Bondvorrichtung und Bondverfahren
Beschreibung
Die Erfindung betrifft allgemein Bondvorrichtungen und Bondverfahren nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 28.
Der fortschreitenden Miniaturisierung in unterschiedlichsten Technologiebereichen folgen immer höhere Anforderungen an Ge- nauigkeit und Geschwindigkeit in der Montage von immer komplexeren und kleineren Teilkomponenten. Der industrielle Einsatz von Miniaturgetrieben und Mikrosensorik wird in naher Zukunft weitere neue Märkte erschließen. Bereits jetzt ist der Boom einer weltweiten optischen Nachrichtentechnik, insbesondere Glasfaservernetzung, angebrochen. Der Ausbau einer solchen Infrastruktur wird weltweit in großen Schritten vorangetrieben. Eine High-Speed-Datenübertragung, wie beispielsweise im Internet oder für Video-On-Demand, ist nur durch eine optische Übertragung möglich, für die Sender- und Empfängermodule benö- tigt werden, deren Bauteile für die Umwandlung zwischen elektrischen und optischen Signalen sorgen und die bis auf 1/1000 mm genau montiert werden müssen.
Bondvorrichtungen, oder auch Bonder genannt, werden bei der Produktion von Elektrik-, Elektronik- und/oder Optikbaueinheiten, aber inzwischen auch bei der Herstellung von anderen homogenen oder gemischten Baueinheiten mit akustischen und/oder mechanischen Komponenten eingesetzt. Bondvorrichtungen zum Verbinden oder Montieren von Chips mit bzw. auf Substraten, wie beispielsweise Platinen, werden Die-Bonder genannt. Solche
Chips oder andere der vorgenannten Komponenten werden durch Kleben oder Löten auf den Substraten, wie z.B. Leiterplatten befestigt, und zwar insbesondere so, dass ihre Funktion alleine durch die Befestigung sichergestellt ist, oder so, dass funktionale Verbindungen hergestellt werden, die gleichzeitig zur Befestigung insgesamt dienen.
Chips oder andere zu bondende Komponenten werden in Transportverpackungen bereitgestellt und durch einen Greifer oder der- gleichen daraus entnommen und zu einem Substrat oder Trägermedium gebracht. Das Trägermedium wird ebenfalls in einer Transportverpackung bereitgestellt und wie die Chips in eine Montageposition gebracht. Das Positionieren von Chip relativ zum Substrat erfolgt häufig mit Hilfe von Bildverarbeitungssy- stemen, die mit optischen Kameras arbeiten.
Solche Bondvorrichtungen und ihre Betriebsverfahren, also Bondverfahren, sind beispielsweise aus den DE 691 13 086 T2 , DE 692 11 668 T2 , DE 195 10 230 C2 , DE 195 15 684 Al, DE 197 48 442 Al, EP 0 913 857 Al, EP 0 953 398 Al und
DE 101 09 009 Al, aber auch DE 87 14 813 Ul, DE 87 14 814 Ul und DE 87 14 815 Ul bekannt. Ausserdem ist beispielsweise aus dem Internetauftritt http://www.sysmelec.com der Firma Sysme- lec SA deren Bondvorrichtung mit der Typenbezeichnung SMB 1000 bekannt, bei der eine Komponentenmessung mittels Bildverarbeitung von oben sowie von unten vorgesehen ist. Nähere Angaben über die Realisierung und Nutzung dieser Bildverarbeitung sind jedoch nicht enthalten.
Mit zunehmenden Möglichkeiten bei der Miniaturisierung von
Komponenten elektrischer, elektronischer, optischer, akustischer und/oder mechanischer Natur sowie Weiterentwicklung realisierbarer Funktionalitäten von Baueinheiten, werden immer größere Anforderungen an die Genauigkeit der Montage solcher Komponenten auf Substraten gestellt.
Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, eine Bondvorrichtung und ein Bondverfahren anzugeben, womit erhöhte Genauigkeiten von insbesondere < 1 μm beim Bonden erzielt werden.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß mit einer Bondvorrichtung nach dem Anspruch 1 erreicht .
Zur Erreichung dieses Zieles schafft die Erfindung somit eine Bondvorrichtung mit einer Transporteinrichtung, die einen Bondkopf enthält, der ausgelegt ist, um Bauteile an einer Aufnahmestation aufzunehmen und an einer Ablagestation in genau vorgegebener Positionierung und Lage zur Befestigung auf ein Substrat zu setzen, wobei zwischen der Aufnahmestation und der Ablagestation eine Erfassungsstation vorgesehen und ausgelegt ist, wenigstens zwei Seiten eines Bauteils hinsichtlich deren Lage und/oder Abmessungen zu erfassen.
Ein wesentlicher Vorteil der Bondvorrichtung und des Bondver- fahrens gemäß der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass aus den erfindungsgemäß gewonnenen Daten und Informationen eine Montagegenauigkeit von < 1 μm sowie sehr kleine Taktzeiten realisiert werden können.
Vorzugsweise enthält die Erfassungsstation wenigstens zwei Kamerasysteme zum Erfassen je einer Seite des Bauteils, und/oder ist die Erfassungsstation ausgelegt, zwei entgegengesetzte Seiten des Bauteils zu erfassen, wobei besonders bevorzugt ist, wenn die Erfassungsstation ausgelegt ist, von dem Bauteil die Oberseite und die Unterseite zu erfassen, mit der das Bauteil auf das Substrat aufgesetzt wird. Weiterhin kann mit Vorzug vorgesehen sein, dass die Erfassungsstation dazu ausgelegt ist, den Bondkopf oder ein Bondtool des Bondkopfes hinsichtlich dessen Lage zu erfassen.
Eine andere Weiterbildung der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Erfassungsstation Verarbeitungseinrichtungen enthält, die ausgelegt sind, Daten und/oder Informationen der wenigstens zwei erfassten Seiten des Bauteils und/oder ggf. des Bondkopfes oder eines Bondtools des Bondkopfes auszuwerten und ggf. in Korrelation zueinander zu setzen. Dabei kann mit Vorzug ferner vorgesehen sein, dass die Verarbeitungseinrichtungen Bildverarbeitungseinrichtungen enthalten, die ausgelegt sind, Bildinformationen der wenigstens zwei erfassten Seiten des Bauteils und/oder ggf. des Bondkopfes oder eines Bondtools des Bondkopfes auszuwerten und ggf. in Korrelation zueinander zu setzen. Alternativ oder zusätzlich ist es bevorzugt, wenn die Erfassungsstation ausgelegt ist, Kalibrierungseinrichtungen und/oder Lageidentifikationseinrichtungen an dem Bondkopf und/oder einem Bondtool des Bondkopfes und/oder an jedem Bauteil zu erfassen, und die Verarbeitungseinrichtungen ausgelegt sind, anhand der Kalibrierungseinrichtungen und/oder Lageidentifikationseinrichtungen absolute Werte von Abmessungen, Form und/oder Lage eines Bauteils zu bestimmen, wobei insbesondere die Kalibrierungseinrichtungen und/oder Lageidentifikationseinrichtungen Referenzmarkierungen und/oder geometrische Figuren enthalten.
Eine erfindungsgemäße Bondvorrichtung kann ferner so gestaltet sein, dass eine Steuerung vorgesehen und ausgelegt ist, den
Bondkopf und/oder ein Bondtool des Bondkopfes zum Positionieren eines Bauteils auf einem Substrat auf der Basis von Daten und/oder Informationen der wenigstens zwei an der Erfassungsstation erfassten Seiten des Bauteils und/oder ggf. der Lage von Bondkopf oder Bondtool an der Erfassungsstation zu steuern. In Weiterbildung davon ist es bevorzugt, wenn Aufnahmeerfassungseinrichtungen vorgesehen und ausgelegt sind, Daten und/oder Informationen der Bauteile an der Aufnahmestation zu erfassen und an die Steuerung zu leiten, die wiederum ausge- legt ist, den Bondkopf und/oder ein Bondtool des Bondkopfes
zum Aufnehmen eines Bauteils an der Aufnahmestation zu steuern. Alternativ oder zusätzlich kann die Bondvorrichtung so ausgeführt sein, dass Ablageerfassungseinrichtungen vorgesehen und ausgelegt sind, Daten und/oder Informationen der Bauteile an der Ablagestation zu erfassen und an die Steuerung zu leiten, die wiederum ausgelegt ist, den Bondkopf und/oder ein Bondtool des Bondkopfes zum Positionieren eines Bauteils auf einem Substrat an der Ablagestation zu steuern.
Bei der letztgenannten Ausführung ist es ferner von Vorteil, wenn die Steuerung ausgelegt ist, das Positionieren eines Bauteils auf einem Substrat an der Ablagestation in Abhängigkeit von den Daten und/oder Informationen von den Ablageerfassungseinrichtungen unter Berücksichtigung von Daten und/oder Infor- mationen von den Aufnahmeerfassungseinrichtungen und/oder den Erfassungseinrichtungen und/oder ggf. den Verarbeitungseinrichtungen der Erfassungsstation zu steuern, und/oder wenn Testeinrichtungen vorgesehen sind, mittels denen ein Betrieb eines Bauteils im Verlauf des Positionierens dieses Bauteils auf dem Substrat durchführbar ist und Betriebsergebnisse des
Bauteils feststellbar sind, und die Steuerung ausgelegt ist, die Testeinrichtungen zu betreiben und in Abhängigkeit von Betriebsergebnissen des Bauteils das Positionieren dieses Bauteils auf einem Substrat an der Ablagestation zu steuern.
Alternativ oder zusätzlich zu den vorstehenden Gestaltungsmöglichkeiten können bei der erfindungsgemäßen Bondvorrichtung Testeinrichtungen vorgesehen sein, mittels denen ein Betrieb eines Bauteils im Verlauf des Positionierens eines anderen Bauteils auf dem Substrat durchführbar ist und Wirkungen des zu positionierenden Bauteils feststellbar sind, und kann die Steuerung ausgelegt sein, die Testeinrichtungen zu betreiben und in Abhängigkeit von Wirkungen des zu positionierenden Bauteils das Positionieren dieses Bauteils auf einem Substrat an der Ablagestation zu steuern.
Noch eine andere vorzugsweise weitere Ausgestaltung der Bondvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung im Rahmen der Steuerung besteht darin, dass letztere so ausgelegt ist, zur Positionierung eines Bauteils relativ zu einem Substrat an der Ablagestation die Lage des Substrates zu justieren.
Ferner besteht eine andere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung darin, dass der Bondkopf oder ein Bondtool des Bondkopfes über Kraftmess- und/oder Krafteinstelleinrichtungen verfügt, wobei besonders bevorzugt die Kraftmess- und/oder Kraftein- stelleinrichtungen eine Piezo-Biegefeder- oder Biegefeder-Konstruktion enthalten.
Eine Bondvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung kann aber auch dadurch gekennzeichnet sein, dass zum Anbringen eines positionierten Bauteils auf einem Substrat eine Laserlötvorrichtung vorgesehen ist, wobei vorzugsweise die Laserlötvorrichtung einen Halbleiterlaser, auch als Freistrahllaser, vorzugs- weise mit Glasfasereinkopplung enthält.
Die erfindungsgemäße Bondvorrichtung kann auch dadurch weitergebildet sein, dass eine Steuerung mit einer Data-Mapping- Funktion für eine selektive Zuordnung von Bauteilen vorgesehen ist, dass die Aufnahmestation und/oder die Ablagestation je einen XY- oder αYφ-Achstisch enthalten/enthält, und/oder dass eine Steuerung vorgesehen und ausgelegt ist, durch voreingestellte Prozessdaten aus einer Datenbank oder Tabelle eine Grobpositionierung eines Bauteils relativ zu einem Substrat zu steuern.
Im Rahmen der Erfindung liegt es ferner, wenn an der Aufnahmestation ein Die-Ejektor enthalten ist, wobei bevorzugt der Die-Ejektor mit einem Hub des Bondkopfes oder am Bondkopf syn- chronisiert ist.
Eine andere bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung in Form der Bondvorrichtung besteht darin, dass der Bondkopf zum Positionieren von Bauteilen wenigstens einen Piezosteller für eine oder zwei Richtung (en) X und Y enthält. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass am Bondkopf ein Vakuum-Saugkopf zum Handling der Bauteile enthalten ist .
Durch die Erfindung wird weiterhin geschaffen ein Bondverfahren, wobei mit einem Bondkopf einer Transporteinrichtung Bauteile an einer Aufnahmestation aufgenommen und an einer Ablagestation in genau vorgegebener Positionierung und Lage zur Befestigung auf ein Substrat gesetzt werden, und wobei ferner von dem Bauteil nach seiner Aufnahme an der Aufnahmestation und vor seiner Positionierung an der Ablagestation wenigstens zwei Seiten hinsichtlich deren Lage und/oder Abmessungen erfasst werden.
Zusätzlich kann im Rahmen der Erfindung bei diesem Bondverfahren vorgesehen sein, dass die Lage und/oder Abmessungen der Oberseite und der dem Substrat zugewandten Unterseite des Bauteils erfasst werden. Eine andere Weiterbildung besteht darin, dass von dem Bondkopf oder von einem Bondtool des Bondkopfes nach der Aufnahme des Bauteils an der Aufnahmestation und vor der Positionierung des Bauteils an der Ablagestation an einer Erfassungsstation die Lage erfasst wird.
Das erfindungsgemäße Bondverfahren kann auch dadurch mit Vor- teil weitergebildet sein, dass die Daten und/oder Informationen der wenigstens zwei erfassten Seiten des Bauteils und/oder ggf. des Bondkopfes oder eines Bondtools des Bondkopfes ausgewertet und ggf. in Korrelation zueinander gesetzt werden und in Abhängigkeit davon die Positionierung des Bauteils relativ zu dem Substrat erfolgt. Dabei kann mit Vorzug zur Auswertung
und Korrelation der Daten und/oder Informationen der wenigstens zwei erfassten Seiten des Bauteils und/oder ggf. des Bondkopfes oder eines Bondtools des Bondkopfes eine Verarbeitung je eines Bildes jeder Seite und/oder ggf. des Bondkopfes oder eines Bondtools des Bondkopfes durchgeführt werden. Alternativ oder zusätzlich können absolute Werte von Abmessungen, Form und/oder Lage eines Bauteils mittels Erfassung von Kalibrierungseinrichtungen und/oder Lageidentifikationseinrichtungen an dem Bondkopf und/oder einem Bondtool des Bondkopfes und/oder an jedem Bauteil in der Erfassungsstation ermittelt werden.
Eine weitere Ausführungsvariante des Bondverfahrens nach der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass Daten und/oder In- formationen der Bauteile an der Aufnahmestation erfasst und für das Bondverfahren verwendet werden.
Weiterhin kann bei dem erfindungsgemäßen Bondverfahren vorgesehen sein, dass Daten und/oder Informationen der Bauteile an der Ablagestation erfasst und zum Positionieren eines Bauteils auf einem Substrat an der Ablagestation verwendet werden, eine bevorzugte Weiterbildung davon besteht darin, dass das Positionieren eines Bauteils auf einem Substrat an der Ablagestation in Abhängigkeit von den Daten und/oder Informationen, die an der Ablagestation erfasst werden, unter Berücksichtigung von Daten und/oder Informationen, die an der Aufnahmestation erfasst werden, und/oder von Daten und/oder Informationen die von dem Bauteil nach seiner Aufnahme an der Aufnahmestation und vor seiner Positionierung an der Ablagestation wenigstens von zwei seiner Seiten hinsichtlich deren Lage und/oder Abmessungen erfasst werden, erfolgt.
Ferner kann mit Vorzug vorgesehen sein, dass ein Betrieb eines
Bauteils im Verlauf des Positionierens dieses Bauteils auf dem Substrat durchgeführt wird und Betriebsergebnisse des Bauteils
festgestellt werden, und dass das Positionieren des Bauteils auf einem Substrat in Abhängigkeit von Betriebsergebnissen dieses Bauteils erfolgt. Alternativ oder zusätzlich ist es bevorzugt, wenn ein Betrieb eines Bauteils im Verlauf des Posi- tionierens eines anderen Bauteils auf dem Substrat durchgeführt wird und Wirkungen des zu positionierenden Bauteils festgestellt werden, und das Positionieren des zu positionierenden Bauteils auf einem Substrat in Abhängigkeit von Wirkungen dieses Bauteils erfolgt.
Weitere bevorzugte Verfahrensvarianten bestehen darin, dass zur Positionierung eines Bauteils relativ zu einem Substrat die Lage des Substrates justiert wird, und/oder dass beim Halten eines Bauteils auf dem Substrat nach dem Positionieren, aber vor dem Befestigen dieses Bauteils eine Kraftmessung und/oder Krafteinstellung der auf das Bauteil aufgebrachten Haltekraft erfolgt, und/oder dass das Anbringen eines positionierten Bauteils auf einem Substrat durch Laserlöten erfolgt.
Noch weiter läßt sich das Bondverfahren nach der vorliegenden
Erfindung dadurch weiterbilden, dass zur selektiven Zuordnung von Bauteilen eine Data-Mapping-Funktion durchgeführt wird, und/oder dass eine Grobpositionierung eines Bauteils relativ zu einem Substrat durch voreingestellte Prozessdaten aus einer Datenbank oder Tabelle erfolgt, und/oder dass die Aufnahme von Bauteilen an der Aufnahmestation mittels eines Die-Ejektors erfolgt, der mit einem Hub des Bondkopfes oder am Bondkopf synchronisiert ist. Ferner kann alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein, dass das Positionieren von Bauteilen mit ei- nem Piezosteller erfolgt.
Andere bevorzugte und/oder vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweils abhängigen Ansprüchen und deren Kombinationen sowie den gesamten vorliegenden Anmel- dungsunterlagen. Insbesondere sind Merkmale und Merkmalskombi-
nationen der Bondvorrichtung und des Bondverfahrens für sich schutzwürdig, soweit sie sich auch ohne die Merkmalskombinati- on der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche realisieren lassen.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels einer Bondvorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Querschnittsansicht des Ausführungs- beispiels der Bondvorrichtung aus der Fig. 1 gemäß dem Schnitt A-A in der Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Bondvorrichtung,
Fig. 4 eine schematische Querschnittsansicht des Ausführungsbeispiels der Bondvorrichtung aus der Fig. 3 gemäß dem Schnitt A '-A1 in der Fig. 3,
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht des Ausführungsbei- spiels der Bondvorrichtung aus der Fig. 3,
Fig. 6 eine schematische Draufsicht des Ausführungsbeispiels der Bondvorrichtung aus der Fig. 3,
Fig. 7 eine schematische vergrößerte Darstellung einer Einzelheit gemäß der Markierung B1 in der Fig. 4 von dem Ausführungsbeispiel der Bondvorrichtung aus der Fig. 3,
Fig. 8 eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines Bondtools einer Bondvorrichtung,
Fig. 9 eine schematische Rückansicht des Ausführungsbeispiels des Bondtools aus der Fig. 8,
Fig. 10 eine schematische Vorderansicht des Ausführungsbeispiels des Bondtools aus der Fig. 8,
Fig. 11 eine schematische perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels des Bondtools aus der Fig. 8,
Fig. 12 eine schematische vergrößerte Darstellung einer Einzelheit gemäß der Markierung A" in der Fig. 9 von dem Ausführungsbeispiel des Bondtools aus der Fig. 8,
Fig. 13 eine schematische vergrößerte Darstellung einer Einzelheit gemäß der Markierung B" in der Fig. 10 von dem Ausführungsbeispiel des Bondtools aus der Fig. 8,
Fig. 14 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels des Gesamtablaufes eines Bondverfahrens,
Fig. 15 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Ausrichtvorganges bei einem Bondverfahren,
Fig. 16 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Aufnehmvorganges bei einem Bondverfahren,
Fig. 17 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Korreliervorganges bei einem Bondverfahren, und
Fig. 18 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines
Ausricht- und Positioniervorganges bei einem Bondver- fahren.
Anhand der nachfolgend beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs- und Anwendungsbeispiele wird die Erfindung lediglich exemplarisch näher erläutert.
Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen Figuren und Abbildungen der Zeichnungen bezeichnen gleiche oder ähnliche oder gleich oder ähnlich wirkende Komponenten. Anhand der Darstellungen in der Zeichnung werden auch solche Merkmale deutlich, die nicht mit Bezugszeichen versehen sind, unabhängig davon, ob solche
Merkmale nachfolgend beschrieben sind oder nicht. Andererseits sind auch Merkmale, die in der vorliegenden Beschreibung enthalten, aber nicht in der Zeichnung sichtbar oder dargestellt sind, ohne weiteres für einen Fachmann verständlich.
Einzelne Merkmale, die im Zusammenhang mit konkreten Ausführungsbeispielen angeben und/oder dargestellt sind, sind nicht auf diese Ausführungsbeispiele oder die Kombination mit den übrigen Merkmalen dieser Ausführungsbeispiele beschränkt, son- dern können im Rahmen des technisch Möglichen, mit jeglichen anderen Varianten, auch wenn sie in den vorliegenden Unterlagen nicht gesondert behandelt sind, kombiniert werden.
Bondvorrichtungen und Bondverfahren im Sinne der vorliegenden Erfindung werden typischerweise eingesetzt, um z.B. Bauteile herzustellen, die elektrische, elektronische, optische, akustische und/oder mechanische Komponenten enthalten, die höchstgenau auf einem Substrat montiert werden müssen. Als Anwendungsgebiet wird hier lediglich exemplarisch und nicht be- schränkend die optische Nachrichtentechnik angeführt, mit deren Hilfe Informationen als optische Signale durch Glasfasern übertragen werden. Die für eine möglichst hohe Datenübertragung benötigte faseroptische Bandbreite erfordert wiederum hohe Anforderungen an Sende- und Empfangskomponenten und Tech- niken, wie z.B. WDM (Wavelength-Division-Multiplexing = Über-
tragung mehrerer Wellenlängenkanäle durch eine Faser) , und die Komplexität solcher Bauteile. Eine Sende-/Empfangskomponente, die sozusagen einen optoelektrischen Wandler darstellt, besteht typischerweise aus einer Laserdiode bzw. einer Photodi- ode auf einem Träger mit mit Ansteuerelektronik, die an ein Faserende (pigtail) angekoppelt wird. Entsprechend der fortschreitenden Entwicklung auf dem Sektor solcher Baueinheiten vereinen beispielsweise WDM-Komponenten eine Mehrzahl aktiver und passiver Module auf einem hybrid aufgebauten Träger. Damit die Übertragung zwischen den Komponenten optimal, d.h. möglichst verlustarm, erfolgt, müssen diese Komponenten sehr genau zueinander justiert und befestigt werden. So liegen beispielsweise die Ablagetoleranzen bei der Kopplung einer Laserdiode in eine Faser typischerweise bei weniger als 1 μm.
Zur industriellen Fertigung von beispielsweise solchen optoelektronischen Modulen oder Baueinheiten werden deshalb möglichst automatische Montageeinrichtungen mit hohem Durchsatz und Ablagegenauigkeiten im sub-μm-Bereich benötigt.
Die Fig. 1 und 2 zeigen in einer schematischen Frontansicht bzw. einer Schnittansicht gemäß dem Schnitt A-A in der Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Bondvorrichtung 1 für die Lδt- oder Klebemontage von (opto-) elektronischen Kleinstbauteilen mit einer absoluten Ablagegenauigkeit von < 1 μm. Diese Bondvorrichtung 1 basiert auf einem modularen Konzept, das verschiedene Zuführeinheiten für unterschiedliche Anlieferformen von Chips oder anderen Bauteilen K umfaßt. Ein wesentlicher Vorteil einer solchen Bondvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung liegt auch darin, dass diese Bondvorrichtung 1 eine Kapazität von ca. 1 Million Bauteile pro Jahr hat. Dies wird dadurch ermöglicht, dass bei der erfindungsgemäßen Bondvorrichtung 1 einerseits die Kombination von fehlervermeidender Steuerung, vorteilhafterweise mittels Software, mit Trainings- funktionen die Ausfall- und Rüstzeiten minimiert, und anderer-
seits insbesondere ein Laserlötverfahren Zykluszeiten von < 10 s sowie eine sequenzielle Bestückung großer Nutzen (Träger mit mehreren Modulen) ermöglicht.
Der Grundaufbau der Bondvorrichtung 1, die auch als Die-Bonder bezeichnet werden kann, basiert auf einer schwingungsdämpfen- den oder schwingungsdämpfend gelagerten und insbesondere hochgenau gearbeiteten Steinplatte 2. Darauf sind die einzelnen Handlings- und Kontrolleinheiten montiert, wie zwei XY-Tische oder αYφ-Tische 3 und 4 mit z.B. bis zu 10 Zoll Verfahrweg für die Aufnahme und die Ablage von Bauteilen K. Auf der Aufnahmeseite gehört der Tisch 4 zur Aufnahmestation 5, die mit einem Die-Ejektor 6 zur Verarbeitung von Bluetapes ausgerüstet ist, aber auch mit Aufnahmen für andere gängige Anlieferformen, wie Tray, Gelpack oder Blistertape ausgestattet sein kann. Als Option kann zudem die Aufnahmestation 5 mit einem Chip-Flipper (nicht dargestellt) versehen sein. Ähnlich ist eine Ablagestation 7, die die Ablageseite bildet und den Tisch 3 enthält, für eine Batchverarbeitung von mehreren Trägern (Nutzen) aus- gelegt und kann alternativ beispielsweise mit einem Einzel- handler, einem Kassettenwechsler oder einer Leadframe-Zuführung versehen sein. Über jedem Tisch 3 und 4 verfolgt ein stationäres Kamerasystem 8 bzw. 9 die Ablage und Aufnahme der Bauteile K. Die KameraSysteme 8 und 9 sind entsprechend Be- stanteile von Ablageerfassungseinrichtungen 10 bzw. Aufnahmeerfassungseinrichtungen 11.
Die Bondvorrichtung 1 enthält weiterhin ein Fahrgestell 12, das eine einfache und leichte Positionierung der gesamten Bondvorrichtung 1 erlaubt und so ausgestaltet ist, dass Stützen 12' ausgefahren werden können, bis Räder 12" wirkungslos sind. Die Stützen 12 ' sind so einstellbar, dass eine optimale horizontale Ausrichtung der Steinplatte 2 der Bondvorrichtung 1 und ein sicherer Stand der letzteren erreicht wird.
Zwischen der Aufnahmestation 5 und der Ablagestation 7 bewegt sich ein Bondkopf 13 auf einem schnellen Linearantrieb 14, der in den beiden Endpositionen an der Aufnahmestation 5 und der Ablagestation 7 fixiert werden kann und deutlich in der Schnittansicht der Fig. 2 zu erkennen ist. Die Verwendung eines Lineartisches für den Bondkopf 13 stellt gegenüber herkömmlichen, aus der Praxis bekannten schwenkbaren Bondarmen eine technisch günstigere Lösung dar.
Ein wesentlicher Teil der Bondvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung ist der Bondkopf 13. Dieser Bondkopf 13 gemäß dem Ausführungsbeispiel enthält einen hochpräzisen Piezover- steller (nicht bezeichnet) . Dadurch bestehen keine übermäßigen Ansprüche an die Absolutpositionierung der Tische 3 und 4, so dass dafür weitgehend Standardvorrichtungen eingesetzt werden können .
Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung bei dem Aüsführungs- beispiel besteht in einem drehbaren Bondtool 15, mit dem auch verdrehte Bauteile aufgenommen und in einem genau definierten
Winkel abgelegt werden können. Dadurch werden Beschädigungen von Bauteilen K bei der Aufnahme vermieden und es sind komplexe Aufbauten möglich, wie z.B. eine Verdrehung von Optikbauteilen zur Vermeidung von Rückreflexionen.
Die stationär angebrachten Kamerasysteme 8 und 9 in der Aufnahme- bzw. Ablagestation 5 bzw. 7 insbesondere zusammen mit speziellen Bondtools erlauben eine ständige Betrachtung der Bauteile K. Dies ermöglicht eine permanente Kontrolle und Re- gelung der Position jedes Bauteils K und auch eines Substrates
16, auf dem die Bauteile K zu montieren sind, insbesondere während des Justage- und Ablagevorganges, bis ein Bauteil K fixiert ist, also eine In-situ-Justagemδglichkeit . So können äußerliche Einwirkungen, wie Temperatur oder mechanische Kräf-
te ausgeglichen werden, wodurch höchste Ablagegenauigkeiten erreicht werden.
Durch die offene Bauweise können aktive Bauelemente oder -tei- Ie K, wie z.B. Laserdioden, bei der Montage durch Kontaktiernadeln (nicht gezeigt) oder über das Bondtool 15 selbst mit Strom versorgt und so betrieben werden. Dadurch kann ihre Funktion bereits im Montagestadium getestet und sichergestellt werden. Ein aktives Bauteil K, wie z.B. eine Laserdiode, kann dadurch bereits während der Montage betrieben werden und beispielsweise entsprechend Licht senden, das dann an einem Empfänger (nicht dargestellt) , wie beispielsweise einer Glasfaser, in die das Licht eingekoppelt werden muss, auf ein Maximum einjustiert wird, bevor eine Fixierung des Bauteils K auf dem Substrat 16 erfolgt. Damit können dann auch passive Bauteile K, wie beispielsweise Linsen, Fasern, Wellenleiter usw., in hybriden Aufbauten aktiv, d.h. in einem Lichtstrahl des Aufbaus selbst, justiert und optimiert werden, was die Leistungsfähigkeit des Zusammenbaus und die Ausbeute der Fer- tigung wesentlich erhöht.
Durch eine in den Bondkopf 13 oder das Bondtool 15 integrierte Kraftregelung kann die Bondkraft während des Ablageprozesses auf einen variablen Wert festgelegt werden. Dadurch werden au- ßergewöhnlich empfindliche Bauteile K angemessen und besonders schonend behandelt . Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird die Kraft mit einer Piezo-Biegefeder-Konstruktion (nicht dargestellt) ausgeübt. Durch die Nutzung der Linearität von Kraft zu Weg kann über das Kraft-Weg-Verhältnis mit geeig- neten speziellen Wegmesssystemen beispielsweise induktiv der Weg und damit die Kraft gemessen und geregelt werden. Durch die Möglichkeit einer solchen Regelung werden Höhenunterschiede, die beispielsweise resultieren können aus Streuungen bei der Chipstärke oder der Substrathöhe, aber auch variierender
Bondtoollänge, zur Einhaltung von vorgegebenen und insbesondere optimalen Kräften ausgeglichen werden.
Bei diesem Ausführungsbeispiel erfolgt der Lötprozess durch einen Halbleiterlaser (nicht dargestellt) , der entweder das
Bauteil K von oben oder das Substrat 16 von unten in der Ablagestation 7 lokal erhitzt. Damit werden einstellbare Heizverläufe mit hohen Löttemperaturen, wie z.B. 300 0C für AuSn-Lot, zusammen mit kürzeren Lδtzeiten, insbesondere < 1 s, möglich. Die Reproduzierbarkeit der Laserlötung garantiert beste Ausbeute und hohe Qualität der Produktion. Ferner werden durch die lediglich punktuelle Erwärmung andere Verbindungen auf dem gleichen Grundträger oder Substrat 16 nicht beeinflusst. Dies ist vor allem für hybride Aufbauten, bei denen es auf Genauig- keit, insbesondere keinen Lötversatz, und Flexibilität, insbesondere in der Prozessfolge, ankommt, von besonderem Vorteil. Zudem können auch Nutzen sowie Leadframes verarbeitet werden. Weiterhin ist durch die punktuelle Erwärmung eine μm-genaue Montage von mehreren sehr kleinen Bauteilen K auf kleinstem Raum möglich, da eine Erwärmung eben nur partiell stark eingeschränkt stattfindet.
Als weitere Besonderheit kann bei dem Ausführungsbeispiel die bereits weiter oben angegebene Flip-Chip-Option zum Einsatz kommen. Bei der Ablage von Chips auf einer Referenzfläche werden zur Vermeidung einer Z-Justage, d.h. zur Korrektur von Schwankungen in der Chip-Dicke, die Chips oft epi-down befestigt. Hierfür kann der Bonder 1 mit einem optionalen Chip- Flipper (nicht dargestellt) , oder anders ausgedrückt Chip-Wender, ausgerüstet sein. Dabei wird der Chip mit einem drehbaren Bondtool 15 abgenommen, um 180 ° gedreht und zwischen zwei Kamerasysteme 17 und 18 gebracht, die Bestandteil von erfindungsgemäßen Erfassungseinrichtungen 19 einer Erfassungsstation E sind, deren Anordnung besonders gut in der Fig. 1 zu erkennen ist. Mit dem entsprechenden Bildverarbeitungssy-
stem (nicht gesondert dargestellt) der Erfassungseinrichtungen 19 werden dort die Unter- und Oberseiten von Bauteilen K einzeln vermessen und die Ergebnisse daraus dann in einer Verarbeitungseinheit oder in Verarbeitungseinrichtungen (nicht dargestellt) zueinander in Relation gebracht, damit in der
Montageposition die Unterseite des Chips oder Bauteils K μm-ge- nau auf dem Substrat 16 abgelegt werden kann, also eine In-si- tu-Justage durchgeführt werden kann. Durch diese Lösung können geflippte oder gewendete Chips oder Bauteile K wie Standard- bauteile abgelegt und in situ justiert werden. Aufwendiges
Einschwenken von Optiken und Offset-Einstellungen durch große Verfahrwege, wie bei aus der Praxis bekannten Bondvorrichtungen, werden so vermieden.
Bei herkömmlichen, bisher in der Praxis bekannt gewordenen
Verfahren bei der Produktion werden die einzusetzenden Bauteile sequenziell abgearbeitet. Dagegen kann bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Data-Mapping-Funktion im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, die eine selektive Zuordnung von Bauteilen K ermöglicht. Eine solche selektive Zuordnung von Bauteilen K wird mit der Data-Mapping-Funktion dadurch erreicht, dass die Data-Mapping-Funktion Messergebnisse der Bauteile K auswertet und dann ein bestimmtes Bauteil K einem entsprechenden Substrat 16 zuordnet. Des weiteren kann die Data-Mapping-Funktion über die Zuordnung der jeweiligen Bauteile K Protokoll führen. Dadurch ist eine Bauteilverfolgung z.B. bei besonders sicherheitskritischen Produkten gewährleistet .
Als weitere Ausgestaltungsmöglichkeit kann bei der Bondvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass das Bondtool 15 zur Kamera oder allgemein dem Kamerasystem 17 referenziert wird, wodurch wiederum ein Vermessen des Bauteils K zum Bondtool 15 möglich ist. Zur Umsetzung dieses Aspektes der Erfindung kann auf dem Bondtool 15 einfach eine Referenz-
marke vorgesehen sein, die je nach Ausgestaltung als Kalibrierungseinrichtungen und/oder Lageidentifikationseinrichtungen dienen kann.
Weiterhin kann im vorerläuterten Zusammenhang mit der Referen- zierung des Bondtools 15 zur Vermessung und/oder Lagebestimmung des Bauteils K zur Verbesserung der erfindungsgemäßen Bondvorrichtung ein Bondtool 15 mit einer Spiegelfläche vorgesehen sein, worauf später im Zusammenhang mit den Fig. 8 bis 13 näher eingegangen wird. Dann können mittels eines Auto- kollimationsfernrohrs (nicht dargestellt) Flächen, die lotrechte zum Autokollimationsfernrohr (nicht dargestellt) stehen, ermittelt werden. Solche Flächen dienen dann einer einfachen und höchst genauen Justierung der Bauteile K. Bei- spielsweise ist die Spiegelfläche parallel zu einer Saugfläche eines Bauteilhalters vorgesehen. Mit dem Autokollimationsfernrohr (nicht dargestellt) kann das Bondtool 15 dann genau lotrecht einjustiert werden.
Das Kamera- oder allgemein Bildverarbeitungssystem im Zusammenhang mit dem Bondtool kann noch weiter genutzt werden zur Lageerkennung von Bauteilen. Gemäß diesem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird genutzt, dass mit einem Bildverarbeitungssystem Linien sowie Koradial -Vierecke sehr genau vermes- sen werden können. Weiterhin ist das Bondtool mit Schrägen ausgestattet, so dass eine Art Pyramidenform gebildet ist. Betrachtet man dieses Bondtool von oben, so zeigen sich zwei ko- radiale Vierecke, und durch Vermessen dieses Bondtools ergibt sich ein Bezug zur Planfläche des Bondtools, wobei diese Plan- fläche beispielsweise parallel zur oberen Bauteiloberfläche oder anders definiert zu einer beliebigen Oberfläche des Bauteils eingestellt ist. Durch die genannten Schrägen am Bondtool und das Messverfahren ist eine Veränderung der Planarität zwischen Bondtool und Bauteil oder Lage zwischen den letzteren allgemein während des Prozesses erkennbar. Ist nämlich eine
Bezugsfläche am Bondtool schief, so sind auch die Linien wenigstens eines der koradialen Vierecke gegenüber der Normal- oder Optimalposition verschoben zu erkennen und mittels des Bildverarbeitungssystems zu erfassen.
In den Fig. 3 bis 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Bondvorrichtung 1 schematisch in verschiedenen Ansichten gezeigt. Überwiegend stimmen die Merkmale und Merkmalskombina- tionen des Ausführungsbeispiels gemäß den Fig. 3 bis 7 mit den Merkmalen und Merkmalskombinationen des Ausführungsbeispiels gemäß den Fig. 1 und 2 über, was für einen Fachmann ohne weiteres durch vergleichende Betrachtung der entsprechenden Darstellungen erkennbar ist und zudem auch durch gleiche Bezugszeichen, soweit solche verwendet sind, deutlich wird, so dass nachfolgend nicht mehr gesondert auf diese Merkmale und Merkmalskombinationen eingegangen wird, sondern hiermit auf die Erläuterungen zu den Fig. 1 und 2 Bezug genommen wird.
In der Fig. 3, die weitgehend ähnlich der Darstellung in der Fig. 1 ist, ist zu erkennen, dass sich der Bondkopf 13 im Gegensatz zur Darstellung in der Fig. 1 in einer Endposition im Bereich der Ablagestation 7, jedoch nicht in der eigentlichen Ablageposition über dem Tisch 3 befindet. Auch ist in der Darstellung der Fig. 3 ein Teil einer Verkleidung 20 weggelassen, so dass Teile des Linearantriebs 14 sichtbar sind.
Die Fig. 4 stellt eine Schnittansicht bezogen auf den Schnitt A' -A1 in der Fig. 3 ähnlich der Ansicht in der Fig. 2 dar, wobei ein Bereich B1 gekennzeichnet ist, der unter Bezugnahme auf die Figur 7 später näher erläutert wird. Entsprechend der Blickrichtung in der Fig. 4 ist in der Fig. 5 eine Seitenansicht der Bondvorrichtung 1 gezeigt, so dass die Aufnahmestation 5 im Vordergrund sichtbar ist, wohingegen auf Grund der Lage des Schnittes A1 -A1 in der Fig. 4 die Erfassungsstation E im Vordergrund sichtbar ist, wie auch in der Fig. 2.
Die Fig. 6 stellt eine Draufsicht auf die Bondvorrichtung 1 dar und zeigt deutlich die Lage von Aufnahmestation 5, Erfassungsstation E und Ablagestation 7 sowie der jeweiligen Erfas- sungseinrichtungen 11, 19 bzw. 10.
In der schematischen Ausschnittsvergrößerung der Fig. 7, gemäß dem Bereich B' in der Fig. 4, ist speziell ein Schnitt durch die Erfassungsstation E dargestellt, wobei der Tisch 3 der Ab- lagestation 7 sowie der Bondkopf 13 im Hintergrund sichtbar sind.
Für die Ausführungsbeispiele gemäß den Fig. 1 bis 7 gilt übereinstimmend, dass die Optiken der beiden Kamerasysteme 17 und 18 der Erfassungseinrichtungen 19 an der Erfassungsstation E kalibriert werden können, und zwar einerseits relativ zueinander und andererseits absolut, d.h. hinsichtlich Massstab, Bildfehlern (beeinflussen erfasste Höhen-/Seitenverhältnisse der Bauteile), etc.
Weiterhin ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung insgesamt mit Vorzug vorgesehen, dass insbesondere an der Erfassungsstation an einer ersten Seite des Bauteils K, vorzugsweise der Oberseite des Bauteils K, eine Lagedetektion des Bauteils K besonders bevorzugt anhand von Eigenschaften, wie z.B. Abmessungen, Form, Markierungen usw. , optisch, elektrisch, magnetisch und/oder mechanisch erfolgt. Die Erfassung der zweiten Seite, insbesondere der Unterseite, des Bauteils K wird neben den bereits erläuterten Korrelationserstellungen zwischen den Daten und Informationen der beiden Seiten bevorzugt zusätzlich zur Lagedetektion auch zur Erfassung funktioneller Eigenschaften der Bauteile K, wie optische, elektrische, magnetische und mechanische Eigenschaften, eingesetzt.
Durch die Erfindung ist vorzugsweise auch eine Überprüfung von Lage und Position des Bondtools 15 insbesondere nach einem Umrüsten oder Neustart der Bondvorrichtung 1 als Option vorgesehen. Grundsätzlich können aber Lage und Position des Bondtools 15 im Umfang jeder einzelnen Verarbeitung erfasst und überprüft sowie für die Verarbeitung berücksichtigt werden, was die Genauigkeit weiter erhöht .
Im Rahmen des Bondverfahrens kann weiterhin vorgesehen sein, dass an der Ablagestation 7 ein Kalibrieren der Optik des Kamerasystems 8 erfolgt, und zwar einerseits relativ zur Erfassungsstation E und/oder andererseits absolut.
Weitere auch für sich alleine schutzwürdige Ausgestaltungen der Bondvorrichtung betreffen eine aktive Kraftmessung und vorzugsweise auch -regulierung der Haltekraft des Bondtools 15 auf das Bauteil K gegenüber dem Substrat 16 sowie einen Testbetrieb von aktiven Bauteilen K vor deren Befestigen an dem Substrat 16, um einerseits die Funktion solcher aktiver Bau- teile K im Montagezustand zu testen, solange sie noch ausgetauscht werden könnten, und andererseits die Funktion solcher aktiver Bauteile K bei der eigenen Positionierung oder der Positionierung passiver Bauteile K zu Optimierungszwecken einzusetzen.
In den Fig. 8 bis 13 ist ein Ausführungsbeispiel eines Bondtools oder Bondwerkzeuges 15 der Bondvorrichtung 1 näher und mit weiteren Einzelheiten dargestellt. Dieses Bondtool 15 zur Vermessung und/oder Lagebestimmung des Bauteils K weist zur weiteren Verbesserung der erfindungsgemäßen Bondvorrichtung eine Spiegelfläche 20 auf, die Bestandteil von Kalibrierungs- einrichtungen und/oder Lageidentifikationseinrichtungen 21 ist. Die Kalibrierungseinrichtungen und/oder Lageidentifikati- onseinrichtungen 21 enthalten ferner eine Markierungsform 22, die beim gezeigten Ausführungsbeispiel eine T-Form hat und
farblich kontrastierend zu der Spiegelfläche 20 beispielsweise in der Farbe Schwarz ausgeführt ist. Weiterhin enthalten die Kalibrierungseinrichtungen und/oder Lageidentifikationseinrichtungen 21 einen Markierungsrahmen 23, der durch einen Rand 24 in ebenfalls kontrastierender Ausgestaltung beispielsweise in Schwarz ausgeführt ist. Mit besonderem Vorzug sind die Markierungsform 22 und der Markierungsrahmen 23 mit einer nicht oder höchstens äußerst schwach reflektierenden Farbe versehen. So können beispielsweise schon an der Aufnahmestation 5 mit- tels des Kamerasystems 9 einerseits die Lage des Bondtools 15, das je nach gerade ausgeführter Funktion an der Aufnahmestation 5 auch als Aufnehmer und an der Ablagestation 7 auch als Ableger zu bezeichnen ist, und damit andererseits auch die Lage eines an dem Bondtool 15 gehaltenen Bauteils K ermittelt werden.
Dazu wird ausgenutzt, dass mittels eines Autokollimationsfern- rohrs (nicht dargestellt) Flächen, die lotrechte zum Autokollimationsfernrohr (nicht dargestellt) stehen, wie die Spie- gelfläche 20, ermittelt werden können. Die hundertprozentige
Reflexion der Spiegelfläche 20 führt hierbei zu optionalen Ergebnissen. Die Markierungsform 22 und der Markierungsrahmen 23 ermöglichen über die Mustererkennung eine klare und eindeutige Einordnung der Lage des Bondtools 15 im Raum. Solche Spiegel- flächen dienen dann einer einfachen und höchst genauen Justierung der Bauteile K.
Insbesondere ist die Spiegelfläche 20 parallel zu einer Saugfläche 25 des Bauteilhalters oder Bondtools 15 vorgesehen. Mit der Justierhilfe durch das Autokollimationsfernrohr (nicht dargestellt) kann das Bondtool 15 dann so eingestellt werden, dass die Saugfläche 25 genau lotrecht einjustiert ist. Die Saugfläche 25 ist die Mündung einer Saugleitung 26, die durch eine Öffnung 27 im Bondtoolkörper 28 beispielsweise in der Darstellung der Fig. 8 sichtbar ist. Über die Saugleitung 26
wird an der Saugfläche 25 ein Unterdruck erzeugt, durch den ein Bauteil K an der Saugfläche 25 festgehalten wird. Ist die Ausrichtung der Saugfläche 25 bekannt und oder in erforderlicher Weise eingestellt, so gilt dasselbe auch für das daran festgehaltene Bauteil K.
Ein Ausführungsbeispiel des Bondverfahrens wird nun unter Bezugnahme auf die Fig. 14 bis 18 beschrieben.
In der Fig. 14 ist zunächst der Gesamtablauf des Bondverfahrens dargestellt. In einem Schritt Sl erfolgt zu Beginn ein Initialisieren der als Anlage bezeichneten Bondvorrichtung. Danach wird ein Referenzfahren der Achsen der Stellantriebe der Tische der Aufnahmestation und der Ablagestation im Schritt S2 durchgeführt. Dies führt dann im Schritt S3 zum Freigeben der Anlage zur Materialbeschickung.
Im Betrieb wird im Schritt S4 eine Materialbeschickung durch einen Operator oder automatisch durchgeführt. Dazu erfolgt evtl. ein Schritt S5, in dem der Materialträger referenziert wird.
Daran schließt sich ein Ausrichtvorgang des Tools oder eine PositionsVermessung des Tools, bei dem es sich um das Bondtool handelt, im Schritt S6 statt. Im Anschluss daran wird im
Schritt S7 der Ausrichtvorgang des "Die" mittels eines Bildverarbeitungssystems als Bestandteil der Aufnahmeerfassungs- einrichtungen durchgeführt. In analoger Weise erfolgen im Schritt S8 ein Ausrichtvorgang des Substrats und eine Positi- onsvermessung mittels eines Bildverarbeitungssystems, das Bestandteil der Ablageerfassungseinrichtungen ist. Die Ausrichtvorgänge des "Die" und des Substrats gemäß den Schritten S7 und S8 werden später genauer unter Bezugnahme auf die Fig. 15 erläutert .
In einem Schritt S9 wird ein Aufnahme- oder Pick-Up-Vorgang durchgeführt, bei dem der "Die" an der Aufnahmestation, die hier auch als 1. Station bezeichnet wird, mit dem Bondtool aufgenommen wird. Weitere Einzelheiten des Aufnahmevorganges werden später unter Bezugnahme auf die Fig. 16 näher erläutert .
Es folgt dann im Schritt SlO der Transport des Die in die 2. Station, die die erfindungsgemäße Erfassungsstation ist. Dort werden alle erforderlichen Funktionen ausgeführt, um die Korrelation der Position von Unterseite zur Oberseite des Die gemäß dem Schritt Sil durchzuführen bzw. zu erhalten.
Nach dem vorstehenden Erfassungsschritt wird zunächst im Schritt S12 der Transport des Die in die Montageposition in der Ablagestation transportiert, die die 3. Station ist. Dort erfolgt zunächst ein Ausrichtvorgang und Positionieren des Die über dem Substrat, wie im Schritt S13 angegeben ist. Dieser Prozess wird später unter Bezugnahme auf die Fig. 18 näher er- läutert.
Im Schritt S14 wird der Die auf das Substrat abgesenkt, woraufhin im Schritt S15 durch Erhitzen von Substrat und/oder Die ein Lötprozess zum Befestigen des Bauteils auf dem Substrat durchgeführt wird. Wenn das Befestigen abgeschlossen ist, erfolgt im Schritt S16 ein Wegfahren des Bondkopfes, woran sich im Schritt S17 ein Positionskontrolle des Die relativ zum Substrat insbesondere mit Hilfe der Ablageerfassungseinrichtungen durchgeführt wird.
Sobald der Bondkopf frei ist, kann er zur Aufnahmestation zurückkehren, und dort den nächsten Aufnahmevorgang gemäß dem Schritt S9 durchführen. Je nach Anforderungen ist es aber auch möglich, zunächst in den Ausrichtvorgang und die Positionsver- messung des Tools gemäß dem Schritt 6 wieder in das Verfahren
einzusteigen. Die entsprechenden Schleifen sind in der Fig. 14 daher gestrichelt eingezeichnet . Nach der Positionskontrolle des letzten montierten Die relativ zum Substrat wird der Ablauf des Bondens in soweit gemäß dem Schritt S18 beendet .
Der Ausrichtvorgang von dem Die und dem Substrat wird nun unter Bezugnahme auf die Fig. 15 beschrieben. Soweit nur auf den Die Bezug genommen wird, gelten die selben Maßnahmen analog auch für das Substrat .
In einem Schritt SlOl wird zunächst geprüft, ob ein Die von den Bildverarbeitungseinrichtungen der Aufnahmeerfassungseinrichtungen erkennbar ist. Falls kein Die erkannt werden kann, erfolgen im Schritt S102 eine Fehlermeldung und der Abbruch des Verfahrens in soweit.
Wenn im Schritt SlOl ein Die von den Bildverarbeitungseinrichtungen erkannt wird, wird die Position des Die festgestellt und werden Korrekturwerte errechnet, wie im Schritt S103 ange- geben ist. Danach wird im Schritt S104 geprüft, ob die ermittelten Korrekturwerte kleiner als vorgegebene, d.h. erlaubte, Abweichungen sind. Wenn die Korrekturwerte kleiner als eine erlaubte Abweichung sind, wird der Ausrichtvorgang gemäß Schritt S105 beendet. Andernfalls werden im Schritt S105 die Korrekturwerte mit den XY- oder αYφ-Tischen gefahren.
Im Anschluß daran wird im Schritt Sl06 geprüft, ob alle Achsen der XY- oder αYφ-Tische in Position sind. Wenn dies nicht der Fall ist, wird vor einer erneuten Überprüfung ein Warteschritt S107 ausgeführt. Sind alle Achsen in Position, so kehrt das
Verfahren zum Schritt SlOl zurück. Dieser Prozess wird solange ausgeführt, bis im Schritt S104 festgestellt wird, dass die im Schritt S103 ermittelten Korrekturwerte kleiner als erlaubte oder vorgegebene Abweichungen sind, so dass der Ausrichtvor- gang im Schritt S105 beendet werden kann.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 16 wird das Pick-Up oder Aufnehmen eines Bauteils näher erläutert. Das Verfahren beginnt mit dem Schritt S201, in dem festgestellt wird, ob ein Die ausge- richtet ist oder nicht. Ist der Die nicht ausgerichtet, so erfolgen eine Fehlermeldung und der Abbruch gemäß dem Schritt S202.
Wenn im Schritt S201 festgestellt wird, dass der Die ausge- richtet ist, erfolgt der Schritt S203, in dem ein Die-Ejektor in eine Vorposition gefahren wird. In den Schritten S203 und S204 wird der Bondkopf in X-Richtung bzw. in Z-Richtung in die Aufnahmeposition gefahren. Die Einstellung eines XY- oder αYφ- Tisches in der Aufnahmestation erfolgt im Schritt S205.
Es wird nun im Schritt S206 wieder geprüft, ob alle Achsen in Position sind. Ist dies nicht der Fall, so erfolgt ein Warteschritt S207 vor einer erneuten Prüfung. Wenn alle Achsen in Position sind, wird auf den Bondkopf oder das Bondtool, das im Zusammenhang mit dem Aufnehmen des Bauteils auch als Pick-Up bezeichnet werden kann, eine voreingestellte Kraft eingeübt, wie im Schritt S208 angegeben ist. Im Zusammenhang damit erfolgt dann im Schritt S209 ein synchrones aneinander Heranfahren von Die-Ejektor und Bondkopf. Sobald das Bauteil an dem Bondkopf gehalten wird, erfolgt im Schritt S210 ein Hochfahren mit dem Bondkopf unter Mitnahme des Bauteils. Im Zusammenhang damit erfolgt im Schritt S211 ein Herunterfahren des Die-Ejek- tors. Danach ist im Schritt S212 sichergestellt, dass der Die an z.B. der Saugnadel oder der Saugfläche des Bondkopfes hängt. Im anschließenden Schritt S213 endet der Aufnahmevorgang.
Die Ermittlung der Korrelation der Positionen, Formen und Abmessungen von Unterseite zu Oberseite des Die wird nun unter
Bezugnahme auf die Fig. 17 näher erläutert. Dieser Verfahrensteil wird in der Erfassungsstation durchgeführt.
Im Schritt S301 wird der Die in die Fokusposition der unteren Kamera der Bildverarbeitungseinrichtungen der Erfassungseinrichtungen gefahren. Danach wird die entsprechende obere Kamera der Bildverarbeitungseinrichtungen der Erfassungseinrichtungen im Schritt S302 in die Fokusposition gefahren.
Im Schritt S303 wird die Unterseite des Die relativ zur optischen Achse des unteren Kamerasystems vermessen. Die Vermessung der Oberseite des Die relativ zur optischen Achse des oberen Kamerasystems erfolgt dann im Schritt S304. Üblicherweise fallen die optischen Achsen des unteren Kamerasystems und des oberen Kamerasystems zusammen.
Mit den ermittelten Daten und Informationen der Oberseite und der Unterseite des Die werden geeignete Korrelationen ermittelt und zur weiteren Verwendung gespeichert, wie im Schritt S305 angegeben ist.
In der Fig. 18 ist der Ausrichtvorgang und das Positionieren des Die über dem Substrat dargestellt und wird unter Bezugnahme darauf nachfolgend näher erläutert.
Zunächst wird im Schritt S401 festgestellt, ob ein Die von den Bildverarbeitungseinrichtungen erkennbar ist. Ist dies nicht der Fall, so erfolgen im Schritt S402 eine Fehlermeldung und der Abbruch des Prozesses.
Wird von den Bildverarbeitungseinrichtungen der Ablagestation im Schritt S401 ein Die erkannt, so wird im Schritt S403 die Position des Die festgestellt und werden entsprechende Korrekturwerte errechnet. Zur weiteren Ausrichtung und Positionie-
rung wird dann im Schritt S404 die Ober-Unterseiten-Korrelation einbezogen.
Hinsichtlich des damit erhaltenen Ergebnisses wird im Schritt S405 geprüft, ob die Korrekturwerte kleiner als erlaubte vorgegebene Abweichungen sind. Sind die Korrekturwerte kleiner als die erlaubten Abweichungen, so wird im Schritt S406 der AusriehtVorgang beendet .
Falls die Korrekturwerte nicht kleiner als erlaubte Abweichungen sind, erfolgt im Schritt S407 ein Fahren der Korrekturwerte mit den XY- oder αYφ-Tischen. Daran schließt sich im Schritt S408 die Prüfung an, ob alle Achsen des Tisches der Ablagestation in Position sind. Wenn die Achsen die Positionen noch nicht erreicht haben, erfolgt ein Warteschritt S409.
Wird im Schritt S408 festgestellt, dass alle Achsen in Position sind, kehrt das Verfahren zum Schritt S401 zurück, um entsprechende Überprüfungen nach den durchgeführten Einstellungen vorzunehmen. Dies erfolgt solange, bis im Schritt S405 festgestellt wird, dass die aus den Schritten S403 und S404 erhaltenen Korrekturwerte kleiner als erlaubte Abweichungen sind, so dass über den Schritt S406 aus dem Ausrichtvorgang ausgeschert werden kann, da dieser dann beendet ist.
Nachfolgend sind neben den vorstehend in der Beschreibung erläuterten Ausgestaltungsmöglichkeiten lediglich exemplarisch einige weitere Ausgestaltungsmδglichkeiten angegeben, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch eigene oder eigenstän- dige schutzwürdige Aspekte darstellen, wobei auch andere Ausgestaltungsmδglichkeiten gemäß der vorstehenden Beschreibung und den Zeichnungen für sich genommen alleine oder in Kombinationen schutzwürdige Aspekte enthalten.
Die Bondvorrichtung kann eine Chip- und Nutzen-Waferpositio- nierung mittels Präzisionsantriebssteuerung durch zwei XY- oder αYφ-Achstische enthalten.
Bei der Bondvorrichtung kann eine Positionserfassung durch Glasmassstäbe oder ähnliche Einrichtungen oder Verfahren mit ausreichender Positioniergenauigkeit vorgesehen sein.
Eine Grobpositionierung kann bei der Bondvorrichtung durch voreingestellte Prozessdaten aus einer Datenbank oder Tabelle erfolgen.
Zu Feinpositionierung und Korrektur kann die Bondvorrichtung mit einem Bildverarbeitungssystem mit zwei Kamerasystemen in einer bezüglich der Aufnahme- und der Ablagestation gesonderten Erfassungsstation ausgestattet sein.
Die Bauteilentnahme kann bei der Bondvorrichtung durch einen Die-Ejektor unterstützt werden. In Weiterbildung davon kann eine besonders präzise und sichere Bauteilentnahme durch Synchronisation der Nadelbewegung des Die-Ejektors mit dem Z-Hub am Bondkopf gewährleistet werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Bauteilentnahme durch ein Bildverarbeitungssystem überwacht werden .
Die Bondvorrichtung kann ferner so ausgestattet sein, dass die Bondkraft durch eine Kraftmessung und -Steuerung direkt im Bondkopf überwacht und geregelt wird.
Die Realisierung einer Positioniergenauigkeit < 1 μm kann bei der Bondvorrichtung durch Piezosteller im Bondkopf gewährleistet werden.
Zum Handling der Bauteile am Bondkopf kann die Bondvorrichtung einen Vakuum-Saugkopf enthalten.
Bei der Konstruktion des Bondtools kann berücksichtigt werden, dass das Bauteilhandling mit der Bildverarbeitung in situ überwacht und korrigiert werden kann.
Gemäß einem besonders vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung ist bei der Bondvorrichtung vorgesehen, dass der Bondkopf ein Bauteil aufnimmt und es in der Erfassungsstation in eine Zwischenposition bringt, wo die Ober- und Unterseiten des Bauteils mit zwei Kameras korreliert werden. In der Montageposition werden die Messergebnisse bei der Justage verrechnet oder allgemein berücksichtigt.
Der Lötprozess kann bei der Bondvorrichtung durch einen HaIb- leiterlaser mit Glasfasereinkopplung realisiert sein.
Eine Bondvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise zum hochgenauen Die-Bonden mit insbesondere einer Montagegenauigkeit von < 1 μm ausgelegt . Anders ausgedrückt ist die Positioniergenauigkeit 1 μm oder besser. Die Zykluszeit beträgt vorzugsweise < lOs/lμm. Die Bondvorrichtung ist geeignet für den Zusammenbau oder die Montage von Chips und Mikroopti- ken, WDM (Wavelength-Division-Multiplexing = Übertragung mehrerer Wellenlängenkanäle durch eine Faser) , Optoelektronikkom- ponenten und Mikromechaniken. Bei der Bondvorrichtung kann mit Vorteil eine Flip-Chip-Option vorgesehen sein. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Bondvorrichtung besteht in der Möglichkeit zum eutektischen Bonden via Diodenlaser. Es ist eine aktive Ausrichtung oder Justierung möglich, wie auch eine aktive Bond-Kraft-Kontrolle oder -Steuerung. Eine weitere Möglichkeit besteht in einer Nach-Bond-Inspektion. Ausserdem ist bei der Bondvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung mit Vorteil ein modulares Maschinenkonzept oder ein modularer Aufbau realisiert.
Entsprechend den verschiedenen Aspekten der vorliegenden Erfindung und ihren Ausführungsbeispielen ergeben sich eine Reihe von Vorteilen. So wird mit erfindungsgemäßen Bondvorrichtungen und -verfahren einerseits eine hohe Ablagegenauigkeit von insbesondere < 1 μm und andererseits ein hoher Durchsatz von vorzugsweise > 360 Einheiten pro Stunde. Durch einen "transparenten" Bondkopf können In-situ- und/oder aktive Justagemöglichkeiten realisiert sein. Durch das Laserlöten können flexible, reproduzierbare und zuverlässige Lötverbindungen erzeugt werden. Weiterhin kann eine aktive Regelung der Ablagekraft vorgesehen sein. Durch ein modulares Anlagenkonzept werden optimale Flexibilität und Anpassbarkeit von Bondvorrichtungen an individuelle Bedürfnisse erzielt, was weiterhin die Kosten für solche Bondvorrichtungen und deren Betrieb mi- nimiert . Kosteneinsparungen werden weiterhin auch dadurch begünstigt, dass Standardkomponenten zum Aufbau der erfindungsgemäßen Bondvorrichtungen verwendet werden können.
Die Erfindung ist anhand der Ausführungsbeispiele in der Be- Schreibung und in den Zeichnungen lediglich exemplarisch dargestellt und nicht darauf beschränkt, sondern umfaßt alle Variationen, Modifikationen, Substitutionen und Kombinationen, die der Fachmann den vorliegenden Unterlagen insbesondere im Rahmen der Ansprüche und der allgemeinen Darstellungen in der Einleitung dieser Beschreibung sowie der Beschreibung der Ausführungsbeispiele und deren Darstellungen in der Zeichnung entnehmen und mit seinem fachmännischen Wissen sowie dem Stand der Technik insbesondere unter Einbeziehung der vollständigen Offenbarungsgehalte der eingangs angegebenen und durch Bezug- nähme in die vorliegenden Unterlagen aufgenommenen Druckschriften kombinieren kann. Insbesondere sind alle einzelnen Merkmale und Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung und ihrer Ausführungsbeispiele kombinierbar oder für sich alleine oder in geeigneten Kombinationen schutzwürdig.