Anordnung zur Kühlung einer Elektronikeinheit sowie Herstellung einer solchen Anordnun
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Kühlung einer Elektronikeinheit mittels eines Kühlkörpers. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Anordnung.
In einer Elektronikeinheit, die beispielsweise als Leistungsmodul ausgebildet ist, entsteht Nerlustwärme, die abgeführt werden muss, um eine thermi- sehe Zerstörung der Elektronikeinheit zu vermeiden. Die Elektronikeinheit ist dabei insbesondere aus verschiedenen Teilkomponenten aufgebaut. Sie kann eine Leiterplatte aus einem beidseitig mit einer Kupfer-Beschichtung versehenen Trägermaterial sowie verschiedene auf der Leiterplatte angeordnete elektronische Bauelemente beinhalten. Die Wärmeableitung erfolgt üblicherweise mittels eines Kühlkörpers, der auf einer den elektronischen Bauelementen abgewandten Seite der Leiterplatte angeordnet ist.
Bekannt ist eine Ausführungsform des Kühlkörpers mit thermisch nicht an- . die Elektronikeinheit angepasstem Material, wie z. B. einem Kupfer- Material. Der in diesem Fall als Kupfer-Block ausgebildete Kühlkörper hat einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten (= Wärmeausdehnungskoeffizienten) in der Größenordnung von 17 ppm/°C. Demgegenüber liegt der thermische Ausdehnungskoeffizient der Elektronikeinheit zumindest im Kontaktbereich zu dem Kühlkörper in einer Größenordnung von etwa 8 bis 10 ppm/°C. Ein derartiger Kühlkörper ist somit relativ schlecht an die E- lektronikeinheit angepasst, so dass es in der Gesamtanordnung bestehend aus Kühlkörper und Elektronikeinheit zu mechanischen Spannungen kommen kann. Im ungünstigsten Fall und insbesondere bei starken Lastwechseln, die mit starken Schwankungen der thermischen Verlustleistung und
damit der abzuführenden Wärme einhergehen, kann dies zu Beschädigungen der elektronischen Schaltung der Elektronikeinheit fuhren. Aufgrund der auftretenden mechanischen Spannungen kann es zur Rissbildung beispielsweise in Löt- Verbindungen der elektronischen Schaltung kommen. Elektronische Bauelemente können sich dann von der Lötschicht lösen.
Bekannt ist auch eine andere Ausfuhrungsform des Kühlkörpers mit einem thermisch angepassten Material wie zum Beispiel einer Aluminiumnitrid (AIN)-Kera ik, die im Wesentlichen einen der Elektronikeinheit ver- gleichbaren thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweist. Allerdings ist diese Lösung relativ kostenintensiv.
Bei diesen bekannten Ausführungsfor en lassen sich außerdem bestimmte, eigentlich besonders gut geeignete Kühlungsarten, wie eine turbulente Um- Strömung rautenförmiger Kühlfmger durch ein flüssiges Kühlmedium, nicht oder nur unter erschwerten Bedingen realisieren. Da diese besonders effiziente Kühlung nicht zum Einsatz kommen kann, wird üblicherweise eine niedrigere Kühlmitteltemperatur vorgesehen. Folglich ist in einer Anwendungsumgebung mit einem bereits existierenden Kühlkreislauf gegebenen- falls dennoch ein zweiter, zusätzliche Kosten verursachender Kühlkreislauf vorzusehen, insbesondere dann, wenn die Kühlmitteltemperatur des ersten Kühlkreislaufs zu hoch für eine Kühlung der Elektronikeinheit wäre. Eine derartige Konstellation ist insbesondere im Kraftfahrzeug-Bereich vorstellbar, da dort die Temperatur im ohnehin vorhandenen Motor-Kühlkreislauf üblicherweise bei einem relativ hohen Wert von etwa 90°C, teilweise auch von bis zu 105°C liegt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Anordnung zur Kühlung einer Elektronikeinheit anzugeben, die möglichst kostengünstig realisiert
werden kann. Weiterhin soll ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Anordnung angegeben werden.
Diese Aufgabe wird gelöst anhand einer Anordnung entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1.
Die erfindungsgemäße Anordnung zur Kühlung einer Elektronikeinheit, die zumindest an einer zur Warmeabfuhr bestimmten Oberfläche einen ersten Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweist, umfasst einen Kühlkörper mit einem zweiten Wärmeausdehnungskoeffizienten und mindestens einen in den Kühlkörper eingebetteten Einsatz mit einem dritten Wärmeausdehnungskoeffizienten, wobei eine freie Oberfläche des Einsatzes zur mechanischen und thermischen Kontaktierung der zur Wärmeabfuhr bestimmten Oberfläche der Elektronikeinheit bestimmt ist und der Wert des dritten Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen den Werten des ersten und des zweiten Wärmeausdehnungskoeffizienten liegt.
Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, dass durch eine stufenweise Anpassung der thermischen Ausdehnungskoeffizienten der zu kühlenden Elektromkeinheit und des Kühlkörpers die Entstehung der schädlichen mechanischen Spannungen zumindest erheblich reduziert werden kann. Die Stufenanpassung erfolgt vorzugsweise mittels des zusätzlichen Einsatzes, der an der Kontaktoberfläche zur Elektronikeinheit in den Kühlkörper eingebettet, ist.
Auch wenn das Material des Kühlkörpers thermisch nicht oder nur schlecht an die zu kühlende Elektronikeinheit angepasst ist, ermöglicht der zusätzlich vorgesehene Einsatz dennoch eine einfache und zugleich kostengünstige thermische Anpassung. Durch den Einsatz werden die mechanischen
Spannungen, die sich ansonsten aufgrund der stark voneinander abweichenden thermischen Ausdehnungskoeffizienten ausbilden würden, vermieden. Die unterschiedlichen thermischen Ausdehnungen werden dann nämlich über einen größeren Bereich, der sich von der Grenzfläche der Elektronik- einheit über den Einsatz bis zum Kühlkörper erstreckt, verteilt, so dass die insbesondere störenden hohen mechanischen Spannungen an der Grenzfläche zwischen der Elektronikeinheit und dem Kühlkörper nicht auftreten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Anordnung ergeben sich aus den vom Anspruch 1 abhängigen Ansprüchen.
Günstig ist es, wenn der Kühlkörper aus einem Aluminium (Al)-Silizium (Si)-Material hergestellt ist. Insbesondere ein Silizium- Anteil mit einem auf das Gesamtgewicht bezogenen Gewichtsanteil von zwischen etwa 10,5 % und 13,5 %, bevorzugt von etwa 12 % hat sich als vorteilhaft herausgestellt. Eine sehr kostengünstige Lösung ergibt sich, wenn das Silizium- Aluminium-Material des Kühlkörpers ein Gussmaterial, vorzugsweise ein Druckgussmaterial ist. Ein Beispiel für ein derartig bevorzugtes Druckguss- Material ist ein Aluminium-Silizium-Material, das unter der Bezeichnung GD AlSi]2 geführt wird. Dieser genormten Gusslegierung können Zusatzmaterialien, wie Kupfer oder/und Eisen, mit jeweils unterschiedlichem Anteil beigemengt sein. Der thermische Ausdehnungskoeffizient des für den Kühlkörper eingesetzten Materials ist auch von diesen beigemengten Zusatzmaterialien abhängig und liegt typischerweise zwischen etwa 20 ppm/°C und 22 pρm/°C, bevorzugt bei etwa 21 ρpm/°C.
Bevorzugt besteht auch der Einsatz aus einem Aluminium-Silizium- Material, dessen Silizium- Anteil vorzugsweise einen Gewichtsanteil von mindestens 35 %, vorzugsweise von etwa 35 bis 40 % aufweist. Das für den
Einsatz verwendete Aluminium- Silizium-Material ist insbesondere ein Strangmaterial, das durch eine spanende Bearbeitung in die für den Einsatz benötigte Form gebracht werden kann. Ein beispielsweise geeignetes derartiges Aluminium-Silizium-Strangmaterial ist unter der Handelsbezeichnung DISPAL S 220 / S 225 bekannt.
Besonders gut lassen sich die unerwünscht hohen Überspannungen im Ü- bergangsbereich Elektronikeinheit - Einsatz - Kühlkörper vermeiden, wenn der Kühlkörper und der Einsatz aus Materialien bestehen, die zumindest teilweise identische Materialkomponenten aufweisen. Diese identischen Materialkomponenten können dabei im jeweiligen Material durchaus in unterschiedlicher Zusammensetzung vorhanden sein. Ein Beispiel hierfür ist ein Kühlkörper aus GD AlSi]2 und ein Einsatz aus DISPAL S 220 / S 225. In diesem Beispielfall sind dann Aluminium und Silizium die identi- sehen Materialkomponenten.
Vorzugsweise hat der Einsatz einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von etwa 12 ppm/°C. Berücksichtigt man den für die Elektronikeinheit üblicherweise zumindest an der Kontaktfläche zum Kühlkörper vorliegenden thermischen Ausdehnungskoeffizienten von etwa 8 bis 10 ppm/°C, so ergibt sich innerhalb des Anordnungsaufbaus Elektronikeinheit - Einsatz - Kühlkörper eine besonders günstige stufenweise Anpassung der thermischen Ausdehnungskoeffizienten und damit auch der sich bei einer Temperaturänderung einstellenden mechanischen Ausdehnungen. Dadurch werden die mechanischen Spannungen erheblich reduziert und die Lebensdauer der Anordnung auch bei stark schwankenden elektrischen Lastwechseln innerhalb der Elektronikeinheit verlängert.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist zwischen dem Kühlkörper und dem Einsatz eine mechanisch haftende und insbesondere auch thermisch leitfähige Verbindung vorgesehen. Diese verbessert die mechanische Stabilität des Anordnungsaufbaus und außerdem auch die thermische Ableitung der in der Elektronikeinheit entstehenden Verlustleistung.
Günstig ist es insbesondere, wenn der niedrigste Wert aller vorkommenden thermischen Leitfähigkeiten innerhalb der zu kühlenden Elektronikeinheit selbst, beispielsweise in einem Halbleiter-Material eines elektronischen Bauelements, auftritt. Verglichen mit diesem minimalen Wert innerhalb der Elektronikeinheit haben der Kühlkörper, der Einsatz, die Verbindung zwischen dem Kühlkörper und dem Einsatz sowie die Verbindung zwischen dem Einsatz und der Elektronikeinheit jeweils eine größere thermische Leitfähigkeit. Durch diese Maßnahme wird der Wärmeabtransport über den Kühlkörper zusätzlich begünstigt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung anzugeben, die auch zur Herstellung einer größeren Anzahl derartiger Anordnungen geeignet sind.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch die Verfahren nach den Ansprüchen 9 und 10.
Vorteilhafterweise wird die Anordnung bestehend aus dem Kühlkörper und dem eingebetteten Einsatz mittels einer Gusstechnik oder auch eines
Schweiß Verfahrens hergestellt. Bei dem zuerst genannten Verfahren wird der vorab hergestellte Einsatz umgössen. Besonders günstig ist hierbei ein Druckguss-Verfahren. Die Außenkontur des Kühlkörpers wird mittels des Guss- Verfahrens hergestellt. Die mechanisch haftende und thermisch leit-
fähige Verbindung zwischen dem Kühlkörper und dem Einsatz ergibt sich automatisch einerseits beim Umgießen mit dem flüssigen Material des Kühlkörpers und andererseits während des Erstarrvorgangs.
Bei der zweitgenannten Methode werden der Kühlkörper und der Einsatz jeweils vorab hergestellt, der Kühlkörper beispielsweise mittels eines Guss- Verfahrens und der Einsatz mittels einer spanenden Bearbeitung eines Strang-Materials. Die mechanisch haftende und leitfähige Verbindung zwischen beiden Komponenten wird dann im Anschluss mittels eines Schweiß- Verfahrens hergestellt. Besonders vorteilhaft ist hierbei der Einsatz eines Ultraschall-Schweißverfahrens, anhand dessen auch die voneinander verschiedenen Materialien des Kühlkörpers und des Einsatzes sehr gut, d. h. insbesondere form- und passschlüssig miteinander verbunden werden können. Durch die bei dieser Methode im Verbindungsbereich kurzfristig auf- tretende, sehr hohe Hitzeenergie werden molekularische Bewegungen im Materialgefuge der beiden zu verbindenden Komponenten (Kühlkörper und Einsatz) erzeugt. Es kommt zu einem teilweisen Aufschmelzen und auch zu einer teilweisen Vermischung beider Materialien. Nach dem Abkühlvorgang liegt in dem Verbindungsbereich die erwünschte gute mechanisch haf- tende und thermisch leitfähige Verbindung zwischen dem Kühlkörper und dem Einsatz vor. Eine diesbezüglich besonders gute Verbindung stellt sich dann ein, wenn der Kühlkörper und der Einsatz identische Materialkomponenten aufweisen. Diese Voraussetzung ist insbesondere bei einem aus dem Druckguss-Material GD AlSi]2 hergestellten Kühlkörper und einem aus dem Strangmaterial DISPAL S 220 / S 225 hergestellten Einsatz erfüllt.
Beide Materialien enthalten Aluminium und Silizium - wenn auch in unterschiedlichen Zusammensetzungen - als Materialkomponenten.
Bevorzugte Ausführangsbeispiele werden nunmehr anhand der Zeichnung näher erläutert. Zur Verdeutlichung ist die Zeichnung nicht maßstäblich ausgeführt, und gewisse Aspekte sind nur schematisiert dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung zur Kühlung einer Elektronikeinheit mit einem Kühlkörper und eingebettetem Einsatz,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Kühlkörpers von Fig. 1 und
Fig. 3 und 4 jeweils eine Schnittdarstellung des Verbunds aus Kühlkörper und Einsatz.
Einander entsprechende Teile sind in den Fig. 1 bis 4 mit denselben Bezugszeichen versehen.
In Fig. 1 ist eine Anordnung 1 zur Kühlung einer Elektronikeinheit 2 mittels eines Kühlkörpers 3 und eines in den Kühlkörper 3 eingebetteten Einsatzes 4 dargestellt.
Die Elektronikeinheit 2 ist beispielhaft als Leistungsmodul, wie es insbesondere im Kraftfahrzeug-Bereich oder auch im Automatisierungsbereich zum Einsatz kommen kann, ausgebildet. Sie setzt sich aus verschiedenen Einzelkomponenten zusammen. Die Basis bildet eine Leiterplatte 5 mit einem Leiterplattenkern 6, der beidseitig mit elektrisch leitenden Beschichtungen 7 und 8 versehen ist. Der Leiterplattenkern 6 besteht vorzugsweise aus einem Keramik-Material, insbesondere aus einem Aluminiumoxid (A1203) oder einem Aluminiumnitrid (A1N). Für die Beschichtungen 7 und
8 ist ein Kupfer-Material, das sich insbesondere für das sogenannte DCB- Verfatiren (= Direct Copper Bonding) eignet, vorgesehen. Das Kupfer ist beispielsweise mit einer Schichtdicke von etwa 300 μm aufgebracht. Auf der oberen Beschichtung 8 sind verschiedene elektronische Bauelemente 9 und 10 angeordnet. Hierbei kann es sich um passive (z. B. elektrische Widerstände, Spulen, Kondensatoren, ...) oder aktive (Halbleiterbauelemente wie Dioden, Transistoren, integrierte Schaltkreise, ...) Bauelemente in beliebiger elektrischer Zusammenschaltung handeln.
Die elektronischen Bauelemente sind in aller Regel verlustbehaftet, so dass während des elektrischen Betriebs Verlustleistung entsteht, die zu einer Erwärmung zunächst der elektronischen Bauelemente 9 und 10 und dann aber auch der gesamten Elektronikeinheit 2 führt. Um eine thermische Überlastung und damit eine Zerstörung der Elektronikeinheit 2 zu verhindern, wird die thermische Verlustleistung über den in Fig. 1 nur schematisch dargestellten Kühlkörper 3 und den eingebetteten Einsatz 4 abgeführt. Hierzu ist der Verbundkörper aus Kühlkörper 3 und Einsatz 4 an einer Oberfläche 11 des Einsatzes 4 mit einer Oberfläche 12 der unteren Beschichtung 7 mechanisch und insbesondere auch thermisch leitfahig verbunden. Vorzugsweise ist hierfür eine Löt- Verbindung 13 vorgesehen, die eine gute mechanische Haftung und auch eine gute thermische Leitfähigkeit aufweist. Eine besonders gute, d. h. vor allem auch lunkerfreie, Löt- Verbindung 13 erhält man mittels einer Vakuumlöttechnik.
Der Einsatz 4 ist als Zwischenglied zwischen der Elektronikeinheit 2 und dem eigentlichen Kühlkörper 3 zur stufenweisen Anpassung der thermischen Ausdehnungskoeffizienten und damit auch der sich bei einer Temperaturänderung einstellenden mechanischen Ausdehnungen vorgesehen.
Üblicherweise liegt der thermische Ausdehnungskoeffizient der Elektronikeinheit 2 im Bereich der unteren Oberfläche 12 in der Größenordnung zwischen 8 und 10 ppm/°C. Bei bekannten Lösungen zur Kühlung der Elektronikeinheit 2 wird für den Kühlkörper 3 entweder ein thermisch nicht ange- passtes Material mit abweichendem Wärmeausdehnungskoeffizienten (z.B. ein Kupfer-Material) oder ein thermisch angepasstes Material mit vergleichbarem Wärmeausdehnungskoeffizienten (z. B. ein Keramikmaterial aus Aluminiumnitrid) verwendet. Im zuerst genannten Fall ist dann im Verbindungsbereich zwischen der Elektronikeinheit 2 und dem Kühlkörper 3 mit sehr hohen mechanischen Spannungen zu rechnen, die zu einer vorzeitigen Schädigung der Elektronikeinheit 2 führen können. Um dies zu vermeiden, w rd insbesondere der Kühlkreislauf und/oder die in Fig. 1 nicht näher dargestellten Kühlfmger des Kühlkörpers 3 in besonderer Art und Weise ausgestaltet. So wird beispielsweise bei Anwendungen im Kraftfahr- zeug-Bereich neben dem ohnehin vorhandenen Motor-Kühlkreislauf, der bei einer Kühlmitteltemperatur von etwa 90°C betrieben wird, ein zweiter zusätzlicher Kühlkreislauf zur Kühlung der Elektronikeinheit 2 vorgesehen. Dies bedeutet aber einen kostenintensiven Zusatzaufwand. Auch bei der anderen bekannten Lösung, bei der ein thermisch angepasstes Material für den Kühlkörper 3 zum Einsatz kommt, ergibt sich ein erheblicher finanzieller Zusatzaufwand, der durch die hohen Materialkosten des speziellen Kühlkörper-Materials verursacht wird. Insbesondere das in diesem Zusammenhang bevorzugt eingesetzte Aluminiumnitrid-Keramikmaterial ist mit relativ hohen Kosten verbunden.
Um die vorstehend genannten kostenintensiven Maßnahmen zu vermeiden, ist bei der Anordnung 1 gemäß Fig. 1 der Verbundkörper mit dem zwischengeschalteten Einsatz 4 vorgesehen. Der Kühlkörper 3 besteht dabei aus einem relativ preiswerten und auch leicht handhabbaren Material. Im
Aüsführungsbeispiel ist dies ein Aluminium- Silizium-Material mit einem Silizium-Gewichtsanteil von etwa 12 %. Dieses Material kann mittels eines günstigen Druckguss- Verfahrens in die gewünschte Gestalt gebracht werden. Eine aufwändige Nachbearbeitung ist hierbei nicht erforderlich. Die Materialkosten und die Kosten der Materialbearbeitung liegen somit für den Kühlkörper 3 in einem sehr preiswerten Rahmen.
Auch der Einsatz 4 besteht aus einem Aluminium-Silizium-Material, das im Ausführungsbeispiel einen Silizium-Gewichtsanteil von etwa 35 % auf- weist, insbesondere aus DISPAL S 220 / S 225. DISPAL S 225 ist ein Handelsname des Unternehmens PEAK Werkstoff GmbH. Dieses Material lässt sich allerdings nicht mittels einer Gusstechnik bearbeiten. Vielmehr wird der Einsatz 4 mittels einer spanenden Bearbeitung eines Rohkörpers, der beispielsweise als Zugstrang-Körper vorliegt, hergestellt. Der aus diesem Material hergestellte Einsatz 4 hat dann einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von etwa 12 ppm/°C und ermöglicht damit einen guten stufenweisen Übergang von dem Wärmeausdehnungskoeffizienten der Elektronikeinheit 2 (= 8 bis 10 ppm/°C) zu dem des Kühlkörpers 3, der etwa bei 21 ppm/°C liegt. Der Verbund aus dem Kühlkörper 3 und dem Einsatz 4 hat dann an der Oberfläche 11 einen mittleren Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen etwa 13 ppm/°C und 14 ppm/°C. Die bei den bekannten Lösungen beschriebenen Probleme mit den mechanischen Überspannungen im Verbindungsbereich zwischen dem Kühlkörper 3 und der Elektronikeinheit 2 treten deshalb bei der Anordnung 1 gemäß Fig. 1 nicht auf.
Anhand der perspektivischen Darstellung von Fig. 2 wird deutlich, dass der Kühlkörper 3 den wesentlichen (Volumen-)Anteil der Verbundlösung ausmacht. Demgegenüber ist der (Volύmen-)Anteil des zwischengeschalteten Einsatzes 4 deutlich geringer. Der Kühlkörper 3 bestimmt die Außenkontur
und enthält auch die üblichen Mittel zur Befestigung und Abdichtung. Der Schnittdarstellung von Fig. 3 ist außerdem zu entnehmen, dass auf der vom Einsatz 4 abgewandten Seite des Kühlkörpers 3 Kühlfmger 14 angeordnet sind, die im Beispiel eine rautenförmige Struktur aufweisen. Diese Struktur ist insbesondere bei Kraftfahrzeug-Anwendungen besonders vorteilhaft. Der Kühlkörper 3 enthält gemäß Darstellung von Fig. 2 Ausnehmungen 15, die jeweils zur Aufnahme eines Einsatzes 4 bestimmt sind. Die Ausführungsform nach Fig. 2 dient zur Kühlung von insgesamt drei gesonderten Elektronikeinheiten 2. Deshalb sind drei Ausnehmungen 15 im Kühlkörper 3 angeordnet. Je nach Bedarf können jedoch auch mehr oder weniger Ausnehmungen 15 vorhanden sein.
Zwischen dem Einsatz 4 und dem Kühlkörper 3 besteht eine mechanisch haftende und auch thermisch leitende Verbindung 16, die auf unterschiedli- ehe Art und Weise hergestellt werden kann. Bei einem ersten Verfahren werden der Kühlkörper 3 mittels einer Druckguss- Technik und der Einsatz 4 mittels der beschriebenen spanenden Bearbeitung eines Rohkörpers jeweils gesondert hergestellt, um anschließend mittels eines Ultraschall- Schweiß Verfahrens form- und passschlüssig miteinander verbunden zu wer- den. Während des Schweiß Vorgangs erfolgt im Verbindungsbereich ein
Aufschmelzen der Materialien des Kühlkörpers 3 und des Einsatzes 4. Nach dem Wiedererstarren ergibt sich die Verbindung 16 als molekulare Verbindung oder als mechanische Verbindung in Form von Materialverzahnungen oder auch als Kombination beider Verbindungsarten.
Im Unterschied zum Ultraschall-Schweißverfahren, bei dem der vorab gefertigte Einsatz 4 in den ebenfalls vorab gefertigten Kühlkörper 3 platziert wird (siehe Fig. 3), wird bei dem zweiten Herstellungsverfahren nur der Einsatz 4 vorab mittels spanender Bearbeitung hergestellt. In einem nach-
folgenden Prozessschritt wird der Kühlkörper 3 mittels einer Druck- Gusstechnik hergestellt, indem der Einsatz 4 umgössen wird. Zur Verbesserung der mechanischen Stabilität enthält der Einsatz 4 bei diesem zweiten Verfahren vorzugsweise, wie in Fig. 4 gezeigt, an seinen schmalen Randsei- ten einen ringsum laufenden Vorsprung 17. Die Verbindung 16 ergibt sich bei diesem zweiten Herstellungsverfahren automatisch im Zuge des Um- gießens mit dem flüssigen Material des Kühlkörpers 3. Nach dem Erstarren liegt dann eine Verbindung 16 vor, bei der an bis zu 55 %, vorzugsweise sogar bis zu über 70 % der Grenzfläche zwischen dem Kühlkörper 3 und dem Einsatz 4 eine intermolekulare Verbindung besteht. Dies gewährleistet die genannte sehr gute thermische Leitfähigkeit der Verbindung 16.
Der besondere Vorteil der Verbundlösung aus Kühlkörper 3 und eingebetteten Einsatz 4 besteht darin, dass der hinsichtlich Material- und Bearbei- tungskosten aufwändigere Einsatz 4 nur unmittelbar im Kontaktbereich zu der zu kühlenden Elektronikeinheit 2 vorgesehen ist. Im Übrigen wird das diesbezüglich deutlich günstigere Material des Kühlkörpers 3 verwendet. Insgesamt ergibt sich eine sehr preiswerte Möglichkeit zur Kühlung der Elektronikeinheit 2, wobei dennoch dank der thermo-mechanischen Anpas- sung mittels des zwischengeschalteten Einsatzes 4 mechanische Überlastungen in Form zu hoher mechanischer Spannungen im Verbindungsbereich zwischen Elektronikeinheit 2 und Kühlkörper 3 zumindest weitgehend, wenn nicht sogar komplett vermieden werden. Gerade bei einer Anwendung im Kraftfahrzeug-Bereich kann deshalb die Anordnung 1 gemäß Fig. 1 auch mit dem ohnehin vorhandenen Motor-Kühlkreislauf betrieben werden.