Beschreibung
Anprallsensor
Die Erfindung betrifft einen Anprallsensor zum Erfassen einer Kollision eines Fahrzeugs mit einem Hindernis, insbesondere mit einem Fußganger.
Kraftfahrzeuge haben regelmäßig Sicherheitsvorrichtungen, die Insassen des Fahrzeuges im Falle eines Unfalls schützen sol¬ len. Derartige Sicherheitsvorrichtungen sind beispielsweise Front—Airbags, Seitena: rbags, Kopfairbags, Gurtstraffer und dergleichen. Neben derartigen Sicherheitsvorrichtungen gewin¬ nen zukunftig auch Sicherheitsvorrichtungen zum Schutz von Hindernissen, so insbesondere Fußgängern, für Fahrzeuge eine hohe Bedeutung.
Untersuchungen haben gezeigt, dass ein hoher Anteil an Todes¬ fallen im Straßenverkehr Fußganger betrifft. Aus diesem Grund sind Gesetzgebungsinitiativen im Gange, die zum Ziel haben, dass Vorrichtungen zum Schutz von Fußgängern im Falle einer Kollision mit einem Fahrzeug xn modernen Kraftfahrzeugen ver¬ pflichtend vorgesehen sind.
Ein besonders hohes Verletzungsrisiko für einen Fußganger stellt im Falle einer Kollision mit einem Fahrzeug ein sehr geringer Abstand zwischen einer typischerweise leicht ver¬ formbaren Motorhaube und einem starren Motorblock dar. Die Anordnung von immer mehr elektronischen Komponenten im Be¬ reich des Motorraums und sehr kompakt ausgebildete Fahrzeuge haben zur Folge, dass der Motorraum dicht bepackt ist mit sehr starren Korpern. Im Falle einer Kollision mit einem Fu߬ ganger besteht somit die hohe Gefahr von starken Kopfverlet-
zungen, falls dieser mit seinem Kopf auf die Motorhaube auf¬ prallt und somit auch in Kontakt kommt mit den unter der Mo¬ torhaube befindlichen Komponenten.
Ein ausreichend großer Abstand zwischen der Motorhaube und den darunter angeordneten Motorkomponenten von beispielsweise über 10 cm kann hingegen das Verletzungsrisiko stark verrin¬ gern, da die Motorhaube durch die Verformung ausreichend viel Energie aufnehmen kann und den Fußgänger so vergleichsweise sanft abbremsen kann.
Um die Sicherheit für Fußgänger im Straßenverkehr zu erhöhen, hat sich beispielsweise die Vereinigung der Europäischen Au¬ tomobilhersteller (ACEA) gegenüber den Behörden der Europäi¬ schen Union verpflichtet, durch Maßnahmen im Fahrzeugbereich die Anzahl der Verkehrstoten im Bereich der Fußgänger bis zum Jahr 2010 zu halbieren. Eine Maßnahme hierfür ist die Kon¬ struktion von Fahrzeugen mit entsprechend beabstandeten Mo¬ torhauben. Aufgrund der geforderten Kompaktheit von Fahrzeu¬ gen ist dies jedoch häufig nicht möglich.
Zum Sicherstellen einer ausreichenden Dämpfung im Falle einer Kollision mit einem Fußgänger ist vorgeschlagen worden, im Falle eines erkannten Anpralls einer Person an das Fahrzeug die Motorhaube um mehr als 10 cm von ihrer Schließposition anzuheben, um so einen ausreichenden Verformungsbereich zu schaffen. Eine große Herausforderung für derartige Sicher¬ heitssysteme ist die Notwendigkeit, dass sie einerseits zu¬ verlässig sind, aber auch sehr kostengünstig sind.
Als Aktuator zum Anheben der Motorhaube ist beispielsweise aus einem Artikel der Fachzeitschrift "Automotive Engineer", April 2004, Seite 48 ff., bekannt, einen federbasierten Aktu-
ator vorzusehen, dessen Feder vorgespannt ist und im Falle einer erkannten Kollision freigegeben wird, mit der Folge, dass die Motorhaube entsprechend angehoben wird. Darüber hin¬ aus sind jedoch auch aus dem oben genannten Artikel auch py- rotechnische Aktuatoren bekannt.
Aus der WO 03/082639 Al ist ein Aufprallerkennungssystem be¬ kannt, das mindestens einen Anprallsensor umfasst. Der An¬ prallsensor kann beispielsweise ein Kraftsensor oder ein Be- εchleunigungssensor sein. In einer Ausführungsform ist der Sensor ausgebildet als ein piezo-elektrisches Kabel, das re¬ lativ teuer ist. In einer anderen Ausführungsform umfasst der Sensor mindestens ein Druckrohr, das so ausgestaltet ist, dass es sich im Falle einer Kollision mit einem Fußgänger verformt. Ein Drucksensor ist kommunizierend mit dem Hohlraum des Druckrohres angeordnet und erfasst einen Druckanstieg im Falle einer Deformation des Druckrohres. Im Falle eines Be¬ schleunigungssensors ist ein Stoßdämpfer eines Fahrzeuges fe¬ dernd gelagert und an seiner Frontseite mit einem Schaum¬ stoffkörper versehen. Beschleunigungssensoren sind abgewandt von dem Schaumstoffkörper in dem Stoßfänger angeordnet und erfassen so eine Beschleunigung des Stoßfängers.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen einfachen Anprallsen¬ sor zu schaffen.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung zeichnet sich aus durch einen Anpra'llsensor zum Erfassen einer Kollision eines Fahrzeugs mit einem Hindernis, der einen Hohlkörper umfasst, der so ausgebildet ist, dass er
sich bei einer Kollision mit dem Hindernis verformt. Ferner ist ein Schallsender vorgesehen, der ausgebildet ist zum Aus¬ senden von Schallwellen in den Hohlraum des Hohlkörpers. Ein Schallempfänger ist vorgesehen, der Schall in dem Hohlkörper empfängt. Eine Auswerteeinheit ist ausgebildet zum Erkennen der Kollision mit dem Hindernis abhängig von einem Empfangs¬ signal des Schallempfängers.
Der erfindungsgemäße Anprallsensor zeichnet sich dadurch aus, dass er besonders einfach herzustellen ist. Der Hohlkörper kann in dem Stoßfänger des Kraftfahrzeugs einfach bei dessen Herstellung ausgebildet werden. Die Komponenten Schallsender und Schallempfänger und Auswerteeinheit können dann einfach nachträglich montiert werden. Darüber hinaus zeichnet sich der Anprallsensor aus durch eine geringe Empfindlichkeit ge¬ genüber EMV-Störungen und kann einfach und sehr zuverlässig sein.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Anprallsensors ist der Schallsender ausgebildet zum Aussenden von Schallwellen mit einer vorgegebenen Frequenz, die derart abhängt von der Geometrie des Hohlkörpers, dass eine stehende Schallwelle in dem Hohlraum erzeugbar ist. Die Signalauswertung in der Aus¬ werteeinheit kann so einfach und gleichzeitig präzise sein.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Schallsender ausgebildet zum Anpassen der vorgegebe¬ nen Frequenz abhängig von der Temperatur des Mediums, das sich in dem Hohlraum befindet. So kann einfach sichergestellt werden, dass die Wellenlänge der ausgesendeten Schallwellen konstant bleibt .
In diesem Zusammenhang ist es ferner vorteilhaft, wenn der Schallempfänger so angeordnet ist, dass er akustisch wirksam mit einem Schwingungsbauch der stehenden Schallwelle gekop¬ pelt ist . So kann eine besonders hohe Güte bei der Signalaus¬ wertung gewährleistet werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Schallempfänger über eine Schlauchleitung mit dem Hohlraum akustisch gekoppelt. Dies hat den Vorteil, dass der Schallempfänger einfach an einer fertigungstechnisch gunsti¬ gen Position angeordnet sein kann. So kann er bevorzugt be¬ nachbart zu dem Schallsender angeordnet sein und somit kom¬ pakt mit diesem ausgebildet sein. Dies ermöglicht insbesonde¬ re die Anzahl der elektrischen Leitungen im Bereich des Sto߬ fängers gering zu halten und gegebenenfalls auch nur einen Stecker für den gesamten Anprallsensor ausbilden zu müssen. Dadurch kann der Anprallsensor äußerst kostengünstig herge¬ stellt und montiert werden.
In diesem Zusammenhang ist es ferner vorteilhaft, wenn der Hohlkörper in einem Bereich abgewandt von einer Anprallseite ein Abstützelement hat, das schwer verformbar ist und in dem oder an dessen Hohlkörper abgewandten Seite die Schlauchlei¬ tung geführt ist. Unter der Anprallseite wird in diesem Zu¬ sammenhang derjenige Bereich des Hohlkörpers verstanden, der im eingebauten Zustand in dem Fahrzeug hingewandt ist zu dem Bereich, m dem die Kollision stattfinden kann. Diese vor¬ teilhafte Ausgestaltung zeichnet sich aus durch ein einfach einstellbares Verformungsverhalten des Hohlkörpers durch ent¬ sprechendes Ausgestalten des Abstützelementes und gleichzei¬ tig eine zuverlässige Führung der Schlauchleitung. So kann einfach sichergestellt werden, dass im Kollisionsfall die a- kustische Kopplung des Schallempfängers zu dem Einmündungsbe-
reich der Schlauchleitung m den Hohlkörper aufrechterhalten bleibt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung mehrere Schallempfänger vorgesehen, die akustisch wirksam mit dem Hohlraum gekoppelt sind, so z.B. zwei, drei, vier, fünf oder sechs. So kann einfach der Ort der Kollision mit dem Hindernis entlang der axialen Erstreckung des Hohlkörpers er¬ mittelt werden. Ferner kann so eine hohe Zuverlässigkeit des Anprallsensors gewahrleistet werden.
In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn der Schallsender ausgebildet ist zum Variieren der Frequenz der erzeugten Schallwellen bis Schwingungsbauche der stehenden Schallwelle abhängig von den Empfangssignalen der Schallemp— fanger erkannt werden. In diesem Fall ist der Anprallsensor geeignet, besonders zuverlässig eine Kollision eines Fahr¬ zeugs mit dem Hindernis zu erkennen, da Schwankungen der Schallgeschwindigkeit, die z.B. aufgrund von Temperaturände¬ rungen auftreten, sehr gut ausgeglichen werden können.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Schallsender ausgebildet ist als Piezoelement. So ist er zum einen kostengünstig und kann auch als Schallempfanger betrieben werden.
Bei einer weiteren Ausfuhrungsform für einen erfindungsgemä¬ ßen Anprallsensor liegen die verwendeten Schallwellen im Fre¬ quenzbereich von Ultraschall. Insbesondere werden Schallfre¬ quenzen von 10 bis 20 kHz oder höher verwendet. Dies ist vor allem zur Detektion von im Allgemeinen sehr schnellen Auf¬ prallvorgangen bei Kraftfahrzeugen von Vorteil, da in diesem, relativ hohen Frequenzbereich mehrere, Schwingungen abgewar¬ tet und ggf. gemittelt werden können, bevor eine Aussage, ob ein Aufprall stattgefunden hat oder nicht, mit ausreichender Sicherheit getroffen werden kann. Des Weiteren liegen die ho-
hen Frequenzen des Ultraschall nxcht im für Menschen hörbaren Schallbereich, so dass akustische Störungen, die von dieser Ausführungsform der Erfindung für Fahrzeuginsassen und andere Verkehrsteilnehmer vermieden werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Fahrzeug, in dem ein Anprallsensor angeordnet ist,
Figur 2 einen vertikalen Schnitt durch den Stoßfanger des Fahrzeugs gemäß Figur 1 mit einer ersten Ausfüh¬ rungsform des Anprallsensors und zwar entlang der Längsachse des Kraftfahrzeugs,
Figur 3 einen vertikalen Schnitt entlang der Querachse des Fahrzeugs durch den Stoßfänger gemäß Figur 1,
Figur 4 einen vertikalen Schnitt entlang der Querachse des Fahrzeugs durch den Stoßfänger in einer weiteren Ausführungsform,
Figur 5 einen vertikalen Schnitt entlang der Querachse des Fahrzeugs durch den Stoßfänger in einer weiteren Ausführungsform und
Figur 6 einen vertikalen Schnitt gemäß Figur 3 in einer al¬ ternativen Ausführungsform.
Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figuren¬ übergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Em Fahrzeug 1 hat einen Stoßfanger 3. Das Fahrzeug bewegt sich m einer mit einem Pfeil V gekennzeichneten Richtung auf ein Hindernis 5 zu, das insbesondere ein Fußganger ist . Das Fahrzeug umfasbt einen Anprallsensor, der eine Auswerteein¬ heit 7 umfasst.
Figur 2 zeigt einen Schnitt m einer Ebene, in der sowohl die Hochachse des Fahrzeugs als auch die Längsachse des Fahrzeugs liegt, durch den Stossfänger 3. Auf der dem Fahrzeug 1 zuge¬ wandten Seite ist innerhalb des Stoßfangers 3 ein Hohlkörper 9 angeordnet, der in diesem Ausfuhrungsbeispiel einen kreis¬ förmigen Querschnitt hat. Der kreisförmige Querschnitt ist der bevorzugte Querschnitt, da er fertigungstechnisch einfach herstellbar ist und eine geringe Reibung einfach gewährleis¬ tet. Der Hohlkörper ist aus einem leicht verformbaren Materi¬ al, z.B. Kunststoff oder einem dünnen Blech hergestellt. Auf seiner dem Stoßfänger 3 abgewandten Seite hat der Hohlkörper 9 ein Abstutzelement 13, das sich entlang eines vorgegebenen Winkeibereichs erstreckt. Das Abstützelement ist so ausgebil¬ det, dass es schwer verformbar ist und somit insbesondere bei der Kollision mit einem Fußgänger sich im Wesentlichen nicht verformt. In dem Bereich des Abstützelements 13 weist der Hohlkörper 9 eine Ausnehmung auf, in die eine erste Schlauch¬ leitung 15 mündet, die dann m dem Abstutzelement 13 axial hin zu einem ersten Schallempfanger 23 (Figur 3) gefuhrt ist. Der Hohlkörper 9 umschließt einen Hohlraum 11. Der Stoßfänger 3 ist so ausgebildet, dass er bei einer typischen Kollision mit dem Hindernis 5 eine entsprechende Kraft auf den Hohlkör¬ per 9 übertragt, die bei dem Hohlkörper 9 zu einer deutlichen Verformung des Hohlkörpers 9 führt.
An einem axialen Ende des Hohlkörpers 9 ist ein Schallsender 17 angeordnet. Der Schallsender 17 kann beispielsweise ein
Lautsprecher, ein Piezoschwinger oder ein sonstiger Schall¬ wandler sein. Piezoschwinger zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl als Sender als auch als Empfänger betrieben werden können. Der Schallsender 17 ist ausgebildet zum Erzeugen und Aussenden von Schallwellen in den Hohlraum 11 des Hohlkörpers 9. Stellsignale zum Ansteuern des Schallsenders 17 werden be¬ vorzugt in der Auswerteeinheit 7 erzeugt. Axial beabstandet zu einem Einkoppelpunkt des Schallsenders 17 ist die Ausneh¬ mung vorgesehen, in die die erste Schlauchleitung 15 mündet. Die erste Schlauchleitung 15 ist von einem ersten Abgriffs¬ punkt 21 hin zu einem ersten Schallempfänger 23 geführt. Der erste Schallempfänger ist bevorzugt als Mikrofon ausgebildet .
Ferner ist eine zweite Schlauchleitung 27 vorgesehen, die an einem zweiten Abgriffspunkt 25 in den Hohlraum 11 des Hohl¬ körpers 9 mündet. Die zweite Schlauchleitung 27 ist hin zu einem zweiten Ξchallempfänger 29 geführt, der bevorzugt ent¬ sprechend dem ersten Schallempfänger 23 ausgebildet ist. Axi¬ al gegenüberliegend von der Einkopplungsstelle des Schallsen¬ ders 17 ist ein akustischer Abschluss 19 des Hohlraums 11 ausgebildet. Besonders einfach ist der akustische Abschluss 19 als eine Wandung des Hohlkörpers ausgebildet. Er kann je¬ doch auch beispielsweise als ein offenes axiales Ende des Hohlkörpers 9 ausgebildet sein.
Der Hohlkörper 9 und insbesondere der Hohlraum 11 können eine Vielzahl von verschiedenen Geometrien aufweisen. Sie können so günstig an die jeweilige Geometrie des Stoßfängers 3 oder auch den zur Verfügung stehenden Bauraum angepasst werden. Beispielhaft sind mögliche weitere Ausführungsformen der Querschnittsgeometrie des Hohlkörpers 9 anhand der weiteren Ausführungsbeispiele der Figuren 4 und 5 dargestellt. Der entsprechende Querschnitt des Hohlkörpers kann jedoch auch
andere geometrische Formen, wie beispielsweise Vielecke, be¬ liebige ellipsoide Formen oder auch andere Formen aufweisen.
Bevorzugt ist der Schallsender 17 ausgebildet zum Erzeugen von Schallwellen verschiedener Frequenzen. Die Frequenz, mit der der Schallsender 17 Schallwellen erzeugt, ist bevorzugt so auf die Geometrie und insbesondere den akustischen Ab- schluss 19 des Hohlkörpers 9 abgestimmt, dass sich eine ste¬ hende Schallwelle ergibt. Im Falle der stehenden Schallwelle hat der Schalldruck an der Einkoppelstelle des Schallsenders 17 einen Knoten mit minimalem Schalldruck und an dem Ab- schluss 19 ebenfalls einen Knoten mit minimalen Schalldruck, wenn das Medium des Abschlusses 19 akustisch dichter ist als das Medium, das sich in dem Hohlraum 11 befindet. In diesem Fall muss die Frequenz der erzeugten Schallwellen so gewählt sein, dass der axiale Abstand zwischen der Einkoppelstelle des Schallsenders und dem Abschluss 19 ein Vielfaches der halben Wellenlänge der erzeugten Schallwellen beträgt, um die stehende Schallwelle zu erzeugen.
Zum zuverlässigen Erzeugen einer derartigen stehenden Schall¬ welle ist es aufgrund der wechselnden Umgebungsbedingungen, unter denen das Fahrzeug eingesetzt wird, besonders vorteil¬ haft, wenn der Anprallsensor ausgebildet ist zum Anpassen der Frequenz des durch den Schallsensor 17 erzeugten Schalls an die jeweiligen Umgebungsbedingungen und zwar derart, dass auch bei wechselnden Umgebungsbedingungen die Wellenlänge konstant bleibt.
In diesem Zusammenhang kann beispielsweise ein Temperatursen¬ sor vorgesehen sein, der die Temperatur des Mediums in dem Hohlraum 11 erfasst. Die Auswerteeinheit ist dann ausgebildet zum Ermitteln der geeigneten Frequenz abhängig von der aktu-
eilen Temperatur. Die so ermittelte Frequenz des Schalls wird dann durch entsprechendes Ansteuern des Schallsenders 17 er¬ zeugt.
Der oder die Schallempfänger 23, 29, erfassen den Schall an den axial beanstandeten ersten und zweiten Abgriffspunkten 21, 25 . Die ersten und zweiten Abgriffspunkte sind bevorzugt so gewählt, dass bei ihnen Schwingungsbäuche der stehenden Schallwelle sind. Durch ein Variieren der Frequenz der von dem Schallsender 17 erzeugten Schallwellen können Änderungen der Schallgeschwindigkeit kompensiert werden, die beispiels¬ weise hervorgerufen werden durch Temperaturänderungen. Die Frequenz kann dann solange variiert werden, bis anhand der EmpfangsSignale der ersten und zweiten Schallempfänger 23, 29 Schwingungsbäuche der von dem Schallsender 17 erzeugten ste¬ henden Schallwelle erkannt werden.
Der Anprallsensor kann, so wie in Figur 3 dargestellt, zwei Schallempfänger 23, 29 umfassen, er kann jedoch auch nur ei¬ nen Schallempfänger 23, 29 oder auch mehr als zwei Schallemp¬ fänger 23, 29 umfassen. Die Schallempfänger 23, 29 müssen darüber hinaus nicht notwendigerweise über die ersten und zweiten Schlauchleitungen akustisch mit dem Hohlraum 11 ge¬ koppelt sein. Sie können beispielsweise auch direkt an der Wandung des Hohlraums 11 angeordnet sein.
Figur 6 zeigt eine solche Ausführungsform eines vorteilhaften Anprallsensors. Dargestellt ist ein vertikaler Schnitt ent¬ lang der Querachse des Fahrzeugs durch den Stoßfänger gemäß Figur 3. Im Unterschied zur Figur 3 ist jedoch nur ein Schallempfänger 23, 29 an dem einen Abschluss des Hohlraums 11 angeordnet. Am gegenüber liegenden Abschluss des Hohlraums 11 ist der Schallsender 17 angeordnet.
Bevorzugt insbesondere bei mehreren Abgriffspunkten sind die Abgriffspunkte 21, 25 jeweils an Schwingungsbäuchen der ste¬ henden Schallwelle ausgebildet . Schwingungsbäuche sind je¬ weils die örtlichen Punkte in dem Hohlraum 11, an denen je¬ weils ein extremaler Schalldruck herrscht.
Im Falle einer Kollision mit dem Hindernis 5 erfolgt eine Än¬ derung der akustischen Impedanz des Hohlkörpers 9. Eine diese Änderung der akustischen Impedanz charakterisierende Größe wird durch die Schallempfänger 23, 29 erfasst und in der Aus¬ werteeinheit 7 ausgewertet. Wird in der Auswerteeinheit dann anhand der ausgewerteten Messsignale der Schallempfänger 23, 29 eine für eine Kollision mit dem Hindernis 5 charakteristi¬ sche Änderung der akustischen Impedanz des Hohlkörpers 9 er¬ kannt, so wird auf ein Vorliegen einer Kollision mit dem Hin¬ dernis, das bevorzugt ein Fußgänger ist, erkannt und Maßnah¬ men zum Schutz des Fußgängers veranlasst. Diese Maßnahmen können beispielsweise in einem Anheben der Motorhaube beste¬ hen oder auch beispielsweise in dem Aufblasen von entspre¬ chend angeordneten Airbags .
Bevorzugt sind die ersten und zweiten Schlauchleitungen in die Nähe des Schallsender 17 geführt und so die Schallempfän¬ ger 23 und 29 in der Nähe des Schallsenders 17 angeordnet. So können beispielsweise der Schallsender 17, der erste und der zweite Schallempfänger 23, 29 in einem gemeinsamen Gehäuse an¬ geordnet sein und so auch dann mit der gegebenenfalls deut¬ lich beabstandeten Auswerteeinheit über einen gemeinsamen Ka¬ belstrang oder ein gemeinsames Kabel elektrisch leitend ge¬ koppelt sein und somit mittels nur eines Steckers an dieses gekoppelt sein. Alternativ kann jedoch auch die Auswerteein¬ heit 7 eng benachbart zu dem Schallsender 17 und den ersten
und zweiten Schallempfängern 23, 29 angeordnet sein. Dies hat dann den Vorteil, dass innerhalb des Anprallsensors der Ver¬ kabelungsaufwand minimal ist. Die Schlauchleitungen 15, 27 sind bevorzugt aus Kunststoff hergestellt .
Wenn der Schallemptänger 1 / als Piezoschwinger ausgebildet ist, kann im Fall der Kollision zur Verifikation ein Testpuls erzeugt und ausgesendet werden und das Echo von dem Piezo¬ schwinger wieder empfangen werden und so eine Verifikation erfolgen, ob tatsächlich eine Kollision stattgefunden hat.
Wie eingangs erwähnt ist es für eine schnelle und sichere Er¬ kennung eines Aufpralls auf dem Hohlraum 11 eines erfindungs- gemaßen Anprallsensors von Vorteil, wenn Schallfrequenzen im Bereich des Ultraschall, insbesondere Frequenzen oberhalb von 10 kHz verwendet werden. Üblicherweise sollen Aufprallvorgän¬ ge auf einen erfindungsgemäßen Hohlraum 11 in der Fahrzeug¬ front oftmals bereits innerhalb von 10 ms erkannt werden. Geht man davon aus, dass gerade beim Einschalten des Anprall¬ sensors einige Millisekunden vergehen, bis sich bei einer an¬ genommenen Länge des Hohlraums 11 von ca. 1,5 m und einer Schallgeschwindigkeit von 330 m/s eine Welle sich über die gesamte Länge des Hohlraums 11 ausgebreitet hat. Geht man von ca. 5 ms für diesen anfänglichen Vorgang aus, verbleiben le¬ diglich 5 ms, um die Messung durchzuführen. Typischerweise werden bei der Messung von sehr schnellen Aufprallereignissen bei Kraftfahrzeugen Messraten von 1 kHz gefordert. Gleichzei¬ tig ist es für eine zuverlässige Messung eines Schwingungs¬ vorgangs von Vorteil, wenn mehrere Schwingungsvorgänge inner¬ halb der durch diese Messrate vorgegebenen Messzeit stattfin¬ den. Sollen bei einer Messrate von 1 kHz folglich beispiels¬ weise 10 Schwingungsvorgänge herangezogen werden, um ein si-
cheres Messergebnis zu erhalten, sollten vorzugsweise Fre¬ quenzen oberhalb von 10 kHz verwendet werden.