Ausgiessteil für eine Mehrkanu-αerflasehe, insbesondere Zweikammerflasche
Die Erfindung betrifft ein Ausgiessteil für eine Mehrkammerflasche, insbesondere Zwei- kammerflasche, ge äss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Im Haushalt und in der gewerbHch-industriellen Anwendung kommen vielfach flüssige Substanzen zur Anwendung, die aus separaten Komponenten bestehen. Beispielsweise handelt es sich bei den Substanzen um Reinigungsmittel oder um Mittel für den Einsatz in der Gartenpflege oder auch in der Landwirtschaft, die vielfach aus zwei oder mehreren flüssigen Einzelkomponenten bestehen, welche getrennt voneinander aufbewahrt werden müssen und erst beim Ausgiessen miteinander vermischt werden. Die Einzelkomponenten sind separat in Behältern oder in Kammern eines Mehrkaminerbehälters untergebracht. Zu diesem Zweck sind aus dem Stand der Tec-hnik Melirkammerflaschen aus Kunststoff bekannt, die einstückig hergestellt oder auch paarweise als Einkammerflaschen in einer gemeinsamen Halterung angeordnet sind. Die Mischung der separat aufbewahrten Komponenten erfolgt erst in einem Auffanggefäss, nachdem die Komponenten auf eine Wandung des Gefässes oder den Gefässboden aufgeprallt sind. Meist ist es dabei auch noch erf orderlich, die beiden Komponenten durch Rühren oder ähnliches möglichst homogen zu durchmischen.
Somit erfordern die bisherigen Mehrkammerflaschen des Standes der Technik neben einem Auffang- bzw. Mischgefäss zusätzlich auch noch ein Rührwerkzeug oder dergleichen. Es kann vorkommen, dass gerade kein geeignetes Mischgefäss verfügbar ist. Dann wird vielfach irgendein Behälter verwendet, der möglicherweise nicht die richtigen Abmessungen hat oder nicht ausreichend gereinigt ist. Es kann sogar vorkommen, dass ein Behälter eingesetzt wird, der für andere Anwendungen vorgesehen ist, bei denen verhindert werden sollte, dass der Behälter mit irgendwelchen Rückstände von oftmals relativ agressiven Mehrkomponentensubstanzen verunreinigt ist. Auch ist oft gerade kein geeig- netes Rührwerkzeug zur Hand. Der behelfsmässige Einsatz von Holzstöcken, Stäben oder dergleichen kann zu unerwünschten Verunreinigungen der abzumischenden Mehrkom-
ponentensubstanz führen. Dies alles macht den Wunsch nach alternativen Mischverfahren für Mehrkomponentensubstanzen nur allzu verständlich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diesen Nachteilen des Stands der Technik abzuhelfen. Es soll ein Mehrkammerbehälter, insbesondere eine Zweikammerflasche, geschaffen werden, bei der auf ein separates Mischgefäss oder auf Mischwerkzeuge oder dergleichen zum homogenen Vermischen der Einzelkomponenten einer Mehrkomponentensubstanz verzichtet werden kann. Dabei soll zuverlässig verhindert sein, dass die Einzelkomponenten im Flascheninneren miteinander in Berührung kommen. Die Lösung soll einfach und flexibel ausgebildet sein, eine sichere, verschüttungsfreie Aufbewahrung der innerhalb der Mehrkammerflasche angeordneten Einzelkomponenten erlauben und soll einfach und kostengünstig in der Herstellung sein.
Die Lösung dieser Aufgaben besteht in einem Ausgiessteil für eine Mehrkammerflasche, insbesondere eine Zweikammerflasche, welches die im kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist. Weiterbildungen und/ oder vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die Erfindung schlägt ein Ausgiessteil vor, welches eine Anzahl Ausgiesskanäle aufweist, die der Anzahl der Kammern der Mehrkammerflasche entspricht. Jeder Ausgiesskanal verbindet eine Kammer der Mehrkammerflasche mit einer an einem Ausgiessstutzen vorgesehenen Ausgiessöffnung. Dabei ist jeder Ausgiesskanal in einem separaten Ausgiessstutzen angeordnet. Wenigstens einer der Ausgiesskanäle weist einen an die Ausgiessöffnung ar-schliessenden Kanalabschnitt auf, der derart ausgebildet ist, dass beim bestim- mungsgemässen Gebrauch der Flasche ein Strahl einer ausgegossenen ersten Komponente in einem Abstand von vorzugsweise etwa 5 mm bis etwa 35 mm nach der Ausgiessöffnung auf den benachbarten Strahl einer aus einer benachbarten Ausgiessöffnung ausgegossenen zweiten Komponente trifft.
Durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung des Ausgiessteils ist sichergestellt, dass die Einzelkomponenten erst ausserhalb des Behälters miteinander in Verbindung kommen und zu unerwünschten Reaktionen innerhalb des Behälters führen. Die Ausbildung des Ausgiessteils sorgt für eine ausreichende Du-rchmischung bereits während des Ausgiess- Vorgangs. Die Einzelkomponenten kommen bei den im bestimmungsgemässen Gebrauch üblichen Drücken, die der Anwender mit der Hand auf die Flaschenwandungen ausübt, in einem Abstand von vorzugsweise etwa 5 mm bis etwa 35 mm nach den Ausgiessöffnungen miteinander in Kontakt und werden durchmischt bevor sie auf eine Wandung auftreffen. Ein separates Mischgefäss und Hilfsmittel zum homogenen Durchmischen der Einzelkomponenten können enfallen. Die Ausgestaltung des Ausgiessteils ist dabei derart gewählt, dass eine kostengünstige Herstellung in einem massentechnischen Produktionsverfahren begünstigt ist.
Zur Erzielung des erwünschten Mischeffekts im vorgesehenen Abstand vor den Aus- giessöffnungen weist ein Abschnitt des Ausgiesskanals wenigstens einen gegenüber einer Achse des des Ausgiessteils geneigten Wandungsabschnitt auf. Durch den geneigten Wandungsabschnitt des Ausgiessteils wird die ausgegossene Komponente gegenüber der Achse des Behälters umgelenkt, und sie erhält eine Bewegungskomponente in Richtung der zweiten ausgegossenen Komponente. Dadurch kommt es beim Ausgiessen im ge- wünschten Abstand vor den Ausgiessöffnungen bereits zur Vermischung der beiden Komponenten. In einer Variante der Erfindung ist der Ausgiesskanal derart ausgebildet, dass der geneigte Wandungsabsc-hnitt einen grösseren Abstand von der Achse des Ausgiessteils aufweist als der gegenüberliegende, im wesentlichen parallel zur Achse verlaufende Wandungsabsch-nitt.
In einer weiteren Ausführungsvariante des Ausgiessteils weist der Ausgiesskanal wenigstens zwei aneinandergrenzende Abschnitte auf. Ein von der Ausgiessöffnung entfernterer innerer Bereich des Ausgiesskanals besitzt dabei einen gegenüber einer Behälterachse geneigten Wandungsabschnitt. Dadurch wird einer auszugiessenden Komponente eine Fliesskomponente in Richtung eines benachbarten Ausgiessstutzens erteilt. Eine Wandung des daran in Richtung der Ausgiessöffnung anschliessenden Kanalabschnitts, die
einem benachbarten Ausgiessstutzen gegenüberhegt, ist in Richtung des benachbarten Ausgiesssrutzens geneigt ausgebildet. Durch die geneigte Ausbildung wird der Strahl der ausgegossenen Komponente endgültig in die Richtung der benachbarten Öffnung geleitet. Durch die Neigung der Wandung ist der Abstand, in dem die beiden Stahlen mitein- ander in Berührung kommen, einstellbar.
In einer alternativen Ausführungsvariante des Ausgiessteils verläuft nicht nur eine der Wandungen des Kanalabschnitts geneigt. Vielmehr ist der gesamte Kanalabschnitt derart geneigt ausgebildet, dass eine Achse des Kanalabschnitts gegenüber einer vertikalen Be- hälterachse geneigt verläuft und mit ihr einen Winkel einschliesst, der vorzugsweise kleiner ist als 45°. Mit dieser Ausführungsvariante ist die Ausbildung eines schrägen, gerichteten Strahls besonders effektiv.
Während beim Ausgiessen der Komponenten bereits mit wenigstens einem schrägen, gerichteten Strahl eine gute Durchmischung der Einzelkomponenten erzielbar ist, erweist es sich insbesondere bei Zweikammerflaschen als besonders vorteilhaft, wenn das Ausgiessteil zwei Ausgiessstutzen mit zwei Ausgiessöffnungen besitzt und die Ausgiessstutzen jeweils aufeinander zu geneigte gegenüberhegende Kanalwandungen bzw. Kanalachsen aufweisen. Der Grossteil der Mehrkarnrnerbehälter ist als Zweikammerflaschen aus- gebildet. Bei diesen Flaschen erweist es sich von Vorteil, die Ausgiessstutzen syrnmetrisch auszubilden, wobei die Strahlen der ausgegossenen Einzelkomponenten aufeinander zu gerichtet sind. Der Winkel, den die Kanalwandungen bzw. die Kanalachsen miteinander einschliessen und der Abstand der Ausgiessöffnungen voneinander bestimmen den Abstand, in dem die ausgegossenen Strahlen aufeinandertreffen und die Einzelkomponenten sich miteinander vermischen. Vorzugsweise liegt dieser Abstand etwa 5 mm bis etwa 35 mm vor den Ausgiessöffnungen.
Bei allen geschilderten Ausführungsvarianten ist durch die Weite der Ausgiesskanäle und/ oder der Ausgiessöffnungen an den Ausgiessstutzen sogar das Mischungsverhältnis der auszugiessenden Einzelkomponenten vorgebbar. Meist weisen die Ausgiesskanäle
bzw. die Ausgiessöffnungen den gleichen Querschnitt auf, sodass die Einzelkomponenten etwa im Verhältnis 1 : 1 mischbar sind.
In einer Ausführungsvariante setzt sich das Ausgiessteil aus separaten Ausgiessstutzen zusammen, die einzeln auf die Behälteröffnungen aufsetzbar bzw. in diese e nsetzbar sind. Passungen, Nuten oder dergleichen Positionierhilfen unterstützen dabei eine lagegenaue Positionierung der Ausgiessstutzen. Eine alternative Ausführungsvariante sieht vor, dass das Ausgiessteil einstückig ausgebildet ist. Dabei sind die Ausgiessstutzen durch einen vorzugsweise etwa horizontal umlaufenden Verbindungsflasch miteinander verbunden. Der Verbindungsflansch unterteilt die Ausgiessstutzen in Längsrichtung in einen vorderen Abschnitt mit den Ausgiessöffnungen und in einen rückwärtigen Verbindungsbereich, der auf die Behälteröffnung(en) aufsetzbar bzw. in die Behälteröffnung(en) einsteckbar ist. Im Fall eines einsteckbaren Verbindungsbereichs dient der umlaufende Verbmdungsflansch gleichzeitig als Anschlag für den Rand der Öffnung(en) des Behälters und begrenzt den Umfang, in dem der Verbindungsbereich eingesteckt wird.
Das Aufsatzteil dabei kann derart ausgebildet sein, dass die Ausgiessstutzen Weiterführungen von bereits bestehenden, getrennten Einzelöffnungen des Behälters bilden. Bei Behältern mit einer zentralen, durch eine Trennwand geteilten Abgabeöffnung schliessen das Auf satzteil dicht an die Begrenzungs- und Trennwände an. Die im Aufsatzteil beginnenden und in die Ausgiessstutzen fortgesetzten Ausgiesskanäle sorgen für einen getrennten Transport der Einzelkomponenten bis zu den Ausgiessöffnungen an den Ausgiessstutzen.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung von eigenständiger Schutzfähigkeit ist wenigstens einer der Ausgieskanäle derart ausgebildet, dass einer ausgegossenen Komponente ein Drall erteilt wird. Besonders einfach ist dies dadurch erzielbar, dass der an die Ausgiessöffnung anschliessende Kanalabschnitt des Ausgiessteils in Längsrichtung gewunden ausgebildet ist. Indem wenigstens einer der ausgegossenen Strahlen mit einem
Drall auf den zweiten Strahl auf triff t, wird die Durclunischung der beiden Komponenten gefördert.
Der Bereich jedes Ausgiesskanals in dem die Ausgiessöffnung vorgesehen ist, kann relativ kurz ausgebildet sein. Beispielsweise ist er, wie in den Ausführungsvarianten der Figs. 1 und 2 angedeutet, leicht konisch ausgebildet, wobei er sich in Richtung des Ausgiesskanals etwas verjüngt. In einer alternativen Ausführungsvariante gemäss Fig. 6 ist der Öffnungsbereich etwas länger ausgebildt und besitzt er eine im wesentlichen zylindrische Form. Dabei weist der zylindrische Bereich einen grösseren hmendurchrnesser auf als der angrenzende Kanalabschnitt. Daraus resultiert eine Ringschulter, die in Verbindung mit einem stopfenartigen Verschlusselement eine Jhnendichtung erlaubt.
Das Ausgiessteil kann, wie vorstehend beschrieben, als ein ein oder mehrteiliges, separates Bauteil ausgebildet sein. Besonders bei Bedarf nach relativ kleinen Ausgiessöffnungen bietet ein vorzugsweise einstückiges, separates Ausgiessteil Vorteile. Zudem können damit auch bereits bestehende, konventionelle Behälter im erfinderischen Sinn nachgerüstet werden. Bei grösseren Querschnitten der Ausgiessöffnungen kann das Ausgiessteil auch bereits integral mit einem Behälterkörper ausgebildet sein. Die integrierte Ausbildung erlaubt eine besonders kostengünstige Herstellung des Ausgiessteils. Bevorzugt ist dabei die Herstellung des Mehrkamrnerbehälters, insbesondere der Zweikammerflasche, mit dem einstückig mit dem Flaschenkörper ausgebildeten erfindungsgemässen Ausgiessteil in einem Blasformprozess. Die kann ein Extrusionsblasformprozess oder auch ein Streck- blasformprozess sein. Die Herstellung in einem Blasformprozess ist kostengünstig und erlaubt eine massentechnische Fertigung in hohen Stückzahlen.
In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist für den Mehrkammerbehälter, insbesondere die Zweikammerflasche ein becherartiges Deckelteil vorgesehen. Das Deckelteil weist an seiner einer Aufnahrneöffnung gegenüberliegenden Grundfläche Verschlussorgane für die Ausgiessöffnungen des Ausgiessteils auf und ist mit Zentriereinrichtungen ausge- stattet, die sich im aufgestetzen Zustand des Deckelteils an den Seitenwandungen der
Ausgiessstutzen abstützen. Die Verschlussorgange sind beispielsweise als zapfenartige Fortsätze ausgebildet, die von der Innenseite der Grundfläche des Deckelteils abragen. Die Verschlussorgane dringen bei aufgesetztem Deckelteil in die Ausgiessöffnungen ein und verschliessen diese ausreichend dicht. Die Verschlussorgane können auch als rohr- zylindrische Fortsätze ausgebildet sein, welche die Ausgiessöffnungen dichtend umgreifen.
Gerade bei kleinen Ausgiessöffnungen kommt den Zentriereinrichtungen eine wichtige Bedeutung zu, um ein zuverlässiges Verschliessen zu gewährleisten. Dazu sind die Zen- triereinrichtungen als von den seitlichen Innenflächen des Verschlussteils abragende Zentrierrippen ausgebildet, die einen etwa Y-förmigen Querschnitt aufweisen. Die Y- förmigen Zentrierrippen gleiten an einander gegenüberliegenden Seiten entlang den Au- ssenflächen der Ausgiessstutzen und sorgen für die korrekte Positionierung des Deckelteils. Die Fixierung des Deckelteils erfolgt duch Reibschluss oder auch durch einen Form- schluss, der beispielsweise durch Rastnasen oder dergleichen bewerkstelligbar ist, die mit dem horizontalen Verbindungsflansch des Ausgiessteils zusammenwirken.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen des Ausgiessteils. Es zeigen in schematischer, nicht massstabsgetreuer Darstellung:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Ausgiessteils im Axialschnitt;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel des Ausgiessteils im Axialschnitt;
Fig. 3 eine Seitenansicht des Ausgiessteils gemäss Fig. 1;
Fig. 4 und 5 einen Deckel für ein erfindungsgemässes Ausgiessteil in Seitenansicht und aus Sicht von seinem offenen Ende aus; und
Fig. 6 eine weiteres Ausführungsbeispiel des Ausgiessteils.
Ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Ausgiessteils trägt in Fig. 1 gesamthaft das Bezugszeichen 1. Bei dem dargestellten Ausgiessteil kann es sich um ein separates Teil handeln, das auf einen Mehrkammerbehälter, insbesondere eine Zweikammerflasche, aufsetzbar bzw. in die Zweikammerflasche einsetzbar ist. Das Aus- giessteil kann aber auch einen integralen Bestandteil der Zweikammerflasche bilden und einstückig mit dem Körper der Zweikammerflasche ausgeformt sein.
Das Ausgiessteil 1 weist zwei Ausgiessstutzen 2 und 4 auf, die etwa vertikal abragen. In den beiden Ausgiessstutzen 2, 4 erstrecken sich zwei Ausgiesskanäle 3, 5, welche die je- weihge Kammer der Zweikammerflasche mit einer am jeweiligen Ausgiessstutzen 2 bzw. 4 vorgesehenen Ausgiessöffnung 6 bzw. 7 verbinden. Wie aus der schematischen Darstellung ersichtlich ist, sind die beiden Ausgiesskanäle 3, 5 schräg zu der Längserstrek- kung der Ausgiessstutzen 2, 4 angeordnet und schliessen sie mit einer Achse A des Ausgiessteils einen Winkel α ein. Vorzugsweise ist der Winkel α kleiner als 45°. Die Neigung der beiden Ausgiesskanäle 3, 5 verläuft dabei derart, dass die benachbarten Ausgiesskanäle 3, 5 an den Ausgiessöffnungen 6, 7 einen geringeren Abstand voneinander aufweisen als an einem den Kaminern der Zweikammerflasche näheren Kanalabschnitt. Dadurch wird erreicht, dass beim bestirnmungsgemässen Gebrauch die durch die Ausgiessöffnungen ausgegossenen Komponenten in einem Abstand nach den Ausgiessöffnungen 6, 7 aufeinandertreffen. Bevorzugt sind die Kanalabschnitte dabei derart ausgebildet, dass bei den üblicherweise mit der Hand aufgebrachten Drücken ein Abstand von den Ausgiessöffnungen 6, 7 von etwa 5 mm bis etwa 35 mm erzielt wird.
In dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 verlaufen beide Ausgiesskanäle 2, 4 geneigt. Im Prinzip reicht es jedoch aus, wenn nur einer der beiden Ausgieskanäle geneigt verläuft. Eine durch diesen geneigten Ausgiesskanal ausgegossene Komponente erhält dadurch eine seitliche Fliesskomponente in Richtung des Strahls der zweiten Komponente. Dies reicht aus, dass die beiden Komponentenstrahlen im gewünschten Abstand vor den Ausgiessöffnungen auf einander treffen, um sich zu vermischen.
Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel des Ausgiessteils trägt das Bezugszeichen 11. Die Ausgiessstutzen sind mit den Bezugszeichen 12 und 14 versehen. Innerhalb der Ausgiessstutzen 12, 14 verlaufende Ausgiesskanäle 13 bzw. 15 verbinden jeweils eine Kammer der Zweikammerflasche mit einer Ausgiessöffnung 16 bzw. 17. Die Ausgiesskanäle 13, 15 weisen Kanalabschnitte 18, 22 bzw. 19, 23 auf. Dabei bezeichnen die Bezugszeichen 22, 23 die Kanalabschnitte, die an die Ausgiessöffnungen 16, 17 angrenzen. Die inneren K- alabschnitte 18, 19 schliessen in Richtung der Kammern der Zweikammerfla- sehe an. Aus der Darstellung ist ersichtlich, dass die inneren Kanalabschnitte 18, 19 Wandungabschnitte 20, 21 aufweisen, die gegenüber der Achse des Ausgiessteils 11 geneigt verlaufen. Die Wandungsabschnitte sind jeweils an einem von der Flaschenmitte abgewandten Bereichen des inneren Kanalabschnitts vorgesehen und erteilen einem ausgegossenen Medium eine Fliesskomponente in Richtung des benachbarten Ausgiessstutzens. Die an die Ausgiessöffnungen 16, 17 anschliessenden Wandungen der Kanalabschnitte 22, 23, welche jeweils dem benachbarten Ausgiessstutzen 14, 12 gegnüberliegen sind in Richtung der Ausgiessöffnungen 16, 17 geneigt ausgebildet. Dadurch erweitern sich die Kanalabschnitte 22, 23 in Richtung der Ausgiessöffnungen 16, 17. Dies erteilt den ausgegossenen Medien eine zusätzliche seitliche Richtungskomponente in Richtung des be- nachbarten Strahls. Dadurch treffen die beiden Strahlen im gewünschten Abstand vor den Ausgiessöffnugen 16, 17 aufeinander und vermischen sich.
Wie bereits anhand des Ausführungsbeispiels gemäss Fig. 1 erläutert worden ist, müssen nicht notwendigerweise beide Ausgiesskanäle spiegelbildlich ausgebildet sein. Es reicht aus, wenn einer der Ausgiesskanäle mit Einrichtungen versehen ist, die einem ausgegossenen Medium eine seitliche Fliesskomponente in Richtung des benachbarten Strahls er-
teilt, damit die Komponenten im gewünschten Abstand vor den Ausgiessöffnugnen auf einander treffen und sich vermischen. Die Querschnitte der Ausgiesskanäle können gleich oder unterschiedlich gross ausgebildet sein. Dadurch ist das Mischungsverhältnis der ausgegossenen Komponenten vorbestimmbar. Die Ausgiesskanäle können auch in Längsrichtung gewunden ausgebildet sein, um den ausgegossenen Komponenten einen Drall zu erteilen.
Fig. 3 zeigt das erfindungsgemässe Ausgiessteil in einer Seitenansicht. Bei dem dargestellten Ausgiessteil kann es sich um ein Ausgiessteil gemäss Fig. 1 oder auch gemäss Fig. 2 handeln. Die Unterschiede beschränken sich auf die Ausbildung der Ausgiesskanäle, die von aussen nicht sichtbar sind. Aus Gründen der besseren Übersicht beschränken sich die Bezugszeichen auf diejenigen des Ausgiessteils gemäss Fig. 1. Mit 1 ist das Ausgiessteil in seiner Gesamtheit bezeichnet. Die beiden Ausgiessstutzen 2 und 4 mit den Ausgiessöffnungen 6 und 7 sind über einen etwa horizontal verlaufenden Verbindungs- flansch 8 miteinander verbunden. Der Verbindungsflansch 8 teilt die Ausgiessstutzen 2, 4 in Längsrichtung in einen vorderen Abschnitt 9 mit den Ausgiessöffnungen 6, 7 und in einen hinteren Verbindungsabschnitt 10. Der Verbindungsabschnitt 10 kann als Aufsetzabschnitt oder als Einsteckabschnitt ausgebildet sein, je nachdem, ob das Ausgiessteil in die Öffnung(en) einer Zweikammerflasche eingesteckt werden soll oder, die Öffnungs- ränder umgreifend, auf die Öffnungen aufgesetzt werden soll. Beim Einstecken des Einsteckabschnittes 10 in die Flaschenöffnung(en) dient der horizontale Verbindungsflansch 8 als Anschlag für den Öffnungsrand. Das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel weist überdies auch noch eine etwa senkrecht zum Verbindungsflansch 8 verlaufende Verbindungsrippe 28 auf, welche die Ausgiessstutzen 2, 4 verbindet und dem Aus- giessteil 1 zusätzliche Steif igkeit verleiht.
Fig. 4 und 5 zeigen ein Deckelteil, welches zum Verschliessen einer mit einem erfin- dungsgemässen Ausgiessteil ausgestatteten Zweikammerflasche dient. Das becherförmig ausgebildete Deckelteil ist gesamthaft mit dem Bezugszeichen 40 versehen. Das Deckelteil weist einen Mantel 50 mit einer Grundfläche 41 auf, die einer Aui-nahmeöffnung 42 gegenüberhegt. Von der Innenseite der Grundfläche ragen zapfenartige Fortsätze ab, die als
Verschlussorgane 45 für die Ausgiessöffnungen in den Ausgiessstutzen des Ausgiessteils dienen. Damit die Verschlussorgane 45 beim Aussetzen des Deckelteils 40 dichtend in die Ausgiessöffnungen eindringen bzw. diese dichtend umgreifen oder verschliessen können, sind Zentriereinrichtungen 43, 44 vorgesehen. Diese sind als etwa Y-förmige Zentrierrip- pen ausgebildet, die von den Innenflächen 46, 47 der Seitenwandungen des Deckelteils 40 abragen. Die Y-förmigen Zentrierrippen 43, 44 gleiten beim Aussetzen des Deckelteils 40 an einander gegenüberhegenden Seiten entlang den Aussenflächen der Ausgiessstutzen (Fig. 1) und sorgen für die korrekte Positionierung des Deckelteils 40. Die Fixierung des Deckelteils kann durch Reibschluss erfolgen. Es kann auch ein Formschluss vorgesehen sein. Zu diesem Zweck ragen beispielsweise von der Innenseite des Mantels 50 des Dek- kelteils 40 Rastnasen 48, 49 oder dergleichen ab, die mit dem horizontalen Verbindungsflansch des Ausgiessteils (Fig. 1) formschlüssig zusammenwirken und diesen hintergreifen.
Das in Fig. 6 dargestellte weitere Ausftihrungsbeispiel des Ausgiessteils ist gesamthaft mit dem Bezugszeichen 61. Wie bei den anderen Ausführungsbeispielen bereits erläutert, kann es sich bei dem dargestellten Ausgiessteil um ein separates Teil handeln, das auf einen Mehrkammerbehälter, insbesondere eine Zweikammerflasche, aufsetzbar bzw. in die Zweikammerflasche einsetzbar ist. Das Ausgiessteil kann aber auch einen integralen Bestandteil der Zweikammerflasche bilden und einstückig mit dem Körper der Zweikammerflasche ausgeformt sein.
Das Ausgiessteil 61 weist zwei Ausgiessstutzen 62 und 64 auf, die etwa vertikal abragen. In jedem der beiden Ausgiessstutzen 62, 64 erstrecken sich zwei Ausgiesskanäle 63, 65, welche die jeweilige Kammer der Zweikammerflasche mit einer am jeweiligen Ausgiessstutzen 62 bzw. 64 vorgesehenen Ausgiessöffnung 66 bzw. 67 verbinden. An die Ausgiessöffnungen 66, 67 schliessen im wesentlichen zylindrische Öffnungsbereiche 68, 69 an, deren frinendurchmesser I grösser ist als ein Innendurchmesser K der daran anschliesse- nenden Kanalabschnitte 70, 71. Daraus resultieren an den Übergängen von den Öffnungs- bereichen 68, 69 zur den Kanalabschnitten 70, 71 Ringschultern 76, 77, die in Verbindung mit stopfenartig ausgebildeten Verschlusselementen eine Innendichtung der Ausgiessöff-
nungen 66, 67 erlauben. Die Kanalabschnitte 70, 71 weisen jeweils wenigstens einen gegenüber einer Achse A des Ausgiessteils 61 geneigten Wandungsabschnitt 72, 73 auf. Im dargestellten Ausfiihrungsbeispiel sind die geneigten Wandungsabschnitte 72, 73 in einem grösseren Abstand von der Achse A angeordnet als die im wesentlichen achsparallel verlaufenden gegenüberhegenden Wandungsabschnitte 74, 75. Die geneigten Wandungsabschnitte 72, 73 lenken die ausgegossenen Komponenten um und erteilen Ihnen eine seitliche Bewegungskomponente aufeinander zu. Dadurch ist gewährleistet, dass es im gewünschten Abstand vor den Ausgiessöffnungen 66, 67 zu einer Durchmischung der Komponenten kommt.
Das Ausgiessteil ist ein Kunststoffteil, das vorzugsweise in einem Spritzgiessprozess oder dergleichen massentechnischen Verfahren hergestellt ist. Dies ist insbesondere bei Aus- giessteilen mit kleinen Querschitten der Ausgiessöffnungen der Fall. Bei einem integral mit dem Flaschenkörper von Kunststoffflaschen ausgebildeten Ausgiessteil kommt bei- spielsweise ein Blasformverfahren zu Anwendung. Das Deckelteil ist gleichfalls ein Kunststoffteil, das vorzugsweise spritzgegossen ist. Es kann transparent oder opak ausgebildet sein.