Vorrichtung zum Anlegen eines Wasserfahrzeuges an einem Wasserbauwerk
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anlegen mindestens eines Wasserfahrzeuges an einem Wasserbauwerk, insbesondere an einem turmförmigen Abschnitt eines Wasserbauwerkes, vorzugsweise einer Windkraftanlage, mit einer vorzugsweise plattformartigen, Anlegevorrichtung.
Anlegevorrichtungen für turmförmige Wasserbauwerke sind bereits bekannt. Üblicherweise befinden sich diese im Bereich der Wasseroberfläche, so dass eine Person von z. B. einem Schiff aus übersteigen kann and dann über eine Leiter, die an dem turmförmigen Wasserbauwerk nach oben führt, eine Serviceplattform oder bei Windkraftanlagen auch die Gondel erreicht. Für die Fälle, dass die Anlegevorrichtung aus irgendeinem Grund nicht erreicht werden kann, z. B. bei zu hohem Wellengang, haben die meisten Windkraftanlagen eine Plattform am oberen Ende der Windkraftanlage. Personen können auf diese Plattform von einem Helikopter aus mittels einer Seilwinde herabgelassen werden. Der Einsatz von Helikoptern zu diesem Zweck ist aber sehr kostspielig, außerdem ist das Herablassen über eine Seilwinde gefährlich.
Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, eine Anlegevorrichtung der eingangs genannten Art derart auszubilden, dass diese Anlegevorrichtung zwischen einer ersten Position im Bereich der Wasseroberfläche zum Festmachen eines Wasserfahrzeuges and einer zweiten Position oberhalb der Wasseroberfläche verfahrbar ist.
Demnach lässt sich mit Hilfe der Erfindung am turmförmigen Wasserbauwerken eine Anlegevorrichtung realisieren, deren Anlegestation durch Verfahren in die zweite Position vor dem Seegang geschützt wird. Auf diese Weise ist die Anlegevorrichtung nicht permanentem Wellenschlag and Salzwasser ausgesetzt, wodurch das Material geschont und somit die Lebenszeit einer solchen Anlegevorrichtung erheblich verlängert werden kann.
Außerdem wird aufgrund der verfahrbaren Anordnung der Anlegestation gemäß der Erfindung ein sicheres Ansteuern des turmförmigen Wasserbauwerks und somit ein gefahrloses Übersteigen einer Person von einem Schiff auf das Wasserbauwerk ermöglicht, indem die Anlegestation in Abhängigkeit von Wasserstand und Wellenhöhe auf die erste Position oder einer darüber liegenden Position entsprechend eingestellt wird.
Durch Anbringung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Oberflächenrauhigkeit der Wandung des Wasserbauwerkes nicht in unerwünschter Weise beeinflusst, da weder die
Anlegestation noch weitere Komponenten im Tauchbereich liegen. Denn die zweite Position bildet insbesondere eine Stau- oder Ruheposition, in der sich die Anlegestation befindet, wenn sie nicht gebraucht wird, sondern außer Betrieb ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist eine Hubeinrichtung zum Verfahren der Anlegevorrichtung am Wasserbauwerk vorgesehen.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführung hängt die Anlegestation an der Hubeinrichtung, wobei die Hubeinrichtung vorzugsweise einen Seilzug aufweist, an dem die Anlegestation hängt. Hierzu weist gewöhnlich die Hubeinrichtung eine am Wasserbauwerk vorzusehende Umlenkeinrichtung, die vorzugsweise mindestens eine Umlenkrolle aufweist, zum Umlenken des Seilzuges und eine unterhalb der Umlenkeinrichtung innerhalb des Wasserbauwerkes anzuordnende Antriebseinrichtung zum Auf- und Abwickeln des Seilzuges auf, wobei es aus konstruktiven und statischen Erwägungen besonders vorteilhaft ist, die Antriebseinrichtung zur Anordnung im Bodenbereich, d.h. im Fuss oder auf dem Fundament, des Wasserbauwerkes vorzusehen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform befindet sich die Anlegevorrichtung in Gleiteingriff mit einer Wandung des Wasserbauwerkes und stützt sich, vorzugsweise mittels eines Gleit- und/oder Rollenlagers, an der Wandung ab. Hierzu kann zweckmäßigerweise an der Wandung des Wasserbauwerkes mindestens ein sich etwa in Bewegungsrichtung der Anlegestation erstreckendes, vorzugsweise schienenförmig ausgebildetes, Gleitelement vorhanden sein, mit dem sich die Anlegestation in Gleiteingriff befindet. Vorzugsweise sollten mehrere solcher Gleitelemente vorgesehen sein, die so ausgebildet und angeordnet sind, dass deren Gleitflächen, mit denen sich die Anlegestation in Gleiteingriff befindet, im Wesentlichen über ihre gesamte Länge in Bewegungsrichtung der Anlegestation äquidistant zueinander angeordnet sind. Auf diese Weise können im Falle einer sich über die Höhe verändernden Form des Wasserbauwerkes die Gleitelemente als Abstandshalter dienen, um die Änderung der Form des Wasserbauwerkes entsprechend auszugleichen; dies gilt insbesondere für den Fall einer konischen Formgebung des Wasserbauwerkes, um den kleiner werdenden Durchmesser entsprechend auszugleichen. Vorzugsweise liegen die Gleitflächen im Wesentlichen in einer zylindrischen Ebene oder sind tangential zu dieser ausgerichtet.
Ferner ist die Anlegestation vorzugsweise um eine Drehachse, die etwa in Bewegungsrichtung der Anlegestation verläuft, zumindest in einem begrenzten Winkelbereich frei verschwenkbar, was sich insbesondere dann auf einfache Weise realisieren lässt, wenn die
Anlegestation, wie zuvor erwähnt, an einem Seilzug hängt. Aufgrund dieser drehbaren Anordnung der Anlegestation ergibt sich eine nachgiebige Lagerung, so dass bei insbesondere durch Anlegen eines Schiffes verursachten Stößen mindestens ein Teil der dabei auftretenden Energie in Rotationsenergie umgewandelt und somit das Wasserbauwerk nicht durch zusätzliche Torsionsmomente belastet wird.
Bei einer alternativen Ausführung der Erfindung kann eine Führungseinrichtung zur, vorzugsweise gegenüber dem Wasserbauwerk drehfesten, Führung der Anlegevorrichtung während ihrer Verfahrbewegung vorgesehen sein. Dabei weist die Führungseinrichtung mindestens eine am Wasserbauwerk vorzusehende Führungsschiene auf, mit der sich die Anlegevorrichtung in Schiebeingriff befindet. Sofern die Führung so ausgebildet ist, dass sie keine drehfeste Wirkung entfaltet, ist es aber ebenfalls denkbar, eine solche nicht drehfest Führung in Kombination beispielsweise mit der zuvor beschriebenen Anordnung von Gleitelementen vorzusehen.
Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführung weist die Anlegestation eine Fachwerkkonstruktion auf. Die durch ein anlegendes Schiff punktuell eingebrachten Stoßkräfte werden von einer Fachwerkkonstruktion aufgenommen und verteilt. Da sich die Stoßkräfte an den einzelnen Knotenpunkten der Fachwerkstäbe aufteilen und dadurch an mehreren Stellen verteilt auf das Wasserbauwerk einwirken, sind die Einzellasten für das Wasserbauwerk wesentlichen geringer als bei punktuellem Auftreffen. Ferner besitzt eine Fachwerkkonstruktion eine federnde Wirkung. Denn aufgrund der Elastizität der von der Fachwerkkonstruktion gebildeten Gitterkonstruktion und des dadurch relativ langen Verformungsweges wird das Wasserbauwerk im Falle eines Stoßes ebenfalls geschont. Schließlich besitzt eine Fachwerkkonstruktion ein relativ geringes Gewicht und bietet bei Seeschlag weniger Angriffsfläche als eine durchgehende Beplattung.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der zuvor erörterten Ausführung weist die Fachwerkkonstruktion mindestens einen Stab auf, der sich an der Wandung des Wasserbauwerkes vorbei, vorzugsweise tangential zu dieser, erstreckt. Dabei sollte sich der mindestens eine Stab etwa von der Anlegestelle aus erstrecken. Schließlich sollte zweckmäßigerweise mindestens ein Paar von Stäben vorgesehen sein, von denen sich der eine Stab von der Anlegestelle zur einen Seite der Wandung und der andere Stab von der Anlegestelle zur anderen Seite der Wandung des Wasserbauwerkes erstreckt. Eine solche Anordnung von Stäben ist besonders vorteilhaft zur Aufnahme von Stoßkräften, um diese dann in für das Wasserbauwerk besonders schonender Weise abzuleiten.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Anlegevorrichtung einen Fender auf. Der Körper des Fenders besteht aus zellgeschlossenem Kunststoff, dessen Härte von außen nach innen zunimmt. Mit einer solchen Konstruktion können die Kräfte beim Anlegen eines Schiffes an die Anlegestation zusätzlich auf ein Minimum begrenzt werden.
Außerdem ist es denkbar, den Fender als Rotationskörper, vorzugsweise zylindrischen Körper, auszubilden, wobei die Rotationsachse vorzugsweise etwa vertikal verlaufen sollte. Durch eine solche drehbare Lagerung eines Fenders wird beim Anlegen eines Schiffes an die Anlegestation ein Teil der dadurch entstehenden Energie in Rotationsenergie umgewandelt, wodurch ebenfalls eine übermäßige Belastung des Wasserbauwerkes durch Torsionsmomente vermieden wird. Außerdem dreht das anlegende Schiff beim Weiterfahren in die richtige Richtung ab und wird die auftretende Reibung beim Vor- oder Zurücksetzen des Schiffes gegenüber der Anlegestation minimiert.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen naher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 in Seitenansicht der untere Teil eines auf dem Meeresboden stehenden Turmes mit einer höhenverstellbaren Plattform, die in ihrer unteren Position vollständig und in ihrer oberen Position ausschnittsweise dargestellt ist, sowie mit zwei daran angelegten Schiffen; und
Figur 2 eine Draufsicht auf die Anordnung von Figur 1 , wobei der Turm in Schnittansicht dargestellt ist.
In Figur 1 ist der untere Teil eines Turmes 2 dargestellt, der über ein Fundament 4 auf dem Meeresboden 6 verankert ist. Beim Turm 2 kann es sich beispielsweise um den Turm einer Offshore-Windkraftanlage handeln.
Für Wartungsarbeiten am Turm 2 ist es notwendig, eine Anlegevorrichtung zu schaffen, die bei unterschiedlichen Wasserständen sowie in Abhängigkeit von Wind, Wellen und Strömungen ein sicheres Anlegen eines Schiffes ermöglicht, um Wartungspersonal für Arbeiten am und im Turm 2 sicher übersetzen zu können. Hierzu ist eine Plattform 10 vorgesehen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel den Turm 2 umschließt, wie insbesondere Figur 2 erkennen lässt. Die Plattform 10 kann unterschiedliche Grundformen aufweisen. Beispielsweise ist es denkbar, die Plattform 10 kreisförmig oder mehreckig auszuführen. In Figur 2 sind hinsichtlich der Grundform zwei unterschiedliche Ausführungen jeweils zur Hälfte dargestellt,
wobei die gemäß Figur 2 obere Hälfte eine Plattform mit rechteckiger Grundform repräsentiert und mit dem Bezugszeichen "10-1" bezeichnet ist und die gemäß Figur 2 untere Hälfte eine Plattform mit achteckiger Grundform repräsentiert und mit dem Bezugszeichen "10-2" bezeichnet ist. Wie ferner Figur 1 erkennen lässt, ist die Plattform 10 zwischen einer unteren ersten Position, die in Figur 1 mit "I" bezeichnet ist, und einer oberen zweiten Position, die in Figur 1 mit "II" bezeichnet ist, in vertikaler Richtung entlang des Turmes 2 verfahrbar gelagert, und zwar mit Hilfe einer nachfolgend noch näher beschriebenen Hubeinrichtung. Bei der unteren ersten Position I handelt es sich um die Anlegeposition, in der an der Plattform 10 mindestens ein Schiff anlegen kann; in den Figuren sind beispielhaft zwei Schiffe 12 dargestellt, diametral gegenüberliegend an der Plattform festgemacht haben.
Die Plattform 10 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine geschweißte Rohrkonstruktion auf, die ein Fachwerk bildet, um auftretende Rammstöße durch anlegende Schiffe gegenüber dem Turm 2 abzukoffern. In diesem Zusammenhang sei insbesondere auf die in Figur 2 erkennbaren Paare von Stäben 14, 15 hingewiesen, von denen jeweils sich der eine Stab 14 von einer benachbart zur Mitte der Außenseite der Plattform 10 gelegenen Stelle tangential zur einen Seite der Wandung 2a des Turmes 2 und der andere Stab 15 von einer benachbart zur Mitte der Außenseite der Plattform 10 gegenüber gelegenen Stelle tangential zur anderen Seite der Wandung 2a des Turmes 2 erstreckt, wie Figur 2 erkennen lässt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel umspannt die Plattform 10 den Turm 2 in mehreren Ebenen, die in Fachwerkkonstruktion ausgeführt sind. Die einzelnen Ebenen sind untereinander durch nicht näher bezeichnete vertikale Rohrstützen verbunden. Um die Fachwerkkonstruktion der Plattform 10 verwindungssteifer zu machen, sind zusätzlich diagonal von Ebene zu Ebene weitere Rohrstützen eingezogen.
Die Oberseite der Plattform 10 ist mit nicht näher bezeichneten Trägerrosten versehen, um die Plattform 10 begehbar zu machen. Als Absturzsicherung ist die Plattform 10 zur Seeseite hin mit einem Geländer 16 ausgeführt.
Entlang des Turmes 2 sind mehrere Führungs- bzw. Gleitschienen 18 angebracht, die sich in vertikaler Richtung erstrecken, wie Figur 1 erkennen lässt. Dabei ist jeder Quadrant des Turmes 2 im dargestellten Ausführungsbeispiel mit zwei Gleitschienen 18 versehen. Die Gleitschienen 18 bilden an ihrer Außenseite Gleitflächen, wobei die Gleitschienen 18 im dargestellten Ausführungsbeispiel so am Turm 2 angeordnet sind, dass die Gleitflächen in einer zylindrischen Ebene liegen, um in einem oberen konischen Abschnitt 2b des Turmes 2 den über die Höhe kleiner werdenden Durchmesser entsprechend auszugleichen.
Nach innen zum Turm 2 ist jede Ebene der Plattform 10 durch einen umlaufenden Trägerring 20 (vgl. Figur 2) abgeschlossen. Dieser Trägerring ist nur im Bereich einer nicht dargestellten Notleiter am Turm 2 ausgespart und dient im Übrigen als Widerlager gegenüber den Gleitschienen 18. Demnach liegt die Innenfläche der Trägerringe 20 an den Gleitschienen 18 an und befindet sich somit in Gleiteingriff mit diesen. Zum besseren Gleiten sind die Trägerringe 20 an ihren Innenflächen mit entsprechend geeignetem Gleitmaterial belegt.
Um die Plattform 10 in der bereits erwähnten Weise in vertikaler Richtung zwischen der unteren Position I und der oberen Position II verfahrbar zu lagern, ist die Plattform 10 im dargestellten Ausführungsbeispiel an vier Zugseilen 22 aufgehängt, die jeweils über Umlenkrollen 24 in das Innere des Turmes 2 umgelenkt werden. Wie Figur 1 erkennen lässt, sind die Umlenkrollen 24 in der Wandung 2a des Turmes 2 oberhalb der oberen Position II angeordnet. Ferner sind dort nicht näher dargestellte Eintrittsöffnungen ausgebildet, durch die die Seile 22 in das Innere des Turmes 2 eintreten. Demnach ist im dargestellten Ausführungsbeispiel am Turm 2 in jedem Quadranten ein Zugseil 22 und eine zugehörige Umlenkrolle 24 vorgesehen. Ferner sind für die vier Zugseile 22 am Turm nicht näher dargestellte Hülsendurchführungen angeordnet. Innerhalb des Turmes 2 sind die Zugseile 22 zu einer Trommelwinde 26 umgelenkt, die innerhalb des Turmes 2 aufgestellt ist, wie in Figur 2 angedeutet ist. Zweckmäßigerweise sitzt die Winde 26 im Fuß des Turmes 2 oberhalb des Fundamentes 4. Die Winde 26 wird durch einen nicht dargestellten ersten Elektromotor angetrieben. Aus Sicherheitsgründen ist ferner ist ein zweiter ebenfalls nicht dargestellter Elektromotor vorgesehen, um im Falle einer Störung des ersten Elektromotors die Winde antreiben zu können. Schließlich sollte die Winde 26 so ausgebildet sein, dass bei Stromausfall die Winde 26 auch mechanisch, z.B. mittels Handkurbel, betätigt werden kann. Die Winde 26 ist ferner mit einer nicht dargestellten Bremse versehen, um die Plattform 10 in jeder gewünschten Höhe zwischen der unteren Position I und der oberen Position II fixieren zu können. Schließlich können nicht dargestellte Endlagenschalter in der Winde 26 vorgesehen sein, um die Winde 26 abzuschalten, wenn die Plattform 10 eine der beiden Positionen I oder II erreicht.
Die Plattform 10 ist um die vertikale Längsachse des Turmes 2 über einen begrenzten Winkelbereich zu beiden Seiten hin frei verschwenkbar. Deshalb sind die Zugseile 22 an der Plattform 10 drehbar gelagert, so dass auch bei Verschwenken der Plattform 10, hervorgerufen durch Anlegen eines Schiffes 12, die Zugseile 22 sich nicht verdrehen. Hierzu sollten als Zugseile 22 ferner verdreharme Seile eingesetzt werden.
Die Winde 26 kann mit Hilfe einer Fernbedienung vom Schiff 12 oder von der Plattform 10 aus bedient werden. Ferner kann eine dritte Bedienmöglichkeit am Turm 2 vorgesehen sein.
Am Turm 2 können ferner im Bereich der unteren Position I nicht dargestellte Anschläge angeordnet sein, auf denen die Plattform 10 in ihrer unteren Position I zu liegen kommt. In der oberen Position II kann die Plattform 10 mechanisch verriegelt werden, und zwar durch eine nicht dargestellte Verriegelungseinrichtung, wodurch die Zugseile 22 und die Winde 26 entlastet werden.
Zum sicheren Anlegen ist die Plattform 10 mit mehreren Fendern 30 unterschiedlicher Größe ausgerüstet. Dabei sind in den dargestellten Ausführungsbeispielen an den Ecken der Plattform 10-1 bzw. 10-2 größere Fender als an dazwischenliegenden Stellen vorgesehen. Die einzelnen Fender 30 sind zylindrisch ausgeführt und um vertikale Drehachsen drehbar gelagert, so dass beim Anlegen eines Schiffes 10 ein Teil der dabei durch Stoßkräfte auftretenden Energie in Rotationsenergie umgewandelt wird und somit der Turm 2 nicht zusätzlich durch Torsionsmomente belastet wird. Außerdem dreht das so anlegende Schiff 12 beim Weiterfahren in die richtige Richtung ab und wird die beim Vor- und Zurücksetzen des Schiffes 12 auftretende Reibung minimiert.
Vorzugsweise bestehen die Fender aus einem Körper aus zellgeschlossenem Kunststoffmaterial, dessen Härte von außen nach innen zunimmt. Generell sollte der Härtegrad der Fender 30 relativ weich, d.h. mit einer geringen Shorehärte, ausgebildet sein, um einen möglichst hohen Grad an Kompressibilität zu erzielen. Auf diese Weise soll möglichst viel Energie des elastischen Stoßes in den Fendern 30 aufgenommen werden, um die Belastung in der Plattform 10 und am Turm 2 so gering wie möglich zu halten.
An den vier Andockseiten der Plattform 10 ist jeweils mittig zwischen den Fendern 30 eine vertikale Übersteigleiter 32 (vgl. Figur 1 ) angeordnet, die von der unteren bis zur oberen E- bene der Plattform 10 reicht und seitlich durch nicht dargestellte vertikale Schutzleisten begrenzt ist. Eine solche Übersteigleiter 32 soll ein Einklemmen von Personen beim Übersteigen vom Schiff 12 zur Plattform 10 verhindern.
Abschließend sei noch angemerkt, dass die Trägerringe 20 (vgl. Figur 2) im Bereich einer am Turm 2 angeordneten Notleiter ausgespart sind, welche in den Figuren jedoch nicht dargestellt ist.
Für eine beabsichtigte Wartung des Turmes 2 nimmt ein Schiff 12 Servicepersonal im Hafen oder von einem größeren Arbeitsschiff auf und versetzt es zum Einsatzort. Vor Ort am Turm 2 wird die Plattform 10 von der oberen Position II, die im Regelfall auch die Ruhe- bzw. Stauposition bildet, auf eine der Tide und dem Seegang angepasste Höhe nach unten verfahren. Dann manövriert der Schiffsführer das Schiff 12 aus optimaler Richtung an die Plattform 10 heran. Danach passt das Servicepersonal einen Wellengang ab und steigt beim Wellenberg über auf die Leiter 32 an der Plattform 10 oder direkt auf die Plattform 10, wie in Figur 1 schematisch dargestellt ist. Während der Arbeiten am Turm 2 kann die Plattform 10 selbstverständlich in ihrer Höhe entsprechend eingestellt werden, wobei die zweite Position II die obere Position bildet. In diesem Zusammenhang ist es auch denkbar, dass der Turm 2 im Bereich der oberen Position II eine Eingangstür aufweist, um dort weitere Wartungsarbeiten vornehmen und auch in das Innere des Turmes 2 gelangen zu können. Nach Abschluss der Wartungsarbeiten wird die Plattform 10 auf jeden Fall wieder in die obere Position II verfahren, die, wie bereits erwähnt, auch die Ruhe- bzw. Stauposition bildet. Die obere Position II befindet sich soweit oberhalb der Wasseroberfläche, dass die Plattform 10 von Wellengang und Seeschlag nicht erreicht werden kann.