NOTBELEUCHTUNG
Die Erfindung bezieht sich auf eine Notbeleuchtung mit einem elektrischen Leuchtmittel, welches bei Absinken einer Netzspannung unter einen vorgebbaren Wert an eine von der Netzspannung mittels einer Ladeschaltung aufladbare Energiequelle schaltbar ist.
Notbeleuchtungen sollen bei einem Netzausfall für eine beschränkte Zeit und meist lokal beschränkt Licht abgeben, um z. B. eine Orientierungshilfe für Personen zu geben und um das Einleiten bestimmter Maßnahmen zu ermöglichen. Unter „Netz" sollen hier in erster Linie Wechselspannungsnetze mit z. B. 230 V betrachtet werden, jedoch auch Gleichspannungsnetze mit Spannungen von z. B. 24 oder 48 V.
Im Industriebereich und im öffentlichen Bereich sind Notbeleuchtungen oft gesetzlich vorgeschrieben, wobei vor allem Akkumulatoren zur Netzpufferung, beispielsweise von Leuchtstofflampen bei Notausgängen verwendet werden. Dazu ist anzumerken, dass die Verwendung von Akkumulatoren relativ teuer ist und häufige Wartung erfordert, sodass auf Notbeleuchtungen oft verzichtet wird, falls sie nicht vorgeschrieben sind.
Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung ist das spezifische Problem der Notbeleuchtung von bzw. in Schaltschränken. Vor allem im Haushaltsbereich werden Leitungsschutzschalter und Fehlerstromschalter relativ häufig ausgelöst, sei es auf rund von hausinternen Auslösebedingungen, sei es aufgrund von transienten Überspannungen im Netz. Ein solches Auslösen von Schutzschaltern führt, falls Tageslicht nicht vorhanden ist, zu einer mehr oder weniger planlosen Suche nach Taschenlampen, Feuerzeugen, Streichhölzern oder Kerzen, um den ausgelösten Schalter in dem Schaltschrank auffinden und rücksetzen zu können.
Eine Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine einfache, kostengünstige und wartungsfreie Notbeleuchtung zu schaffen, die sich insbesondere für Schaltschränke etc, eignet.
Diese Aufgabe wird mit einer Notbeleuchtung der eingangs genannten Art gelöst, bei welcher erfindungsgemäß die Energiequelle aus zumindest einem Speicherkondensator hoher Kapazität besteht.
Die Notbeleuchtung nach der Erfindung ist praktisch wartungsfrei, billig und problemlos ohne irgendwelche Eingriffe in den Schaltschrank in einem solchen unterzubringen, wobei auch bei Unterbringung in einem genormten kleinen Gehäuse eine ausreichende Leuchtdauer gegeben ist.
Wenngleich die Anschaltung des Kondensators an das Leuchtmittel auch über ein Relais erfolgen könnte, ist es vorteilhaft, dass der zumindest eine Speicherkondensator über einen elektronischen Schalter an das Leuchtmittel schaltbar ist, wobei der Schalter von einer Netzspannungs-Detektionsschaltung gesteuert ist.
Da preiswerte Speicherkondensatoren sehr hoher Kapazität z. B. 22 Farad, oft nur geringe Betriebsspannungen aufweisen, die für manche Leuchtmittel zu gering ist, kann es vorteilhaft sein, wenn dem Leuchtmittel ein Hochsetzsteller vorgeschaltet ist. Wegen der geringen Spannung an dem Speicherkondensator ist es dabei vorteilhaft, wenn der Hochsetzsteller eine Ansteuer-/ Regelschaltung besitzt, dessen Betriebsspannung dem hochgesetzten Ausgang, an welchen das Leuchtmittel geschaltet ist, entnommen ist.
Zweckmäßig ist es weiters, wenn das Leuchtmittel zumindest eine Leuchtdiode aufweist, da Leuchtdioden neben einem hohen Wirkungsgrad auch eine sehr große Lebensdauer besitzen.
Eine einfache Ladeschaltung lässt sich dadurch realisieren, dass der zumindest eine Speicherkondensator über einen Vorwiderstand an der Netzspannung bzw. einer von diesen abgeleiteten Gleichspannung liegt und dem zumindest einen Kondensator ein Spannungsbegrenzer parallel geschaltet ist. Dabei kann der Vorwiderstand ein ohmscher Widerstand sein oder aber auch zumindest einen Kondensator enthalten.
Bei Wechselspannungsnetzen ist es zur einfachen Gewinnung einer Gleichspannung ratsam, wenn zwischen Vorwiderstand und dem zumindest einem Speicherkondensator eine Gleichrichterdiode liegt. Falls dabei der Verbindungspunkt zwischen Vorwiderstand und Gleichrichterdiode mit dem anderen Pol der Wechselspannung über eine Hilfsdiode verbunden ist, welche gegensinnig zur Gleichrichterdiode gepolt ist, erhält man einen einfachen Überspannungsschutz, da in diesem Fall Überspannungen in dem Vorwiderstand vernichtet werden, der spannungsfester als die Halbleiterbauelemente ist. Dabei ergibt sich eine einfach Möglichkeit zur Anzeige des Betriebszustands, wenn in Serie mit der Hilfsdiode eine Leuchtdiode zur Anzeige der Wechsel-Betriebsspannung geschaltet ist.
Insbesondere in Gleichspannungsnetzen niedriger Spannung kann das Aufladen des Speicherkondensators wirksam gesteuert werden, falls die Netzspannung bzw. im Falle einer Netzwechselspannung die gleichgerichtete Netzspannung über eine Spannungsregelschaltung zu dem zumindest einen Speicherkondensator geführt ist. Dabei weist die Spannungsregelschaltung zweckmäßigerweise einen mittels einer Zenerdiode geregelten Längstransistor auf.
Der elektronische Schalter ist mit Vorteil ein Schalttransistor, in diesem Fall ist es günstig, wenn die Netzspannungs-Detektionsschaltung zum Vergleich einer aus der Netzspannung abgeleiteten Gleichspannung mit einer Referenzspannung eine Zenerdiode aufweist, über welche im normalen Betriebszustand ein Basisstrom in einen Treibertransistor des Schalttransistors fließt.
Die Notbeleuchtung nach der Erfindung kann sehr praxisgerecht für den Einsatz in Schalschränken realisiert werden, wenn ihre Schaltung innerhalb eines auf Hutschienen befestigbaren Gehäuses untergebracht ist, wobei das Licht des elektrischen Leuchtmittels über einen Lichtleiter aus dem Gehäuse geführt ist und mittels Prismen od. dgl. verteilt wir,d.
Die Erfindung samt weiterer Vorteil ist im folgenden anhand beispielsweiser Ausführungen näher erläutert, die in der Zeichnung veranschaulicht sind. In dieser zeigen
• Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung eine in ein hutschienentaugliches Gehäuse eingebaute
Notbeleuchtung nach der Erfindung,
• Fig. 2 in vergrößerter und schematischer Darstellung eine Innenansicht der Notbeleuchtung nach Fig. 1,
Θ Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Notbeleuchtung nach der Erfindung,
• Fig. 4 die Schaltung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Notbeleuchtung, o Fig. 5 eine Variante der Schaltung nach Fig. 4 mit einem Hochsetzsteller,
• Fig. 6 eine Variante der Schaltungen nach Fig. 4 oder 5 mit einem Vorschaltkondensator und
• Fig. 7 eine weitere Variante der Schaltungen nach Fig. 4 oder 5 mit einem Längsregeltran- sistor im Eingang.
Fig. 1 zeigt einen möglichen mechanischen Aufbau einer Notbeleuchtung nach der Erfindung, bei welchem sich die Schaltung der Notbeleuchtung in einem Gehäuse GEH befindet, welches hutschienentauglich ist, d. h. wie übliche Sicherungsautomaten oder Fehlstromschalter mit Hilfe einer Hutschiene HUS in einem Schaltschrank befestigt werden kann. Aus Fig. 2 geht hervor, dass sich die Schaltung der Notbeleuchtung auf einer Leiterplatte LPL befindet, die im Inneren des Gehäuses GEH untergebracht ist. Wesentliche Bauelemente, die später noch näher erläutert werden, sind hier zwei Speicherkondensatoren SP 1 und SP 2 sowie lichtemittierende Dioden LED, deren Licht über ein Acrylglasprisma APR in der
gezeigten Weise im Wesentlichen normal zur Schaltschrankvorder- bzw. Hinterebene umgelenkt wird.
Fig. 3 zeigt den prinzipiellen Schaltungsaufbau der erfindungsgemäßen Notbeleuchtung. Eine Netzspannung UN, entweder eine Wechselspannung von z. B. 230 V oder eine Gleichspannung von z. B. 14 oder 42 V wird einer Ladeschaltung LSA zugeführt, welche mit einem Speicherkondensator SPK verbunden ist. Zwischen einem Leuchtmittel LEM und dem Speicherkondensator SPK liegt ein gesteuerter Schalter SCH, der mit Hilfe eines Spannungsdetektors SPD das Leuchtmittel dann an den Speicherkondensator SPK schaltet, wenn die Netzspannung UN einen bestimmten Wert unterschritten hat. Der Begriff „Speicherkondensator" soll keine Einschränkung auf einen einzigen Kondensator bedeuten, sondern umfasst auch eine Kondensatorbank, bestehend aus mehreren parallel und/ oder in Serie geschalteten Einzelkondensatoren.
Eine vor allem für Netzwechselspannungen geeignete Schaltung einer Notbeleuchtung nach der Erfindung ist in Fig. 4 dargestellt. Die Eingangsspannung UN wird über einen Vorwiderstand Rl einer Gleichrichterdiode Dl zugeführt und gelangt hier über einen weiteren Widerstand R2 an eine Spannungsstabilisierende Zenerdiode D2, welcher ein Speicherkondensator CS parallel geschaltet ist. Auf diese Weise kann der Speicherkondensator CS aufgeladen werden, wobei praxistaugliche Werte, beispielsweise für Rl in der Größenordnung von 100 bis 200 kOhm, für Rl in der Größenordnung von 50 kOhm und für CS in der Größenordnung von 10 F bei z. B. 2,5 V liegen. Eine Schutzdiode D3, welche von dem Verbindungspunkt des Vorwiderstandes Rl und der Gleichrichterdiode Dl gegen Masse führt, bewirkt, dass negative transiente Netzüberspannungen in erster Linie in dem Vorwiderstand Rl vernichtet werden. Positive Spannungsspitzen im Netz führen lediglich zu einer verstärkten Aufladung des Speicherkondensators CS bzw. durch die Zenerdiode D2 begrenzt. Als gesteuerter Schalter dient ein Transistor Tl, welcher von einem NPN-Transistor T2 mit einem Kollektorwiderstand R3 angesteuert wird. Von der Basis des Transistors T2 führt ein Widerstand R4 gegen Masse und ein Widerstand R5 ist über eine Zenerdiode D4 und einen weiteren Widerstand R6 mit dem Gleichspannungspunkt hinter der Gleichrichterdiode Dl verbunden. Die Werte der Widerstände R3, R4, R5 und R6 können in der Größenordnung von beispielsweise 1 MOh , 100 kOhm, 500 kOhm bzw. 100 kOhm liegen. Die Zenerdiode D4 kann eine Zenerspannung von 2,2 V besitzen und ein den Verbindungspunkt zwischen dem Widerstand R6 und der Zenerdiode D4 mit Masse verbindender Kondensator Cl kann einen Wert von beispielsweise 100 nF aufweisen. Dieser Kondensator soll Fehlauslösungen bei kurzzeitigen Netzstörungen verhindern. Die Zenerdiode D4, welche für die Spannungsdetektorschaltung maßgeblich ist, kann beispielsweise eine Zenerspannung von 33 V besitzen, wenn von einer üblichen Netzspannung von 230 V ausgegangen wird. Bei Abfall der
Netzspannung unter einen bestimmten Wert, der durch die gezeigten Spannungsteiler und dem Wert der Zenerspannung der Diode D4 bestimmt ist, schaltet, gesteuert von dem Transistor D2 der Schalttransistor Tl durch und legt die an dem Speicherkondensator CS liegende Spannung von 2,2 V an mehrere, hier drei Leuchtdioden DLl, DL2, DL3, die je mit einem Vorwiderstand RL1, RL2, RL3 in Serie liegen.
Es ist ersichtlich, dass mit Hilfe einer Notbeleuchtung wie in den Fig. 1 bis 4 erläutert, bei Netzausfall beispielsweise ein Sicherungskasten über einen Zeitraum beleuchtet wird, der ausreicht, um Schalter wieder in ihre Ausgangsposition zu bringen, etc. Um die Dauerverluste klein zu halten, arbeitet man zweckmäßigerweise mit einem kleinen Ladestrom, der in Verbindung mit der hohen Kapazität des Speicherkondensators zu Ladezeiten im Bereich von Stunden führt. Die Spannungsdetektorschaltung soll sicherstellen, dass die Leuchtdioden nur dann zugeschaltet werden, wenn die Netzspannung einen eingestellten Wert unterschreite, z. B. 150 V. Bei Verwendung von beispielsweise 4 Leuchtdioden und einem Speicherkondensator mit einer Kapazität von 10 bis 20 Farad, lässt sich eine ausreichende Beleuchtung des Schaltschrankes über etwa 10 Minuten erreichen.
Fig. 5 zeigt eine Variante der in Fig. 4 gezeigten Schaltung, wobei vor allem jener Teil dargestellt ist, der von der Schaltung nach Fig. 4 abweicht. Der von der Spannungsdetektorschaltung, die durch die Zenerdiode D4 charakterisiert ist, gesteuerte Schalter Tl legt in diesem Fall die Spannung des Speicherkondensators an einen Hochsetzsteller bekannter Bauart, der hier aus einer Speicherinduktivität L, einem gesteuerten Schalter T3, einer Ansteuerschaltung AST für diesen Schalter, einer Gleichrichterdiode D5 sowie einem Speicherkondensator CL besteht. Mit Hilfe des Hochsetzstellers kann eine kleine, für den Betrieb der verwendeten Leuchtmittel möglicherweise nicht ausreichende Spannung an dem Speicherkondensator CS auf einen beliebig hohen Wert gebracht werden, der für den Betrieb des jeweiligen Leuchtmittels ausreicht. Dank des Hochsetzstellers lässt sich die in dem Kondensator CS gespeicherte Energie besser nutzen, da der Hochsetzsteller HSS den Kondensator CS bis zu sehr geringen Spannungen entladen kann. Dadurch fällt z. B. der bei Leuchtdioden vorhandene Schwelleneffekt (Mindestbetriebsspannung) weg. Unterhalb einer gewissen Spannung würde ohne Hochsetzsteller eine relativ große Restladung in dem Speicherkondensator verbleiben. Der Einsatz des Hochsetzstellers kann auch die Restladung weitestgehend verwerten, was die Leuchtdauer des Leuchtmittels erhöht. An dieser Stelle soll erwähnt werden, dass zwar Leuchtdioden eine bevorzugte Ausbildung des Leuchtmittels darstellen, dass jedoch auch andere Leuchtmitten, wie Glühlampen oder Gasentladungslampen zur Anwendung kommen können.
Eine Möglichkeit zur Erhöhung des Ladestroms ohne Vergrößerung der Wirkverluste besteht darin, einen kapazitiven Vorwiderstand zu verwenden. Fig. 6 zeigt eine solche Ausführungsform, bei welcher der Vorwiderstand aus der Serienschaltung eines Widerstandes R7 und eines Kondensators CV besteht, wobei der Vorwiderstand R6 in der Größenordnung von 50 kOhm und der Kondensator in der Größenordnung von 22 nF liegen kann. Natürlich ist diese Ausführung nur bei einer Netzwechselspannung möglich, doch ist zu berücksichtigen, dass über den Kondensator CV Netzstörungen höherer Frequenz schädliche Auswirkungen auf die Schaltung haben können, falls diese nicht entsprechend spannungsfest dimensioniert ist. Bei der Ausführung nach Fig. 6 ist weiters gezeigt, dass in Serie mit der bereits aus Fig. 4 bekannten Schutzdiode D2 eine Leuchtdiode DLA liegen kann, welche zur Betriebsspannungsanzeige dient. Der rechte Teil der Schaltung kann ausgeführt sein wie nach Fig. 4 oder nach Fig. 5 und ist nicht im Detail gezeigt.
Falls es sich bei der Netzspannung eine Gleichspannung z. B. 14, 42 oder 110 V handelt, kann zweckmäßigerweise die Aufladung des Speicherkondensators auch mittels eines Längsreglers erfolgen. Eine solche Variante zeigt Fig. 7, in welcher wiederum nur der liier maßgebliche Teil der Schaltung dargestellt ist. Der rechte, nicht gezeigte Teil der Schaltung kann ausgeführt sein wie z. B. nach Fig. 4 oder Fig. 5. Die Netzgleichspannung wird der Schaltung über eine Verpolschutzdiode D6 zugeführt und gelangt über einen Längstransistor T4 und einen Widerstand R9 zu dem Speicherkondensator, der hier als Serienschaltung zweier Speicherkondensatoren CS1, CS2 mit jeweiligen Symmetrierwiderständen RIO und Rll ausgebildet ist. Verwendet man handelsübliche Kondensatoren mit 2,3 V und 10 F, so erhält man eine für Beleuchtungszwecke zur Verfügung stehende Spannung in der Größenordnung von 5 V. Der Längstransistor T4 wird in bekannter Weise an seiner Basis über die Spannung an der Zenerdiode D7 mit ihrem Vorwiderstand R8 geregelt. Die Zenerdiode besitzt beispielsweise eine Zenerspannung von 5V, ihr Vorwiderstand R8 einen Wert von 1 MOhm und der Widerstand R9, der als Gegenkopplungswiderstand dient, einen Wert von etwa 100 Ohm. Der letztgenannte Widerstand begrenzt den Aufladevorgang auf einen vertretbaren Strom, der von der Belastbarkeit des verwendeten Längstransistors T4 abhängt.