Kosmetische Zubereitungen
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der Kosmetik und betrifft kosmetische Zubereitungen mit einem Gehalt an inaktivierten Zellen oder Zellhüllen ausgewählter Mikroorganismen sowie deren Verwendung zur Herstellung von solchen Mitteln.
Stand der Technik
Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen für kosmetische Zubereitungen, die speziell den Zustand der menschlichen Haut verbessern, sind neben pflanzlichen und marinen Produkten in den letzten Jahren vermehrt auch inaktivierte Mikroorganismen, deren Stoffwechselprodukte und Extrakte untersucht worden. Bakterielle Stoffwechselprodukte, wie z.B. Lipopolysaccha- ride, Glycoproteine order Protein-Polysaccharid-Komplexe sind für ihre imunomodellierenden Eigenschaften bekannt, die die unspezifische Abwehr des Organismus gegen Umwelteinflüsse stimuliert [vgl. FR 2405298 AI (Laboratoires Cassennne); EP 0088303 Bl (SmithKline)].
Die Französische Patentschrift FR 2700470 Bl (Sederma) beschreibt die Verwendung von inaktivierten Mikroorganismen oder deren Zellwänden als immunostimulierende oder immu- nomodellierende Wirkstoffe in kosmetischen Zubereitungen zur Hautbehandlung. Bei den Mikroorganismen handelt es sich um nicht-pathogene Hautkeime, wie beispielsweise Propio- nibacteria, Brevibacteria, Corynebacteria, vorzugsweise C.lipophilicus, C.granulosum, C.minutissimum, B.epidermis, C.jeikeium, P.acnes und P.avidum. Gegenstand der US Patentschrift US 5091364 (Bayer) beschreibt die Herstellung von Glycoproteinen durch enzymati- schen Abbau von Zellhullen verschiedener Halobakterien sowie die Verwendung dieser Wirkstoffe zur Herstellung pharmazeutischer Zubereitungen. Für diesen Zweck werden vorzugsweise Archaebakterien und insbesondere Halobacterium salinarium (DSMZ 668) und Halo- bacterium halobium (DSMZ 671) eingesetzt. Die Europäische Patentanmeldung EP 0404661 A2 (Roussel-Uclaf) beansprucht die Verwendung von Lipopolysacchariden aus gramnegativen Bakterien für die Herstellung von wundheilenden pharmazeutischen Zubereitungen. Die Bakterien sind dabei ausgewählt aus der Gruppe Klebsieila pneumoniae, Hafnia, Entero-
bacter cloacae, Escherichia coli, Klebsieila ozonae und Pseudomonas aeruginosa. Aus den Druckschriften FR 2738485 Bl, FR 2746642 und EP 0681831 A2 (L'Oreal) sind Extrakte aus filamentösen Bakterien aus den Familien Beggiatoa, Vitrescilla, Flexithrix und Leucothrix bekannt, die als Wirkstoffe in kosmetischen und pharmazeutischen Zubereitungen eingesetzt werden, um der Hautalterung entgegen zu wirken, die Synthese, Freisetzung und/oder Aktivität von Enründungsmediatoren zu inhibieren und Störungen im Zusammenhang mit einer ü- berhöhten Synthese oder Freisetzung der Substanz P verbunden sind. Die internationale Patentanmeldung WO 01/013878 AI (L'Oreal) schlägt bakterielle Extrakte von Pseudomonas, insbesondere P.vesicularis und P.maltophila als Wirkstoffe gegen die Hautalterung vor. Aus der Französischen Patentanmeldung FR 2590273 AI (Brevier) beschreibt die Assoziation von intrazellulären Cytoplasma von Halobakterien zusammen mit künstlichem Meerwasser zur Hautbehandlung. Aus der Europäischen Patentanmeldung EP 1250918 AI (Caster) ist die Herstellung von Glycoproteinen aus Archaebakterien, insbesondere Halobacterium halobium, bekannt sowie deren Verwendung zum Schutz der Haut gegen Auspuffabgase oder UV- Strahlen. Die Beispiele zeigen, dass Glycoproteinextrakte den Energiestoffwechsel von menschlichen Keratinocyten-Kulturen positiv beeinflussen.
Die genannten Stoffe haben sich jedoch als nicht ausreichend wirksam erwiesen. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat demnach darin bestanden, kosmetische Zubereitungen mit verbesserten Eigenschaften zur Verfügung zu stellen. Speziell galt es solche Mittel auf Basis von Mikroorganismen bzw. von deren Stoffwechselprodukten zur Verfügung zu stellen, die gleichzeitig der Hautalterung, Entzündungserkrankungen sowie Pigmentstörungen entgegenwirken.
Beschreibung der Erfindung
Gegenstand der Erfindung sind kosmetische Zubereitungen, enthaltend inaktivierte Zellen oder Zellhüllen von halophilen oder halotoleranten Mikroorganismen
Überraschenderweise wurde gefunden, dass die inaktivierten Zellen bzw. Zellhüllen von halophilen oder halotoleranten Mikroorganismen vielfältige und im Vergleich mit dem relevanten Stand der Technik überlegene Eigenschaften aufweisen. Insbesondere besitzen sie die Fähigkeit, das Wachstum und den (Energie-)Metabolismus von menschlichen Hautzellen zu stimulieren. In diesem Zusammenhang verbessern sie die Regeneration geschädigter und die Erneuerung alter oder gestresster Haut. Sie inhibieren darüber hinaus die Elastaseaktivität und verbessern auf diese Weise die Hautelastizität. In gleicher Weise werden Haarwachstum und - regeneration gefördert. Ein weiterer Vorteil der Produkte besteht in ihrer Eigenschaft, Haut-
zellen gegen Schädigungen durch Entzündungsreaktionen zu schützen, weshalb sie sich insbesondere für die Behandlung von empfindlicher oder entzündeter Haut eignen. Schließlich stimulieren sie die zellularen Abwehrmechanismen gegenüber IR- und UV-Strahlung sowie Umweltgifte und beeinflussen sowohl die Melanogenesis als auch die Sekretion von Melanin aus den Melanoctyen. Das breite Eigenschaftsprofil der inaktivierten Zellen bzw. Zellhüllen dieser ausgewählten Mikroorganismen deckt sich also ausgezeichnet mit dem geforderten komplexen Anforderungsprofil.
Halophile und halotolerante Mikroorganismen
Sowohl halophile als auch halotolerante Mikroorganismen können in hochsalinen Umgebungen, wie beispielsweise Salzseen oder Salzlaken, überleben, jedoch nur erstere benötigen die Gegenwart von Salz tatsächlich für ihren Stoffwechsel. Die Gruppe der halotoleranten Mikroorganismen kann weiter differenziert werden, je nachdem, welche Salzkonzentrationen sie noch überleben : „mäßig tolerant" (bis 7,5 % w/v oder 1.25 M NaCl), „tolerant" (bis 15 % w/v oder 2.5 M NaCl) und „extrem tolerant" (bis 15 % w/v NaCl). Bei den halophilen Spezies werden die Gruppen unterschieden, welche 3 bis 15 % w/v Kochsalz zum optimalen Wachstum benötigen (z.B. Eubakterien) oder solche, bei denen die Konzentration wenigstens 25 % w/v sein muss (z.B. Archaebakterien). Die Zellhüllen mäßig halophiler und halotoleranter Bakterien sind in der Lage sich Änderungen in der sie umgebenden wässrigen Salzphase anzupassen, beispielsweise durch vermehrten Einbau anionischer Lipide wie etwa Phosphati- dylglycerin oder Glycolipiden. Extrem halophile Mikroorganismen verfügen demgegenüber über Zellhüllen, die anstelle von Peptidoglycanen einen Glycoproteinüberzug aufweisen sowie eine Membran, welche charakteristische, mit Isopranoidlipid verknüpfte Glycerinether enthalten. Membranproteine in halophilen und halotoleranten Mikroorganismen sind des weiteren dafür bekannt, dass sie einen höheren Gehalt an Aminosäuren sowie im Vergleich mit Proteinen aus nicht-halophilen Mikroorganismen einen Überschuss an sauren Resten aufweisen.
Die inaktivierten Zellen oder Zellhüllen können in Form der inaktivierten Biomasse zur Anwendung kommen, welche man unmittelbar aus den Kulturen gewinnen kann. Alternativ können auch Extrakte eingesetzt werden, die durch Fraktionierung, Auftrennung und/oder Aufreinigung erhalten werden. Zur Herstellung der Produkte umfasst die an sich bekannte in-vitro- Kultivierung der halotoleranten bzw. halophilen Mikroorganismen in Gegenwart hoher Kochsalzkonzentrationen von etwa 30, vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-% im Kulturmedium, die Abtrennung der Biomasse und die Gewinnung der inaktivierten Zellen bzw. Zellhüllen.
Die bevorzugten halotoleranten bzw. halophilen Mikroorganismen gehören zur Gruppe der Eubakterien, insbesondere
Halobacterium salinarium (z.B. DSM 3754);
Halobacillus halophilus (z.B. DSM 2266);
Halomonas elongata (z.B. DSM 2581);
Brevibacterium epidermidis (z.B. DSM 20660);
Rhodothermus marinus (z.B. DSM 4252);
Vibrio costicola (z.B. DSM 2811);
Marinococcus halophilus (z.B. DSM 20408);
Micrococcus halobius (z.B. DMS 20541);
Salinococcus hispanicus (z.B. DMS 5352).
Die Biomasse kann aus den Kulturen mit Hilfe von Filtration, tangentieller Mikrofiltration oder Zentrifugation abgetrennt werden. In der Regel schließt sich eine Wäsche mit entsalztem Wasser an, um die Zellwände durch Osmose aufzubrechen gefolgt von einer sukzessiven Re- suspendierung in Wasser und Zentrifugation oder Diafiltration. Nach dem Abtrennen des Waschwassers erfolgt die Inaktivierung durch Wärmebehandlung, gegebenenfalls unter Druck. Alternativ können die Mikroorganismen auch mechanisch aufgebrochen werden, beispielsweise durch Ultraschall, Hochdruckhomogenisierung und ähnliche Methoden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die Zellen oder Zellhüllen vor dem Einsatz in den kosmetischen Mitteln ganz oder teilweise acyliert, wobei vorzugsweise Carbonsäureanhydride oder Carbonsäurechloride eingesetzt werden. Die Menge an Acylierungsmittel richtet sich danach, welchen Acylierungsgrad man einzustellen wünscht; dieser kann beispielsweise 10 bis 90, vorzugsweise 25 bis 75 und insbesondere 40 bis 60 % betragen.
Gewerbliche Anwendbarkeit
Weitere Gegenstände der Erfindung beziehen sich femer auf die Verwendung von inaktivierten Zellen oder Zellhüllen von halophilen oder halotoleranten Mikroorganismen
• zur Herstellung von kosmetischen Zubereitungen;
• zur Stimulierung des Wachstums und des Metabolismus von menschlichen Hautzellen;
• zur Regenration von geschädigter sowie zur Verjüngung gealterter oder gestresster Haut;
• zur Inhibierung der Elastase- Aktivität;
• zum Schutz von Hautzellen gegen Alterung;
• zur Stimulierung des Haarwachstums und der Haarregeneration;
• zum Schutz von Hautzellen gegen Entzündungsreaktionen;
• als anti-inflammatorische Wirkstoffe;
• zur Vorbeugung und Behandlung trockener, empfindlicher oder entzündlicher Haut;
• zur Stimulation der Abwehrmechanismen der Haut gegen IR- und UV-Strahlung sowie Umweltgifte;
• zur Modulation der Melanogenesis sowie der Sekretion von Melanin aus den Melano- cyten;
• zur Vorbeugung bzw. Bekämpfung von Alters- und Pigmentflecken auf der Haut und entsprechenden Effekten an den Haaren; sowie
• als Rohstoffe zur Gewinnung von Lipiden, Lipopolysacchariden, Polysacchariden und Glycoproteinen oder deren Mischungen.
Der Gehalt an Zellen oder Zellhüllen in den Zubereitungen kann - bezogen auf die Trockenmasse - 0,0001 bis 10, vorzugsweise 0,001 bis 1 Gew.-% betragen.
Kosmetische und/oder pharmazeutische Zubereitungen
Die erfindungsgemäßen Mittel können als weitere Hilfs- und Zusatzstoffe milde Tenside, Öl- körper, Emulgatoren, Perlglanzwachse, Konsistenzgeber, Verdickungsmittel, Überfettungsmittel, Stabilisatoren, Polymere, Siliconverbindungen, Fette, Wachse, Lecithine, Phospholi- pide, UV-Lichtschutzfaktoren, biogene Wirkstoffe, Antioxidantien, Deodorantien, An- titranspirantien, Antischuppenmittel, Filmbildner, Quellmittel, Insektenrepellentien, Selbstbräuner, Tyrosininhibitoren (Depigmentierungsmittel), Hydrotrope, Solubilisatoren, Konservierungsmittel, Parfümöle, Farbstoffe und dergleichen enthalten.
Tenside
Als oberflächenaktive Stoffe können anionische, nichtionische, kationische und/oder ampho- tere bzw. zwitterionische Tenside enthalten sein, deren Anteil an den Mitteln üblicherweise bei etwa 1 bis 70, vorzugsweise 5 bis 50 und insbesondere 10 bis 30 Gew.-% beträgt. Typische Beispiele für anionische Tenside sind Seifen, Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Ole- finsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate, α-Methylestersulfonate, Sul- fofettsäuren, Alkylsulfate, Alkylethersulfate, Glycerinethersulfate, Fettsäureethersulfate, Hy-
droxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauri- de, N-Acylaminosäuren, wie beispielsweise Acyllactylate, Acyltartrate, Acylglutamate und Acylaspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate. Sofern die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Typische Beispiele für nichtionische Tenside sind Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether, Fettsäurepolyglycolester, Fett- säureamidpolyglycolether, Fettaminpolyglycolether, alkoxylierte Triglyceride, Mischether bzw. Mischformale, gegebenenfalls partiell oxidierte Alk(en)yloligoglykoside bzw. Glucoron- säurederivate, Fettsäure-N-alkylglucamide, Proteinhydrolysate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester, Zuckerester, Sorbitanester, Polysorbate und A- minoxide. Sofern die nichtionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Typische Beispiele für kationische Tenside sind quartäre Ammoniumverbindungen, wie beispielsweise das Dimethyldistearylammoniumchlorid, und Esterquats, insbesondere quater- nierte Fettsäuretrialkanolaminestersalze. Typische Beispiele für amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imi- dazoliniumbetaine und Sulfobetaine. Bei den genannten Tensiden handelt es sich ausschließlich um bekannte Verbindungen. Typische Beispiele für besonders geeignete milde, d.h. besonders hautverträgliche Tenside sind Fettalkoholpolyglycolethersulfate, Monoglyceridsulfate, Mono- und/oder Dialkylsulfosuccinate, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäure- tauride, Fettsäureglutamate, α-Olefinsulfonate, Ethercarbonsäuren, Alkyloligoglucoside, Fett- säureglucamide, Alkylamidobetaine, Amphoacetale und/oder Proteinfettsäurekondensate, letztere vorzugsweise auf Basis von Weizenproteinen.
Ölkörper
Als Ölkörper kommen beispielsweise Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren mit linearen oder verzweigten C6-C22-Fettalkoholen bzw. Ester von verzweigten C6-Cι3- Carbonsäuren mit linearen oder verzweigten C6-C22-Fettalkoholen, wie z.B. Myristylmyristat, Myristylpalmitat, Myristylstearat, Myristylisostearat, Myristyloleat, Myristylbehenat, Myristy- lerucat, Cetylmyristat, Cetylpalmitat, Cetylstearat, Cetylisostearat, Cetyloleat, Cetylbehenat, Cetylerucat, Stearylmyristat, Stearylpalmitat, Stearylstearat, Stearylisostearat, Stearyloleat, Stearylbehenat, Stearylerucat, Isostearylmyristat, Isostearylpalmitat, Isostearylstearat, Isostea-
rylisostearat, Isostearyloleat, Isostearylbehenat, Isostearyloleat, Oleylmyristat, Oleylpalmitat, Oleylstearat, Oleylisostearat, Oleyloleat, Oleylbehenat, Oleylerucat, Behenylmyristat, Behe- nylpalmitat, Behenylstearat, Behenylisostearat, Behenyloleat, Behenylbehenat, Behenylerucat, Erucyknyristat, Erucylpalmitat, Erucylstearat, Erucylisostearat, Erucyloleat, Erucylbehenat und Erucylerucat. Daneben eignen sich Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren mit verzweigten Alkoholen, insbesondere 2-Ethylhexanol, Ester von Cι8-C38-Alkylhydroxycarbonsäuren mit linearen oder verzweigten C6-C22-Fettalkoholen (vgl. DE 19756377 AI), insbesondere Dioc- tyl Malate, Ester von linearen und/oder verzweigten Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen (wie z.B. Propylenglycol, Dimerdiol oder Trimertriol) und/oder Guerbetalkoholen, Triglyceri- de auf Basis C6-Cι0-Fettsäuren, flüssige Mono-/Di-/Triglyceridmischungen auf Basis von C6- Cι8-Fettsäuren, Ester von C6-C22-Fettalkoholen und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren, insbesondere Benzoesäure, Ester von C2-Cι2-Dicarbonsäuren mit linearen oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen oder Polyolen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen, pflanzliche Öle, verzweigte primäre Alkohole, substituierte Cyclohexane, lineare und verzweigte C6-C22-Fettalkoholcarbonate, wie z.B. Di- caprylyl Carbonate (Cetiol® CC), Guerbetcarbonate auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis IO C Atomen, Ester der Benzoesäure mit linearen und/oder verzweigten C6-C2 - Alkoholen (z.B. Finsolv® TN), lineare oder verzweigte, symmetrische oder unsymmetrische Dialkylether mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen pro Alkylgruppe, wie z.B. Dicaprylyl Ether (Cetiol® OE), Ringöffhungsprodukte von epoxidierten Fettsäureestern mit Polyolen, Siliconöle (Cyclomethicone, Siliciummethicontypen u.a.) und/oder aliphatische bzw. naphthenische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. wie Squalan, Squalen oder Dialkylcyclohexane in Betracht.
Emulgatoren
Als Emulgatoren kommen beispielsweise nichtionogene Tenside aus mindestens einer der folgenden Gruppen in Frage:
• Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und oder 0 bis 5 Mol Propyleno- xid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C- Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C- Atomen, an Alkylphenole mit 8 bis 15 C- Atomen in der Alkylgruppe sowie Alkylami- ne mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest;
• Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alk(en)ylrest und deren ethoxylierte Analoga;
• Anlagerungsprodukte von 1 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und oder gehärtetes Ricinusöl;
• Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
• Partialester von Glycerin und/oder Sorbitan mit ungesättigten, linearen oder gesättigten, verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Hydroxycar- bonsäuren mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol E- thylenoxid;
• Partialester von Polyglycerin (durchschnittlicher Eigenkondensationsgrad 2 bis 8), Po- lyethylenglycol (Molekulargewicht 400 bis 5000), Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Zuckeralkoholen (z.B. Sorbit), Alkylglucosiden (z.B. Methylglucosid, Butylglucosid, Laurylglucosid) sowie Polyglucosiden (z.B. Cellulose) mit gesättigten und/oder ungesättigten, linearen oder verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Hydroxycarbonsäuren mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid;
• Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure und Fettalkohol und/oder Mischester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Methylglucose und Polyolen, vorzugsweise Glycerin oder Polyglycerin.
• Mono-, Di- und Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri-PEG- alkylphosphate und deren Salze;
• Wollwachsalkohole;
• Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere bzw. entsprechende Derivate;
• Block-Copolymere z.B. Polyethylenglycol-30 Dipolyhydroxystearate;
• Polymeremulgatoren, z.B. Pemulen-Typen (TR-l,TR-2) von Goodrich;
• Polyalkylenglycole sowie
• Glycerincarbonat.
Ethylenoxidanlagerungsprodukte
Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren, Alkylphenole oder an Ricinusöl stellen bekannte, im Handel erhältliche Produkte dar. Es handelt sich dabei um Homologengemische, deren mittlerer Alkoxy- lierungsgrad dem Verhältnis der Stoffmengen von Ethylenoxid und/ oder Propylenoxid und Substrat, mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht. Cι2/ι8- Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Glycerin sind als Rückfettungsmittel für kosmetische Zubereitungen bekannt.
• Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside
Alkyl- und oder Alkenyloligoglycoside, ihre Herstellung und ihre Verwendung sind aus dem Stand der Technik bekannt. Ihre Herstellung erfolgt insbesondere durch Umsetzung von Glucose oder Oligosacchariden mit primären Alkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen. Bezüglich des Glycosidrestes gilt, daß sowohl Monoglycoside, bei denen ein cyclischer Zuckerrest glycosidisch an den Fettalkohol gebunden ist, als auch oligomere Glycoside mit einem Oligomerisationsgrad bis vorzugsweise etwa 8 geeignet sind. Der Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer Mittelwert, dem eine für solche technischen Produkte übliche Homologenverteilung zugrunde liegt.
Partialglyceride
Typische Beispiele für geeignete Partialglyceride sind Hydroxystearinsäuremonoglyce- rid, Hydroxystearinsäurediglycerid, Isostearinsäuremonoglycerid, Isostearinsäuredigly- cerid, Ölsäuremonoglycerid, Ölsäurediglycerid, Ricinolsäuremoglycerid, Ricinolsäure- diglycerid, Linolsäuremonoglycerid, Linolsäurediglycerid, Linolensäuremonoglycerid, Linolensäurediglycerid, Erucasäuremonoglycerid, Erucasäurediglycerid, Weinsäure- monoglycerid, Weinsäurediglycerid, Citronensäuremonoglycerid, Citronendiglycerid, Äpfelsäuremonoglycerid, Äpfelsäurediglycerid sowie deren technische Gemische, die untergeordnet aus dem Herstellungsprozeß noch geringe Mengen an Triglycerid enthalten können. Ebenfalls geeignet sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylenoxid an die genannten Partialglyceride.
• Sorbitanester
Als Sorbitanester kommen Sorbitanmonoisostearat, Sorbitansesquiisostearat, Sorbitan- diisostearat, Sorbitantriisostearat, Sorbitanmonooleat, Sorbitansesquioleat, Sorbitan- dioleat, Sorbitantrioleat, Sorbitanmonoerucat, Sorbitansesquierucat, Sorbitandierucat, Sorbitantrierucat, Sorbitanmonoricinoleat, Sorbitansesquiricinoleat, Sorbitandiricino- leat, Sorbitantriricinoleat, Sorbitanmonohydroxystearat, Sorbitansesquihydroxystearat, Sorbitandihydroxystearat, Sorbitantrihydroxystearat, Sorbitanmonotartrat, Sorbitan- sesqui-tartrat, Sorbitanditartrat, Sorbitantritartrat, Sorbitanmonocitrat, Sorbitansesqui- citrat, Sorbitandicitrat, Sorbitantricitrat, Sorbitanmonomaleat, Sorbitansesquimaleat, Sorbitan-dimaleat, Sorbitantrimaleat sowie deren technische Gemische. Ebenfalls ge-
eignet sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylenoxid an die genannten Sorbitanester. • Polyglycerinester
Typische Beispiele für geeignete Polyglycerinester sind Polyglyceryl-2 Dipolyhydro- xystearate (Dehymuls® PGPH), Polyglycerin-3-Diisostearate (Lameform® TGI), Po- lyglyceryl-4 Isostearate (Isolan® GI 34), Polyglyceryl-3 Oleate, Diisostearoyl Polygly- ceryl-3 Diisostearate (Isolan® PDI), Polyglyceryl-3 Methylglucose Distearate (Tego Care® 450), Polyglyceryl-3 Beeswax (Cera Bellina®), Polyglyceryl-4 Caprate (Po- lyglycerol Caprate T2010/90), Polyglyceryl-3 Cetyl Ether (Chimexane® NL), Polygly- ceryl-3 Distearate (Cremophor® GS 32) und Polyglyceryl Polyricinoleate (Admul® WOL 1403) Polyglyceryl Dimerate Isostearate sowie deren Gemische. Beispiele für weitere geeignete Polyolester sind die gegebenenfalls mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid umgesetzten Mono-, Di- und Triester von Trimethylolpropan oder Pentaerythrit mit Laurinsäure, Kokosfettsäure, Taigfettsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Be- hensäure und dergleichen.
Anionische Emulgatoren
Typische anionische Emulgatoren sind aliphatische Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure, sowie Dicarbonsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Azelainsäure oder Sebacinsäure.
• Amphotere und kationische Emulgatoren
Weiterhin können als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Car- boxylat- und eine Sulfonatgruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat, N-Acylaminopropyl-N,N- dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyldimethyl- ammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline mit jeweils 8 bis 18 C- Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylamino- ethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Besonders bevorzugt ist das unter der
CTFA-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat. Ebenfalls geeignete Emulgatoren sind ampholytische Tenside. Unter ampholytischen Tensi- den werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8/ι8- Alkyl- oder Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N- Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N- Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkyl- aminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C- Atomen in der Alkylgruppe.. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokos- alkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das Cι2/ι8- Acylsarcosin. Schließlich kommen auch Kationtenside als Emulgatoren in Betracht, wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methylquaternierte Difettsäu- retriethanolaminester-Salze, besonders bevorzugt sind.
Fette und Wachse
Typische Beispiele für Fette sind Glyceride, d.h. feste oder flüssige pflanzliche oder tierische Produkte, die im wesentlichen aus gemischten Glycerinestem höherer Fettsäuren bestehen, als Wachse kommen u.a. natürliche Wachse, wie z.B. Candelillawachs, Carnaubawachs, Japanwachs, Espartograswachs, Korkwachs, Guarumawachs, Reiskeimölwachs, Zuckerrohrwachs, Ouricurywachs, Montanwachs, Bienenwachs, Schellackwachs, Walrat, Lanolin (Wollwachs), Bürzelfett, Ceresin, Ozokerit (Erdwachs), Petrolatum, Paraffinwachse, Mikrowachse; chemisch modifizierte Wachse (Hartwachse), wie z.B. Montanesterwachse, Sasolwachse, hydrierte Jojobawachse sowie synthetische Wachse, wie z.B. Polyalkylenwachse und Polyethylengly- colwachse in Frage. Neben den Fetten kommen als Zusatzstoffe auch fettähnliche Substanzen, wie Lecithine und Phospholipide in Frage. Unter der Bezeichnung Lecithine versteht der Fachmann diejenigen Glycero-Phospholipide, die sich aus Fettsäuren, Glycerin, Phosphorsäure und Cholin durch Veresterung bilden. Lecithine werden in der Fachwelt daher auch häufig als Phosphatidylcholine (PC). Als Beispiele für natürliche Lecithine seien die Kephaline genannt, die auch als Phosphatidsäuren bezeichnet werden und Derivate der 1 ,2-Diacyl-sn- glycerin-3-phosphorsäuren darstellen. Dem gegenüber versteht man unter Phospholipiden gewöhnlich Mono- und vorzugsweise Diester der Phosphorsäure mit Glycerin (Glycerinphos- phate), die allgemein zu den Fetten gerechnet werden. Daneben kommen auch Sphingosine bzw. Sphingolipide in Frage.
Perlglanzwachse
Als Perlglanzwachse kommen beispielsweise in Frage: Alkylenglycolester, speziell Ethy- lenglycoldistearat; Fettsäurealkanolamide, speziell Kokosfettsäurediethanolamid; Partialglyceride, speziell Stearinsäuremonoglycerid; Ester von mehrwertigen, gegebenenfalls hydroxy- substituierte Carbonsäuren mit Fettalkoholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, speziell lang- kettige Ester der Weinsäure; Fettstoffe, wie beispielsweise Fettalkohole, Fettketone, Fettaldehyde, Fettether und Fettcarbonate, die in Summe mindestens 24 Kohlenstoffatome aufweisen, speziell Lauron und Distearylether; Fettsäuren wie Stearinsäure, Hydroxystearinsäure oder Behensäure, Ringöffhungsprodukte von Olefinepoxiden mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit Fettalkoholen mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Polyolen mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen und 2 bis 10 Hydroxylgruppen sowie deren Mischungen.
Konsistenzgeber und Verdickungsmittel
Als Konsistenzgeber kommen in erster Linie Fettalkohole oder Hydroxyfettalkohole mit 12 bis 22 und vorzugsweise 16 bis 18 Kohlenstoffatomen und daneben Partialglyceride, Fettsäuren oder Hydroxyfettsäuren in Betracht. Bevorzugt ist eine Kombination dieser Stoffe mit Alkyloligoglucosiden und/oder Fettsäure-N-methylglucamiden gleicher Kettenlänge und/oder Polyglycerinpoly-12-hydroxystearaten. Geeignete Verdickungsmittel sind beispielsweise Ae- rosil-Typen (hydrophile Kieselsäuren), Polysaccharide, insbesondere Xanthan-Gum, Guar- Guar, Agar-Agar, Alginate und Tylosen, Carboxymethylcellulose und Hydroxyethyl- und Hydroxypropylcellulose, femer höhermolekulare Polyethylenglycolmono- und -diester von Fettsäuren, Polyacrylate, (z.B. Carbopole® und Pemulen-Typen von Goodrich; Synthalene® von Sigma; Keltrol-Typen von Kelco; Sepigel-Typen von Seppic; Salcare-Typen von Allied Colloids), Polyacrylamide, Polymere, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon. Als besonders wirkungsvoll haben sich auch Bentonite, wie z.B. Bentone® Gel VS-5PC (Rheox) erwiesen, bei dem es sich um eine Mischung aus Cyclopentasiloxan, Disteardimonium Hectorit und Propylencarbonat handelt. Weiter in Frage kommen Tenside, wie beispielsweise ethoxylierte Fettsäureglyceride, Ester von Fettsäuren mit Polyolen wie beispielsweise Pentaerythrit oder Trimethylolpropan, Fettalkoholethoxylate mit eingeengter Homologenverteilung oder Alkylo- ligoglucoside sowie Elektrolyte wie Kochsalz und Ammoniumchlorid.
Überfettungsmittel
Als Überfettungsmittel können Substanzen wie beispielsweise Lanolin und Lecithin sowie polyethoxylierte oder acylierte Lanolin- und Lecithinderivate, Polyolfettsäureester, Monogly- ceride und Fettsäurealkanolamide verwendet werden, wobei die letzteren gleichzeitig als Schaumstabilisatoren dienen.
Stabilisatoren
Als Stabilisatoren können Metallsalze von Fettsäuren, wie z.B. Magnesium-, Aluminium- und/oder Zinkstearat bzw. -ricinoleat eingesetzt werden.
Polymere
Geeignete kationische Polymere sind beispielsweise kationische Cellulosederivate, wie z.B. eine quatemierte Hydroxyethylcellulose, die unter der Bezeichnung Polymer JR 400® von Amerchol erhältlich ist, kationische Stärke, Copolymere von Diallylammoniumsalzen und Acrylamiden, quatemierte Vinylpyrrolidon/Vinylimidazol-Polymere, wie z.B. Luviquat® (BASF), Kondensationsprodukte von Polyglycolen und Aminen, quatemierte Kollagenpoly- peptide, wie beispielsweise Lauryldimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Collagen (Lame- quat®L/Grünau), quatemierte Weizenpolypeptide, Polyethylenimin, kationische Siliconpolymere, wie z.B. Amodimethicone, Copolymere der Adipinsäure und Dimethyla- minohydroxypropyldiethylentriamin (Cartaretine®/Sandoz), Copolymere der Acrylsäure mit Dimethyl-diallylammoniumchlorid (Merquat® 550/Chemviron), Polyaminopolyamide, wie z.B. beschrieben in der FR 2252840 A sowie deren vernetzte wasserlöslichen Polymere, kationische Chitinderivate wie beispielsweise quaterniertes Chitosan, gegebenenfalls mikrokristallin verteilt, Kondensationsprodukte aus Dihalogenalkylen, wie z.B. Dibrombutan mit Bis- dialkylaminen, wie z.B. Bis-Dimethylamino-l,3-propan, kationischer Guar-Gum, wie z.B. Jaguar® CBS, Jaguar® C-17, Jaguar® C-16 der Firma Celanese, quatemierte Ammoniumsalz-Polymere, wie z.B. Mirapol® A-15, Mirapol® AD-1, Mirapol® AZ-1 der Firma Miranol.
Als anionische, zwitterionische, amphotere und nichtionische Polymere kommen beispielsweise Vinylacetat Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, Vi- nylacetat/Butylmaleat/ Isobornylacrylat-Copolymere, Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid- Copolymere und deren Ester, unvernetzte und mit Polyolen vernetzte Polyacrylsäuren, Acryl-
amidopropyltrimethylammoniumchlorid/ Acrylat-Copolymere, Octylacrylamid/Methylmeth- acrylatytert.Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypropylmethacrylat-Copolymere, Polyvinyl- pyrrolidon, Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere, Vinylpyrrolidon Dimethylaminoethyl- methacrylat/Vinylcaprolactam-Teφolymere sowie gegebenenfalls derivatisierte Celluloseether und Silicone in Frage.
Siliconverbindungen
Geeignete Siliconverbindungen sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane, Methylphenylpo- lysiloxane, cyclische Silicone sowie amino-, fettsäure-, alkohol-, polyether-, epoxy-, fluor-, glykosid- und oder alkylmodifizierte Siliconverbindungen, die bei Raumtemperatur sowohl flüssig als auch harzförmig vorliegen können. Weiterhin geeignet sind Simethicone, bei denen es sich um Mischungen aus Dimethiconen mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von 200 bis 300 Dimethylsiloxan-Einheiten und hydrierten Silicaten handelt.
UV-Lichtschutzfilter
Unter UV-Lichtschutzfaktoren sind beispielsweise bei Raumtemperatur flüssig oder kristallin vorliegende organische Substanzen (Lichtschutzfilter) zu verstehen, die in der Lage sind, ultraviolette Strahlen zu absorbieren und die aufgenommene Energie in Form längerwelliger Strahlung, z.B. Wärme wieder abzugeben. UVB-Filter können öllöslich oder wasserlöslich sein. Als öllösliche Substanzen sind z.B. zu nennen:
• 3-Benzylidencampher bzw. 3-Benzylidennorcampher und dessen Derivate, z.B. 3-(4- Methylbenzyliden)campher beschrieben;
• 4-Aminobenzoesäurederivate, vorzugsweise 4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-ethyl- hexylester, 4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-octylester und 4- (Dimethylamino)benzoe-säureamylester;
• Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester, 4- Methoxy-zimtsäurepropylester, 4-Methoxyzimtsäureisoamylester 2-Cyano-3,3- phenylzimtsäure-2-ethylhexylester (Octocrylene);
• Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure-2-ethylhexyJester, Salicylsäure-4- iso-propylbenzylester, Salicylsäurehomomenthylester;
• Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2- Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon;
• Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-Methoxybenzmalonsäuredi-2-ethylhexyl- ester;
• Triazinderivate, wie z.B. 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl- -hexyloxy)-l,3,5-triazin und Octyl Triazon oder Dioctyl Butamido Triazone (Uvasorb® HEB);
• Propan-l,3-dione, wie z.B. l-(4-tert.Butylphenyl)-3-(4'methoxyphenyl)propan-l,3- dion;
• Ketotricyclo(5.2.1.0)decan-Derivate.
Als wasserlösliche Substanzen kommen in Frage:
• 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure und deren Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Al- kylammonium-, Alkanolarnmonium- und Glucammoniumsalze;
• Sulfonsäurederivate von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzo- phenon-5-sulfonsäure und ihre Salze;
• Sulfonsäurederivate des 3-Benzylidencamphers, wie z.B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenme- thyl)benzolsulfonsäure und 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bomyliden)sulfonsäure und deren Salze.
Als typische UV-A-Filter kommen insbesondere Derivate des Benzoylmethans in Frage, wie beispielsweise l-(4'-tert.Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-l,3-dion, 4-tert.-Butyl-4'- methoxydibenzoylmethan (Parsol® 1789), l-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)-propan-l,3-dion sowie Enaminverbindungen. Die UV-A und UV-B-Filter können selbstverständlich auch in Mischungen eingesetzt werden. Besonders günstige Kombinationen bestehen aus den Derivate des Benzoylmethans,, z.B. 4-tert.-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan (Parsol® 1789) und 2- Cyano-3,3-phenylzimtsäure-2-ethyl-hexylester (Octocrylene) in Kombination mit Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester und/oder 4- Methoxyzimtsäurepropylester und/oder 4-Methoxyzimtsäureisoamylester. Vorteilhaft werden deartige Kombinationen mit wasserlöslichen Filtern wie z.B. 2-Phenylbenzimidazol-5- sulfonsäure und deren Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Alkylammonium-, Alkanolarnmonium- und Glucammoniumsalze kombiniert.
Neben den genannten löslichen Stoffen kommen für diesen Zweck auch unlösliche Lichtschutzpigmente, nämlich feindisperse Metalloxide bzw. Salze in Frage. Beispiele für geeignete Metalloxide sind insbesondere Zinkoxid und Titandioxid und daneben Oxide des Eisens, Zirkoniums, Siliciums, Mangans, Aluminiums und Cers sowie deren Gemische. Als Salze können Silicate (Talk), Bariumsulfat oder Zinkstearat eingesetzt werden. Die Oxide und Salze werden in Form der Pigmente für hautpflegende und hautschützende Emulsionen und dekorative Kosmetik verwendet. Die Partikel sollten dabei einen mittleren Durchmesser von weniger
als 100 nm, vorzugsweise zwischen 5 und 50 nm und insbesondere zwischen 15 und 30 nm aufweisen. Sie können eine sphärische Form aufweisen, es können jedoch auch solche Partikel zum Einsatz kommen, die eine ellipsoide oder in sonstiger Weise von der sphärischen Gestalt abweichende Form besitzen. Die Pigmente können auch oberflächenbehandelt, d.h. hydrophi- lisiert oder hydrophobiert vorliegen. Typische Beispiele sind gecoatete Titandioxide, wie z.B. Titandioxid T 805 (Degussa) oder Eusolex® T2000 (Merck). Als hydrophobe Coatingmittel kommen dabei vor allem Silicone und dabei speziell Trialkoxyoctylsilane oder Simethicone in Frage. In Sonnenschutzmitteln werden bevorzugt sogenannte Mikro- oder Nanopigmente eingesetzt. Vorzugsweise wird mikronisiertes Zinkoxid verwendet.
Biogene Wirkstoffe und Antioxidantien
Unter biogenen Wirkstoffen sind beispielsweise Tocopherol, Tocopherolacetat, Tocopherol- palmitat, Ascorbinsäure, (Desoxy)Ribonucleinsäure und deren Fragmentierungsprodukte, ß- Glucane, Retinol, Bisabolol, Allantoin, Phytantriol, Panthenol, AHA-Säuren, Aminosäuren, Ceramide, Pseudoceramide, essentielle Öle, Pflanzenextrakte, wie z.B. Prunusextrakt, Bamba- ranussextrakt und Vitaminkomplexe zu verstehen.
Antioxidantien unterbrechen die photochemische Reaktionskette, welche ausgelöst wird, wenn UV-Strahlung in die Haut eindringt. Typische Beispiele hierfür sind Aminosäuren (z.B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole (z.B. Urocaninsäure) und deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin und deren Derivate (z.B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z.B. α-Carotin, ß-Carotin, Lycopin) und deren Derivate, Chlorogensäure und deren Derivate, Liponsäure und deren Derivate (z.B. Dihydroliponsäu- re), Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere Thiole (z.B. Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-, Cholesteryl- und Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat, Thiodipropionsäure und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside und Salze) sowie Sulfoximin- verbindungen (z.B. Buthioninsulfoximine, Homocysteinsulfoximin, Butioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen verträglichen Dosierungen (z.B. pmol bis μmol/kg), femer (Metall)-Chelatoren (z.B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin), α-Hydroxysäuren (z.B. Citronensäure, Milchsäure, Äpfelsäure), Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und deren Derivate (z.B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und deren Derivate, Ubichinon und Ubichinol und deren Derivate, Vitamin C und Derivate (z.B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat, Ascorbylacetat), Tocopherole und Derivate
(z.B. Vitamin-E-acetat), Vitamin A und Derivate (Vitamin- A-palmi tat) sowie Koniferylben- zoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und deren Derivate, α-Glycosylrutin, Ferulasäure, Furfu- rylidenglucitol, Camosin, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajak- harzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon, Harnsäure und deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Superoxid-Dismutase, Zink und dessen Derivate (z.B. ZnO, ZnSO4) Selen und dessen Derivate (z.B. Selen-Methionin), Stilbene und deren Derivate (z.B. Stilbenoxid, trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten Derivate (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide und Lipide) dieser genannten Wirkstoffe.
Deodorantien und keimhemmende Mittel
Kosmetische Deodorantien (Desodorantien) wirken Körpergerüchen entgegen, überdecken oder beseitigen sie. Körpergerüche entstehen durch die Einwirkung von Hautbakterien auf apokrinen Schweiß, wobei unangenehm riechende Abbauprodukte gebildet werden. Dementsprechend enthalten Deodorantien Wirkstoffe, die als keimhemmende Mittel, Enzyminhibitoren, Geruchsabsorber oder Geruchsüberdecker fungieren.
• Keimhemmende Mittel
Als keimhemmende Mittel sind grundsätzlich alle gegen grampositive Bakterien wirksamen Stoffe geeignet, wie z. B. 4-Hydroxybenzoesäure und ihre Salze und Ester, N- (4-Chlorphenyl)-N'-(3,4 dichlorphenyl)hamstoff, 2,4,4 '-Trichlor-2'-hydroxy- diphenylether (Triclosan), 4-Chlor-3,5-dimethyl-phenol, 2,2 '-Methylen-bis(6-brom-4- chlorphenol), 3-Methyl-4-(l-methylethyl)-phenol, 2-Benzyl-4-chlorphenol, 3-(4- Chlorphenoxy)-l,2-propandiol, 3-Iod-2-propinylbutylcarbamat, Chlorhexidin, 3,4,4'- Trichlorcarbanilid (TTC), antibakterielle Riechstoffe, Thymol, Thymianöl, Eugenol, Nelkenöl, Menthol, Minzöl, Farnesol, Phenoxyethanol, Glycerinmonocaprinat, Glyce- rinmonocaprylat, Glycerinmonolaurat (GML), Diglycerinmonocaprinat (DMC), Sali- cylsäure-N-alkylamide wie z. B. Salicylsäure-n-octylamid oder Salicylsäure-n- decylamid.
Enzyminhibitoren
Als Enzyminhibitoren sind beispielsweise Esteraseinhibitoren geeignet. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um Trialkylcitrate wie Trimethylcitrat, Tripropylcitrat, Trii-
sopropylcitrat, Tributylcitrat und insbesondere Triethylcitrat (Hydagen® CAT). Die Stoffe inhibieren die Enzymaktivität und reduzieren dadurch die Geruchsbildung. Weitere Stoffe, die als Esteraseinhibitoren in Betracht kommen, sind Sterolsulfate oder - phosphate, wie beispielsweise Lanosterin-, Cholesterin-, Campesterin-, Stigmasterin- und Sitosterinsulfat bzw -phosphat, Dicarbonsäuren und deren Ester, wie beispielsweise Glutarsäure, Glutarsäuremonoethylester, Glutarsäurediethylester, Adipinsäure, Adipinsäuremonoethylester, Adipinsäurediethylester, Malonsäure und Malonsäure- diethylester, Hydroxycarbonsäuren und deren Ester wie beispielsweise Citronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure oder Weinsäurediethylester, sowie Zinkglycinat.
Geruchsabsorber
Als Geruchsabsorber eignen sich Stoffe, die geruchsbildende Verbindungen aufnehmen und weitgehend festhalten können. Sie senken den Partialdruck der einzelnen Komponenten und verringern so auch ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit. Wichtig ist, daß dabei Parfüms unbeeinträchtigt bleiben müssen. Geruchsabsorber haben keine Wirksamkeit gegen Bakterien. Sie enthalten beispielsweise als Hauptbestandteil ein komplexes Zinksalz der Ricinolsäure oder spezielle, weitgehend geruchsneutrale Duftstoffe, die dem Fachmann als "Fixateure" bekannt sind, wie z. B. Extrakte von Labda- num bzw. Styrax oder bestimmte Abietinsäurederivate. Als Geruchsüberdecker fungieren Riechstoffe oder Parfümöle, die zusätzlich zu ihrer Funktion als Geruchsüberdecker den Deodorantien ihre jeweilige Duftnote verleihen. Als Parfümöle seien beispielsweise genannt Gemische aus natürlichen und synthetischen Riechstoffen. Natürliche Riechstoffe sind Extrakte von Blüten, Stengeln und Blättern, Früchten, Fruchtschalen, Wurzeln, Hölzern, Kräutern und Gräsern, Nadeln und Zweigen sowie Harzen und Balsamen. Weiterhin kommen tierische Rohstoffe in Frage, wie beispielsweise Zibet und Castoreum. Typische synthetische Riechstoffverbindungen sind Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe. RiechstoffVerbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, p-tert.-Bu- tylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclame- naldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone und Methylcedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Isoeugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene und Balsame. Bevorzugt werden jedoch Mischun-
gen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Auch ätherische Öle geringerer Flüchtigkeit, die meist als Aromakomponenten verwendet werden, eignen sich als Parfümöle, z.B. Salbeiöl, Kamil- lenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzenöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbee- renöl, Vetiveröl, Olibanöl, Galbanumöl, Labdanumöl und Lavandinöl. Vorzugsweise werden Bergamotteöl, Dihydromyrcenol, Lilial, Lyral, Citronellol, Phenylethylalkohol, α-Hexylzimtaldehyd, Geraniol, Benzylaceton, Cyclamenaldehyd, Linalool, Boi- sambrene Forte, Ambroxan, Indol, Hedione, Sandelice, Citronenöl, Mandarinenöl, O- rangenöl, Allylamylglycolat, Cyclovertal, Lavandinöl, Muskateller Salbeiöl, ß- Damascone, Geraniumöl Bourbon, Cyclohexylsalicylat, Vertofix Coeur, Iso-E-Super, Fixolide NP, Evernyl, Iraldein gamma, Phenylessigsäure, Geranylacetat, Benzylacetat, Rosenoxid, Romilat, Irotyl und Floramat allein oder in Mischungen, eingesetzt.
Antitranspirantien
Antitranspirantien (Antiperspirantien) reduzieren durch Beeinflussung der Aktivität der ekkrinen Schweißdrüsen die Schweißbildung, und wirken somit Achselnässe und Körpergeruch entgegen. Wässrige oder wasserfreie Formulierungen von Antitranspirantien enthalten typischerweise folgende Inhaltsstoffe:
• adstringierende Wirkstoffe,
• Ölkomponenten,
• nichtionische Emulgatoren,
• Coemulgatoren,
• Konsistenzgeber,
• Hilfsstoffe wie z. B. Verdicker oder Komplexierungsmittel und/oder
• nichtwässrige Lösungsmittel wie z. B. Ethanol, Propylenglykol und/oder Glycerin.
Als adstringierende Antitranspirant-Wirkstoffe eignen sich vor allem Salze des Aluminiums, Zirkoniums oder des Zinks. Solche geeigneten antihydrotisch wirksamen Wirkstoffe sind z.B. Aluminiumchlorid, Aluminiumchlorhydrat, Aluminiumdich- lorhydrat, Aluminiumsesquichlorhydrat und deren Komplexverbindungen z. B. mit Propylenglycol-1,2. Aluminiumhydroxyallantoinat, Aluminiumchloridtartrat, Alu- minium-Zirkonium-Trichlorohydrat, Aluminium-Zirko-nium-tetrachlorohydrat, Alu- minium-Zirkonium-pentachlorohydrat und deren Komplexverbindungen z. B. mit A- minosäuren wie Glycin. Daneben können in Antitranspirantien übliche öllösliche und
wasserlösliche Hilfsmittel in geringeren Mengen enthalten sein. Solche öllöslichen Hilfsmittel können z.B. sein:
• entzündungshemmende, hautschützende oder wohlriechende ätherische Öle,
• synthetische hautschützende Wirkstoffe und/oder
• öllösliche Parfümöle.
Übliche wasserlösliche Zusätze sind z.B. Konservierungsmittel, wasserlösliche Duftstoffe, pH- Wert-Stellmittel, z.B. Puffergemische, wasserlösliche Verdickungsmittel, z.B. wasserlösliche natürliche oder synthetische Polymere wie z.B. Xanthan-Gum, Hydroxyethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon oder hochmolekulare Polyethylenoxide.
Filmbildner
Gebräuchliche Filmbildner sind beispielsweise Chitosan, mikrokristallines Chitosan, quater- niertes Chitosan, Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymerisate, Polymere der Acrylsäurereihe, quatemäre Cellulose-Derivate, Kollagen, Hyaluronsäure bzw. deren Salze und ähnliche Verbindungen.
Antischuppenwirkstoffe
Als Antischuppenwirkstoffe kommen Pirocton Olamin (l-Hydroxy-4-methyl-6-(2,4,4- trimythylpentyl)-2-(lH)-pyridinonmonoethanolaminsalz), Baypival® (Climbazole), Ketoco- nazol®, (4-Acetyl-l-{-4-[2-(2.4-dichlorphenyl) r-2-(lH-imidazol-l-ylmethyl)-l,3-dioxylan-c- 4-ylmethoxyphenyl}piperazin, Ketoconazol, Elubiol, Selendisulfid, Schwefel kolloidal, Schwefelpolyehtylenglykolsorbitanmonooleat, Schwefelrizinolpolyehtoxylat, Schwfel-teer Destillate, Salicylsäure (bzw. in Kombination mit Hexachlorophen), Undexylensäure Mo- noethanolamid Sulfosuccinat Na-Salz, Lamepon® UD (Protein-Undecylensäurekondensat), Zinkpyrithion, Aluminiumpyrithion und Magnesiumpyrithion / Dipyrithion-Magnesiumsulfat in Frage.
Quellmittel
Als Quellmittel für wäßrige Phasen können Montmorillonite, Clay Mineralstoffe, Pemulen sowie alkylmodifizierte Carbopoltypen (Goodrich) dienen. Weitere geeignete Polymere bzw. Quellmittel können der Übersicht von R.Lochhead in Cosm.ToiI. 108, 95 (1993) entnommen werden.
Insekten-Repellentien
Als Insekten-Repellentien kommen N,N-Diethyl-m-toluamid, 1,2-Pentandiol oder Ethyl Buty- lacetylaminopropionate in Frage
Selbstbräuner und Depigmentierungsmittel
Als Selbstbräuner eignet sich Dihydroxyaceton. Als Tyrosinhinbitoren, die die Bildung von Melanin verhindern und Anwendung in Depigmentierungsmitteln finden, kommen beispielsweise Arbutin, Ferulasäure, Kojisäure, Cumarinsäure und Ascorbinsäure (Vitamin C) in Frage-
Hydrotrope
Zur Verbesserung des Fließverhaltens können femer Hydrotrope, wie beispielsweise Ethanol, Isopropylalkohol, oder Polyole eingesetzt werden. Polyole, die hier in Betracht kommen, besitzen vorzugsweise 2 bis 15 Kohlenstoffatome und mindestens zwei Hydroxylgruppen. Die Polyole können noch weitere funktionelle Gruppen, insbesondere Aminogruppen, enthalten bzw. mit Stickstoff modifiziert sein. Typische Beispiele sind
• Glycerin;
• Alkylenglycole, wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, Hexylenglycol sowie Polyethylenglycole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 bis 1.000 Dalton;
• technische Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1,5 bis 10 wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-%;
• Methyolverbindungen, wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan, Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
• Niedrigalkylglucoside, insbesondere solche mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest, wie beispielsweise Methyl- und Butylglucosid;
• Zuckeralkohole mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Sorbit oder Man- nit,
• Zucker mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Glucose oder Saccharose;
• Aminozucker, wie beispielsweise Glucamin;
• Dialkoholamine, wie Diethanolamin oder 2-Amino-l ,3-ρropandiol.
Konservierungsmittel
Als Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol, Formaldehydlösung, Parabene, Pentandiol oder Sorbinsäure sowie die unter der Bezeichnung Surfacine® bekannten Silberkomplexe und die in Anlage 6, Teil A und B der Kosmetikverordnung aufgeführten weiteren Stoffklassen.
Parfümöle und Aromen
Als Parfümöle seien genannt Gemische aus natürlichen und synthetischen Riechstoffen. Natürliche Riechstoffe sind Extrakte von Blüten (Lilie, Lavendel, Rosen, Jasmin, Neroli, Ylang- Ylang), Stengeln und Blättern (Geranium, Patchouli, Petitgrain), Früchten (Anis, Koriander, Kümmel, Wacholder), Fruchtschalen (Bergamotte, Zitrone, Orangen), Wurzeln (Macis, Ange- lica, Sellerie, Kardamon, Costus, Iris, Calmus), Hölzern (Pinien-, Sandel-, Guajak-, Zedern-, Rosenholz), Kräutern und Gräsern (Estragon, Lemongras, Salbei, Thymian), Nadeln und Zweigen (Fichte, Tanne, Kiefer, Latschen), Harzen und Balsamen (Galbanum, Elemi, Benzoe, Myrrhe, Olibanum, Opoponax). Weiterhin kommen tierische Rohstoffe in Frage, wie beispielsweise Zibet und Castoreum. Typische synthetische Riechstoffverbindungen sind Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert- Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat, Phenylethylacetat, Lina- lylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styral- lylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone, α-Isomethylionon und Methylcedrylketon, zu den Alkoholen
Anethol, Citronellol, Eugenol, Isoeugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Teφi- neol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Teφene und Balsame. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Auch ätherische Öle geringerer Flüchtigkeit, die meist als Aromakomponenten verwendet werden, eignen sich als Parfümöle, z.B. Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzenöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeerenöl, Vetiveröl, Olibanöl, Galbanumöl, Labolanumöl und Lavandinöl. Vorzugsweise werden Bergamotte- öl, Dihydromyrcenol, Lilial, Lyral, Citronellol, Phenylethylalkohol, α-Hexylzimtaldehyd, Geraniol, Benzylaceton, Cyclamenaldehyd, Linalool, Boisambrene Forte, Ambroxan, Indol, He- dione, Sandelice, Citronenöl, Mandarinenöl, Orangenöl, Allylamylglycolat, Cyclovertal, Lavandinöl, Muskateller Salbeiöl, ß-Damascone, Geraniumöl Bourbon, Cyclohexylsalicylat, Vertofix Coeur, Iso-E-Super, Fixolide NP, Evemyl, Iraldein gamma, Phenylessigsäure, Gera- nylacetat, Benzylacetat, Rosenoxid, Romilllat, Irotyl und Floramat allein oder in Mischungen, eingesetzt.
Als Aromen kommen beispielsweise Pfefferminzöl, Krauseminzöl, Anisöl, Stemanisöl, Kümmelöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Citronenöl, Wintergrünöl, Nelkenöl, Menthol und dergleichen in Frage.
Farbstoffe
Als Farbstoffe können die für kosmetische Zwecke geeigneten und zugelassenen Substanzen verwendet werden, wie sie beispielsweise in der Publikation "Kosmetische Färbemittel" der Farbstoffkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Verlag Chemie, Weinheim, 1984, S.81-106 zusammengestellt sind. Beispiele sind Kochenillerot A (C.I. 16255), Patentblau V (C.I.42051), Indigotin (C.I.73015), Chlorophyllin (C.I.75810), Chinolingelb (C.I.47005), Titandioxid (C.I.77891), Indanthrenblau RS (C.I. 69800) und Krapplack (C.I.58000). Als Lumineszenzfarbstoff kann auch Luminol enthalten sein. Diese Farbstoffe werden üblicherweise in Konzentrationen von 0,001 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Mischung, eingesetzt.
Der Gesamtanteil der Hilfs- und Zusatzstoffe kann 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - betragen. Die Herstellung der Mittel kann durch übliche Kalt - oder Heißprozesse erfolgen; vorzugsweise arbeitet man nach der Phaseninversionstemperatur- Methode.
Beispiele
Herstellbeispiel 1
Entsprechend der folgenden allgemeinen Vorschrift zur Herstellung inaktivierter Zellen bzw. Zellhüllen wurden die folgenden Mikroorganismen eingesetzt:
• Halobacterium halophilus (DSM 2266);
• Halomonas elongata (DSM 2581);
• Pseudomonas halophila (DSM 3050);
• Brevibacterium epidermidis (DSM 20660); sowie
• Rhodothermus marinus (DSM 4252).
Die Bakterien wurden in einer Nährlösung kultiviert, welche 7,5 g bakteriologisches Pepton, 10 g Hefeextrakt, 3 g Trinatriumcitrat, 2 g Kaliumchlorid, 20 g Magnesiumsulfat-Heptahydrat, 0,05 g Eisensulfat-Heptahydrat, 0,2 g Mangansulfat-Monohydrat und 200 g Natriumchlorid sowie ad einem Volumen von 1 Liter destilliertes Wasser enthielt. Durch Zugabe von 4 N Natriumhydroxidlösung wurde der pH-Wert auf 7,4 eingestellt und die Lösung dann 20 min bei 121 °C sterilisiert. Die Kultivierung der Bakterien fand unter Rühren (140 Upm) bei einer Temperatur von 37 °C in Gegenwart von Luftsauerstoff statt. Nach einer Kultivierungszeit von 46 h wurde die gebildete Biomasse durch Zentrifugation abgetrennt, resuspendiert und mit der 5fachen Menge destilliertem Wasser gewaschen, um die Zellen durch osmotischen Schock aufzubrechen. Die Dispersion wurde erneut zentrifugiert und die noch feuchte Biomasse erneut zurückgewonnen. Anschließend wurde der Vorgang des Waschens und Rückgewinnens noch zwei weitere Male wiederholt. Abschließend wurde die vollständig inaktivierte Biomasse in einer solchen Menge destilliertem Wasser suspendiert, dass sich eine Konzentration von 10 g Trockenmasse auf 100 g Suspension ergab. Diese Suspension wurde 30 min bei 121 °C sterilisiert und war dann zum Einsatz in kosmetischen Zubereitungen bereit.
Herstellbeispiel 2
Herstellbeispiel 1 wurde unter Einsatz eines Stranges von Halobacterium salinarium (DSM 3754) wiederholt. Die Bakterien wurden in einer Nährlösung kultiviert, welche 5 g bakteriologisches Pepton, 5 g Hefeextrakt, 3 g Trinatriumcitrat, 1 g Natriumglutamat, 2 g Kaliumchlorid, 20 g Magnesiumsulfat-Heptahydrat, 0,05 g Eisensulfat-Heptahydrat, 0,04 g Mangansulfat- Monohydrat und 200 g Natriumchlorid sowie ad einem Volumen von 1 Liter destilliertes
Wasser enthielt. Durch Zugabe von 4 N Natriumhydroxidlösung wurde der pH- Wert auf 7,4 eingestellt und die Lösung dann 20 min bei 121 °C sterilisiert. Die Kultivierung der Bakterien fand unter Rühren (140 Upm) bei einer Temperatur von 37 °C in Gegenwart von Luftsauerstoff statt. Nach einer Kultivierungszeit von 46 h wurde die gebildete Biomasse durch Zentrifugation abgetrennt, resuspendiert und mit der Sfachen Menge destilliertem Wasser gewaschen. Die weitere Aufarbeitung erfolgte analog Herstellbeispiel Hl.
Toxizität und Wachstumstext bei menschlichen Fibroblasten
Untersucht wurde, ob die Testprodukte das Wachstum menschlicher Fibroblasten fördern oder negativ beeinflussen. Zu diesem Zweck wurden menschliche Fibroblasten zunächst kultiviert und nach einer Inkubationszeit von 3 Tagen die Zahl der lebenden Zellen über den Gehalt an Zellproteinen nach der Bradford-Methode [vgl. Anal. Biochem. 72, 248-354 (1977)] bestimmt. Die Ergebnisse stellen das Mittel von drei Messreihen dar und wurden gegen einen Kontrollstandard (= 100 %) durchgeführt; sie sind in Tabelle 1 zusammengefasst:
Tabelle 1 LDSO und Gehalt an Zellproteinen [%-rel.j
Die Beispiele zeigen, dass die Testprodukte nicht nur nicht-toxisch sind, sondern das Wachstum der Fibroblasten auch ganz entscheidend fordern.
Regenerative und wachstumsstimulierende Wirkung
Nach einer Inkubation von 72 h in einer Nährlösung bilden Fibroblasten gesättigte Monolayer aus, die Fibroblasten stellen ihre Aktivität ein und das Wachstum kommt zum Stillstand. Derartige Systeme eignen für sich für eine Reihe von Untersuchungen :
• Die Bestimmung des Proteingehaltes in den Zellen erfolgte nach der Methode von Bradford [vgl. Anal. Biochem. 72, 248-254 (1977)].
• Glutathion (GSH) ist ein spezielles Protein, welches von den Zellen zum Schutz gegen oxidativen Stress und Umweltgifte, insbesondere gegen Schwermetalle produziert wird. Die an der reduzierten Form des GSH beteiligten drei Aminosäuren sind mit speziellen cytoplasmatischen Enzymen verknüpft, die zur Aktivierung ATP benötigen. Ein Anstieg der GSH-Konzentration führt zu einem Anstieg der Glutathion-S- transferase-Aktivität, eines Entgiftungsenzyms. Der GSH-Gehalt wurde nach der Methode vonHissin [vgl. Anal. Biochem. 74, 214-226 (1977)] bestimmt.
• Der Zellbrennstoff Adenosintriphosphat (ATP), der im wesentlichen in den Mito- chondrien entsteht, wird zur Aktivierung von bestimmten Enzymen benötigt, die beispielsweise das Zellskelett kontrollieren, die Ionenkanäle, die Aufnahme von Nährstoffe und eine ganze Reihe anderer wichtiger biologischer Abläufe. Die Bestimmung erfolgte nach der Methode von Vasseur [J.Franc.Hydrologie, 9, 149-156 (1981)].
• Die Bestimmung des zellularen DNA-Gehaltes schließlich erlaubt einen Rückschluss auf die Zahl der lebensfähigen Zellen und wurde mit einem Fluoreszenzmarker vom Typ Hoechst 33258 durchgeführt [vgl. Desnauliers, Toxicology in vitro, 12, 409-422 (1998)].
Die regenerierende Wirkung der Testsubstanzen wurden an menschlichen Fibroblasten untersucht. Dazu wurden in einer ersten Testreihe die Fibroblasten in einem Nährmedium 1 Tag bei 37 °C und 5 Vol.-% CO2 inkubiert, das Nährmedium gegen ein Medium, welches die Testsubstanzen enthielt, ausgewechselt und wiederum 3 Tage bei 37 °C inkubiert. Anschließend wurde der Proteingehalt in den Zellen sowie die Konzentrationen an GHS, ATP und DNA bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Angegeben sind die Ergebnisse von jeweils 3 Messreihen mit Dreifachbestimmung in %-rel gegenüber einer Blindprobe.
Tabelle 2 Wachstums- und überlebensstimulierende Wirkung (Angabe in %-rel.)
Die Beispiele zeigen, dass die Testsubstanzen den Metabolismus im Hinblick auf das Wachstum und den Schutz der Fibroblasten stimulieren.
Wirksamkeit gegen Proteasen
Während einer Inflammation, werden aus den polymoφhonuclearen neutrophilen Granulocy- ten oder Makrophagen Hautproteasen, wie beispielsweise Elastase freigesetzt. Ein ähnlicher Vorgang spielt sich gerade in der Haut älterer Menschen bei Einfluss von UV-Strahlen ab. Die Proteasen - wegen ihres Gehaltes an zentralen Zinkionen auch als Matrix -Metallo-Proteasen (MMP) bezeichnet - katalysieren wie schon erwähnt die Fragmentierung von Bindegewebs- proteinen. Zur Untersuchung der Testsubstanzen auf Elastaseinhibierung wurde natürliche Elastase aus Pankreas verwendet, welche mit Kongo Rot markiert war. Die Inkubationszeit betrug 30 min bei 20 °C, die Hydrolyse des Substrates wurde über die optische Dichte des freigesetzten Farbstoffes bei 520 nm detektiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Angegeben ist die Collagenase-Inhibierung in %.
Tabelle 3 Elastase-Inhibierung (Angabe in %-rel.)
Die Ergebnisse zeigen, dass die Testsubstanzen in Abhängigkeit der Konzentration über eine signifikante Inhibierungswirkung verfugen.
Zellschutz gegenüber UV-B-Strahlen
Aufgabe dieses Tests war es zu zeigen, dass die Testsubstanzen anti-inflammatorische Eigenschaften gegenüber menschlichen Keratinocyten besitzen. UVB wurde als Stressfaktor ausgewählt, weil die Strahlen durch Aktivierung von Arachidonsäure freisetzenden Enzymen, wie beispielsweise Phospholipase A2 (PLA2) eine cutane Inflammation (Erytheme, Ödeme) hervorrufen. Dies führt in der Folge nicht nur zu einer Schädigung der Membranen, sondern auch zur Bildung von inflammatorisch wirkenden Stoffen, wie beispielsweise Prostaglandinen vom Typ PGE2. Der Einfluss der UVB-Strahlen auf die Keratinocyten wurde in-vitro über die Freisetzung von cytoplasmatischen Enzymen, wie z.B. LDH (Lactat Dehydrogenase) bestimmt, die parallel zur Zellschädigung und der Bildung von PGE2 verläuft. Zur Versuchsdurchführung wurden menschliche Fibroblasten in einem Wachstumsmedium (DMEM + FEC) inocculiert und 3 Tage bei 37 °C und einem CO2-Level von 5 Vol.-% inkubiert. Anschließend wurde das Nährmedium durch eine Elektrolytlösung ersetzt, mit den Testsubstanzen versetzt und die Fibroblasten mit einer definierten UVB-Strahlungsmenge geschädigt (50 mJ/cm2). Nach einer Inkubationszeit von weiteren 24 h unter den oben genannten Bedingungen wurden die LDH-Aktivität sowie der PGE2-Gehalt spektroskopisch bzw. nach der ELISA-Methode bestimmt. Die Untersuchung des zellularen DNA-Gehaltes erfolgte durch Fluoreszenzmessung. Die Ergebmsse sind in Tabelle 4 zusammengefasst. Angegeben ist die Aktivität in %-rel gegen einen Standard als Mittelwert von zwei Testreihen mit Doppelbestimmung.
Tabelle 4 Wirkung gegen UVB-Strahlen (Angabe in %-rel.)
Die Ergebnisse zeigen, dass die Testsubstanzen die schädigenden Einflüsse von UVB- Strahlen signifikant reduzieren und insbesondere die Freisetzung von LDH und PGE2 vermindern.
In Tabelle 5 sind eine Reihe von Formulierungsbeispielen angegeben.
Tabelle S Beispiele für kosmetische Zubereitungen (Wasser, Konservierungsmittel ad 100 Ge\v.-%) - Forts.
(1-5) Schaumbad, (6) Softcreme, (7, 8) Feuchtigkeitsemulsion, (9, 10) Nachtcreme
Tabelle 5 Beispiele für kosmetische Zubereitungen (Wasser, Konservierungsmittel ad 100 Gew.-%) - Forts.
(11) W/O-Sonnenschutzcreme, (12-14) W/O-Sonnenschutzlotion, (15, 18, 20) O/W-Sonnenschutzlotion (16, 17, 19) 0/W-Sonnenschutzcreme