Gerät zur Vereitelung von Diebstählen
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft ein zur Vereitelung von
Diebstählen mitgeführter Behältnisse, wie Gepäckstücke, Taschen etc. dienendes Gerät. Von Personen mitgeführte Behältnisse wie Mappen, Taschen, Computertaschen, Aktentaschen und -koffer, Brieftaschen, Portemonnaies und Koffer sind häufig das Ziel von Dieben. Die einfache Entwendung solcher Gegenstände findet an Orten statt, wo viele Menschen eng zusammenkommen, d.h. in Stadtzentren, Einkaufszentren und Warenhäusern, Stadien, öffentlichen Verkehrsmitteln, Bahnhöfen, Flughäfen, Kinos, Theatern, Musiksälen, sowie bei Massenveranstaltungen, etc., während an Orten, wo wenig Menschen unterwegs sind, Entreissdiebstähle solcher Gegenstände stattfinden.
In der Regel merken die bestohlenen Personen den Diebstahl sofort oder wenigstens nach kurzer Zeit. Aber Diebe verschwinden zu schnell vom Ort des Geschehens, um direkt gefasst zu werden. Sie nehmen an einem unbeobachteten Ort die wertvollen Gegenstände aus dem gestohlenen Behältnis und werfen dieses oft fort.
Im Falle eines derartigen Diebstahls wäre es wichtig, rasch etwas zu unternehmen, bevor der Dieb den Inhalt entleeren und das Behältnis wegwerfen oder sich selber schon sehr weit entfernt haben kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Gerät vorzusehen, durch welches derartige Diebstähle verhindert oder vereitelt werden können. Aus der französischen Offenlegungsschrift 2 815 753 ist bereits eine Einrichtung zur Lokalisierung von Gegenständen bekannt. Diese Einrichtung weist ein als Sender ausgebildetes Befehlsorgan und ein darauf abgestimmtes Empfangsorgan auf. Da eine solche Einrichtung aus zwei aufeinander abgestimmten Teilen besteht und zudem für eine gesicherte Funkverbindung ein starker Sender nötig ist, ist sie in der Herstellung teuer und im Betrieb nicht besonders einfach, da ja stets der Sender mitgeführt werden muss. Auch das erfindungsgemässe Gerät besitzt nun eine als
Alarmorgan dienende, einen Alarmton erzeugende Tonquelle und einen Funkempfänger sowie einen Akku, wobei der Empfänger so mit dem Alarmorgan verbunden ist, dass er dann, wenn er angerufen wird das Alarmorgan einschaltet. Die Erfindung besteht nun darin, dass der Funkempfänger der Empfangsteil eines Mobiltelefons ist und dass die Tonquelle, der Empfänger und der Akku in eine verschliessbaren, ohne Werkzeug nicht zerstörbaren Sicherheitshülse eingeschlossen sind. Dies hat gegenüber dem vorbekannten Stand der Technik zwei wesentliche Vorteile: Einerseits muss der Besitzer, der üblicherweise ein leichtes und handliches, in einer Rocktasche leicht unterbringbares Mobiltelefon besitzt und mit sich führt nicht noch ein zusätzliches Sendegerät anschaffen und mit sich führen; andererseits lässt sich das
Empfangsgerät sehr preiswert herstellen, da es einen Bestandteil der an sich weit verbreiteten Mobiltelefone bildet. Ein weiterer Vorteil liegt infolgedessen darin, dass das
Empfangsgerät überall dort angerufen werden kann, wo die Verbindung zu einem Mobiltelefon möglich ist und dass weder speziellen Funkkonzessionen, noch andere zusätzliche administrative Verfahren nötig sind.
Das erfindungsgemässe Gerät ermöglicht es, den gestohlenen Gegenstand "anzurufen" und dadurch einen laut hörbaren Alarmton auszulösen. Wenn das Gerät allgemein bekannt sein wird, kann alleine sein Vorhandensein in vielen Fällen präventiv wirken.
Die Verbindung des erfindungsgemässen Gerätes mit dem zu schützenden Behältnis kann auf verschiedene Weise erfolgen. Grundsätzlich ist es möglich, die Vorrichtung so zu gestalten, dass sie nach Bedarf an einem Behältnis angehängt werden kann. Alternativ kann die Vorrichtung im Behältnis integriert werden. Im Hinblick auf eine prophylaktische Wirkung ist eine deutlich sichtbare Anbringung bevorzugt. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des Gerätes zur bedarfsweisen Anbringung an einem Behältnis. Eine solche Vorrichtung ist vorzugsweise ähnlich einem Vorhängeschloss aufgebaut, d.h. sie besteht aus einem Schlosskörper und einem Bügel, der zum Befestigen an einem Gepäckstück oder dergl. geöffnet und geschlossen werden kann. Ausser dem Schliess- mechanismus ist im Schlosskörper ein mobiles Empfangsgerät untergebracht, das funktelefonisch angerufen werden kann und so mit einer Alarmvorrichtung verbunden ist, dass durch den Anruf ein akustischer Alarm ausgelöst wird. Die Alarmvorrichtung besitzt eine sehr starke Tonquelle, die im Fall eines Anrufs eine laute Tonfolge von sich gibt. Zweckmässigerweise wird eine Tonfolge gewählt, die schon alleine durch die Komposition alarmierend wirkt. Vorteil-
hafterweise ist der Alarm einheitlich, möglichst sogar international, festgelegt bzw. registriert und öffentlich bekannt, so dass ihn jedermann erkennt und weiss, dass es sich bei dem betreffenden Behältnis um gestohlenes Gut handelt.
Im folgenden wird anhand der beiliegenden Zeichnung eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Das als Ganzes mit 1 bezeichnete Gerät besteht im
Wesentlichen aus drei Teilen, dem Gehäuse 2, dem Anhängebügel 3 und der Sicherheitshülse 4. Im Gehäuse 2 sind ein Empfangsteil eines Funktelefons sowie eine zur Erzeugung eines lautstarken akustischen Alarms dienende Alarmvorrichtung integriert und daher in der Zeichnung nicht speziell dargestellt. Dabei kann der Bügel 3 als Antenne für das Funktelefon ausgebildet sein. Sichtbar ist in der Zeichnung die auswechselbare SIM-Karte 5. Diese enthält nur eine dem Eigentümer zugeordnete Telefonnummer und andere für den Betrieb nötige Programme, ist also einfacher als die bei Mobiltelefonen übliche SIM-Karte. Zur Speisung des Funktelefonempfängers sowie der Alarmvorrichtung dient eine energiestarke wieder aufladbare Batterie 6, also ein handelsüblicher Akku.
Der Empfangsteil ist nun so mit der Alarmvorrichtung verbunden, dass bei einem Anruf die Alarmvorrichtung aktiviert wird, d.h. dass ein akustischer Alarm ausgelöst wird, der sich nur vom Besitzer zum Beispiel durch Wahl einer speziellen Telefonnummer abstellen lässt.
Die einseitig offene, aus Metall oder einem anderen ohne Werkzeug nicht zerstörbarem Material bestehende Sicherheits-
hülse 4 dient zur Aufnahme des Gehäuses 2. Sie ist an ihrem geschlossenen Ende mit einem Schloss 7 versehen, das entweder ein Zahlenschloss oder ein mit einem Schlüssel zu öffnendes Schloss sein kann. Es weist einen Riegel 8 auf der, wenn das Gehäuse 2 ganz in der Hülse 4 untergebracht ist, beim
Schliessen in eine am Gehäuse 2 angeordnete Öse 9 eingreift und in diesem geschlossenen Zustand verhindert, dass das Gehäuse 2 aus der Sicherheitshulse 4 heraus gezogen werden kann. Bei geöffnetem Schloss kann das Gehäuse 2 schrittweise aus der Sicherheitshülse 4 heraus gezogen werden, wobei ein federnder Nocken 10 und entsprechende Aussparungen in der Sicherheitshülse zur Begrenzung der Schritte dient.
Nach einem ersten Verschiebeschritt werden ein Ein/- Ausschalter 11 für den Empfangsteil und die Sperre 12 des Anhängerbügels 3 freigegeben. In dieser Stellung kann der Anhängerbügel an einem Griff oder dergl. des zu schützenden Behältnisses angebracht werden. Wenn das Gehäuse 2 wieder ganz in die Sicherheitshülse 4 geschoben und das Schloss geschlossen wird, ist der Anhängerbügel gesichert und das Gerät kann vom Behältnis nicht mehr ohne grössere Gewaltanwendung entfernt werden.
Bei weiterem Herausziehen des Gehäuses 2 aus der Sicherheitshülse 4 werden der Steckplatz für die SIM-Karte und ein Steckkontakt 13 für den Anschluss des Kabels eines Ladegerätes freigegeben. Dadurch, dass üblicherweise die Steckkontakte nicht zugänglich sind, wird verhindert, dass ein Dieb durch Verbinden der beiden Pole einen Kurzschluss herbeiführen kann.
Nach dem vollständigen Herausziehen des Gehäuses 2 aus der Sicherheitshülse wird der Zugang zur Batterie freigegeben. Auf der Sicherheitshülse 4 befindet sich in grossen Zahlen, die auch ohne Brille gelesen werden können, eine Telefonnummer, an die Ort und Zeit mitgeteilt werden können, wo sich das Gepäckstück befindet, bei welchem ein Alarm ausgelöst wurde. Idealerweise handelt es sich dabei um eine regionale oder internationale Meldezentrale mit einer weltweiten Gratistelefonnummer.
Bei der Meldestelle kann der Finder, der die Meldung erstattet, dort seinen Namen und Adresse hinterlegen. Der Bestohlene kann sich dort ebenfalls melden. Er erhält dann die Details über den gegenwärtigen Standort seines gestohlenen Behältnisses. Er kann auch angeben, wie und wo er erreicht werden kann. Ebenfalls auf der Hülse befindet sich eine Stelle, wo die Telefonnummer des Eigentümers angebracht werden kann.
Wenn der akustische Alarm nicht vom Eigentümer des Gerätes abgestellt wird, tönt er bis zur Erschöpfung der Batterie.
Der Anhängebügel 3 ist ähnlich dem runden Stahlbügel bei einem Vorhängeschloss ausgestaltet und mit dem Empfangsgerät so verbunden, dass er nur bei geöffnetem Gehäuse aus seiner Schliessstellung verschwenkt werden kann. Er kann an Griffen von Taschen, Koffern etc. befestigt werden. Er besteht wie das Gehäuse und die Hülse aus starkem Material, also z.B. aus
Stahl, das nicht ohne SpezialWerkzeuge durchgetrerint werden kann.
Für kleine Behältnisse, wie Portemonnaies, Brieftaschen etc. ist das Gerät entsprechend kleiner ausgebildet. Es wird vorzugsweise bei der Herstellung eingearbeitet und zwar so, dass es zwar noch bedient aber nicht leicht entfernt werden kann. Im Fall einer internationalen Registrierung und Bekanntmachung des Diebstahl-Alarmtons wäre es zweckmässig, diesen in Zukunft auch auf allen Mobiltelefonen zu installieren. Die SIM-Karte enthält in diesem Fall neben der normalen Nummer des Abonnenten auch noch eine Erweiterung dieser Nummer um eine Ziffer, damit die so ergänzte Abonnenten-Nummer als Alarmnummer im Falle eines Diebstahls des Mobiltelefons angerufen werden kann. Das Telefon ist dann so konzipiert, dass es bei Anruf dieser Nummer nicht abgestellt werden kann. Ein Dieb des Mobiltelefons müsste im Falle eines Alarmanrufes die Batterie herausnehmen und eine neue SIM-Karte kaufen, welche die mit dem Apparat verbundene Alarmnummer nicht enthält. Damit würde der Diebstahl relativ uninteressant.
Es ist offensichtlich, dass die Vorrichtung am besten als Teil eines Gesamtsystems funktioniert. An einem Gesamtsystem sollten international die Telekommunikationsgesellschaften und die Produzenten der Empfangsgeräte teilnehmen. Die internationalen Telekommunikationsgesellschaften sollten eine Meldezentrale, international oder regional, mit einer weltweit erreichbaren Gratisnummer einrichten. Diese Zentrale nimmt Mitteilungen über ein alarmierendes Gerät entgegen. Die Bestohlenen können dort auch anrufen und erfahren, wo sich ihr gestohlenes Gut befindet.
Für die Alarmnummer, d.h. die Nummer des Empfangsteils des Gerätes eignet sich beispielsweise eine Erweiterung einer bereits benutzten Nummer. So kann beispielsweise an eine Mobiltelefonnummer noch eine weitere Ziffer angehängt werden. Falls eine Person mehrere Geräte besitzt, mehrere Ziffern, also z.B. Gerät No. 1: xxx xxx xxxxl Gerät No. 2: xxx xxx xxxx2, etc. Bei Personen ohne Mobiltelephone, die aber am Netz angeschlossen sind, kann die Netznummer als Basisnummer für das Empfangsgerät dienen. Die Inhaber des Empfangsgeräts müssen sich so keine neue Telefonnummer merken. Dies ist vorteilhaft, damit man den Alarm sofort nach der Feststellung eines Diebstahls auslösen kann und nicht noch eine irgendwo notierte Nummer suchen muss.
Es kann erwartet werden, dass der Dieb eines Behältnisses dieses sofort fahren lässt und flüchtet, sobald der Alarm ertönt.