Beschreibung
Verfahren zur Herstellung von α-1-Alkenyloxypolyalkylenglykolen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von α-1-Alkenyloxypoly-alkylenglykolen, die reaktive Makromonomere für vielfältige Anwendungen im Bereich der Polymersynthese sind.
Polyalkylenglykole werden im allgemeinen durch anionische, ringöffnende Polymerisation von Epoxiden (Ethylenoxid, Propyienoxid und höhere Alkylenoxide) mit Alkoholen als Initiatoren (sogenannten Startalkoholen), gemäß Reaktionsgleichung 1 hergestellt. Als Katalysatoren werden dabei katalytisch wirksame Mengen von Alkali- oder Erdalkalihydroxiden oder den entsprechenden Alkalimethanolaten eingesetzt.
Mit R'-OH = Methanol entstehen so zum Beispiel α-Methoxy-Ω-hydroxy- Polyalkylenglykole. Mit R'-OH = Butanol entstehen entsprechend α-Butoxy-Ω- hydroxy-Polyalkylenglykole
Polyalkylenglykolmakromonomere, darunter versteht man Polyalkylenglykole, die zusätzlich zur Polyetherkette an einem Ende eine reaktive, copolymerisierbare Doppelbindung enthalten, sind zur Herstellung von sogenannten Kammpolymeren mit Polyalkylenglykolseitengruppen für eine Vielzahl von Anwendungen wie beispielsweise als reaktive copolymerisierbare Tenside oder als Comonomerbausteine zur Synthese von Betonverflüssigem verwendbar. Zur Herstellung dieser Polyalkylenglykolmakromonomere mit endständiger Doppelbindung gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
1. Möglichkeit:
Ausgehend von α-Alkoxy-Ω-hydroxy-Polyalkylenglykolen wird eine Enddoppelbindung durch Reaktion an der Ω-hydroxy-Gruppe z.B. durch Veresterung mit Methacrylsäure oder anderen ungesättigten Säuren eingeführt (Gramain, Polymer Commun 1986, 27, 16 ff). Nachteilig dabei ist, die Tatsache, dass es sich um eine mindestens zweistufige Synthese (1. Schritt Herstellung des α-Alkoxy-Ω-hydroxy-Polyalkylenglykols und 2. Schritt Veresterung) handelt und die bei der anschließenden (Co-)polymerisation des Makromonomers entstehende Polyglykolseitenkette über eine Estergruppe an die Hauptkette gebunden ist, und daher nicht hydrolysestabil an der Hauptkette fixiert ist.
2. Möglichkeit:
Ausgehend von einem Alkohol mit Doppelbindung R'-OH wird gemäß Gleichung 1 direkt das die Enddoppelbindung enthaltende Polyalkylenglykolmakromonomere synthetisiert.
Mit R'-OH = Allylalkohol entstehen so in einer einstufigen Umsetzung gemäß Gleichung 1 α-AIIyloxy-Ω-hydroxy-Polyalkylenglykole (= α-2-Propenyloxy-Ω- hydroxy-Polyalkylenglykol). Bei Bedarf kann das primär entstehende α-2-Propenyloxy-Ω-hydroxy-Polyalkylenglykol noch durch Veretherung mit Alkylchloriden wie in DE-A-41 38 166 beschrieben in die entsprechenden α-2-Propenyloxy-Ω-alkoxy-Polyalkylenglykole übergeführt werden. α-2-Propenyloxy-Polyalkylenglykole werden in großem Maße zur Herstellung von Silikonpolyethem mittels Hydrosilylierung eingesetzt. Hierbei addiert mittels Pt- Katalyse eine Si-H-Gruppe einer Silikonverbindung an die Doppelbindung eines α-Allyloxy-Polyalkylenglykols. Andererseits sind α-2-Propenyloxy- Polyalkylenglykole für radikalisch oder kationisch initiierten Copolymerisationsanwendungen aufgrund mangelnder Reaktivität und ungünstiger Copolymerisationsparameter im allgemeinen nicht geeignet. Bei der Hydrosilylierungsreaktion wird in Gegenwart von Pt-Katalysatoren neben der Addition der Si-H Bindung an die Allyl-Doppelbindung des reaktiven Makromonomers auch in geringen Maße die Umlagerung von
α-Allyloxy-Polyalkylenglykol (= α-2-Propenyloxy-Polyalkylenglykol) zu α-1-Propenyloxy-Ω-hydroxy-Polyalkylenglykol als unerwünschte, untergeordnete Nebenreaktion beobachtet (US-4 083 856). Da diese α-1-PropenyIoxy- Polyalkylenglykole für die Hydrosilylierungsreaktion unreaktiv sind wird im allgemeinen versucht, die Bildung durch Umlagerung sowohl während der Hydrosylilierung als auch bereits bei der Synthese der α-2-Propenyloxy- Polyalkylenglykole weitestgehend zu verhindern (DE-A-4 138 166). Auch bei der Synthese von Polypropylenglykolen entstehen als Nebenprodukte durch Umlagerung von Propyienoxid zu Allylalkohol Allypolypropylenglykole (α-2-Propenyloxy-Polypropylenglykole) als Nebenprodukte. Es ist bekannt, dass diese Allylpolypropylenglykole in einer zweistufigen Reaktion unter geeigneten Reaktionsbedingungen durch Zusatz großer Mengen Alkalihydroxid im ersten Schritt zu α-1-Propenyloxy-Polypropylenglykole umgelagert werden können, die im zweiten Schritt durch Säurebehandlung zersetzt werden können (US-2 996 550). Bei all diesen Anwendungen stellen die α-1-Alkenyloxy- Polyalkylenglykole also unerwünschte Nebenprodukte dar, deren Bildung verhindert werden soll bzw. die im Nachhinein zerstört werden müssen.
Anders stellt sich die Situation jedoch dar wenn beabsichtigt wird Polyether- Makromonomere mit einer Enddoppelbindung, die bei radikalisch oder kationisch initiierten Copolymerisationen als Comonomer fungieren können, zu synthetisieren. In diesem Fall stellt die α-1-Alkenyloxy-Polyalkylenglykol-Spezies im Vergleich zur α-2-Alkenyloxy-Polyalkylenglykol-Spezies eindeutig die reaktivere, technisch interessantere Spezies dar. (Crivello, J. of Polym. Sei, Part A, Polym. Chem., Vol. 31 , 1483-91 , 1993). So offenbaren JP-A-5-209 052 und JP-3-203 294 α-1-Ethenyloxy-Polyalkylenglykole als reaktive Makromonomere zur Copolymerisation mit Vinylchlorid. US-5 798 425 beschreibt die Verwendung von α-1 -Ethenyloxy-Ω-Methoxy-Polyethylenglykol (α-Vinyl-Ω-Methoxy- Polyethylenglykol) als Makromonomer in der Copolymerisation mit Maleinsäureanhydrid.
EP-A-0 736 553 offenbart die Verwendung von α-Vinyl-Polypropylenglykolen als
Comonomere bei der Polymerisation von ungesättigten Carbonsäuren oder deren Derivaten.
Bei α-1-Alkenyloxy-Polyalkylenglykolen sind die Polyetherseitenketten der, aus einer Copolymerisation resultierenden, Kammpolymere über eine Etherverbindung mit dem Polymerbackbone verknüpft und somit weitgehend hydrolysestabil. So lässt sich feststellen, dass für die radikalisch oder kationisch initiierte Copolymerisation α-1-Alkenyloxy-Polyalkylenglykole als reaktive Makromonomere mit einer Enddoppelbindung wichtige Bausteine zur Herstellung hydrolysestabiler Kammpolymere sind. Die bisherige Literatur zeigt jedoch, dass ihre Herstellung nicht so einfach wie die Synthese der -2-AIkenyloxy-Polyalkylenglykole aus Alkoholen mit allylischer Doppelbindung (2-Alkenyl-1-olen) möglich ist.
Eine direkte Synthese eines α-1-Alkenyloxy-Polyalkylenglykol durch Umsetzung des entsprechenden 1-Alkenylalkohols mit Epoxiden wie Ethylenoxid oder
Propyienoxid ist mangels ausreichender Stabilität des 1-Alkenyl-1-ols, der gemäß Gleichung 2 im Gleichgewicht mit dem entsprechenden Aldehyd steht, nicht möglich
Im Gegensatz zur Umlagerung der 1-Alkenyl-1-ole gemäß Gleichung 2 sind die entsprechenden 1-Alkenyl-1-Alkylether unter alkalischen Bedingungen stabil. In der Literatur sind verschiedene Verfahren beschrieben, 2-Alkenyl-1-Ether, wie z.B. Allylether durch geeignete Katalysatoren in die entsprechenden 1-Alkenyl-1- Alkylether umzulagern. (E.Steiner, R. Trucks J. Am. Chem. Soc. S.720, 1968, J.Crivello, J Polym. Sei, Polym. Chem. 31 , 1473 (1993), T.J. Prasser, J. Am. Chem. Soc. 83, (1961 ), S. 1701 ), die sich jedoch nicht auf die Umlagerung von α-2-Alkenyloxy-Polyalkylenglykolen beziehen.
Es wurde daher eine Möglichkeit gesucht α-1-Alkenyloxy-Polyalkylenglykole in
hoher Reinheit und ohne die in der radikalische oder kationisch initiierten Copolymerisation störenden α-2-Alkenyloxy-Polyalkylenglykole zu synthetisieren.
JP-3-203 294 und US-6 391 923 schlagen dazu die Verwendung der nur aufwendig zugänglichen Diethylenglykolmonovinylether oder 4-Hydroxybutyl- vinylether als Initiatoren R'-OH der ringöffnenden Polymerisation von Epoxiden gemäß Gleichung 1 zur Herstellung von α-1-Alkenyloxy-Polyalkylenglykolen (α-Vinyl-Polyalkylenglykolen) vor. Das in US-5 798 425 verwendete α-1-Ethenyloxy-Ω-Methoxy-Polyethylenglykol ist nur durch Umsetzung eines α-Methoxy-Ω-hydroxy-Polyalkylenglykole mit Acetylen und Trennung vom Vinyldiether in einer aufwendigen mehrstufigen Synthese zugänglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein kostengünstiges Herstellungsverfahren zur Herstellung von Polyalkylenglykol-Makromonomeren, insbesondere Polyethylenglykol-Makromonomeren mit einer α-1-Alkenyloxy- Endgruppe, die nach der Copolymerisation mit anderen ungesättigten Comonomeren eine hydrolysestabile chemische Bindung der Polyetherseitenkette im resultierenden Copolymer ermöglicht, zu finden.
Gegenstand der Erfindung ist damit ein Verfahren zur Herstellung von olefinisch ungesättigten α-1-Alkenyloxy-Polyalkylenglykolen der Formel 1
aus α-2-Alkenylalkoholen (2-Alken-1-olen) der Formel 2
worin
A C2- bis C4-Alkylen m eine ganze Zahl von 5 bis 900,
R1 Wasserstoff oder C bis Cι2-Alkyl,
R4 Wasserstoff oder d- bis Cι2-Alkyl, und
R5 Wasserstoff oder C bis C12-Alkyl
bedeuten, und die Gruppe -(A-0)m- zu mindestens 50 mol-%, bezogen auf die Gesamtzahl m der Alkylenoxidgruppen, Ethoxygruppen enthält, durch alkalisch katalysierte Umsetzung der Verbindung der Formel 2 mit einem oder mehreren Alkylenoxiden ohne Isolierung eines Zwischenprodukts, wobei die Verbindung der Formel 2 mit mindestens 5 mol-% des alkalischen Katalysators, bezogen auf die Stoffmenge der Verbindung der Formel 2, versetzt wird.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verbindung der Formel 4
worin m eine ganze Zahl von 5 bis 900,
R1 Wasserstoff oder Cr bis C12-Alkyl,
R4 Wasserstoff oder C bis C12-Alkyl, und R5 Wasserstoff oder d- bis C12-Alkyl bedeuten.
Die Formeln 1 , 2, 3 und 4 bezeichnen sowohl die E- als auch die Z-Isomere der dargestellten Verbindungen, als auch deren Mischungen.
In der durch (A-0)m wiedergegebenen Alkoxykette bedeutet A vorzugsweise einen Ethylen- oder Propyienrest, insbesondere einen Ethylenrest. Die Gesamtzahl von Alkoxyeinheiten liegt vorzugsweise zwischen 5 und 300, insbesondere zwischen 8 und 200. Bei der Alkoxykette kann es sich um eine Blockpolymerkette handeln, die alternierende Blöcke verschiedener Alkoxyeinheiten, vorzugsweise Ethoxy- und Propoxyeinheiten, aufweist. Es kann sich dabei auch um eine Kette mit statistischer Abfolge der Alkoxyeinheiten oder ein Ethylenoxid-Homopolymer handeln.
In einer bevorzugten Ausführungsform steht -(A-O)m- für eine Alkoxykette der Formel
— ( CH — CH(CH3) -O ) — ( CH2— CH2-0)b— ( CH2— CH(CH3)— O ,
worin a eine Zahl von 0 bis 300, vorzugsweise 0 bis 80 b eine Zahl von 5 bis 300, vorzugsweise 5 bis 200 c eine Zahl von 0 bis 300, vorzugsweise 0 bis 80 bedeuten.
Erfindungsgemäß sind mindestens 50 mol-% der Alkoxygruppen Ethoxygruppen. Bevorzugt ist ein Anteil von über 60, insbesondere über 75 und speziell über 90 mol-% Ethoxygruppen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform steht -(A-0)m- für einen reinen Ethoxyrest mit 8 bis 240 Ethoxyeinheiten.
In einer bevorzugten Ausführungsform steht R1 für Wasserstoff.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform stehen R4 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder Methyl.
Die Verbindungen der Formel 1 werden im folgenden auch als α-1-Alkenyloxy- Polyalkylenglykole bezeichnet.
Die erfindungsgemäßen α-1-Alkenyloxy-Polyalkylenglykole können durch Umsetzung der entsprechenden stabilen 2-Alken-1-ole mit Ethylenoxid,
Propyienoxid oder anderen Epoxiden unter geeigneten Reaktionsbedingungen direkt in einem Schritt hergestellt werden. In einem Schritt bedeutet in diesem Zusammenhang ohne Isolierung eines Zwischenprodukts. Der alkalische Katalysator für das erfindungsgemäße Verfahren ist vorzugsweise ein Hydroxid oder ein Alkoholat, insbesondere ein Alkalimetallhydroxid, Alkalimetallalkoholat, Erdalkalimetallhydroxid oder Erdalkalimetallalkoholat. Besonders bevorzugte Katalysatoren sind Kaliumhydroxid, Kaliumalkoholate, Cäsiumhydroxid oder Cäsiumalkoholate.
Die Alkoholate werden vorzugsweise aus d- bis C4-Alkylalkoholen gebildet.
In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Menge an Katalysator mehr als 10 mol-%, speziell mehr als 15 mol-%, insbesondere mehr als 20 mol-%, bezogen auf die Verbindung der Formel 2.
In nach Stand der Technik bekannter Weise wird die Verbindung der Formel 2 bei erhöhter Temperatur von vorzugsweise bis zu 100°C mit dem alkalischen Katalysator umgesetzt und vorzugsweise unter Vakuum bei anteilsmäßiger Bildung des entsprechenden Alkali- oder Erdalkali-2-Alken-1-olats Wasser bzw. der ursprüngliche Alkoholanteil des Alkali-/Erdalkalialkoholats entfernt.
Das resultierende Gemisch aus 2-Alken-1-ol und dem Alkali-2-Alken-1-olat wird dann zunächst bei Temperaturen von vorzugsweise kleiner 120°C mit einem vorzugsweise 2 bis 6-fachen molaren Überschuss des Alkylenoxids oder Gemischen der entsprechenden Alkylenoxide umgesetzt. Anschließend wird vorzugsweise bei Temperaturen von größer 140°C, insbesondere von größer 150°C die restliche Menge Alkylenoxid, die zur Erreichung des gewünschten Alkoxylierungsgrades erforderlich ist, nach und nach zum Reaktionsgemisch
zugegeben. Das stark alkalisch anfallende Ω-hydroxyfunktionelle Reaktionsprodukt kann entweder durch Neutralisation mit beliebigen Säuren auf einen pH-Wert von 7 bis 9 eingestellt werden oder bei Bedarf in bekannter Weise mit Alkylhalogeniden zu den entsprechenden Ω-alkoxyfunktionellen Polyglykolen umgesetzt werden. Das Reaktionsprodukt stellt ein α-ungesättigtes Polyether- Makromonomer dar, das im allgemeinen laut NMR-Analyse der Endgruppen zu mehr als 80 mol-%, bevorzugt zu mehr als 90 mol-% aus α-1-Alkenyloxy- Polyalkylenglykolen besteht. Der Anteil an aus α-2-Alkenyloxy-Polyalkylenglykolen ist unabhängig vom Ausgangsalkohol kleiner als 10 %, bevorzugt kleiner als 5 mol-%.
Folgende Beispiele verdeutlichen die Erfindung näher.
Beispiel 1 : 116 g Allylalkohol werden mit 28,2 g Kaliummethanolat, gelöst in Methanol, umgesetzt. Anschließend wird zur Entfernung von Methanol das Gemisch für 3 Stunden bei 70°C im Vakuum gerührt. Zum resultierenden Gemisch aus Allylalkohol und Kalium-Allylalkoholat werden bei 120°C im Druckreaktor 440 g Ethylenoxid langsam zudosiert, sodass der Druck 6 bar nicht übersteigt. Anschließend wird die Temperatur auf 160°C gesteigert und bei dieser
Temperatur weitere 500 g Ethylenoxid zugegeben. Der resultierende Polyether wird mit Essigsäure bis zu einem pH-Wert von 8 neutralisiert und mittels 1H-NMR analysiert.
Das NMR ergibt ein Verhältnis von primären Endhydroxygruppen zu α-1-Propenyloxygruppen zu α-2-Propenyloxygruppen von 1 : 0,94 : 0,01. Die Molmasse errechnet über das Verhältnis der Ketten CH2CH20-Gruppen zu den Endhydroxygruppen beträgt 510 g/mol.
Beispiel 2: 261 g Allylalkohol werden mit 3,3 g Natriummethanolat, 30 %ig gelöst in Methanol, umgesetzt. Anschließend wird zur Entfernung von Methanol das Gemisch für 3 Stunden bei 70°C im Vakuum gerührt. Zum resultierenden Gemisch aus Allylalkohol und Natrium-Allylalkoholat werden bei 110°C im Druckreaktor 740 g
Ethylenoxid langsam zudosiert, sodass der Druck 6 bar nicht übersteigt. Anschließend werden 75 g Cäsiumhydroxid zugegeben und nochmals zur Entfernung von überschüssigem Wasser bei 110°C 2 Stunden im Vakuum gerührt. Anschließend wird die Temperatur auf 155°C gesteigert und weitere 1380 g Ethylenoxid langsam zudosiert. Der resultierende Polyether wird mit Essigsäure bis zu einem pH-Wert von 8 neutralisiert und mittels 1H-NMR analysiert.
Das NMR ergibt ein Verhältnis von primären Endhydroxygruppen zu α-1-Propenyloxygruppen zu α-2-Propenyloxygruppen von 1 : 0,92 : 0,02. Die Molmasse errechnet über das Verhältnis der Ketten CH2CH20-Gruppen zu den Endhydroxygruppen beträgt 505 g/mol.
Beispiel 3:
261 g Allylalkohol werden mit 3,3 g Natriummethanolat, 30 %ig gelöst in Methanol, umgesetzt. Anschließend wird zur Entfernung von Methanol das Gemisch für 3 Stunden bei 70°C im Vakuum gerührt. Zum resultierenden Gemisch aus Allylalkohol und Natrium-Allylalkoholat werden bei 110°C im Druckreaktor 740 g Ethylenoxid langsam zudosiert, sodass der Druck 6 bar nicht übersteigt. Anschließend werden 63 g Kaliumhydroxid zugegeben und nochmals zur Entfernung von überschüssigem Wasser bei 110°C 2 Stunden im Vakuum gerührt. Anschließend wird die Temperatur auf 150°C gesteigert und weitere 1380 g Ethylenoxid langsam zudosiert. Der resultierende Polyether wird mit Essigsäure bis zu einem pH-Wert von 8 neutralisiert und mittels 1H-NMR analysiert. Das NMR ergibt ein Verhältnis von primären Endhydroxygruppen zu α-1-Propenyloxygruppen zu α-2-Propenyloxygruppen von 1 : 0,91 : 0,03. Die Molmasse errechnet über das Verhältnis der Ketten CH2CH20-Gruppen zu den Endhydroxygruppen beträgt 487 g/mol.
Beispiel 4:
116 g Allylalkohol werden mit 28,2 g Kaliummethanolat, gelöst in Methanol, umgesetzt. Anschließend wird zur Entfernung von Methanol das Gemisch für 3 Stunden bei 70°C im Vakuum gerührt. Zum resultierenden Gemisch aus
Allylalkohol und Kalium-Allylalkoholat werden bei 120°C im Druckreaktor 440 g Ethylenoxid langsam zudosiert, sodass der Druck 6 bar nicht übersteigt. Anschließend wird die Temperatur auf 160°C gesteigert und bei dieser Temperatur weitere 1660 g Ethylenoxid zugegeben, sodass der Druck im Reaktor 6 bar nicht übersteigt. Der resultierende Polyether wird mit Essigsäure bis zu einem pH-Wert von 8 neutralisiert und mittels 1H-NMR analysiert. Das NMR ergibt ein Verhältnis von primären Endhydroxygruppen zu α-1-Propenyloxygruppen zu α-2-Propenyloxygruppen von 1 : 0,90 : 0,01. Die Molmasse errechnet über das Verhältnis der Ketten CH2CH20-Gruppen zu den Endhydroxygruppen beträgt 1050 g/mol.
Beispiel 5:
58 g Allylalkohol werden mit 14,2 g Kaliummethanolat, gelöst in Methanol, umgesetzt. Anschließend wird zur Entfernung von Methanol das Gemisch für 3 Stunden bei 70°C im Vakuum gerührt. Zum resultierenden Gemisch aus
Allylalkohol und Kalium-Allylalkoholat werden bei 120°C im Druckreaktor 110 g Ethylenoxid langsam zudosiert, sodass der Druck 6 bar nicht übersteigt. Anschließend wird die Temperatur auf 160°C gesteigert und bei dieser Temperatur weitere 4800 g Ethylenoxid zugegeben. Der resultierende Polyether wird mit Essigsäure bis zu einem pH-Wert von 8 neutralisiert und mittels H-NMR analysiert.
Das NMR ergibt ein Verhältnis von primären Endhydroxygruppen zu α-1-Propenyloxygruppen zu α-2-Propenyloxygruppen von 1 : 0,90 : 0,03. Die Molmasse errechnet über das Verhältnis der Ketten CH2CH20-Gruppen zu den Endhydroxygruppen beträgt 4850 g/mol.
Vergleichsbeispiel 1 :
261 g Allylalkohol werden mit 3,3 g Natriummethanolat, 30 %ig gelöst in Methanol, umgesetzt. Anschließend wird zur Entfernung von Methanol das Gemisch für 3 Stunden bei 70°C im Vakuum gerührt. Zum resultierenden Gemisch aus
Allylalkohol und Natrium-Allylalkoholat werden bei 110°C im Druckreaktor 740 g Ethylenoxid langsam zudosiert, sodass der Druck 6 bar nicht übersteigt. Anschließend werden 14 g Natriumhydroxid (entsprechend 5,7 mol-%) zugegeben
und nochmals zur Entfernung von überschüssigem Wasser bei 110°C 2 Stunden im Vakuum gerührt. Anschließend wird die Temperatur auf 130°C gesteigert und weitere 1380 g Ethylenoxid langsam zudosiert. Der resultierende Polyether wird mit Essigsäure bis zu einem pH-Wert von 8 neutralisiert und mittels 1 H-NMR analysiert.
Das NMR ergibt ein Verhältnis von primären Endhydroxygruppen zu α-1-Propenyloxygruppen zu α-2-Propenyloxygruppen von 1 ,54 : 1 : 0,54. Die Molmasse errechnet über das Verhältnis der Ketten CH2CH20-Gruppen zu den Endhydroxygruppen beträgt 517 g/mol. Unter diesen Reaktionsbedingungen wurden nicht ausreichend α-1-Propenyloxy- gruppen gebildet.