Eingeschnürte Breitstreckwalze und deren Herstellung
Beschreibung:
Die Erfindung betrifft eine Breitstreckwalze zum Ausbreiten von laufendem flexiblem Bahnmaterial.
Aus der Druckschrift DE 295 22 01 1 UI ist eine Breitstreckwalze zum Ausbreiten von laufendem flexiblem Bahnmaterial bekannt, die einen endständige Lagerzapfen aufweisenden starren Walzenkörper umfasst, Auf dem Walzenkörper Ist ein man- telförmiger Belag aus elastomerem Material aufgebracht, Der elastomere Belag enthält von seiner Mantelfläche ausgehen- de, zur Längsachse des Walzenkörpers schräg verlaufende Einschnitte, die zu beiden Seiten der radialen Mittelebene der Walze jeweils zu dem betreffenden Ende der Walze von innen nach außen geneigt sind. Die Einschnitte verlaufen in Form von gleichförmigen Wendeln und bewirken eine Breitstreckung während des Betriebes,
Zur Vermeidung einer mangelhaften Breitstreckwirkung im mittleren Bereich sind die inneren Einschnitte um 1 80° gegeneinander versetzt angeordnet. Um in dünnen, empfindlichen Materialbahnen Abdrücke und Beschädigungen zu vermeiden, sind die zur radialen Mittelebeπe der Walze welsenden äußeren Kanten abgerundet oder abgekantet.
Eine elαstomerer Belag nutzt sich innerhalb von wenigen Jahren ab, Ein Walzenkörper wird dann vom restlichen Belag befreit und ein neuer Belag aufgebracht, in diesen neu aufgebrachten Belag werden dann Wendeln hineingeschnitten. Ab- schließend werden Kanten bei der Belagoberfläche abgerundet.
Die Herstellung der Einschnitte im Belag trägt im hohen Maße zu den Wiederherstellungskosten einer solchen Walze bei.
Aus der Druckschrift US 2 594 846 ist eine Breitstreckwalze be- kannt, die aus zwei Walzenkörperabschnitten mit u. a. konisch aufeinander zulaufenden Mantelflächen besteht. Sie weist ferner angewinkelt angeordnete Einschnitte auf, deren Neigung sich zu den Enden der Walze ändert, was zu hohen Herstellungskosten führt. Die konische Form wird als eine von mehreren möglichen Formen beschrieben. Eine besondere technische Wirkung wird in dieser Form nicht gesehen, In der Praxis spielt daher diese vor vielen Jahrzehnten offenbarte mögliche Form keine Rolle.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine vorteilhaftere Breitstreckwalze bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird durch eine gattungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfah- ren gemäß den Nebenansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen,
Die erfindungsgemäße Breitstreckwalze weist einen Walzenkörper auf, Auf dem Walzen körper befindet sich eine Mantelfläche bzw, ein mantelförmlger Belag, die bzw. der sich von außen nach Innen verjüngt. Die Mantelfläche besteht typi- scherweise aus einem elasto meren Material.
Es wurde überraschend festgestellt, dass durch die Verjüngung eine Materialbahn weniger belastet und insgesamt eine verbesserte Breitstreckung erzielt wird, Der Druck, mit dem eine Materialbahn gegen die Breitstreckwalze gedrückt wird, nimmt von Außen nach Innen ab. Es werden insbesondere die Randbereiche einer Materialbahn erfasst und auseinandergezogen im Sinne einer Breitstreckung. Im dazwischen liegenden Bereich wird ein hoher Anpressdruck auf die Materialbahn vermieden , Die geringe mechanische Belastung im mittleren Bereich ermöglicht es, sogar eine noch feuchte, dünne Papierbahn breit zu strecken, die bekanntermaßen sehr empfindlich ist und leicht auseinander gerissen werden kann. Ebenfalls sehr empfindlich sind Materialbahnen a us Aluminium.
Es kann bei entsprechender Stärke, Material sowie Anpressdruck bzw. Zugspannung dazu kommen, dass eine Materialbahn in einem mittleren Bereich nicht mehr auf der Breitstreckwalze aufliegt, so dass dieser mittlere Bereich nicht mehr mechanisch belastet wird. Dieses Verfahren hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, um Materialbahnen breit streck zu können, die mechanisch nur wenig belastet werden können ,
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Mantelfläche einstückig ausgestaltet. Dadurch gibt es keine Über-
gänge mit Stossstellen, an denen die Folie beim Passieren der Walze beschädigt werden könnte.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Bereich zwischen den beiden Verjüngungen gerundet ausgestaltet. Die Herstel- lung ist preiswert. Es werden Kanten auf der Oberfläche des mantelförmigen Belags vermieden, die eine Materialbahn beschädigen könnten.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden Einschnitte, die die Breitstreckwirkung erzielen, auf Randbereiche beschränkt. Die Walze kann entsprechend preiswerter hergestellt werden. Wird beispielsweise 50% der Oberfläche des mantelförmigen Belages von Einschnitten ausgespart, so lassen sich damit die Profilierungskosten im Vergleich zum eingangs genannten Stand der Technik um 25% reduzieren. In vielen Fällen ist es möglich, 50% von Einschnitten auszusparen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Papierbahnen mit gleich bleibender Breite verarbeitet werden sollen. Dann kann die Breite der Breitstreckwalze auf die Breite der Materialbahn ■ abgestimmt werden, was die Kosten senkt. Eine Aussparung von 25% ist regelmäßig auch dann möglich, wenn Materialbahnen mit wechselnden Breiten verarbeitet werden sollen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Verjüngung durch konisch aufeinander zulaufende Abschnitte ausgebildet ist, Beispielsweise wird die so gestaltete Walze durch Abdrehen und anschließendes Schleifen einer ursprünglich zylindrischen Mantelfläche erzeugt. Der Abdrehvorgang gestaltet sich bei konischen Abschnitten vergleichsweise ein-
fach, Das Schleifen dient der Bereitstellung einer gleichmäßigen, kantenfreieπ Oberfläche.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Mantelfläche wendeiförmige Einsch nitte auf, mit denen die Breit- Streckwirkung bewirkt wird. So wird vermieden, dass Verwerfungen der Materialbahn nachtei lhaft in die Einschnitte hinein gelangen können, was Beschädigungen zur Folge haben könnte.
Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass ein stumpfwinkliger Übergang (also größer a ls 90°) von der Oberfläche des mantelförmigen Belages in einen Einschnitt hinein gerundet oder abgekantet ist, Markierungen in einer Materialbahn werden so vermieden. Überrasc hend hat sich gezeigt, dass die spitzwinkligen Übergänge nicht abgerundet werden müssen, da diese in der Regei keine Abdrücke hinterlassen, wenn zugleich durch einen wendeiförmigen Verlauf der Einschnitte gewährleistet wird, dass Verwerfungen nicht in die Einschnitte hinein gelangen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Mantelfläche zumindest im Bereich, der Einschnitte aufweist, von einer schlauchartigen Hülle umgeben. Nutzt sich die Hülle ab, so wird lediglich die Hülle ausgetauscht, Es muss nicht der gesamte mantelförmige Belag nebst Einschnitten wieder hergestellt werden . Die Betriebs kosten bzw. Wiederherstellungskosten lassen sich so deutlich reduzieren.
Die Herstellungskosten lassen sich weiter reduzieren, indem zwei mit einem entsprechenden Belag versehene Walzenkörper zu einer erfindungsgemäßen zusammengesetzt werden, Die beiden Walzenkörper werden durch die Achse zusammen
gehalten. Jeder Belag auf ei nem der Walzenkörper verjüngt sich an rechts nach links bzw. von links nach rechts und weist beispielsweise nur je einen wendeiförmigen Einschnitt auf. Die beiden Einschnitte sind entsprechend unterschiedlich hinter- schnitten.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Breitstreckwalze. In einem ersten Schritt wird ein mantelförmi- ger Belag auf einen Walzenkörper, der typischerweise aus A- luminium, Stahl oder CFK besteht, aufvulkanisiert. In einem zweiten Schritt wird der Belag so abgedreht, dass von Außen nach Innen eine Verjüngung entsteht, Anschließend wird die Oberfläche des Belags gesch liffen. In einem dritten Schritt wird der Belag mit Einschnitten versehen ,
Um die Kosten für die Herstellung der Einschnitte zu mlnimie- ren, wird das zugehörige Messer lediglich parallel zur Walzenachse verfahren, Dies hat zur Folge, dass die Tiefe der Einschnitte von Außen nach Innen abnimmt, Auch verändert sich der Einschnittwinkel dabei nicht. Der Winkel einer Hinterschnei- dung bzw. der schräge Verlauf eines Einschnitts in den Belag hinein verändert sich dann also nicht.
In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in einem vierte n Schritt die Mantelfläche im Bereich der Einschnitte geschliffen, um so gerundete Übergänge in die Einschnitte hinein zu schaffen. Dabei ist insbesondere von Vorteil, dass sich die Einschnitte nur im Bereich der äußeren Enden des Walzenkörpers befinden . Die Nachbearbeitung ist somit im Vergleich zum Stand der Technik reduziert, da her-
kömmliche Breitstreckwαlzen über die gesamte Breitstreckwalze verteilte Einschnitte aufweisen,
Ferner wird, soweit gewünscht, wenigstens eine schlauchförmi- ge Hülle über den Bereich mit den Einschnitten geschoben. Die Hülle besteht bevorzugt aus Silikon, Das Material hat sich als besonders geeignet herausgestellt,
Durch dieses Verfahren kann besonders einfach und preiswert eine Breitstreckwalze hergestellt werden, die die oben beschriebenen Eigenschaften aufweist.
Zu den Figuren:
Figur 1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Breitstreckwalze in Seitenansicht.
Figur 2 zeigt einen Ausschnitt der Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform.
Die Breitstreckwalze 1 weist einen Walzenköper mit einer einstückigen Mantelfläche bzw. mantelförmigem Belag 5 auf. Der Walzenkörper weist an seinen Enden Lagerzapfen 6a, 6b auf. Diese dienen zur drehbeweglichen Lagerung der Breitstreckwalze.
Eine Papierbahn 3a wird in einem 90°-Winkel über die Walze 1 geführt, Die Figur 1 zeigt die gestreckte Folie 3b in Schnittan-
sieht. Die Mantelfläche bzw. der mantelförmige Belag 5 weist zwei konusförmig aufeinander zulaufende Abschnitte 8a, 8b auf, Die konischen Abschnitte 8a, 8b weisen in ihren Randbereichen wendeiförmig verlaufende Einschnitte 2a und 2b auf. Durch die wendeiförmigen Einschnitte 2a und 2b wird eine Breitstreckung der Papierbahn 3a, 3b erreicht.
Die Steigungen der konischen, sich zur Mitte hin verjüngenden Abschnitte 8a, 8b der Mantelfläche sorgen einerseits für einen möglichst gleichmäßigen Anpressdruck der Folie im Randbe- reich, der auf dem zum jeweiligen äußeren Rand der Walze zunehmendem Durchmesser der Walze beruht. Dazwischen ist die Mantelfläche 5 im Radius verjüngt bzw. eingeschnürt.
Die Papierbahn 3a, 3b Hegt bevorzugt beim Transport im mittleren Bereich 4 nicht auf, so dass dort keine mechanische nachteilige Einwirkung auf die Folie 3a, 3b auftritt. Durch geeignete Wahl des Auflagedrucks und Führung der Papierbahn kann erreicht werden, dass die Papierbahn lediglich bei den Einschnitten 2a und 2b aufliegt.
Figur 2 zeigt in Schnittansicht einen Abschnitt einer Ausfüh- rungsform der erfindungsgemäßen Breitstreckwalze. Die Mantelfläche 5 eines Walzenkörpers l a ist mit einem wendeiförmigen, geneigten Einschnitt 2a versehen. Die stumpfwinkligen Übergänge 9 von der Oberfläche des mantelförmigen Belags 5 in den Einschnitt 2a hinein sind gerundet. Markierungen In einer Materialbahn werden so vermieden.
Der mantelförmige Belag 5 ist im Bereich der Einschnitte 2a* und 2b von einer schlauchförmigen Hülle 1 0 eingehüllt, Eine Materialbahn, welche von der Breitstreckwalze gestreckt wer-
den soll, liegt somit nicht unmittelbar auf der Mantelfläche 5 bzw. den von den Einschnitten 2a, 2b gebildeten Stegen 1 1 , sondern auf der Hülle 1 0 auf . Nutzt sich die Hülle 1 0 ab, so wird diese ausgetauscht. Der andernfalls übliche, ungleich teurere Austausch des Belages 5 kann in der Regel entfallen.
Um ein Walken einer Hülle 1 0 zu vermeiden, werden bevorzugt nur die mit den Einschnitten 2a, 2b versehenen Bereiche 7a und 7b durch jeweils eine Hül le 1 0 eingehüllt.
Die Tiefe 1 4 der Einschnitte bzw. eines wendeiförmigen Ein- Schnitts 2a nimmt von Außen nach Innen ab, um kostengünstig fertigen zu können.
Der gewünschte Effekt kann unter Umständen auch erreicht werden, indem ausschließlich Randbereiche 7a und 7b mit jeweils einer Hülle 1 0 eingehüllt werden, was eine Herstellung besonders preisgünstig macht. Der gewünschte Effekt und zwar insbesondere die Vermeidung einer mechanischen Belastung im mittleren Bereich lässt sich jedoch in der Regel besser erzielen, wenn sich bereits der mantelförmige Belag 5 der Breitstreckwalze von außen nach innen zunehmend verjüngt.
Zur Vermeidung einer Kante verläuft der Übergang zwischen den beiden Verjüngungen 8a und 8b bevorzugt gerundet. Der Grund 1 4 eines jeden Einschn itts 2a, 2b ist ebenfalls bevorzugt gerundet.
Der Bereich, der gegenüber den Randbereichen messbar ver- jungt ist, erstreckt sich in der Regel über eine Länge von wenigstens 25% Gesamtlänge des mantelförmigen Belages 5. Bevorzugt verläuft die jeweil ige Verjüngung kontinuierlich und
insbesondere nicht stufenförmig, da sich so nachteilig wirkende Kanten auf der Oberfläc he vermeiden lassen.
Eine erfindungsgemäße Breitstreckwalze weist beispielsweise einen maximalen Durchmesser von 240 mm und eine Länge von 2400 mm auf. In Richtung Mitte verjüngt sich der Durchmesser von Außen nach Innen bis auf 236 mm.
In Abhängigkeit von der gewü nschten Anwendung kann es von Vorteil sein, dass der minimale Durchmesser näher bei einem äußeren Rand als beim anderen äußeren Rand der Breit- streckwalze liegt.
In der Regel wird die Breitstreckwalze nicht eigenständig angetrieben. Lediglich bei sehr hohen Drehzahlen ist ein eigener Antrieb der Breitstreckwalze zu bevorzugen. Dann sind in der Regel auch Mittel vorzusehen, mit der eine Breitstreckwalze abgebremst werden kann . Eine Materialbahn kann dann schneller ausgetauscht werden.