Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine mit Kraftstoffdirekteinspritzung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine mit einem Brennraum, einem im Brennraum angeordneten Kraftstoffinjektor und einer Zündquelle zur Zündung eines im Brennraum gebildeten Kraftstoff/Luftgemisches, wobei ein Teil der in den Brennraum eingebrachten Kraftstoffmenge als eine Voreinspritzung in einem Ansaughub der Brennkraftmaschine eingespritzt wird.
Während einer Startphase einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine mit einer direkten Kraftstoffeinspritzung wird die Brennkraftmaschine nach einem Kaltstart mit einem fetten Ladungsgemisch zur Gewährleistung einer ausreichenden Entflammungssicherheit eines im Brennraum gebildeten Gemisches und zur Aufheizung einer für die Abgasnachbehandlung vorgesehenen Katalysatoreinrichtung betrieben. Damit kann ebenfalls eine verbesserte Laufruhe der Brennkraftmaschine gewährleistet werden.
Mit den bisher bekannten Verfahren zur Aufheizung eines Abgaskatalysators für einen direkteinspritzenden Ottomotor wird beim Kaltstartbetrieb bis zum Erreichen einer Light-Off- Temperatur des Abgaskatalysators eine zu lange Aufheizphase des Abgaskatalysators benötigt. Eine Light-Off- emperatur ist diejenige Temperatur bzw. derjenige Temperaturbereich, bei der oder in dem eine bedeutsame Umsatzrate des Katalysators, z.B. zwischen 20% und 50%, erfolgt, d.h. dort, wo eine nennenswerte Konversion von Kohlenwasserstoffen, Kohlenmonoxid und Stickoxiden beginnt .
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betrieb der Brennkraftmaschine derart zu gestalten, dass während einer Kaltstartphase ein schnelles Aufheizen eines Abgaskatalysators der Brennkraftmaschine erzielt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst .
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass einem Brennraum Verbrennungsluft zugeführt wird, Kraftstoff mittels eines im Brennraum angeordneten KraftstoffInjektors in den Brennraum eingespritzt wird, mittels einer im Brennraum angeordneten Zündquelle ein gebildetes Kraftstoff/Luftgemisch bei einem vorbestimmten Zündzeitpunkt gezündet wird, wobei in einem Ansaughub der Brennkraftmaschine eine erste Kraftstoffmenge als eine Voreinspritzmenge eingespritzt wird, mit der im Brennraum ein homogenes Kraftstoff/Luftgemisch mit einem Kraftstoff/Luftverhältnis λ größer als 1 gebildet wird, nachfolgend in einem Expansionshub der Brennkraftmaschine eine zweite Kraftstoffmenge als eine Haupteinspitzmenge in den Brennraum eingespritzt wird, mit der in der Nähe der Zündquelle eine geschichtete Kraftstoff/Luftgemisch-Wolke mit einem Kraftstoff/Luftverhältnis λ kleiner als 1 gebildet wird, und nachfolgend, vorzugsweise nach dem Einspritzende der Haupteinspritzmenge, eine Zündung der geschichteten Kraftstoff/Luftgemisch-Wolke vorgenommen wird. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren bei einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine mit Direkteinspritzung verwendet, welche mit einem strahlgeführten Brennverfahren betrieben wird.
Während einer Kaltstartphase wird die in den Brennraum eingespritzte Kraftstoffmenge auf zwei Einspritzmengen aufgeteilt. Die erste Einspritzung erfolgt im Ansaughub der Brennkraftmaschine. Ziel der ersten Einspritzung bzw. der Voreinspritzung im Ansaughub ist die Bildung eines mageren Kraftstoff/Luftgemisches im gesamten Brennraum, vorzugsweise mit
einem Kraftstoff/Luftverhältnis λ « 1,6. Mit der Haupteinspritzmenge, einer sogenannter Schichteinspritzung, wird eine geschichtete Ladungswolke im Bereich der Zündquelle bereitgestellt. Dabei wird eine Kraftstoff/Luftgemisch-Wolke mit einem Kraftstoff/Luftverhältnis λ kleiner als 1 in Form einer geschichteten Ladungswolke im Bereich der Zündquelle derart bereitgestellt, dass eine sichere Entflammung dieser Ladungswolke auch bei einem späten Zündzeitpunkt gewährleistet ist. Vorzugsweise wird im gesamten Brennraum durch die gesamte Kraftstoffmenge, d.h. Vor- und Haupteinspritzmenge zusammen, ein globales Kraftstoff/Luftverhältnis λ um 1,05 bereitgestellt. Dadurch wird eine vollständige Nachoxidation der gesamten Kraftstoffmenge beispielsweise im Auslasskanal oder Abgaskrümmer der Brennkraftmaschine ohne den Einsatz einer Sekundärlufteinblasung ermöglicht .
In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Voreinspritzmenge in einem Bereich zwischen 330° KW und 220° KW vor einem oberen Zünd-Totpunkt ZOT in den Brennraum eingespritzt. Dadurch wird sichergestellt, dass sich die voreingespritzte Kraftstoffmenge rechtzeitig im Brennraum verteilt, so dass ein mageres Kraftstoff/Luftgemisch im gesamten Brennraum vor dem Einspritzzeitpunkt der Haupteinspritzmenge gebildet wird.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Haupteinspritzmenge in einem Bereich zwischen 10°KW und 30°KW nach ZOT in den Brennraum eingespritzt. Durch eine derartige Haupteinspritzung kann eine sichere Entflammung der geschichteten Gemischwolke bei einem späten Zündzeitpunkt vorgenommen werden. Demgemäss wird eine hohe Abgastemperatur erzeugt sowie ein relativ spätes Verbrennungsende erreicht, da durch die erfindungsgemäße Haupteinspritzung und den späten Zündzeitpunkt eine späte Schwerpunktlage der Verbrennung erzielt wird. Schwerpunktläge der Verbrennung ist eine Kolbenstellung, bei der 50% der Kraftstoffmenge umgesetzt bzw. bereits
verbrannt sind. Die dadurch erzielten hohen Abgastemperaturen und ein leichter Sauerstoffüberschuss begünstigen die Nach- oxidation von CO und HC sowohl im Abgassystem als auch im Katalysator. Dieser ist vorzugsweise als ein Stirnwandkatalysator ausgebildet. Die hohe Abgastemperatur sowie die Nachoxi- dation von CO und HC im Katalysator wirken derart zusammen, dass ein beschleunigtes Aufheizen des Katalysators erzielt werden kann. Hierdurch erreicht der Katalysator nach wenigen Sekunden seine Light-Off-Temperatur .
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung findet die Zündung der geschichteten Kraftstoff/Luftgemisch-Wolke in einem Bereich zwischen 2°KW und 10°KW nach dem Ende der Haupteinspritzmenge statt. Da die Ladungsschichtung bei einem strahlgeführten Brennverfahren durch die Strahlform vorgegeben ist, werden bei allen Einspritzzeitpunkten der Haupteinspritzmenge eine stabile Ladungsschichtung sowie eine größere Freiheit bei der Wahl des Zündzeitpunktes ermöglicht.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird nach der Zündung der geschichteten Kraftstoff/Luftgemisch-Wolke eine dritte Kraftstoffmenge als eine Nacheinspritzmenge in den Brennraum eingespritzt. Durch die dritte Kraftstoffmenge, die während des Expansionshubes in die heißen Verbrennungsgase eingespritzt wird, wird dem Abgas weitere chemische Energie zugeführt. Dementsprechend werden die Abgastemperaturen mittels einer vollständigen Nachoxidation noch weiter erhöht.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird eine Steuerung einer Aufheizphase eines für die Abgasnachbehandlung vorgesehenen Katalysators durch eine betriebspunktabhängige Vorgabe eines Kraftstoffmengenverhältnisses zwischen der Voreinspritzmenge und der Haupteinspritzmenge vorgenommen, so dass ein Ende der Katalysatoraufheizphase aus der bei der Oxidation der vom Betriebspunkt abhängigen Voreinspritzmenge freiwerdenden Reaktionswärme ermittelt wird. Dadurch wird ei-
ne unnötige Verlängerung der Katalysatoraufheizphase vermieden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird eine Momentenabgabe der Brennkraftmaschine durch die Haupteinspritzmenge und das Kraftstoffmengenverhältnis zwischen der Voreinspritzmenge und der Haupteinspritzmenge geregelt. Hierdurch soll die Laufruhe der Brennkraftmaschine während der Katalysatoraufheizphase optimiert werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird das Kraftstoffmengeverhältnis von der Voreinspritzmenge zu der Haupteinspritzmenge zwischen 0,4 und 0,6 gewählt. Somit wird eine ausreichende Laufruhe der Brennkraftmaschine trotz eines späten Zündzeitpunkts gewährleistet .
Weitere Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich aus der Beschreibung. Konkrete Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der Zeichnungen vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Zylinderquerschnitt einer direkteinspitzenden Brennkraftmaschine mit Fremdzündung,
Fig. 2 ein schematisches Diagramm des Temperaturverlaufes eines Oxidationskatalysators der Brennkraftmaschine gemäß Fig. 1 während eines Kaltstartbetriebes, aufgetragen über der Zeit,
Fig. 3 ein schematisches Diagramm des Emissionsverlaufs der Brennkraftmaschine, insbesondere der HC- und CO- Emissionen aufgetragen über der Zeit, und
Fig. 4 ein schematisches Diagramm des Einspritzverlaufs der Brennkraftmaschine gemäß Fig.l während eines Kaltstarts, aufgetragen über dem Kurbelwinkel.
Fig. 1 zeigt einen Zylinder 2 einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine 1 mit Direkteinspritzung, in dem ein längsbeweglich angeordneter Kolben 3 mit einem dem Zylinder 2 verschließenden Zylinderkopf 7 einen Brennraum 4 begrenzt. Im Zylinderkopf 7 ist ein Kraftstoffinjektor 5 zentral angeordnet, bei dem durch eine Düsenöffnung 6 Kraftstoff in den Brennraum 4 in Form eines Kraftstoffkegels 9 eingespritzt wird. Eine nicht dargestellte Steuereinrichtung bestimmt bei der Brennkraftmaschine 1 während einer Startphase die Einspritzzeitpunkte des Kraftstoffes sowie die dazugehörigen Kraftstoffmengen und einen Zündzeitpunkt, bei dem mittels einer Zündquelle 11 (Zündkerze o.a.) ein im Brennraum 4 gebildetes Kraftstoff/Luftgemisch gezündet wird. Bei der Freigabe der Düsenöffnung 6 wird der Kraftstoff in Form eines Kegel- Strahls 9 in den Brennraum 4 derart eingespritzt, dass die E- lektroden 8 der im Zylinderkopf 7 angeordneten Zündkerze 11 im wesentlichen nicht benetzt werden.
Der Kra tstoffstrahl 9 wird mit einem Öffnungswinkel zwischen 70° und 110° in den Brennraum 4 eingespritzt. Die Positionierung der Zündkerze im Brennraum wird derart gewählt, dass die Elektroden 8 der Zündkerze 11 durch den eingespritzten Kraftstoff nicht benetzt werden.
Die in Fig. 1 dargestellte Brennkraftmaschine 1 arbeitet vorzugsweise nach dem Vier-Takt-Prinzip. In einem ersten Takt eines Arbeitsspiels der Brennkraftmaschine, sog. Ansaughub, wird dem Brennraum 4 durch einen nicht dargestellten Einlass- kanal Verbrennungsluft zugeführt. Dabei bewegt sich der Kolben 3 in einer Abwärtsbewegung bis zu einem unteren Totpunkt UT. In einem weiteren Kompressionshub der Brennkraftmaschine bewegt sich der Kolben 3 in einer Aufwärtsbewegung vom unteren Totpunkt UT bis zu einem oberen Zünd-Totpunkt ZOT. In einem nachfolgenden Expansionshub bewegt sich der Kolben in einer Abwärtsbewegung bis zu einem unteren Totpunkt UT, wobei in einem vierten Ausschiebehub der Kolben 3 in einer Auf-
wärtsbewegung bis zu einem oberen Totpunkt OT fährt und dabei die Abgase aus dem Brennraum 4 ausschiebt .
Ziel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, einen Oxidati- onskatalysator der Brennkraftmaschine in möglichst kurzer Zeit nach einem Kaltstart derart aufzuheizen, dass eine Emis- sionsumsatzrate am Katalysator nach kurzer Zeit ihr Maximum erzielt . Dabei wird im Ansaughub der Brennkraftmaschine eine erste KraftStoffmenge als eine Voreinspritzmenge MVE gemäß Fig. 4 eingespritzt. Hierdurch wird im Brennraum 4 ein homogenes Kraftstoff/Luftgemisch mit einem Kraftstoffverhältnis λ größer als 1 gebildet. Ziel dieser Voreinspritzung ist die Bereitstellung eines mageren Kraftstoff/Luftgemisches vorzugsweise mit einem Kraftstoffverhältnis λ » 1,6.
In einem Expansionshub der Brennkraftmaschine wird eine zweite Kraftstoffmenge als eine Haupteinspritzmenge MHE in den Brennraum eingespritzt. Die zweite Einspritzung wird als Schichteinspritzung ausgeführt, d.h. sie wird in einen Brennraum mit einem hohen Gegendruck eingespritzt. Dadurch wird eine fette geschichtete Ladungswolke 10 mit λ kleiner als 1 im Bereich der Zündkerze gebildet, welche sich zum Zündzeitpunkt an der Zündkerze 11 befindet. Somit wird eine sichere Entflammung der im Brennraum 4 befindlichen Ladung gewährleistet, insbesondere bei einem späteren Zündzeitpunkt, beispielsweise bei 30°KW nach ZOT.
Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren für den Einsatz bei direkteinspritzenden Brennkraftmaschinen mit Fremdzündung, bei denen ein strahlgeführtes Brennverfahren vorliegt, da ein solches Brennverfahren einen sehr späten Zündzeitpunkt ermöglicht. Weiterhin kann während eines Kaltstarts die eingespritzte Kraftstoffmenge mindestens auf zwei Einspritzungen aufteilt werden.
Bei solchen Brennkraftmaschinen mit einem strahlgeführten Brennverfahren werden vorzugsweise nach außen öffnende Einspritzdüsen 6 verwendet. Demgemäss wird der Kraftstoff als ein Kraftstoffhohlkegel 9 mit einem Winkel zwischen 70° und 110° in den Brennraum 4 eingebracht, so dass der Kraftstoff- hohlkegel 9 bei einer Kraftstoffeinspritzung kurz nach ZOT auf eine im Brennraum komprimierte Ladung trifft. Dabei bildet sich ein torusförmiger Wirbel im Außenbereich des Hohlkegels 9 bzw. am Rand des eingespritzten Kraftstoffhohlkegels 9, so dass im Bereich der Elektroden 8 der Zündkerze 11 ein zündfähiges Luftgemisch bereitgestellt wird. Dabei erfolgt die Anordnung der Zündkerze derart, dass die Elektroden 8 der Zündkerze 11 in den erzielten Randwirbel hineinragen, ohne dass sie während der Kraftstoffeinspritzung wesentlich benetzt werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung soll im Brennraum insgesamt ein leicht mageres Gemisch vorliegen, vorzugsweise mit einem globalen Kraftstoff-Luft-Verhältnis λ « 1,05. Durch das Zusammenwirken von Zündung, Verbrennung und Nachoxidation der HC- bzw. CO-Emissionen im Abgassystem wird insbesondre bei einem strahlgeführten Brennverfahren eine vollständige Oxida- tion der gesamten eingespritzten Kraftstoffmenge ohne Sekun- därlufteinblasung ermöglicht.
Gemäß Fig. 1 liegt zum Zündzeitpunkt ZZP eine fette Ladungswolke 10 im Bereich der Elektroden 8 der Zündkerze 11 vorzugsweise mit einem Kraftstoff-Luft-Verhältnis λ « 0,8, wobei im übrigen Brennraum 4 außerhalb der fetten Ladungswolke 10 ein mageres Gemisch vorzugsweise mit einem Kraftstoff-Luft- Verhältnis λ » 1,6 vorliegt. Es wird eine sichere Zündung erzielt, so dass die Laufruhe der Brennkraftmaschine auch bei einem späten Zündzeitpunkt ZZP noch gegeben ist. Eine extreme Spätverschiebung des Zündzeitpunktes ZZP von bis zu 30°KW
nach ZOT wird dadurch bei ausreichender Laufruhe ermöglicht. Dies wird durch dasf an den Zündzeitpunkt ZZP gekoppelte Einspritz-Timing der Schichteinspritzung erzielt, d.h., der Abstand zwischen dem Zündzeitpunkt ZZP und dem Einspritz- Timing der Schichteinspritzung bleibt konstant.
Dabei liegt das Einspritzende der Schichteinspritzung bei einem strahlgeführten Brennverfahren der direkteinspritzenden Brennkraftmaschine beispielsweise ca. 2°KW vor dem Zündzeitpunkt ZZP. Die Einspritzung erfolgt bei den extrem späten Zündzeitpunkten also im Arbeitshub bzw. im Expansionshub. Durch diese Kopplung von Zündung und Einspritzung sind die Gemischbildungsbedingungen in der fetten Ladungswolke 10 für alle Zündzeitpunkte nahezu gleich. Insbesondere bei einem Betriebspunkt mit einer Drehzahl von 1200 U/min und einem Luft- saugdruck von 800mbar findet die Zündung bei 30°KW nach ZOT statt, wobei im Brennraum 4 ein globales Kraftstoff-Luft- Verhältnis λ = 1,05 vorliegt. Vorzugsweise findet bei einem solchen Betriebspunkt die Voreinspritzung bei 260°KW vor ZOT und die Haupteinspritzung bei 25°KW nach ZOT statt.
Die Gemischbildung ist hier durch einen hohen Einspritzdruck vor allem von der Primäraufbereitung durch den Injektor 5 abhängig. Die Entflammungssicherheit hängt im wesentlichen von der LadungsSchichtung zum Zündzeitpunkt ZZP ab. Die Ladungs- schichtung ist bei einem strahlgeführten Brennverfahren durch die Strahlform vorgegeben. Eine Einspritzung bei einer bestimmten Kolbenposition wie bei einem wandgeführten Brennverfahren ist hier nicht notwendig. Dies ermöglicht eine stabile Ladungsschichtung bei allen Einspritzzeitpunkten und somit eine größere Freiheit bei der Wahl des Zünd- bzw. Einspritzzeitpunktes. Diese Freiheit bei der Wahl des Zündzeitpunktes in Verbindung mit der gegebenen Entflammungssicherheit und
Laufruhe bei extrem späten Zündzeitpunkten ermöglicht unterschiedliche Katalysator-Aufheizstrategien.
Das erfindungsgemäße Verfahren findet wie folgt statt . Durch die Einspritzung der Voreinspritzmenge Mκ im Ansaughub wird im gesamten Brennraum 4 ein mageres Kraftstoff/Luftgemisch erzielt. Dies stellt ein ausreichendes Angebot an Kohlenwas- serstoffmolekülen für die Nachoxidation zur Verfügung. Durch Einspritzung der Haupteinspritzmenge MHE wird im Bereich der Zündkerze 11 eine Ladungswolke 10 mit fettem Kraftstoff/Luftgemisch gebildet.
Es erfolgt eine schnelle Verbrennung des fetten Gemisches im Bereich der Zündkerze 11, wobei die Verbrennung der geschichteten Ladung 10 bis zum Öffnen eines Auslassventils weitgehende abgeschlossen ist. Das magere Gemisch, das den übrigen Brennraum 4 ausfüllt, nimmt nur zu einem kleinen Teil an der Verbrennung teil . Da sich die Brenngeschwindigkeit im Bereich des mageren Gemischs stark verlangsamt, ist der Beitrag zur Momentenbildung durch die mageren Brennraumbereiche vernachlässigbar klein. Die Kohlenwasserstoffe in den mageren Brennraumbereichen werden durch das sich öffnende Auslassventil ausgeschoben.
Durch die Verbrennung des fetten Gemisches entsteht eine große Menge an CO-Emissionen. Diese CO-Emissionen werden dann in der Ausschiebephase zusammen mit den Kohlenwasserstoffen aus den Magerbereichen nachoxidiert . Durch das global magere Frischgemisch im Brennraum steht für die Nachoxidation ein ausreichender Sauerstoffüberschuss zur Verfügung.
Des Weiteren wird durch den späten Zündzeitpunkt ZZP eine hohe Abgastemperatur erzielt, da der späte Zündzeitpunkt ZZP eine Verlagerung der Schwerpunktlage der Verbrennung in Rieh-
tung spät sowie ein spätes Brennende zur Folge hat . Die herrschenden Bedingungen in Form hoher Abgastemperaturen und Sau- erstoffuberschuss begünstigen die Nachoxidation von CO und HC sowohl im Abgassystem, d.h. im Auslasskanal und Abgaskrümmer, als auch im Stirnwandkatalysator. Die dabei freiwerdende Reaktionswärme bewirkt einen weiteren Anstieg der Abgastemperatur. Die hohe Abgastemperatur sowie die Oxidation von CO und HC im Katalysator selbst sorgen für ein beschleunigtes Aufheizen des Stirnwandkatalysators, der somit nach wenigen Sekunden seine Light-Off-Temperatur erreicht hat.
Fig. 2 zeigt gemessene Abgastemperaturen vor bzw. im Stirnwandkatalysator bei einer Kaltstartemissionsmessung. Der Ablauf der Messung entspricht den ersten Sekunden des EU98A- Zyklusses. Es wird deutlich, dass durch den späten Zündzeitpunkt in Verbindung mit der effektiven Nachoxidation des Koh- lenmonoxids aus der fetten Gemischwolke, sowie der Kohlenwasserstoffe aus den Bereichen mit magerem Frischgemisch, sehr hohe Abgaswärmeströme zum Aufheizen des Stirnwandkatalysators zur Verfügung gestellt werden. Im Vergleich zur Messung mit einem homogenen Katalysator-Aufheizen mit spätem Zündzeitpunkt hat dies eine starke Verkürzung der Zeit bis zum Erreichen der Light-Off-Temperatur des Katalysators zur Folge.
Fig. 3 zeigt die zur Messung nach Fig. 2 zugehörigen Schadstoffemissionen, gemessen mit einer für Abgas-Tests verwendeten CVS-Messanlage. Deutlich wird hier vor allem die geringe Kohlenwasserstoffemission direkt nach dem Kaltstart. Die Kohlenwasserstoffe aus den Magerbereichen des Brennraums 4 werden nahezu vollständig aufoxidiert. Auch die Kohlemonoxid- emissionen aus den fetten Ladungsbereichen werden größtenteils aufoxidiert. Die hohen CO-Emissionen bei homogenem Ka- talysator-Aufheizen werden durch die im Kaltstart nötige An- fettung verursacht. Dies ist nötig, um bei homogenem Motorbe-
trieb eine befriedigende Laufruhe zu erzielen. Durch den betriebsbereiten Stirnwandkatalysator in der ersten Beschleunigungsphase nach elf Sekunden ist gerade hier eine starke E- missionsreduzierung zu beobachten.
Alternativ kann durch eine dritte Einspritzung einer Kraftstoff-Nacheinspritzmenge MNE gemäß Fig. 4, die im Arbeitstakt in das heiße Verbrennungsgas erfolgt, weitere chemische Energie zugeführt werden. Durch die im Auslasskanal herrschenden Umgebungsbedingungen wird die Nacheinspritzmenge MNE vollständig nachoxidiert . Voraussetzung hierfür ist allerdings ein ausreichender Sauerstoffuberschuss . Beim Vorliegen von drei Einspritzungen wird die Bildung eines global mageren Kraftstoff-Luft-Verhältnis erschwert, so dass der benötigte Sauerstoff dann vorzugsweise durch eine Sekundärlufteinblasung hinter einem Auslassventil zugeführt wird.
Vorzugsweise wird der Kraftstoff in Abhängigkeit von einer Drehzahl, einem Lastpunkt, einer Nockenwellenstellung, einem Saugrohrdruck direkt in den Brennraum eingespritzt. Das durch die Voreinspritzmenge MVE itn Brennraum 4 gebildete Kraftstoff-Luft-Verhältnis ist betriebspunktabhängig, jedoch nicht zündfähig. Das durch die Voreinspritzmenge MVE gebildete Kraftstoff-Luft-Verhältnis bestimmt die bei der Nachoxidation freiwerdende Reaktionswärme.
Das vorliegende Verfahren sieht vor, dass die Momentenabgabe der Brennkraftmaschine von der Haupteinspritzmenge MHE abhängig ist. Dabei kann der Zündzeitpunkt ZZP betriebspunktabhängig an das Ende der Haupteinspritzung gekoppelt werden, d.h., der Zeitabstand zwischen dem Zündzeitpunkt ZZP und dem Ende der Haupteinspritzmenge MHE bleibt konstant. Hierdurch wird die Zündsicherheit und die Laufruhe der Brennkraftmaschine erhöht. Vorzugsweise wird die Einspritzung der Nacheinspritz-
menge MNE nach der Zündung des Gemischs vorgenommen, wobei sie betriebspunktabhängig entweder mit einem konstanten Zeit- abstand nach dem Zündzeitpunkt ZZP oder zu einem festen Ein- spritzzeitpunkt stattfindet, d.h., sie wird betriebspunktabhängig entweder an den Zündzeitpunkt ZZP oder an den Kurbel- kreis gekoppelt .
Die Nacheinspritzmenge MNE dient der zusätzlichen Einbringung chemischer Energie in den Abgastrakt . Es ist denkbar, dass bei einer Nacheinspritzmenge MNE eine Sekundärlufteinblasung in den Abgaskrümmer vorgenommen wird. Hierdurch wird die Auf- heizung des 3-Wege-Stirnwandkatalysators weiter beschleunigt.
Alternativ kann die Steuerung der Katalysatoraufheizung durch eine Vorgabe eines vorbestimmten Kraftstoffmengenverhältnisses MVE/MHE zwischen der Voreinspritzmenge MVE und der Haupteinspritzmenge MHE erfolgen. Dieses Verhältnis MVE/MHE wird vorzugsweise zwischen 0,4 und 0,6 gewählt. Hierdurch kann eine betriebspunktabhängige Berechnung des Endes der Katalysatoraufheizphase direkt aus der Voreinspritzmenge durchgeführt werden .
Vorzugsweise wird die Momentenabgabe der Brennkraftmaschine durch die Haupteinspritzung geregelt. Dies erfolgt in Abhängigkeit einer Momentenvorgabe, welche unter Berücksichtigung des vorbestimmten Kraftstoffmengenverhältnisses MVE/ME zwischen der Voreinspritzmenge MVE und der Haupteinspritzmenge MHE errechnet wird. Es ist denkbar, dass die Momentenabgabe der Brennkraftmaschine unmittelbar durch die Haupteinspritzmenge MHE korrigiert wird, um die an der Verbrennung teilnehmenden Voreinspritzmenge MVE zu bestimmen.
Die in Fig. 4 dargestellten Einspritzzeiten der Vor-, Haupt und Nacheinspritzmenge sind nur als Beispiel dargestellt, wo-
bei die Einspritzzeiten betriebspunktabhängig wählbar sind und in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Momentenabgabe variiert werden.
Das vorliegende Verfahren eignet sich insbesondere für eine optimale Aufheizung eines 3-Wege-Stirnwandkatalysators, insbesondere eines Ottomotors mit strahlgeführtem Brennverfahren, mit dem eine schnelle Aufheizung des Katalysators auf eine Arbeitstemperatur für die Konversion von Kohlenwasserstoffen, Kohlenmonoxid und Stickoxiden bei minimalen Schadstoffemissionen erzielt wird. Hierdurch wird eine Minimierung von Emissionen sowie ein niedriger Kraftstoffverbrauch nach dem Start des Motors ermöglicht. Eine während eines Kaltstarts eingespritzte Kraftstoffmenge wird auf zwei Einspritzungen aufteilt, wobei eine dritte Einspritzung während des Expansionshubs vorgenommen werden kann. Hierdurch soll ein mageres Kraftstoff-Luf -Gemisch im gesamten Brennraum erzielt werden. Die zweite Einspritzung wird als Schichteinspritzung unmittelbar vor dem Zündzeitpunkt ZZP vorgenommen, mit der eine fette geschichtete Ladungswolke im Bereich der Zündkerze bereitgestellt wird, so dass eine sichere Entflammung der geschichteten Ladungswolke ermöglicht wird.