Vorrichtung und Verfahren zur Bearbeitung von Banknoten
Die Erfindung betrifft eine Banknotenbearbeitungsvorrichtung mit einer Eingabeeinrichtung zur Eingabe von Banknoten, einer Sensoreinrichtung zur Prüfung der Echtheit und/ oder des Nennwerts von Banknoten, einer Umlenkeinrichtung zum Umlenken von Banknoten von einer ersten Position zu zumindest einer zweiten Position und einer Ablageeinrichtung zur Ablage von Banknoten. Zudem betrifft die Erfindung ein zugehöriges Verfahren zur Bearbeitung von Banknoten.
Eine Art von solchen Banknotenbearbeitungs Vorrichtungen sind Banknoten- sortiervorrichtungen, bei denen ein Bündel von zu sortierenden Banknoten in ein Eingabefach manuell eingegeben, die Banknoten vereinzelt und nach Durchlauf durch eine Sensoreinrichtung zu verschiedenen Ausgabefächern hin transportiert werden, in die sie in Abhängigkeit der Sensorergebnisse und von vorgegebenen Sortierkriterien abgelegt werden. Zum Stapeln kön- nen dabei Spiralfachstapleräder verwendet werden, wie sie exemplarisch in der DE 10234970 AI beschrieben sind.
Eine weitere Art von solchen Banknotenbearbeitungsvorrichtungen sind Geldautomaten, bei denen ein Bediener bei einer Transaktion Banknoten in den Automaten einzahlen und/ oder sich Banknoten aus dem Automaten auszahlen lassen kann, wobei die ein- bzw. ausgegebenen Beträge einem dem Bediener zugeordneten Konto auf- bzw. abgebucht werden. Bei Geldau- tomaten mit Banknoteneinzahlfunktion werden die eingegebenen Banknoten üblicherweise nach einer Vereinzelung zuerst geprüft und in einem Zwischenspeicher, wie z. B. einem Folienspeicher nach DE 10210 687 AI eingebracht oder einer verfahrbaren Ablage gestapelt, wie sie exemplarisch in der DE 101 21 835 AI beschrieben ist. Nach einer Bestätigung einer laufenden Transaktion werden die zwischengespeicherten Banknoten dann von dem
Zwischenspeicher in eine Banknotenkassette hin überführt, in der sie endgültig abgelegt und die abgelegten Beträge dem Konto gutgeschrieben werden.
Um eine platzsparende Anordnung der einzelnen Komponenten solcher Banknotenbearbeitungsvorrichtungen zu bewirken, sind die Einzelkomponenten üblicherweise so angeordnet, daß die Banknoten bei der Bearbeitung in der Vorrichtung von einer zu einer anderen Komponente umgelenkt werden müssen. So werden beispielsweise die in der Sensoreinrichtung geprüf - ten Banknoten zu den verschiedenen Ausgabefächern einer Sortiervorrichtung hin umgelenkt bzw. die in einem Geldautomaten zwischengespeicherten Banknoten zu den Banknotenkassetten hin umgelenkt. Für die Umlenkung werden üblicherweise Rollen- bzw. Riementransportsysteme verwendet, die gegebenenfalls mit entsprechenden Weichenelementen zusammen- wirken.
Da diese Umlenkeinrichtungen meist recht komplex aufgebaut sind, ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Banknotenbearbeitungsvorrichtung bzw. ein zugehöriges Bearbeitungsverfahren zur Verfügung zu stellen, bei denen die Umlenkung von Banknoten mit einfachen Mitteln auf effektive Weise erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Die Erfindung geht somit von der Erkenntnis aus, daß eine besonders platzsparende und schnelle Umlenkung von Banknoten in Banknotenbearbeitungsvorrichtungen mit Hilfe einer Umlenkeinrichtung mit Greif einheit zum
Ziehen von Banknoten entlang eines Kreisbahnabschnitts realisiert werden kann. Unter einem Transport entlang eines Kreisbahnabschnitts kann dabei z.B. verstanden werden, daß die Banknoten um zumindest einen Teil einer zylinderf örmigen Oberfläche herum gezogen werden, die zumindest teilum- fänglich einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. Die Umlenkung kann dabei z.B. auch erfolgen, indem die Banknoten auf einen Rotor mit Zylinderoberfläche geklemmt und durch Drehen des Rotors umgelenkt werden.
Es kann dabei vorgesehen sein, daß die Umlenkeinrichtung so ausgelegt ist jeweils nur einzelne Banknoten zu transportieren, als zusätzlich oder alternativ auch dazu, Bündel von mehreren gestapelten Banknoten von einer Position zu einer anderen Position umzulenken.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren exemplarisch beschrieben. Dabei zeigt *
Fig. 1 eine schematische Ansicht auf eine Banknotensortiervorrichtung nach einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Ansicht auf einen Geldeinzahlautomaten nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
Fig. 3a bis 3d unterschiedliche Betriebszustände einer einzelnen Ablageein- richtung, die z. B. in der Banknotensortiervorrichtung nach Fig. 1 verwendet werden kann,
Fig. 4 eine detailliertere Ansicht auf zwei gekoppelte Umlenkeinrichtungen des Geldeinzahlautomaten der Figur 2 und
Fig. 5 a und 5b Ansichten auf einen Teil des Geldeinzahlautomaten der Figur 2 in zwei unterschiedlichen Betriebszuständen.
Fig. 1 zeigt in schematischer Weise ein Beispiel für eine Banknotensortiervorrichtung 1 nach einem ersten Ausführungsbeispiel. Diese weist in an sich bekannter Weise ein Gehäuse 2 auf, in das ein von außen frei zugängliches Eingabefach 3 integriert ist. In das Eingabefach 3 kann eine Bedienperson ein Bündel von zu bearbeitenden Banknoten BN manuell eingeben. Anstelle von Eingabefächern 3 zur manuellen Eingabe von Banknoten können auch Mittel zum Befestigen und automatischen Entleeren von Banknotenkassetten vorhanden sein. Die in das Eingabefach 3 eingegebenen Banknoten BN werden durch einen Vereinzeier 4 vereinzelt vom Banknotenstapel abgezogen und durch eine Sensoreinrichtung 5 transportiert.
Die Sensoreinrichtung 5 kann dabei unterschiedliche Sensormodule aufweisen, um z. B. magnetische, optische oder elektrische Eigenschaften der Banknoten zu prüfen und durch Auswertung der Meßwerte Informationen über die Echtheit und/ oder den Nennwert und/ oder den Zustand der geprüften Banknoten BN zu gewinnen. In Abhängigkeit von den Ergebnissen der Sensoreinrichtung 5 und vorgegebenen Sortierkriterien werden die Banknoten BN dann durch eine Steuerungseinrichtung 6 veranlaßt über Weichenelemente 9 in zugeordnete Ablageeinrichtungen 7 mit Ablageflächen 15 hin transportiert. Gegebenenfalls können die auf der Ablage 15 gestapelten Banknotenpäckchen dort oder nach einem Abtransport zu einem nachge- ordneten Bearbeitungsmodul banderoliert und/ oder verpackt werden, bevor sie manuell oder automatisch aus dem Gehäuse 2 entnommen werden können. In der Banknotensortiervorrichtung 1 kann optional auch eine Einheit 8 zum Entwerten oder Zerstören von solchen Banknoten BN vorhanden
sein, die aufgrund des mittels der Sensoreinrichtung 5 erkannten schlechten Zustande nicht wieder in Umlauf gegeben werden sollen.
Ausgezeichnet ist die Banknotensortiervorrichtung 1 durch die Konstruktion der Ablageeinrichtungen 7. Die Ablageeinrichtungen 7 umfassen jeweils ein Spiralfachstaplerrad 12 mit Ablagefläche 14 und einer nachgeordneten Umlenkeinrichtung 20 mit Greifeinheit 23 zum Ziehen der auf der Ablagefläche 14 gestapelten Banknoten BN entlang eines Kreisbahnabschnitts 22 und zur Ablage des umgelenkten Banknotenstapels BN auf einer zweiten Ablageflä- ehe 15. Die Umlenkeinrichtung 20 weist bei diesem Beispiel einen Rotor 21 mit einer weitgehend zylinderförmigen Oberfläche 22 auf. Durch eine aktiv verstellbare Greifeinheit 23 werden die auf der Ablagefläche 14 gestapelten Banknoten BN geklemmt und durch Drehen des Rotors 21 auf dessen Oberfläche 22 gezogen und zur zweiten Ablagefläche 15 hin umgelenkt werden. Der besseren Anschaulichkeit halber ist in den Fig. 3a und 3b die seitliche Abdeckung des Rotors 21 weggelassen. Unter aktiver Verstellung kann verstanden werden, daß die Greif einheit 23 mittels einer Motorsteuerung aktiv in seiner Lage/ Position verstellt werden kann, um die Banknoten BN wahlweise festzuhalten oder loszulassen.
Wie es in der Figur 3a veranschaulicht ist, werden im speziellen die durch die Sensoreinrichtung 5 geprüften Banknoten BN nach Durchlaufen einer zugehörigen Weichenstelle 9 mittels eines Riementransportsystems 10 in Richtung T antransportiert und jeweils in ein separates Fach 11 des sich im Uhrzeigersinn drehenden Spiralfachstaplerrads 12 eingeschossen. Durch ein zwischen den Spiralfachscheiben des Spiralfachstaplerrads 12 einfahrbaren Ausstreifer 13 werden die Banknoten aus den daran vorbeigedrehten Fächern 11 ausgestreift und gestapelt auf der Ablagefläche 14 abgestapelt. Nachdem durch den Ausstreifer 13 eine vorbestimmte Anzahl von Bankno-
ten BN auf die Ablage 14 ausgestreift wurde, wird der Ausstreifer 13 in der durch den Pfeil B in Fig. 3a angedeuteten Richtung aus dem Spiralfachstaplerrad 12 herausgefahren, so daß nachfolgende Banknoten BN im Spiralfachstaplerrad 12 zwischengespeichert werden, bis die Ablagefläche 14 wieder frei ist, um einen nächsten Stapel von Banknoten BN aufzunehmen. Fig. 3b zeigt diesen Zustand, bei dem der Ausstreifer 13 vollständig aus dem Spiralfachstaplerrad 12 herausgezogen ist, so daß eine vorgegebene Anzahl von z. B. 100 Banknoten BN auf der Ablagefläche 14 gestapelt ist und alle nachfolgenden Banknoten BN im Spiralfachstaplerrad 12 verbleiben. Es sei betont, daß vorzugsweise ein (vorderer) Teil der Banknoten BN auf der Ablagefläche 14 und ein anderer (hinterer) Teil der Banknoten BN auf der Rotoroberfläche 22 gestapelt wird.
Um einen raschen Abtransport der auf der Ablagefläche 14 gestapelten Banknoten BN zu ermöglichen, werden die so gestapelten Banknoten BN durch aktives Verstellen der Greifeinheit 23 zuerst geklemmt. Hierzu drückt eine Klemmfläche 24 der Greifeinheit 23 auf die oberste der auf der Ablagefläche 14 befindlichen Banknoten auf, um diese zwischen der Klemmfläche 24 und der Oberfläche 22 des Rotors 21 fest geklemmt zu halten. Die Klemm- fläche 24 kann an sich auch eben sein, allerdings wird sie bevorzugt eine komplementät zur Rotor-Oberfläche 22 ausfallende Oberflächenkrümmung aufweisen, um die Banknoten BN über einen größeren sich in Umlenkrichtung erstreckenden Bereich fest an die Rotor-Oberfläche 22 andrücken zu können.
Durch Drehen des Rotors 21 um seine zentrale Achse A gegen den Uhrzeigersinn werden die so gemäß Fig. 3b geklemmt gehaltenen Banknoten BN von der Ablagefläche 14 um mehr als 90 Grad, im speziellen um fast 180 Grad hin zur Ablagefläche 15 gezogen, wie es in der Fig. 3c dargestellt ist.
Die somit mit Hilfe der Greif einheit 23 entlang der kreisbahnf örmigen Oberfläche 22 des Rotors 21 umgelenkten Banknoten BN werden dann durch aktive Verstellung der Greif einheit 23 im Bereich der Ablagefläche 15 wieder losgelassen, so daß sie auf der Ablagefläche 15 abgelegt werden können, wie es in der Fig. 3d dargestellt ist. Vorher wurde der unmittelbar zuvor auf der Ablagefläche 15 abgelegte Stapel von 100 Banknoten BN (siehe Figur 3a, b) bereits entfernt. Hierzu können die zuvor auf der Ablagefläche 15 gestapelten Banknoten BN entweder durch eine Bandoroliervorrichtung, wie sie z. B. in der DE 10225 705 AI exemplarisch beschrieben ist, banderoliert und dann zur weiteren Lagerung abtransportiert oder manuell entnommen worden sein, um wieder Platz für die Aufnahme eines nachfolgenden Stapels von Banknoten BN auf der Ablagefläche 15 zu schaffen. Alternativ können die Banknoten BN auch direkt ohne Banderolierung von der Ablagefläche 15 entnommen oder zu einer nicht dargestellten Banderolier- und/ oder Verpackungseinrichtung hin abtransportiert worden sein. *
Während der Umlenkung der Banknoten BN von der Ablagefläche 14 zur Ablagefläche 15 werden alle im Spiralfachstaplerrad 12 zwischengespeicher- ten Banknoten BN durch einen weiteren Ausstreifer 30, der entgegen dem Uhrzeigersinn um die Drehachse des Spiralfachstaplerrad 12 gedreht wird, auf die Ablagefläche 14 ausgestreift, wie es in der Figur 3d abgebildet ist.
Es sei besonders angemerkt, daß die Umlenkeinrichtung 20 vorzugsweise zumindest zwei an gegenüberliegenden Bereichen angebrachte Greif einhei- ten 23 aufweist, die aktiv verstellbar am Rotor 21 befestigt sind und dazu dienen, die auf der Ablage 14 befindlichen Banknoten BN zu klemmen und zur Ablage 15 hin umzulenken. Dies ist insbesondere in den Darstellungen der Fig. 3a und b zu erkennen, bei denen die seitliche Abdeckung der Um-
lenkeinrichtung 20 der besseren Anschaulichkeit halber weggelassen ist. In der in den Fig. 3a bis d dargestellten Variante ist exemplarisch jeder Greifeinheit 23 ein zugehöriger Ausstreifer 13 zugeordnet, der ebenfalls verstellbar am Rotor 21 gelagert ist. Allerdings ist auch vorstellbar, einen einzelnen nicht mit dem Rotor 21 verbundenen Ausstreifer 13 vorzusehen, der jeweils in der dargestellten Weise aus dem Bereich des Spiralfachstaplerrads 12 aus- bzw. in dieses eingefahren werden kann.
Ein Vorteil einer Anbringung von mehreren Greifeinheit 23 ist es, daß die Greif einheit 23 nicht nach dem Loslassen der Banknoten BN auf der Ablagefläche 15 (Figur 3d) erst zur oberen Position an der Ablagefläche 14 (Figur 3a) weiter- oder zurückgedreht werden muß, bevor mit dem Ausstreifen weiterer Banknoten auf der Ablagefläche 14 begonnen werden kann.
Vorstehend wurde beschrieben, die erfindungsgemäße Umlenkeinrichtung 20 mit Greif einheit 23 zum Ziehen eines Stapels von Banknoten BN» entlang eines kreisbahnförmigen Abschnitts 22 zu verwenden, um gestapelte Banknoten BN rasch von einem Spiralfachstaplerrad 12 oder einer anderen Stapeleinrichtung abtransportieren zu können. Hierbei wird die Umlenkung durch Drehen des Rotors 22 erfolgen, nachdem eine mit diesem mechanisch verbundene Greifeinheit 23 die Banknoten zumindest in einem in Umlenkrichtung gesehen vorderen Bereich fest klemmt. Allerdings iat auch möglich, daß der Rotor selbst nicht rotiert, sondern nur durch verstellen einer Greifeinheit die Banknoten entlang eines Kreisbahnabschnitts des statio- nären Rotors gezogen werden.
Überdies sind auch noch Einsatzmöglichkeiten in anderen Geräten denkbar. So wird anhand der Figuren 2, 4 und 5a,b ein Beispiel für einen Einsatz der erfindungsgemäßen Idee in einem Geldautomaten 40 beschrieben. Fig. 2
zeigt den Aufbau des Geldautomaten 40 in stark vereinfachter Weise, die Figur 4 in detaillierterer Weise nur die Konstruktion zweier Umlenkeinheiten 47, 48 und die Figuren 5a und b lediglich den unteren Teil des Geldautomaten 40 in zwei verschiedenen Betriebszuständen, während andere Komponenten der besseren Übersichtlichkeit halber nicht mit abgebildet sind.
Der Geldautomat 40 weist im speziellen ein Gehäuse 41 mit einem von außen zugänglichen Eingabefach 42 auf, in das bei einer Einzahltransaktion ein Bediener einen Stapel von einzuzahlenden Banknoten BN manuell eingegeben werden kann. Mittels eines Vereinzelers 43 werden die gestapelt in das Eingabefach 42 eingegebenen Banknoten BN vereinzelt abgezogen und entlang eines mit einer gestrichelten Linie angedeuteten Transportwegs, der z. B. ein Rollentransportsystem 44 aufweisen kann, durch eine Sensoreinrich- tung 45 transportiert, in der die Banknoten wie in der Sensoreinrichtung 5 der Fig. 1 auf Echtheit und/ oder Nennwert und/ oder Zustand geprüft werden können. Die durch die Sensoreinrichtung 45 nicht erkannten Banknoten werden wieder an den Bediener in ein von außen zugängliches Ausgabefach
46 ausgegeben.
Die anderen nicht in das Ausgabefach 46 sofort wieder ausgegebenen Banknoten BN werden an einer Position Pl durch eine erste Umlenkeinrichtung
47 einzeln gegriffen und um etwa 180 Grad auf eine Ablagefläche 50 (Position P2) umgelenkt, auf der sie gestapelt abgelegt werden. Die gestapelte Ab- läge der Banknoten BN auf der Ablagefläche 50 dient zur Zwischenspeiche- rung aller bei der laufenden Transaktion eingezahlten und akzeptierten Banknoten BN. Wenn alle bei der laufenden Transaktion ins Eingabefach 42 eingegebenen Banknoten BN somit durch die Sensoreinheit 45 geprüft und die akzeptierten Banknoten BN durch die erste Umlenkeinrichtung 47 auf
die Ablagefläche 50 abgelegt und zwischengespeichert wurden, wird dem Bediener des Geldautomaten 40 der Gesamtbetrag der bei der laufenden Transaktion eingezahlten und akzeptierten Banknoten BN angezeigt. Der Bediener kann dann entweder die laufende Transaktion abbrechen oder dem endgültigen Einbehalt und der Gutschreibung der eingezahlten Banknoten zustimmen.
Bricht der Bediener die laufende Transaktion ab, so werden alle bei der Transaktion eingegebenen und auf der Ablagefläche 50 abgestapelten Bank- noten BN an den Bediener wieder zurückgegeben, indem eine sich im Bereich der Ablagefläche 50 befindliche Klappe 51 des Gehäuses 41 geöffnet wird, so daß der Bediener die von ihm bei der laufenden Transaktion eingegebenen Banknoten wieder von der Ablagefläche 50 entnehmen kann, ohne daß diese Beträge gutgeschrieben werden. Dies ist in der Fig. 5a dargestellt.
Alternativ ist auch möglich, daß die auf der Ablagefläche 50 gestapelten Banknoten BN mit einer nicht dargestellten Transporteinrichtung zu der durch die Klappe 51 verschließbaren Gehäuseöffnung hin transportiert werden.
Wenn der Bediener allerdings der Fortführung und dem endgültigen Einbehalt der bei der laufenden Transaktion eingezahlten Banknoten BN zustimmt, werden die auf der Ablagefläche 50 befindlichen Banknoten BN bei geschlossener Klappe 51 durch eine zweite Umlenkeinrichtung 48 als Bündel hin zu einer dritten Position P3, z.B. einer oben geöffneten Banknotenkassette 53, hin umgelegt, in der die Banknoten dann gestapelt abgelegt werden. Ein Betriebszustand bei der Umlenkung der Banknoten BN von der Ablagefläche 50 mittels der zweiten Umlenkeinrichtung 48 ist in der Fig. 5b veranschaulicht.
Durch die erste Umlenkeinrichtung 47 werden somit die Banknoten BN an einer Position Pl durch die Greif einheit 60 einzeln gegriffen und durch Drehen der Umlenkeinrichtung 47 gegen den Uhrzeigersinn zur zweiten Positi- on P2 hin umgelenkt. Das in dieser zweiten Position P2 auf der Ablagefläche 50 befindliche Bündel von Banknoten BN kann nachfolgend mittels der weiteren Umlenkeinrichtung 48 durch Drehen im Uhrzeigersinn zur einer weiteren Position P3 hin umgelenkt werden.
Vorzugsweise besitzen sowohl die erste Umlenkeinrichtung 47, als auch die zweite Umlenkeinrichtung 48 jeweils aktiv verstellbare Greifelemente 60, 61 um die umzulenkenden Banknoten BN bei der Umlenkung durch Einklemmung der Banknoten BN zwischen einer Oberfläche eines Rotors 65 bzw. 66 des jeweiligen Umlenkelements 47, 48 und einer Klemmoberfläche 62 bzw. 63 der Greifeinheiten 60 bzw. 61 fest halten zu können.
Während die erste Umlenkeinrichtung 47 exemplarisch dazu ausgestaltet ist, Banknoten jeweils nur von einer ersten Position Pl zu einer zweiten Position P2 zu transportieren, ist die zweite Umlenkeinrichtung 48, die exemplarisch zum Bündeltransport ausgelegt ist, vorzugsweise dazu geeignet, Banknoten BN von einer Position P2 wahlweise zu einer von mehreren unterschiedlichen Positionen P3, P4 zu transportieren.
So können die auf der Ablagefläche 50 gestapelten Banknoten BN nicht nur zur Position P3 zur endgültigen Ablage in der Kassette 53, sondern auch zu einer weiteren Position P4, wie z.B. zu einem neben der Kassette 53 befindlichen Ablagebehälter 56 hin umgelenkt werden. Dieser Ablagebehälter 56, der beispielsweise zwei Ablagefächer 56a und 56b aufweist, dient dazu, sogenannte Retract-Banknoten aufzunehmen. Dies sind Banknoten BN, die
vom Bediener des Geldautomaten 40 irrtümlicherweise nach einer vorgegebenen Zeitdauer nicht entnommen und deswegen wieder ins Gehäuse 41 eingezogen und abgelegt werden müssen, um zu verhindern, daß jemand anderes diese Banknoten BN entnehmen kann.
In dem Fall der Fig. 5a beispielsweise, bei dem die Klappe 51 geöffnet wurde, damit der Bediener die eingezahlten Banknoten BN bei Abbruch seiner laufenden Transaktion entnehmen kann, kann im speziellen vorgesehen sein, daß dann, wenn der Benutzer irrtümlicherweise die Banknoten BN doch nicht entnimmt, nach einer vorgegebenen Zeit die Klappe 51 wieder geschlossen und die auf der Ablage 50 in der Position P2 gelagerten Banknoten BN durch Drehen der zweiten Umlenkeinrichtung 48 gegen den Uhrzeigersinn in die Position P4 transportiert werden, in der die Banknoten durch Lösung der Klemmung, d. h. durch aktives Verstellen des Greif elements 61 in das Fach 56b abgelegt werden. Die unterschiedlichen Ruhepositionen Pe, P3, P4 der Banknoten BN sind in der Figur 2 durch ein gestricheltes Rechteck symbolisiert.
Die Verwendung von mehreren solchen Fächern 56a, 56b kann dann von Vorteil sein, wenn die Retract-Banknoten BN jeweils nach Transaktionen getrennt in unterschiedlichen Fächern 56a, 56b abgelegt werden sollen. Bei Ablage der Banknoten ins Fach 56a wird die Umlenkeinrichtung 48 die Banknoten BN somit in einer im Vergleich zur Position P4 geringfügig verschobenen Stellung transportieren und in dieser Stellung die Klemmung durch aktive Verstellung des Greif elements 61 lösen, um die Banknoten BN in das Fach 56a abzulassen.
Die vorliegende Erfindung erlaubt somit im Vergleich zu einer Linearf örde- rung durch den Einsatz einer Umlenkeinrichtung mit einer Greif einheit zum
Ziehen der Banknoten entlang eines Kreisbandabschnitts eine sichere, räumlich kompakte und schnelle Umlenkung von Banknoten insbesondere zwischen mehreren verschiedenen (Ablage-) Positionen.