Strömungskraftmaschine
Die Erfindung betrifft eine Strömungskraftmaschine mit einem zwei- oder mehrblättrigen Rotor, dessen Drehachse im Wesentlichen parallel zur Strömungsrichtung angeordnet ist. Die erfindungsgemäße Kraftmaschine kann beliebige Arten von Strömungsenergie umsetzen, insbesondere gasförmige Strömungsenergie (Windenergie) oder fluide Strömungsenergie (Wasserströmungsenergie) . Neben dem Einsatz zur Energiegewinnung kann die Kraftmaschine auch für einen
Antrieb von Fahrzeugen verwendet werden, beispielsweise bei Wasserfahrzeugen.
Bekannt sind Strömungskraftmaschinen mit aus Tragflügelprofilen geformten Rotorblättern. Bei diesen erfolgt die Umsetzung der Strömungsenergie in Rotationsenergie nach dem Bernoullischen Gesetz aufgrund einer unterschiedlichen Druckverteilung auf der Unterseite gegenüber der Oberseite des Flügels der unter Strömung angeströmten Tragfläche, die zu einer Querkraft für den
Flügel und damit zu einem Drehantrieb des Rotors führt. Die vom Strömungsflügel extrahierbare Leistung ist dabei unter anderem proportional zu der von den Flügeln überstrichenen Fläche.
Die derzeitigen technologischen Verbesserungen und Weiterentwicklungen von Strömungskraftanlagen zielen im wesentlichen dahin, einerseits die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, andererseits die Umweltbeeinflussung und dabei insbesondere die Geräuschemission zu minimieren. Die
Wirtschaftlichkeit einer Strömungskraftanlage hängt in großem Maße von der spezifischen Turmkopfmasse ab. Langsamlaufende Strömungsrotoren erzeugen hohe Drehmomente und benötigen entsprechend schwere Bauteile, insbesondere Getriebe mit hohem Übersetzungsverhältnis und/oder entsprechend aufwändige langsamlaufende Generatoren. Von daher liegt es auf der Hand, die Auslegungsdrehzahlen bzw. die Umfangsgeschwindigkeiten
von Strömungskraftrotoren so hoch wie möglich anzusetzen. Dem steht jedoch entgegen, dass mit steigender
Umfangsgeschwindigkeit die aerodynamische Geräuschentwicklung an den Rotorblättern zunimmt. Während beim Stand der Technik alle übrigen Maschinengeräusche durch Maßnahmen wie Präzisionsverzahnung, Körperschallentkopplung und Kapselung usw. verhältnismäßig gut beherrschbar geworden sind, bilden die aerodynamisch bedingten Geräusche am Rotor ein nach wie vor schwer beherrschbares Problem.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Strömungskraftmaschine zur Verfügung zu stellen, dessen Rotor schnell laufen kann, und damit hohe Drehmomente erzeugen kann, und bei der die Umweltbeeinflussung und dabei insbesondere die Geräuschemission minimiert ist.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Patentanspruches 1.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass jedes Rotorblatt als bogenförmig gestalteter Flächenflügel aus einem biegesteifen Material gefertigt ist, und die beiden Bogenenden des Rotorblattes an der Drehachse des Rotors befestigt sind. Durch diese besondere geometrische Gestaltung jedes Rotorblattes und seine Anordnung an der Drehachse des Rotors wird einerseits eine erhebliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der erfindungsgemäßen Strömungskraftmaschine und andererseits eine deutliche Minimierung der Geräuschemission erreicht. Die erfindungsgemäße Strömungskraftmaschine hat einen schnelllaufenden Strömungsrotor, der auch bei geringeren Strömungsgeschwindigkeiten ein hohes Drehmoment erzeugt. Da die vom erfindungsgemäßen Strömungsflügel extrahierbare Leistung nicht von der von den Flügeln überstrichenen Fläche wie bei den vorbekannten Flügeln abhängt, sondern im wesentlichen proportional ist zu den von den Flügeln umschlossenen Volumen, können bereits bei geringeren
Strömungsgeschwindigkeiten hohe Energieumsetzungen erreicht werden. Die Geräuschemission ist bei der erfindungsgemäßen Strömungskraftmaschine ua deshalb wesentlich geringer als bei vorbekannten Strömungsanlagen, da die auf den Flügeln durch die Strömung beaufschlagte Stauwirkung wesentlich geringer ist als bei vorbekannten Flügeln. Dennoch ist der Leistungsbeiwert und damit der Wirkungsgrad im Hinblick auf das Verhältnis der umgesetzten Energie zur Strömungsenergie ausreichend groß .
Dem Prinzip der Erfindung folgend ist die geometrische Gestaltung des erfindungsgemäßen Rotors dergestalt, dass der Flächenflügel in seiner Projektion auf eine Ebene wenigstens annähernd als zweieckiger Grundkörper eines Toroidalflächenausschnittes bzw. eines
Kugeloberflächenausschnittes ausgebildet ist.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann der Flächenflügel sattelförmig gekrümmt mit einem konvex gebogenen Flügelprofil sein.
Anders als bei den vorbekannten Tragflügelformen ist es nach der Erfindung weiterhin von Vorteil, wenn der Flächenflügel des Rotors dünnwandig ausgebildet ist.
Vorzugsweise ist das Rotorblatt der erfindungsgemäßen Strömungskraftmaschine aus einem biegesteifen Material gefertigt, insbesondere aus einem Fibermaterial, beispielsweise Glasfaser- oder Karbonfasermaterial.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung ist nachstehend an den Ausführungsbeispielen erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt sind. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Strömungskraftmaschine nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Vorderansicht des ersten Ausführungsbeispieles; und
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht einer Strömungskraftmaschine nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst eine Strömungskraftmaschine 1 mit einem zweiblättrigen Rotor 2, dessen Drehachse 3 im wesentlichen parallel zur Strömungsrichtung gemäß Pfeil 4 angeordnet ist. Der gemäß Pfeil 5 drehende Rotor 2 ist mit seinen von der Strömung beaufschlagten Teilen und der diese tragenden Teilen gemäß Pfeil 6 schwenkbar an einer Halte- und Stützeinrichtung 7 gelagert, dessen Schwenkachse 8 im wesentlichen senkrecht zur Drehachse 3 des Rotors 2 angeordnet ist. Die Drehachse 3 treibt einen in den Figuren nicht näher dargestellten Generator an, der die von der Strömung umgesetzte Drehleistung in elektrische Energie wandelt. Bei der dargestellten bevorzugten Ausführung der Erfindung weisen die den Rotor 2 tragenden Teile einen mit der Halte- und Stützeinrichtung 7 befestigten Bügel 9 auf, auf dessen Bügelenden 10, 11 die Drehachse 3 des Rotors 2 schwenkbar gelagert ist.
Erfindungsgemäß ist jedes Rotorblatt 12 und 13 als bogenförmig gestalteter Flächenflügel aus einem biegesteifen Material gefertigt, wobei die beiden Bogenenden 14, 15 jedes Rotorblattes 12, 13 an der Drehachse 3 des Rotors 2 befestigt sind. Ferner ist jeder Flächenflügel 12, 13 in seiner Projektion auf eine (gedachte) Ebene wenigstens annähernd als zweieckiger Grundkörper eines Toroidalflächenausschnittes bzw. eines Kugeloberflächenausschnittes ausgebildet. Beide
unter einem Winkel von 180° versetzt an der Drehachse 3 des Rotors 2 angeordnete bzw. befestigte Flächenflügel 12, 13 sind dünnwandig ausgebildet und haben eine möglichst geringe Masse. Jedes Rotorblatt 12, 13 ist vorzugsweise aus einem Fibermaterial gefertigt.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann jeder Flächenflügel 12, 13 sattelförmig gekrümmt mit einem konvex gebogenen Flügelprofil sein, wie dies in Fig.2 mit einer strichlierten Randlinie 15 dargestellt ist.
Das in Figur 3 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst eine Strömungskraftmaschine 1, bei dem ein Stabgenerator 14 auf bzw. in der Drehachse 3 des Rotors 2 integriert ausgebildet ist. Im Übrigen unterscheidet sich diese Ausführung nicht von dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel, so dass sich dieselben Bezugsziffern auf analoge Bestandteile und Merkmale beziehen.
Bei einem weiteren, in den Figuren nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemäße Strömungskraftmaschine als Antriebsmaschine für ein Wasserfahrzeug ausgebildet. Bei dieser Ausführung ist die Drehachse 3 mit einem Motor verbunden, welcher den Rotor 2 antreibt, der für den Antrieb des Wasserfahrzeuges als Ersatz herkömmlicher Propellerschrauben dient.