Beschreibung
Verfahren und Anordnung zur Übertragung von Bildern innerhalb eines Netzwerks
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Versenden eines Bildes innerhalb eines Netzwerks sowie ein Verfahren zum Empfangen und Darstellen eines Bildes, das innerhalb eines Netzwerks versendet wurde. Die Erfindung betrifft weiterhin die Anwendung des Verfahrens sowie eine Anordnung zum Versenden eines Bildes und zum Empfang und Darstellen eines Bildes.
Ein mögliches Grundkonzept für Computernetzwerke stellt die Peer-to-peer Architektur dar, bei der alle Mitglieder des Netzwerks gleichberechtigt sind. Die Peer-to-peer Architektur bietet sich auch für spontan aufgebaute (Ad-Hoc) Netzwerke an, die auf kabelloser Übertragungstechnik, wie Bluetooth o- der WLAN (Wireless Local Area Network) beruhen. Die Peer-to- peer Architektur ist bei entsprechendem Aufwand bei der Netzwerkverwaltung in der Lage, flexibel mit neu hinzukommenden oder wegfallenden Mitgliedern umzugehen und setzt keine vorgegebene grundlegende Netzwerkstruktur voraus .
Wenn innerhalb des Netzwerks Daten ausgetauscht werden sollen, die jeweils alle Mitglieder erreichen sollen, beispielsweise bei der sogenannten Multicast- oder Broadcast-Technik, bietet sich ein Netzwerkprotokoll ohne Rückmeldung über den Datenerhalt an, um den Kommunikationsaufwand gering zu halten. Systembedingt lässt ein solches Netzwerkprotokoll Übertragungsfehler zu. Bei kabellosen Netzwerken, die aufgrund von Interferenzen mit anderen Punkwellen oder durch Reflekti- on des eigenen Signals bzw. durch Absorption störanfällig sind, kann dieses problematisch werden. Wenn beispielsweise
Bilder im Rahmen einer Präsentation innerhalb des Netzwerks übertragen werden, können fehlerhaft übertragene Daten dazu führen, dass zu viel Bildinformation verloren geht, um den Inhalt verständlich zu machen.
Eine Möglichkeit um die Wahrscheinlichkeit, dass zu viel Bildinformation verloren geht, zu minimieren, ist das redundante Versenden der Bilddaten. Eine weitere Möglichkeit ist, die Bilddaten mit Fehlerkorrekturinformationen auszustatten. Beides führt zu einem größeren Datenvolumen bei der Übertragung, was insbesondere bei kabellosen Netzwerken mit geringen Übertragungsbandbreiten zu langen ÜbertragungsZeiten führt. Weiterhin ist eine Fehlerkorrektur angesichts der relativ geringen Prozessorleistung von tragbaren Computern (Laptops, Pocket-PCs) , die häufig bei Ad-Hoc Netzwerken zum Einsatz kommen, zu rechenintensiv.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Anordnung zum Versenden sowie Empfangen und Darstellen von Bildern zu beschreiben, bei dem ohne Redundanz der Daten und ohne Korrekturverfahren die Auswirkung von Übertragungsfehlern minimiert werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den Merkmale der Ansprüche 1 und 5, was das Verfahren betrifft, sowie mit den Merkmale der Ansprüche 9 und 10, was die Anordnung betrifft.
Die Art, wie in Dateneinheiten Bildinformationen kodiert werden, bedingt üblicherweise, dass sich ein Fehler innerhalb der Dateneinheit auf die gesamte nachfolgende gespeicherte Bildinformation auswirkt. Die Erfindung minimiert die Auswirkung eines Fehlers auf den gesamten Bildinhalt dadurch, dass das Bild in Sektoren zerlegt wird, die getrennt versendet,
empfangen und dargestellt werden. Ein Fehler wirkt sich somit auf eine kleinere Informationseinheit aus, wodurch die durch den Fehler entstehende Störung im gesamten Bild verringert wird. Durch die Positionierungsinformation werden auch bei fehlenden Sektoren die übrigen Sektoren korrekt positioniert.
Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung zum Versenden eines Bildes und
Figur 2 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung zum Empfangen und Darstellen eines Bildes.
In Figur 1 ist ein erster Computer 1 als Ausführungsbeispiel einer Anordnung zum Versenden eines Bildes dargestellt. Der erste Computer 1 weist einen ersten Bildschirm 2, Mittel zum Extrahieren der Bildinformationen 3 , einen Datenkomprimierer 4, eine Einrichtung zum Zerlegen in Pakete 5 und eine Sendeeinrichtung 6 auf, über die der erste Computer 1 mit einem Netzwerk 7 verbunden ist. Von dem ersten Bildschirm 2 wird ein Bild 11 wiedergegeben, das einen Sektor 12 aufweist. Weiterhin sind eine Dateneinheit 13, eine komprimierte Dateneinheit 14 und Pakete 15 zur Illustration des durchgeführten Verfahrens dargestellt.
Zum Versenden eines auf dem ersten Bildschirm 2 dargestellten Bildes 11 wird dieses Bild 11 in Sektoren 12 zerlegt. Im dargestellten Beispiel ist das Bild 11 in horizontale Streifen
zerlegt, wobei jede andere, das Bild 11 komplett ausfüllende Aufteilung ebenso denkbar ist. Die Sektoren 12, von denen hier nur einer beispielhaft dargestellt ist, werden sukzessive verarbeitet. Sie werden zunächst dem Mittel zum Extrahieren der Bildinformationen 3 zugeführt, welches gemäß einer vorgegebenen Kodierungsvorschrift aus der Bildinformation des Sektors 12 die Dateneinheit 13 erstellt. Die Dateneinheit 13 wird danach dem Datenkomprimierer 4 zugeführt, der die komprimierte Dateneinheit 14 erstellt. Vorteilhafterweise setzt der Datenkomprimierer 4 Verfahren zur Lauflängenkodierung (RLE, Run Length Encoding) ein, die einen hohen Komprimierungsgrad für das Komprimieren von Bildern bieten. Bekannte Komprimierungsverfahren wie JPEG (Joint Picture Expert Group) bzw. Datenformate wie TIFF (Tagged Interleaved File Format) oder PNG (Portable Network Graphics) können hier angewendet werden. Ebenso ist möglich, dass Mittel zum Extrahieren der Bildinformation 3 und den Datenkomprimierer 4 von einer Einheit ausführen zu lassen. Die Dateneinheit 13 und/oder die komprimierte Dateneinheit 14 können sowohl im Arbeitsspeicher des Computers 1, als auch zur Zwischenspeicherung in Form einer Daten in einem nichtflüchtigen Speicher abgelegt werden. Sowohl die Dateneinheit 13 als auch die komprimierte Dateneinheit 14 enthalten neben der Bildinformation als zusätzliche Information die relative Position des Sektors 12 innerhalb des Bildes 11. Zusätzlich kann die Größe (Höhe, Breite) des Sektors 12 mit angegeben werden, falls sich diese nicht implizit aus der Kodierungsvorschrift für die Bildinformation ergibt .
Die auf diese Weise vorbereitete komprimierte Dateneinheit 14 wird dann der Einrichtung zum Zerlegen der Pakete 5 zugeführt . Der Inhalt der komprimierten Dateneinheit 14 wird auf eine Folge von Paketen 15 aufgeteilt, wobei sich die Größe
der Pakete 15 nach dem eingesetzten Netzwerkprotokoll richtet. Zusätzlich wird jedes Paket 15 mit der Bezeichnung der komprimierten Dateneinheit 14 sowie einer fortlaufenden Nummer versehen. Die Pakete 15 werden daraufhin von der Sendereinrichtung 6 nacheinander in das Netzwerk 7 verschickt. Ein Netzwerkprotokoll, das das Versenden von Datenpaketen ohne den vorherigen Aufbau einer Verbindung mit Empfangsprotokoll (Handshake) erlaubt, ist beispielsweise UDP (User Datagram Protocol) , das auf dem IP (Internet Protocol) basiert.
In Figur 2 ist ein Ausführungsbeispiel für eine Anordnung zum Empfangen und Darstellen eines Bildes gezeigt . Ein zweiter Computer 21 ist ebenfalls mit dem Netzwerk 7 verbunden. Der zweite Computer 21 weist einen zweiten Bildschirm 22, Mittel zum Darstellen der Dateneinheit 23, einen Datendekomprimierer 24, eine Einrichtung zum Zusammensetzen von Paketen 25 sowie eine Empfangseinrichtung 26 auf . Auf dem zweiten Bildschirm 22 ist ein Bild 31 dargestellt, das aus mehreren Sektoren 32 besteht. Zur Illustration des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Empfangen und Darstellen eines Bildes sind weiterhin eine Dateneinheit 33, eine komprimierte Dateneinheit 34 sowie Pakete 35 gezeigt.
Aus dem Netzwerk 7 werden von der Empfangseinrichtung 26 aufgenommene Daten zu Paketen 35 zusammengestellt . Als Folge des nicht fehlerkorrigierenden und nicht empfangsbestätigenden Übertragungsprotokolls kann es zu fehlerhaften Datenpaketen 35 kommen, wie das für ein Datenpaket in Figur 2 symbolisch dargestellt ist. Die Datenpakete 35 werden der Einrichtung zum Zusammensetzen von Paketen 25 zugeführt, die die Pakete 35 zur komprimierten Dateneinheit 34 zusammensetzt. Anhand der Zusatzinformation über die Bezeichnung der komprimierten Dateneinheit sowie der fortlaufenden Nummer können die Pakete
35 eindeutig einer komprimierten Dateneinheit 34 zugeordnet werden. Anhand der fortlaufenden Nummer kann ebenfalls festgestellt werden, ob Datenpakete 35 bei der Übertragung verloren gegangen sind. Manche Übertragungsprotokolle bieten zudem die Möglichkeit, eine Kontrollsumme zu übertragen, anhand derer die Integrität der Daten eines Pakets 35 überprüft werden kann. Verloren gegangene bzw. fehlerhafte Datenpakete 35 können nun auf verschiedene Art und Weise von der Einrichtung zum Zusammensetzen von Paketen 25 berücksichtigt werden. Es ist beispielsweise möglich, ein fehlerhaftes Datenpaket durch ein vorgegebenes Datenpaket auszutauschen, das zwar keine Bildinformationen trägt, aber sicherstellt, dass sich der Fehler nicht in den Bildinhalt der folgenden Pakete 35 fortpflanzt.
Die komprimierte Dateneinheit 34 wird nun vom Datendekomprimierer 24 in die nicht komprimierte Dateneinheit 33 umgewandelt, welche dem Mittel zur Darstellung der Bildinformation 23 zugeführt wird. Diese entnimmt der Dateneinheit 33 die Zusatzinformation über die Position und gegebenenfalls die Größe des Sektors 32 innerhalb des Bildes 31 und stellt diesen Sektor 32 an der angegebenen Position dar.
Im dargestellten Beispiel wurde ein Kodierungsverfahren eingesetzt, bei welchem die Bildinformationen zeilenweise vom oberen linken Punkt eines Sektors aus in der Dateneinheit 33 enthalten sind. Im günstigsten Fall führt ein Fehler in einem Paket 35 nur zur fehlerhaften Darstellung der in diesem Paket 35 enthaltenen Bildinformation. Im ungünstigsten Fall ist auch die Bildinformation nachfolgender Pakete 35 betroffen. In jedem Fall bleibt durch das erfindungs emäße Verfahren die Auswirkung des Fehlers auf den einen Sektor 32 beschränkt.
Der Datendekomprimierer 24 und das Mittel zum Darstellen der Bildinformation 23 können alternativ zu einer Einheit zusam- mengefasst werden. Ebenso wie im Ausführungsbeispiel von Figur 1 ist darüber hinaus möglich, die komprimierte Dateneinheit 34 und/oder die Dateneinheit 33 entweder im Arbeitsspeicher des zweiten Computers 21 abzulegen oder in Form einer Datei auf einem nichtfluchtigen Speichermedium entweder zwi- schenzuspeichern oder zur weiteren späteren Verarbeitung abzulegen.
Bezugs eichenliste
1 erster Computer
2 erster Bildschirm
3 Mittel zum Extrahieren von Bildinformationen
4 Datenkomprimierer
5 Einrichtung zum Zerlegen von Paketen
6 Sendeeinrichtung
7 Netzwerk
11, 31 Bild
12, 32 Sektor
13, 33 Dateneinheit
1 , 34 komprimierte Dateneinheit
15, 35 Pakete
21 zweiter Computer
22 zweiter Bildschirm
23 Mittel zum Darstellen von Bildinformationen
24 Datendekomprimierer
25 Einrichtung zum Zusammenfügen von Paketen
26 Empfangseinrichtung