Düsenplatte für Extrasionseinrichtungen mit mindestens einer Öffnung, Faden, Verwendung eines derartigen Fadens, Kunstrasen, Verfahren zur Behandlung eines Kunstrasens und Verfahren zum Herstellen eines Garns
[01] Die Erfindung betrifft eine Düsenplatte für Extrasionseinrichtungen mit mindestens einer Öffnung, einen Faden mit einem Querschnitt der der Öffnung der Düsenplatte entspricht, die Verwendung eines derartigen Fadens, einen Kunstrasen, ein Verfahren zur Behandlung eines Kunstrasens und ein Verfahren zum Herstellen eines Garns.
[02] Düsenplatten für Extrasionseinrichtungen sind vielfaltig bekannt. Durch diese Düsenplatten wird die verflüssigte Masse beim Extrasionsvorgang gepresst. Hierdurch entsteht eine Vielzahl an Fäden, die aushärten und als Kunststofffaden verwendet werden.
[03] Der Erfindung liegt zunächst die Aufgabe zugrunde eine gattungsgemäße Düsenplatte so weiter zu entwickeln, dass mit ihr Fäden hergestellt werden können, die neue Einsatzbereiche für derartige Fäden erschließen.
[04] Diese Aufgabe wird mit einer Düsenplatte für Extrasionseinrichtungen mit mindestens einer Öffnung gelöst, bei der innerhalb der Öffnung ein Innenteil angeordnet ist.
[05] Dieses Innenteil ist so angeordnet, dass es die Herstellung einer Hohlfaser ermöglicht. Hierbei kann das Innenteil ein Teil der Platte sein, das mittels eines Steges mit der restlichen Platte verbunden ist. Das Innen-
teil kann jedoch auch anderweitig so angeordnet werden, dass der gesponnene Faden einen Hohlraum im Wesentlichen umschließt.
[06] Ein hierdurch hergestellter Hohlraumfaden hat den Vorteil, dass er besondere Festigkeitskennwerte aufweist und im Hohlraum beispielsweise Feuchtigkeit in Folge von Kapillarkräften aufsteigen kann.
[07] Eine besonders stabile Faser ist zu erzielen, wenn die Öffnung im Wesentlichen bogenförmig ausgebildet ist. Die Bogenform führt wie ein Segment eines Rohrstücks zu einer besonderen Festigkeit, die für verschiedene Anwendungsfalle vorteilhaft ist.
[08] Eine Ausfuhrangsvariante sieht vor, dass die Öffnung eine zwischen mindestens zwei Ausläufern angeordnete Verbreiterung aufweist. Die Verbreiterung bildet einen Raum, in dem der Hohlraum vorgesehen werden kann, und die Ausläufer können sich um den Hohlraum anordnen, um dem Faden ein größeres Volumen zu geben. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn das Innenteil innerhalb der Verbreiterang angeordnet ist, da dadurch der Hohlraum der Faser in der Verbreiterung gebildet wird.
[09] Eine besondere Stabilität und Flexibilität wird dadurch erreicht, dass die Ausläufer auf einer Bogenlinie angeordnet sind. Der Bogen bildet eine weiche Materialoberfläche und die Ausläufer sind relativ zur Hohlfaser sehr flexibel.
[10] Gute Erfahrungen wurden mit Fasern gemacht, bei denen die Bogen- linie etwa die Mitte des Innenteils durchläuft. Die Bogenlinie kann hierbei z.B. C- oder S-formig ausgebildet sein.
[11] Vorteilhaft ist es, wenn die Ausläufer auf einem Kreissegment von 60° bis 180°, vorzugsweise etwa 120° angeordnet sind. Ein mit einer solchen Düsenplatte hergestellter Faden entspricht auch in der Natur vorkommenden Blattformen.
[12] Hierbei kann vorgesehen werden, dass die Ausläufer eine Breite von 1,5 bis 2,5 mm aufweisen.
[13] Vorteilhaft ist es, wenn die Ausläufer abgerandete Enden aufweisen, um eine weiche Haptik zu erzielen.
[14] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Enden der Ausläufer 10 bis 20 mm, vorzugsweise etwa 15 mm voneinander beabstandet sind.
[15] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Enden der Ausläufer etwa gleich weit von dem in der Öffnung angeordneten Teil entfernt angeordnet sind.
[16] Um einen guten Kapillareffekt im Faden zu erzeugen, wird vorgeschlagen, dass das Innenteil bis auf einen Steg von der Öffnung umgeben ist. Hierbei wird vorgeschlagen, dass der Steg 0,7 mm bis 1,3 mm, vor- zugsweise etwa 1,0 mm breit ist.
[17] Um einen stabilen Faden zu spinnen ist vorgesehen, dass der das Innenteil umgebende Bereich der Öffnung 0,7 bis 1,6 mm breit ist.
[18] Die Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch mit einem Faden gelöst, bei dem der Querschnitt der Öffnung der beschriebenen Düsen- platte entspricht. Ein derartiger Faden hat über seine Länge die gleiche Form und diese Form entspricht der Öffnung in der Düsenplatte.
[19] Es hat sich herausgestellt, dass diese Fäden für die Herstellung von Kunstrasen besonders geeignet sind. Sie verbinden Stabilität, Flexibilität und eine definierte Wasserführung in optimaler Art und Weise, wenn sie wie Grashalme senkrecht auf einer Unterlage angeordnet sind und somit einen Kunstrasen bilden.
[20] Kunstrasen sind im Wesentlichen aus Kunststoff hergestellte teppichartige Beläge, die besonders widerstandsfähig und pflegeextensiv sind und daher auf Sportplätzen und beispielsweise in speziellen Bereichen auf Golfplätzen eingesetzt werden. Auch im häuslichen Bereich gewinnt der Kunstrasen mehr und mehr an Bedeutung als Belag auf Terrassen und Vorplätzen. Kunstrasen wird in der Regel wie ein Teppich durch Tuften, Weben, Wirken, Stricken usw. hergestellt. Die Grashalme werden hierbei durch monofllamente Kunststoffkörper nachempfunden und die darunter liegende Erdschicht wird in manchen Fällen sogar durch eine Sandschicht mit einer darüber liegenden Kunststoffbedeckung nachempfunden.
[21] Insbesondere auf Fußballfeldern erfreut sich der Kunstrasen einer immer stärkeren Beliebtheit. Bei der Auswahl der Kuxiststoffmaterialien ist jedoch auf Lichtechtheit und Stabilität zu achten. Ein Problem bei der Verwendung von Kunstrasen liegt darin, dass bei einem Ausrutschen auf der Oberfläche des Kunstrasens durch die Reibung zwischen dem Rasen und den Schuhen oder Körperteilen des Nutzers Wärme entsteht, die zu Verbrennungen führen kann. Beispielsweise bei einem Fußballspiel kann es passieren, dass ein Spieler mehrere Meter über eine Grasfläche rutscht und dabei zwischen dem Rasen und den Hautpartien des Spielers hohe Temperaturen entstehen.
[22] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diesem Nachteil entgegen zu wirken.
[23] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Kunstrasen Multifilamentgarn aufweist.
[24] Um das optische Erscheinungsbild einer natürlichen Rasenfläche nachzuahmen, besteht Kunstrasen bisher ausschließlich aus Monofila- mentgam. Hierbei werden mehr oder weniger breite Kunststoffbänder bearbeitet, die zum Teil auch in ihrer Längsrichtung perforiert sind. Ein derartiges Foliengarn kann beispielsweise im Querschnitt die Form einer Ba- nane aufweisen und aus HDPE, einem Polyethylen hergestellt sein. Dieses Garn ist bei der Bespielung des Rasens trocken. Die Fläche des Foliengarns begünstigt die Wärmeentwicklung bei einer Reibung zwischen dem Foliengarn und einem darüber ratschenden Körperteil.
[25] Die Verwendung von Multifilamentgam bringt unterschiedliche Vorteile. Das Multifilament sorgt dafür, dass durch Adhäsionskräfte Feuchtigkeit in den einzelnen Garnfasern oder Strängen leichter aufsteigen kann. Diese Feuchtigkeit sorgt für Kühlung in Fällen, in denen beispiels- weise durch Reibung Hitze entsteht. Auch die durch das Multifilament hervorgerufene Struktur verhindert eine Wärmeansammlung durch Reibung und verringert dadurch die bei Verbrennungen auftretenden Schäden. Das Multifilamentgam kann jedoch auch so eingesetzt werden, dass es neben Monofilamentga n für eine gleichmäßige Füllung der Bodenstraktur sorgt. Überraschend hat sich herausgestellt, dass mit Multifilamentgam hergestellte Kunstrasenflächen sowohl optisch als auch technisch besondere Vorteile im praktischen Einsatz bieten.
[26] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass der Kunstrasen natürliche Fasern oder Chemiefasern aufweist. Natürliche Fasem werden auch als Naturfasern bezeichnet. Hierzu zählen Fasem wie Wolle, Seide, Baumwolle usw. Zu den Chemiefasern zählt beispielsweise die Zellwolle. Bisher wurden nur synthetische Fasem wie Polyamid, Polypropylen und Polyethylen eingesetzt. Derartige Fasem bieten jedoch nur eine geringe Feuchteaufhahme. Im Gegensatz hierzu bieten natürliche Fasern oder Chemiefasern eine weit höhere Feuchteaufnahmekapazität. Diese Feuchte kann dann bei starker Reibung abgegeben werden, um partiell zu kühlen. Da die Feuchte jedoch im Material aufgenommen ist, bleibt die Kunstrasenfläche trocken. Im Bedarfsfall wird jedoch durch die starke Reibung
Feuchtigkeit freigesetzt, die durch ihre Verdunstungskälte für einen Kühleffekt sorgt.
[27] Besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn bei einem Kunstrasen Multifilamentgam und Monofilamentgarn verwendet wird. Das Mul- tifilamentgam führt zu den bisher angegebenen Vorteilen und das Monofilamentgarn ahmt in seiner äußeren Erscheinungsform die natürliche Grasform nach und sorgt für eine grasartige Oberfläche.
[28] Vorteilhaft ist es, wenn das Gam eine makroskopisch strukturierte Oberfläche aufweist. Hierdurch wird die Glattheit des Gams reduziert. Das Gam kann auch gekräuselt werden. Dies fuhrt dazu, dass die bei dem Her- stellungsprozess häufig auftretende Ausrichtung des Flors in eine Richtung verringert wird und das Weiterleiten von Feuchtigkeit aus dem unteren Bereich des Kunstrasens zur Oberfläche erleichtert wird.
[29] Um insbesondere die Dichte des Kunstrasens zu erhöhen wird vor- geschlagen, dass das Gam gezwirnt oder kabliert und thermisch fixiert ist. Dies führt zu zusätzlichen Wellenbergen und ermöglicht einen besonders niedrigen Flor. Vor allem bei einer dichten Anordnung der Tafte führt dies zu einer besseren Belastbarkeit. Der Rasen erholt sich schneller und die Sprungelastizität für einen auf den Rasen auftreffenden Ball erhöht sich. Diese thermische Fixierung wird auch als heatset-frisee bezeichnet.
[30] Um die Anhaftung von Feuchtigkeit am Gam zu erleichtem wird vorgeschlagen, dass das Gam eine hydrophilisierte Oberfläche aufweist.
Während Kunststoffe eher eine hydrophobe Oberfläche haben, kann durch unterschiedliche Behandlungsverfahren am Gam die hydrophobe Eigenschaft der Oberfläche reduziert werden.
[31] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass das Garn eine beschichtete O- berfläche aufweist. Insbesondere um Verbrennungen zu vermeiden wird vorgeschlagen, dass als Beschichtung beispielsweise das Gam gewachst, geölt oder silikonisiert wird. Eine derartige Oberfläche wird bei Reibung oder insbesondere bei Wärme weich und verringert somit den Widerstand. Auch dies verringert die Verletzungsgefahr von Personen, die auf dem Kunstrasen ausrutschen.
[32] Vorteilhaft ist es, wenn die Beschichtung bei Temperaturen über 30 °C, vorzugsweise über 50 °C weicher wird. Bei normaler Sonnenbestrahlung sollte die Beschichtung unbeschadet am Kunstrasen haften bleiben. Wenn jedoch die Temperaturen durch Beanspruchung und insbesondere durch Reibung sich stark erhöhen, ist es vorteilhaft, wenn die Beschichtung weicher wird, damit der Reibwiderstand verringert wird.
[33] Gute Ergebnisse wurden mit einem Gam erzielt, das Monofilamente aufweist, die um ihre Längsachse gedreht und eine von einer geraden Achse abweichende Struktur aufweisen. Derartige Game wirken in der Verarbeitung besonders füllig und sorgen für eine senkrechte Ausrichtung des Flors.
[34] Eine besonders gute Verarbeitung wurde mit einem Gam erzielt, das mehrere Monofilamente aufweist, die von einem Multifilament umwunden sind. Während die vorzugsweise gekräuselten, in Zick-Zack- Struktur vorliegenden Monofilamente für eine Fälligkeit des Gams sorgen, hält das Multifilament den Garnstrang bsp. aus zwei bis zwanzig Monofilamenten zusammen. Außerdem ermöglicht das Multifilament einen Feuchtigkeitstransport, den die Monofilamente nicht leisten können.
[35] Gute Ergebnisse wurden mit einem Gam erzielt, das ein oder mehrere Hohlfasem aufweist. Die Hohlfasem können dem Feuchtetransport die- nen.
[36] In einer besonderen Ausführungsform weist die Hohlfaser in ihrem Inneren Polytrimethylenterephtalatpolymer (PTT) auf. Ein derartiges Material ist beispielsweise unter dem Handelsnamen „Corterra®" bekannt. Das PTT-Material sorgt für gute Rückstelleigenschaften und bedingt eine schnelle Wiedererholung des benutzten Rasens auch nach starker Strapa- zierang.
[37] Insbesondere zur Erzielung eines optisch angenehmen Aussehens des Kunstrasens wird vorgeschlagen, dass der Multifilamentflor kürzer ist als der Monofilamentflor. Dies führt dazu, dass aus dem Multifilamentflor wie Rasenhalme Monofilamente hervorschauen.
[38] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Multifilamentflor eine größere Dichte aufweist als der Monofilamentflor. Bei vielen Kunstrasenarten wird
im Bodenbereich des Kunstrasens Sand vorgesehen, um einen Bodenbereich mit hoher Dichte zu erzielen. Die Dichte des Multifilamentflors kann sogar soweit gesteigert werden, dass auf eine Sandfullung im Kunstrasen vollständig verzichtet werden kann. Das Multifilament im Bodenbereich des Kunstrasens sorgt für hohe Stabilität, die Möglichkeit der Feuchteaufnahme und Feuchtehaltung und stützt die aus dem Multifilament hervorschauenden Monofilamente.
[39] Vorteilhaft ist es, wenn der Monofilamentflor beschichtet ist. Insbesondere wenn der Monofilamentflor über einen Multifilamentflor heraus- schaut, ist es sinnvoll, wenn gerade dieser Bereich des Monofilamentflors beschichtet ist. Hierzu eignen sich unterschiedliche Beschichtungsverfah- ren, die jeweils spezielle Eigenschaften wie Rutschfestigkeit, Lichtechtheit u. ä. beeinflussen.
[40] Insbesondere bei der Verwendung von Multifilamentgam hat sich gezeigt, dass gegebenenfalls auf Sandfüllungen verzichtet werden kann, sofern der Kunstrasen getuftet ist und der Abstand der Tuftreihen unter 0,6 cm beträgt. Durch die hohe Dichte des Rasens wird Wertigkeit und Funktionalität der Rasenfläche gesteigert.
[41] Eine weitere Qualitätssteigerung ist dadurch erzielbar, dass der Kunstrasen getuftet ist und die Dichte mehr als fünf Stiche pro cm, vorzugsweise mehr als sieben Stiche pro cm, beträgt.
[42] Besonders vorteilhafte Ergebnisse wurden dadurch erzielt, dass die Tuftreihen von einer geraden Linie abweichen. Die Tuftreihen können beispielsweise wellenartig oder in Zick-Zack-Form angelegt werden und hierbei ist es vorteilhaft, wenn gleich geformte Tuftreihen parallel zueinander liegen.
[43] Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass vorzugsweise nebeneinanderliegende Tuftreihen unterschiedliche Game aufweisen. Außerdem wird vorgeschlagen, dass in einem Ausführangsbeispiel nebeneinanderliegende Tuftreihen unterschiedliche Florhöhen aufweisen. Gerade durch die Varia- tion der Game und Florhöhen in den unterschiedlichen Tuftreihen können unterschiedliche Materialien auf unterschiedlichste Arten so kombiniert werden, dass ein auf spezielle Anwendungsfälle angepasster Kunstrasen entsteht.
[44] Die genannten vorteilhaften Ausführangsformen von verschiedenen Kunstrasen sind auch erfindungswesentlich, wenn bei ihnen kein Multifilamentgam verwendet wird.
[45] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zur Behandlung eines Kunstrasens gelöst, bei dem der Kunstrasen mit einer Emulsion befeuchtet wird.
[46] Eine Emulsion ermöglicht es, bei der Bewässerang des Kunstrasens gleichzeitig eine Benetzung der Fasem mit einem schlechtwasserlöslichen Material zu erzielen. Die Rutschfestigkeit kann hierdurch bei einem fertig
verlegten Rasen optimal eingestellt werden und auch nach der Nutzung des Rasens wieder hergestellt werden.
[47] Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Herstellen eines Gams, insbesondere zum Herstellen eines Kunstrasengams, bei dem meh- rere Monofilamente erwärmt, verstreckt, mit Druckluft verwirbelt und mit einem Filament umwunden werden. Ein derartiges Gam eignet sich besonders zur Herstellung von Kunstrasen und ist leicht verarbeitbar.
[48] Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die behandelten Monofilamente von einem Multifilament umwunden werden. Das Multifilament ist besonders flexibel und dadurch leicht um die Monofilamente heram zu wickeln. Außerdem optimiert das Multifilament die Eigenschaften des gesamten Gams.
[49] Die Erfindung beschreibt eine Vielzahl unterschiedlicher Kunstrasenflächen, die durch unterschiedliche Game hergestellt werden. Der mit der Herstellung von Kunstrasen betraute Fachmann erkennt die Vorzüge der Erfindung und kann ohne weitere Erläuterungen auf der Grundlage dieser Angaben verschiedene Kunstrasen herstellen. Auf die Angabe von Ausführungsbeispielen zu den unterschiedlichen Kunstrasenflächen kann daher verzichtet werden.
[50] Zwei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Öffnung für eine Düsenplatte und Beispiele für Formen makroskopisch strakturierter
Oberflächen von Garnen im Bereich der Herstellung von Monofilament-
gamen sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Figur 1 eine Öffnung für eine Düsenplatte mit seitlich abgerundetem Hohlkammerprofil,
Figur 2 eine Öffnung für eine Düsenplatte mit rautenförmigem Hohlkammerprofil und
Figur 3 zwei vorteilhafte Querschnitte von Garnen.
[51] Die in Figur 1 gezeigte Öffnung 1 ist eine exemplarisch dargestellte Öffnung von vielen Öffnungen (nicht gezeigt) auf einer Düsenplatte 2. Ei- ne derartige Düsenplatte wird am Ende eines Extraders (nicht gezeigt) angeordnet, um erhitztes Kunststoffmaterial zu Strängen zu formen. Die abgekühlten Stränge bilden Fäden, die im Wesentlichen im Querschnitt der Formgebung der Öffnung 1 entsprechen. Derartige Fäden können anschließend weiter veredelt werden.
[52] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden die Fäden in einer Taftmaschine zu einem Flor verknüpft, so dass die verarbeiteten Enden einen Teppich aus hochkant stehenden Fadenstücken bilden. Neben dem Tuften sind für die Herstellung eines Teppichs auch Weben, Stricken und Wirken geeignet. Der mit einer erfindungsgemäßen Düsenplatte hergestell- te Faden erlaubt das Knüpfen von Teppichen, die sich hervorragend als Kunstrasen eignen, da die Fäden gleichermaßen Stabilität, Flexibilität und kapillare Wasserleitung ermöglichen.
[53] Bei der Düsenplatte 2 ist innerhalb der Öffnung 1 ein Innenteil 3 vorgesehen, das über einen Steg 4 mit dem restlichen Teil der Platte 2 in Verbindung steht. Die Öffnung 1 ist im Wesentlichen bogenförmig ausgebildet und hat zwischen zwei Ausläufern 5, 6 eine Verbreiterung 7, inner- halb der das Innenteil 3 angeordnet ist. Die Ausläufer 5 und 6 sind hierbei auf einer mit den strichpunktierten Linien 8, 9 angedeuteten Bogenlinie angeordnet. Die Bogenlinie, auf der die Ausläufer 5 und 6 angeordnet sind, durchläuft etwa die Mitte 10 des Innenteils 3, wodurch eine ausgewogene Anordnung der einzelnen Elemente des mit der Düsenplatte erzeugten Fa- dens gewährleistet wird.
[54] Die Linie 11 deutet einen Winkel von 120° an, der das Kreissegment bezeichnet, auf dem die Ausläufer 5 und 6 angeordnet sind. Die Breite der Ausläufer liegt etwa bei 2 mm und daher beträgt der innere Radius 12 der Bogenlinie 9 8 mm und der äußere Radius 13 der Bogenlinie 8 10 mm.
[55] Die Ausläufer 5 und 6 haben abgerandete Enden 14, 15, die in einem Abstand 16 von etwa 15 mm zueinander beabstandet angeordnet sind. Die Enden 14 und 15 der Ausläufer 5 und 6 sind etwa gleichweit von dem Innenteil 3 entfernt, so dass sie bei einer dynamischen Beanspruchung des Fadens mit etwa gleichen Kräften beaufschlagt werden.
[56] Der Steg 4, der die Verbindung des Innenteils 3 zur Platte 2 bildet, hat eine Breite 17 von etwa 1 mm und der das Innenteil 3 umgebende Bereich 18 der Öffnung 1 hat eine Breite von etwa 1,2 mm.
[57] Die in Figur 2 gezeigte Öffnung 20 ist im Wesentlichen wie die in Figur 1 gezeigte Öffnung 1 aufgebaut. Auch die Maße der einzelnen Teile der Öffnung entsprechen etwa den in Figur 1 angegebenen Maßen. Nur die Form des Innenteils 21 unterscheidet sich von der Form des Innenteils 3 in Figur 1. Das Innenteil 21 hat etwa eine rautenförmige Fläche, die mit dem Steg 22 in Verbindung steht. Im Gegensatz hierzu ist in Figur 1 die dem Steg 4 gegenüberliegende Begrenzung des Innenteils 3 abgerundet ausgeführt. Entsprechend ist in Figur 1 die dieser abgerundeten Linie gegenüberliegende Begrenzung 19 der Öffnung 1 ebenfalls abgerundet ausgebildet.
[58] In Figur 2 ist die dem Steg gegenüberliegende Begrenzung 23 rautenförmig ausgebildet und die gegenüberliegende Begrenzung 24 der Öffnung 20 ist parallel hierzu geführt.
[59] In Figur 2 sind in das Innenteil 21 hineinführende Kanäle 25, 26, 27 und 28 punktiert eingezeichnet, die andeuten, dass durch eine Strakturie- rang des Innenteils 21 in den Hohlraum der zu erzeugenden Fasem hineinreichende Stege ausgebildet werden können. Derartige Stege dienen weniger der Erhöhung der Festigkeit als vielmehr zur Vergrößerung der Oberfläche innerhalb des durch das Innenteil 21 gebildeten Hohlraums der Faser, um die innerhalb dieses Hohlraums wirkenden Kapillarkräfte zu erhö- hen.
[60] Die in Figur 3 gezeigten Querschnitte von Monophilamentgam werden zu einem Multifilament gezwirnt oder kabliert oder thermisch fixiert. Die von einem Zentralstrang radial wegweisenden Ausläufer können dabei
nach der Extrasion vorteilhaft ineinander greifen, um die Stabilität eines Multifilamentgams zu erhöhen.