Kraftfahrzeugrahmenmodul eines modular aufgebauten Kraftfahrzeugrahmens
Aus der EP 1 331 162 A2 und der EP 0 295 662 A2 sind Kraftfahrzeuge bekannt, die einen modular aufgebauten Kraftfahrzeugrahmen aufweisen. Die Verbindung der ein¬ zelnen Kraftfahrzeugrahmenmodule untereinander erfolgt z. B. durch eine Verschraubung.
Bevor die Kraftfahrzeugrahmenmodule eines derartigen Kraftfahrzeugrahmens miteinander verbunden werden, müs¬ sen diese in eine geeignete, relative Lage zueinander gebracht werden, die genau definiert ist („definierte Lage") . Nur in dieser definierten Lage sind die Eigen¬ schaften (wie z. B. Sturz und Spur) der Kraftfahr¬ zeugrahmenmodule optimal aufeinander .abgestimmt. Um dies zu erreichen, wird jedes Kraftfahrzeugrahmenmodul in eine geeignete Vorrichtung oder Lehre eingespannt und die Vorrichtungen oder Lehren werden unter Ein¬ haltung sehr geringer Toleranzen aneinander geführt, so daß die Kraftfahrzeugrahmenmodule folgend die definier¬ te Lage zueinander aufweisen. Anschließend werden die Kraftfahrzeugrahmenmodule untereinander verbunden, z. B. durch eine Schraubverbindung.
Ein Nachteil einer derartigen Positionierung der beiden Kraftfahrzeugrahmenmodule zueinander ist, daß sehr auf- wendige Vorrichtungen und Lehren notwendig sind, um die beiden Kraftfahrzeugrahmenmodule aufzunehmen und ge¬ eignet relativ zueinander zu positionieren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Positionierung von zwei Kraftfahrzeugrahmenmodulen ei¬ nes Kraftfahrzeugrahmens relativ zueinander zu verein¬ fachen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen modular aufgebauten Kraftfahrzeugrahmen, der ein erstes Kraftfahrzeugrahmenmodul und ein zweites Kraftfahr¬ zeugrahmenmodul aufweist, die durch mindestens eine Verbindungseinrichtung verbunden sind, wobei an dem ersten Kraftfahrzeugrahmenmodul mindestens eine Posi¬ tioniereinrichtung vorgesehen ist, die mit einer zuge¬ hörigen Positioniereinrichtung, die an dem zweiten Kraftfahrzeugrahmenmodul vorgesehen ist, derart zusam- menwirkt, daß sich das erste Kraftfahrzeugrahmenmodul in einer definierten Lage relativ zu dem zweiten Kraft¬ fahrzeugrahmenmodul befindet.
Der Begriff Kraftfahrzeugrahmen umfaßt nicht nur Kraft- fahrzeugrahmen, die aus Stahlträgern bestehen, sondern jedwede Tragstruktur, die geeignet ist, einen Kraft¬ fahrzeugrahmen zu bilden. Dies kann insbesondere ein Kraftfahrzeugrahmen sein, der in Schalenbauweise herge¬ stellt ist, oder ein Kraftfahrzeugrahmen, der aus ge- schichteten Kunstharzpreßstoffen und/oder glasfaserver¬ stärkten Kunststoffen gebildet ist. Ist der Kraftfahrzeugrahmen aus Trägern gebildet, so können diese im Innenhochdruckumformverfahren, einem Strang¬ preßprofilverfahren oder Rollprofilverfahren herge- stellt sein und aus Stahl und/oder Aluminium und/oder Magnesium und/oder AFS (ALUMINUM FOAM SANDWICH) beste¬ hen.
Ein Kraftfahrzeugrahmenmodul kann einen Fahrgastraum des Kraftfahrzeugrahmens umfassen.
Alternativ oder zusätzlich kann das Kraftfahrzeugrah¬ menmodul eine Tragstruktur zur Aufnahme eines Antrieb¬ saggregates umfassen.
Jedes Kraftfahrzeugrahmenmodul kann Träger umfassen, insbesondere geschlossene Träger, wobei diese insbeson¬ dere einen eckigen Querschnitt aufweisen können. Die Träger können aus Stahl und/oder Aluminium und/oder Magnesium und/oder AFS (ALUMINUM FOAM SANDWICH) beste¬ hen.
Vorteilhaft sind die Positioniereinrichtungen an Rahmenendstücken der Kraftfahrzeugrahmenmodule gebil¬ det.
Umfaßt jedes Kraftfahrzeugrahmenmodul nur eine Positio¬ niereinrichtung, so umfaßt diese eine Längspositio- niereinrichtung und eine Querpositioniereinrichtung. Die Längspositioniereinrichtung ermöglicht eine genaue Positionierung der beiden Kraftfahrzeugrahmenmodule relativ zueinander in einer Längsrichtung des Kraft¬ fahrzeuges. Die Querpositioniereinrichtung ermöglicht eine genaue Positionierung der beiden Kraftfahrzeugrah¬ menmodule relativ zueinander in einer Ebene, die senk¬ recht zur Längsrichtung des Kraftfahrzeuges verläuft. Umfaßt ein Kraftfahrzeugrahmenmodul mehr als eine Posi¬ tioniereinrichtung, so müssen an dem anderen Kraftfahr¬ zeugrahmenmodul ebenso viele Positioniereinrichtungen
gebildet sein, da diese paarweise zusammenwirken. In diesem Fall können paarweise zusammenwirkende Positio¬ niereinrichtungen eine Längspositioniereinrichtung und/oder eine Querpositioniereinrichtung umfassen.
Die beiden Kraftfahrzeugrahmenmodule können jeweils sechs Positioniereinrichtungen aufweisen, die jeweils eine Längspositioniereinrichtung aufweisen.
Jede Längspositioniereinrichtung weist zur Längsposi¬ tionierung vorteilhaft mindestens eine Anschlagfläche auf.
Die beiden Kraftfahrzeugrahmenmodule können jeweils zwei Positioniereinrichtungen aufweisen, die jeweils eine Querpositionierungeinrichtung aufweisen.
Vorteilhaft werden die beiden Kraftfahrzeugrahmenmodule mittels eines Zentrierungsmittels in einer Ebene senk- recht zur Fahrzeuglängsachse aneinander ausgerichtet, wobei zusammenwirkende Querpositioniereinrichtungen jeweils einen zentrierenden Teil des Zentrierungsmit¬ tels aufweisen. Beim Zusammenfügen der beiden Kraft¬ fahrzeugrahmenmodule wirkt ein zentrierender Teil des Zentrierungsmittels mit einem weiteren zentrierenden Teil des Zentrierungsmittels, das an dem anderen Kraft¬ fahrzeugrahmenmodul befestigt ist, zusammen, so dass sich die beiden Kraftfahrzeugrahmenmodule mittels des Zentrierungsmittels in einer Ebene senkrecht zur Längs- richtung des Kraftfahrzeuges geeignet relativ zueinan¬ der positionieren. Ein Zentrierungsmittel kann z. B. durch einen Bolzen, an dem senkrecht zu einer Längs-
richtung des Bolzens eine Bolzenplatte angeordnet ist, und eine Hülse, an der auf gleiche Weise eine Hülsen¬ platte angeordnet ist, gebildet sein. Die Zentrierung wird durch die zentrierenden Teile des Zentrierungsmit- tels bewirkt, d. h. in diesem Fall durch den Bolzen und die Hülse, die ineinander greifen. Vorteilhaft ist das Zentrierungsmittel selbstzentrierend.
Das Zentrierungsmittel kann einen Bolzen und eine Hülse als zentrierende Teile umfassen.
Ferner kann das Zentrierungsmittel einen Kegel und eine kegelförmige Ausnehmung als zentrierende Teile umfas¬ sen.
Vorteilhaft umfaßt mindestens eine Positioniereinrich¬ tung Teile der Verbindungseinrichtung (en) , die die bei¬ den Kraftfahrzeugrahmenmodule miteinander verbindet (verbinden), z. B. Durchgangslöcher für eine Schraub- Verbindung zwischen den Kraftfahrzeugrahmenmodulen.
Ferner umfaßt die Verbindungseinrichtung vorteilhaft die Anschlagfläche der Längspositioniereinrichtung.
Mindestens eine Verbindungseinrichtung kann Durchgangs¬ löcher umfassen, durch die Schrauben derart führbar sind, daß eine Schraubverbindung zwischen diesen Kraft¬ fahrzeugrahmenmodulen des Kraftfahrzeugrahmens herge¬ stellt ist.
Ferner kann mindestens eine Verbindungseinrichtung durch eine lösbare Steckverbindung gebildet sein. Dazu
weist ein Kraftfahrzeugrahmenmodul ein Kupplungs- oder Steckelement der lösbaren Steckverbindung auf, das mit einem Steck- oder Kupplungselement eines anderen Kraft¬ fahrzeugrahmenmodules des Kraftfahrzeuges verbindbar ist, um derart eine lösbare Steckverbindung zwischen diesen Kraftfahrzeugrahmenmodulen des Kraftfahrzeuges herzustellen.
Eine Verbindung von zwei Kraftfahrzeugrahmenmodulen untereinander kann jedoch auch durch eine Schweißver¬ bindung oder eine Nietverbindung erreicht werden.
Der Kraftfahrzeugrahmen kann ein Kraftfahrzeugrahmen eines Lastkraftwagens, eines Transporters, eines moto- risierten Zweirades und insbesondere ein Kraftfahrzeu¬ grahmen eines Personenkraftwagens sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausfüh- rungsbeispiels unter Bezugnahme auf eine Zeichnung er- läutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugrahmen mit einem ersten und einem zweiten Kraftfahr¬ zeugrahmenmodul,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer ersten Positioniereinrichtung des ersten Kraftfahr¬ zeugrahmenmodules und einer ersten Positio¬ niereinrichtung des zweiten Kraftfahrzeugrah- menmodules und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht auf die Positio¬ niereinrichtungen der Fig. 2, aus einer ge¬ genüberliegenden Richtung.
Grundsätzlich sind verschiedene Ausführungen des erfin¬ dungsgemäßen Kraftfahrzeugrahmens möglich. Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Kraftfahrzeugrahmen 3 eines Kraftfahrzeuges gezeigt, der ein erstes Kraft¬ fahrzeugrahmenmodul Ia und eine zweites Kraftfahrzeu¬ grahmenmodul Ib umfaßt. Das erste Kraftfahrzeugrahmen¬ modul Ia weist eine Tragstruktur 11 zur Aufnahme eines Antriebsaggregates auf und das zweite Kraftfahrzeugrah- menmodul Ib weist einen Fahrgastraum 9 auf. An einander zugewandten Rahmenendstücken 15 des ersten Ia und zwei¬ ten Ib Kraftfahrzeugrahmenmodules sind Positionierein¬ richtungen 5 und in diesen Durchgangslöcher 8 von Ver¬ bindungseinrichtungen 7 angeordnet. Die Positioniereinrichtungen 5 richten das erste Kraftfahr¬ zeugrahmenmodul Ia geeignet an dem zweiten Kraftfahr¬ zeugrahmenmodul Ib aus, so daß die Kraftfahrzeugrahmen¬ module Ia, Ib die definierte Lage zueinander einnehmen und eine Verbindung der Kraftfahrzeugrahmenmodule Ia, Ib innerhalb eines geringen Toleranzbereiches über die Verbindungseinrichtungen 7 erfolgen kann. Die Verbin¬ dungseinrichtungen 7 stellen eine mechanische Verbin¬ dung des ersten Kraftfahrzeugrahmenmodules Ia mit dem zweiten Kraftfahrzeugrahmenmodul Ib bereit, vorliegend über eine Schraubverbindung, bei der Schrauben 35 durch die Durchgangslöcher 8 geführt werden.
Das erste Ia und zweite Ib Kraftfahrzeugrahmenmodul weisen geschlossene Stahlträger 13 mit einem rechtecki¬ gen Querschnitt auf.
Um das erste Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia an dem zweiten Kraftfahrzeugrahmenmodul Ib zu befestigen, wird das erste Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia entlang einer Fahr¬ zeuglängsachse 21 verschoben und sodann, wie weiter unten beschrieben, an dem ersten Kraftfahrzeugrahmenmo- dul Ib ausgerichtet und befestigt. Zuvor werden jedoch die Positioniereinrichtungen 5 an den Rahmenendstücken 15 der Kraftfahrzeugrahmenmodule Ia, Ib wie folgt befe¬ stigt:
Als erstes wird das Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia mit seinen Rahmenendstücken 15 an eine nicht dargestellte Lehre angefahren, an der die Positioniereinrichtungen 5 unter Einhaltung sehr geringer Toleranzen befestigt sind. Die Positioniereinrichtung 5 weist eine Ausneh- mung 31, die tunnelartig gebildet ist, zur passgenauen Aufnahme der Rahmenendstücke 15 auf, wie in Fig. 2 ge¬ zeigt ist. Das erste Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia wird solange in Richtung auf die Lehre verfahren, bis alle Rahmenendstücke 15 des Kraftfahrzeugrahmenmodules Ia in den Ausnehmungen 31 der Positioniereinrichtung 5 aufge¬ nommen sind. Folgend werden die Positioniereinrichtun¬ gen 5 an den Rahmenendstücken 15 festgeschweißt.
Die Rahmenendstücke 15 greifen aufgrund von geringen Positionierungsfehlern der Rahmenendstücke 15, die sich während des Herstellungsprozesses innerhalb gewisser
Fehlertoleranzen ergeben, nicht alle gleich tief in die
Ausnehmung 31 ein, jedoch werden die Positionierungs¬ fehler, die sich entlang der Fahrzeuglängsachse 21 er¬ geben, dadurch ausgeglichen, daß die Positionierein¬ richtungen 5 (und somit die Ausnehmungen 31) unter Einhaltung sehr geringer Toleranzen an der Lehre gehal¬ ten und folgend an dem ersten Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia befestigt sind, wodurch sich diese nach dem Schwei¬ ßen an der „richtigen" Stelle (entlang der Fahrzeu¬ glängsachse 21) befinden. Durch die tunnelartige Aus- bildung der Ausnehmung 31 ist sichergestellt, daß auch Rahmenendstücke 15 mit größeren Abweichungen von einer Sollposition ausreichend in die Ausnehmung 31 greifen, um eine Verbindung zwischen diesen zu ermöglichen.
Somit weisen die Positioniereinrichtungen 5 entlang der Fahrzeuglängsachse 21 die richtige Längsposition auf. Eine derartige Längspositionierung der Positionierein¬ richtung 5 wird durch eine Längspositioniereinrichtung 17 gewährleistet, die Teil der Positioniereinrichtung 5 ist, wie in Fig. 2 dargestellt.
Nachdem die Positioniereinrichtungen 5 an den Rahme¬ nendstücken 15 festgeschweißt sind, wird das erste Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia von der Lehre gelöst. FoI- gend wird eine weitere, nicht dargestellte Lehre an das erste Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia gefahren. An dieser Lehre sind Bolzen 27 unter Einhaltung sehr geringer Toleranzen befestigt, wobei an einem Ende des Bolzen 27 eine Bolzenplatte 28 angeordnet ist, die senkrecht zu einer Längsrichtung des Bolzen 27 verläuft. Die Lehre mit den Bolzen 27 wird derart an das Kraftfahrzeugrah¬ menmodul Ia angefahren, daß die Bolzen 27 sich durch
eine Ausnehmung 33 der Positioniereinrichtung 5 er¬ strecken. Da die Positioniereinrichtungen 5 entlang der Fahrzeuglängsachse 21 korrekt positioniert sind, kommen alle Bolzenplatten 28 gleichzeitig vollständig an der Positioniereinrichtung 5 zur Anlage. Liegen alle Bol¬ zenplatten 28 an der Positioniereinrichtung 5 an, so werden die Bolzenplatten 28 an der Positioniereinrich¬ tung 5 festgeschweißt.
Positionierungsfehler der Rahmenendstücke 15, die sich während des Herstellungsprozesses des Kraftfahrzeugrah¬ menmoduls Ia bei der Positionierung der Rahmenendstücke 15 in einer Ebene senkrecht zur Fahrzeuglängsachse 21 ergeben haben, werden auf diese Weise ausgeglichen. Daher weisen die Bolzen 27, wenn man aus einer Richtung parallel zur Fahrzeuglängsachse 21 schaut, nicht alle die gleiche Position innerhalb der Ausnehmung 33 auf.
Auf diese Weise erfolgte eine Querpositionierung der Positioniereinrichtung 5, die durch eine Querpositio¬ niereinrichtung 19 gewährleistet ist, die Teil der Po¬ sitioniereinrichtung 5 ist, wie in Fig. 2 dargestellt.
An Rahmenendstücken 15 des Kraftfahrzeugrahmenmodules Ib werden Positioniereinrichtungen 5 auf die gleiche Weise befestigt, wobei anstelle des Bolzen 27 und der Bolzenplatte 28 eine Hülse 29 und eine Hülsenplatte 30 befestigt wird.
Nachdem die Positioniereinrichtungen 5 sowohl an dem ersten Ia wie auch an dem zweiten Ib Kraftfahrzeugrah¬ menmodul befestigt sind, wird das erste Kraftfahrzeu-
grahmenmodule Ia entlang der Fahrzeuglängsachse 21 mit Hilfe eines Kranes oder eines Hubwagens an das ortsfe¬ ste zweite Kraftfahrzeugrahmenmodul Ib gefahren, wie in Fig. 1 gezeigt ist. Beim Zusammenfügen der Kraftfahr- zeugrahmenmodule Ia, Ib greifen zunächst die Bolzen 27 des ersten Kraftfahrzeugrahmenmodules Ia in die Hülsen 29 des zweiten Kraftfahrzeugrahmenmodules Ib. Während das erste Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia weiter an das zweite Kraftfahrzeugrahmenmodul Ib gefahren wird, rich- tet sich das erste Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia in einer Ebene senkrecht zu der Fahrzeuglängsachse 21 an dem zweiten Kraftfahrzeugrahmenmodul Ib aus. Das erste Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia wird solange an das zweite Kraftfahrzeugrahmenmodul Ib angefahren, bis sich An- schlagflächen 23 gegenüberliegender Positioniereinrich¬ tungen 5 berühren. Nun nimmt das erste Kraftfahrzeu¬ grahmenmodul Ia die definierte Lage zu dem zweiten Kraftfahrzeugrahmenmodul Ib ein und kann an diesem be¬ festigt werden.
Um das erste Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia an dem zweiten Kraftfahrzeugrahmenmodul Ib zu befestigen, werden Schrauben 35 durch Durchgangslöcher 8 geführt, um eine Schraubverbindung zwischen dem ersten Ia und dem zwei- ten Ib Kraftfahrzeugrahmenmodul herzustellen.
Auf die zuvor beschriebene Weise kann somit ein erstes Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia an einem zweiten Kraftfahr¬ zeugrahmenmodul Ib ausgerichtet und unter Einhaltung sehr geringer Toleranzen an diesem befestigt werden. Dies wird dadurch erreicht, daß die Positioniereinrich¬ tungen 5 am Ende eines Herstellungsverfahrens für die
Kraftfahrzeugrahmenmodule Ia, Ib an denselben befestigt werden, wodurch Toleranzen, die sich bei der Herstel¬ lung der Kraftfahrzeugrahmenmodule Ia, Ib ergeben, aus¬ geglichen werden. Das Zusammenfügen der Kraftfahrzeu- grahmenmodule Ia, Ib kann auf die zuvor beschriebene Weise durchgeführt werden, ohne dabei die beim Zusam¬ menfügen notwendigen Vorrichtungen und Lehren des Stan¬ des der Technik zu verwenden, da sämtliche Informatio¬ nen zur relativen Positionierung der beiden Kraftfahrzeugrahmenmodule Ia, Ib in den Positionen der Positioniereinrichtungen 5 enthalten sind, wodurch sich eine erhebliche Kosten- und Zeitersparnis ergibt. Da¬ durch wird es möglich, ein einzelnes Kraftfahrzeugrah¬ menmodul Ia in einer herkömmlichen Autowerkstatt auszu- tauschen, z. B. nach einem Aufprallunfall, wobei gleichzeitig sichergestellt ist, daß sich der Sturz und die Spur der beiden Kraftfahrzeugrahmenmodule Ia, Ib automatisch aufeinander einstellt.
Die zu den Figuren 2 und 3 beschriebene Positionierein¬ richtung 5 umfaßt eine Längsposi-tioniereinrichtung 17, eine Querpositioniereinrichtung 19 sowie Teile der Ver¬ bindungseinrichtung 7 (die Durchgangslöcher 8) . Es ist jedoch möglich, die Positioniereinrichtung 5 und die Verbindungseinrichtung 7 vollständig voneinander zu trennen, so daß die Positioniereinrichtung 5 lediglich die Längspositioniereinrichtung 17 und die Querpositio¬ niereinrichtung 19 umfaßt. In dieser Variante sind die Einrichtungen zur Positionierung des ersten Kraftfahr- zeugrahmenmodules Ia relativ zu dem zweiten Kraftfahr¬ zeugrahmenmodul Ib vollständig getrennt von Einrichtun¬ gen, die eine Verbindung von dem ersten
Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia zu dem zweiten Kraftfahr¬ zeugrahmenmodul Ib ermöglichen.
Ferner kann die Positioniereinrichtung 5 lediglich eine Längspositioniereinrichtung 17 oder eine Querpositio¬ niereinrichtung 19 umfassen, wobei diese wiederum zu¬ sätzlich Teile der Verbindungseinrichtung 7 umfassen können. In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform sind vier Positioniereinrichtungen 5 gezeigt, die eine Längspositioniereinrichtung 17 und Teile der Verbin¬ dungseinrichtung 7 (die Durchgangslöcher 8) umfassen, und zwei Verbindungseinrichtungen 5 gezeigt, die eine Längspositioniereinrichtung 17, eine Querpositio¬ niereinrichtung 19 und Teile der Verbindungseinrichtung 7 (die Durchgangslöcher 8) umfassen. Bei dieser Ausfüh¬ rungsform ist es vorteilhaft, wenn die beiden Positio¬ niereinrichtungen 5, die Teile der Querpositionierein¬ richtung 19 umfassen, in einer Ebene senkrecht zur Fahrzeuglängsachse 21 einen möglichst großen Abstand voneinander aufweisen, um die Toleranzen bei der Quer¬ positionierung so gering wie möglich zu halten.
Bei dem bisher beschriebenen Kraftfahrzeugrahmen 3 wa¬ ren Positioniereinrichtungen 5 an beiden Kraftfahrzeu- grahmenmodulen Ia, Ib befestigt. In Fällen, in denen es möglich ist, ein Kraftfahrzeugrahmenmodul mit sehr ge¬ ringen Toleranzen herzustellen, kann es ausreichend sein, lediglich das andere Kraftfahrzeugrahmenmodul des Kraftfahrzeugrahmens 3 mit Positioniereinrichtungen 5 auszustatten. In dieser Ausführungsform kann die Posi¬ tioniereinrichtung 5 bspw. mit genau definierten Berei¬ chen von Karosserieträgern des anderen Kraftfahrzeu-
grahmenmoduls zusammenwirken, die somit die Funktion der fehlenden Positioniereinrichtung 5 übernehmen bzw. diese Positioniereinrichtung 5 ersetzen.
Vorliegend wirken eine Hülse 29 und ein Bolzen 27 zu¬ sammen, um das erste Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia an dem zweiten Kraftfahrzeugrahmenmodul Ib zu zentrieren, d. h. in einer Ebene senkrecht zur Fahrzeuglängsachse 21 auszurichten. Sie sind Bestandteil eines Zentrierungs- mittels 25, das die Zentrierung der beiden Kraftfahr- zeugrahmenmodule relativ zueinander bewirkt. Anstelle einer Hülse 29 und eines Bolzens 27 kann das Zentrie¬ rungsmittel 25 andere zentrierende Teile aufweisen, die ebenfalls eine zentrierende Funktion erfüllen, wie z. B. einen Kegel und eine kegelförmige Ausnehmung.
In der zuvor beschriebenen Ausführungsform wird das erste Kraftfahrzeugrahmenmodul Ia zuerst an dem zweiten Kraftfahrzeugrahmenmodul Ib ausgerichtet und erst dann erfolgt über die Verbindungseinrichtung 7 eine Verbin¬ dung des ersten Kraftfahrzeugrahmenmoduls Ia mit dem zweiten Kraftfahrzeugrahmenmodul Ib. In einer alterna¬ tiven Ausführungsform kann die Positionierung und Ver¬ bindung jedoch auch gleichzeitig erfolgen. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn die Anschlagflächen 23 gegen¬ überliegender Positioniereinrichtungen 5 dadurch zur Anlage kommen, daß die Kraftfahrzeugrahmenmodule Ia, Ib miteinander verbunden werden, z. B. dadurch, daß die Schraubverbindung der Verbindungseinrichtung 7 angezo- gen wird.
Ferner wird in der zuvor beschriebenen Ausführungsform die Ausrichtung des ersten Kraftfahrzeugrahmenmoduls Ia an dem zweiten Kraftfahrzeugrahmenmodul Ib in einer Ebene senkrecht zur Fahrzeuglängsachse 21 dadurch be- wirkt, daß zwei beabstandet positionierte Bolzen 27 in zwei Hülsen 29 greifen. Bei derartigen rotationssymme¬ trischen Bauteilen sind zwei derartige Bauteile (zwei derartige Querpositioniereinrichtungen 19) notwendig, um die Ausrichtung in der Ebene (senkrecht zur Fahrzeu- glängsachse 21) zu bewirken. Werden diese rotationssym¬ metrischen Bauteile durch Bauteile ersetzt, die nicht rotationssyranetrisch sind, z. B. durch einen Stahlträ¬ ger mit quadratischem Querschnitt, der paßgenau in eine tunnelförmige Ausnehmung führbar ist, so kann es aus- reichend sein, nur eine Querpositioniereinrichtung 19 vorzusehen.
Bezugszeichenliste
Ia erstes Kraftfahrzeugrahmenmodul
Ib zweites Kraftfahrzeugrahmenmodul 3 Kraftfahrzeugrahmen
5 Positioniereinrichtung
7 Verbindungseinrichtung
8 Durchgangslöcher der Verbindungseinrichtung
9 Fahrgastraum (des Kraftfahrzeuges) 11 Tragstruktur (zur Aufnahme eines Antriebsaggrega¬ tes)
13 Stahlträger
15 Rahmenendstück
17 Längspositioniereinrichtung 19 Querpositioniereinrichtung
21 Fahrzeuglängsachse
23 Anschlagfläche
25 Zentrierungsmittel
27 Bolzen 28 Bolzenplatte
29 Hülse
30 Hülsenplatte
31 Ausnehmung (zur Aufnahme der Rahmenendstücke 15) 33 Ausnehmung (zur Aufnahme des Bolzens 27 oder der Hülse 29)
35 Schraube