Lagerstabile herbizide Mischungen mit Metazachlor
Beschreibung
Die vorliegende Beschreibung betrifft Mischungen aus Pflanzenschutzmitteln enthaltend als Wirkstoffe
a) Metazachlor
und
b) mindestens einen Wirkstoff ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Dimethenamid, Clomazone, Quinmerac und Fluorchloridone
und gegebenenfalls
c) mindestens einen Wirkstoff ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Benoxacor, Cloquintocet, Cyometrinil, Dichlormid, Dicyclonon, Dietholate, Fenchlorazole, Fenclorim, Flurazole, Fuxofenim, Flurilazole, Isoxadifen, Mefenpyr, Mephenate, Naphthalic anhydride, 2,2,2,5-Trimethyl-3-(dichloracetyl- 1,3-oxazolidine) (R29148), 4-(dichloracetyl)-1-oxa-4-azaspiro[4.5]decan (AD-67, MON 4640) und Oxabetrinil,
wobei mindestens ein Wirkstoff a) bis c) mikroverkapselt ist;
Formulierungen enthaltend
A) Mischungen wie in den Ansprüchen definiert und
B) Zusatzstoffe;
die Verwendung von Mischungen und/oder Formulierungen wie in den Ansprüchen definiert zur Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwuchs und ein Verfahren zur Herstellung der Mischungen oder der Formulierungen wie in den Ansprüchen definiert durch Mischen der Komponenten und gegebenenfalls anschließende weitere Bearbeitung.
Metazachlor ist ein herbizider Wirkstoff, der im allgemeinen in Raps- und Gemüsekulturen eingesetzt wird. Unter Metazachlor wird im folgenden 2-Chlor-(2',6'-dimethyl- N-pyrazol-1-yl-methyl)-acetanilid in allen seinen Kristallmodifikationen verstanden, wobei das in EP 0411 408 A (BASF Aktiengesellschaft) beschriebene monokline Metazachlor ausdrücklich mitumfasst ist.
Es ist allerdings wünschenswert die spezifische Wirkung des Metazachlors und/oder die Wirkungssicherheit weiter zu verbessern sowie das Anwendungsspektrum des Metazachlors hinsichtlich Unkräuter zu verbreitern ohne dabei die Zielnutzpflanze zu schädigen.
Eine Möglichkeit dieses Ziel zu erreichen ist Metazachlor mit weiteren Herbiziden zu kombinieren, wobei es, auch wegen der großen Zahl der angebotenen Herbizide, praktisch unmöglich ist gut geeignete Kombinationen vorherzusagen.
Metazachlor neigt in Suspension, z.B. in SC-Formulierungen, zur Kristallreifung oder Ostwald-Reifung. Kristallreifung, Ostwaldreifung oder andere Phänomene, die zu Kristallwachstum oder allgemein zu einer Separierung (z.B. Ausflockung, Sedimen- tierung) des Wirkstoffes aus der flüssigen Suspension, beispielsweise einer SC- Formulierung, führen sind in der landwirtschaftlichen Praxis sehr unerwünscht.
Die so gebildeten groben Wirkstoffteilchen können bei der Ausbringung der Wirkstoffsuspension zu Düsenverstopfungen der Spritzdüsen führen, oder es bilden sich, beispielsweise in Fertigformulierungen, Bodensätze die nicht mehr gut homogenisierbar oder aufschüttelbar sind und zum Beispiel beim Dosieren einer SC-Formulierung zu Problemen führen können. Ferner führen grobe Wirkstoffteilchen bei der Applikation des Wirkstoffs im allgemeinen zu einer schlechteren Wirkstoffverteilung auf dem Boden oder dem Blatt und damit zu einer geringeren biologischen Wirkung.
Die oben geschilderten Nachteile verstärken sich im allgemeinen mit der Zeit und/oder unter erhöhten Temperaturen, beispielsweise bei der Lagerung der Wirkstoffsuspension in warmen Klimata.
Zur Erhöhung der Lagerstabilität schlägt DE 44 36 293 A (BASF Aktiengesellschaft) eine flüssige, wässrige Mischung vor, die neben dem Wirkstoff Metazachlor unter anderem ein bestimmtes Copolymer enthält.
Die Lagerstabilität dieser Mischung ist aber noch verbesserungsfähig, vor allem wenn weitere, flüssige und nicht-wasserverdünnbare Wirkstoffe, z.B. zur Herstellung einer Suspoemulsion, zugesetzt werden sollen. Suspoemulsionen sind im allgemeinen Dreiphasensysteme aus Wasser, einer emulgierten Ölphase und einer mikropartikulären Feststoffphase.
WO 96/14743 A (FMC Corporation) beschreibt Formulierungen von mikroverkapseltem Clomazone. Berichteter Vorteil dieser Formulierung ist die reduzierte Verdampfbarkeit („volatility") des Clomazones.
WO 00/10392 A (FMC Corporation) beschreibt ein bestimmtes Verfahren, welches zu wässrigen Suspensionen führt, die
a) mikroverkapseltes Clomazone und nicht-verkapselte weitere Pflanzenschutzmittel enthalten oder b) Mikrokapseln enthalten, die Clomazone und ein weiteres Pflanzenschutzmittel gemeinsam enthalten.
Es werden weder Metazachlor, Dimethenamid, Quinmerac oder Fluorchloridone noch eine erhöhte Lagerstabilität der Suspension offenbart.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Mischungen aus Pflanzenschutzmitteln gemäß Anspruch 1 zu entwickeln, welche eine Breitbandwirkung gegen Unkräuter haben und welche, vor allem in Form von Suspoemulsionen, auch bei erhöhten Temperaturen lagerstabil sind.
Demgemäß wurden die Mischungen gemäß Anspruch 1, die Formulierungen gemäß Anspruch 5, die Verwendung gemäß Anspruch 8 und das Verfahren gemäß Anspruch 10 gefunden.
Der Wirkstoff der Gruppe a) ist Metazachlor (2-Chlor-(2',6'-dimethyl-N-pyrazol-1-yl- methyl)-acetanilid) in allen seinen Kristallmodifikationen, vorzugsweise in der triklinen oder der in EP 0411 408 A (BASF Aktiengesellschaft) beschrieben monoklinen Kristallmodifikation.
Metazachlor ist bekannt, siehe z.B. The Pesticide Manual 12th Edition; British Crop Protection Council, Editor: C.D.S. Tomlin, 2000, Seiten 508/509.
Wirkstoffe der Gruppe b) sind Dimethenamid (The Pesticide Manual 12th Edition; British Crop Protection Council, Editor: C.D.S. Tomlin, 2000, Seiten 305/306) als Racemant oder als S-Isomeres (Dimethenamid-P), Fluorchloridone, auch als Flurochloridone bezeichnet, ((3RS,4RS;3f?S,4S/?)-3-chloro-4-chloromethyl-1 -(α,α,α- trifluoro- -tolyl)-2-pyrrolidinone, CAS-Nr. 61213-25-0, Quinmerac (The Pesticide Manual 12th Edition; British Crop Protection Council, Editor: C.D.S. Tomlin, 2000, Seiten 817) oder Clomazone (The Pesticide Manual 12th Edition; British Crop Protection Council, Editor: C.D.S. Tomlin, 2000, Seiten 190/191).
Wirkstoffe der Gruppe c) sind Benoxacor, Cloquintocet, Cyometrinil, Dichlorimid, Dicyclonon, Dietholate, Fenchlorazole, Fenclorim, Flurazole, Fuxofenim, Flurilazole, Isoxadifen, Mefenpyr, Mephenate, Naphthalic Anhydride, 2,2,5-trimethyl-3-
(dichloracetyl-1 ,3-oxazolidine (R-29148), 4-dichloroacetyl-1-oxa-4-azaspiro[4.5]decane (AD-67, MON 4660) und Oxabetrinil welche ebenfalls in The Pesticide Manual 12th Edition; British Crop Protection Council, Editor: C.D.S. Tomlin, 2000 beschrieben sind.
Die Wirkstoffe der Gruppen a) bis c) umfassen selbstverständlich die entsprechenden Salze sowie, falls die Wirkstoffe der Gruppen a) bis c) Carboxylgruppen haben, die entsprechenden Derivate, wie Ester oder Amide, zum Beispiel Cloquintocetmexyl.
Zumindest ein Wirkstoff aus den Gruppen a) bis c) liegt in den erfindungsgemäßen Mischungen mikroverkapselt vor.
Die Mikroverkapselung von Pflanzenschutzwirkstoffen im allgemeinen ist gut bekannt, (Arshady, R. (ed.): Microspheres, Microcasules & Liposomes, Volume 1: Preparation and Chemical Applications; The MML Series, Citus Books, London, 1999 (ISBN 0 9532 187 16).
„Mikroverkapselt" oder „Mikrokapsel" bedeutet im Folgenden, ein verkapseltes Partikel welches nicht mehr als 1000 μm, vorzugsweise von 0,0001 bis 20 μm groß ist.
Üblicherweise besteht dieses Partikel aus einer polymeren Hülle und dem davon eingeschlossenen Inhaltsstoff. Üblicherweise ist die polymere Hülle porös.
Geeignete, die Hülle bildende Polymere sind solche, welchen als Monomere bifunktionelle Isocyanate in Kombination mit Di- und/oder Oligoaminen, vorzugsweise α-ω-Alkylidendiaminen, zugrunde liegen, also Polyharnstoffe. Weiterhin sind geeignete die Hülle bildende Polymere Polymethylmethacrylate und Melaminformaldehydharze.
Der wesentliche Bestandteil des eingeschlossenen Inhaltstoffes der Mikrokapseln ist der Wirkstoff ausgewählt aus den Gruppen a) bis c).
Hierbei kann nur ein Wirkstoff, ausgewählt aus a) bis c), oder mehrere Wirkstoffe, ausgewählt aus a) bis c), mikroverkapselt vorliegen.
Für den Fall, dass nur ein Wirkstoff, aus a) bis c) mikroverkapselt vorliegt, ist dies vorzugsweise Metazachlor oder Clomazone, insbesondere Clomazone.
Liegen mehrere Wirkstoffe, ausgewählt aus a) bis c) gemeinsam in einer Mikrokapsel vor, handelt es sich vorzugsweise um zwei, drei oder vier Wirkstoffe ausgewählt aus den Gruppen a) bis c).
Bevorzugte erfindungsgemäße Mischungen sind in den Tabellen 1 , 2 und 3 zusammengestellt.
Darin bedeutet: CS = mikroverkapselt, Non = nicht mikroverkapselt, MTZ = Metazachlor (alle Isomeren oder Isomerenmischungen, vorzugsweise jedoch triklin oder monoklin), DMTA = Dimethenamid (alle Isomeren oder Isomerenmischungen, vorzugsweise jedoch Dimethenamid-P), QUIN = Quinmerac, CLOM = Clomazone, FLU = Fluorchloridone.
Tabelle 1:
MTZ-Non + DMTA-CS
MTZ-CS + DMTA-CS
MTZ-CS + DMTA-Non
MTZ-Non + CLOM-CS MTZ-CS + CLOM-CS
MTZ-CS + CLOM-Non
MTZ-CS + QUIN-Non
DMTA-CS + QUIN-Non
DMTA-Non + CLOM-CS DMTA-CS + CLOM-CS
DMTA-CS + CLOM-CS
DMTA-CS + CLOM-Non
QUIN-Non + CLOM-CS
MTZ-Non + FLU-CS
Tabelle 2:
MTZ-Non + DMTA-CS + QUIN-Non
MTZ-CS + DMTA-Non + QUIN-Non
MTZ-CS + DMTA-CS + QUIN-Non MTZ-Non + DMTA-Non + CLOM-CS
MTZ-Non + DMTA-CS + CLOM-Non
MTZ-Non + DMTA-CS + CLOM-CS
MTZ-CS + DMTA-CS + CLOM-CS
MTZ-CS + DMTA-CS + CLOM-Non MTZ-CS + DMTA-Non + CLOM-CS
MTZ-CS + DMTA-Non + CLOM-Non
MTZ-Non + QUIN-Non + CLOM-CS
MTZ-CS + QUIN-Non + CLOM-Non
MTZ-CS + QUIN-Non + CLOM-CS DMTA-Non + QUIN-Non + CLOM-CS
DMTA-CS + QUIN-Non + CLOM-Non DMTA-CS + QUIN-Non + CLOM-CS
Tabelle 3: MTZ-Non + DMTA-Non + QUIN-Non + CLOM-CS MTZ-Non + DMTA-CS + QUIN-Non + CLOM-Non MTZ-Non + DMTA-CS + QUIN-Non + CLOM-CS MTZ-CS + DMTA-Non + QUIN-Non + CLOM-Non MTZ-CS + DMTA-Non + QUIN-Non + CLOM-CS MTZ-CS + DMTA-CS + QUIN-Non + CLOM-Non MTZ-CS + DMTA-CS + QUIN-Non + CLOM-CS
Zusätzlich zu den genannten Kombinationen der Tabellen 1 bis 3 seien noch die genannt, in welchen mikroverkapseltes Fluorchloridone (FLU-CS) oder nicht- mikroverkapseltes Fluorchloridone (FLU-Non) in der jeweiligen Zeile hinzugefügt wird.
Die durch „CS" gekennzeichneten Wirkstoffe in der jeweiligen Kombination (Mischung pro Zeile) in Tabellen 1 , 2 oder 3 können a) jeder für sich mikroverkapselt sein, b) alle gemeinsam in einer Mikrokapsel vorliegen oder c) eine oder mehrere Wirkstoffsorten für sich und die anderen gemeinsam verkapselt sein. Besonders bevorzugt sind die Kombinationen in welchen nur Clomazone mikroverkapselt vorliegt.
Ganz besonders bevorzugt sind folgende Kombinationen:
Tabelle 4
MTZ-Non + DMTA-CS MTZ-Non + CLOM-CS MTZ-Non + DMTA-CS + QUIN-Non
Das Metazachlor kann in den erfindungsgemäßen Mischungen vollständig in einer nicht-monoklinen, z.B. dertriklinen, Modifikation, teilweise in einer nicht-monoklinen, z.B. dertriklinen, Modifikation und teilweise in der monoklinen Modifikation oder vollständig in der monoklinen Modifikation vorliegen. Vorzugsweise liegt das Metazachlor in der monoklinen Modifikation vor.
Die erfindungsgemäßen Mischungen können wie folgt hergestellt werden:
A) Die bereits mikroverkapselte Komponente, ausgewählt aus a) bis c), wird mit der nicht mikroverkapselten Komponente, bevorzugt als SC-Konzentart, ausgewählt aus a) bis c), gemischt, vorzugsweise zu den Mischungen gemäß Tabellen 1 , 2,
3 oder 4; oder B) die Wirkstoffe a) bis c) werden in beliebiger Auswahl gemeinsam vorgelegt, z.B. dispergiert oder emulgiert, und mikroverkapselt, vorzugsweise zu den entsprechenden Mischungen der Tabellen 1 oder 2.
Weitere gut geeignete Mikroverkapselungsverfahren sind in WO 00/10392 A (FMC Corporation) offenbart, auf die hierin ausdrücklich Bezug genommen wird.
Die erfindungsgemäßen Mischungen können bereits zur Verwendung fertig gemischt vorliegen, oder sie können erst durch Kombination der Einzelkomponenten (z.B. als Tankmix) gebildet werden. Die erfindungsgemäßen Mischungen umfassen also alle genannten Kombinationen der Komponenten a) und b) und gegebenenfalls c), egal wann, wo und wie diese vorliegen oder entstehen.
Die erfindungsgemäßen Mischungen, vorzugsweise die in den Tabellen 1 , 2 oder 3 genannten Mischungen, insbesondere die in Tabelle 4 genannten Mischungen, können Bestandteil von Formulierungen sein. Pflanzenschutz-Formulierungen sind dem Fachmann bekannt. Sie enthalten üblicherweise neben den Wirkstoffen Zusatzstoffe B). Die Zusatzstoffe sind dem Fachmann bekannt.
Bevorzugte Zusatzstoffe B) sind
a) anionische Tenside in Konzentrationen von 1 - 300 g/l-Formulierung, vorzugsweie 5 - 70 g/l-Formυlierung. Geeignete ionische Tenside sind beispielsweise Alkylarylsulfonate, Phenylsulfonate, Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Alkylethersulfate, Alkylarylethersulfate, Alkylpolyglykoletherphosphate, Polyarylphenyletherphosphate, Alkylsulfosuccinate, Olefinsulfonate, Paraffinsulfonate, Petroleumsulfonate, Tauride, Sarkoside, Fettsäuren, Alkylnaphthalinsulfonsäuren, Naphthalinsulfonsäuren, Ligninsulfonsäuren, Kondensationsprodukte sulfonierter Naphthaline mit Formaldehyd oder mit Formaldehyd und Phenol und gegebenfalls Harnstoff, Lignin-Sulfit-Ablauge, einschließlich ihrer Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- und Amin-Salze, Alkylphosphate, quartäre Ammoniumverbindungen, Alkylphosphate, Aminoxide, Betaine und deren Gemische. Bevorzugt sind Kondensationsprodukte sulfonierter Naphthaline oder Phenole mit Formaldehyd und gegebenfalls Harnstoff, die als wasserlösliche Salze vorliegen.
Bevorzugte Kondensationsprodukte und ihre Konzentrationen sind 1-10 Gew.-%, bevorzugt 2-8 Gew.-%, besonders bevorzugt 3-6 Gew.-% eines anionischen oligomeren bzw. polymeren Dispergiermittels der Formel la und/oder Ib
aber besonders bevorzugt der Formel Ib,
Ib wird beschrieben als ein Kondensationsprodukt aus Phenol-sulfonsäure und
Natronlauge mit Formaldehyd und Harnstoff, mit der Bedeutungen der Parameter bei
Formel la und Ib wie folgt: n = 100-1010
M+, ein Kation der Alkali- und Erdalkalireihe, wie Natrium, Kalium, Caicium, Magnesium oder Kupfer, n bei R2 bedeutend 0-3, bevorzugt 1-2, mit der Bedeutung für R2, C C8-n-Alkyl, C3-C8-i-Alkyl, oder C4-C8-tert.-Alkyl, wie
Methyl, Ethyl oder Butyl, i-Butyl, tert.-Butyl.
b) ein nichtionisches Tensid mit einer Konzentration von 1 - 300 g/l-Formulierung vorzugsweise 5 - 70 g/l-Formulierung.
Geeignete nichtionische Tenside sind beispielsweise Alkylphenolalkoxylate, Alkoholalkoxylate, Fettaminalkoxylate, Polyoxyethylenglycerolfettsäureester, Rizinusölalkoxylate, Fettsäurealkoxylate, Fettsäureamidalkoxylate, Fettsäurepolydiethanolamide, Lanolinethoxylate, Fettsäurepolyglykolester,
Isotridecylalkohol, Fettsäureamide, Methylcellulose, Fettsäureester, Silicon-Öle, Alkylpolyglykoside, Glycerolfettsäureester, Polyethylenglykol, Polypropylenglykol, Polyethylenglykolpolypropylenglykol-Block-copolymere, Polyethylenglykolalkylether, Polypropylenglykolalkylether, Polyethylenglykolpolypropylenglykolether-Blockcopolymere und deren Gemische, Polyacrylate, Acrylsäurepfropfcopolymere.
Bevorzugt sind Polyethylenglykol, Polyproylenglykol, Polyethylen- glykolpolypropylenglykol-Blockcopolymere, Polyethylenglykolalkylether, Polypropylenglykolalkylether, Polyethylenglykolpolyproylenglykolether- Blockcopolymere und deren Gemische.
Ferner kommen als Polymere in Betracht: - Di-Tri- und Multi-Blockpolymere vom Typ (AB)x-, ABA und BAB, z.B. Polyethylenoxid-block-polypropylenoxid, auch Polystyrol-block- polyethylenoxid oder auch AB-Kammpolymere, z.B. Polymeth/acrylat-comb- polyethylenoxid.
Gut geeignet sind auch Gemische aus a) und b).
Bevorzugte Gemische von ionischen und nichtionischen Tensiden sind Kondensationsprodukte sulfonierter Phenole mit Harnstoff und Formaldehyd sowie Polyethylenglykolpolypropylenglykolether-Blockcopolymere.
c) Weitere Hilfsmittel
Geeignete thioxotrope Additive c) sind Verbindungen, die der Formulierung ein pseudoplastisches Fließverhalten verleihen, d. h. hohe Viskosität im Ruhezustand und niedrige Viskosität im bewegten Zustand. Geeignete Verbindungen sind beispielsweise Polysaccharide wie Xanthan Gum, Kelzan der Fa. Kelco oder Rhodopol 23 (Rhone Poulenc). Das thioxotrope Additiv c) wird im allgemeinen in der wäßrigen Formulierung in einer Konzentration von 0,01 bis 5 Gew.-%, bevorzugt von 0,05 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf die gesamte wäßrige Formulierung, eingesetzt.
Als sogenannte Verdickungsmittel können die Formulierungen des weiteren mineralische Bestandteile wie z.B. Bentonite, Talicite oder Hektorite enthalten, wodurch sich allgemein die physikalischen Eigenschaften der Formulierungen
hinsichtlich geringerer Serumbildung oder geringerer Sedimentation verbessern. Ferner können sie auch meist in Folge von Viskositätserhöhungen chemische Prozesse in der Formulierungen bei der Lagerung unterdrücken, was zu verbesserter Wirkstoff-Stabilität führen kann. Als organische Verdickungsmittel kommen ferner z. B. Rizinusöl-Derivate in Betracht.
Als Antischaummittel kommen beispielsweise Silikonemulsionen, langkettige Alkohole, Fettsäuren, fluororganische Verbindungen und deren Gemische in Betracht.
Bakterizide können zur Stabilisierung der wäßrigen Fungizid-Formulierung zugesetzt werden. Geeignete Bakterizide sind beispielsweise Proxel (Fa. ICI) Nipacide BIT 20 (Fa. Thor Chemie), Kathon MK, Acticide (Rhom & Haas). Besonders geeignet sind häufig Mischungen der Tenside.
Ferner kommen in Betracht
d) Copolymere gemäß o. g. DE 44 36293 A und/oder vorteilhaft, Elektrolyte, wie Metall- oder Ammoniumsalze (z.B. Chloride, Sulfate, Nitrate, Phosphate) oder Harnstoff als Zusatzstoffkomponente.
Die genannten Hilfsmittel B) können vor oder nach der Vermahlung der SC- Vorkonzentrate dem Formulieransatz zugegeben werden.
Die erfindungsgemäßen Formulierungen enthalten in der Regel Gemische, ausgewählt aus den Komponenten a) bis d).
Ein gut geeignetes Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formulierungen ist in den Beispielen erläutert.
Die erfindungsgemäßen Formulierungen enthalten vorzugsweise in der Regel 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 30 Gew.-% Metazachlor in Form eines wässrigen Suspensionskonzentrates, mikroverkapselt oder vorzugsweise nicht mikroverkapselt, 1 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 15 Gew.-% mindestens eines weiteren Wirkstoffs aus b) bis c), vorzugsweise mikroverkapselt, insbesondere mikroverkapseltes
Clomazone oder Dimethenamid, 10 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 60 Gew.-% Wasser sowie 2 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-% oberflächenaktive Hilfsmittel.
Die erfindungsgemäßen Formulierungen können noch 5 bis 40 Gew.-% organischer Flüssigkeiten, vorzugsweise Alkohole, Ester, aliphatische, aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten. Gut geeignete derartige Flüssigkeiten sind Paraffinöle, CrC10- alkyliertes Benzol und/oder Naphthalin sowie technische oder naturstoffbasierte Öle, Ester, Di- oder Triglyceride.
Im allgemeinen kommen diese organischen Flüssigkeiten bei der Mikroverkapselung des Wirkstoffs zur Anwendung.
Die spritzfähigen Brühen enthalten normalerweise 0,0001 bis 10 Gew.%, vorzugsweise 0,001 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0,01 bis 0,5 Gew,-% Wirkstoff, bezogen auf den einzelnen reinen Wirkstoff a) bis c). In der Regel enthalten die spritzfähigen Brühen 0,001 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 5 Gew.-% und insbesondere 0,25 bis 2 Gew.-% der erfindungsgemäßen Mischung.
Die erfindungsgemäßen Formulierungen können in getrennter Form vorliegen, so dass sie, z.B. zur Herstellung einer Tankmischung (Tankmix) noch miteinander gemischt werden müssen, oder sie können komplett gemischt in einer Fertigformulierung bereit zur Verwendung vorliegen. Die einzelnen Komponenten der erfindungsgemäßen Formulierung können separat verpackt, die erfindungsgemäße Formulierung kann aber auch in einer Verpackung gebrauchsfertig vorliegen.
Zur Verwendung als Pflanzenschutzmittel werden die erfindungsgemäßen Mischungen - vorzugsweise die erfindungsgemäßen Formulierungen - durch Kombination/Mischen der Komponenten oder bereits als Fertigmischung oder Fertigformulierung vorliegend, üblicherweise mit Wasser verdünnt (Tankmix, Spritzbrühe) und dann auf bekannte Art und Weise, vorzugsweise durch Versprühen, vorzugsweise zur Bekämpfung unerwünschten Pflanzenwuches ausgebracht.
Die Arbeitstechniken und erforderlichen Geräte sind dem Fachmann bekannt.
Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Mischungen und der erfindungsgemäßen Formulierungen ist, dass diese chemisch und physikalisch lagerstabil sind und praktisch nicht die Düsen des Spritzwerkzeuges verstopfen und sich bei der Zubereitung der Spritzbrühe, z.B. eines Tankmix, gut abmessen (kein sedimentienter Wirkstoff) und dosieren lassen.
Die erfindungsgemäßen Mischungen und erfindungsgemäßen Formulierungen werden im allgemeinen zur Bekämpfung unerwünschten Pflanzenwuchses in den üblichen Kulturpflanzen üblicherweise im Vorauflauf- oder Nachauflaufverfahren eingesetzt.
Neben natürlichem Raps, als ausgewählte bevorzugte Kulturpflanze, können die erfindungs-gemäßen Mischungen oder Formulierungen auch für Kulturpflanzen eingesetzt werden, die z. B. durch gentechnische oder züchterische Maßnahme gegenüber den erfindungsgemäßen Mischungen oder Formulierungen tolerant sind, d. h. eine ausreichende Selektivität im Vor- und/oder Nachauflaufverfahren aufweisen.
In Betracht kommen beispielsweise, besonders in Bezug auf tolerante Kulturen, folgende Kulturen:
Allium cepa, Ananas comosus, Arachis hypogaea, Asparagus officinalis, Beta vulgaris spp. altissima, Beta vulgaris spp. rapa, Brassica napus var. napus, Brassica napus var. napobrassica, Brassica rapa var. silvestris, Cemellia sinensis, Carthamus tinctorius, Carya illinoinensis, Citrus limon, Citrus sinensis, Coffea arabica (Coffea canephora, Coffea liberica), Cucumis sativus, Cynodon dactylon, Daucus carota, Elaeis guineensis, Fragaria vesca, Helianthus annuus, Hevea brasiliensis, Hordeum vulgäre, Humulus lupulus, Ipomoea batatas, Juglans regia, Lens culinaris, Linum usitatissimum, Lycopersicon lycopersicum, Malus spp., Manihot esculenta, Medicago sativa, Musa spp., Nicotiana tabacum (N. rustica), Olea europaea, Phaseolus lunatus, Phaseolus vulgaris, Picea abies, Pinus spp., Pisum sativum, Prunus avium, Prunus persica, Pyrus communis, Ribes sylestre, Ricinus communis, Saccharum officinarum, Seeale cereale, Solanum tuberosum, Sorghum bicolor (s. vulgäre), Theobroma cacao, Trifolium pratense, Triticum du m, Vicia faba, Vitis vinifera.
Unerwünschte Pflanzen sind beispielsweise: Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli), Brachiaria plantaginea, Ischaemum rugosum, Leptochloa dubia, Zurückgekrümmter Fuchsschwanz (Amaranthus retroflexus), Weißer Gänsefuß (Chenopodium album), Klebkraut (Galium aparine), Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum), Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides), Wind-Hafer (Avena fatua), Wehrlose Trespe (Bromus inermis), Einjähriges Rispengras (Poa annua), Borstenhirse (Setaria faberii), (Ausfall-)Weizen (Triticum aestivum), (Ausfall-)Mais (Zea mays).
Die Applikation der erfindungsgemäßen Mischungen oder Formulierungen kann im Vorauflauf- oder im Nachauflaufverfahren erfolgen. Sind die Wirkstoffe für gewisse Kulturpflanzen weniger verträglich, so können Ausbringungstechniken angewandt werden, bei welchen die erfindungsgemäßen Mischungen oder Formulierungen mit Hilfe der Spritzgeräte so gespritzt werden, daß die Blätter der empfindlichen Kulturpflanzen nach Möglichkeit nicht getroffen werden, während die Wirkstoffe auf die Blätter darunter wachsender unerwünschter Pflanzen oder die unbedeckte Bodenfläche gelangen (post-directed, lay-by).
Außerdem kann es von Nutzen sein, die erfindungsgemäßen Mischungen oder Formulierungen allein oder gemeinsam mit weiteren Pflanzenschutzmitteln auszubringen, beispielsweise mit Mitteln zur Bekämpfung von Schädlingen oder phytopathogenen Pilzen bzw. Bakterien. Interessant ist ferner das Zumischen von Mineralsalzlösungen, welche zur Behebung von Ernährungs- und Spurenelementmängeln eingesetzt werden. Es können, wie o. g. auch nicht-phytotoxische Öle und Ölkonzentrate zugesetzt werden.
Die Aufwandmengen an dem herbiziden Wirkstoff betragen, je nach Bekämpfungsziel, Jahreszeit, Zielpflanzen und Wachstumsstadium in der Regel 50 bis 1500 g/ha, vorzugsweise 200 bis 1200 g/ha Wirkstoff.
Beispiele
Herstellung einer erfindungsgemäßen Mischung
Die Herstellung einer erfindungsgemäßen Formulierung kann nach an sich bekannten Methoden durch Abmischen der jeweiligen Komponenten, ggf. unter Erwärmen, durch Dispergieren und/oder Vermählen erfolgen.
Zum Beispiel wird zunächst ein Suspensionskonzentrat von Metazachlor hergestellt, indem dieser Wirkstoff mit Hilfsmittel vermählen wird.
In einem separaten Schritt wird desweiteren der flüssige Wirkstoff mikroverkapselt und anschließend werden beide Vorkonzentrate abgemischt.
Die nachfolgenden Ausführungen erläutern dies im Detail an ausgewählten Beispielen.
Allgemeine Herstellung von Metazachlor-SC-Formulierungen bzw. SC-Λ/orkonzen- traten, insbesondere von Metazachlor-Vorkonzentraten
Allgemeine Versuchsbeschreibung 1
In an sich bekannter Weise wird Metazachlor und ggf. ein weiterer Co-Wirkstoff, wie z. B. Quinmerac, mit Netz- und Dispergiermitteln vorzugsweise in Kugelmühlen oder Rührwerkskugelmühlen allgemein bei ca. 0 - 30 °C mit Mahlkörpern, beispielsweise Glasmahlkörpern oder anderen mineralischen oder metallischen Mahlkörpern in einer Größe von 0,1 - 30 mm, vorzugsweise 0,6 - 2 mm zerkleinert, bis die mittlere Partikelgröße deutlich kleiner als 10 μm und zum
Beispiel im Bereich von 1 bis 10 μm liegt. Die Wirkstoffkonzentration beträgt ca. 10- 60 Gew.-%, allgemein 30-60 Gew.-%.
Die Mahlungen erfolgen z. B. in einer Dynomühle der Fa. Bachofen mit einer Ansatzgröße von 0,5 bis zu einem Liter in sogenannter Passagenfahrweise. Nach in der Regel 5 Passagen (Durchpumpen des Slurries durch die Mühle mit Hilfe einer Schlauchpumpe) werden dabei nach mikroskopischer Auswertung mittlere Teilchengrößen von 1-10 μm erreicht.
Bevorzugt erfolgt die Herstellung von SC-Vorkonzentraten, z.B. mittels einer 0,5 I-
Labor-Dynomühle unter Verwendung von 1 mm Glasperlen 5 Mahl-Passagen bei einer Vorkühlung von 15 °C mit Produktaustritt von max. 25°C ( Schlauchpumpe mit 5 l/h) bis zu einer Partikelgröße von ca. 80 % < 2 μm.
Anschließend erfolgt die Abmischung mit einem Mikrokapsel-Konzentrat und weiteren Hilsmitteln. Es können herbizide Handelsprodukte auf Basis von Mikrokapselkonzentraten eingesetzt werden.
Zuletzt wird typischerweise noch ein Antischaummittel, z. B. Silicon SRE -jeweils mit ca.1 ,0 g/l - eingerührt, die Versuchsmuster gelagert und die Formulierungen nach Lagerung zwischen 0 und 50 CC chemisch und physikalisch analysiert.
Bestimmungsmethoden
Die Bestimmung der Homogenität einer Formulierung wurde bestimmt nach der Richtlinie CIPAC MT 180, Methode Nr. CF/P 052.14 (CIPAC Handbook, Volume H, Seiten 310 bis 313). Es handelt sich um eine standardisierte visuelle Beurteilung von Inhomogenitäten am Boden und im oberen Bereich einer wässrigen Disperion in einer sich nach unten verjüngenden Röhre bei Raumtemperatur.
Die Bestimmung der Viskosität einer Formulierung wurde bestimmt nach der Richtlinie OECD Test Guideline 114, Methode Nr. CF/CP 027.13 (OECD Guidelines for Testing of Chemicals, # 114 "Viscosity of Liquids"). Es handelt sich um die Bestimmung der Scherkräfte in einem Kegel-Platte-Viskosimeter bei 20°C.
Versuchsbeispiele
Beispiel 1 (erfindungsgemäß)
Mischung aus Metazachlor (ad. 200 g/l Wirkstoff als SC-Anteil) und Fluorchloridone (ad 100 g/l Wirkstoff als CS-Anteil / capsule Suspension)
400 g eines in der DE 4436293 A1 genannten 50 %igem Metazachlor-SC- Vorkonzentrats (ad 200 g/l Metazachlor), das gemäß o. g. allgemeiner Versuchsbeschreibung hergestellt wurde, wurden mit 177 g Wasser verdünnt und 15 g Sokalan CP 9 sowie 30 g Reaxx 85 A (Ligninsulfonat, Fa. Westvaco) darin unter Rühren gelöst.
Die erhaltene Suspension wurde unter starkem Rühren mit 400 g des Handelsprodukts RACER ME (mit 250 g/l Fluorchloridone, mikroverkapselt) versetzt. Nach 30 min. Rühren erhielt man die fertige Formulierung mit o. g. Wirkstoffanteilen.
Auswertung des Versuchs:
Für den o. g. Versuchsansatz war bei ausreichender Lagerstabilität die Viskosität, Homogenität und Dispersionsverhalten einwandfrei.
Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
Herstellung einer Suspoemulsion aus Metazachlor und Clomazone, jeweils nicht mikroverkapselt
750 ml Metazachlor-Vorkonzentrat gemäß Beispiel 1 , wurden bei Raumtemperatur mit einer Mischung aus 41 g Clomazone (90,8% technischer Wirkstoff) und 74 g Paraffinöl C14-17 versetzt und die Mischung mit Wasser auf 1 I Gesamtmenge aufgefüllt.
Anschließend wurde durch 5-minütiges Rühren bei 2000 RMP mit einem handelsüblichen KPG-Laborrührer eine Suspoemulsion hergestellt.
Die Bestimmung der Partikelgrößenverteilung lieferte einen Sofort-Wert von 53,4% < 2 μm und demnach eine stabile homogene Suspoemulsion.
Die Mischung wurde anschließend bei 20, 30, 40 und 50°C gelagert.
Nach 4 Wochen war die Partikelgrößenverteilung bei 20°C noch 34% < 2 μm und bei 40°C nur noch 11 ,4% < 2mikrometer.
Nach 3 Monaten wurde ein sehr starker Anstieg der Viskosität > 500 mpa.s bemerkt. Nach 6 Monaten wurde der Versuch abgebrochen, da sich ein inhomogener Kristallbrei gebildet hatte. Die mikroskopische Untersuchung belegte die extreme Ostwald-Reifung von Metazachlor.
Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
Herstellung einer Suspoemulsion aus Metazachlor und Clomazone, zusätzlich enthaltend ein stabilierendes Copolymer gemäß Versuch 2 aus DE 44 36 293 A 1 (Sokalan CP9)
750 ml [Metazachlor-Vorkonzentrat gemäß Versuch 1, wurden bei Raumtemperatur mit einer Mischung aus 42 g Clomazone (90,8% technischer Wirkstoff), 15 g Wettol D1 und 10,0 g Sokalan CP9 abgemischt, mit dest. Wasser auf 1 I Volumen aufgefüllt und analog zu Beispiel 2 durch Rühren suspoemulgiert.
Die Bestimmung der Partikelgrößenverteilung lieferte gegenüber Versuch 2 einen deutlich besseren Sofort-Wert von 69,7% < 2 μm und demnach eine stabile homogene
Suspoemulsion.
Die Mischung wurde anschließend bei 20, 30, 40 und 50°C gelagert.
Nach 4 Wochen war die Partikelgrößenverteilung bei 20°C noch 39,7% < 2 μm.
Die Mischung war durch Schütteln noch gut homogenisier- und ausbringbar.
Allerdings zeigte sich nach 3-monatiger Lagerung ein nicht mehr aufschüttelbarer
Bodensatz. Das extreme Kristallwachstum von Metazachlor wurde durch mikroskopische Analyse bestätigt.
Beispiel 4 (erfindungsgemäß)
Mischung aus einem Metatachlor SC und einer Dispersion aus einem Clomazone- Mikrokapselkonzentrat (Herstellvariante für 1 I erfindungsgemäßes Fertigprodukt)
Zu 389 g Wasser wurden 2 g des Verdickers Xanthan Gum (Handelsware der Fa. Jungbunzlauer (Deutschland)) eingerührt und gelöst. Danach wurden 500 ml Metazachlor-Konzentrat mit 500 g/l MTZ gemäß o. g. Versuche sowie 89 ml Centium 36 CS® (Clomazone-Mikrokapsel-Konzentrat mit 360g/l Clomazone, Handelsware der Fa. FMC) und 1 ,0 g des Bioeids Acticide MBS (Handelsware der Fa. Thor Chemie) zugesetzt und die Mischung unter Rühren homogenisiert.
Bewertung der physikalischen Eigenschaften:
Nach 4 Wochen Lagerung waren die bei 20, 30 und 40°C gelagerten Proben homogen und bei nur leicht erhöhter Viskosität einwandfrei, weiteres siehe die folgende tabellarische Zusammenstellung.
DZ 50 Viskosität Aussehen des SC's eta (w) eta (s) (Serum)
Beispiel Versuch 4 [μm] [mPas] [mPas] sofort 1,5 34 101 kein Serum/homogen 4 Wochen 20°C 1,6 37 98 kein Serum/homogen 4 Wochen 30°C 2,9 38 94 kein Serum/homogen 4 Wochen 40°C 7,2 61 126 kein Serum/homogen
DZ 50 = 50% der Teilchen in diesem μm-Bereich.