Miederware, insbesondere Büstenhalter, für an der Brust operierte Trägerinnen
Die Erfindung betrifft eine Miederware, insbesondere einen Büstenhalter, für an der Brust operierte Trägerinnen, mit zwei bügellosen Cups, die jeweils einen vom inneren bis zum äußeren seitlichen Brustansatz der Trägerin reichenden Brustbereich, einen äußeren seitlichen Cuprand, der von einer Naht gebildet wird, und einen oberen Cuprand aufweisen, und einem Rückenteil, das einen oberen Rand hat und mit jedem Cup längs des jeweiligen äußeren seitlichen Cuprandes verbunden ist, wobei der äußere seitliche Cuprand und der obere Cuprand eines jeden Cups in einem Punkt mit dem oberen Rand des Rückenteiles zusammentreffen .
Bei Brustkrebs durchzuführenden Brustoperationen muß häufig nicht nur Gewebe der weiblichen Brust sondern seitlich neben der Brust liegendes Fettgewebe entfernt werden, z.B. wenn auch die Achsellymphknoten entfernt werden müssen. Die dabei entstehende Operationsnarbe kann daher vom Brustbereich bis in den Achselhöhlenbereich reichen. Herkömmliche Büstenhalter oder auch Korseletts, die von den betroffenen Frauen nach einer
solchen Operation getragen werden, weisen Cups auf, deren äußerer seitlicher Cuprand ungefähr dort verläuft, wo sich der äußere seitliche Brustansatz der ursprünglichen Brust befindet. Die den äußeren seitlichen Cuprand bildende Naht, die auch den seitlichen inneren Cuprand und den unteren Cuprand bildet, hat eine stützende Wirkung auf die ursprüngliche Brust und verläuft über die Operationsnarbe der betroffenen Frauen. Da die Operationsnarbe ein sehr empfindlicher Bereich ist, kann die den äußeren seitlichen Cuprand bildende Naht dort Irritationen hervorrufen, z.B. wenn sie auf der Operationsnarbe scheuert oder starken Druck ausübt. Die seitliche äußere Cuprandnaht wird von der an der Brust operierten Trägerin des Büstenhalters auch dann als störend empfunden, wenn sie über ein künstliches Gewebeausgleichsteil, das eine Voll- oder Teilprothese sein kann, hinweg verläuft, das die betroffene Frau auf der Operationsnarbe trägt, um die Form des operierten Körperbereichs an die Form vor der Operation oder an die Form auf der anderen Brustseite anzupassen und um eventuell einen Gewichtsausgleich zu der anderen Brustseite zu schaffen, die evtl. verschieden von der einen Brustseite operiert oder nicht operiert ist. Besonders wenn der seitliche Ausläufer einer asymmetrischen Brustprothese, die die betroffene Frau nach einer solchen Operation trägt, zum Ausgleich von sehr viel wegoperiertem Fettgewebe dient und deshalb relativ dick ist, erzeugt die seitliche äußere Cuprandnaht auf den seitlichen Ausläufer der asymmetrischen Brustprothese einen relativ hohen Druck, der sich auf den empfindlichen Narbenbereich überträgt. Dieser Druck auf den seitlichen Ausläufer der asymmetrischen Brust - prothese wirkt sich auf den empfindlichen Narbenbereich besonders nachteilig aus, wenn die Brustprothese als Haftprothese ausgeführt ist, die direkt am Körper der betroffenen Frau haftet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, die gattungsgemäße Miederware so auszubilden, daß sie auch dann angenehm zu tragen ist, wenn die betroffene Frau eine seitlich neben der
Brust zur Achselhöhle hin verlaufende Operationsnarbe hat, die dort durch eine Gewebeentfernung entstanden ist.
Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß jedes Cup einen zwischen dem Brustbereich und dem Rückenteil liegenden Achselbereich hat, der sich nahtlos an den Brustbereich anschließt und vom oberen Cuprand und vom äußeren seitlichen Cuprand begrenzt ist .
Die erfindungsgemäße Miederware hat den Vorteil, daß die zwischen dem Cup und dem Rückenteil verlaufende Naht eine seitlich neben der Brust vorhandene Operationsnarbe, die bis in den Achselhöhlenbereich reichen kann, nicht mehr beeinträchtigt, da sie nunmehr in einiger Entfernung vom äußeren seitlichen Brustansatz der ursprünglichen Brust verläuft und zum Achselhöhlenbereich hin verlagert ist. Das Cup deckt somit auch einen seitlich neben dem äußeren seitlichen Brustansatz liegenden Bereich ab, in dem sich eine empfindliche Narbe befinden kann. Die Erweiterung des Cups zur Achselhöhle hin eröffnet die Möglichkeit, auch in diesem seitlichen Bereich ein künstliches Gewebeausgleichsteil anzuordnen, das auch dann nicht übermäßig an die seitliche Operationsnarbe gedrückt wird, wenn es sehr dick ist, um einen Ausgleich für entsprechend viel Fettgewebe zu schaffen, das durch die Operation entfernt wurde.
Vorzugsweise sind die Cups aus einem Abstandsgestrick hergestellt, denn dieses Material hat aufgrund seiner relativ großen Dicke und hohen Elastizität in der Dickenrichtung den Vorteil, daß es Unebenheiten im Narbenbereich ausgleicht, ohne daß die betroffene Frau zusätzlich eine Prothese oder ein anderes Gewebeausgleichsteil tragen muß. Diese Möglichkeit ergibt sich besonders dann, wenn nur relativ wenig Gewebe entfernt werden mußte oder die durch die Gewebeentfernung verursachten Unebenheiten der Körperoberfläche gering sind.
Vorzugsweise weist mindestens eines der Cups auf seiner Innenseite eine Tasche mit einer Öffnung auf, durch die ein
künstliches Gewebeausgleichsteil in die Tasche einführbar ist. Die Tasche kann sich entweder im wesentlichen nur über den Achselbereich des jeweiligen Cups erstrecken, oder sie kann sich über den Achselbereich und wenigstens teilweise auch über den Brustbereich des jeweiligen Cups erstrecken. Dementsprechend kann ein künstliches Gewebeausgleichsteil, das z.B. eine Voll- oder Teilprothese aus einem KunstStoffkörper oder auch nur ein Faserknäuel oder eine Kombination aus einem Kunststoffkörper und einem Faserknäuel sein kann, mit dem die Form und das Volumen des Kunststoffkörpers variiert werden kann, entweder nur im Achselbereich oder im Achselbereich und im Brustbereich oder auch nur im Brustbereich des jeweiligen Cups angeordnet werden, um den gewünschten Gewebeausgleich an der operierten Stelle zu erhalten.
Anstelle einer Tasche können auch zwei Taschen in das jeweilige Cup eingearbeitet werden, wobei jede Tasche eine Öffnung aufweist, durch die ein künstliches Gewebeausgleichsteil in die Tasche einführbar ist.
Vorzugsweise erstreckt sich eine erste Tasche im wesentlichen über den Achselbereich des jeweiligen Cups und erstreckt sich eine zweite Tasche im wesentlichen über den Brustbereich des jeweiligen Cups. Die zweite Tasche kann sich auch über den Brustbereich und den Achselbereich des jeweiligen Cups erstrecken, so daß sich die erste Tasche und die zweite Tasche im Achselbereich des jeweiligen Cups überlappen. Die die Taschen bildenden Stoffteile können gemoldet sein. Ebenso kann das Cupmaterial gemoldet sein. Auch die Stoffteile der Taschen können aus einem Abstandsgestrick hergestellt sein.
Weist das jeweilige Cup zwei Taschen auf, können in diese Taschen im Material verschiedene Gewebeausgleichsteile eingelegt werden. Beispielsweise kann in die sich über den Brustbereich des jeweiligen Cups erstreckende Tasche eine symmetrische Brustprothese eingelegt werden, wogegen die sich nur über den Achselbereich des jeweiligen Cups erstreckende
Tasche mit einem Faserknäuel befüllt werden kann, das im Volumen variabel ist. Durch diese Kombination von Gewebeausgleichsteilen wird ein Gewebeausgleich wie mit Hilfe einer asymmetrischen Brustprothese erhalten, die im Vergleich zu einer symmetrischen Brustprothese höhere Lagerhaltungskosten erzeugt. Anstelle eines Faserknäuels kann in die sich über den Achselbereich des jeweiligen Cups erstreckende Tasche ein symmetrisch ausgebildeter Kunststoffkörper wie z.B. ein Silikon-Pad eingelegt werden.
Die erfindungsgemäße Miederware zeichnet sich durch eine außerordentliche Variabilität bei der Schaffung eines Gewebeausgleichs nach einer Brustoperation aus, bei der auch oder nur Gewebe im Achselbereich entfernt worden ist . Die erfindungsgemäße Miederware kann somit sowohl nach einer radikalen Mastektomie, oder einer Teilamputation getragen werden, und ist auch zum Tragen nach einem Brustwiederaufbau geeignet, wenn nach wie vor entferntes Gewebe oder Unebenheiten im Narbenbereich auszugleichen sind.
Die Erfindung ist sowohl bei Büstenhaltern als auch Korseletts aber auch bei Badebekleidungsstücken für an der Brust operierte Trägerinnen anwendbar. Die erfindungsgemäßen Miederwaren können mit oder ohne Schulterträger ausgestattet sein, und sie können einen Verschluß auf der Vorder- oder Rückseite aufweisen. Die erfindungsgemäße Miederware kann für einen Ausgleich nur auf einer Brustseite aber auch für einen Ausgleich auf beiden Brustseiten ausgebildet sein, wobei durch die Möglichkeit, in Form und Größe verschiedene Gewebeausgleichsteile in die Cups einzulegen, der mit der erfindungsgemäßen Miederware zu erzielende Ausgleich auf beiden Brustseiten verschieden sein kann.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung verschiedener, in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele der Erfindung. In den Zeichnungen zeigt :
Figur 1 einen Teil eines Büstenhalters gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei der Blick auf die Innenseite der Cups gerichtet ist und das vollständig dargestellte Cup eine Tasche aufweist, die sich über den Achselbereich des Cups erstreckt;
Figur 2 einen Teil eines Büstenhalters gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei der Blick auf die Innenseite der Cups gerichtet ist und das vollständig dargestellte Cup eine Tasche aufweist, die sich über den Achselbereich und fast über den gesamten Brustbereich des Cups erstreckt;
Figur 3 einen Teil eines Büstenhalters gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei der Blick auf die Innenseite der Cups gerichtet ist und das vollständig dargestellte Cup eine Tasche aufweist, die sich über den Achselbereich und einen kleineren Teil des Brustbereichs des Cups erstreckt;
Figur 4 einen Teil eines Büstenhalters gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei der Blick auf die Innenseite der Cups gerichtet ist und das vollständig dargestellte Cup eine erste und eine zweite Tasche aufweist, von denen die erste Tasche sich über den Achselbereich und die zweite Tasche sich fast über den gesamten Brustbereich und den Achselbereich des Cups erstreckt, so daß sich die beiden Taschen im Achselbereich des Cups überlappen; und
Figur 5 einen Teil eines Büstenhalters gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei der Blick auf die Innenseite der Cups gerichtet ist und das vollständig dargestellte Cup eine erste und eine zweite Tasche 'aufweis , von denen die erste Tasche sich über den Achselbereich und die zweite Tasche
sich über den Brustbereich und den Achselbereich erstreckt, so daß sich die beiden Taschen im Achselbereich überlappen.
Wie in Figur 1 ersichtlich ist, weist ein Büstenhalter gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung zwei bügellose Cups 1, 2 auf, die an ihrem seitlichen inneren Cuprand la bzw. 2a über einen Mittelsteg 3 miteinander verbunden sind. An den seitlichen inneren Cuprand la schließt sich ein unterer Cuprand lb an, an den sich ein seitlicher äußerer Cuprand lc anschließt. Der seitliche innere Cuprand la, der untere Cuprand lb und der seitliche äußere Cuprand lc werden durch eine Naht gebildet. Nach oben wird das Cup 1 durch einen inneren oberen Cuprand ld und einen äußeren oberen Cuprand le begrenzt . Der Büstenhalter weist zwei in der Länge verstellbare Schulterträger 4 auf, von denen nur einer gezeigt ist. Der Schulterträger 4 ist mit einem Ende mit dem Cup 1 an einer zwischen dem inneren oberen Cuprand ld und dem äußeren oberen Cuprand le liegenden Stelle 5 verbunden. An seinem anderen Ende ist der Schulterträger 4 mit einem Rückenteil 6 verbunden, das an einem Ende einen Teil 7 eines zweiteiligen Rückenverschlusses trägt und mit dem anderen Ende mit dem Cup 1 längs dessen äußeren seitlichen Cuprandes lc verbunden ist. Das Rückenteil 6 hat einen oberen Rand 6a, der mit dem äußeren seitlichen Cuprand lc und dem äußeren oberen Cuprand le in einem Punkt P zusammentrifft.
Das Cup 1 ist unterteilt in einen Brustbereich 8a und einen Achselbereich 8b, wobei der Brustbereich 8a in horizontaler Richtung von dem inneren seitlichen Brustansatz bis zu dem äußeren seitlichen Brustansatz der Trägerin reicht und der Achselbereich 8b des Cups 1 zwischen dem Rückenteil 6 und dem Brustbereich 8a des Cups 1 angeordnet ist . Der Brustbereich 8a und der Achselbereich 8b des Cups 1 gehen nahtlos ineinander über .
Der innere seitliche Cuprand la und der untere Cuprand lb begrenzen den Brustbereich 8a des Cups 1 und verlaufen im getragenen Zustand des Büstenhalters entlang des inneren und unteren Brustansatzes der Trägerin. Der Achselbereich 8b des Cups 1 wird durch den äußeren seitlichen Cuprand lc und einen Teil des äußeren oberen Cuprandes le begrenzt. Der Achselbereich 8b des Cups 1 reicht in horizontaler Richtung somit vom äußeren seitlichen Brustansatz der Trägerin bis zu ihrer Achselhöhle und kann in einer modifizierten Ausführung des Büstenhalters bis zum Rücken der Trägerin reichen.
Das für die Cups 1, 2 verwendete Cupmaterial ist ein Abstands- gestrick, das auch als Abstandsgewirk bezeichnet wird. Ein derartiges Material wird z.B. auf einer Doppelraschelmaschine hergestellt, die in einem Arbeitsgang Garne oder Fäden gleicher oder unterschiedlicher Werkstoffeigenschaften zu einem Mehrschichtgebilde verarbeitet, das aus einer Ober- und Unterschicht besteht, die durch dazwischen liegende Verbindungsfäden fest miteinander verbunden sind. Die bei der Herstellung des Abstandsgestricks verwendeten Fäden und/oder Garne bestehen aus Polyamid, Polyester und Polyurethan. Die aus Polyurethan bestehenden Fasern tragen die Bezeichnung Elastan. Das Abstandsgestrick ist hydrophil.
Der bisher beschriebene Aufbau des Büstenhalters ist bis auf das mit dem Verschlußteil 7 zusammenwirkende, nicht dargestellte Verschlußteil, das am anderen, nicht dargestellten Rückenteil befestigt ist, beidseitig des Mittelsteges 3 identisch. Das Verschlußteil 7 und das mit ihm zusammenwirkende, nicht dargestellte Verschlußteil sind jedoch herkömmlich und brauchen deshalb nicht weiter beschrieben werden. Die weitere Beschreibung richtet sich hauptsächlich auf die in das Cup 1 eingearbeitete Tasche, die der Aufnahme eines künstlichen Gewebeausgleichsteils dient. Die Anzahl, Anordnung, Form und das Material der Tasche kann in beiden Cups 1, 2 identisch oder verschieden sein, wobei im Falle verschiedener Ausführungen der Tasche z.B. im Cup 1 die in Figur 1 dargestellte Ausführung und
im Cup 2 eine beliebige der in den Figuren 2 bis 5 dargestellten Ausführungen zum Einsatz kommen kann.
Wie in Figur 1 ersichtlich ist, ist auf der Innenseite des Cups 1 eine 'Tasche 9 angeordnet, die ein Stoffteil 10 aufweist, das einen umlaufenden Rand aufweist, von dem ein Teil mit dem seitlichen äußeren Cuprand lc und dem äußeren, oberen Cuprand le vernäht ist. Ein anderer Teil 11 des umlaufenden Randes des Stoffteiles 10 hat keine feste Verbindung zu dem Cupmaterial des Cups 1 und begrenzt zusammen mit dem Cupmaterial eine Öffnung 12 durch die ein künstliches Gewebeausgleichsteil 13 in die Tasche 9 einführbar ist. Die Einführbarkeit des Gewebeausgleichsteiles 13 durch die Öffnung 12 in die Tasche 9 ist durch den dargestellten Pfeil symbolisiert. Das Gewebeausgleichsteil 13 besteht aus einem Faserknäuel, das sich z.B. aus verwirrten Polyesterfasern, die ein Flies bilden, zusammensetzt .
Es versteht sich, daß das Faserknäuel in Form und Größe variabel ist. Es ist daher möglich, die Befüllung der Tasche 9 genau an das Volumen und die Konsistenz des wegoperierten Gewebes anzupassen. Auch die Anordnung des Faserknäuels innerhalb der Tasche 10 ist variabel und demzufolge an die durch die Operation geschaffene Form des stehengelassenen Gewebes anpassbar. Die entsprechende Befüllung der Tasche 9 mit dem Faserknäuel kann von der Trägerin selbst vorgenommen oder nachträglich verändert werden. Anstelle eines Faserknäuels kann ein anderes Gewebeausgleichsteil, wie z.B. ein Silikonkörper in die Tasche 9 eingesetzt werden. Der die Öffnung 12 der Tasche 9 begrenzende Randteil erstreckt sich zwischen dem äußeren oberen Cuprand le und dem unteren Cuprand lb und folgt ungefähr dem Verlauf des seitlichen Brustansatzes der ursprünglichen Brust der Trägerin. Das Stoffteil 10 der Tasche 9 kann gemoldet sein und aus Mikrofaser oder einem Abstandsgestrick bestehen.
Die weiteren Ausführungsbeispiele der Erfindung, die in den Figuren 2 bis 5 dargestellt sind, unterscheiden sich von dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel nur in der Anzahl, Form und Anordnung der auf der Innenseite des Cups 1 angeordneten Tasche bzw. Taschen. Die folgende Beschreibung der weiteren Ausführungsbeispiele beschränkt sich daher weitgehend auf die Unterschiede gegenüber dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel. Insoweit als die weiteren Ausführungsbei- spiele mit dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel übereinstimmen, werden für die Beschreibung der weiteren Ausführungsbeispiele die gleichen Bezugsziffern wie in Figur 1 verwendet .
Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist auf der Innenseite des Cups 1 eine Tasche 14 angeordnet, die sich über den Achselbereich 8b und fast über den gesamten Brustbereich 8a des Cups 1 erstreckt . Der Brustbereich 8a ist längs einer gedachten Linie 15, die gestrichelt dargestellt ist und ungefähr dem äußeren seitlichen Brustansatz der Trägerin folgt, nahtlos mit dem Achselbereich 8b des Cups 1 verbunden. Die Tasche 14 weist ein Stoffteil 16 auf, das einen umlaufenden Rand hat, der bis auf einen Teil 17 fest mit dem Cupmaterial Cups 1 verbunden ist. Der Teil 17 des umlaufenden Randes des Stoffteiles 16 hat keine feste Verbindung zu dem Cupmaterial des Cups 1 und begrenzt zusammen mit dem Cupmaterial eine Öffnung 18, durch die ein Gewebeausgleichsteil 19, wie durch den Pfeil angedeutet, in die Tasche 14 einführbar ist. Das Gewebeausgleichsteil 19 ist wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel ein Faserknäuel., das im Gegensatz zu dem ersten Ausführungsbeispiel sowohl im Brustbereich als auch im Achselbereich verteilt angeordnet werden kann. Anstelle eines Faserknäuels kann auch eine Brustprothese aus Silikon in die Tasche 14 eingesetzt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, ein Faserknäuel im Achselbereich des Cups 1 anzuordnen und im Brustbereich des Cups 1 eine symmetrische Brustprothese vorzusehen.
Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist auf der Innenseite des Cups 1 eine Tasche 20 angeordnet, die sich über den Achselbereich 8b und einen kleineren Teil des Brustbereichs 8a des Cups 1 erstreckt . Eine gestrichelte Grenzlinie zwischen dem Brustbereich 8a und dem Achselbereich 8d des Cups 1 ist wie in Figur 2 mit der Ziffer 15 bezeichnet. Die Tasche 20 weist ein Stoffteil 21 auf, das einen umlaufenden Rand hat, der bis auf einen Teil 22 fest mit dem Cupmaterial des Cups 1 verbunden ist. Der nicht mit dem Cupmaterial verbundene Teil 22 des umlaufenden Randes des Stoffteiles 21 begrenzt zusammen mit dem Cupmaterial eine Öffnung 23, durch die ein Gewebeausgleichsteil 24 in die Tasche 20, wie durch die beiden Pfeile angedeutet, einführbar ist. Das Gewebeausgleichsteil 24 ist ein Faserknäuel, das innerhalb der Tasche 20 verteilt angeordnet werden kann.
Bei dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind eine erste Tasche 25 und eine zweite Tasche 26 auf der Innenseite des Cups 1 angeordnet. Die erste Tasche 25 ist ähnlich wie die Tasche 9 des ersten Ausführungsbeispiels angeordnet und ausgeführt und erstreckt sich demzufolge über den Achselbereich 8b des Cups 1. Der nicht mit dem Cupmaterial fest verbundene Randteil 28 des umlaufenden Randes des Stoffteiles 33 der ersten Tasche 25 begrenzt zusammen mit dem Cupmaterial eine Öffnung 28, durch die ein Gewebeausgleichsteil in die Tasche 25 einführbar ist. Die zweite Tasche 26 erstreckt sich fast vollständig über den Brustbereich 8a und den Achselbereich 8b des Cups 1, so daß sich die erste Tasche 25 und die zweite Tasche 26 im Achselbereich 8b des Cups überlappen. Die zweite Tasche 26 weist ein Stoffteil 30 mit einem umlaufenden Rand auf, der bis auf einen Teil 31 mit dem Cup 1 fest verbunden ist. Der Randteil 31 begrenzt zusammen mit dem Cupmaterial des Brustbereichs 8a und dem Stoffteil 33 der ersten Tasche 25 eine Öffnung 32 durch die ein Gewebeausgleichsteil 29 in die zweite Tasche 26 einführbar ist. Der Randteil 31 trifft mit dem äußeren oberen Cuprand le an zwei beabstandeten Stellen zusammen, zwischen denen der Randteil 27 des umlaufenden Randes
des Stoffteiles 33 der ersten Tasche 25 auf den äußeren oberen Cuprand le trifft. Damit ist die Öffnung 28 bequem durch die Öffnung 32 hindurch zugänglich.
Die in die Taschen 25 und 26 einzufüllenden Gewebeausgleichs- teile können aus zwei Faserknäueln, aus zwei Silikonkörpern oder aus einer Kombination aus einem Faserknäuel und einem Silikonkörper bestehen. Besonders zweckmäßig ist es, wenn die erste Tasche 25 mit einem Faserknäuel befüllt wird und in die zweite Tasche 26 eine symmetrische Brustprothese eingelegt wird. Als Alternative dazu kann in die zweite Tasche 26 eine asymmetrische Brustprothese eingelegt werden, die sich sowohl über den Brustbereich 8a als auch den Achselbereich 8b des Cups 1 erstreckt. Zusätzlich kann in die erste Tasche 25 ein Faserknäuel eingelegt werden. Wird eine symmetrische Brustprothese in die zweite Tasche 26 eingelegt, kann diese Prothese eine Dreiecksform haben, die sich über den Brustbereich 8a und einen Teil des Achselbereichs 8b des Cups 1 erstreckt. Der nicht durch die Dreiecksprothese abgedeckte Teil des Achselbereichs 8b des Cups 1 kann mit einem Faserknäuel abgedeckt werden, der in die erste Tasche 25 eingebracht wird.
Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind auf der Innenseite des Cups 1 zwei Taschen 34 und 35 angeordnet, von denen sich die erste Tasche 34 über den Achselbereich 8b und einen kleinen Teil des Brustbereichs 8a des Cups 1 erstreckt, und von denen die zweite Tasche 35 sich über den Brustbereich 8a und den Achselbereich 8b des Cups 1 erstreckt, wobei eine gedachte Grenze zwischen dem Brustbereich 8a und dem Achselbereich 8b des Cups 1 durch eine gestrichelte Linie 15 angedeutet ist. Beide Taschen 34, 35 werden von zwei Stoff- teilen gebildet, von denen nur das Stoffteil 36 der zweiten Tasche 35 sichtbar ist. Das nicht sichtbare Stoffteil der ersten Tasche 34 liegt zwischen dem Stoffteil 36 der zweiten Tasche 35 und dem Cupmaterial des Cups 1. Das Stoffteil 36 hat einen umlaufenden Rand, der bis auf einen Teil 37 mit dem Cupmaterial des Cups 1 fest verbunden ist . Das Stoffteil der
ersten Tasche 34 hat ebenfalls einen umlaufenden Rand, der bis auf einen Teil 39 mit dem Stoffteil 36 fest verbunden ist. Eine zwischen dem oberen Cuprand le und dem unteren Cuprand lb verlaufende Naht 40 verbindet einen Teil des umlaufenden Randes des Stoffteiles der ersten Tasche 34 mit dem Stoffteil 36 der zweiten Tasche 35. Längs des äußeren oberen Cuprandes le ist das Stoffteil der ersten Tasche 34 sowohl mit dem Cupmaterial als auch mit dem Stoffteil 36 der zweiten Tasche 35 verbunden. An dem unteren Cuprand lb besteht ebenfalls eine feste Verbindung zwischen dem Stoffteil der ersten Tasche 34, dem Cupmaterial und dem Stoffteil 36 der zweiten Tasche 35. Die Naht 40 verbindet jedoch nur die beiden Stoffteile der ersten und zweiten Tasche 34 bzw. 35 miteinander. Der lose Randteil 37 des Stoffteiles 36 der zweiten Tasche 35 und der lose Randteil 39 des Stoffteiles der ersten Tasche 34 begrenzen gemeinsam die Öffnung der ersten Tasche 34, durch die ein Gewebeausgleichsteil 38 in die erste Tasche 34 einführbar ist. Der lose Randteil 39 des Stoffteiles der ersten Tasche 34 begrenzt zusammen mit dem Cupmaterial die Öffnung der zweiten Tasche 35, durch die ein Gewebeausgleichsteil in die zweite Tasche 35 einführbar ist. Das in die zweite Tasche 35 einführbare Gewebeausgleichsteil kann eine symmetrische Brustprothese sein, wogegen das in die erste Tasche einführbare Gewebeausgleichsteil ein Faserknäuel sein kann. Anstelle eines Faserknäuels kann auch ein Kunststoffkörper, beispielsweise ein Silikonpad in die erste Tasche 34 eingeführt werden.
Wie anhand der beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung deutlich wird, können mit dem erfindungsgemäßen Büstenhalter und verschiedenen Gewebeausgleichsteilen durch eine Brust - Operation entstandende Gewebedefekte ausgeglichen werden, die extreme Ausmaße und Formen haben können. Besonders wenn bei der betroffenen Frau nur auf einer Brustseite sehr viel Fettgewebe seitlich neben der Brust wegoperiert werden mußte, läßt sich mit dem erfindungsgemäßen Büstenhalter und Gewebeausgleichs- teilen das fehlende Fettgewebe optisch und gewichtsmäßig weitgehend ausgleichen.