VERFAHREN FUR DIE PRÜFUNG VON BANKNOTEN MITTELS MUSTERERKENNUNG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Prüfung von Banknoten, insbe¬ sondere die Prüfung der Echtheit der Banknoten mittels infrarotem Licht.
Bei der Prüfung von Banknoten werden besondere Merkmale der Banknoten mit speziellen physikalische Eigenschaften untersucht, um beispielsweise die Echtheit und/ oder die Art (Währung, Denomination) und/ oder den Zu¬ stand der Banknoten beurteilen zu können. Zu diesem Zweck werden Senso¬ ren verwendet, um die Eigenschaften der Banknoten bzw. deren Merkmale mechanisch, akustisch, optisch, elektrisch, magnetisch usw. zu erfassen. Aus den von den Sensoren dabei erzeugten Signalen werden Daten abgeleitet, um die jeweils gewünschte Prüfung von Echtheit, Art, Zustand usw. der Banknoten mittels Vergleichsdaten vornehmen zu können.
Um eine zufriedenstellende Prüfung der Banknoten gewährleisten zu kön- nen, wird bereits bei der Ableitung der Daten von den Signalen der Sensoren erheblicher Aufwand betrieben. Aber auch die Beurteilung der Daten mittels der Vergleichsdaten wird mit teilweise sehr großem Aufwand betrieben, bei¬ spielsweise durch den Einsatz umfangreicher statistischer Berechnungen.
Auch die Gewinnung der Vergleichsdaten ist in der Regel sehr problema¬ tisch und personalintensiv, da eine große Menge von Banknoten ausgewertet werden muß, um für die Überprüfung geeignete Merkmale der Banknoten so geschickt auszuwählen, daß es beispielsweise mittels der Vergleichsdaten sicher vermieden werden kann, Fälschungen bei der Prüfung von Banknoten nicht zu erkennen.
Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren für die Prü¬ fung von Banknoten, insbesondere die Prüfung der Echtheit der Banknoten mittels infrarotem Licht, anzugeben, das mit verringertem Aufwand reali¬ siert werden kann. Trotzdem soll bei dem Verfahren gewährleistet sein, daß die Prüfung der Banknoten mit hoher Qualität und großer Sicherheit durch¬ geführt wird, um z. B. das Nichterkennen von gefälschten Banknoten zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merk- malen des Anspruchs 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren für die Prüfung von Banknoten, ins¬ besondere die Prüfung der Echtheit der Banknoten mittels infrarotem Licht, sind folgende Schritte vorgesehen: Anregen der zu prüfenden Banknote; Erfassen einer durch die Anregung erzeugten Reaktion der Banknote; Erzeugen eines aus Bildpunkten zusammengesetzten ersten Abbilds der Banknote aus der erfaßten Reaktion, wobei jeder Bildpunkt durch einen Wert für die Stärke der Reaktion der Banknote an der jeweiligen Stelle jedes Bildpunkts charakterisiert ist; Erzeugen eines zweiten Abbilds aus den BiId- punkten des ersten Abbilds, wobei Bildpunkte des zweiten Abbilds als helle Bildpunkte eingestuft werden, falls die Werte für die Stärke der Reaktion der entsprechenden Bildpunkte des ersten Abbilds auf oder über einer Schwelle liegen und wobei Bildpunkte des zweiten Abbilds als dunkle Bildpunkte eingestuft werden, falls die Werte für die Stärke der Reaktion der entspre- chenden Bildpunkte des ersten Abbilds unter der Schwelle liegen; Bereit¬ stellen einer die zu prüfende Banknote repräsentierenden Vorlage, deren Bildpunkte hell, dunkel oder unbestimmt sind; Vergleichen der Bildpunkte des zweiten Abbilds mit den Bildpunkten der Vorlage und Ermitteln einer Anzahl von Bildpunkten des zweiten Abbilds, die nicht mit den entspre-
chenden Bildpunkten der Vorlage übereinstimmen, wobei unbestimmte Bildpunkte der Vorlage nicht berücksichtigt werden; und Prüfung der Bank¬ note mittels der Anzahl der nicht übereinstimmenden Bildpunkte des zwei¬ ten Abbilds, wobei das Ergebnis der Prüfung positiv ist, falls die Anzahl un- ter einem vorgebbaren Wert liegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist insbesondere den Vorteil auf, daß eine schnelle und effektive Prüfung von Banknoten zur Verfügung steht, die eine sichere und gute Prüfung der Banknoten ohne großen Aufwand erlaubt, da die Prüfung auf dem direkten Vergleich von Bildpunkten beruht. Auf¬ wendige statistische Bearbeitungsschritte bei der Prüfung von Banknoten sind nicht erforderlich.
Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängi- gen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungs¬ form anhand von Figuren.
Es zeigt:
Figur 1 eine Ausführungsform einer Banknotenbearbeitungsmaschine für die Prüfung von Banknoten, und
Figur 2 eine beispielhafte Banknote und deren von Sensoren erzeugtes Ab¬ bild und die daraus abgeleiteten Daten sowie Vergleichsdaten.
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines prinzipiellen Aufbaus einer Banknotenbearbeitungsmaschine 11 für die Prüfung von Banknoten.
Die Banknotenbearbeitungsmaschine 11 weist ein Eingabefach 20 für die Eingabe von zu prüfenden Banknoten BN auf, in welches ein Vereinzeier 22 eingreift. Der Vereinzeier 22 erfaßt jeweils eine der zu prüfenden Banknoten BN und übergibt die einzelne Banknote einem Transportsystem 23, welches die einzelne Banknote durch eine Sensoreinrichtung 30 transportiert. In der Sensoreinrichtung 30 werden Merkmale jeder einzelnen Banknote erfaßt, die beispielsweise für die Beurteilung der Echtheit und/ oder der Art (Währung, Denomination) und/ oder des Zustands usw. der Banknote relevant sind.
Derartige Merkmale können beispielsweise von verschiedenen Sensoren me¬ chanisch, akustisch, optisch, elektrisch und/ oder magnetisch erfaßt werden. Bekannte Echtheitsmerkmale umfassen beispielsweise Druckfarben mit be¬ sonderen optischen und/ oder magnetischen Eigenschaften, metallische oder magnetische Sicherheitsfäden, die Verwendung von aufhellerfreiem Bankno- tenpapier, in einem elektrischen Schaltkreis enthaltene Informationen usw. Die Art der Banknote wird z. B. durch ihre Größe, Druckmuster, Farben usw. festgelegt, wohingegen der Zustand der Banknote beispielsweise aus dem optischen Erscheinungsbild (Verschmutzung) abgeleitet werden kann.
Die Merkmale werden von der Sensoreiήrichtung 30 erfaßt und entspre¬ chende Signale der Sensoreinrichtung 30 an eine Steuereinrichtung 40 über¬ geben. Die Steuereinrichtung 40 leitet aus den Signalen der Sensoreinrich¬ tung 30 Daten ab, die mit Vergleichsdaten verglichen werden, welche die Erkennung von echten bzw. gefälschten und/ oder fälschungsverdächtigen Banknoten, die Art der Banknoten, den Zustand der Banknoten usw. ermög¬ lichen.
Die Vergleichsdaten sowie für den Betrieb der Banknotenbearbeitungsma¬ schine 11 erforderliche Programme liegen als Software vor und sind in der Steuereinrichtung 40 bzw. einem der Steuereinrichtung 40 zugeordneten, nichtflüchtigen Speicher 41 gespeichert. Der nichtflüchtige Speicher 41 kann z. B. von einem EEPROM, einem Flash-Speicher, einer Festplatte usw. gebil¬ det werden. Zusätzlich kann an die Steuereinrichtung 40 ein Arbeitsspeicher 42 angeschlossen sein, welcher zur Ausführung der Software dient.
Anhand des von der Steuereinrichtung 40 durchgeführten Vergleichs der Daten der jeweiligen Banknote mit den Vergleichsdaten wird eine im Trans¬ portsystem 23 angeordnete Weiche 24 angesteuert, um die Banknote bei¬ spielsweise in Ausgabefächern 25 oder 27 abzulegen. Dabei kann es bei¬ spielsweise vorgesehen sein, daß in das Ausgabefach 25 echte Banknoten BN abgelegt werden, wohingegen in das Ausgabefach 25 Banknoten BN abge- legt werden, die von der Steuereinrichtung 40 als Fälschungen oder fäl¬ schungsverdächtige Banknoten eingestuft wurden.
Zur Steuerung der Banknotenbearbeitungsmaschine 10 durch eine Bedien¬ person ist eine Ein-/ Ausgabeeinrichtung 45 mit der Steuereinrichtung 40 verbunden, um der Bedienperson beispielsweise die Auswahl bestimmter Bearbeitungsmodi zu ermöglichen, beziehungsweise die Bedienperson über die Bearbeitung der Banknoten BN zu informieren.
Nachfolgend wird anhand von Figur 2, die eine beispielhafte Banknote und deren von Sensoren erzeugtes Abbild und die daraus abgeleiteten Daten so¬ wie Vergleichsdaten darstellt, das erfindungsgemäße Verfahren für die Prü¬ fung von Banknoten näher beschrieben. Beispielhaft wird dabei die Prüfung der Echtheit von Banknoten mittels infrarotem Licht beschrieben.
Figur 2a zeigt eine Banknote 50, wie sie vom Auge wahrgenommen werden kann. Die Banknote 50 weist Gestaltungselemente 51 bis 57, wie einen Si¬ cherheitsfaden 51, eine Wertangabe 52, Druckelemente 53 bis 55, eine Serien¬ nummer 56 und ein Sicherheitselement 57, z. B. ein HoIo- oder Kinegramm, auf.
Figur 2b zeigt ein Abbild 60' der Banknote 50, welches von Signalen eines in der Sensoreinrichtung 30 enthaltenen Infrarotsensors gebildet wird. Dazu wird die Banknote 50 in der Sensoreinrichtung 30 mit infrarotem Licht be- leuchtet und das durch die Banknote 50 transmittierte Licht wird vom Infra¬ rotsensor detektiert.
Das für die Banknote 50 verwendete Material, z. B. Papier oder Kunststoff, absorbiert infrarotes Licht nur wenig, weshalb das Abbild 60' der Banknote 50 an Stellen, die nicht von einem der Gestaltungsmerkmale 51 bis 57 be¬ deckt sind, hell erscheint. Da der Sicherheitsfaden 51 und das Sicherheit¬ selement 57 metallische Schichten aufweisen, kann das Infrarotlicht diese Bereiche der Banknote 50 nicht durchdringen, die entsprechenden Bereiche im Abbild 60' der Banknote 50 erscheinen deshalb dunkel. Bestimmte Druck- färben enthalten Bestandteile, welche infrarotes Licht mehr oder weniger stark absorbieren, weshalb das infrarote Licht in den Bereichen der Wertan¬ gabe 52, der Druckelemente 53 bis 55 sowie der Seriennummer 56 unter¬ schiedlich stark absorbiert wird. Die Druckfarbe der Seriennummer 56 ent¬ hält beispielsweise einen hohen Anteil an infrarotem Licht absorbierenden Bestandteilen, der Bereich der Seriennummer 56 erscheint deshalb im Abbild 60' der Banknote 50 dunkel. Auch des Druckelement 55 weist einen hohen Anteil an infrarotem Licht absorbierenden Bestandteilen auf, weshalb auch dieser Bereich im Abbild 60' der Banknote 50 dunkel ist. Die Druckelemente 53 weisen nur einen geringen Anteil an infrarotem Licht absorbierenden Be-
standteilen auf, weshalb das infrarote Licht in diesem Bereich nur wenig ab¬ sorbiert wird und im Abbild 60' der Banknote 50 weniger dunkel erscheint. Dagegen weisen die Wertangabe 52 und die Druckelemente 53 keine infraro¬ tes Licht absorbierenden Bestandteile auf, weshalb das infrarote Licht in die- sen Bereichen nicht oder nur in geringem Maß von der Druckfarbe absor¬ biert wird und im Abbild 60' der Banknote 50 hell erscheint.
Von dem Infrarotsensor der Sensoreinrichtung 30 werden die Signalstärken an den jeweiligen Stelle der Banknote 50 unter Steuerung der Steuereinrich- tung 40 ermittelt, z. B. in Form von Bildpunkten oder Pixeln. Figur 2c zeigt ein entsprechendes erstes Abbild 60 der Banknote 50 in der Art eines Graustufenbilds, das in Bildpunkte oder Pixel aufgeteilt ist. Die Pixel des Abbilds 60 stellen Daten der Banknote 50 dar, die für die weitere Bearbei¬ tung bzw. Auswertung z. B. im Arbeitsspeicher 42 gespeichert werden.
Anschließend nimmt die Steuereinrichtung 40 eine Schwellenentscheidung vor, um zu entscheiden, ob ein Pixel hell oder dunkel ist. Dabei wird ein Pi¬ xel als dunkel eingestuft, wenn die vom Infrarotsensor ermittelte Signalstär¬ ke des Pixels unterhalb einer vorgegebenen Schwelle liegt. Liegt die Signal- stärke auf oder über der Schwelle, wird das Pixel als hell eingestuft. Diese Schwellenentscheidung kann auch für jedes Pixel durchgeführt werden, be¬ vor dieses im Arbeitsspeicher 42 gespeichert wird. Dadurch entstehen Daten eines in Figur 2d dargestellten, zweiten Abbilds 70 der Banknote 50, welches nur helle Bereiche und dunkle Bereiche 51, 55, 56, 57 aufweist, und z. B. Wer- te von 1 für helle Pixel und 0 für dunkle Pixel aufweist, die im Arbeitsspei¬ cher 42 für die weitere Bearbeitung bzw. Auswertung gespeichert werden.
Die für die Entscheidung verwendete Schwelle kann mittels eines statisti¬ schen Verfahrens iterativ ermittelt werden. Dabei wird angestrebt, die Grauwerteigenschaften der hellen bzw. dunklen Bereiche stabil zu lassen, so daß diese eine geringe Standardabweichung aufweisen. Die verwendete Schwelle wird vorteilhaft für jede bearbeitete Banknote mittels des statisti¬ schen Verfahrens ermittelt. Dabei kann es vorgesehen sein, daß von einer hypothetischen Schwelle ausgegangen wird. Mit der hypothetischen Schwelle wird die statistische Verteilung der sich ergebenden hellen und dunklen Bereiche bestimmt. Die bestimmte Verteilung wird analysiert und die hypothetische Schwelle verändert. Anschließend wird mit der veränder¬ ten Schwelle erneut die statistische Verteilung bestimmt. Ergibt sich für eine Schwelle eine stabile Verteilung für helle und dunkle Bereiche, wird das ite¬ rative Verfahren abgebrochen und die entsprechende Schwelle verwendet.
Die weitere Bearbeitung bzw. Auswertung der Signale des Infrarotsensors der Sensoreinrichtung 30 erfolgt aufgrund der für das zweite Abbild 70 der Banknote gespeicherten Pixel bzw. Daten, mittels eines Vergleichs mit Pixeln bzw. Daten einer Vorlage 80.
Die Vorlage 80 stellt ein Abbild dar, welches mittels einer oder mehrerer ech¬ ter Banknoten erzeugt wird. Die Vorlage 80 enthält in Form von Bildpunkten oder Pixeln Daten über die Infraroteigenschaften der zu überprüfenden Banknote 50. Die Vorlage 80 bzw. die die Pixel bildenden Daten sind bei¬ spielsweise im nichtflüchtigen Speicher 41 gespeichert. Für jede Art von zu überprüfender Banknote, d. h. für jede Währung und Denomination, stehen Daten einer entsprechenden Vorlage im nichtflüchtigen Speicher 41 zur Ver¬ fügung. Es können Daten von bis zu vier Vorlagen für jede Banknote im nichtflüchtigen Speicher 41 gespeichert werden, damit die Banknoten unab-
hängig von ihrer Lage von der Banknotenbearbeitungsmaschine 11 bearbei¬ tet werden können.
Die Daten der einzelnen Bildpunkte oder Pixel der Vorlage 80 können drei Zustände bzw. Werte aufweisen. Wird für ein Pixel einer Banknote kein In¬ frarotsignal erwartet, d. h. das Pixel der Banknote muß dunkel erscheinen, so weist das entsprechende Pixel der Vorlage den Wert 0 auf. Wird für ein Pixel einer Banknote ein Infrarotsignal erwartet, d. h. das Pixel der Banknote muß hell erscheinen, so weist das entsprechende Pixel der Vorlage den Wert 1 auf. Darüber hinaus können Pixel der Vorlage den Wert 2 aufweisen. Für diese Pixel wird bei einer zu überprüfenden Banknote kein bestimmter Wert er¬ wartet, d. h. das entsprechende Pixel der Banknote kann hell oder dunkel sein.
Wie bereits erwähnt, wird die Vorlage 80 mittels einer oder mehrerer echter Banknoten erzeugt. Die Werte der Pixel werden in einem Lernmodus aus der oder den echten Banknoten bestimmt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dafür eine größere Anzahl von Banknoten für jede Art von Banknoten zu verwenden, z. B. 100 bis 1000 Stück. Die Entscheidung, daß ein Pixel der Vorlage 80 dunkel erscheinen muß, also den Wert 0 aufweist, wird getroffen, falls die überwiegende Zahl, z. B. ein vorgebbarer, hoher Prozentsatz, wie 99 bis 99,9%, aller für den Lernmodus verwendeten Banknoten an der Stelle des betreffenden Pixels dunkel erscheint. Entsprechendes gilt für Pixel, die hell erscheinen müssen, also den Wert 1 aufweisen.
Pixel von Bereichen in Banknoten, über die keine eindeutige Aussage ge¬ macht werden kann, d. h. für die der hohe, vorgebbare Prozentsatz nicht er¬ reicht werden kann, erhalten den Wert 2. Derartige Bereiche können bei¬ spielsweise Gestaltungsmerkmale wie den Sicherheitsfaden 51 der Banknote
50 betreffen. Es ist nämlich bekannt, daß die Position des Sicherheitsfadens
51 innerhalb eines gewissen Bereichs, z. B. 10 mm, von Banknote zu Bankno¬ te variiert wird. Diese Variation erfolgt, um Überhöhungen beim Stapeln von Banknoten zu vermeiden, die entstehen würden, falls alle Sicherheitsfäden im Stapel übereinander zu liegen kämen.
Da für die Bereitstellung der Vorlage 80 nur einfache Bildpunktvergleiche durchgeführt werden, kann die Erzeugung von Vorlagen weitgehend auto¬ matisch erfolgen, wenn entsprechende Banknoten zur Verfügung gestellt werden. Der erforderliche Lernmodus kann z. B. auf der Banknotenbearbei¬ tungsmaschine 11 durchgeführt werden, indem ein entsprechender Bearbei¬ tungsmodus mittels der Ein-/ Ausgabeeinrichtung 45 ausgewählt wird. Die Daten der Vorlagen können aber auch anderweitig erzeugt und in den nicht¬ flüchtigen Speicher 41 übertragen werden.
Somit weist die Vorlage 80 einen Bereich 81 auf, dessen Pixel den Wert 2 ha¬ ben, da der Sicherheitsfaden, wegen der beschriebenen Variation seiner Posi¬ tion, innerhalb des gesamten Bereichs 81 liegen kann, weshalb eine eindeuti¬ ge Aussage, ob ein Pixel hell oder dunkel erscheinen muß, nicht möglich ist. Zudem weist die Vorlage 80 Bereiche 85 bis 87 auf, deren Pixel den Wert 0 aufweisen, da diese Bereiche in der zu überprüfenden Banknote 50 bzw. ih¬ rem Abbild 60 bzw. 70 dunkel erscheinen müssen, weil in den Bereichen 85, 87 Druckfarbe vorhanden ist, welche infrarotes Licht absorbiert, bzw. weil metallische Schichten 87 vorhanden sind, welche kein infrarotes Licht passie- ren lassen. Die Pixel der restlichen Bereiche der Vorlage 80 weisen den Wert 1 auf, da diese Bereiche in der zu überprüfenden Banknote 50 bzw. ihrem Abbild 60 bzw. 70 hell erscheinen müssen, da das infrarote Licht dort kaum oder nur wenig abgeschwächt wird.
Bei der Bearbeitung von Banknoten BN in der Banknotenbearbeitungsma¬ schine 11 werden aus den Signalen der Sensoreinrichtung 30, wie oben be¬ schrieben, die Pixel bzw. Daten des Abbilds 70 erzeugt und mit den entspre¬ chenden Pixeln bzw. Daten der Vorlage 80 verglichen. Dies kann sofort für jedes erzeugte Pixel geschehen oder mittels des gespeicherten Abbilds 70 zu einem späteren Zeitpunkt.
Weicht ein Pixel des Abbilds 70 von dem entsprechenden Pixel der Vorlage ab, wird dieses Pixel als Fehlerpixel gewertet. Dies ist beispielhaft in Figur 2c für Pixel 56' dargestellt, welches eigentlich Bestandteil der Seriennummer 56 ist, weshalb es dunkel erscheinen sollte. Im dargestellten Beispiel erscheint Pixel 56' jedoch nicht ausreichend Dunkel, z. B. weil die Farbe der Serien¬ nummer 56 an dieser Stelle abgetragen ist. Aus diesem Grund wird bei dem oben beschriebenen Vergleich mit der Schwelle entschieden, daß das Pixel 56' hell ist, weshalb diese Stelle in den Daten des Abbilds 70 entsprechend als helles Pixel markiert ist. Beim Vergleich der Daten des Abbilds 70 mit den Daten der Vorlage 80, welche an der entsprechenden Stelle ein dunkles Pixel 86' aufweist, wird deshalb ein Fehlerpixel festgestellt.
Pixel der Vorlage 80 mit Wert 2 werden bei dem Vergleich nicht berücksich¬ tigt bzw. nie als Fehler gewertet.
Für jedes festgestellte Fehlerpixel erhöht die Steuereinrichtung 40 den Wert einen Zählers um eins, um einen Fehlerwert für die gerade bearbeitete Bank- noten zu ermitteln. Wurde der Vergleich für alle Pixel der gerade bearbeite¬ ten Banknote durchgeführt, steht der Fehlerwert für diese Banknote zur Ver¬ fügung, der angibt, wie viele der Pixel Abweichungen aufweisen.
Für die Entscheidung durch die Steuereinrichtung 40, ob eine geprüfte Banknote echt ist, kann ein Schwellenwert für den Fehlerwert vorgegeben und im nichtflüchtigen Speicher 41 gespeichert werden. Liegt der Fehlerwert unterhalb des Schwellenwerts, ist die Banknote echt. Die Banknote wird in diesem Fall, wie oben beschrieben, in das Ausgabefach 25 abgelegt. Wird der Schwellenwert von dem Fehlerwert erreicht oder überschritten, wird die Banknote von der Steuereinrichtung 40 als gefälscht oder fälschungsverdäch¬ tig eingestuft und in das Ausgabefach 27 abgelegt. Statt der Vorgabe eines Schwellenwerts in Form einer bestimmten Anzahl von Fehlerpixeln, kann der Schwellenwert auch aus der Banknotengröße abgeleitet werden. Der Schwellenwert wird in diesem Fall in Prozentpunkten von der Anzahl der Banknotenpixel angegeben werden. Dabei sollte ein minimaler prozentualer Schwellenwert nicht unterschritten werden, da sonst bei kleinen Banknoten eine sehr hohe Empfindlichkeit resultieren würde, d. h. bereits bei einer sehr geringen Anzahl von Fehlerpixeln (z. B. 1 Fehlerpixel) würde die Banknote als Fälschung eingestuft werden.
Weiterhin werden Fehlerpixel, deren Pixelwert sich im Toleranzbereich um die Hintergrundschwelle befinden nicht als Fehler gewertet, um eine gewisse Unempfindlichkeit gegen Signalrauschen zu erreichen.
Fehlstellen in den Banknoten, z. B. Eselsohren, wirken sich negativ auf die Überprüfung aus, da sich für abgeknickte Bereich der Banknote immer helle Pixel (Wert 1) und im sich durch die Überlappung ergebenden Bereich dop- pelter Materialstärke immer dunkle Pixel ergeben (Wert 0). Zur Vermeidung von Fehlbeurteilungen kann ein Eselsohrenbereich ignoriert werden. Dazu kann die Fläche von Eselsohren mittels anderer, nicht dargestellter Sensoren der Sensoreinrichtung 30 bestimmt werden. Entsprechend dieser Fläche können die Seitenlängen 1 eines idealen Eselsohres (gleichschenkliges Drei-
eck) zu 1 = V2 - A berechnet werden. Die Seitenlänge 1 wird mit dem Faktor V2 multipliziert, um Eselsohren mit einem Seitenverhältnis von 2:1 bzw. 1:2 zu berücksichtigen. Die Seitenlänge 1 = 2 - VÄ" bildet ein Rechteck innerhalb der Vorlage 80, welches der durch das Eselsohr beanspruchten Fläche ent- spricht und innerhalb dessen keine Fehlpixel gewertet werden. In vergleich¬ barer Weise werden andere Fehlstellen, z. B. Löcher und Risse, von der Überprüfung ausgeschlossen.
Es kann der Fall eintreten, daß im Lernmodus nur Pixel für die Vorlage einer Banknote ermittelt wurden, welche den Wert 2 aufweisen, für die somit nicht eindeutig festgelegt werden kann, ob die Pixel hell oder dunkel erscheinen müssen. Dies kann beispielsweise auf fehlende infrarotes Licht absorbieren¬ de oder reflektierenden Strukturen hinweisen, z. B. weil keine infrarotes Licht absorbierenden Druckfarben oder metallischen Schichten bei der Her- Stellung der Banknote verwendet wurden. Fälschungen, die aber deutliche Strukturen bei Beleuchtung mit infrarotem Licht besitzen, würden in diesem Fall nicht erkannt werden. Deshalb wird bei derartigen Banknoten die abso¬ lute Differenz aus den Mittelwerten für helle und dunkle Bereiche gebildet. Diese Differenz gibt Auskunft über die generelle Charakteristik der Bankno- te. Ist die Differenz klein, weist die Banknote eine homogene Struktur auf, z. B. weil kein infrarotes Licht beeinflussender Druck vorhanden ist. Diese Dif¬ ferenz wird mit einem festen Schwellenwert verglichen. Ist die Differenz größer, erfolgt eine Zurückweisung, da dies auf deutliche infrarotes Licht absorbierende oder reflektierenden Strukturen schließen läßt.
Vorstehend wurde das Verfahren für die Prüfung von Banknoten beispiel¬ haft für die Prüfung der Echtheit der Banknoten mittels infrarotem Licht be¬ schrieben. Es ist aber offensichtlich, daß sich das Verfahren für alle mögli¬ chen Prüfungen von Banknoten, auch unter Verwendung anderer Anregung
sowie zugehöriger Sensoren, durchführen läßt, falls dabei ein Abbild bzw. eine Vorlage erzeugt werden kann, welche Bildpunkte oder Pixel mit den drei beschriebenen Zuständen aufweisen. Entsprechende ein Abbild erzeu¬ gende Sensoren können beispielsweise ein Abbild von Eigenschaften wie Magnetismus, Fluoreszenz, Leitfähigkeit, Papierdicke usw. der zu untersu¬ chenden Banknoten erzeugen.
Ebenso ist es offensichtlich, daß das Verfahren für die Prüfung von Bankno¬ ten nicht auf den beschriebenen Einsatz in einer Banknotenbearbeitungsma- schine 11 beschränkt ist, sondern überall eingesetzt werden kann, wo Bank¬ noten geprüft werden müssen, z. B. automatischen Schaltern für die Ein¬ zahlung von Geld, Verkaufsautomaten usw.