Bezeichnung der Erfindung
Nockenwellenversteller
Beschreibung
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft einen Nockenwellenversteller zum Verstellen der relativen Winkellage einer Nockenwelle gegenüber einer Kurbelwelle einer Brennkraft¬ maschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Hintergrund der Erfindung
In der DE 102 48 351 A1 ist ein Nockenwellenversteller zum Verstellen der relativen Winkellage einer Nockenwelle gegenüber einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine offenbart, bei welchem die Verstellung nach Maßgabe einer von einem Stellaggregat angetriebenen Stellwelle erfolgt. Die Stellwelle steht über eine drehspielfreie, lösbare Kupplung in Antriebsverbindung mit ei¬ nem Verstellgetriebe, hier ein als Doppelplanetengetriebe ausgebildetes hoch übersetzendes Dreiwellengetriebe. Ebenso denkbar ist der Einsatz eines Tau¬ melscheibengetriebes oder anderer Dreiwellengetriebe. Durch die getrennte Ausbildung des Stellaggregates einerseits und des Verstellgetriebes anderer¬ seits kann das Stellaggregat komplett vormontiert und aufgrund der lösbaren Kupplung auf einfache Weise eingebaut bzw. ausgewechselt werden. Als mög¬ liche Kupplungen werden Passfederkupplungen, Profilwellenkupplungen wie Polygon-, Zahn-, Keil- und Mehrkant-Wellenkupplungen genannt. Als ein et¬ waiges Drehspiel vermeidende Mittel können vorgespannte Metall- oder Kunst¬ stofffedern, ein Polymerband oder ein Polymer-O-Ring eingesetzt werden, die ein Spiel zwischen einzelnen Kupplungsflächen überbrücken sollen. Weiterhin ist trotz der spielfreien Kupplung dafür gesorgt, dass die Axialbewegung einer Kupplungshälfte der Kupplung gegenüber der anderen Kupplungshälfte der Kupplung ermöglicht ist, so dass eine Wärmeausdehnung von Bauteilen nicht
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behindert wird. Die Kupplung kann als Klauenkupplung ausgebildet sein, wel¬ che axiale Klauen aufweist, die ineinandergreifen, wobei zwischen den Klauen Abstände vorgesehen sind, die durch Zahnelemente eines elastischen, vorge¬ spannten Polymerkranzes drehspielfrei überbrückt sind. Die Klauenkupplung ermöglicht aufgrund der Elastizität des Polymerbandes auch den Ausgleich eines geringen Achsversatzes und wirkt zusätzlich schwingungsdämpfend. Weiterhin wird vorgeschlagen, dass ein Innen- oder Außenteil der Kupplung aus einem elastischen Kunststoff gebildet ist. Für eine rationelle Fertigung und für eine kompakte Bauweise wird darüber hinaus angeregt, dass eine aus Kunststoff bestehende Innen- oder Außenverzahnung direkt auf entsprechende Teile der Zahnwellenkupplung oder auf eine entsprechend ausgebildete metal¬ lische Zwischenbüchse aufvulkanisiert bzw. aufgespritzt sind und dass die Zwi¬ schenbüchse mit der Zahnwellenkupplung vorzugsweise durch Presssitz ver¬ bunden ist.
Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Nockenwellenversteller zu schaffen, der unter Berücksichtigung von Kosten- und/oder Montageaspekten eine gute Anbindung des Verstellgetriebes an die Stellwelle gewährleistet.
Zusammenfassung der Erfindung
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Nockenwellenversteller erfolgt die Übertragung des Antriebsmomentes zwischen Stellwelle und Verstellgetriebe über (aus¬ schließlich) einen radialen Fortsatz einer ersten Kupplungshälfte der Kupplung. Die Nutzung eines derartigen radialen Fortsatzes hat zunächst den Vorteil, dass bei dem Fortsatz eine Übertragung des Antriebsmomentes für einen ge¬ genüber dem Radius der Stellwelle vergrößerten Hebelarm erfolgt. Hierdurch werden kleinere Übertragungskräfte wirksam, was neben einer geringeren Be-
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anspruchung der beteiligten Bauteile verringerte Reibkräfte im Kontakt zwi¬ schen der ersten Kupplungshälfte und einer zugeordneten zweiten Kupplungs¬ hälfte zur Folge hat. Hierdurch können relative Bewegungen der ersten Kupp¬ lungshälfte gegenüber der zweiten Kupplungshälfte innerhalb einer Ebene quer zur Kontaktkraft vereinfacht werden, was beispielsweise einem Ausgleich ther¬ mischer Ausdehnungen dienlich sein kann.
Abweichend zum Stand der Technik ist nicht eine Klauenkupplung mit mehre¬ ren axialen Fortsätzen in Form von Klauen genutzt, sondern es findet lediglich ein einziger radialer Fortsatz Einsatz. Der Fortsatz liegt in Umfangsrichtung spielfrei an der zweiten Kupplungshälfte an. Die spielfreie Gestaltung des Kon¬ taktes zwischen erster und zweiter Kupplungshälfte hat insbesondere Vorteile bei einem während des Betriebes der Brennkraftmaschine auftretenden Rich¬ tungswechsels der Antriebsbewegung oder der Kontaktkraft zwischen erster und zweiter Kupplungshälfte. Durch die spielfreie Ausbildung kann es nicht zu einer ungewollten Veränderung der relativen Winkellage zwischen erster und zweiter Kupplungshälfte kommen, was Ungenauigkeiten hinsichtlich der Ein¬ stellung der gewollten relativen Winkellage zwischen Nockenwelle und Kurbel¬ welle zur Folge hätte. Darüber können spielbedingte stoßartige Beanspru¬ chungen vermieden werden.
Weiterhin ist der radiale Fortsatz in radialer Richtung gegenüber der zweiten Kupplungshälfte verschieblich. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass bei einer toleranzbedingten Exzentrizität der ersten Kupplungshälfte gegenüber der zweiten Kupplungshälfte bzw. der Stellwelle gegenüber dem Verstellgetrie¬ be zumindest die Komponenten in Richtung des radialen Fortsatzes durch den Verschiebe-Freiheitsgrad ausgeglichen werden können. Für den Fall, dass zumindest eine Kupplungshälfte in mehreren Winkellagen gegenüber den zu¬ geordneten Bauteilen montiert werden kann, reicht ein Verschiebefreiheitsgrad in radialer Richtung aus, da in diesem Fall die Exzentrizität so gelegt werden kann, dass diese durch eine Verschiebung in radialer Richtung ausgeglichen werden kann.
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Der vorgenannte Verschiebe-Freiheitsgrad kann beispielsweise in einer glei¬ tenden Bewegung der Kupplungshälften gegeneinander bestehen. Alternativ ist es möglich, dass der Verschiebe-Freiheitsgrad für ein Haften der Kupplungs¬ hälften aneinander bereitgestellt wird, indem der Kontaktbereich oder andere Bereiche der Kupplungshälften elastisch ausgebildet sind, so dass die Ver¬ schiebung einer elastischen Verformung entspricht.
Durch den Verschiebe-Freiheitsgrad ist des weiteren gewährleistet, dass nicht eine Querkraft auf die erste und zweite Kupplungshälfte ausgeübt wird, die von der Größe der Exzentrizität abhängig ist - wie dieses für den oben genannten Stand der Technik der Fall ist. Vielmehr kann für unterschiedliche Exzentrizitä¬ ten in Folge des Verschiebe- Freiheitsgrades eine Montage erfolgen, ohne dass (wesentliche) Querkräfte auf die Kupplungshälften ausgeübt werden.
Eine weitere Verbesserung der Möglichkeiten eines Ausgleiches von Exzentri¬ zitäten ergibt sich, wenn der Fortsatz gegenüber der zweiten Kupplungshälfte parallel zu einer Längsachse der Kupplungshälfte verschwenkbar ist. In diesem Fall ist es erfindungsgemäß auch ermöglicht, Exzentrizitäten auszugleichen, welche nicht (ausschließlich) eine Komponente in Richtung des Verschiebe- Freiheitsgrades besitzen. Derartige Exzentrizitäten können durch eine Überla¬ gerung einer Verschiebung in Richtung des Verschiebe-Freiheitsgrades und einer Verschwenkung ausgeglichen werden. Auch für diese Ausgestaltung kön¬ nen die auf die Kupplungshälften und damit etwaige Lagerungen, beispielswei¬ se des Verstellgetriebes und/oder des Stellaggregates, wirkenden Querkräfte verringert werden.
Vorzugsweise ist zumindest eine Kontaktfläche zwischen Fortsatz und zweiter Kupplungshälfte ballig ausgebildet. Ballige Kontaktflächen haben einerseits den Vorteil, dass sich verbesserte und leichter zu modellierende Kontaktbedin¬ gungen ergeben, da sich einem Hertzschen Kontakt ähnliche Kontaktflächen ergeben. Andererseits kann durch eine ballige Ausbildung auf besonders ein¬ fache Weise ein Verschiebe-Freiheitsgrad und die zuvor erläuterte Verschwen-
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kung um eine parallel zu einer Längsachse der Kupplungshälfte orientierte Längsachse gewährleistet werden.
Eine besonders einfache Fertigung ergibt sich, wenn der Fortsatz separat von der Stellwelle ausgebildet ist und über eine Welle-Nabe-Verbindung mit dieser verbunden ist. In diesem Fall kann der Fortsatz mit der zugeordneten Nabe separat von der Stellwelle gefertigt werden. Weiterhin stellen die bekannten Welle-Nabe-Verbindungen zuverlässige und einfach herzustellende Verbin¬ dungen zwischen einer Antriebswelle und einem Abtriebskörper, hier der Fort¬ satz, dar.
Für einen besonderen Nockenwellenversteller beinhaltet die Welle-Nabe- Verbindung eine Presspassung, die beispielsweise mit einer thermischen Be¬ handlung hergestellt worden ist, eine stoffschlüssige Verbindung wie eine Ver¬ klebung oder Verschweißung oder eine formschlüssige Verbindung, beispiels¬ weise eine Passfeder oder eine Keilwellenverzahnung, oder ein Befestigungs¬ mittel wie beispielsweise eine Verschraubung zwischen Fortsatz und Stellwelle.
In einem besonders Material sparenden, kostengünstigen Verfahren ist der Fortsatz spanlos hergestellt, beispielsweise mittels Sintern, Fließpressen, Strangpressen oder Umformung eines Bleches. Hierdurch kann ein den me¬ chanischen Anforderungen entsprechender Fortsatz auf besonders einfache Weise hergestellt werden, wobei beispielsweise ein Blechbiegeteil auch hin¬ sichtlich des Bauteil gewichtes vorteilhaft ist.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass der Fortsatz separat von der Stellwelle ausgebildet ist und in eine Ausnehmung der Stell¬ welle eingesetzt ist. Die Ausnehmung kann hierbei in der Stellwelle schon bei deren Fertigung vorgesehen sein oder später durch spanende Bearbeitung oder Einbringen einer Bohrung in diese eingebracht werden, ohne dass die eigentliche Fertigung der Stellwelle erschwert wird. Für den Fortsatz können beliebige Materialien gewählt und Herstellungsverfahren eingesetzt werden, also auch solche abweichend zu denen der Stellwelle. Durch das Einsetzen
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des Fortsatzes in die Ausnehmung kann eine form- und/oder reibschlüssige Verbindung hergestellt werden. Alternativ oder zusätzlich sind Stoff schlüssige Verbindungen und/oder Befestigungsmittel möglich.
Die Übertragung des Antriebsmomentes zwischen dem Fortsatz und der zwei¬ ten Kupplungshälfte erfolgt beispielsweise über einen axialen Vorsprung der zweiten Kupplungshälfte, an dem der radiale Fortsatz zur Kraftübertragung in Umfangsrichtung anliegt. Alternativ schlägt die Erfindung vor, dass der Fortsatz in Umfangsrichtung spielfrei in einer radialen Ausnehmung der zweiten Kupp¬ lungshälfte Aufnahme findet. Eine derartige radiale Ausnehmung aus der zwei¬ ten Kupplungshälfte kann auf besonders einfache Weise gefertigt werden, wo¬ bei unter Umständen die axiale Baulänge der zweiten Kupplungshälfte gegen¬ über der Ausführungsform mit einem axialen Vorsprung verringert werden kann
Für einen besonderen Nockenwellenversteller entsprechend der Erfindung ist die radiale Ausnehmung im Querschnitt der zweiten Kupplungshälfte ungefähr Ω-förmig ausgebildet. Hierbei liegt die zweite Kupplungshälfte im engsten Be¬ reich der Ω-förmigen Ausnehmung an dem Fortsatz - im Wesentlichen unab¬ hängig von einer etwaigen Verschwenkung - an. Die Erweiterung der Ω- förmigen Ausnehmung dient dazu, Verschiebungen und Verschwenkungen des Fortsatzes gegenüber der zweiten Kupplungshälfte bei exzentrischer Montage zu ermöglichen.
Vorzugsweise ist die Ausnehmung als eine axiale Nut einer als Hohlwelle aus¬ gebildeten zweiten Kupplungshälfte gestaltet. Hierbei kann die zweite Kupp¬ lungshälfte unmittelbar ein Getriebeelement des Verstellgetriebes darstellen. Eine derartige Ausnehmung ist auf besonders einfache Weise herstellbar, wo¬ bei auch eine Montage durch eine derartige Nut vereinfacht werden kann, da hierzu lediglich die erste Kupplungshälfte mit dem Fortsatz in die axiale Nut einzusetzen ist.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Nocken- wellenverstellers ist die erste Kupplungshälfte mit dem Fortsatz axial gegen-
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über der zweiten Kupplungshälfte verschieblich. Hierbei kann über die gesamte axiale Verschieblichkeit eine Spielfreiheit vorgesehen sein oder aber lediglich in einem Teilbereich der axialen Verschieblichkeit. Ein derartiger axialer Ver- schiebe-Freiheitsgrad ist einerseits vorteilhaft für eine Montage, da in dem Fall, dass die Lage der ersten und zweiten Kupplungshälfte noch nicht festgelegt ist, bereits eine Verbindung zwischen Fortsatz und zweiter Kupplungshälfte herge¬ stellt werden kann und gleichermaßen eine axiale Verschiebung zwischen ers¬ ter Kupplungshälfte und zweiter Kupplungshälfte noch möglich ist. Für montier¬ te Kupplungshälften hat der axiale Verschiebe-Freiheitsgrad den Vorteil, dass Verschiebungen des Fortsatzes gegenüber der zweiten Kupplungshälfte in Folge von Wärmeausdehnungen der Stellwelle oder des Stellaggregates oder von anderen Bauteilen des Nockenwellenverstellers erfolgen können, ohne dass Axialkräfte in die Kupplungshälften, das Verstellgetriebe und/oder das Stellaggregat eingeleitet werden, welche zusätzliche Belastungen, insbesonde¬ re für Lager, darstellen würden.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung erfolgt der Kraftfluss zwischen Fortsatz und zweiter Kupplungsfläche über ein in Umfangsrichtung elastisches Element. Hierbei können für das elastische Element die in der DE 102 48 351 A1 genannten elastischen Mitteln wie beispielsweise Metallfedern oder ein Polymerband zum Einsatz kommen. In diesem Fall ist unter spielfreiem Anlie¬ gen des radialen Fortsatzes an der zweiten Kupplungshälfte ein Spiel unter¬ halb von 0,6° zu verstehen, welches sich durch das elastische Element ergibt. Neben einer Elastizität in Umfangsrichtung kann das elastische Element wei¬ terhin auch für eine axiale elastische Anbindung sorgen. Es ist ebenfalls mög¬ lich, dass der Fortsatz selber oder ein den Fortsatz bildender Stift eine eigene Elastizität aufweisen, so dass diese selbst das elastische Element bilden.
Vorzugsweise findet als elastisches Element ein Elastomerkörper, ein Thermo¬ plast oder ein Duroplast Einsatz, welcher an ein Bauteil der Kupplung wie den Fortsatz, den Stift und/oder die zweite Kupplungshälfte anvulkanisiert ist. Ein derartiger Verbundkörper stellt hinsichtlich der Fertigungsanforderungen und der mechanischen Eigenschaften ein optimiertes Bauteil dar.
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Ein verbessertes dynamisches Verhalten des Nockenwellenverstellers und eine Verringerung von Lageranforderungen ergeben sich, wenn die den Fortsatz aufweisende Kupplungshälfte ein Massenausgleichselement aufweist. Mittels des Massenausgleichselementes erfolgt eine Kompensation einer Unwucht, die in Folge des Fortsatzes entstehen könnte. Bei einer nicht ausgeglichenen Un¬ wucht würden rotierende Massekräfte entstehen, welche zu Schwingungsanre¬ gungen und erhöhten Belastungen der Lager führen könnten.
Entsprechend einer Variante der Erfindung sind die erste Kupplungshälfte und damit der Fortsatz drehfest mit der Stellwelle verbunden.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Be¬ schreibung und den Zeichnungen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen, in denen Ausführungsbeispiele der Erfin¬ dung schematisch dargestellt sind. Es zeigen:
Figur 1 einen Nockenwellenversteller mit einer Stellwelle und einem Ver¬ stellgetriebe, die durch eine Kupplung miteinander verbunden sind (Stand der Technik);
Figur 2 eine Kupplung mit einer ersten Kupplungshälfte und einer zweiten Kupplungshälfte im Längsschnitt;
Figur 3 die Kupplung gemäß Fig. 2 in Vorderansicht;
Figur 4 eine erste Kupplungshälfte der Kupplung gemäß Fig. 2 im Längs¬ schnitt;
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Figur 5 die erste Kupplungshälfte gemäß Fig. 4 in Vorderansicht;
Figur 6 eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungsform der ersten Kupplungshälfte im Längsschnitt;
Figur 7 die erste Kupplungshälfte gemäß Fig. 6 in Vorderansicht;
Figur 8 eine zweite Kupplungshälfte der Kupplung gemäß Fig. 2 im Längsschnitt;
Figur 9 die zweite Kupplungshälfte gemäß Fig. 8 in Vorderansicht;
Figur 10 eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungsform einer Kupp¬ lung im Längsschnitt;
Figur 11 die Kupplung gemäß Fig. 10 in Vorderansicht;
Figur 12 die Kupplung gemäß Fig. 10 und 11 in Draufsicht;
Figur 13 die Kupplung gemäß Fig. 10 bis 12 für eine exzentrische Anord¬ nung der Stellwelle gegenüber dem Verstellgetriebe;
Figur 14 ein Detail XIV-XIV gemäß Fig. 13.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
In Fig. 1 ist beispielhaft ein elektrischer Nockenwellenversteller 1 mit einem Verstellgetriebe 2 und einem elektrischen Stellaggregat 3 dargestellt, die als getrennte Einheiten ausgebildet und durch eine Kupplung 18 lösbar verbunden sind.
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Das Verstellgetriebe 2 ist ein Dreiwellengetriebe, welches als Exzentergetriebe eine hohe Übersetzung (Übersetzungsbereich von 1 :30 bis 1 :250) und einen hohen Wirkungsgrad aufweist. Das Verstellgetriebe 2 besitzt eine Antriebs¬ und eine Abtriebswelle sowie eine Verstellgetriebewelle 9. Die Antriebswelle ist mit einem Kettenrad 5 ausgebildet und steht mit einer nicht dargestellten Kur¬ belwelle über eine ebenfalls nicht dargestellte Kette in drehfester Verbindung. Die Abtriebswelle ist als Abschlusswand 6 ausgeführt, die mittels einer Spann¬ schraube 7 drehfest mit einer Nockenwelle 8 verbunden ist. Die Verstellgetrie¬ bewelle 9 ist als Exzenterwelle ausgebildet, die gemäß dem in Fig. 1 darge¬ stellten Ausführungsbeispiel über die als Zweikantwellenkupplung 4 ausgebil¬ dete Kupplung 18 mit einer Stellwelle 10 praktisch drehspielfrei, jedoch axial verschiebbar verbunden ist. Die Verstellgetriebewelle 9 dient zum Antrieb zweier Stirnräder 11 , 12, die mit einer Innenverzahnung 13 des Kettenrades 5 kämmen und das Verstellmoment über Stifte 14 und über die Abschlusswand 6 auf die Nockenwelle 8 übertragen. Das elektrische Stellaggregat 3 besitzt ei¬ nen Stator 15, der am Zylinderkopf 16 befestigt ist und einen Dauermagnetrotor 17, der sich mit der Stellwelle 10 dreht (vgl. hinsichtlich weiterer Details auch DE 102 48 351 A1). Im Folgenden wird die Längsachse des Verstellgetriebes bzw. des Stellaggregates mit der Achse X-X bezeichnet. Radial bezeichnet eine Richtung quer zur Längsachse.
Abweichend zu der in Fig. 1 dargestellten Bauart des Nockenwellenverstellers 1 kann jeder beliebige andere bekannte Bautyp eines Nockenwellenverstellers eingesetzt werden, bei welchem eine Übertragung einer Antriebsbewegung von einer Stellwelle 10 über eine Kupplung 18 zu einer Verstell getriebewelle 9 er¬ folgen muss, beispielsweise ein Nockenwellenversteller mit einem Taumel¬ scheibengetriebe.
Gemäß den Fig. 2 bzw. 3 ist eine erfindungsgemäße Kupplung 18 im Längs¬ schnitt bzw. in einer Vorderansicht dargestellt. Eine erste Kupplungshälfte 19 ist drehfest mit der Stellwelle 10 verbunden. Für das in den Fig. 2 und 3 darge¬ stellte Ausführungsbeispiel ist die erste Kupplungshälfte 19 als Blech-Biegeteil oder als (Gesenk-) Schmiedeteil ausgebildet. Die erste Kupplungshälfte 19
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besitzt eine Bohrung 20, im Bereich derer die erste Kupplungshälfte 19 an die Steilwelle 10 angebunden ist. Weiterhin besitzt die erste Kupplungshälfte einen radialen Fortsatz 21 , welcher eine Art Finger oder einen Nocken bildet. Die erste Kupplungshälfte 19 ist im Halblängsschnitt jeweils U-förmig ausgebildet mit einem Grundschenkel 22 und zwei Seitenschenkeln 23, 24, wobei der Ab¬ stand der Seitenschenkel 23, 24 im Bereich des radialen Fortsatzes maximal ist (12-Uhr-Stellung in Fig. 3) und in Umfangsrichtung zur gegenüberliegenden Seite (6-Uhr-Stellung in Fig. 3) kontinuierlich abnimmt. Radial innenliegend begrenzt der Seitenschenkel 24 die Bohrung 20.
Die zweite Kupplungshälfte 25 besitzt einen im Halblängsschnitt U-förmigen, um die Achse X-X mit veränderlichem Abstand und mit unterschiedlichen radia¬ len Erstreckungen umlaufenden Metallkörper 26 mit einem Grundschenkel 27 und zwei parallelen Seitenschenkeln 28, 29. An dem radial innenliegenden Seitenschenkel 29 ist beidseitig ein elastisches Element 30 angebracht, insbe¬ sondere ein Elastomerkörper anvulkanisiert. Die zweite Kupplungshälfte 25 klemmt zwischen dem elastischen Element 30 und dem radial außenliegenden Seitenschenkel 28 ein rohrförmiges Ende der Verstellgetriebewelle 9 ein, so dass die zweite Kupplungshälfte 25 und die Verstellgetriebewelle 9 drehfest miteinander verbunden sind. In dem radial außenliegenden Endbereich des radialen Fortsatzes 21 liegt dieser im Bereich von Kontaktflächen 31 , 32 in beide Umfangsrichtungen spielfrei, insbesondere unter Vorspannung des elas¬ tischen Elementes 30, an dem elastischen Element 30 und damit an der zwei¬ ten Kupplungshälfte 25 an. Hierzu besitzt die zweite Kupplungshälfte 25 in der in Fig. 3 dargestellten Ansicht eine radiale Ausnehmung 39 mit im Wesentli¬ chen Ω-förmiger Innenkontur 33. Im engsten Bereich der Ω-förmigen Innenkon¬ tur 33 werden die Kontaktflächen 31 , 32 gebildet, während in dem Bereich der Erweiterung der Ω-förmigen Innenkontur 33 zwischen zweiter Kupplungshälfte 25 und radialem Fortsatz 21 ein Spalt 40 sowohl in radialer Richtung als auch in Umfangsrichtung gebildet ist. Im Bereich der Kontaktflächen 31 , 32 bzw. des engsten Bereiches der Ω-förmigen Innenkontur 33 ist die zweite Kupplungs¬ hälfte 25 in der in Fig. 3 dargestellten Ansicht ballig bzw. konvex ausgebildet, während der radiale Fortsatz 21 in dem korrespondierenden Bereich eben oder
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konkav mit einer kleineren Krümmung als die balligen Bereiche der zweiten Kupplungshälfte 25 ausgebildet ist.
Fig. 4 und 5 zeigen die separat von der Stellwelle 10 ausgebildete erste Kupp¬ lungshälfte 19.
Fig. 6 und 7 zeigen eine alternative Ausgestaltungsform der ersten Kupplungs¬ hälfte 19, wobei diese eine unveränderte Außenkontur aufweist, aber nicht mit einem U-förmigen Halblängsschnitt gebildet ist, sondern vielmehr aus einem Vollmaterial.
Fig. 8 und 9 zeigen die separat von der Stellgetriebewelle 9 ausgebildete zwei¬ te Kupplungshälfte.
Eine alternative Ausgestaltungsform der Erfindung ist in den Fig. 10 bis 14 dargestellt. Die Stellwelle 10 besitzt demgemäß in dem der Verstellgetriebewel¬ le 9 zugewandten Endbereich eine Querbohrung 34, in welcher fest ein Stift 35 aufgenommen ist. Die als Hohlwelle ausgebildete Verstellgetriebewelle 9 be¬ sitzt in dem der Stellwelle 10 zugewandten Endbereich eine nach außen offe¬ ne, parallel zur Längsachse X-X orientierte Nut 36, durch die der Stift 35 radial hindurchtritt, in welcher der Stift 35 in Richtung der Längsachse X-X ver¬ schieblich ist und deren Seitenflächen 37, 38 spielfrei in Umfangsrichtung an dem Stift 35 anliegen. Auf der der Nut 36 abgewandten Seite ragt der Stift 35 nur so weit aus der Stellwelle 10 heraus, dass der Stift 35 hier nicht in Berüh¬ rung mit der Verstellgetriebewelle 9 kommt. Die Seitenflächen 37, 38 der Nut 36 sind in dem in Fig. 11 dargestellten Querschnitt ballig bzw. konvex ausge¬ bildet.
In Fig. 13 und 14 ist die Kupplung 18 dargestellt für den Fall, dass Stellwelle 10 und Verstellgetriebewelle 9 eine Exzentrizität 41 aufweisen. Eine derartige Ex¬ zentrizität 41 kann bei unveränderter Lage der Verstell getriebewelle 9 und leichter Verdrehung der Stellwelle 10 dadurch ausgeglichen werden, dass der Stift 35 an den balligen Seitenflächen 37, 38 der Nut 36 abwälzt, wobei auch
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während dieser Verschwenkbewegung des Stiftes 35 der Stift 35 spielfrei zwi¬ schen den Seitenflächen 37, 38 aufgenommen ist. Ein Betrieb des Nockenwel- lenverstellers 1 ist damit auch für eine exzentrische Montage von Stellaggregat 3 und Verstellgetriebe 2 möglich. In dem in Fig. 13 dargestellten Ausführungs¬ beispiel ist die Exzentrizität 41 dargestellt für den Fall, dass diese quer zu dem Verschiebe-Freiheitsgrad orientiert ist, welcher durch die balligen Seitenflä¬ chen 37, 38 für den Stift 35 vorgegeben ist. In diesem Fall wird die Exzentrizität im Wesentlichen durch eine Verschwenkung des Stiftes 35 gegenüber der zweiten Kupplungshälfte 25 ausgeglichen(Abwälzbewegung an den balligen Seitenflächen 37, 38 ). In einem anderen Fall, in dem die Exzentrizität 41 in Richtung des vorgenannten Verschiebe-Freiheitsgrades orientiert ist, kann diese durch eine reine Verschiebung ohne eine Verschwenkung ausgeglichen werden. Für abweichend von diesen beiden Sonderstellungen beliebige Orien¬ tierungen der Exzentrizität ergibt sich eine Überlagerung der Verschwenkung und der Verschiebung entsprechend dem Verschiebe-Freiheitsgrad.
Bei der ersten Kupplungshälfte 19 handelt es sich vorzugsweise um ein Stahl¬ teil. Alternativ können auch andere Materialien wie z. B. Aluminium, Messing, Sinterstahl o. ä. zum Einsatz kommen. Die zweite Kupplungshälfte 25 ist vor¬ zugsweise mit einem Elastomerverbundteil ausgebildet, welches aus einem Stahl-, Aluminium- oder Messingträger und einem aufvulkanisierten Elastomer, Thermoplast oder Duroplast bestehen kann und auf die Verstellgetriebewelle 9 aufgepresst oder in diese eingepresst ist. Alternativ ist es ebenfalls möglich, dass der Elastomerkörper unmittelbar auf die Verstellgetriebewelle 9 ohne zu¬ sätzliches Trägerteil aufvulkanisiert ist.
Alternativ zu den dargestellten Ausführungsbeispielen ist es möglich, dass die erste Kupplungshälfte 19 mit dem Fortsatz 21 drehfest mit der Verstellgetrie¬ bewelle 9 verbunden ist, während die zweite Kupplungshälfte 25 drehfest mit der Stellwelle 10 verbunden ist. Ebenfalls denkbar ist es, dass alternativ oder zusätzlich zu dem der zweiten Kupplungshälfte 25 zugeordneten elastischen Element ein elastisches Element dem Fortsatz 21 zugeordnet ist.
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Selbstverständlich ist auch eine Kombination eines radialen Fortsatzes 21 ge¬ mäß Fig. 4, 6 mit einer Nut 36 oder eines Stiftes 35 mit einer Ω-förmigen Aus¬ nehmung 39 möglich. Die Nut 36 und/oder der Stift 35 können ebenfalls im Bereich einer Kontaktfläche mit einem elastischen Element 30 versehen sein.
Möglich ist natürlich auch, dass die Ω-förmigen Ausnehmung 39 an der E- Motoren welle und der Stift 35, bzw. die erste Kupplungshälfte 19 an der Ge¬ triebeeingangsseite ausgebildet ist.
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Bezugszeichenliste
1 Nockenwel I enverstel I er
2 Verstellgetriebe
3 Stellaggregat
4 Zweikantwellenkupplung
5 Kettenrad
6 Abschlusswand
7 Spannschraube
8 Nockenwelle
9 Verstellgetriebewelle
10 Stell welle
11 Stirnrad
12 Stirnrad
13 Innenverzahnung
14 Stift
15 Stator
16 Zylinderkopf
17 Dauermagnetrotor
18 Kupplung
19 erste Kupplungshälfte
20 Bohrung
21 radialer Fortsatz
22 Grundschenkel
23 Seitenschenkel
24 Seitenschenkel
25 zweite Kupplungshälfte
26 Metallkörper
27 Grundschenkel
28 Seitenschenkel
29 Seitenschenkel
30 elastisches Element
31 Kontaktfläche
32 Kontaktfläche
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33 Innenkontur
34 Querbohrung
35 Stift
36 Nut
37 Seitenfläche
38 Seitenfläche
39 Ausnehmung
40 Spalt
41 Exzentrizität