Schutzwand, insbesondere Hochwasserschutzwand
Die Erfindung betrifft eine Schutzwand, insbesondere eine Hochwasserschutzwand, mit in ortsfest angeordneten Aufnahmen eingesetzten Pfosten, die in der Ebene der Schutzwand verlaufende Nuten aufweisen und mit zwischen den Pfosten in die Nuten einschiebbaren Plattenelementen.
Eine solche demontierbare Hochwasserschutzwand ist beispielsweise aus der DE 195 12 544 C1 bekannt. Diese Hochwasserschutzwand soll zur bedarfsweisen Absicherung von hochwassergefährdeten Gebieten dienen, die beispielsweise nicht durch fest verbaute Schutzsysteme wie Deiche oder ähnliches abgesichert werden können. Solche Hochwasserschutzwände sollen bei einem Hochwasserstand, der eine kritische Marke übersteigt, an entsprechend vorgesehenen Fundamenten montiert werden.
Flussbegradigungen, insbesondere in Form von Kanalisierungen von Flussläufen, der Abbau von Flussauen, aber auch unvorhersehbare Unwetter oder übergroße Schneeschmelzen führen seit mehr als 20 Jahren zu Hochwasserständen, die durch vorhandene Deiche oder Ufermauern nicht mehr abgefangen werden können. Allerdings sind die Zeiten, zu denen eine akute Hochwassergefahr besteht, relativ selten, so dass permanent am Ort verbleibende Bauten unerwünscht sind, zumal sie in den Zeiten, in denen der betreffend Fluss einen Normalwasserstand aufweist, insbesondere in Städten als optisch störend angesehen werden. Bereits aus diesem Grund sind schon frühzeitig transportable Hochwasserschutzwände vorgeschlagen worden, die im Bedarfsfall schnell errichtet und später wieder abgebaut werden können. So wird in der DE 84 01 849 U1 eine transportable Wand vorgeschlagen, die aus mehreren mit Abstand voneinander angeordneten Ständern zur dichtenden Befestigung von in eine Bodenrinne ragenden Wandteilen besteht. Die Ständer sollen durch ein gerades I-Profilstück gebildet und senkrecht in der einen rechteckigen Querschnitt aufweisenden Bodenrinne aufgestellt werden. Die an den Ständern befestigten Wandteile liegen an einer senkrechten Wandung der Bodenrinne an, wobei zwischen
den Wandteilen und der anderen senkrechten Wandung der Bodenrinne Spannglieder angeordnet sind.
Aus der DE 34 48 322 C2 und der DE 34 29 190 C2 sind Hochwasserschutzwände bekannt, die mittels Pfosten an einem in den Boden eingelassenen Fundament bedarfsweise aufstellbar sind. Die Pfosten werden in gleichmäßigen Abständen in einer dem Fundament zugeordneten Klemmvorrichtung verankert. Zwischen zwei nebeneinander stehenden Pfosten wird dann ein Schutzwandabschnitt eingesetzt, der allerdings nachteiliger weise große Ausmaße und ein hohes Gewicht hat.
Brettähnliche Dämmelemente, die in Pfostennuten von oben eingeschoben werden, sind aus der DE 91 13 405 bekannt. Mit den aus der DE 195 12 544 C2 bekannten gebogenen Plattenelementen, die derart gewölbt sind, dass sie mit dem aufkommenden Wasserdruck des Hochwassers dichtend in die Nuten gepresst werden, und die einen oberen und unteren Randabschnitt aufweisen, wobei die zugeordneten Wandabschnitte zweier übereinander liegender Plattenelemente dichtend ineinander greifen, sollen die Handhabbarkeit der Plattenelemente sowie auch die Dichtigkeit bei höherem Wasserdruck verbessert werden.
Die in den vorgenannten Dokumenten beschriebenen mobilen Schutzwände besitzen jedoch den Nachteil, dass jeweilige Wandteile in einer Lagerhalle oder einem anderen Ort, der nicht Aufstellort für die Wand ist, gelagert und im Bedarfsfall vor Ort gebracht werden müssen, wo sie zu montieren sind.
Demgegenüber ortsfest angeordnet ist die beispielsweise in der DE 196 51 389 A1 beschriebene Vorrichtung, die eine zumindest an das Ufer angeschlossene Schutzwand besitzt, an der frontseitig ein Schwimmkörper befestigt ist, wobei die Schutzwand mittels eines Schwenklagers an dem Ufer schwenkbar angelenkt ist, so dass diese Schutzwand bei Niedrigwasser auf dem Ufer aufliegt und im Zuge eines Ansteigens des Wasserspiegels unter Anheben des Schwimmkörpers selbsttätig zur Uferseite hin hochschwenkt. Solche Vorrichtungen sind jedoch zum einen nicht völlig wartungsfrei, da stets gewährleistet sein muss, dass alle Schwenklager gleicherma-
ßen funktionsfähig sind, zum anderen muss sichergestellt bleiben, dass die Schwimmkörper an vorgesehenen Unterkanten der Schwenkwand befestigt bleiben.
In der DE 299 16 355 U1 wird vorgeschlagen, die hochklappbare Wand von der Horizontalen in eine senkrechte Lage mittels Hydraulikzylindern schwenkbar auszugestalten. Solche Hydraulikzylinder oder andere mechanische Schwenkvorrichtungen benötigen jedoch ebenfalls eine intensive Wartung.
Ein weiterer Typ von Hochwasserschutzeinrichtungen wird beispielsweise in der DE 102 01 882 A1 beschrieben. Diese Einrichtung besitzt zumindest einen im Boden angeordneten flutbaren Behälter, in dem eine Anzahl von Schwimmkörpern angeordnet ist, auf denen Hubwände abgestützt sind, die beim Anstieg des Wasserpegels in dem Behälter aufschwimmen und die Hubwände aus dem Behälter heraus bewegen. Die Hubwände sollen aus Leimholz bestehen und über eine Gelenkverbindung mit dem jeweiligen Schwimmkörper verbunden sein, der ebenfalls zumindest teilweise aus Leimholz besteht, so dass der Schwimmkörper und die Leimholzwand gemeinschaftlich die Hubfunktion übernehmen.
Solche Schwimmkörper können jedoch leicht verkanten, so dass unter Umständen ein Aufschwimmen blockiert ist. Darüber hinaus sind mittels solcher Schwimmkörper nur in der Länge stark begrenzte Wasserschutzwände errichtbar.
Neben den aufschwimmbaren Teilen sind auch hydraulisch betätigbare Hochwasserschutzwände, z. B. in der DE 201 14 717 U1 vorgeschlagen worden.
Nach wie vor ist die Errichtung von Schutzwänden gegen Hochwasser ein dringendes Bedürfnis, wobei dem Wunsch der Bevölkerung Rechnung zu tragen ist, dass die Schutzwand nach Absinken des Hochwassers, d. h. beim Pegel-Normalstand, nicht das Stadt- oder Landschaftsbild stören soll.
Im Hinblick auf möglicher weise kurze Vorwarnzeiten soll ferner gewährleistet sein, dass die Schutzwand schnell und funktionssicher aufgebaut werden kann. Der
Nachteil, den mobile Schutzwände besitzen, die aus Teilen zusammengesetzt werden, welche entfernt von dem Bedarfsort gelagert werden, und bei denen die Gefahr besteht, dass wesentliche Teile bei der Lagerung oder dem Transport verloren gehen und dass durch deren Fehlen ein sicherer Aufbau der Schutzwand nicht mehr gewährleistet ist, soll vermieden werden. Zudem ist die Zuordnung von einzelnen Bauteilen mitunter schwierig, was ebenfalls dazu führen kann, dass Teile fehlgeleitet werden und beim Zusammenbau nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen.
Auch außerhalb des Hochwasserschutzes besteht ein Bedarf an Schutzwänden, beispielsweise zur Erzeugung eines temporären Schutzsystems und oder Sichtschutzes für extreme Belastungssituationen, der zudem schussfest, einbruchhämmend, explosionshemmend (wo durch die Wand die Energie einer Explosionswelle absorbiert), brandüberschlagshemmend, gegen Trümmerwurf, Anprall und/oder als erster Schutzwall ausgestaltet sein kann. Entsprechende Wände können Gebäude, die aufgrund ihrer exponierten Lage infolge von Terrorismus, Sabotage oder anderer Beweggründe geschützt werden müssen (Kernkraftwerke, Großrechencenter, Banken, Botschaften, öffentliche Gebäude), nachträglich semipermanent verstärken und als Personenschutz dienen. Die nach dem Stand der Technik bekannten Objekt- und Personenschutzwände weisen oft ein hohes Gewicht auf und können als mobile Wände nur mit hohem Aufwand herbeigeschafft und montiert werden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schutzwand der eingangs genannten Art zu schaffen, welche im Bedarfsfall schnell und sicher aufgerichtet werden kann, leicht handhabbar ist und die nötige Funktionssicherheit wie insbesondere Widerstandsfestigkeit bei Einwirkung äußerer Kräfte aufweist. Ferner soll die Schutzwand kostengünstig und zumindest weitgehend wartungsfrei sein.
Diese Aufgabe wird durch die Schutzwand nach Anspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß sind die Pfosten der Schutzwand in einer im Querschnitt U-förmi- gen, im Boden versenkten ortsfesten Wanne horizontal gelagert und in eine vertikale
Lage schwenkbar. In derselben Wanne sind ferner mehrere Plattenelemente angeordnet, die, vorzugsweise über eine Zugeinrichtung, hochziehbar und miteinander zu einer im Wesentlichen dichten Wand verbindbar sind.
Durch die U-förmige Wanne wird vorteilhafter Weise eine optimale Verankerung für die (Haupt-)Pfosten als Hauptträger der Schutzwand geschaffen. Die Wanne dient ferner als Lagerort für die Pfosten, die im Bedarfsfall durch Hochschwenken aufgerichtet werden, wonach die ebenfalls in der Wanne angeordneten Plattenelemente zwischen den Pfosten befestigt werden. Durch diese Maßnahme wird ein Transport von einzelnen Bauteilen für die Schutzwand sowie eine Lagerung an einem anderen Ort eingespart. Die Verwechselung von Teilen oder deren Fehlen sind ausgeschlossen. Die Schutzwand kann auch schnellstmöglich ohne großen Personalaufwand zu einem stabilen Bauwerk errichtet werden, dass nach Nutzung ebenso schnell wieder abgebaut werden kann.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
So sollen die Plattenelemente nach einer Ausführungsform der Erfindung miteinander verbundene lamellenartige Körper sein, die vorzugsweise als Winkelprofile ausgebildet sind. Prinzipiell kann auf Profilgestaltungen zurückgegriffen werden, die bei Jalousien oder jalousieartigen Toren verwendet werden, wobei jedoch die Dimensionierung der Profile und deren Formgestaltung dem maximalen hydrostatischen Druck, der sich aus der Gesamthöhe der Schutzwand ergibt, standhalten müssen. In der einfachsten Version können die einzelnen Lamellen in vorhandene Nuten der Pfosten eingeführt und übereinander gesteckt zu der gewünschten bzw. vorgesehenen Schutzwandhöhe aufgebaut werden. Vorzugsweise sind die lamellenartigen Körper jedoch miteinander verbunden und werden mittels einer Zugeinrichtung, z. B. einer motorbetriebenen Winde hochgezogen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die Plattenelement mittels Klemmen, Riegeln oder sonstigen Verschluss- und/oder Klemmeneinrichtungen und/oder mittels eines Klemmgurtes eines Seiles oder einer Kette, der vertikal
verspannbar ist, im montierten Zustand aneinandergepresst. Klemmen wie Klemmgurt dienen als Mittel, welche ein sicheres Verblocken und Verspannen der Schutzwandelemente - hier der Plattenelemente - erlauben.
Um die Aufrichtung des Pfosten bzw. jedes einzelnen Pfosten in die Vertikalstellung zu erleichtern, weist der Pfosten eine oder mehrere eingebaute Federn bzw. Gasdruckfedern auf, deren Rückstellkraft das Aufrichten von der Horizontalen in die Vertikale unterstützt. Hierbei kann es sich um eine oder mehrere Torsionsfedern, Drehstabfedern, Gasdruckfedern, Spiralfeder und oder anderen Aufrichthilfen handeln, die im unteren Pfostenbereich und/oder in einer Halterung der Wanne angeordnet sind.
Ebenfalls zur Erhöhung der Stabilität dienen an oder in den Pfosten angeordnete Stützarme, die seitlich abschwenkbar sind, wobei deren erstes Ende im abgeschwenkten Zustand auf einem vorzugsweise ebenen, horizontalen Widerlager und/oder einer Aufnahme aufliegt. Der Stützarm kann vorzugsweise mit einem Querarm, der insbesondere am unteren Ende des Stützarmes angreift, gesichert sein, wobei das andere Ende des Querarmes im Pfosten verriegelbar ist. mit dieser Maßnahme werden die Pfosten gegen den auf der anderen Seite anstehenden Druck zusätzlich gesichert.
Zur Absicherung dienen auch starke Haltebolzen mit Rohr im unteren Bereich und Verriegelungsbolzen im oberen Bereich, die in entsprechende Bohrungen geführt werden und den Pfosten verriegeln. Prinzipiell empfiehlt es sich, den Pfosten derart auszugestalten, dass die Pfostenverriegelung unabhängig von dem Hochschwenken des Pfostens um ein horizontales Lager bewerkstelligt werden kann. Insbesondere ist es empfehlenswert, dass der Pfosten nach Erreichen der vertikalen Lage durch die unteren Haltebolzen mit Rohr und der einen oder mehrere Federn z. B. Gasdruckfedern gehalten wird, die ein Rückverschwenken wirksam blockiert. Sicherungsschrauben an der Verriegelungseinheit und/oder am Verriegelungsbolzen oben verhindern das mutwillige Demontieren der Schutzwand.
Um auch zwei benachbarte Schutzwände in einer Winkelstellung zueinander aufbauen zu können, ist nach einer Weiterbeildung der Erfindung vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Pfosten als Eckpfosten ausgebildet ist und in einem vorgegebenen Winkel (<90°, vorzugsweise 30° oder 45°) abschwenkbare Pfostenwandteile aufweist, deren durch Abschwenken geschaffene Zwischenräume durch andere ausschwenkbare Pfostenwandteile ausfüllbar sind, wobei alle abschwenk- und ausschwenkbaren Pfostenteile durch Schrauben und/oder Bolzen in der Endstellung sicherbar sind. Dieser Eckpfosten senkt und/oder stellt sich in der Vertikalen in eine entsprechend dem vorgegebenen Winkel ausgebildeten Eck-U-förmigen Wanne. Wie noch später ausgebildet werden wird, dienen solche ausgeschwenkte Pfostenteile als Befestigungsorte für Plattenelemente.
Zur weiteren Abstützung der Plattenelemente und zu deren Stabilisierung kann ferner vorteilhafter Weise vorgesehen sein, an den Pfosten der Länge nach ausschwenkbare Klappen vorzusehen.
Insbesondere in den Fällen, in denen die Schutzwände als Sperrwand dienen sollen, die massiven, extremen Belastungssituationen und Stoßeinwirkungen Widerstand leisten muss, wie z. B. Stoßvorgänge, einem Fahrzeug, dass diese Schutzwand zu durchbrechen versucht, Druckstoßwellen, aber auch um bei einem etwaigen Herausbrechen einzelner Teile der Schutzwand ein unkontrolliertes Ablösen, Trümmerwurf zu verhindern, ist vorzugsweise vorgesehen, die Pfosten und/oder die Plattenelemente mit Aufnahmen zum Einziehen von waagerecht liegenden Stahlseilen bzw. hochfesten Gurten, Seilen zu versehen. Diese Stahlseile werden vorzugsweise ebenfalls in der im Boden angeordneten Wanne aufbewahrt. Die verzahnte und verkeilte Wand sowie Plattenelemente, die mit hochfesten Gurten oder Seilen miteinander verbunden sind, verhindern ein unkontrolliertes Ablösen.
Einer weiteren Stabilisierungsmaßnahme dienen auch Zusatzpfosten als rückseitige Stützen der Plattenelemente bzw. des durch mehrere Plattenelemente geschaffenen Verbundes. Auch diese Zusatzpfosten werden vorzugsweise in der ortsfesten Boden- Wanne aufbewahrt. Es können sehr schnell mehrere Zusatzpfosten in ein Element
eingesetzt werden und für eine höhere Haltbarkeit an bestimmten Orten sorgen, wie z.B. an Ecken oder Orten das Wasser stark vorströmt, bei Schwallbelastuπgen oder an sonstigen markanten Punkten bei einer Objektschutzwand.
Da die ortsfeste Boden-Wanne gleichzeitig als Halterung für die einzelnen Pfosten der Systemwand dient, ist diese Wanne massiv, vorzugsweise aus Stahlbeton, Beton, UHPC-Beton oder anderen hochfesten Materialien gefertigt.
Zur Abdeckung des Innenhohlraumes der ortsfesten Wanne sind weiterhin mehrere um eine horizontale Achse schwenkbare Abschlussdeckel vorgesehen, die in waagerechter Lage bündig mit der Umgebungsfläche abschließen. Solche Abschlussdeckel bilden vorzugsweise mit der angrenzenden Fläche eine bündig abschließende Decke, die begehbar und auch mit Personen- oder Lastkraftwagen befahrbar ist. In dem Decke können je nach Kundenwunsch verschiedene Oberflächen eingearbeitet werden. Der Abschlussdeckel bildet eine weitere Sicherung gegen extreme Belastungssituationen wie Stoßvorgänge, Explosionen und einen Schutz vor Geschiebe (Geröll und Steine). Der Abschlussdeckel wird hochgeklappt, in eine Aufnahmen gestellt und bildet sowohl den unteren Teil der Wand als auch dort einen starken Schutz. Diese Abschlussdeckel verschließen den Lagerraum für die Pfosten, die Plattenelemente sowie gegebenenfalls weitere Mittel-Pfosten sowie Stahlseile bzw. hochfeste Gurte oder sonstige Befestigungsmittel wie Bolzen und/oder Platten, die zum Aufrichten und Stabilisieren der Schutzwand benötigt werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung bildet die den geographischen Gegebenheiten angepasste Wanne als Wasser-Rinne ausgebildet, so dass etwa in die Wanne einfließendes Wasser zum tiefsten Punkt hin abfließt. An diesem tiefsten Punkt, gegebenenfalls einem Sickerschaft, ist vorzugsweise eine Pumpeinrichtung angeordnet.
An der Betonwanne angegliederten Querriegel übernimmt die Lastübertragung von der Wand mittels eines Widerlagers in dem der Stützarm eingesetzt wird, Betonanker an dem Querriegel, Aufnahmen für Bohrpfähle, Aufnahmen für Winkel und
Aufnahmen für Spundwände und anderen Konstruktionen im Boden. Die einzelnen Lastübertragungsmöglichkeiten können unterschiedlich variieren, so dass eine optimale Lastübertragung in das Tiefgrundsystem gewährleistet werden kann.
Die Betonwanne bzw. Wanne aus hochfestem Material wird wie ein Rohr verlegt. Es entfallen aufwendige Messarbeiten für Befestigungsplatten, Fundamente, Grundabdichtungen - wie sie bei nach dem Stand der Technik bekannten mobilen Wänden üblich sind -, da die Wanne mit den Pfosten , Stützarmen und Plattenelementen eine Einheit bildet.
Ferner hat eine Wanne den Vorteil, dass das Wasser nicht in den „trockenen Bereich" etwa durch Grundunterspülung oder durch Grundwasser gedrückt werden kann.
Um das Hochziehen der Plattenelemente zu erleichtern, ist weiterhin als Zugeinrichtung Seilwinden, Hydrauliksysteme und/oder andere Aufbauhilfen vorgesehen, die auf einem Pfosten montierbar und/oder von Pfosten zu Pfosten aufgesteckt, und/oder vorgefahmen werden und mittels eines Motors, und/oder als Handbetrieb autark betreibbar sind.
Gegebenenfalls können die Plattenelemente auf einer gemeinsamen Matte als Träger angeordnet sein, die im demontierten Zustand der Schutzwand aufgerollt in der ortsfesten Wanne angeordnet ist. Ähnlich wie bei einer Jalousie wird die Matte, vorzugsweise mittels der vorbeschriebenen Seilwinde, abgerollt.
Die Plattenelemente können zusätzlich durch horizontal oder vertikal angeordnete und verspannte Sicherungsbalken abgestützt sein.
Die Plattenelemente können auch als Platten horizontal oder vertikal in der Wanne angeordnet liegen.
Zumindest die Plattenelemente, aber auch verschiedene Pfosten und/oder Balken können aus Gewichtsgründen aus Aluminium gefertigt sein. Die Verwendung von Stahl, Beton, Kunststoff, UHPC-Beton und/oder anderen stabilen Materialien als Baumaterial hat hingegen den Vorteil einer erhöhten Systemstabilität, der Möglichkeit, schwere explosionshemmende Materialien einzusetzen und die Kosten der Schutzwand erheblich zu minimieren.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen, die im folgenden beschrieben werden; es zeigen:
Fig. 1, 2 und 3 jeweils Prinzipskizzen einer erfindungsgemäßen Schutzwand in verschiedenen Bauphasen,
Fig. 4,5,6,8 und 9 jeweils Detailansichten der Schutzwand,
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Schutzwand nach Fig. 3,
Fig. 10, 11 und 12 jeweils skizzenhafte Detailansichten der Schutzwand im Bodenbereich
Fig. 13 bis 16 eine skizzenhafte Querschnittsansicht eines Pfostens und Eckpfostens
Fig. 17 und 18 jeweils Prinzipskizzen einer erfindungsgemäßen Schutzwand in verschiedenen Bauphasen mit anderen Plattenelementen,
Fig. 19 eine Detailansicht des Plattenelementes nach Fig. 18,
Fig. 20 bis 22 jeweils Prinzipskizzen einer erfindungsgemäßen Schutzwand mit anderen Plattenelementen,
Die in den Figuren dargestellte Schutzwand besteht im wesentlichen aus mehreren Pfosten 10, die jeweils zu einer Vertikalen schwenkbar in einer Wanne 11 aus Stahlbeton oder anderen hochfesten Materialien angeordnet sind, in der auch die Plattenelemente 12, von denen in der beispielhaften Zeichnung fünf Exemplare dargestellt sind, aufgewahrt werden.
Die Formgestaltung sowie die Funktion der einzelnen Teile werden anhand der folgenden Beschreibung der verschiedenen Arbeitsschritte deutlich, die zur Errichtung der Schutzwand erforderlich sind.
Anfangs befinden sich sämtliche für die Errichtung der Schutzwand erforderlichen Bauteile in der Wanne 11 aus Beton, UHPC-Beton und/oder anderen hochfesten Materialien, die durch einen Abschlussdeckel 14 der auch aus Beton und oder hochfestem Material besteht verschlossen ist, der im Verschlusszustand bündig mit der Straßenoberfläche 13 abschließt. Die Betonwanne und/oder Wanne aus anderen hochfesten Materialien bildet eine optimale Verankerung im Boden. Durch den Querriegel 46 wie in den Figuren 10 bis 12 dargestellt und daran angeschlossene Verankerungen wie z.B. Winkel 47 Bohrpfähle 48 und Spundwände 49 wird die Druckbelastungen als Lastübertragung, welche auf die Schutzwand wirken können, in das Tiefgrundsystem optimal abgeleitet. Ebenso ist der Abschlussdeckel 14 in Verbindung mit der Wanne 11 in der Lage, hohen Gewichten von 301 oder mehr standzuhalten, die beim Überfahren mit einem Lkw auftreten können. Der Abschlussdeckel 14 ist tagwasserdicht ausgeführt. Die erfindungsgemäße Konstruktion kann in Fahrbahnen, Fußwegen, auf Promenaden, auf Plätzen oder auch Grünflächen angeordnet bzw. dort eingebaut sein und besteht aus UHPC- Beton und/oder anderen hochfesten Materialien.
Da bei Hochwasserwarnung (oder in sonstigen Bedarfsfällen) alle zur Errichtung der Schutzwand erforderlichen Teile vor Ort sind, kann ohne lange Vorwarnzeiten die
Schutzwand mit wenigen Personen errichtet werden. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, wird hierzu zunächst der Abschlussdeckel 14 um eine horizontale Achse hochgeschwenkt, wodurch die in der Wanne 11 befindlichen Teile wie die Zusatzpfosten 15, die einzelnen als Dammwinkel ausgebildeten Plattenelemente 12, die (Haupt-)Pfosten 10 mit Halteeinheit und Verankerung 45 sowie etwa benötigte Stahlseile und/oder hochfesten Gurten 17 freigelegt werden. Zunächst werden Mittelpfosten 15 und Stahlseile und/oder hochfesten Gurten 17 auf die Straßenoberfläche bei Seite gelegt. Anschließend wird der Pfosten 10, der am unteren Ende auf der Halterung 45 verbolzt ist, mit einer oder mehrere Federn 18 vorzugsweise z.B. Gasdruckfedern bei geringem Kraftaufwand hochgeklappt (siehe Fig. 3). Anschließend wird ein angeklappter Stützarm 22 mitsamt einem Querarm 23 in die in Fig. 3 und 18 dargestellt Position abgeschwenkt, in der sich das untere Ende des Stützarms 22 auf einem horizontalen Widerlager 16 abstützt. Hierbei wird der Stützarm 22 aus einer oberen gelöst und nach unten geführt bis sein oberes Ende in einer Verriegelung 25 fixiert wird. Abschließend wird ein Bolzen 26 den Stützarm 22 fixieren. Der Abschlussdeckel 14 wird vor den Pfosten 10 geklappt.
Anschließend und wie in Fig..4 angedeutet, wird an dem Pfosten 10 eine Motorwinde und/oder andere Aufbaueinheit 29 angerollt, aufgesteckt, mit der die Plattenelemente 12 emporgezogen werden. Diese Plattenelemente 12 sind vorzugsweise über einzelne Bänder, Seile, Ketten und/oder hochfeste Gurte 45 miteinander verbunden, so dass sie nicht einzeln emporgezogen werden müssen.
Anschließend und wie aus Fig. 2,3,4,18 und 19 ersichtlich, werden die einzelnen Plattenelemente miteinander an ihren horizontal liegenden Seiten, etwa nach dem Nut-Feder-Prinzip, zu einer dichten Wand verbunden, das unterste Plattenelement weist eine größere Nase 53 auf und klemmt sich auf den Deckel 14, wozu einzelne Klemmen, Riegel oder Verschlusseinrichtungen 30 ebenso dienen, wie ein Klemmgurt oder Klemmseil 31 , der über die Plattenelementeklappen 38 greift, mitwirken.
Um die Schutzwand nicht nur in einer Vertikalebene bauen zu können, sondern auch zueinander im Winkel angeordnete Schutzwandteile zu ermöglichen, können Eckpfosten nach Fig. 15 bis 16 verwendet werden. Der üblicherweise verwendete Pfosten 10 besitzt, wie in Fig. 14 dargestellt, ein I-Querschnittsprofil mit Klappen 38, die im Bedarfsfall um 90° verschwenkt werden können. Ein Pfosten kann auf beiden Seiten 39 und 40 als Haltewand von Schutzwänden dienen, die in einer Ebene liegen. Fig. 15 zeigt einen Pfosten, der, wie dargestellt, in entsprechenderweise als Endpfosten oder (nach Abklappen einer Klappe 38) als Zwischenpfosten verwendet werden kann, der jedoch zusätzliche abschwenkbare Pfostenwandteile 41 , 42 besitzt, die entweder eingeklappt (siehe Fig. 15) oder um einen Winkel von ca. 30° ausgeklappt sind. Die entsprechenden Wandteile 41 , 42 werden im aufgeklappten Zustand mit Bolzen oder Schrauben bzw. anderen Befestigungseinheiten aneinander befestigt. Durch Verwendung des in Fig. 16 dargestellten Pfostens 43 kann somit eine Wand entlang eines gewunden verlaufenden Flussbettes und/oder Straßenverlaufes errichtet werden.
Weitere Vorteile der Schutzwand lassen sich wie folgt zusammenfassen: Wie aus den vorstehenden Erläuterungen ersichtlich wird, sind zum Auf- und Abbau der Wand keine besonderen Fachkenntnisse erforderlich, so dass entsprechende Arbeiten praktisch von jedermann durchgeführt werden können. Der Aufbau wie der Abbau können kurzzeitig vorgenommen werden, wobei zwischen zwei Zeitpunkten, in denen die Schutzwand benutzt wird, lange Zeiten liegen können, in denen ohne Wartung die Schutzwandbestandteile sicher aufbewahrt werden. Eine externe Lagerung sowie ein Transport der mobilen Elemente „vor Ort" sind nicht erforderlich.
Die erfindungsgemäße Konstruktion kann sowohl aus Stahlteilen, Kunststoffen, Beton, UHPC-Beton und anderen hochfesten Materialien, als auch aus Aluminiumteilen bestehen. Sofern Hub- und Transportarbeiten, die von Bedienungspersonen vorgenommen werden müssen, durch Einsatz einer Motorwinde mit Generator mit autarken Einsatz eingespart werden können, kann aus Kostengründen ausschließlich auf Stahlteile oder anderen hochfeste Materialien zurückgegriffen werden.
Die vorliegende Schutzwand kann auch zum Objektschutz verwendet werden, die aufgrund ihrer exponierten Lage infolge von Terrorismus, Sabotage oder anderer Beweggründe geschützt und verstärkt wird. Die Schutzwand wird gegebenenfalls aus schussfestem, aufprallsicherem, explosionshemmendem Material bzw. schussfesten, in die Wand eingebauten Zusatzplatten gesichert.
Selbstverständlich bietet die vorhandene Schutzwand auch bei Bedarf wie in Fig. 8 und 9 dargestellt Aufsatzmöglichkeiten für selten erforderliche Wasserwand- Aufstockungen, wobei in einer im Prinzip nach dem Stand der Technik bekannten Art über die Hauptpfosten jeweilige Adapter 50 gestülpt werden, in die Pfostenverlängerungen einsteckbar sind und wonach weitere Plattenelemente in vorhandene Pfostennuten eingeführt werden können. Neben den bereits beschriebenen Stahlseilen können auch Stacheldraht-Applikationen oder ähnliches montiert werden. Vorhandene Plattenelemente sowie Pfosten bilden nach dem Zusammenbau mit der Betonwanne eine fest Einheit, die einem starken Aufprall und gegebenenfalls auch Sprengstoffanschlägen standhält, da alle Bauteile miteinander verzahnt, verkeilt und mit hochfesten Gurten und Seilen verbunden sind. Somit bleibt die Wand zusammen und es fliegen keine gefährlichen Gegenstände durch die Gegend. Die Abdeckung der Stahlbetonwanne kann so ausgebildet sein, dass sie einen (gegen Niederschläge) wasserdichten Hohl- und Aufbewahrungsraum für dort aufbewahrte Bauteile liefert. Die Schutzwand kann insbesondere ohne elektrische oder hydraulische Hilfsmittel, die im Katastrophenfall leicht ausfallen können, errichtet werden. Unterhaltskosten entfallen, da die abgelegten Bauelemente wartungsfrei sind.
Die erfindungsgemäße Schutzwand kann auch ohne weiteres den geografischen Gegebenheiten angepasst werden und besitzt eine lange Lebensdauer. Da die Betonwanne in den Boden versenkt ist. In die Abdeckplatten kann auch je nach Kundenwunsch verschiedene Oberflächen eingearbeitet werden und bündig mit der Umgebungsoberfläche abschließen, somit wird das Stadtbild gewahrt bzw. der optische Eindruck des Stadtbildes durch eine eingebaute Wanne nicht verändert.
Der Querriegel, wo der Pfosten aufgebracht ist, verläuft durch die Betonwanne und hat an einem Ende das Widerlager. An dem Querriegel kann je nach Kundenwunsch und örtlichen Gegebenheiten verschiedenen Systeme zur Lastübertragung wie Bohrpfähle, Winkel, Halterungen für Spundwände und Betonanker angebracht werden, die eine optimale Lastübertragung in das Tiefgrundsystem gewährleisten.
Durch die verschiedenen Hilfsmittel, insbesondere diverse Verstärkungsmittel ist die Schutzwand auch in der Lage, nicht nur dem hydraulischem Wasserdruck, sondern auch sich im Einzelfall einstellenden Strömungskräften als auch Stoßbelastungen durch Treibholz oder ähnliches standzuhalten. Zahlreich einsetzbare Zusatzpfosten können für eine gezielte Haltbarkeit bzw. Stützung der Schutzwand sorgen. Sandsäcke sowie Plastikfolien sind nicht erforderlich.
Das sich bei errichteter Schutzwand in der Betonwanne und/oder Wanne aus hochfestem Material ansammelnde Wasser kann ohne weiteres abgepumpt werden.
Die erfindungsgemäße Schutzwand kann insbesondere als Hochwasserschutzbarriere verwendet werden, aber auch als temporärer Objektoder Gebäudeschutz bzw. Sichtschutzbarriere, die etwaigen äußeren Gewalteinwirkungen wie Stoßvorgänge oder Explosion standhält.
Durch das Aufklappen der Abdeckung wird ein großer Schutz im unteren Bereich der Schutzwand erzielt (insbesondere gegen das Geschiebe von Steinen als auch zur Minimierung der Gefahr, dass Autos bei Terroranschlägen durchfahren können).
Die Stahlbetonwanne wird wie ein Rohr verlegt. Es entfallen aufwendige Messarbeiten für Befestigungsplatten, Fundamente und Grundabdichtungen.