EP1776673B1

EP1776673B1 - Verfahren für die einstellung einer banknotenbearbeitungsmaschine

Info

Publication number: EP1776673B1
Application number: EP05769683A
Authority: EP
Inventors: Kurt Wilfer
Original assignee: Giesecke and Devrient GmbH
Current assignee: Giesecke and Devrient GmbH
Priority date: 2004-06-17
Filing date: 2005-06-14
Publication date: 2012-10-17
Anticipated expiration: 2025-06-14
Also published as: DE102004029270A1; WO2005124701A1; US20080289929A1; US7721868B2; EP1776673A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Einstellung einer Banknotenbearbeitungsmaschine, bei dem Schwellenwerte von Sensoren für die Erkennung des Zustands von Banknoten festgelegt werden.
Bei bekannten Verfahren für die Einstellung von Banknotenbearbeitungsmaschinen, bei denen Schwellenwerte von Sensoren für die Erkennung des Zustands von Banknoten festgelegt werden, ist es erforderlich, daß ein Bediener geeignete Schwellenwerte für die Sensoren auswählt und festlegt. Die von dem Bediener festgelegten Schwellenwerte dienen dann dazu, die zu bearbeitenden Banknoten mittels der Banknotenbearbeitungsmaschine, entsprechend ihres Zustands, in umlauffähige und nicht umlauffähige Banknoten zu trennen, wozu die Banknoten von der Banknotenbearbeitungsmaschine beispielsweise in verschiedene Ausgabefächer sortiert werden.
Der Nachteil bei bekannten Verfahren liegt vor allem darin, daß es für den Bediener sehr kompliziert und aufwendig ist, geeignete Schwellenwerte für die Sensoren der Banknotenbearbeitungsmaschine festzulegen. Dabei wird beispielsweise von vom Hersteller der Banknotenbearbeitungsmaschine bereites vorgegebenen Schwellenwerten, die starr vorgegeben sind, ausgegangen. Probleme entstehen dabei z. B. durch Alterung oder Verschmutzung der Banknotenbearbeitungsmaschine oder durch Veränderungen bei den zu bearbeitenden Banknoten. Wird einer oder mehrere der Schwellenwerte vom Bediener auch nur geringfügig zu groß festgelegt, werden Banknoten, die eigentlich nicht mehr für den Umlauf geeignet sind, von der Banknotenbearbeitungsmaschine als umlauffähig eingestuft. Wird jedoch einer oder mehrere der Schwellenwerte vom Bediener auch nur geringfügig zu klein festgelegt, werden Banknoten, die eigentlich für den Umlauf geeignet sind, von der Banknotenbearbeitungsmaschine als nicht mehr umlauffähig eingestuft. Somit werden die zu bearbeitenden Banknoten nicht in der vom Bediener gewünschten Weise in umlauffähige und nicht umlauffähige Banknoten getrennt.
Die DE 102 31 409 A1 schlägt zur Lösung dieser Probleme vor, für die Festlegung der Schwellenwerte von Sensoren für die Erkennung des Zustands von Banknoten, mindestens eine umlauffähige Banknote und mindestens eine nicht umlauffähige Banknote auszuwählen, die ausgewählten Banknoten mittels der Banknotenbearbeitungsmaschine zu bearbeiten, wobei Daten mindestens eines Sensors gespeichert werden, und mindestens einen Schwellenwert für den mindestens einen Sensor dadurch festzulegen, daß die gespeicherten Daten des mindestens einen Sensors ausgewertet werden.
Dadurch wird es einem Bediener der Banknotenbearbeitungsmaschine ermöglicht, die Schwellenwerte der Sensoren jederzeit ohne komplizierte Einstellvorgänge dadurch abändern zu können, daß er eine Auswahl von umlauffähigen und nicht umlauffähigen Banknoten bereitstellt. Die Auswahl von umlauffähigen und nicht umlauffähigen Banknoten wird von der Banknotenbearbeitungsmaschine in einem besonderen Bearbeitungsmodus bearbeitet und der oder die Schwellenwerte werden entsprechend der durch die Auswahl von umlauffähigen und nicht umlauffähigen Banknoten vorgegebenen Banknoteneigenschaften automatisch von der Banknotenbearbeitungsmaschine bzw. deren Steuereinrichtung festgelegt. Da die Bearbeitung der Auswahl von umlauffähigen und nicht umlauffähigen Banknoten durch die Banknotenbearbeitungsmaschine in der Weise erfolgt, wie sie dem Bediener auch von allen anderen Bearbeitungsvorgängen bzw. Bearbeitungsmodi her bekannt ist, wird ein einfaches Verfahren für die Festlegung der Schwellenwerte zur Verfügung gestellt, das ohne jeglichen Eingriff oder ohne jegliche Steuerung durch den Bediener durchgeführt wird.
Alternativ ist es vorgesehen, daß der Bediener eine Rate für die als nicht umlauffähig eingestuften Banknoten, z. B. in Prozent, angibt. Gibt der Bediener beispielsweise vor, daß 10 % aller Banknoten als nicht umlauffähig eingestuft werden sollen, wird ein entsprechender Wert vom Bediener eingegeben und eine bestimmte Menge ausgewählter Banknoten wird in die Banknotenbearbeitungsmaschine eingegeben. Die Steuereinrichtung legt dann die Schwellenwerte dadurch fest, daß alle eingegebenen Banknoten analysiert werden, z. B. wie stark die Verschmutzung und/oder die Beschädigung usw. der einzelnen Banknoten ist. Anhand dieser Analyse werden die 10 % der eingelegten Banknoten für die Festlegung der Schwellenwerte verwendet, welche die stärkste Verschmutzung und/ oder Beschädigung usw. aufweisen.
Die in DE 102 31 409 A1 vorgeschlagene Vorgehensweise entlastet die Bedienperson wesentlich, da die Festlegung der Schwellenwerte automatisch erfolgt und der Bediener im wesentlichen nur eine Anzahl geeigneter Banknoten zur Verfügung stellen muß, d. h. jeweils eine Anzahl umlauffähiger und eine Anzahl nicht umlauffähiger Banknoten. Für die Bedienperson bleibt es jedoch nach wie vor problematisch, eine geeignete Menge von umlauffähigen und nicht umlauffähigen Banknoten zur Verfügung zu stellen. Bei der vorgeschlagenen Alternative, d. h. der Vorgabe einer bestimmten Rate von nicht umlauffähigen Banknoten ist es für die Bedienperson kaum abzuschätzen, welche Auswirkung diese Vorgabe bei der Erkennung von umlauffähigen bzw. nicht umlauffähigen Banknoten hat.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren für die Einstellung einer Banknotenbearbeitungsmaschine anzugeben, bei dem Schwellenwerte von Sensoren für die Erkennung des Zustands von Banknoten derart festgelegt werden, daß ein Bediener jederzeit, auch bei beliebigen, zuvor nicht nach besonderen Kriterien ausgewählten Banknoten die Auswirkung einer Veränderung der Schwellenwerte beurteilen kann.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die Erfindung geht dabei von einem Verfahren für die Einstellung einer Banknotenbearbeitungsmaschine, bei dem Schwellenwerte von Sensoren für die Erkennung des Zustands von Banknoten festgelegt werden, aus, wobei eine Anzahl von Banknoten mittels der Banknotenbearbeitungsmaschine bearbeitet wird und Daten mindestens eines Sensors gespeichert werden, der Zustand der Banknoten mittels der gespeicherten Daten sowie mindestens eines Schwellenwerts erkannt wird,
eine Auswirkung des mindestens einen Schwellenwerts auf den erkannten Zustand der Banknoten bestimmt und angezeigt wird,
mindestens ein Schwellenwert aufgrund der angezeigten Auswirkung verändert wird und wenigstens der Zustand sowie die Auswirkung des geänderten Schwellenwerts erneut bestimmt werden und die Auswirkung erneut angezeigt wird.
Die Erfindung ermöglicht es durch die Bestimmung und Anzeige der Auswirkung der Schwellenwerte auf den erkannten Zustand der Banknoten die Schwellenwerte mittels einer Anzahl von Banknoten so festzulegen, daß die Erkennung des Zustands der Banknoten gewünschte Eigenschaften aufweist. Dabei können für die Einstellung der Schwellenwerte beliebige Banknoten verwendet werden, d. h. eine mühevolle Auswahl von Banknoten mit bestimmten Eigenschaften hinsichtlich ihres Zustands ist nicht unbedingt erforderlich.
Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand von Figuren.
Es zeigt:

Figur 1: einen prinzipiellen Aufbau einer Banknotenbearbeitungsmaschine für die Durchführung eines Verfahrens zur Einstellung der Banknotenbearbeitungsmaschine, bei dem Schwellenwerte von Sensoren für die Erkennung des Zustands von Banknoten festgelegt werden,
Figur 2: eine Anzeige der Banknotenbearbeitungsmaschine aus Figur 1,
Figur 3: eine Verteilung von Banknoten, in Abhängigkeit einer den Zustand der Banknoten beeinflussenden Eigenschaft, und
Figur 4: einen Ausschnitt der Anzeige aus Figur 2.

In Figur 1 ist eine Banknotenbearbeitungsmaschine 1 dargestellt, die ein Eingabefach 20 aufweist, in welches zu bearbeitende Banknoten 10 eingelegt werden können, d. h. Banknoten, die entsprechend ihres Zustands in umlauffähige und nicht umlauffähige Banknoten getrennt werden sollen. Die Banknoten 10 werden, eine nach der anderen, einzeln von einem Vereinzeler 25 erfaßt und an ein Transportsystem 30 übergeben. Das Transportsystem 30 transportiert die einzelnen Banknoten durch eine Meßeinrichtung 41.
Die Meßeinrichtung 41 enthält mindestens einen Sensor, dessen Signal einen Rückschluß auf den Zustand der jeweiligen Banknote erlaubt, um eine Beurteilung und Einstufung der Banknote als umlauffähig oder nicht umlauffähig vornehmen zu können. Bei dem oder den Sensoren der Meßeinrichtung 41 kann es sich beispielsweise um optische Sensoren sowie geeignete Lichtquellen handeln, wobei die Sensoren von der jeweiligen Banknote reflektiertes oder durch die jeweilige Banknote transmittiertes Licht erfassen, z. B. Licht einer bestimmten Wellenlänge oder eines bestimmten Wellenlängenbereichs. Weitere Sensoren können beispielsweise akustische und/oder mechanische und/ oder thermische und/ oder magnetische und/ oder elektrische und/oder chemische Eigenschaften usw. der jeweiligen Banknote auswerten. Mittels der genannten Sensoren sind Aussagen über den Zustand möglich, z. B. ob die jeweilige Banknote verschmutzt oder beschädigt ist, oder ob sie Fremdkörper wie Klammern oder Klebestreifen aufweist, welche die Umlauffähigkeit der jeweiligen Banknote beeinflussen.
Mittels der von der Meßeinrichtung 41 zur Verfügung gestellten Signale bestimmt eine Steuereinrichtung 40, die z. B. von einem Mikroprozessor mit zugehörigem Speicher gebildet werden kann, ob es sich bei der jeweiligen Banknote um eine umlauffähige oder eine nicht umlauffähige Banknote handelt. Dazu vergleicht die Steuereinrichtung 40 die von der Meßeinrichtung 41 zur Verfügung gestellten Signale mit vorgegebenen Schwellenwerten, die z. B. im Speicher der Steuereinrichtung 40 gespeichert sind.
In Abhängigkeit vom durch die Steuereinrichtung 40 festgestellten Zustand der Banknote steuert die Steuereinrichtung 40 Weichen 31 und 33 im Transportsystem 30 an, um beispielsweise umlauffähige Banknoten in einem ersten Ausgabefach 32 und nicht umlauffähige Banknoten in einem zweiten Ausgabefach 34 abzulegen. Weitere Weichen bzw. Ausgabefächer, Schredder usw. können im Transportsystem 30 der Banknotenbearbeitungsmaschine 1 vorgesehen sein und sind durch eine Fortsetzung 35 angedeutet.
Eine mit der Steuereinrichtung 40 verbundene Ein-/ Ausgabeeinrichtung 45, die z. B. aus einer Tastatur und einer Anzeige bestehen kann, wird für die Bedienung der Banknotenbearbeitungsmaschine 1 durch einen Bediener verwendet. Dabei können mittels der Tastatur Befehle eingegeben oder Bearbeitungsmodi ausgewählt werden und mittels der Anzeige können Bearbeitungsergebnisse angezeigt werden oder der Bediener kann mittels Anweisungen dazu aufgefordert werden, bestimmte Handlungen vorzunehmen.
Für die Einstellung oder die Auswahl von einem oder mehreren Schwellenwerten für die Beurteilung des Zustands von Banknoten wählt der Bediener eine beliebige Menge von Banknoten aus. Dabei können Banknoten enthalten sein, die als nicht umlauffähig beurteilt werden, d. h. diese Banknoten weisen Auffälligkeiten wie Verschmutzung, Beschädigungen, Klammern, Klebestreifen usw. auf. Ebenso können Banknoten enthalten sein, die als umlauffähig einstuft werden, d. h. diese Banknoten weisen z. B. allenfalls eine geringe Verschmutzung und/oder Beschädigung auf, die als nicht störend empfunden wird. Die Menge der Banknoten kann sich dabei jedoch aus beliebigen Banknoten zusammensetzen, ohne daß diese hinsichtlich ihres Zustands vom Benutzer vorab ausgewählt oder eingestuft werden müssen.
Mittels der Ein-/ Ausgabeeinrichtung 45 wählt der Bediener einen Betriebsmodus der Banknotenbearbeitungsmaschine 1 aus, in dem der eine oder die mehreren Schwellenwerte für die Bestimmung des Zustands von Banknoten festgelegt werden können.
Gesteuert von der Steuereinrichtung 40 wird der Bediener dann beispielsweise von der Ein-/ Ausgabeeinrichtung 45 dazu aufgefordert die Banknoten in das Eingabefach 20 einzulegen. Die Banknoten werden einzeln vom Vereinzeler 25 erfaßt und an das Transportsystem 30 übergeben. Die Meßeinrichtung 41, bzw. der oder die in ihr enthaltenen Sensoren, ermittelt für die jeweilige Banknote repräsentative Signale, welche an die Steuereinrichtung 40 übertragen werden. Die Daten der Signale der Meßeinrichtung 41 können in dem Speicher der Steuereinrichtung 40 in unveränderter Form gespeichert werden. Ebenso ist es möglich, daß die Signale der Meßeinrichtung 41 von der Steuereinrichtung 40 verarbeitet werden, wobei die Daten des bei der Verarbeitung erhaltenen Ergebnisses gespeichert werden. Die bearbeiteten Banknoten werden, unter Steuerung der Steuereinheit 40, von dem Transportsystem 30 beispielsweise in die Ausgabefächer 32, 34 transportiert. Dabei kann eine Unterscheidung in umlauffähige und nicht umlauffähige Banknoten erfolgen, die Banknoten können aber auch alle in eines der Ausgabefächer 32, 34 transportiert werden.
Für die Unterscheidung der Banknoten entsprechend ihres Zustands in umlauffähige und nicht umlauffähige Banknoten, ist mindestens ein Schwellwert in dem Speicher der Steuereinrichtung 40 gespeichert, der z. B. bei der Herstellung der Banknotenbearbeitungsmaschine 1 festgelegt wurde. Um eine sichere Unterscheidung von umlauffähigen und nicht umlauffähigen Banknoten ermöglichen zu können, müssen für jede Sorte von Banknoten (Währung und Denomination) eigene Schwellenwerte verwendet werden, da jede Sorte von Banknoten besondere Eigenschaften aufweist, die sich in der Regel stark von Banknoten einer anderen Sorte unterscheiden.
Weiterhin ist es möglich, neben der beschriebenen Unterscheidung von umlauffähigen und nicht umlauffähigen Banknoten, weitere Unterscheidungen vorzunehmen, die vom Zustand der Banknoten abhängen. Beispielsweise können zusätzliche Schwellenwerte für Banknoten festgelegt werden, die für eine Verwendung in einem Geldausgabeautomaten geeignet sind. Derartige Banknoten müssen in der Regel höhere Ansprüche hinsichtlich ihres Zustands erfüllen, als allgemein umlauffähige Banknoten.
Ebenso soll unter dem Begriff Schwellenwert nicht nur ein für einen oder mehrere der Sensoren der Meßeinrichtung 41 fest vorgegebener Wert verstanden werden. Vielmehr können auch Funktionen, Interpolationen, Approximationen usw. vorgesehen werden, welche eine Trennfunktion beschreiben, die es erlaubt, die zu untersuchenden Banknoten in gewünschter Weise zu trennen.
In Figur 2 eine Anzeige der Ein-/ Ausgabeeinrichtung 45 dargestellt. Die Anzeige ist beispielhaft in mehrere Bereiche 60 bis 63 unterteilt, in welchen mit der Einstellung der Banknotenbearbeitungsmaschine 1 in Zusammenhang stehende Daten bzw. Zustandseigenschaften von Banknoten angezeigt werden. Beispielsweise werden vorgegebene oder vorgebbare unterschiedliche Schwellenwerte 52 in Form von Schiebereglern 53 und/ oder Wertangaben 54 dargestellt. Weiterhin wird beispielsweise die Auswirkung der eingestellten Schwellenwerte 52 auf die Zustandsprüfung in Form von Histogrammen 51 und/ oder Prozentangaben 50 dargestellt.
Zur Einstellung der Banknotenbearbeitungsmaschine 1 werden, wie oben beschrieben, Banknoten 10 in das Eingabefach 20 der Banknotenbearbeitungsmaschine 1 eingelegt und bearbeitet, um die Schwellenwerte von Sensoren für die Erkennung des Zustands von Banknoten festzulegen. Dabei werden insbesondere die von den Sensoren der Meßeinrichtung 41 ermittelten Daten der bearbeiteten Banknoten 10 im Speicher der Steuereinrichtung 40 gespeichert. Dazu werden in dem in Figur 2 dargestellten Beispiel die vorgegebenen Wertangaben 54 für die Beurteilung von Verschmutzung 61, Flecken 62 und Eselsohren 63 verwendet. Unter Verschmutzung soll in diesem Zusammenhang ein mehr oder weniger gleichmäßiger Überzug mit Schmutz jeder Art verstanden werden, der die Banknoten ganz allgemein dunkler erscheinen läßt. Unter Flecken sind Stellen mit Schmutz oder Schmierereien zu verstehen, die lokal begrenzt sind und den optischen Gesamteindruck stark beeinflussen. Unter Eselsohren sollen in den Eckbereichen der Banknote fehlende oder umgeklappte Teilbereiche der Banknote verstanden werden.
Die Auswirkung der vorgegebenen Wertangaben 54 auf die Zustandsprüfung für die verschiedenen Zustandseigenschaften 61, 62, 63 wird mittels Histogrammen 51 und/oder Prozentangaben 50 für die unterschiedlichen Schwellenwerte 52 dargestellt. Zusätzlich wird das Gesamtergebnis 60 der von der Banknotenbearbeitungsmaschine 1 vorgenommenen Beurteilung des Zustands der Banknoten 10 dargestellt, welches sich aus den Ergebnissen der verschiedenen Zustandseigenschaften 61, 62, 63 zusammensetzt. Dabei sollen die unterschiedlichen Schwellenwerten 52 unterschiedliche Qualitätsanforderungen darstellen, wobei der Schwellenwert ATM für Banknoten steht, deren Zustand sehr gut ist, so daß diese Banknoten für die Verwendung in Geldausgabeautomaten geeignet sind. Der Schwellenwert Fit steht für Banknoten, deren Zustand gut ist, so daß diese Banknoten wieder in den allgemeinen Umlauf zurückgegeben werden können. Der Schwellenwert Unfit steht für Banknoten, deren Zustand schlecht ist, so daß diese Banknoten nicht mehr in den Geldumlauf zurückgegeben werden können. Die zusätzliche Angabe RJ stellt keinen Schwellenwert dar, sondern die Rate von Banknoten, die nicht eindeutig beurteilt werden konnten, z. B. weil sie nicht ordnungsgemäß durch die Banknotenbearbeitungsmaschine 1 transportiert wurden.
In Figur 3 ist eine statistische Verteilung von Banknoten, in Abhängigkeit einer den Zustand der Banknoten beeinflussenden Eigenschaft, nämlich der Eselsohren 63 dargestellt. Die dargestellte Verteilung ergibt sich für die mit den vorgegebenen Wertangaben 54 für die Schwellenwerte 52 von der Banknotenbearbeitungsmaschine 1 bearbeiteten Banknoten 10. Im dargestellten Beispiel handelt es sich bei den Wertangaben 54 für die Schwellenwerte 52 um normierte Werte, die im dargestellten Beispiel in einem Wertebereich von 0 bis 200 liegen können. Dabei stellt 0 die höchste, 200 die niedrigste Anforderung an die Qualität der zu beurteilenden Zustandseigenschaft dar. Zur Verdeutlichung und zum besseren Verständnis der Auswirkungen der vorgegebenen bzw. von geänderten Schwellenwerten 52, kann die in Figur 3 dargestellte statistische Verteilung zusätzlich von der Steuereinrichtung 40 auf der Anzeige der Ein-/ Ausgabeeinrichtung 45 angezeigt werden, z. B. im jeweiligen Bereich, hier dem Bereich 63, welcher die Zustandseigenschaft Eselsohren enthält. Zur Verdeutlichung der Auswirkung der Schwellenwerte 52 bei der Beurteilung des Zustands der Banknoten durch die Banknotenbearbeitungsmaschine 1 sind zu diesem Zweck in der statistischen Verteilung die Wertangaben 54 für die einzelnen Schwellenwerte 52 als Linien SW ATM, SW Fit und SW Unfit dargestellt. Dadurch ist es sofort möglich, die Verteilung von Banknoten innerhalb der jeweils durch die Schwellenwerte 52 vorgegebenen Bereiche, entsprechend der unterschiedlichen Qualitätsanforderungen, zu erkennen.
Wie in Figur 4 dargestellt, kann beispielsweise im jeweiligen Bereich, hier dem Bereich 63, welcher die Zustandseigenschaft Eselsohren enthält, auch angezeigt werden, wie einzelne Wertangaben 54 für die Schwellenwerte 52 die Beurteilung bzw. Bewertung verschiedener Banknoten 60 beeinflussen, d. h. welche Flächenbereiche 61a der Banknoten 60, in Abhängigkeit vom Schwellenwert 52, bei der Beurteilung berücksichtigt werden. Aus Figur 4a ist ersichtlich, daß die Flächenbereiche 61a der Banknote 60, im dargestellten Beispiel eine Banknote der Denomination 20, für den Schwellenwert 52 von für Geldausgabeautomaten geeigneten Banknoten (ATM) eine geringere Größe 62a hat, als der in Figur 4b dargestellte Flächenbereich 61b für Schwellenwert 52 von für den Geldumlauf geeigneten Bankoten (Fit) 62b. Die unterschiedliche Größe der bei der Beurteilung auf der Banknote 60 berücksichtigen Flächenbereiche 61a, 61b ergibt sich durch die unterschiedlichen Qualitätsanforderungen für Banknoten die für Geldausgabeautomaten bzw. den Geldumlauf geeignet sind. Da für Banknoten, die für Geldausgabeautomaten geeignet sind, höhere Qualitätsanforderungen gelten, sind auch die berücksichtigten Flächenbereiche 61a der Banknote 60 kleiner, weil bereits bei Vorliegen von Eselsohren mit der durch den Flächenbereich 61a gekennzeichneten Größe die durch die Wertangabe 54 des Schwellenwerts 52 geforderte Qualität nicht mehr gegeben ist. Wegen der weniger strengen Qualitätsanforderungen an für den Geldumlauf geeigneten Banknoten ist der Flächenbereich 61b in diesem Fall entsprechend größer.
Zur Einstellung der Schwellenwerte 52 wird, ausgehend von den vorgegebenen Schwellenwerten 52 und der oben beschrieben Bearbeitung der Banknoten 10 sowie der beschriebenen Aufbereitung der Ergebnisse mittels der Steuereinrichtung 40 und der Anzeige der Ein-/ Ausgabeeinrichtung 45, eine Veränderung eines oder mehrerer der Schwellenwerte 52 vorgenommen. Für die veränderten Schwellenwerte 52 wird von der Steuereinrichtung 40 erneut eine Bearbeitung der Banknoten 10 vorgenommen und die dadurch bewirkten Änderungen der Bewertungen des Zustands der Banknoten 10 werden kenntlich gemacht, z. B. durch Änderung des oder der Histogramme 51 bzw. Prozentangaben 50. Auf eine erneute physische Bearbeitung der Banknoten 10 durch die Banknotenbearbeitungsmaschine 1 kann dabei verzichtet werden, da die Daten der Sensoren der Meßeinrichtung 41 im Speicher der Steuereinrichtung 40 bei der ersten Bearbeitung gespeichert wurden. Es ist aber auch möglich, die physische Bearbeitung erneut vorzunehmen.
Die Veränderung eines oder mehrerer Schwellenwerte 52 kann für eine oder mehrere den Zustand beeinflussende Eigenschaften 61 bis 63 durchgeführt werden und sooft wiederholt werden, bis ein gewünschtes Ergebnis erzielt wird. Die Veränderung der Schwellenwerte 52 kann dabei durch Eingabe von Zahlenwerten für die Wertangaben 54, z. B. mittels der Tastatur der Ein-/ Ausgabeeinrichtung 45 vorgenommen werden. Ebenso können die als Schieberegler 53 gestalteten Elemente der Anzeige verschoben werden, um eine Veränderung der Schwellenwerte 52 vorzunehmen. Dazu kann die Anzeige der Ein-/Ausgabeeinrichtung 45 z. B. als berührungsempfindliche Anzeige ausgestaltet sein. Eine weitere Möglichkeit stellt das Verschieben der als Linien dargestellten Schwellenwerte SW ATM, SW Fit und SW Unfit in der in Figur 3 dargestellten statistischen Verteilung dar.
Zur Durchführung der Einstellung der Schwellenwerte 52 reicht theoretisch ein Banknote guten Zustands und eine Banknoten schlechten Zustands. Es hat sich jedoch als vorteilhaft herausgestellt, eine größere Anzahl von Banknoten zu verwenden, z. B.10.000 Banknoten. Die Banknoten können dabei aus einer zufälligen Mischung von Banknoten guten und schlechten Zustands bestehen, solange sowohl eine ausreichende Anzahl von Banknoten guten Zustands als auch eine ausreichende Anzahl von Banknoten schlechten Zustands vorhanden sind. Selbstverständlich können auch Banknoten schlechten Zustands und Banknoten guten Zustands ausgewählt und für die Einstellung verwendet werden oder gezielt Banknoten mit bestimmtem Zustand oder bestimmten Zustandseigenschaften, z. B. Eselsohren, einer zufälligen Menge von Banknoten hinzugefügt werden.

Claims

Verfahren für die Einstellung einer Banknotenbearbeitungsmaschine, bei dem Schwellenwerte (52) von Sensoren (41) für die Erkennung des Zustands von Banknoten (10) festgelegt werden, mit nachfolgenden Schritten:
a) Bearbeiten einer Anzahl von Banknoten (10) mittels der Banknotenbearbeitungsmaschine (1), wobei Daten mindestens eines Sensors (41) gespeichert werden,

b) Erkennen des Zustands der Banknoten (10) mittels der gespeicherten Daten sowie mindestens eines Schwellenwerts (52) durch eine Steuereinrichtung (40) der Banknotenbearbeitungsmaschine,

c) Bestimmen und Anzeigen der Auswirkung des mindestens einen Schwellenwerts (52) auf den erkannten Zustand der Banknoten (10) durch die Steuereinrichtung (4), sowie Anzeigen des mindestens einen Schwellenwertes,

d) Verändern von mindestens einem Schwellenwert (52) aufgrund der angezeigten Auswirkung durch eine Bedienperson, und

e) wenigstens Wiederholen der Schritte b) bis c).
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswirkung des mindestens einen Schwellenwerts (52) auf den erkannten Zustand der Banknoten (10) von einer Zustandseigenschaft (61, 62, 63) charakterisiert wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswirkung des mindestens einen Schwellenwerts (52) auf den erkannten Zustand der Banknoten (10) von allen beim Erkennen des Zustands berücksichtigten Zustandseigenschaften (60) charakterisiert wird.
Banknotenbearbeitungsmaschine für die Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3.