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Gegenstand
der Erfindung sind allgemein Windturbinen und insbesondere die drehenden
Flügel
von Windturbinen. Insbesondere schaffen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung ein System und Verfahren zur passiven Minderung von Windlasten
auf die rotierenden Flügel
von Windturbinen.
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Windturbinen
werden als umweltfreundliche und relativ billige alternative Engergiequelle
angesehen, die Windenergie nutzt, um Elektroenergie zu erzeugen.
Eine Windturbine weist allgemein einen Rotor mit mehreren Flügeln auf,
der Windenergie in eine Drehbewegung einer Antriebswelle umsetzt.
Die Antriebswelle ist mit einem Rotor eines Generators verbunden,
der die Drehenergie in elektrische Leistung verwandelt.
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Windturbinenflügel sind
häufig
atmosphärischen
Turbulenzen ausgesetzt, die sich aus Störungen der Windgeschwindigkeit
ergeben. Solche Störungen
unterwerfen die Turbinenflügel
aerodynamischen Biege- und Scherlasten, was eine Ermüdung der
drehenden Flügel
ergibt. Zuweilen können
diese Lasten relativ hoch und für
die Windturbinenflügel schädlich sein.
Ein wesentliches Auslegungsmerkmal ist bei Windturbinenflügeln deshalb
die Fähigkeit, maximalen
Windlasten zu widerstehen. Es ist zu wünschen, dass die Flügel so gestaltet
sind, dass sie die maximalen Biege- und Scherlasten tolerieren.
Die
DE 199 62 454
A1 zeigt beispielhaft den Aufbau eines Windturbinenflügels.
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Bei
manchen Systemen werden diese hohen Lasten durch aktive Regelung
des Windturbinensystems reduziert. Diese aktive Regelung führt zu einem niedrigeren
Gewicht von Bauelementen und Flügeln, was
umgekehrt zu niedrigeren Kosten für die Flügel führt. Die Lastverminderung der
Flügel
der Windturbine wird meist durch aktive Regelung des Anstellwinkels
der Flügel
erzielt, wodurch die Flügel
gedreht werden und damit der Angriffswinkel des Winds an den Flügeln beeinflusst
wird. Eine Änderung
des Angriffswinkels verändert
die Biegelast, die auf den Flügel
wirkt. Wenn Anstellwinkeländerungen
ausreichend schnell erfolgen, können
sie nicht nur die durchschnittliche Windlast an den Flügeln vermindern,
sondern Vibrationsbeanspruchungen erzeugen, die die Ermüdung des
Systems beeinflussen. Allgemein reduziert die Verdrehung zu flacherer
Anstellung hin (d. h. enger an die Windrichtung angelehnt) in Reaktion
auf anschwellende Winde die aerodynamischen Lasten an den Flügeln und
somit auf das übrige
Windturbinensystem. Beispielsweise kann das System die Windgeschwindigkeit
erfassen und in Abhängigkeit
davon die Orientierung der Windturbinenflügel aktiv justieren. Die
DE 917 540 B zeigt
einen Windturbinenflügel
mit aktivem System.
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Alternativ
können
diese hohen Lasten durch passive Regelung des Windturbinensystems
reduziert werden, indem ein Faserverbundwerkstoff verwendet wird,
der außerhalb
der Längsachse
des Flügels
vorgespannt ist. Ein Windturbinenflügel weist eine Außenhaut
auf, die um Strukturelemente herum, wie beispielsweise einen Querträger, angeordnet
ist. Beispielsweise können
die Querträger
als Scherstege ausgebildet sein, die einander gegenüberliegende Seitenstrukturen
oder Holmgurte aufweisen. Unter Windlast tragen die Scherstege die
Scherlasten, während
die Holmgurte die Biegelasten trägen.
Zur passiven Dämpfung
der Windlasten kann eine ansehnliche Mehrheit der Fasern in der
Flügelhaut und/oder
den Holmgurten in einem Winkel (allgemein zwischen 15 und 30 Grad)
zu der Flügelachse
geneigt sein, so dass die Flügel
verstellt werden, um die Last unter extremen Windbedingungen zu
mindern. Unglücklicherweise
verbraucht die vorgerichtete Faserlage zusätzliches Material für die gleiche
Lasttragfähigkeit
des Flügels.
Dieser zusätzliche
Materialverbrauch stellt sich in Folge der Faserorientierung ein, die
nicht länger
mit der Lastrichtung übereinstimmt. Entsprechend
sind die Flügel
schwerer und teurer herzustellen. Die
DE 42 41 631 A1 zeigt ein Windturbine mit
aktiven und passivem System.
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Entsprechend
wird nach einer verbesserten Technik zur passiven Minderung von
Windlasten auf Windturbinenflügel,
gesucht, die sich mit geringeren Kosten und weniger Materialeinsatz
umsetzten lässt, als
es bei herkömmlichen
Techniken der Fall ist.
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Die
erfindungsgemäß vorgeschlagene
Technik liefert einen neuen Ansatz zur Lösung der vorgenannten Probleme.
Nach einem Aspekt richtet sich die Erfindung auf einen Windturbinenflügel. Der Windturbinenflügel enthält eine
Außenhaut
und eine innere Stützstruktur.
Die Außenhaut
weist ein geschlossenes Flügelprofil
mit einer Außenseite,
einer Innenseite und entlang der Länge des Blatts verlaufenden,
einander gegenüberliegenden
Seiten auf. Die innere Stützstruktur
ist innerhalb des geschlossenen Flügelprofils angeordnet. Die
innere Stützstruktur
enthält
wenigstens ein Scherlast tragendes Element, das über die einander gegenüberliegenden Seiten
angeordnet und in Bezug auf die Flügellänge in Längsrichtung orientiert ist.
Die innere Stützstruktur
weist außerdem
eine Anzahl von Biegelast tragenden Elementen auf, die entlang der
Innenseite in Längsrichtung
entlang der Flügellänge orientierter Richtung
angeordnet sind. Die innere Stützstruktur ist
dazu eingerichtet, ein Scherungszentrum und ein aerodynamisches
Lastzentrum des Flügels
in Bezug aufeinander an unterschiedlichen Stellen anzuordnen. Nach
einem anderen Aspekt, liefert die vorliegende Erfindung eine Windturbine
mit einem Rotor, der eine Anzahl der oben diskutierten Flügel aufweist.
Nach einem weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung von Windturbinenflügeln, wie oben beschrieben.
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Nach
einem noch weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zum Betrieb einer Windturbine. Das Verfahren beinhaltet
eine Anstellwinkelverstellung des Windturbinenflügels und eine Minderung der
Windlast an dem Windturbinenflügel
durch passives Verwinden des Windturbinenflügels zur Blattverstellung in
Abhängigkeit
von der Verbiegung des Windturbinenflügels infolge der Windlast.
Ein passives Verwinden der Windturbinenflügel in Abhängigkeit von der Verbiegung
wird durch eine Exzentrizität
zwischen dem Scherungszentrum und dem Zentrum des aerodynamischen
Lastangriffs erreicht.
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ZEICHNUNGEN
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Diese
und andere Merkmale, Aspekte und Vorzüge der Erfindung werden deutlicher
aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung ersichtlich, die
in Verbindung mit den zugehörigen
Zeichnungen zu verstehen ist, in denen gleiche Bezugszeichen durchweg
gleiche Teile bezeichnen, wobei:
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1 eine
Perspektivansicht einer Windturbine mit der erfindungsgemäßen passiven
Regelung gemäß Ausführungsformen
der Erfindung ist,
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2 eine
Perspektivansicht eines Windturbinenflügels mit passiver Regelung
gemäß Ausführungsformen
der Erfindung ist,
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3 eine
Endansicht eines Turbinenflügels mit
erfindungsgemäßer passiver
Regelung gemäß Ausführungsformen
der Erfindung ist,
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4 eine
Querschnittsansicht eines Windturbinenflügels mit einer inneren Stützstruktur
mit einem gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
ausgebildeten C-förmigen Anordnung
ist,
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5 eine
Querschnittsansicht eines Windturbinenflügels mit einer inneren Stützstruktur
ist, die eine einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung entsprechende Z-förmige Struktur aufweist,
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6 eine
Querschnittsansicht eines Windturbinenflügels mit innerer Stützstruktur
ist, die gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine unsymmetrische Kastenprofilstruktur
aufweist,
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7 eine
Querschnittsansicht eines Windturbinenflügels mit einer inneren Stützstruktur
ist, die gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine Z-förmige Struktur mit einem im
Winkel angeordneten Mehrschichtmaterial aufweist und
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8 ein
Flussbild ist, das ein exemplarisches Verfahren zum Betrieb einer
Windturbine gemäß Aspekten
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
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Die
unten beschriebene Technik schafft ein System und ein Verfahren
zur Verbesserung der Windturbinenleistung durch Minderung der Biege- und
Scherlasten (Torsionslasten) an den Windturbinenflügeln. Die
vorliegende Technik nutzt die passive adaptive Flügelverstellung,
die die aerodynamische Konfiguration auf Basis der Größe der Windlast
an dem Blatt verstellt, so dass eine zyklische Belastung des Flügels infolge
von Turbulenzen der Windgeschwindigkeit gemindert wird. Wie weiter
unten detailliert diskutiert, nutzen verschiedene Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung eine Anzahl von inneren Stützstrukturen,
wie beispielsweise C-förmige,
Z-förmige
und unsymmetrische Strukturen, die eine Verwindungsbewegung der
Flügel
in Abhängigkeit
von der Verbiegung bewirken, die von starken, turbulenten oder zyklischen
Winden hervorgerufen wird. Diese Verwindungsbewegung veranlasst
die Turbinenflügel,
sich in ihrer Ausrichtung näher
an die Windrichtung anzunähern,
so dass die Windlasten auf die Turbinenflügel reduziert werden. Diese
reduzierte zyklische Belastung verlängert umgekehrt die Ermüdungszeit
des Flügels,
sowie anderer lasttragender Strukturen in der Windturbinenanlage.
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Es
wird auf die Zeichnungen verwiesen, in denen 1 eine Perspektivansicht
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung entsprechenden Windkraftanlage 10 veranschaulicht.
Die Windkraftanlage 10 weist einen Rotor 12 mit
mehreren Flügeln 14 auf,
der auf einem Turm 16 angeordnet ist. Der Turm 16 setzt
die Flügel 14 dem
Wind 17 aus, der die Flügel 14 um
eine Achse 18 rotieren lässt. Die Flügel 14 wandeln die
mechanische Energie des Winds in eine Drehung des Rotors 12,
dessen Drehmoment genutzt wird, um einen elektrischen Generator 19 zur
Erzeugung von Elektroenergie anzutreiben.
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In
den 2 und 3 ist ein Rotorflügel 14 veranschaulicht,
der passive Windlastregelmerkmale aufweist, die Aspekten der vorliegenden
Erfindung entsprechen. 2 veranschaulicht eine Perspektivansicht,
während 3 eine
Endansicht des Flügels 14 veranschaulicht.
In Abwesenheit von Windkräften oder
aerodynamischen Lasten weist der Flügel 14 einen unbelasteten
Zustand 20 auf, der durch durchgezogene Linien veranschaulicht
ist. Unter der Wirkung einer aerodynamischen Last (FA)
kann der Flügel 14 aerodynamischen
Scherkräften
(Torsionsmomenten) und Biegemomenten unterliegen, die den Flügel 14 veranlassen,
sich aus dem unbelasteten Zustand 20 (durchgezogene Linien)
in einen aerodynamisch belasteten Zustand 22 (gestrichelte
Linien) zu biegen oder zu bewegen. Weiter können atmosphärische Turbulenzen
zufällige
Fluktuationen dieser Lasten und Biegungen bewirken. Wie in 3 veranschaulicht,
kann die aerodynamische Last (FA) in eine
Widerstandskraft (FD) in Richtung des Winds 17 und
einer Auftriebskraft (FL) rechtwinklig zu
der Richtung des Winds 17 zerlegt werden. Die Widerstandskraft (FD) ist für
Scherbelastungen verantwortlich, während die Auftriebskraft (FL) für
Biegelasten an dem Flügel 14 verantwortlich
ist.
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Wie
früher
erwähnt,
hängen
solche aerodynamischen Lasten an dem Windturbinenflügel 14 von dem
Angriffswinkel des Winds an solchen Flügeln 14 ab. Deshalb
kann der Flügel 14,
gemäß Aspekten
der vorliegenden Erfindung, so gestaltet werden, dass er wie durch
den Pfeil 24 angedeutet, sich in Abhängigkeit von einer Verbiegung
entlang der Längsachse 23 des
Flügels 14,
die von Windkräften
oder aerodynamischen Lasten hervorgerufen wird, um eine Längsachse 23 verwindet.
Auf diese Weise modifiziert die biegeinduzierte Verwindung 24 eine
Veränderung des
Angriffswinkels des Winds an dem Blatt 14 in Abhängigkeit
von der aerodynamischen Last, die auf das Blatt 14 wirkt.
In speziellen Ausführungsformen kann
das Blatt 14 dazu eingerichtet sein, sich in den Wind (d.
h. auf eine Position zuzudrehen, in der der Angriffswinkel des Winds
in Bezug auf die Fläche 25 des
Flügels 14 0
Grad beträgt)
zu drehen, in Abhängigkeit
von der durch den Wind verursachten Biegung, so dass die aerodynamische
Belastung des Windturbinenflügels 14 vermindert
wird.
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Aspekte
der vorliegenden Erfindung liefern in neue Anordnungen der inneren
Last tragenden Komponenten des zusammengesetzten Windturbinenflügels, um
eine Kopplung zwischen der Verbiegung und der Verwindung der Flügel zu erleichtern
und dadurch die Lastminderungseigenschaften eines Flügels zu
verbessern, der sich, wenn er sich biegt, in den Wind verwindet.
Die veranschaulichten Ausführungsformen
sind dazu eingerichtet, die biegeinduzierte Verwindung oder die
Biege-Verwindungs-Kopplung zu erleichtern, indem eine Exzentrizität (e) zwischen
einem Scherungszentrum 27 und einem aerodynamischen Lastzentrum 31 des
Blatts (nachfolgend als Druckzentrum bezeichnet) geschaffen wird.
Das Druckzentrum 31 meint einen Punkt in einem Abschnitt
des Flügels 14,
der so angesehen werden kann, als würde durch ihn die gesamte aerodynamische
Last (FA) laufen, die auf den Flügel 14 wirkt.
Das Scherungszentrum 27 bezieht sich auf einen Punkt in
einem Abschnitt des Flügels 14,
in dem eine auf dem Abschnitt wirkende, durch das Scherungszentrum 27 gerichtete
Kraft, an dem Flügel 14 kein
Verwindungsmoment erzeugt. Die Exzentrizität (e) zwischen dem Scherungszentrum 27 und
dem Druckzentrum 31 erzeugt ein Moment, das gleich dem
Produkt aus der Biegelast (FL) und dem Abstand (e)
zwischen dem Scherungszentrum 27 und dem Druckzentrum 31 ist,
wobei das Moment die Anströmkante
des Flügels
in den Wind dreht, wenn sich der Flügel unter der Wirkung der Biegelast
(FL) biegt.
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Es
sollte angemerkt werden, dass das Scherungszentrum 27 des
Flügels 14 ein
strukturelles Merkmal des Flügels 14 ist,
während
das Druckzentrum 31 eine Funktion der aerodynamischen Definition
des Flügelabschnitts
ist. Der Ort des Scherungszentrums indem Querschnitt des Flügels 14,
hängt von
der Konfiguration der inneren Stützstruktur
ab (d. h. der Anzahl, der Form und der Position der Last tragenden
Elemente) und außerdem
von den speziellen Materialien, die dazu verwendet worden sind,
die innere Stützstruktur
und andere Teile des Flügels 14 zu bilden.
Somit können
verschiedene, mit der vorliegenden Erfindung in Einklang stehende
Ausführungsformen
in Betracht gezogen werden, um das bestimmte Ausmaß der Exzentrizität zwischen
dem Scherungszentrum und dem Druckzentrum des Flügels 14 zu erhalten.
Einige Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind nachstehend mit Bezug auf die 4 bis 7 veranschaulicht.
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Es
wird nun auf diese Veranschaulichungen Bezug genommen, in denen 4 eine
Querschnittsansicht eines Aspekten der vorliegenden Erfindung entsprechenden
Windturbinenflügels 26 darstellt. Der
Flügel 26 enthält eine
Außenhaut 28 mit
geschlossenem Flügelprofil 29.
In manchen Ausführungsformen
ist die Außenhaut 28 aus
einem Material gebildet, das Glasfasern, Holz, Kunstharz oder Kombinationen
dieser Materialien enthält.
Innerhalb der Außenhaut 28 ist
eine innere Stützstruktur 30 angeordnet,
die dazu eingerichtet ist, aerodynamische, auf dem Flügel 26 wirkende
Lasten (FL und FD)
zu tragen. In der veranschaulichten Ausführungsform enthält die innere
Stützstruktur 30 einen
Querträger 32, der
zwischen einander gegenüberliegenden Seitenstrukturen 34 und 36 angeordnet
und mit diesen verbunden ist. Bei manchen Ausführungsformen können die
Seitenstrukturen 34 und 36 aus Kohlenstofffaser, Kohlenstoff
(Kohlenstofffaser) oder Glas (Glasfaser) oder Holz oder Kombinationen
dieser Materialien bestehen. Der Querträger 30 ist dazu eingerichtet,
auf den Flügel 26 wirkende
aerodynamische Scherlasten (FD) zu tragen
und wird auch als Schersteg bezeichnet. In verschiedenen Ausführungsformen
kann der Querträger 32 aus
Schaum, Holz, Glasfaser, Kohlenstoff oder Kombinationen dieser Stoffe
bestehen. Die Seitenstrukturen 34 und 36, die
auch als Holmgurte bezeichnet werden, können dazu eingerichtet sein, die
auf den Flügel 26 wirkenden
aerodynamischen Biegelasten (FL) zu tragen
und sind aneinander bezüglich
einer Zentralsehne 42 des Flügelprofils gegenüberliegenden
Seiten 38 und 40 angeordnet.
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Gemäß der veranschaulichten
Ausführungsform
ist der Querträger 32 zwischen
den Seitenstrukturen 34 und 36 in einer bezüglich den
einander gegenüberliegenden
Enden 41 und 43 des Querträgers 32 außermittigen
Position angeordnet, so dass die innere Stützstruktur 30 eine
C-förmige
Gestalt aufweist. Der C-förmige
Aufbau liefert vorteilhafterweise eine Exzentrizität (e) zwischen
einem Scherungszentrum 44 und einem Druckzentrum 46 des
Flügels 26. In
der veranschaulichten Ausführungsform
ist der Querträger 32 gegen
das Druckzentrum 44 zu der Anströmkante 48 des Flügels hin
verlagert oder versetzt angeordnet. Bei einer abweichenden Ausführungsform
kann der Querträger 32 gegen
das Druckzentrum 44 zu einer Abströmkante 50 des Flügels 26 hin
verlagert oder versetzt angeordnet sein. Gemäß der vorliegenden Erfindung
erzeugt die Exzentrizität (e)
ein (Dreh-)-moment,
das gleich dem Produkt aus der Biegelast (FL)
und dem Abstand (e) zwischen dem Scherungszentrum 44 und
dem Druckzentrum 46 ist, was die Anströmkante 48 des Flügels 26 veranlasst,
sich in Abhängigkeit
von der Verbiegung des Flügels 26 in
Folge der Biegelast (FL) nach unten zu verwinden.
Bei gewissen Ausführungsformen
kann die Exzentrizität
(e) optimal bestimmt werden, um eine gewünschte biegeinduzierte Verwindung
oder Biege-Verwindungs-Kopplung zu erhalten, während eine gewünschte strukturelle
Steifigkeit des Flügels 26 beibehalten
wird. Für
Flügel,
deren Länge
in dem Bereich von 37 bis 40 Metern liegt, wird durch Verwendung
einer C-förmigen
Innenstruktur eine Verwindung von der Nabe zur Wurzel in der Größenordnung
von 5 Grad erreicht. Dieses Maß induzierter Verwindung
bewirkt eine Reduktion der Ermüdungslasten
in der Größenordnung
von 10 Prozent.
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Alternativ
kann eine Exzentrizität
zwischen dem Scherungszentrum und dem Druckzentrum durch eine Z-förmige Konfiguration
der inneren Stützstruktur
des Flügels
erreicht werden. 5 veranschaulicht eine Querschnittsansicht
eines Flügels 52 mit
einer Z-förmigen
inneren Stützstruktur 54 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die innere Stützstruktur 54 ist
von einer Außenhaut 56 umschlossen,
die ein geschlossenes Flügelprofil 57 aufweist,
wobei die innere Stützstruktur 54 einen Last
tragenden Querträger 58 (d.
h. der die Scherkraft FD trägt) aufweist,
der quer durch den Raum zwischen Biegelast tragenden Seitenstrukturen 60 und 62 angeordnet
ist (d. h. solche, die die Biegelast FL tragen).
Die Seitenstrukturen 60 und 62 der inneren Stützstruktur 54 sind
an einander gegenüberliegenden
Seiten 64 und 66 der Außenhaut 56 angeordnet, so
dass die Seitenstrukturen 60 und 62 in Bezug auf die
gegenüberliegenden
Enden 68 und 70 des Querträgers 58 in einander
entgegengesetzten Richtungen außermittig
angeordnet sind. In dieser unsymmetrischen Konfiguration bilden
die Seitenstrukturen 60 und 62 des Querträgers 58 eine
Z-Form. Die unsymmetrische Z-förmige
Konfiguration, ist dazu geeignet, die gewünschte Exzentrizität (e) zwischen
einem Scherungszentrum 72 und einem Druckzentrum 74 des
Flügels 52 zu
erbringen.
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In
weiteren Ausführungsformen
kann die Exzentrizität
(e) außerdem
beeinflusst werden, indem die Seitenstrukturen aus unterschiedlichen
Materialien ausgebildet werden. Solche Ausführungsformen verursachen eine
Exzentrizität
in Richtung zunehmender Materialdicke. Das Produkt dieser Exzentrizität und der
in Richtung der Sehnenlinie liegenden Komponente FD des
aerodynamischen Drucks, erzeugt ein Verwindungsmoment, das von der
Verbiegung des Flügels
abhängt,
die von dem aerodynamischen Druck verursacht worden ist.
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6 veranschaulicht
einen Flügel 76 mit
einer Biegungs-Verwindungskopplung gemäß einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Wie veranschaulicht, enthält der Flügel 76 eine innere
Stützstruktur 78,
die in einer Außenhaut 80 angeordnet
ist und eine unsymmetrische Kastenprofilform aufweist. Die kastenprofilförmige innere
Stützstruktur 78 enthält ein Paar
Querträger 82 und 84,
die dazu eingerichtet sind, aerodynamische, auf den Flügel 76 wirkende
Scherlasten (FD) zu tragen. In der veranschaulichten
Ausführungsform
enthält
die innere Stützstruktur 78 zwei
Paar Biegelasten tragender Seitenstrukturen 86, 88 und 90, 92 (d.
h. solche, die Biegelasten FL tragen) die
an einander gegenüberliegenden
Seiten 94 und 96 der Außenhaut 80 angeordnet
sind. Die Seitenstrukturen 86, 88, 90 und 92 können aus
Materialien ausgebildet sein, die eine unterschiedliche Steifigkeit
aufweisen. Der Ort des Scherungs zentrums 98 des Flügels 76 ist
eine Funktion der Materialsteifigkeit der Komponenten und der Positionen
der inneren Stützstruktur 78.
Somit erzeugt die Verwendung einer inneren Stützstruktur 78 mit
einer unsymmetrischen Verteilung der Steifigkeit gemäß der veranschaulichten
Ausführungsform
eine Exzentrizität
(e) zwischen einem Scherungszentrum 98 und einem Druckzentrum 100 des
Flügels 76.
In einer Ausführungsform
können
die Seitenstrukturen 86 und 92 aus ähnlichen
Materialien ausgebildet sein, wie beispielsweise Materialien, zu
denen Kohlenstoff gehört,
während
die Seitenstrukturen 88 und 90 aus anderen Materialien
ausgebildet sein können, wie
beispielsweise Glas. Andere Paarungen unterschiedlicher Materialien
für die
Seitenstrukturen 86 und 92 und die Seitenstrukturen 88 und 92 sind
eingeschlossen. Die Exzentrizität
(e) gestattet dem Flügel 76,
wie vorstehend beschrieben, sich in Abhängigkeit der Verbiegung zu
verwinden, die entlang der Längsrichtung
des Flügels 76 auftritt,
wodurch die aerodynamischen Lasten bei relativ starken und/oder turbulenten
Winden reduziert werden.
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Die
oben beschriebenen Techniken können in
Verbindung mit einer Maßschneiderung
der Außenhaut
und/oder der Seitenstrukturen durch Nutzung außer-axial ausgerichteter Fasern
zur Bewirkung der gewünschten
Biege-Verwindungs-Kopplung bei Windturbinenflügeln verwendet werden. In einer
exemplarischen Ausführungsform
veranschaulicht 7 einen Flügel 102 mit im Winkel
angeordneten Materialsträngen
und einer asymmetrischen inneren Stützstruktur, zum Beispiel einer
Z-förmigen inneren
Stützstruktur 104.
Es wird angemerkt, dass eine solche Strukturierungstechnik bei jedem
der vorgenannten Ausführungsformen
und anderen, mit der Erfindung in Einklang stehenden Ausführungsformen genutzt
werden kann. Wie in 7 veranschaulicht, ist die innere Stützstruktur 104 innerhalb
einer geschlossenen flügelprofilförmigen Außenhaut 106 angeordnet.
Die innere Stützstruktur 104 weist
einen Scherkrafttragenden Querträger 108 (der
die Scherkraft FD trägt) auf, der in dem Raum zwischen
Biegelast tragenden Seitenstrukturen 110 und 112 angeordnet
ist (die die Biegelast FL tragen). Die Seitenstrukturen 110 und 112 der
inneren Stützstruktur 104 sind
an einander gegenüberliegenden
Seiten 114 und 116 der Außenhaut 106 angeordnet,
so dass die Seitenstrukturen 110 und 112 in Bezug
auf die einander gegenüberliegenden
Enden 118 und 120 des Querträgers 108 außermittig
versetzt angeordnet sind, so dass eine Z-förmige Konfiguration gebildet ist.
Wie für
frühere
Ausführungsformen
beschrieben, ist diese unsymmetrische Z-förmige Konfiguration geeignet,
die gewünschte
Exzentrizität
(e) zwischen einem Scherungszentrum 122 und einem Druckzentrum 124 des
Flügels 102 zu
schaffen. Zusätzlich kann
die Außenhaut 106 bei
der veranschaulichten Ausführungsform
aus im Winkel angeordneten Fasermaterial (repräsentiert durch das Bezugszeichen 126)
ausgebildet sein, bei der eine Mehrzahl von Fasern in einem Winkel
(allgemein zwischen 15 und 30 Grad) zu einer Achse 128 des
Flügels 102 orientiert sind
(die auf der Zeichenebene der 7 rechtwinklig
steht). Außerdem
kann eine Mehrzahl von Fasern 130 und 132 der
Seitenstrukturen 110 und 112 ebenfalls in einem ähnlichen
Winkel zu der Flügelachse 128 orientiert
sein. Die außer-axialen
oder im Winkel angeordneten Fasern 126, 130 und 132 sind
geeignet, in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung eine zusätzliche
Biegungs-Verwindungs-Kopplung (biegungsinduzierte Verwindung) zu
erzeugen. Bei bestimmten Ausführungsformen
können
die schräg oder
im Winkel angeordneten Fasern 126 der Außenhaut 106 und
oder die schräg
oder im Winkel angeordneten Fasern 130 und 132 der
Seitenstrukturen 110 und 112 vorgespannt sein
um, wenn der Flügel 102 nicht
belastet ist, eine Zusatzverwindung zu erzeugen, so dass der Flügel, wenn
der Flügel 102 bei Windstärken nahe
der gewünschten
Spitzenleistung oder Spitzeneffizienz arbeitet, unter der Last eine Entwindung
zu einer gewöhnlichen
optimalen Verwindungsverteilung erfährt.
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In 8,
auf die nunmehr Bezug genommen wird, ist ein Flussbild veranschaulicht,
das ein exemplarisches Verfahren 134 des Betriebs einer
Windkraftanlage gemäß Aspekten
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
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Das
Verfahren 134 beginnt in Block 136, in dem die
Windkraftanlage so betrieben wird, dass sich die Windturbinenflügel drehen.
Nachfolgend setzt das Verfahren in Block 138 mit dem Abschwächen einer
auf den Windturbinenflügel
wirkenden Windlast fort, indem der Windturbinenflügel passiv
verwunden wird, um ihn in Reaktion auf eine Verbiegung des Windturbinenflügels in
Folge der Windlast in den Wind zu drehen. Bei manchen, im Detail
oben diskutierten Ausführungsformen,
wird diese biegungsinduzierte Verwindung erreicht, indem eine Exzentrizität zwischen
dem Scherungszentrum und dem Druckzentrum des Flügels geschaffen wird.
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Es
wird ersichtlich, dass die oben beschriebenen Techniken eine effiziente
Verminderung aerodynamischer Lasten auf Windturbinenflügel durch passive
Reaktion der Flügel
auf Modifikation ihrer aerodynamischen Konfiguration auf Basis der
Größe der auf
sie wirkenden aerodynamischen Lasten erbringen. Diese Techniken
sind insbesondere wegen der Einfachheit der Herstellung, wie auch
der reduzierten, mit dem Verfahren zusammenhängenden Materialkosten vorteilhaft.
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Während hier
lediglich gewisse Eigenschaften der Er findung veranschaulicht und
beschrieben worden sind, ist es dem Fachmann klar, dass Modifikationen
und Abwandlungen vorgenommen werden können. Es versteht sich deshalb,
dass die nachfolgenden Patentansprüche alle solche Modifikationen und
Abwandlungen umfassen sollen, die den wahren Geist der Erfindung
wiedergeben.
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In Übereinstimmung
mit bestimmten Ausführungsformen
weist ein Windturbinenflügel 14, 26, 52, 76, 102 eine
Außenhaut 28, 56, 80, 106 und
eine innere Stützstruktur 30, 54, 78, 104 auf.
Die Außenhaut 28, 56, 80, 106 weist
eine geschlossene Flügelprofilform 29, 57 auf
und enthält
eine Außenfläche, eine Innenfläche und
einander gegenüberliegende
Seiten, die sich entlang der Länge
des Flügels 14, 26, 52, 76, 102 erstrecken.
Die innere Stützstruktur 30, 54, 78, 104 ist
innerhalb der geschlossenen Flügelprofilform 29, 57 angeordnet.
Die innere Stützstruktur 30, 54, 78, 104 enthält wenigstens
ein Scherlasttragendes Element 32, 58, 82, 84, 108,
das zwischen einander gegenüberliegenden
Seiten angeordnet und entlang der Längsrichtung des Flügels 14, 26, 52, 76, 102 in Längsrichtung
angeordnet ist. Die innere Stützstruktur 30, 54, 78, 104 enthält eine
Anzahl von Biegelast tragenden Elementen 34, 36, 60, 62, 86, 88, 90, 92, 110, 112,
die entlang der Innenseite in Längsrichtung des
Flügels 14, 26, 52, 76, 102 angeordnet
sind. Die innere Stützstruktur 30, 54, 78, 104 ist
dazu eingerichtet, das Scherungszentrum und das Zentrum aerodynamischer
Druckbelastung des Flügels 14, 26, 52, 76, 102 in
Bezug aufeinander an unterschiedlichen Stellen anzuordnen.
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- 10
- Windkraftanlage
- 12
- Rotor
- 14
- Flügel
- 16
- Turm
- 17
- Wind
- 18
- Drehachse
- 19
- Generator
- 20
- Flügel in unbelastetem
Zustand
- 22
- Flügel in belastetem
Zustand
- 24
- Flügelfläche
- 26
- Flügel
- 27
- Scherungszentrum
- 28
- Außenhaut
- 29
- Flügelform
- 30
- innere
Stützstruktur
- 31
- Druckzentrum
- 32
- Querträger
- 34,
36
- Seitenstrukturen
- 38,
40
- gegenüberliegende
Seiten der Außenhaut
- 42
- Zentralsehne
- 41,
43
- gegenüberliegende
Enden des Querträgers
- 44
- Scherungszentrum
- 46
- Druckzentrum
- 48
- Anströmkante
- 50
- Abströmkante
- 52
- Flügel
- 54
- innere
Stützstruktur
- 56
- Außenhaut
- 57
- Flügelprofil
- 58
- Querträger
- 60,
62
- Seitenstrukturen
- 64,
66
- gegenüberliegende
Seiten der Außenhaut
- 68,
70
- gegenüberliegende
Enden des Querträgers
- 72
- Scherungszentrum
- 74
- Druckzentrum
- 76
- Flügel
- 78
- innere
Stützstruktur
- 80
- Außenhaut
- 82,
84
- Querträger
- 86,
88
- Paare
von Seitenstrukturen
- 90,
92
- Paare
von Seitenstrukturen
- 94,
96
- gegenüberliegende
Seiten der Außenhaut
- 98
- Scherungszentrum
- 100
- Druckzentrum
- 102
- Flügel
- 104
- innere
Stützstruktur
- 106
- Außenhaut
- 108
- Querträger
- 110,
112
- Seitenstrukturen
- 114,
116
- gegenüberliegende
Seiten der Außenhaut
- 118,
120
- gegenüberliegende
Enden des Querträgers
- 122
- Scherungszentrum
- 124
- Druckzentrum
- 126
- Faser
in der Außenhaut
- 128
- Flügelachse
- 130,
132
- Fasern
in den Seitenstrukturen
- 134
- Flügelbetriebsverfahren
- 136
- erster
Schritt des Verfahrens
- 138
- zweiter
Schritt des Verfahrens