Beschreibung
MOBILES TELEKOMMUNIKATIONSGERÄT MIT KAMERA UND ARRETIERUNGSVORRICHTUNG 1) Einleitung
Moderne mobile Endgerate der Kommunikations- und Datentechnik (Mobiltelefone, Handhelds, PDA's, Pocket-PC's, Organizer) sollen eine ästhetisch ansprechende Form besitzen, möglichst klein, leicht und kompakt gebaut sein, gleichzeitig aber auch ausreichend große und damit gut zu bedienende Eingabeelemente sowie einen großflächigen, hochauflosenden Bildschirm besitzen. Diese sich zum Teil widersprechenden Anforderungen stellen den Entwickler mobiler Endgeräte vor erhebliche konstruk- tive Probleme .
Die stetige Verkleinerung der Endgerate hat inzwischen ein Stadium erreicht, wo beispielsweise der Einbau eines größeren Bildschirms die für die Tastatur und die sonstigen Eingabe- elemente verbleibende Gehauseoberflache in einer die Bedien- barkeit und Handhabung beeinträchtigenden oder zumindest erschwerenden Weise verringert. Diese Problematik verschärft sich zudem noch erheblich, wenn weitere Komponenten, insbesondere eine mit einer hochwertigen und damit vergleichsweise voluminösen Abbildungsoptik ausgestattete Digitalkamera (Auflosung > 2 Megapixel, Autofokus, variable Vergrößerung, Blitzlicht) in das mobile Endgerät integriert werden sollen.
Gefragt sind somit konstruktive Losungen, welche den Entwick- lern eine hinsichtlich der ästhetischen Wirkung und der Benutzerfreundlichkeit optimale Anordnung und Verteilung der verschiedenen Elemente und Komponenten (Bildschirm, Tastatur, Lautsprecher, Kameramodul usw.) auf oder innerhalb eines vergleichsweise flachen Gehäuses gestatten.
2) Stand der Technik
Dem Käufer eines Mobiltelefons stehen heute bereits eine Vielzahl von Endgeräten zur Auswahl, mit denen er Fotos oder Videosequenzen aufnehmen, als Bilddatei abspeichern und diese in Form einer Multimedianachricht an Dritte drahtlos versenden kann . Die in bekannten Mobiltelefonen angewandten Methoden der Zusammenführung einer Digitalkamera mit einem der Telekommunikation dienenden, mobilen Endgerät genügen den be- reits erwähnten Anforderungen hinsichtlich Funktionalität, leichter Bedienbarkeit und Ästhetik allerdings nicht oder nur unzureichend.
Es wurde u.a. vorgeschlagen, - die Kamera als separates Modul zu fertigen und nur bei Bedarf mittels einer Steckverbindung am Gehäuse des Mobiltelefons lösbar und gegebenenfalls um eine Achse drehbar zu befestigen (siehe beispielsweise GB 2 379 828) , feststehende Kameras in die vordere und/oder hintere Ge- häuseschale einzubauen, die Kamera in eine oberhalb des Bildschirms liegenden Ausnehmung des Gehäuses formschlüssig einzupassen und dort um zumindest eine Achse drehbar zu lagern (siehe beispielsweise GB 2 373 668) oder - das Gehäuse des Mobiltelefons zweiteilig auszuführen (klappbares Mobiltelefon; „Clam-shell design") und die Digitalkamera in das die beiden Gehäuseteile verbindende Drehgelenk zu integrieren, wobei die optische Achse der Kamera entweder senkrecht zur Achse des Drehgelenks oder parallel dazu orientiert sein kann (siehe beispielsweise EP 1 267 576 und Panasonic P 2102 V) .
3) Ziel und Vorteile der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines mobilen Telekommunikationsgeräts, insbesondere eines Mobiltelefons, dessen
Bildaufnahmeeinrichtung sich in einfacher Weise auf ein abzubildendes Objekt ausrichten läßt. Gleichzeitig soll es dem Benutzer möglich sein, den durch die Abbildungsoptik erfass- ten Bildausschnitt, unabhängig vom jeweils gewählten Motiv (Selbstportrait, Landschaftsaufnähme usw.) mit Hilfe des als großformatigen Sucher dienenden Bildschirms zu kontrollieren. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein mobiles Telekommunikationsgerät mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteil- hafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung.
Das vorgeschlagene modulare Aufbau ermöglicht die Herstellung vergleichsweise kompakter, ergonomisch vorteilhafter und zugleich einfach zu bedienender Mobiltelefone mit integrier- ter Digitalkamera. Da die Kamera quer in einem der beiden Gehäuseteile angeordnet ist, lassen sich auch hochauflösende Optiken, Optiken mit variabler Brennweite oder zusätzliche Linsengruppen (Makrofunktion) als bilderzeugende Elemente bei annähernd gleichbleibender Dicke des Gehäuses verwenden. Als Kamerasucher dient der ohnehin vorhandene Bildschirm des Mobiltelefons, der den von der Kameraoptik erfaßten Bildausschnitt in voller Größe zeigt. Für die Ausrichtung der Kamera auf ein abzubildendes Objekt oder den Benutzer (Selbstportrait) benötigt man lediglich ein einziges, mechanisch einfach aufgebautes und damit auch kostengünstig herzustellendes Drehgelenk.
4) Zeichnungen
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 ein modular aufgebautes Mobiltelefon mit integrierter Digitalkamera in perspektivischer Darstellung (Drehwinkel > 0°)
Figur 2 das Mobiltelefon gemäß Fig. 1 mit ausgerichteten Modulen (Drehwinkel α = 0°)
Figur 3 den Inneren Aufbau der beiden Module des Mobiltele- fons in Seitenansicht;
Figur 4 den Inneren Aufbau der beiden Module des Mobiltelefons in Draufsicht.
5) Beschreibung der Ausführungsbeispiele
Das in den Figuren 1 und 2 perspektivisch dargestellte Mobil- telefon 1 mit integrierter Digitalkamera 8 besteht aus einem im Folgenden als Tastaturmodul 2 bezeichneten unteren Gehauseteil und einem oberen Gehäuseteil 3 ("Display Modul") , welcher alle der Funkkommunikation dienenden Komponenten (Antenne, Sende-, Empfangs- und Steuerelektronik usw.), einen groß- flachigen (Färb-) Bildschirm 4, einen Lautsprecher 5 sowie mehrere Bedien- und Eingabeelemente oder Tasten 6 aufweist. Da die Module 2, 3 über ein Drehgelenk oder eine Drehkupplung (Bezugszeichen 15 in den Figuren 3 und 4) miteinander verbunden sind, lassen sie sich winkelversetzt relativ zueinander positionieren. Die Drehung kann hierbei kontinuierlich oder in diskreten Schritten sowohl im als auch entgegen dem Uhrzeigersinn erfolgen, wobei die Drehachse 7 mit der Symmetriebzw. Langsachse des Mobiltelefons 1 zusammenfallt. Eine vorzugsweise in das Drehgelenk oder die Drehkupplung integrierte und beispielsweise durch Ausüben einer Kraft in Richtung der Drehachse aktivierbare Rast- oder Sperrvorrichtung erlaubt die Fixierung der beiden Module 2, 3 in bevorzugten Winkelstellungen von beispielsweise α=±90° oder α=±180°.
Die Eintrittsblende der quer in das Tastaturmodul 2 eingebauten Digitalkamera 8 befindet sich im gezeigte Ausfuhrungsbeispiel am oberen Ende der schmalen rechten Gehauseseite. Mit
dieser Kamera 8 lassen sich sowohl statische Bilder (Landschaftsaufnahmen, Selbstporträt usw.) als auch Videosequenzen aufnehmen. Den von der Kameraoptik momentan erfassten Bildausschnitt kontrolliert der Benutzer hierbei in bequemer Weise mit Hilfe dem als großflächigen Sucher dienenden LCD- Bildschirm 4. Der Auslöser der Kamera 8 ist aus ergonomischen Gründen auf der hinteren, nicht sichtbaren Seitenfläche des Displaymoduls 3, gegebenenfalls zusammen mit weiteren Bedienelementen- und -tasten (Zoom- unktion) angeordnet.
Bei schlechten Lichtverhältnissen kann der Benutzer ein Blitzlicht aktivieren, dessen Austrittsfenster auf der rechten Gehäuseseite des Tastaturmoduls 2 unmittelbar unterhalb der Eintrittsblende der Digitalkamera 8 platziert wurde. Falls die Digitalkamera 8 auch über die Funktion "Autofokus" verfügt, lässt sich der erforderliche Entfernungsmesser ebenfalls auf dieser Seitenfläche, beispielsweise zwischen der Eintrittsblende der Kameraoptik und dem Blitzlicht 9 anordnen.
Außer der bekannten 12er-Tastatur trägt das Modul 2 gegebenenfalls weitere, der Bedienung und Steuerung des Mobiltelefons 1 und/oder der Digitalkamera 8 dienende Eingabe- und Anzeigelemente. Zu nennen sind hier insbesondere Schalter und Tasten für die Einstellung und Aktivierung der verschiedenen Kamerafunktionen (Blitzlicht, Autofokus, Selbstauslöser) sowie Leuchtdioden zur Statusanzeige (beispielsweise Autofokus eingeschaltet, Ladezustand des Blitzlichtes usw.) . Je nach Größe und Kompaktheit der Kameraoptik und der gewünschten Ausstattung (Blitzlicht, Autofokus, Entfernungsmesser) , das heißt abhängig vom verfügbaren Volumen, lassen sich auch die folgenden Komponenten zusätzlich in das Tastaturmodul 2 integrieren:
- MikroController zur Steuerung sowie zur Verarbeitung/Aufbereitung der von der Digitalkamera 8 erzeugten Bild- und/oder Videobilder;
Zweites Mikrofon für Videoaufnahmen mit Ton (das bereits vorhandene, beispielsweise ebenfalls am unteren Ende des Moduls 2 angeordnete Mikrofon des Mobiltelefons lässt sich selbstverständlich ebenfalls für diese Zwecke verwenden) ; - Hebel zum Positionieren der Makroaufnahmen ermöglichenden Linse oder Linsengruppe; Speicherkarte zum Abspeichern von Fotos und/oder Videosequenzen;
- USB- oder IR-Schnittstelle zu PC, Drucker oder anderen Ge- raten; optischer Sucher;
- SIM-Karte;
- Akkumulator als Energiequelle für sämtliche oder auch nur einzelne Komponenten des Mobiltelefons .
Die in einer Vertiefung oder Schiene der rechten Seitenfläche des Displaymoduls 3 geführte und parallel zu dieser Seitenfläche verschiebbare Blende 11 bedeckt, in ihre Endposition gebracht, sowohl die Kameraoptik als auch das Fenster des Blitzlichts 9 und schützt diese so vor äußeren Einflüssen
(siehe Figur 2) . Gleichzeitig wirkt die Blende 11 in dieser Position auch als mechanische Arretiervorrichtung, welche das Verdrehen der beiden Module 2, 3 gegeneinander verhindert. Die Figuren 3 und 4 zeigen die Lage der Digitalkamera 8, des Blitzlichts 10 sowie des der Bilddatenerfassung, -Verarbeitung und -zwischenspeicherung dienenden Kameraprozessors 12 in Seitenansicht und Draufsicht. Da die Kamera 8 quer in das Gehäuse des Tastaturmoduls 2 eingebaut ist, lassen sich auch vergleichsweise komplexe Linsensysteme, insbesondere solche mit variabler Brennweite (Zoom) als Abbildungsoptiken einsetzen. Eine hochauflösende CCD 13 erzeugt ein digitales Bildsignal, das der Kameraprozessor 12 ausliest und weiter verarbeitet. Der Datenaustausch zwischen den in den beiden Modulen 2, 3 vorhandenen Elektronikkomponenten erfolgt über Signalleitungen 14, welche über das Drehgelenk bzw. über die Drehkupplung 15 geführt sind.