DE3148175C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Trockensieb für Papiermaschinen
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren
zu dessen Herstellung.
Derartige Trockensiebe sind verhältnismäßig offen und haben daher
eine hohe Durchlässigkeit, wodurch sie in der Papiermaschine einen
freien Durchgang von Dampf aus der zu trocknenden Papierbahn gestatten.
Nachteilig ist jedoch, daß sie nur eine geringe Formstabilität
insbesondere in der Quermaschinenrichtung haben, da die
Garne in einem derartigen offenen Gewebe dazu neigen, sich relativ
zueinander zu verschieben, wodurch die Gleichmäßigkeit des Gewebes
zerstört wird.
Die EP 00 13 471 A1 zeigt ein Trockensieb der gattungsgemäßen Art,
bei dem die Quergarne mit einem schaumbildenden Stoff beschichtet
wurden, um die Hohlräume des Gewebes zu füllen und dessen Durchlässigkeit
zu verringern. Alternativ können einige der Quergarne
in ihrer Gesamtheit aus dem schaumbildenden Stoff bestehen. Da der
Schaum weich ist, kann er zur Stabilisierung des Gewebes nichts
beitragen.
Aus der DE 28 47 327 A1 ist ein Trocknungsgewebe bekannt, dessen
Kettfäden einen abgeflachten Querschnitt haben, wodurch der Abstand
der Schußfäden voneinander und damit die Durchlässigkeit des
Gewebes verringert wird. Außerdem werden durch die abgeflachten
Kettfäden die Berührungsflächen zwischen Kette und Schuß vergrößert,
wodurch das Gewebe gegen eine Verzerrung in der eigenen
Ebene versteift wird. Die Schußfäden können aus einem im Vergleich
zu dem Material der Kettfäden relativ geschmeidigen Kunststoffmaterial
bestehen, so daß sie sich der Form der Gewebezwischenräume
derart anpassen können, daß sie diese teilweise ausfüllen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Formstabilität eines
Trockensiebes der gattungsgemäßen Art zu verbessern, ohne dessen
Durchlässigkeit wesentlich zu verringern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des
Anspruchs 1 und des Anspruchs 5 angegebenen Merkmale gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird erreicht, daß die genannten
Quergarne bei der nach dem Weben des Gewebes erfolgenden
Thermofixierung weich werden und sich der Form des Gewebes anpassen.
Nach dem Abkühlen unter die Erweichungstemperatur erstarren
sie in dieser Form und stabilisieren sich in den betreffenden
Positionen. Dies hält die übrigen Garne in ihrer Lage und stabilisiert
das Gewebe in Maschinenquerrichtung. Dadurch wird eine
hohe Formstabilität erreicht, ohne daß die Durchlässigkeit wesentlich
verringert wird. Sind die genannten Quergarne Spinnfasergarne,
so ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß die einzelnen
Fasern bei der Thermofixierung verschmelzen und dadurch weniger
Feuchtigkeit aufnehmen.
Die genannten Quergarne können Füllgarne sein. Bei einem aus Monofilamenten
gebildeten Gewebe mit mehreren Quergarn-Lagen, die mit
Längsgarnen verwebt sind, können diese Füllgarne in von benachbarten
Quergarn-Lagen gebildeten Hohlräumen angeordnet sein und diese
teilweise ausfüllen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines
solchen Trockensiebes ist dadurch gekennzeichnet, daß Längs- und Quergarne aus
einem ersten Polymer-Kunstharz und Quer- bzw. Füllgarne aus einem
zweiten thermoplastischen Polymer-Kunstharz mit einer Erweichungstemperatur,
die niedriger ist als diejenige des ersten Polymer-
Kunstharzes, miteinander verwebt werden und das so erzeugte Gewebe
bei einer Temperatur thermofixiert wird, die über der Erweichungstemperatur
des zweiten Polymer-Kunstharzes, jedoch unter der
Schmelztemperatur des ersten Polymer-Kunstharzes liegt.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die
Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Schnitt in der Maschinenrichtung eines
Vorfabrikats,
Fig. 2 einen Schnitt ähnlich Fig. 1 eines Endfabrikats,
Fig. 3 einen Schnitt entlang Linie 3-3 in Fig. 2,
Fig. 4 eine vergrößerte Ansicht eines Abschnittes des
in Fig. 3 gezeigten Fabrikats und
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung eines aus dem
Endfabrikat hergestellten endlosen
Trockensiebes.
Die Erfindung hat ein verbessertes Trockensieb
zum Gegenstand. Im allgemeinen ist ein derartiges
Sieb ein Gewebe mit Längs- und Quergarnen. Die Garne
können Monofilgarne, Multifilgarne oder von Stapelfasern
gesponnene Garne sein. Das Sieb kann aus einem einfachen
einlagigen Gewebe oder aus komplexen mehrlagigen
Geweben bestehen, je nachdem, was für Eigenschaften
gefordert werden.
Fig. 1 zeigt einen Abschnitt eines Vorfabrikats für ein
Trockensieb im Längsschnitt.
Das Gewebe 10 weist eine Mehrzahl von Quergarnen
12 auf, die in einer oberen Lage A und in einer
unteren Lage B angeordnet sind. Diese Lagen A, B sind
parallel zu der Querebene des Gewebes 10 (quer zur
Bewegungsrichtung des Siebes in der Papiermaschine, wobei
die Bewegungsrichtung durch den Pfeil MD in Fig. 1
veranschaulicht ist). Die Quergarne 12 und die Lagen A
und B sind miteinander durch eingewebte Längsgarne 14
verbunden. Die Garne 12, 14 können Monofilgarne, Multifilgarne
oder gesponnene Garne jedes üblichen Gewichts
sein. Für ein Trockensieb werden vorzugsweise Monofilgarne
mit geringem Wasser-Absorptionsvermögen verwendet.
Repräsentativ für bevorzugte Monofilgarne 12, 14
sind solche aus Polyestern, Polyamiden, Polyaramiden,
Polyolefinen und dergl., welche nur geringe Feuchtigkeitsmengen
absorbieren. Vorzugsweise haben die Monofilgarne
einen Durchmesser zwischen 0,43 und 0,22 mm,
um die Stabilität und strukturelle Festigkeit zu verbessern.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß zwischen den Lagen A und
B Zwischenräume oder Hohlräume 16 liegen, welche benachbarte
Quergarne 12 an bestimmten Stellen entlang der
Quergarne 12 voneinander trennen. Diese Hohlräume 16
sind offene Bereiche innerhalb des Gewebes 10, welche
eine unbehinderte Luftströmung durch das Gewebe 10 ermöglichen
und teilweise für die hohe Durchlässigkeit
verantwortlich sind, die diese siebartigen Gewebe
auszeichnet. In dem Gewebe 10 sind die Hohlräume 16
teilweise ausgefüllt duch Füll-Schußgarne 18, die in
der Querebene des Gewebes 10 im wesentlichen parallel
zu den Quergarnen 12 angeordnet sind. Die Art der Füll-
Schußgarne 18 ist kritisch und ihr Durchmesser wird so
gewählt, daß sie die Hohlräume 16 teilweise ausfüllen,
ohne die Dicke des Gewebes 10 zu vergrößern oder alle
Hohlräume 16 zu schließen. Repräsentativ für Garne, die
als Füll-Schußgarne 18 verwendet werden können, sind
Monofilgarne, gesponnene und Multifilgarne aus synthetischen
thermoplastischen Polymer-Kunststoffen, beispielsweise
Mono- oder Multifilgarne aus Polyolefinen
wie Polypropylen, Polyäthylen und dergl. Wesentlich
ist die Auswahl der Garne 18 aus thermoplatischen
Polymerharz-Kunststoffen, die einen Erweichungspunkt
haben, der wesentlich niedriger liegt als
derjenige der Garne 12 und 14. Der Zweck für diese Notwendigkeit
ergibt sich aus der folgenden Beschreibung.
Vorzugsweise sind die Garne 18 gesponnene Garne aus
Polypropylentextilfasern.
Das Gewebe 10 kann mit üblichen Webtechniken gewebt werden.
Nach dem Weben des Gewebes 10 wird dieses thermofixiert,
um es zu stabilisieren und die Garne in ihre
gewünschten relativen Lagen zueinander zu ziehen. Die
Längsgarne 14 werden von den Außenflächen des Gewebes
12 nach innen gezogen und dieser Druck "kräuselt" die
Garne 12 und 18 etwas. Der Grad von Thermofixierung,
der benötigt wird, um die gewünschte Struktur des Gewebes
10 zu erhalten, hängt naturgemäß von der Art der
Garne 12, 14 und 18 ab. Die angewandte Temperatur muß
in einem Bereich liegen, der niedriger ist als der
Schmelzpunkt der Garne 12, 14, jedoch höher als der
Erweichungspunkt der Garne 18. Während der Hitzeverfestigung
schmelzen oder erweichen die Garne 12 und 14
nicht merklich, während die Garne 18 erweichen. Beim
Erweichen erschlaffen die Polymerketten und die Garne 18
passen sich der Form des Gewebes an. Nach dem Abkühlen
des thermofixierten Gewebes 10 unter den Erweichungspunkt
der Garne 18 verfestigen sich diese wieder in de
Gewebe und stabilisieren sich in diesen Positionen.
Wenn das bevorzugte gesponnene Polypropylen die Polymer-
Substanz der Garne 19 bildet, so schmelzen die Fasern
während der Thermofixierung, und beim Wiederverfestigen
nehmen die Garne 18 die Form von Monofilgarnen
an. Die wiederverfestigten Garne 18 nehmen auch weniger
Feuchtigkeit auf und halten auch weniger Feuchtigkeit
als die unbehandelten gesponnenen Garne 18. Fig. 2 entspricht
Fig. 1, jedoch nach der Thermofixierung des
Gewebes 10. Wie ersichtlich ist, sind die Garne 18
verformt, derart, daß sie wie Monofilgarne aussehen,
s. auch Fig. 3.
Fig. 4 ist eine vergrößerte Ansicht eines Abschnittes
eines Garnes 18 nach der Wärmebehandlung, und sie zeigt,
wie das Garn 18 aufgrund des Schmelzens und der Wiederverfestigung
in dem Gewebe durch die Längsgarne 14 festgehalten
wird. Diese Verklammerung stabilisiert das Gewebe
10 in der Quermaschinenrichtung (siehe den Pfeil
CD in Fig. 3). Die sonst zu beobachtende mangelnde Formstabilität
in der Richtung CD wird dadurch beseitigt.
Die optimalen Zeiten, Temperaturen und Spannungen, die
bei der Thermofixierung angewandt werden, sind für den
Fachmann bekannt und werden durch Probieren für unterschiedliche
Garn-Werkstoffe festgestellt. Im allgemeinen
wird die Thermofixierung bei Temperaturen zwischen
etwa 93°C und 190°C für einen Zeitraum zwischen
15 und 60 Minuten durchgeführt.
Das Gewebe kann flach gewebt sein und seine Enden können
durch übliche Säum-Methoden miteinander verbunden werden,
um ein endloses Trockensieb 5 gemäß Fig. 5 zu erhalten.
Diese Siebe können dann in der Trockenpartie einer
Papiermaschine eingesetzt werden.
Im folgenden wird ein Beispiel zur Herstellung eines
Trockensiebmaterials gegeben.
Die Durchlässigkeit wurde mit einem Frazier-Luftdurchlässigkeitsmesser
von United States Testing Company festgestellt.
Die Anzeige dieses Gerätes erfolgt in cu.ft.
von Luft, die durch ein sq. ft. des Fabrikates bei
einem Druck entsprechend 12,7 mm WS in einer Minute hindurchgeht
(CFM).
Es wurden Polyester-Monofilgarne mit einem Durchmesser
von 0,108 mm und einem Schmelzpunkt von 250°C, Polyamid-
Monofilgarne mit einem Durchmesser von 0,113 mm und
einem Schmelzpunkt zwischen 215 und 221°C für die Längs-
und Quergarne sowie gesponnene Garne aus Polypropylenfasern
mit einem Gewicht von 327 g pro 100 m und einem
Schmelzpunkt zwischen 160 und 176°C und einem
Erweichungspunkt zwischen 140 und 160°C für die Füllgarne
18 vorgesehen. Die Dichte der Polyester-Monofil-Längsgarne
in dem Produkt beträgt 31,5 Garne pro cm (80 Garne pro Zoll). Die Anzahl
der Quergarne beträgt sieben Monofilgarne 12 und
3,3 Polypropylen-Spinngarne 18 pro cm, also insgesamt
10,3 Quergarne pro cm.
Das Gewebe wird üblicherweise gefinished durch Thermofixierung
unter Spannung bei einer Temperatur von 193°C
während 15 Min., um eine besondere Formstabilität und
gute Laufeigenschaften zu erreichen.
Nach der Fertigstellung wurde das Gewebe einer physikalischen
Untersuchung unterworfen und es wurden folgende
physikalischen Eigenschaften, verglichen mit dem
gleichen Fabrikat vor der Thermofixierung, festgestellt.
Aus dem Gewebe wurde ein endloses Trockensieb hergestellt.
Eingebaut in eine Papiermaschine
hat sich das Produkt als gut geeignet für die Herstellung
von Papier gezeigt. Das Band läuft gut, ist leicht zu
führen und hat eine lange Lebensdauer, selbst wenn es
Temperaturen von etwa 121°C ausgesetzt wird. Die erfindungsgemäßen
Trockensiebe können in jeder üblichen
Weise gefinished werden, beispielsweise durch chemische
Behandlung, um spezifische Eigenschaften hinsichtlich
Laufverhalten, Widerstand gegen chemische Zersetzung
oder Abrieb zu erhalten.
Claims (5)
1. Trockensieb für Papiermaschinen, bestehend aus einem offenen
Gewebe aus Längs- und Quergarnen (12, 14) aus einem Polymer-
Kunstharz, dadurch gekennzeichnet, daß in der Maschinenquerrichtung
(C.D.) des Gewebes (10) Garne (18) aus einem synthetischen
thermoplastischen Polymerharz angeordnet sind, dessen
Erweichungstemperatur niedriger ist als diejenige des Materials
der übrigen Garne (12, 14).
2. Trockensieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Garne (18) Spinnfasergarne aus Polypropylen sind.
3. Trockensieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Garne (18) Füllgarne sind.
4. Trockensieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
aus Monofilamenten gebildete Gewebe (10) mehrere Quergarn-Lagen
(A, B) aufweist, die mit Längsgarnen (14) verwebt sind, und daß
die Füllgarne (18) in von benachbarten Quergarn-Lagen (A, B)
gebildeten Hohlräumen (16) angeordnet sind und diese teilweise
ausfüllen.
5. Verfahren zur Herstellung eines Trockensiebes nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Längs- und Quergarne
aus einem ersten Polymer-Kunstharz und Quer- bzw. Füllgarne
aus einem zweiten thermoplastischen Polymer-Kunstharz mit
einer Erweichungstemperatur, die niedriger ist als diejenige
des ersten Polymer-Kunstharzes, miteinander verwebt werden und
das so erzeugte Gewebe bei einer Temperatur thermofixiert wird,
die über der Erweichungstemperatur des zweiten Polymer-Kunstharzes,
jedoch unter der Schmelztemperatur des ersten Polymer-
Kunstharzes liegt.
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