Maschine und Verfahren zur Bearbeitung eines Gleises.
Die Erfindung betrifft eine Maschine gemäß den im Oberbegriff von Anspruch 1 angeführten Merkmalen, sowie ein Verfahren.
Derartige Maschinen sind beispielsweise durch DE 29 33 602, DE 30 14 131 , DE 23 66 515, DE 22 55 435 und DE 198 19 990 bekannt und dienen zur Durchführung von Schraubarbeiten bzw. zur Montage von Schienenklemmen. Mit diesen Ausführungen ist jeweils der Nachteil verbunden, dass das Transportfahrzeug speziell ausgerüstet werden muss.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Maschine und eines Verfahrens der gattungsgemäßen Art, um eine raschere und effizientere Durchführung der Gleisbearbeitung zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den in den Ansprüchen 1 bzw. 8 angeführten Merkmalen gelöst.
Durch die Kombination eines Arbeitsfahrzeuges mit einem zweiwegefahrba- ren Transportfahrzeug ist eine rasche Überstellung zur Gleisbaustelle sowie auch eine rasche Inbetriebnahme gewährleistet. Infolge der Energieversorgung und der Arbeitsvorfährt durch das Transportfahrzeug kann die Maschine wesentlich vereinfacht ausgebildet werden. Dabei ist von besonderem Vorteil, dass für das Transportfahrzeug lediglich minimale Adaptierungen erforderlich sind und damit auch jederzeit andere Einsatzmöglichkeiten offen stehen. Außerdem kann die Fahrkabine des Transportfahrzeuges für die genaue Beobachtung des Arbeitsfahrzeuges verwendet werden.
Weitere Vorteile und Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und der Zeichnung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer aus einem Transportfahrzeug und einem Arbeitsfahrzeug gebildeten Maschine zur Gleisbearbeitung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Maschine, und
Fig. 3, 4 eine vergrößerte Seitenansicht der bzw. Draufsicht auf das Arbeitsfahrzeug.
Eine in Fig. 1 und 2 ersichtliche Maschine 3 setzt sich aus einem Transportfahrzeug 1 und einem Arbeitsfahrzeug 15 zusammen. Das Transportfahrzeug
I weist einen Fahrzeugrahmen 2 mit einer Ladefläche 46, einer Fahrkabine 4, einem Kranausleger 5 und einem Fahrantrieb 6 auf. Für die Verfahrbarkeit sind Straßenfahrwerke 7 und durch Antriebe 8 höhenverstellbare Spurkranzräder 9 vorgesehen. Diese sind auf Schienen 10 eines Gleises 11 mit Schwellen 12 aufsetzbar. Der Antriebe 33 aufweisende Kranausleger 5 ist zum Transport des Arbeitsfahrzeuges 15 von der Ladefläche 46 auf das Gleis
I I bzw. umgekehrt um eine zur Ladefläche 46 normale Drehachse 42 mit Hilfe eines Drehantriebes 28 drehbar. Zu diesem Zweck weist das Arbeitsfahrzeug 15 eine Aufhängevorrichtung 32 auf.
An einem - bezüglich einer Arbeitsrichtung 34 - vorderen Fahrzeugende 13 des Fahrzeugrahmens 2 ist eine Kupplung 14 befestigt, die für eine lösbare Verbindung mit einer Kupplung 16 des Arbeitsfahrzeuges 15 vorgesehen ist. Außerdem ist am vorderen Fahrzeugende 13 noch eine Hydraulikkupplung 17 angeordnet, durch die hydraulische Energie vom Transportfahrzeug 1 an eine Versorgungsleitung 18 des Arbeitsfahrzeuges 15 abgegeben wird. Schließlich ist noch eine weitere Kupplung 19 für den lösbaren Anschluss einer elektrischen Steuerleitung 20 vorgesehen. Diese dient zur Steuerung eines auf dem Arbeitsfahrzeug 15 angeordneten, durch die Versorgungsleitung
18 mit Energie versorgten zentralen Hydromotors 21 sowie den vier Arbeitsaggregaten 23. Die Steuerleitung 20 ist mit einer in der Fahrkabine 4 befindlichen Steuereinrichtung 24 verbunden.
Wie in Fig. 2,3 und 4 ersichtlich, sind pro Schiene 10 zwei Arbeitsaggregate 23 mit Schraubköpfen 25 an einem Maschinenrahmen 27 des Arbeitsfahrzeuges 15 befestigt. Jedes Arbeitsaggregat 23 ist durch einen eigenen Verschiebeantrieb 35 in einer normal zu einer Radachse 36 verlaufenden Maschinenlängsrichtung 37 unabhängig voneinander und relativ zum Maschinenrahmen 27 verschiebbar. Jedes Arbeitsaggregat 23 weist einen Antrieb 22 zur Höhenverstellung und einen Drehmotor 40 für eine Drehbewegung des Schraubkopfes 25 um eine vertikale Achse sowie einen Sensor 44 zum Erkennen einer Schwellenposition und Beaufschlagen des zugeordneten Verschiebeantriebes 35 auf.
Damit können acht Schienenschrauben 38 gleichzeitig angeschraubt bzw. gelöst werden. Anstelle der hier beispielhaft dargestellten Schraubköpfe 25 könnten jedoch auch andere Einrichtungen, beispielsweise zur Montage von Schienenklemmen oder dgl., vorgesehen sein.
Der durch Spurkranzrollen 30 auf dem Gleis 11 verfahrbare Maschinenrahmen 27 ist mit einem in Maschinenlängsrichtung 37 verlaufenden Verschiebeantrieb 29 ausgestattet, der über die Kupplung 16 lösbar mit der Kupplung 14 des Transportfahrzeuges 1 verbindbar ist. Am Arbeitsfahrzeug 15 befindet sich eine eigene Hydraulikanlage 26, die sich im wesentlichen aus einem Hydrauliktank 31 , dem zentralen Hydromotor 21 , durch diesen beaufschlagbaren Hydropumpen 39 und Drehmotoren 40 sowie den Antrieben 22, 29, 35 zusammen. Jede der insgesamt vier Hydropumpen 39 dient zur Versorgung zweier Drehmotoren 40 jedes Arbeitsaggregates 23. Damit kann das geforderte maximale Drehmoment optimal für jeden Schraubkopf 25 eingestellt und bei jedem Schraubvorgang eingehalten werden.
Für den Arbeitseinsatz wird das Transportfahrzeug 1 mit dem auf der Ladefläche 46 abgestellten Arbeitsfahrzeug 15 (s. strichpunktierte Linie in Fig. 1 ) zur Einsatzstelle gefahren. Das Transportfahrzeug 1 wird nach Erreichen der Gleisbaustelle durch Absenken der Spurkranzräder 9 auf die Schienen 10 aufgesetzt. Durch Beaufschlagung von Antrieben 33 des Auslegers 5 wird das an der Aufhängeeinrichtung 32 erfasste Arbeitsfahrzeug 15 ebenfalls - in Arbeitsrichtung 34 vor dem vorderen Fahrzeugende 13 des Transportfahrzeuges 1 - auf die Schienen 10 aufgesetzt. Durch Verbindung der beiden Kupplungen 14,16 wird das Arbeitsfahrzeug 15 über den Verschiebeantrieb 29 mechanisch an das Transportfahrzeug 1 angeschlossen. Danach erfolgt ein Anschluss der hydraulischen Versorgungsleitung 18 und der Steuerleitung 20 an die jeweilige Kupplung 17,19.
Somit ist das Arbeitsfahrzeug 15 für den gemeinsamen Arbeitseinsatz mit dem Transportfahrzeug 1 bereit, indem dieses mit einer in der Fahrkabine 4 befindlichen Bedienungsperson durch den Fahrantrieb 6 kontinuierlich in der Arbeitsrichtung 34 verfahren wird. Dabei wird das Arbeitsfahrzeug 15 über die Versorgungsleitung 18 von einer Hydraulikanlage 43 (Fig. 1 ) des Transportfahrzeuges 1 permanent mit hydraulischer Energie versorgt. Parallel dazu erfolgt eine zyklische Beaufschlagung des Verschiebeantriebes 29, wodurch der Maschinenrahmen 27 relativ zum Fahrzeugrahmen 2 zyklisch in eine vordere Startposition (s. strichpunktierte Linie in Fig.3, 4) verschoben wird. Durch eine Klemmeinrichtung 45 kommt es zu einer temporären Verbindung des Arbeitsfahrzeuges 15 mit der Schiene 10 bzw. zu einem örtlichen Stillstand, wobei gleichzeitig der Verschiebeantrieb 29 drucklos (Schwimmstellung) geschaltet wird.
Über je einem Arbeitsaggregat 23 zugeordnete, berührungslos wirkende Sensoren 44 erfolgt sofort eine Positionserkennung der jeweiligen Schienenschraube 38 und eine entsprechende Beaufschlagung der zugeordneten Verschiebeantriebe 35, bis der jeweilige Schraubkopf 25 exakt über der Schienenschraube 38 zentriert ist. Unter automatischer Beaufschlagung der
Antriebe 22 und Drehmotoren 40 werden die acht Schraubköpfe 25 abgesenkt und die zugeordneten Schienenschrauben 38 exakt mit dem vorschriftsmäßigen Drehmoment angezogen. Dabei ist es von besonderem Vorteil, dass für jeden Schraubkopf 25 ein eigener Drehmotor 40 mit einem maximalen, je von einer eigenen Hydropumpe 39 erzeugten Betriebsdruck vorgesehen ist.
Der Arbeitszyklus wird unter Anhebung der Schraubköpfe 25 sowie Lösen der Klemmeinrichtung 45 beendet und das Arbeitsfahrzeug 15 unter Beaufschlagung des Verschiebeantriebes 29 für einen neuen Arbeitszyklus relativ zum kontinuierlich vorfahrenden Transportfahrzeug 1 rasch in die genannte Startposition vorgefahren. Die in der Fahrkabine 4 befindliche Bedienungsperson kann die automatischen Arbeitsabläufe des Arbeitsfahrzeuges 15 genau beobachten und durch die Steuereinrichtung 24 notfalls jederzeit beeinflussen.