Dampfgargerät
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dampfgargerät mit wenigstens einer Frischwasserzuführleitung zur Zufuhr eines Frischwasserstroms in einen Garraum.
Die EP 0 233 535 B1 zeigt ein Dampfgargerät, das zwei Frischwasserzuführleitungen zur Zufuhr von Frischwasser in einen Garraum aufweist. Eine erste Zuführleitung leitet Wasser auf eine Heizung und ein Gebläserad, die für eine Zerstäubung und für eine Dampferzeugung sorgen. Eine zweite Zuführleitung führt zu einer sogenannten Beschwadungsdüse, durch die Frischwasser direkt in den Garraum eingesprüht werden kann.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein möglichst einfach aufgebautes Dampfgargerät zur Verfügung zu stellen, bei dem die Frischwasserzufuhr in das Gerät optimiert ist.
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüchen gelöst. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen ergeben sich aus den jeweiligen abhängigen Ansprüchen.
Eine erste Variante des erfindungsgemäße Dampfgargeräts sieht vor, dass ein mit einer Frischwasserzuführleitung verbundenes Dosierrohr in einen Garraum des Dampfgargeräts ragt und wenigstens zwei Ausströmöffnungen aufweist, die beanstandet voneinander angeordnet sind. Hierbei kann eine erste Ausströmöffnung eine Sprühöffnung sein. Eine zweite Ausströmöffnung ist vorzugsweise eine Dosieröffnung.
Die erste Ausströmöffnung kann insbesondere an einer Außenseite eines ersten gekrümmten Leitungsabschnittes angeordnet sein, während die zweite Ausströmöffnung vorzugsweise am freien Leitungsende der Frischwasserzuführungsleitung angeordnet ist. Die zweite Ausströmöffnung grenzt vorzugsweise unmittelbar an einem zweiten gekrümmten Leitungsabschnitt an. Die zweite Ausströmöffnung ist vorzugsweise im Bereich einer Verdampferzone des Dampfgargeräts angeordnet.
Durch Anordnung eines Mengenreglers mit zwei parallel geschalteten Ventilen kann der Wasserdruck in der Zuführungsleitung reguliert werden, so dass bei geringem Druck das Frischwasser durch die zweite Ausströmöffnung läuft und auf eine Verdampferzone tropft. Bei höherem Wasserdruck kann der größte Teil des Frischwassers die erste Ausströmöffnung passieren, da diese an der Außenseite des gekrümmten Abschnittes angeordnet ist.
Eine alternative Variante der Erfindung sieht vor, dass die Frischwasserzuführungsleitung in einer Einspritzöffnung mündet, der ein Leitblech zur Verteilung des Frischwassers in eine Verdampferzone und in eine Kondensierzone zugeordnet ist. Das Leitblech ist vorzugsweise unterhalb der Ausströmöffnung abgeordnet. Bei einem eingestellten geringen Wasserdruck kann eine Wasserdosierung erfolgen. Dabei tropft das Frischwasser von der Einspritzöffnung in den Garraum und wird durch eine Ventilatoreinrichtung angesaugt. In diesem Fall tropft das Frischwasser also nicht auf das Leitblech. Bei einem eingestellten größeren Wasserdruck kann ein Kondensierbetrieb erfolgen. Dabei tritt ein Frischwasserstrahl mit einem derart hohem Druck aus der Einspritzöffnung, dass der Frischwasserstrahl nicht durch die Ventilatoreinrichtung angesaugt wird. Vielmehr trifft der Frischwasserstrahl auf eine Prallfläche des Leitblectis und wird von dort in eine Kondensationszone umgelenkt. Je nach Frischwasserdruck kann somit entweder die Verdampferzone oder die Dosierzone des Gargeräts mit Frischwasser beaufschlagt werden. Die Regulierung des Volumenstroms des Frischwassers erfolgt zweckmäßigerweise mittels einer Ventilanordnung, die einen oder mehrere geeignete Mengenregler aufweist. Die innerhalb des Garraums angeordnete Düse bzw. Einspritzöffnung neigt aufgrund des je nach Betriebsart relativ starken Wasserdrucks kaum zur Verkalkung, so dass die Frischwasserleitungen nahezu wartungsfrei sind.
Die Erfindung ermöglicht eine Reduzierung des Bauaufwands von Dampfgargeräten, da für zwei verschiedene Betriebsfunktionen nur noch eine Frischwasserzuführleitung bzw. ein einziges Dosierrohr notwendig ist. Zudem wird der Wartungsaufwand reduziert, da nur noch das einzelne Dosierrohr einer Verkalkung ausgesetzt ist. Sobald die Wasserströmung aufgrund zu starker Verkalkung behindert ist, kann das Dosierrohr gereinigt oder ausgetauscht werden, was sich deutlich leichter bewerkstelligen lässt als
bei den bekannten Dampfgargeräten, die zwei Frischwasserzuführleitungen bzw. zwei Dosierrohre aufweisen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugsnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer ersten Variante eines erfindungsgemäßen Dampfgargeräts
Figur 2 eine schematische Darstellung einer zweiten Variante des Dampfgargeräts und
Figur 3 eine perspektivische Darstellung einer möglichen Ausführungsform eines
Dosierrohrs.
Figur 1 zeigt ein Gargerät 10, das einen Garraum 12 mit darin einzubringenden zu garenden Speisen aufweist. Im einer Frischwasserzuführungsleitung 14 ist eine Ventilanordnung 16 angeordnet, die zwei parallel geschaltete Eingangsventile 18 und 20 aufweist. Das erste Eingangsventil 18 ist im Hauptzweig der Frischwasserzuführungsleitung 14 angeordnet, in dem auch ein Mengenregler 24 angeordnet ist, der den maximalen Volumenstrom des Frischwassers definiert.
In einem Nebenzweig 26 ist das zweite Eingangsventil 20 sowie ein zweiter Mengenregler 28 angeordnet, der die zugeführte Frischwassermenge bei geschlossenem ersten Eingangsventil 18 und geöffnetem zweiten Eingangsventil 20 definiert. Der zweite Mengenregler 28 weist einen deutlich geringeren Volumenstrom auf als der erste Mengenregler 24. Bei einem typischen Dampfgargerät kann der Volumenstrom, der durch den ersten Mengenregler 24 definiert ist, beispielsweise 4 - 7 l/min betragen, während der Volumenstrom, der durch den zweiten Mengenregler 28 definiert ist, ca. 0,25 l/min betragen kann.
Die Frischwasserzuführleitung mündet im Garraum 12 in ein spezielles Dosierrohr 30, das mehrfach gebogen ist und das zwei Ausströmöffnungen 32 und 34 aufweist. Die erste Ausströmöffnung 32 bildet eine Dosieröffnung und ist in einem ersten gekrümmten
Abschnitt 36 des Dosierrohrs 30 angeordnet, und zwar an dessen Außenseite. Die zweite Ausströmöffnung 34 befindet sich an einem freien Ende 38 des Dosierrohrs 30, unmittelbar hinter einem zweiten gekrümmten Abschnitt 40. Das Dosierrohr 30 ist im Garraum 12 so angeordnet, dass die zweite Austrittsöffnung 34 unterhalb der ersten Austrittsöffnung 32 liegt.
Bei geöffnetem ersten Eingangsventil 18 strömt ein relativ großer Volumenstrom durch die Frischwasserzuführungsleitung 14 und tritt aufgrund der Fliehkräfte zum größten Teil aus der ersten Ausströmöffnung 32 aus und wird im Garraum 12 verteilt, wo es auf geeignete Kondensierbereiche auftreffen kann.
Bei geschlossenem ersten Eingangsventil 18 und geöffnetem zweiten Eingangsventil 20 strömt ein deutlich geringerer Volumenstrom durch das Dosierrohr 30, so dass kaum Frischwasser aus der ersten Ausströmöffnung 32 austreten kann. Es kommt hierbei zu einem Austritt des Frischwassers aus der zweiten Ausströmöffnung 34, die vorzugsweise oberhalb einer Verdampferzone, beispielsweise in einem Bereich eines rotierenden Dosierflügels oder dergleichen (nicht dargestellt) mündet, der für eine Verteilung des austretenden Wassers auf eine radial um den Dosierflügel angeordnete Heizeinrichtung sorgen kann.
Die schematische Darstellung der Figur 2 zeigt eine alternative Variante der Erfindung, bei der die Frischwasserzuführleitung 14 mit einer Einspritzöffnung 44 in den Garraum 12 führt und unterhalb der Einspritzöffnung 44 ein Leitblech 46 angeordnet ist. In der Zuführleitung 14 befindet sich eine gleichartige Ventilanordnung 16, wie sie anhand der Figur 1 erläutert wurde. Bei geöffnetem ersten Eingangsventil 18 kann ein Kondensierbetrieb erfolgen. Dabei tritt der Frischwasserstrom mit einem derart hohem Druck aus der Einspritzöffnung, dass der Frischwasserstrahl nicht durch eine nicht dargestellte Ventilatoreinrichtung angesaugt wird. Vielmehr trifft der Frischwasserstrahl auf eine Prallfläche des Leitblechs 46 und wird von dort in eine Kondensationszone umgelenkt. Bei einem eingestellten geringen Wasserdruck kann eine Wasserdosierung erfolgen. Die Ventilatoreinrichtung weist einen rotierenden Lüfterflügel (nicht dargestellt) auf und ist der Verdampferzone zugeordnet.
Bei geöffnetem zweiten Eingangsventil 20 und geschlossenem ersten Eingangsventil 18 kann eine Wasserdosierung erfolgen. Dabei tropft das Frischwasser von der Einspritzöffnung in den Garraum und wird durch die oben erwähnte Ventilatoreinrichtung angesaugt. In diesem Fall trifft das Frischwasser also nicht auf das Leitblech 46.
Die schematische Perspektivdarstellung der Figur 3 verdeutlicht eine mögliche Ausgestaltung des bereits anhand der Figur 1 erläuterten Dosierrohrs 30, das mittels eines flachen Befestigungsabschnittes 48 an einer Seitenwand des Garraums 12 befestigt werden kann. In diesem Befestigungsabschnitt 48 befindet sich eine Öffnung 50, die bei montiertem Dosierrohr 30 dichtend mit der Zuführleitung 14 für das Frischwasser verbunden ist.
Erkennbar sind weiterhin die beiden Öffnungen 32 bzw. 34, die sich am ersten gekrümmten Abschnitt 36 bzw. am freien Ende 38, unmittelbar hinter dem zweiten gekrümmten Abschnitt 40 befinden.
Bezugszeichenliste
10 Gargerat
12 Garraum
14 Frischwasserzuführleitung
16 Ventilanordnung
18 erstes Eingangsventil
20 zweites Eingangsventil
22 Hauptzweig
24 erster Mengenregler
26 Nebenzweig
28 zweiter Mengenregler
30 Dosierrohr
32 erste Ausströmöffnung
34 zweite Ausströmöffnung
36 erster gekrümmter Abschnitt
38 freies Ende
40 zweiter gekrümmter Abschnitt
42 Dosierradar
44 Einspritzöffnung
46 Leitblech
48 Befestigungsabschnitt
50 Öffnung