Bedienpult an einer Maschine zur Herstellung von Beuteln
Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung von Beuteln gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Beutelmaschinen sind bekannt. Sie werden beispielsweise in Schriften DE 42 05 062 A1 , DE 197 02 144 A1 und F 2 548 161 gezeigt. Zur Herstellung der gewünschten Beutel müssen an solchen Maschinen eine Vielzahl von Fertigungsparametern eingestellt werden. Zu solchen Fertigungsparametern zählen nicht nur die Maße des Beutels, sondern auch beispielsweise die Größe und die Dicke der Klebstoffaufträge, die zur Verklebung einzelner Beutelbestandteile wichtig sind. Darüber hinaus müssen zahlreiche weitere Parameter an der Maschine eingestellt werden.
An bekannten Maschinen steht zu diesem Zweck in der Regel ein Bedienpult zur Verfügung, an welchem derartige Fertigungsparameter eingestellt werden.
Die Eingabe der Fertigungsparameter und die damit verbundene Einstellung der Maschine, die zu den gewünschten Beuteln führen sollen, ist an sich relativ einfach. Jedoch müssen die Auswirkungen der Einstellung zunächst am fertigen Beutel beurteilt werden. Entspricht der fertige Beutel nicht den Anforderungen, so muss die Einstellung der Maschine gegebenenfalls mehrfach angepasst werden. Daher ist die Eingabe der Fertigungsparameter der Beutel und die damit verbundene Einstellung der Maschine sehr umständlich.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Maschine zur Herstellung von Beuteln vorzuschlagen, die sich einfacher einstellen lässt.
Die Aufgabe wird gelöst durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale.
Demnach umfasst das Bedienpult eine Anzeigevorrichtung, mit welcher eine graphische Darstellung des Beutels vornehmbar ist. Auf diese Weise hat der für die Einstellung der Maschine zuständige Bediener alle einzustellenden Fertigungsparameter im Blick. Das Vergessen wichtiger Fertigungsparameter wird vermieden, so dass die Einstellung der Maschine insgesamt einfacher ist. Auf der Anzeigevorrichtung können zugleich die Wertebereiche der Parameter angezeigt werden, so dass Fehleinstellungen vermieden werden. Neben der einfacheren Einstellung der Maschine ist es dabei von Vorteil, dass die Einstellung der Maschine deutlich schneller erfolgen kann und dass zugleich Ausschuss in Form von nicht wunschgemäßen Beuteln vermieden wird.
Besonders vorteilhaft ist dabei die Verwendung eines Monitors als Anzeigevorrichtung. Auf einem Monitor können der Beutel und gegebenenfalls seine Fertigungsparameter besonders umfassend und übersichtlich dargestellt werden.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet einen berührungsempfindlichen Monitor, einen so genannten Touchscreen, welcher Bedienfelder aufweist, durch deren Betätigung sich Fertigungsparameter einstellen lassen. Dabei kann ein Teil der Bedienungsfelder im Bereich der graphischen Darstellung des Beutels liegen. Diese Bedienungsfelder können so aufgebaut sein, dass der Wert des festzulegenden Fertigungsparameters direkt eingegeben werden kann. Die Bedienungsfelder können aber auch so aufgebaut sein, dass ausgehend von einem angezeigten Wert dieser über Inkrement- beziehungsweise Dekrementtasten erhöht oder erniedrigt werden kann. Durch diese Art der Darstellung und der Bedienung kann die Anzahl der Bedienungsfelder, die nicht direkt dem Beutel zuzuordnen sind, gering gehalten werden. Somit wird die Eingabe der Fertigungsparameter und die Einstellung der Maschine sehr stark vereinfacht.
Vorteilhaft ist es auch, wenn die Abmaße des Beutels oder seiner Bestandteile in der Anzeigevorrichtung veränderbar sind. Wird also ein Fertigungsparameter verändert, so wird unmittelbar auch die Darstellung des Beutels in der Anzeigevorrichtung verändert. Der Einfluss des veränderten Fertigungsparameters auf das Aussehen des Beutels ist sofort wahrnehmbar.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass verschiedene Ausschnitte und/oder Ansichten des Beutels mit . der Anzeigevorrichtung darstellbar sind. Da bei einer zweidimensionalen Darstellung des Beutels nicht alle Fertigungsparameter gleichzeitig darstellbar sind beziehungsweise die gleichzeitige Darstellung unübersichtlich wäre, kann das Bedienpersonal zunächst eine gewünschte Ansicht wählen, um zu den Bedienfeldern zu gelangen, mit welchen Fertigungsparameter einzugeben sind. Zu diesen Ansichten kann auch eine perspektivische Ansicht des Beutels zählen, die sehr hilfreich sein kann.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen, der gegenständlichen Beschreibung sowie der Zeichnung. Die einzelnen Figuren zeigen:
Fig. 1 Eine Anzeigevorrichtung, mit der ein Beutel in der Draufsicht dargestellt wird. Fig. 2 Eine Anzeigevorrichtung, mit der der Boden eines Beutels dargestellt wird. Fig. 3 Eine Anzeigevorrichtung, mit der eine Auswahl dargestellt wird.
Fig. 4 Eine skizzierte Seitenansicht einer Beutelmaschine.
Fig. 5 Eine skizzierte Ansicht eines auf einer solchen Maschine hergestellten Beutels. Fig. 6 Ein solcher Beutel, der zusätzlich mit Handgriffen beaufschlagt ist.
Fig. 1 zeigt eine Anzeigevorrichtung 1 einer erfindungsgemäßen Maschine zum
Herstellen von Beuteln 2. Mithilfe dieser Anzeigevorrichtung 1 wird ein Beutel 2 in der Draufsicht darstellt. In dieser Darstellung sind vom Beutel 2 der Boden 3 sowie der Tragegriff 4 zu erkennen. Zusätzlich ist ein Balken 5 gezeigt, der die
Druckmarke, die für die Positionierung des Druckbildes nötig ist, symbolisiert. Druckmarken werden oft schon auf Schläuche aufgedruckt. Diese Druckmarken sind in der Regel für Lesevorrichtungen wie Lichtschranken oder auch Digitalkameras besser erkenn- bzw. lesbare Marken, welche die Position des Druckbildes für diese Lesevorrichtungen leichter sichtbar machen. So kann zum Beispiel beim Aufdrucken eines gelben Druckbildes eine schwarze Druckmarke zusätzlich aufgedruckt werden, die Auslesevorrichtung erkennt dann anhand der schwarzen Marke einfacher die Lage des gesamten Druckbildes. Die Maße der soeben genannten Beutelbestandteile 3, 4, 5 lassen sich über das Bedienpult der Maschine eingeben. An dieser Stelle sei nochmals darauf hingewiesen, dass auf gleiche Weise zahlreiche weitere Fertigungsparameter durch die Anzeigevorrichtung 1 darstellbar sind. Die Anzeigevorrichtung zeigt zudem Inkrementfelder 6 und Dekrementfelder 7, über welche sich die Werte der Fertigungsparameter, welche in Anzeigefeldern 8 angezeigt werden, erhöhen respektive erniedrigen lassen. Die Werte der Fertigungsparameter können aber auch direkt über die Eingabefelder 9 eingegeben werden. Ist die Anzeigevorrichtung 1 als Touchscreen ausgeführt, kann diese gleichzeitig als Eingabegerät fungieren, so dass die jeweiligen Felder 6, 7, 9 durch Berühren des Bildschirms bedient werden können.
Durch Betätigen des dem Balken 5 zugeordneten Inkrementfeldes 6 kann also die Position des Druckbildes verschoben werden. Eine Veränderung des Wertes des Parameters wird durch eine Verschiebung des Balkens 5 dargestellt.
Auf gleiche Weise kann mit den Fertigungsparametern aller anderen dargestellten Beutelbestandteile verfahren werden.
Insgesamt wird der Beutel 2 in Abhängigkeit von den eingestellten Werten der Fertigungsparameter in der Anzeigevorrichtung 1 dargestellt. Mit der Aktualisierung der Einstellung werden durch Steuer- und Recheneinheiten die entsprechenden Maschinenteile auf die gewählten Werte eingestellt, was beispielsweise elektromotorisch erfolgen kann. Der aktuell eingestellte Werte
kann durch Sensoren ermittelt und auf den Anzeigefeldern 8 der Anzeigevorrichtung 1 angezeigt werden.
Die Anzeigevorrichtung zeigt zusätzlich noch weitere Anzeige- und Eingabefelder 10, welchen weitere Funktionen zugeordnet sein können. Zu diesen Funktion können beispielsweise die Wahl anderer Ansichten des Beutels 2 gehören. Diese Funktion können aber auch Fertigungsparametern zugeordnet sein, die sich nicht der graphischen Darstellung des Beutels 2 zuordnen lassen. Dieses können beispielsweise Betriebsparameter der Maschine sein.
Die Fig. 2 zeigt eine Anzeigevorrichtung 1 mit gleichem Aufbau und gleichen Funktionen wie in Fig. 1. Jedoch ist in der Anzeigevorrichtung 1 eine Ansicht des Bodens 3 des herzustellenden Beutels 2 dargestellt.
In der Fig. 3 ist eine Anzeigevorrichtung 1 dargestellt, welche eine Auswahl zeigt, über welche die Ansicht des Beutels 2 mit verschiedenen darzustellenden Fertigungsparametern auswählbar ist. Jede der möglichen Beutelansichten zeigt den Beutel 2 in der Draufsicht, jedoch zeigen diese verschiedene, zu beleimende Flächen, was durch die Darstellung eines entsprechenden Symbols 11 verdeutlicht wird. Durch die Anwahl einer der gezeigten Ansichten sind die entsprechenden Fertigungsparameter zugänglich. Dazu wird nach Anwahl eine Darstellung des Beutels 2 gemäß Figur 1 auf der Anzeigevorrichtung 1 erzeugt.
Mit der beschriebenen Erfindung wird ein übersichtliches Bedienpult geschaffen, mit welchem die Eingabe der Fertigungsparameter und damit die Einstellung der Maschine stark vereinfacht wird. Zugleich wird durch die sofortige Anzeige des Beutels 2 gemäß der eingestellten Fertigungsparameter die Herstellung von Probebeuteln überflüssig, was Zeitaufwand und Ausschuss vermeidet.
Figur 4 zeigt eine skizzierte Seitenansicht einer Beutelmaschine 135. Diese Figur wurde eingefügt, um den technischen Hintergrund erfindungsgemäßer Vorrichtungen beispielhaft zu erläutern. Hierbei geht es in ersten Linie um die Beschreibung der Kernfunktion einer solchen Beutelmaschine, die im Bereich
der Schlauchabschnittbildung und Bodenmachung besteht. Hierzu wird an dieser Stelle noch einmal angemerkt, dass der Bodenmacherzylinder und der Bodenöffner auch in den deutschen Auslegeschriften 1611699 sowie 1080846 erklärt sind. Der in Figur 4 gezeigten Beutelmaschine wird eine Papierbahn 100 von rechts nach links in der Transportrichtung der Papierbahn beziehungsweise der Beutelbestandteile z zugeführt. In der Schlauchbildungsstation 101 , welche die Walzen 102 umfasst, die auch das Transportband 103 führen, wird die Papierbahn zu einem Schlauch 130 zusammengelegt. Dieser Vorgang wird auch durch die Striche 104 symbolisiert, welche die Ränder der Papierbahn bei ihrem Zusammenlegen darstellen. Der fertige Papierschlauch 130 wird dem Abreißwerk 131 zugeführt. Zu diesem Abreißwerk gehören zunächst die Vorzugswalzen 106, welche die Papierbahn führen und die Papierbahnen zwischen gegeneinander in Opposition stehenden Vorzugswalzen arretieren. Nach dem Durchlaufen der Walzenspalte zwischen den Vorzugswalzen wird der Papierschlauch von dem Messer 108, welches an dem rotierenden Messerträger 107 arretiert ist, welcher das Messer entlang der gestrichelten Bahn 107a führt, perforiert. Beim Perforationsvorgang selbst bildet der Gegendruckzyiinder 109 eine Gegenlage. An dem Messerträger 107 sind zwei Messer 108 angebracht, so dass bei einer Umdrehung des Messerträgers 107 zwei Querschnitte auf der Schlauchbahn 130 entstehen. Der Gegendruckzylinder 109 vollführt während dieser Zeit zwei Umdrehungen. Der vorperforierte Schlauch kommt sodann in den Walzenspalt zwischen den beiden Abreißzylindern 110, welche schneller laufen als die Vorzugswalzen 106. Dadurch wird der Schlauch an der Perforationsstelle abgerissen, was zwischen dem Messer 1 08 und dem Walzenspalt zwischen den Abreißzylindern 110 erfolgt. Es bleibt anzumerken, dass der Papierschlauch jetzt zu Papierschlauchabschnitten 112 vereinzelt ist. Diese Papierschlauchabschnitte 112 werden zunächst von den Transportwalzen 111 weiter transportiert. Sie erreichen die Längseinschnittstation 105, bei der zwischen den beiden Walzen 116 ein Längsschnitt in das vordere Ende des Schlauchabschnitts eingebracht wird, was zur anschließenden Bodenbildung notwendig ist. Nach der Längseinschnittstation 105 werden die Schlauchabschnitte der Bodenöffnungsstation 1 14, welche hauptsächlich aus dem Bodenöffner 113 besteht, zugeführt. Hier werden die Böden geöffnet. Wie bereits erwähnt zeigt
die vorgenannte deutsche Auslegeschrift 161 1609 einen solchen Bodenöffner. Schließlich werden die Schlauchstücke dem Bodenmacherzylinder 115 zugeführt, der diese übernimmt und an verschiedenen Bearbeitungsstationen, welche um den Bodenmacherzylinder angeordnet sind, vorbeiführt. Die erste dieser Stationen ist die Bodenfaltungs- und -Beleimungsstation 117. Die einzelnen Elemente dieser Station sind nur skizziert dargestellt und können den zitierten Druckschriften entnommen werden. In jedem Fall sind sie dem Fachmann bekannt. Nach Durchlaufen der Bodenfaltungs- und - beleimungsstation werden die Böden in der Bodenschließungsstation fixiert beziehungsweise angepresst. Dieses geschieht hauptsächlich dadurch, dass die Schlauchabschnitte beziehungsweise Beutel zwischen dem Bodenmacherzylinder 115 und einem Pressband 119, welches von den Walzen 125 geführt wird, verpresst werden. Bei der gezeigten Beutelmaschine laufen die Schlauchabschnitte beziehungsweise Beutel 112 dann um einen Umkehrzylinder 120, welcher dafür sorgt, dass sich die Beutel beziehungsweise Schlauchabschnitte weiter von rechts nach links in der Transportrichtung der Beutelbestandteile z bewegen. In der Regel werden die mit fertig gelegten und fixierten Böden versehenen Schlauchabschnitte dann weiteren Bearbeitungsstationen zugeführt. So werden die Beutel oft bedruckt und/oder mit Tragegriffen versehen. An dieser Stelle wird jedoch auf die Darstellung solcher Arbeitsstationen verzichtet. Es wurde ebenfalls darauf verzichtet, die Abwicklungen für die Papierbahn 100, welche der Schlauchbildungsstation 101 vorgelagert sind, zu zeigen.
Figur 5 zeigt jedoch noch einmal einen Beutel, wie er in einer solchen Beutelmaschine 135 hergestellt werden kann. Dieser Beutel 123 besitzt Seitenfalten 122.
Die Figur 6 zeigt einen etwas fortgeschritteneren Beutel 121 mit Tragegriffen 124, welche zusätzlich mit einem Deckblatt 125 an dem Beutel fixiert worden sind. Auch Tragegriffe und die Verfahren und Vorrichtung zu deren Herstellung und der Anbringung am Beutel sind dem Fachmann bekannt und werden beispielsweise in der DE 42 05 062 A1 , welche eingangs schon erwähnt wurde, gezeigt. In der Regel bilden solche Tragegriffstationen Bestandteile der
Beutelmaschine, welche dem Bodenmacherzylinder vorgelagert sind. Figur 6 verdeutlicht auch noch einmal die Gestaltung des Beutels. So ist die Breite und Höhe des Beutels noch einmal dargestellt. Die Höhe des Beutels wird durch die Schlauchabschnittlänge, welche von der Abreißstation definiert wird, bestimmt. Bei der gezeigten Beutelmaschine wird die Höhe des Beutels beziehungsweise die Schlauchabschnittslänge in erster Linie durch den Durchmesser des Umfangkreises des Messerträgers 107 bestimmt. Die Breite ergibt sich aus der Breite der Papierbahn und den Einstellungen der Schlauchlegestation 101. Auch bei Breitenwechseln müssen umfangreiche Änderungen der Einstellungen der Werkzeuge, beispielsweise am Bodenmacherzylinder, vorgenommen werden.