen Technik durchaus akzeptable Beflockungsergebnisse erhalten werden, ist es mit dieser Technik sehr zeit- und arbeitsaufwendig, große Netze, wie beispielsweise Ballfangnetze in Football-Stadien, zu beschichten. Zudem eignet sich die beschrieben Technik nur sehr eingeschränkt zu einer einseitigen Beschichtung der Netze.
Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit welchem sich insbesondere sehr große Netze mit geringerem Vorrichtungsaufwand und in kürzerer Zeit mit einem optisch sichtbaren Zeichen versehen lassen.
Darüber hinaus ist es eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Netz zu schaffen, welches gegenüber den bekannten Netzen kostengünstiger herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 und 27 gelöst.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Gemäß der Erfindung zeichnet sich ein Verfahren zum Beschichten eines Netzes, insbe¬ sondere für den Sport und Freizeitbereich, welches einen Netzkörper mit einer Vielzahl von Maschen umfasst, die von Netzfäden begrenzt werden, und wobei auf die Netzfäden in einem das optisch sichtbare Zeichen definierenden Bereich des Netzkörpers Beschich- tungsmaterial, insbesondere Flock, aufgebracht wird, dadurch aus, dass der Netzkörper zuerst auf einer insbesondere glatten und/oder ebenen Oberfläche, z.B. auf einer ebenen Platte, angeordnet wird. Ebenso ist es jedoch denkbar, dass der Netzkörper z.B. auf eine zylindermantelförmige Umfangsoberfläche einer Trommel oder dergleichen aufgewickelt wird.
In einem weiteren Verfahrensschritt werden die Netzfäden auf der Oberfläche in der Weise ausgerichtet, dass die von den Netzfäden einer Masche begrenzte Maschenfläche - die beim ordnungsgemäß aufgespannten Netz die für die Spieler und Zuschauer durchsichtige Fläche definiert - bezogen auf die Maschenfläche des Netzes im aufgespannten Zustand verkleinert wird. Dies kann erfindungsgemäß bevorzugt dadurch bewirkt werden, dass die z.B. horizontal verlaufenden Netzreihen ausgehend von einem Eckpunkt des Netzes suk¬ zessive um einen festen Betrag, z.B. um 10% oder 50% der Maschenbreite relativ zueina.3i- der verschoben werden.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die sich besonders vorteilhaft zum einseitigen Beschichten der Netzkörper mit sehr hoher Qualität eignet, werden die Netzrei¬ hen hierbei im Wesentlichen um den Betrag der Maschenweite in Verschieberichtung der¬ art zueinander verschoben, dass die Netzfäden einer Netzreihe nahezu unmittelbar parallel aneinander anliegend ausgerichtet sind, so dass die Maschenfläche zu null wird.
Im Falle eines Netzes, welches im aufgespannten Zustand im Wesentlichen rechtwinklige Maschen oder Maschen mit einem Winkel in einer Größe von 60° aufweist, kann das Aus¬ richten der Netzfäden auf der Oberfläche durch Beaufschlagen des Netzkörpers mit einer Zugkraft erfolgen, die in Richtung der Diagonale der Maschen wirkt. Um hierbei zu ge¬ währleisten, dass die Netzfäden wirklich dicht aneinander anliegen, und die Beschichtung lediglich auf die zu beschichtende Seite des Netzkörpers, nicht jedoch auch auf die seitli¬ chen Bereiche der Netzfäden aufgebracht wird, besitzt die Zugkraft eine solche Größe, dass die Netzfäden über ihre Grundlänge hinaus gedehnt werden, so dass der Durchmesser der ausgerichteten Fäden gegenüber den Fäden des aufgespannten Netzes z.B. um 5% oder mehr verringert ist.
Die in der zuvor beschriebenen Weise ausgerichteten Netzfäden können gemäß einer wei¬ teren Ausführungsform der Erfindung auf der Oberfläche z.B. durch Ansaugen oder mittels Klebstoff - beispielsweise einem durch Druckeinwirkung aktivierbaren, mehrfach wieder verwendbaren Klebstoff, wie er z.B. von der Fa. 3M in bekannter Weise auf Klebezetteln verwendet wird - fixiert werden.
In einem nächsten Verfahrensschritt wird dann auf die in der zuvor beschriebenen Weise ausgerichteten Netzfäden Beschichtungsmaterial aufgebracht, wobei das Beschichtungsma- terial direkt auf die Netzfäden aufgebracht oder mittelbar über ein Trägermedium mit die¬ sen verbunden sein kann.
In diesem Zusammenhang kann es gemäß einem der Erfindung zugrunde liegenden Gedan¬ ken vorgesehen sein, dass vor dem Aufbringen des Beschichtungsmaterials Klebstoff auf die Netzfäden aufgebracht wird, so dass das Beschichtungsmaterial, welches in diesem Fall
insbesondere Flock, eingefärbtes Pulvermaterial oder dergleichen umfasst, mit den Netzfä¬ den verklebt wird, wobei im Anschluss an das Aufbringen des Klebstoffes das Beschich- tungsmaterial vorzugsweise nur auf den mit Klebstoff benetzen Teil des Netzkörpers auf¬ getragen wird.
Der Klebstoff, der z.B. ein käuflich erhältlicher und auf das Material des Netzes abge¬ stimmter Zweikomponenten-Flüssigklebstoff für Kunststoffe, beispielsweise ein Epoxyd¬ harz oder auch ein Cyanat-Klebstoff oder ein sonstiger geeigneter Klebstoff sein kann, ist gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in der Farbe des zu erzeugenden Zeichens eingefärbt, wodurch sich eine hohe Farbtreue ergibt, und beim Aufsprühen des Klebstoffs auf ein Netz mit dunklen Netzfäden die vollständige Benetzung der gerade be¬ sprühten Netzfäden sehr leicht optisch überprüft werden kann.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Beschichtungsmaterial unter Anwendung von Hitze direkt auf die Netzfäden aufgebracht werden. Dies kann bei¬ spielsweise durch eines der bekannten Thermografie-Druckverfahren, bevorzugt durch ein Thermosublinationsdruckverfahren, unmittelbar auf die Netzfäden erfolgen, welche in die¬ sem Zusammenhang vorzugsweise aus Polyester oder Nylon bestehen, was sich - wie die Anmelder gefunden haben - im Thermosublinationsdruck in hervorragender Weise und mit einer sehr hohen Haftbeständigkeit der aufgebrachten Thermosublinationsfarben durchfüh¬ ren lässt. Die Netzfäden besitzen hierbei in vorteilhafter Weise eine weiße Farbe, wodurch sich die im Thermosublinationsdruck erzeugten Zeichen besonders kontrastreich heraus¬ stellen lassen. Jedoch sind auch andere Netzfarben denkbar.
Weiterhin kann es für die Beschichtung der Netze von Vorteil sein, wenn die Netzfäden eine rechteckige, beispielsweise viereckige Querschnittsform besitzen, wodurch sich die Fäden besonders gut und dicht zum Bedrucken oder Beschichten nebeneinander anordnen lassen. In gleicher Weise sind jedoch auch ovale Querschnitte denkbar, wodurch sich unter Anwendung einer Druckkraft zum Abflachen der zusammengelegten Netzfäden während des Beschichtens die zwischen den Netzfäden entstehenden Vertiefungen in vorteilhafter Weise ausgleichen lassen.
Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform erfolgt das Aufbringen des Klebstoffes und/oder des Beschichtungsmaterials vorzugsweise unter Zuhilfenahme einer Schablone im Siebdruckverfahren, durch Aufrakeln oder auch durch eine computergesteu¬ erte Druck- oder Sprüheinrichtung - ähnlich einem Tintenstrahldrucker. Der Klebstoff und/oder das Beschichtungsmaterial wird dabei vorzugsweise lediglich in dem Bereich aufgebracht, der beim aufgespannten Netz das Zeichen definiert, obgleich ebenfalls die Möglichkeit besteht, den Klebstoff auf einen größeren Teilbereich des Netzkörpers, oder gar auf den gesamten Netzkörper aufzutragen, während die Netzfäden auf der Oberfläche ausgerichtet sind.
Das Beschichtungsmaterial ist vorzugsweise Fasermaterial, welches eine Faserlänge im Bereich zwischen 0,2 mm und 4 mm, insbesondere zwischen 0,5 mm und 1,0 mm, besitzt. Dabei kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens eine Mischung von Fasermaterial unterschiedlicher Länge von Vorteil sein. So konnte beispielsweise in der Praxis durch Beflocken mit einem Gemisch aus Fasermaterial mit einer Länge von 0,5 mm und 1 mm eine deutlich wahrnehmbare Intensivierung des optischen Farbeindrucks sowie auch des Kontrasts gegenüber den Netzfäden, bzw. gegen¬ über dem Hintergrund, vor dem das Netz angeordnet wird, erzielt werden.
In gleicher Weise besteht jedoch die Möglichkeit, in einem ersten Durchgang Fasermaterial mit einer Länge von z.B. 1 mm und in einem zweiten Durchgang Fasermaterial mit einer Länge von z.B. 0,5 mm aufzuflocken, wodurch insbesondere bei größeren Flächen die Zwischenräume zwischen den längeren Fasern aufgefüllt werden, wodurch sich die Dichte des Fasermaterials auf der Oberfläche der Netzfäden und damit die Farbintensität erhöht.
Die Länge des verwendeten Fasermaterials wird bevorzugt in Abhängigkeit von der Faden¬ stärke, bzw. dem Fadendurchmesser der Netzfäden gewählt, wobei sich gezeigt hat, dass sich optisch besonderes ansprechende Zeichen dann ergeben, wenn das Verhältnis von Fa¬ dendicke zu Flocklänge im Bereich zwischen 0,2 bis 50,0 insbesondere 2,5 bis 8,0 liegt.
Besonders geeignete Materialien sind hierbei Kunstseide und Polyester, wobei jedoch e- benfalls der Einsatz von Baumwolle oder einem anderen Stoff wie z.B. farbigem Kunst¬ stoffpulver, möglich ist.
Wie die Anmelder gefunden haben, ist eine besonders vorteilhafte Beflockung hierbei mit einem Fasermaterial erzielbar, das eine Feinheit im Bereich zwischen 3 DTex und 10 DTex besitzt.
Durch den Einsatz von Fasermaterial/Flock lässt sich selbst auf flexiblen Netzen mit einem Netzkörper aus Kunststoff, die in der Regel nicht oder nur sehr schlecht mit Farbe benetz¬ bar sind, eine dauerhafte Beschichtung realisieren.
Um eine besonders homogene und in Hinblick auf den Materialverbrauch effiziente Be¬ schichtung zu erhalten, erfolgt das Aufbringen des Verdickungsmaterials in vorteilhafter Weise unter Einsatz von elektrostatischen Ladungen.
Hierzu wird das Beschichtungsmaterial beispielsweise positiv aufgeladen und durch eine auf der gegenüberliegenden Seite des Netzes angeordnete gegenpolig geladene Elektrode beschleunigt, wobei das Beschichtungsmaterial im Falle von Flock/Fasermaterial den Feld¬ linien des elektrostatischen Feldes folgt und lediglich die Spitzen des Fasermaterials in die zuvor auf die Netzfäden aufgebrachte Klebstofflage eintauchen und sich mit den Netzfäden verbinden.
Durch den Einsatz von Flockmaterial ergibt sich insbesondere bei den im Sport eingesetz¬ ten Netzen aus Polyamid, Nylon, Perlon, Polyäthylen oder Polyestermaterial mit einem Durchmesser der Netzfäden von z.B. 0,5 bis 10 mm und einer Maschenweite im Bereich von z.B. 4,5 cm ein räumlicher optischer Eindruck, der die darzustellenden Logos, Zahlen oder Buchstaben für den Zuschauer besonders attraktiv herausstellt, und der auch bei der Aufnahme durch Fernsehkameras zu gut sichtbaren Bildern führt. Auf der anderen Seite wird durch das aufgebrachte Beschichtungsmaterial bei den bei Sportnetzen zum Fangen von Bällen üblicherweise verwendeten Maschenweiten von in der Regel wenigstens 18 mm
(Badmintonnetze) für die Spieler, bzw. Zuschauer die Durchsicht durch die Netze weiter¬ hin in einer solchen Weise gewährleistet, dass für die betreffenden Sportler/Zuschauer kei¬ ne Sichtbeeinträchtigungen auftreten.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Beschichten der Netzfä¬ den durch Aufsprühen eines gefärbten, selbstschäumenden Kunststoffmaterials und Aus¬ härten desselben, z.B. durch Bestrahlen mit UV-Licht, erfolgen. Das Kunststoffmaterial ist hierbei vorzugsweise ein bereits seit langem für Bekleidungsstücke verwendetes selbst¬ schäumendes Kunststoffmaterial, welches üblicher Weise im Siebdruckverfahren zur Er¬ zeugung einer räumlichen Struktur auf Mützen, T-Shirts und Jacken etc. aufgedruckt wird. Beim Einsatz eines Schaum-Beschichtungsmaterials, welches ohne Zusatz von Klebstoff selbständig auf den Netzfäden haftet, erfolgt das Aufbringen des Klebstoffs und das Be¬ schichten selbstverständlich in ein und demselben Verfahrensschritt.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Bereich, in dem das Beschich- tungsmaterial auf die vorzugsweise parallel und aneinander liegend ausgerichteten Netzfä¬ den aufgebracht wird, durch eine Koordinatentransformation in den Bereich des Netzes überführbar, welcher auf dem aufgespannten Netz später das optisch sichtbare Zeichen definiert. Die Koordinatentransformation ist hierbei vorzugsweise eine lineare Verschie¬ bung insbesondere in Verbindung mit einer Drehung der ursprünglichen Koordinaten des Netzes, die insbesondere durch die Knotenpunkte der Netzmaschen definiert sein können.
Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, ein zu erzeugendes Zeichen oder gar ein komplexes Logo zuerst mittels einer geeigneten Grafik-Software auf einem Rechner zu erstellen, und dieses anschließend mittels Koordinatentransformation in die transformierte Form umzu¬ rechnen, die dann zur Herstellung einer Schablone zum Aufbringen des Klebstoffs und/oder des Beschichtungsmaterials dient, welche die Form des Logos oder Zeichens auf den ausgerichteten Netzfäden besitzt.
Hierbei wird der Bereich, in dem das Beschichtungsmaterial auf die ausgerichteten Netzfä¬ den aufgebracht wird, durch einen ausgesparten Bereich der Schablone begrenzt, dessen
Form und/oder Größe in Abhängigkeit von der Verzerrung der Maschen des Netzkörpers im ausgerichteten Zustand der Netzfäden gegenüber den Maschen des Netzkörpers im auf¬ gespannten Zustand des Netzes bestimmt wird.
In gleicher Weise kann die Form des transformierten Zeichens auf den ausgerichteten Netz¬ fäden jedoch auch empirisch erhalten werden, indem zuerst die Eckpunkte des originalen Logos/Zeichens auf dem aufgespannten Netzkörper markiert werden, und anschließend der Netzkörper z.B. durch Beaufschlagen mit einer Zugkraft an den Endpunkten in die Lage überführt wird, in der die Netzfäden ausgerichtet sind und beschichtet werden. Anschlie¬ ßend kann dann die Form des transformierten Logos/Zeichens abgenommen und auf eine Schablone übertragen werden.
Hierbei sind die Form und Größe des transformierten Bereichs, in dem das Beschich- tungsmaterial auf die ausgerichteten Netzfäden aufgebracht wird, bevorzugt derart gewählt, dass dieser Bereich im Zustand des aufgespannten Netzes im Wesentlichen dem Bereich entspricht, der das optisch sichtbare Zeichen definiert.
In gleicher Weise besteht gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ebenfalls die Möglichkeit, dass der transformierte Bereich, in dem das Beschichtungsmaterial auf die ausgerichteten Netzfäden aufgebracht wird, größer ist, als der Bereich, welcher vom Zei¬ chen/Logo auf dem aufgespannten Netz eingenommen wird. In diesem Falle wird bevor¬ zugt einfarbiges, insbesondere weißes Beschichtungsmaterial aufgebracht, und das optisch sichtbare Zeichen/Logo z.B. anschließend durch Einfärben des auf die Netzfäden aufge¬ brachten Beschichtungsmaterials erzeugt, was z.B. durch Bedrucken der ausgerichteten Netzfäden mittels einer Druckeinrichtung, insbesondere eines Tintenstrahldruckers, oder aber durch manuelles Besprühen mit Sprühfarbe erfolgen kann. Hierbei kann auch der ge¬ samte Netzkörper vorzugsweise einseitig beschichtet werden.
Obgleich das Verhältnis von Zeichengröße, d.h. die Länge und/oder Breite eines Zeichens, grundsätzlich auch kleiner als die Maschenweite sein kann, liegt das Verhältnis von Zei¬ chengröße zu Maschenweite im Bereich größer 3 : 1, wobei sich bei den zuvor beschriebe-
nen Netzen ein besonders auffälliger optischer Effekt insbesondere dann ergibt, wenn das Verhältnis von Zeichengröße zu Maschenweite des Netzes im Bereich zwischen 8 : 1 und 20 : 1, insbesondere im Bereich zwischen 10 : 1 und 16 : 1, liegt.
So haben die Zeichen im Falle von Volleyballnetzen bei einer Maschenweite von ca. 4,5 cm besonders bevorzugt eine Größe von 70 cm, was einem Verhältnis von 15, 5 : 1 ent¬ spricht.
Allerdings kann das Verhältnis aus Zeichengröße und Maschenweite auch größer sein, und z.B. bei sehr großen Ballfangnetzen, die eine Höhe von mehreren Metern besitzen, im Be¬ reich von 150 : 1 oder größer liegen.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Dicke der auf die Netzfäden mit Hilfe von Elektrostatik durch Beflocken aufgebrachten Lage aus Beschichtungsmaterial - je nach Maschenweite des Netzes - vorzugsweise in einem Bereich zwischen 10% und 600 % der Dicke der ursprünglichen Netzfäden. So hat es sich in der Praxis gezeigt, dass z.B. bei Volleyballnetzen mit einer Netzfadenstärke von ca. 3,2 mm eine ca. 4 mm starke, beidseitig durch. Beflocken aufgebrachte Lage aus faserartigem Beschichtungssmaterial zu einem optisch sehr ansprechenden Effekt führt, der eine sehr gute Sichtbarkeit der aufge¬ brachten Beschriftung auch bei einem schrägen Blickwinkel sicherstellt. Bei dieser Aus¬ führungsform der Erfindung, bei der die Dicke des aufgebrachten Beschichtungsmaterials insgesamt ca. 125 % der Dicke der ursprünglichen Netzfäden beträgt, ergibt sich eine hohe Flexibilität der Netzfäden sowie eine sehr hohe Widerstandsfähigkeit des Verdickungsma- terials gegen einen mechanischen Abtrag.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das Beschichtungsmaterial und/oder der Klebstoff und somit das Zeichen nur auf einer Seite des Netzkörpers aufge¬ bracht, so dass das aufgebrachte Zeichen von der unbeschichteten Seite her nicht erkennbar ist. Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass das Beschichtungsmaterial auf beide Seiten des Netzkörpers in der Art aufgebracht wird, dass auf jeder Seite des Netzkörpers Zeichen unterschiedlicher Form und/oder Farbe und/oder Größe erzeugt werden. Hierdurch ergibt
sich der Vorteil, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Netze herstellbar sind, die von beiden Seiten des Netzkörpers her lesbare Wörter oder Werbeslogans aufweisen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass das Beschichten des Netzkörpers unmittelbar im Anschluss an die Produktion des Netzes und zwar bevorzugt vor dem Eröffnen der Netzfäden erfolgt. Hierdurch kann die Herstellung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beschichteten Netze nochmals erheblich kos¬ tengünstiger ausgestaltet werden, da ein erneutes Ausrichten der Netzfäden in diesem Falle entfällt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Netze lassen sich insbesondere zu folgenden Einsatzzwecken verwenden:
- als Schutznetze, insbesondere als Rückhalte-, Auffang-, Seitenschutz-, Sichtschutz- , Windschutz- und Vogelschutznetze, wobei im Baubereich die Schutznetze bei¬ spielsweise an Baugerüsten oder an Böschungen befestigt sein können,
- als zwischen Pfosten oder dergleichen angeordnete Schutzzäune , wie beispielswei¬ se Sichtschutz- oder Schneefangzäune, als Halte- oder Rückhaltenetze in Kraftfahrzeugen, Flugzeugen, Schiffen oder der¬ gleichen,
- als Netze zum Verpacken und zum Transport, insbesondere als Verlade- oder Tra¬ genetze,
- als Werbenetze, insbesondere großformatige Werbenetze, die als Werbeträgerflä¬ chen beispielsweise an ΛVanden von Gebäuden, auf Hausdächern, auf Zelten oder Böschungen aufgespannt werden, als Werbezäune, -banner oder — fahnen, die vorzugsweise an einem oder mehreren Pfosten oder Masten, insbesondere mobilen Pfosten oder Masten, aufgespannt bzw. zwischen diesen aufgespannt sind, wobei die Werbezäune, -banner oder -fahnen bei Sportveranstaltungen, am Rand von Strassen oder Rennstrecken, im freien Feld, an Kränen oder hinter Flugzeugen vorgesehen sein können,
- als Trennvorhang in Sporthallen oder dergleichen, oder
als Dekorationsnetze, wie beispielsweise Netze, die einen künstlichen Himmel er¬ zeugen.
In gleicher Weise ist die Verwendung der nach dem erfindungsgemäßen hergestellten far¬ big bedruckten oder beschichteten Netze als Torschuß-Übungswand, als Blende bei Ten¬ nisplätzen oder im einfachsten Falle als Werbebanner, welches auf dem ebenen Boden ei¬ nes Fußballfeldes in kürzester Zeit ausgerollt und wieder eingerollt werden kann, denkbar.
Darüber hinaus eignen sich die Netze ebenfalls als bedruckte Hängematten, bedruckte Fi¬ schernetze oder als Tarnnetze mit einem entsprechend aufgebrachten Muster, wobei es auch denkbar ist, die Netze auf Anhängern und/oder mit Stützen zu verwenden.
Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines in erfindungsgemäßer Weise herstellten Netzes im aufgespannten Zustand,
Fig. 2 eine schematischen Aufsicht auf das NTetz von Fig. 1 nach dem Ausrichten der Netzfäden auf einer Oberfläche und Aufbringen des Beschichtungsmaterials,
Fig. 3 eine schematische Ansicht eines Ausschnittes aus einem erfindungsgemäßen Netz im aufgespannten Zustand, bei welchem die Maschen eine symmetrische sechsecki¬ ge Form aufweisen, und
Fig. 4 eine schematische Aufsicht auf den Ausschnitt des Netzes von Fig. 3 mit verscho¬ benen Netzfäden vor dem Aufbringen des Beschichtungsmaterials.
Wie in Fig. 1 gezeigt ist, umfasst ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Netz 1 einen Netzkörper 2, der eine Vielzahl ■von Maschen 4 aufweist, die durch Netzfäden
6 definiert werden, und der durch die exemplarischen Eckpunkte A, B, C und D begrenzt wird. Auf dem Netzkörper 2 ist ein optisch sichtbares Zeichen oder Logo 8 in Form eines „ F " aufgebracht, welches durch Beschichten insbesondere Beflocken der Netzfäden 6 in dem zugehörigen Bereich 10 mit Beschichtungsmaterial, insbesondere Flock, erzeugt wird.
Um das Zeichen oder Logo 8 auf dem Netzkörper 2 zu erzeugen, wird dieser auf einer in Fig. 2 schematisch angedeuteten Oberfläche 12 angeordnet, und beispielsweise an den Eckpunkten A und C mit einer durch die Pfeile 16, 18 angedeuteten Zugkraft beaufschlagt, derart, dass sich die beim aufgespannten Netz 1 von der Seite A--B zur Seite D-C erstre¬ ckenden Netzfäden 6 um im Wesentlichen eine Maschenweite oder Maschenlänge ver¬ schieben, und - wie in Fig. 2 gezeigt - im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, so dass die Flächen der durchsichtigen Bereiche 14 der Maschen 4 gegenüber dem aufge¬ spannten Netz 1 (Fig. 1) verkleinert sind.
Anschießend wird der dem Bereich 10 des Logos entsprechende verzerrte oder transfor¬ mierte Bereich 110 mittels einer nicht dargestellten Schablone im transformierten Bereich 110 mit Klebstoff beschichtet und anschließend vorzugsweise unter Einsatz eines elektro¬ statischen Feldes, welches sich durch die ausgerichteten Netzfäden 6 des Netzkörpers 2 und die Oberfläche 12 hindurch erstreckt, in bekannter Weise beflockt, oder alternativ un¬ mittelbar mit einem selbsthaftenden Kunststoff-Schaumaterial beschichtet.
Wie den Darstellungen von Fig. 1 und Fig. 2 entnommen werden kann, ergibt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren der Vorteil, dass die Höhe des aufgespannten Netzes 1, beispielsweise der Abstand zwischen den Punkten A und B in Fig.l, von beispielsweise 8 m auf lediglich 0,3 m verringert werden kann, so dass die Anforderungen an den Platzbe¬ darf zur Beschichtung des Netzköpers 2 sowie auch im gleichern Maße an den Material¬ aufwand zur Erstellung der Schablone erheblich verringert werden.
Weiterhin eröffnet sich die Möglichkeit, dass der lediglich ca. O,3 m breite, gemäß Fig.2 ausgerichtete Netzkörper 2 in sehr einfacher Weise durch eine herkömmliche Druckein¬ richtung, beispielsweise einen Tintenstrahldrucker oder Thermosublinationsdrucker, direkt
mit Farbe bedruckt werden kann, um ein Zeichen oder Logo 8 in einer Höhe von ca. 8 m zu erzeugen.
Wie in Fig. 3 und Fig. 4 gezeigt ist, kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungs¬ form der Erfindung ein Netz mit Maschen 4 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren be¬ druckt werden, bei welchem die Netzfäden 6 im aufgespannten Zustand nicht im rechten Winkel zueinander angeordnet sind, wie dies in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigt ist, sondern einen Winkel von insbesondere 60° zueinander einschließen, so dass sich Masch&n 4 mit einer symmetrischen sechseckigen Form ergeben, die in der in Fig. 4 gezeigten Weise zum Be¬ schichten durch Verschieben der Netzfäden in die in Fig.4 gezeigte Position nebeneinander angeordnet werden.