Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen Holzfaserplatte
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung einer mehrschichtigen Holzfaserplatte mit einer OSB-Kern-Schicht gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bekannt, die- OSB-Kernschicht (Oriented Strand Board) beispielsweise aus drei Einstreulagen zu bilden. Das heisst, die beiden äusseren Lagen dieser OSB-Schicht sind mit circa 4 cm bis 20 cm langen und 1 cm bis 5 cm breiten Langschnitzeln längs gestreut. Die Mittelschicht besteht aus denselben Langschnitzeln, jedoch um 90° versetzt quer zur Längsstreuung. Dadurch ergibt sich festigkeitsmässig eine hochbiegefeste Grobspanplatte, wie sie seit Jahren mit Erfolg eingesetzt wird.
Das Beschichten solcher OSB-Platten wurde schon vielfach vorgeschlagen. Schwierigkeiten bereitet der Industrie dabei, dass die OSB-Platten nicht ohne weiteres beschichtungsfähig sind, weil vor allem die Oberfläche dieser Grobspanplatte keine ausreichend glatte Oberfläche ergibt. Auch durch nachträgliches Schleifen der Oberflächen kann diese Oberflächenstruktur hierfür nicht ausreichend verbessert werden. Für besonders hochwertige Konstruktionswerkstoffplatten als Ersatz für Sperrholzplatten hat man deswegen solche OSB-Platten, welche in der Dicke allenfalls vorher durch Schleifen kalibriert wurden, nachträglich noch mit beispielsweise einer Furnierlage beidseitig beschichtet. Dieses Verfahren erfordert einen zusätzlichen produktionstechnischen Aufwand in mehreren Einzelschritten:
- Sowohl die OSB-Kernschichtplatte, als auch die Furnierplatten müssen vorkalibirert werden; - Das beidseitige Aufbringen der Furnierplatten auf die obengenannte OSB-Kernschicht erfolgt in speziellen Pressen bzw. Pressenstrassen, wobei aufgrund der hohen Gewichte und Abmessungen dieser Plattensysteme sehr aufwendige Handhabungs- und Transporteinrichtungen installiert werden müssen. - Zusatzlich ist für die Haftung der zu verpressenden drei vorkonfektionierten Platten ein Klebstoffauftrag zum Beispiel auf die beiden Oberschichten der OSB Kernschicht aufzubringen. Wenn dieser Produktionsprozess automatisiert werden soll, ist eine sehr kapitalintensive Investition hierfür notwendig. - Verzichtet man zusätzlich auf einen erhöhten Automatisierungsgrad, so ist ein sehr hoher, lohnintensiver Personalaufwand für die manuelle Handhabung unumgänglich. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem eine kostengünstige Herstellung einer mehrschichtigen Holzfaserplatte der angegebenen Art in kontinuierlicher arbeitsweise möglich ist, um damit eine merkliche Steigerung der Produktionsleistung zu erzielen.
Die Losung dieser Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 definiert.
Vorteilhafte Ausfuhrungsformen des Verfahrens sind Gegenstand der abhangigen Ansprüche.
Im Gegensatz zu bisher üblichen nacheinander geschalteten Produktionsschritten in der schrittweisen Herstellung einer mehrschichtigen Holzfaserplatte erfolgt die Streuung der drei oder allenfalls mehr Schichten kontinuierlich durch über
einem Formband hintereinander angeordneten Streustationen und es werden die so zu einer Pressgutmatte gestreuten Schichten nachfolgend in einer kontinuierlich arbeitenden Hochdruckpresse in einem Vorgang einmalig miteinander verpresst.
Eine nachfolgende Schleifkalibrierung erfolgt nur einmal mit weniger Abschliff im Vergleich zu dem bisher geschilderten Verfahren, wo mindestens viermal geschliffen wird.
Erfindungsgemass werden die Deckschichten aus Feinspanen, oder MDF- oder HDF- gebildet. Das Verfahren ist im wesentlichen durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet : - aus einer Femspan-Spanemischung wird auf das Formband zuerst die untere Deckschicht gestreut; - auf die so gebildete untere Feinspanmatte werden in Folge mindestens eine Lagen aus orientierten Langschnitzel für die Bildung der OSB-Kernschicht gestreut; - aus einer Femspan-Spanemischung wird dann über der letzten Kernschichtlage die obere Deckschicht gestreut - anschliessend wird die so gebildete Matte in einer Presse zur mehrschichtigen Holzfaserplatte verpresst und ausgehartet.
In einer bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung kann die untere Deckschicht - wie bereits erwähnt - vor der Einstreuung der OSB-Lagen vorverdichtet und es kann die Pressgutmatte unter Anwendung von Druck und Warme in die Endform gebracht und ausgehartet werden.
Die mehrschichtige Holzfaserplatte soll in kontinuierlicher Arbeitsweise hergestellt werden.
Zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit können in vorteilhafter Weise zusätzlich Massnahmen eine merkliche Minimierung des Pressfaktors bewirken. Durch Heissluftemwirkung kann in den Streustationen das Spane- /Fasergut auf eine erhöhte Temperatur im Bereich von 60°C bis 80 °C vorgewärmt werden.
Die Lagen der OSB-Kernschicht werden vorzugsweise aus einer Ausgangsmischung gestreut, die mit Isozyanat oder Phenolharz als Bindemittel versetzt ist. Die beiden Deckschichten werden vorzugsweise aus je einer Ausgangsmischung gestreut, die mit Harnstoff- /Formaldehydharz-Bmdemittel vermischt ist.
Die OSB-Kernschicht wird ferner beispielsweise aus drei Lagen bestehen, d.h. sie wird in drei Lagen eingestreut, wobei bevorzugt die Mittellage aus quer zur Bewegungsrichtung des Streubandes orientierten Langschnitzel und die beiden äusseren Lagen aus längs orientierten Langschnitzel aufgebaut
Holzwerkstoffplatte hergestellt nach dem erfmdungsgemassen Verfahren können noch zusätzlich beschichtet sein. So kann beispielsweise die mindestens eine Femspan-Deckschicht mit Kunststoff beschichtet sein.
Ferner können die Hobel- und/oder Sagespane der OSB- Kernschicht welche in einer, zwei oder mehr Lagen eine armierende Mittelschicht bilden, nicht nur aus Nadelholz, was bei OSB bekannterweise üblich ist, sondern mindestens zum Teil auch aus anderem Weichholz, beispielsweise Birken- oder
Pappelholz, und/oder Hartholz, beispielsweise Buche oder Esche und/oder einem Gemisch davon gebildet sein.
Eine bevorzugte Holzwerkstoffplatte hergestellt nach dem erfindungsgemässen Verfahren besitzt eine OSB-Kernschicht, ihrerseits enthaltend Hobelspäne mit einem Anteil von mindestens 50 Gew.%, beispielsweise 60 Gew.% bis 80 Gew . % . Sie besitzt darüber hinaus eine Dicke von 0,5 cm bis 5 cm.