Vorrichtung zur Aufnahme von Sonnenenergie
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme von Sonnenenergie, beispielsweise zur Klimatisierung von Bauwerken mit einer vorzugsweise transparenten Wand. Besonders vorzugsweise sind eine äußere transparente Wand und eine innere Wand vorgesehen, sowie ein zwischen der äußeren Wand und der inneren Wand angeordneten Hohlraum, der vorzugsweise von einem Wärmeträgermedium durchströmbar ist.
Die Wärmebilanz von Bauwerken wird von zwei Einflussgrößen wesentlich beein- flusst. Dies ist zum einen der Wärmestrom über die Außenhaut des Bauwerkes, also Wände, Decken, Glasflächen und dgl., und zum anderen der Wärmestrom, der durch Beheizung und gegebenenfalls Kühlung, d.h. Klimatisierung, hervorgerufen wird. Zusätzlich dazu ist im Allgemeinen auch der Wärmestrom zu beachten, der durch die Belüftung, d.h. die Frischluftversorgung der Innenräume bedingt ist, wobei dies je nach technischem Aufbau mit der Beheizung und Klimatisierung kombiniert zu betrachten ist.
Der Wärmestrom über die Außenhaut kann einerseits als Verlust angesehen werden, der Auftritt, wenn die im Gebäudeinneren gewünschte Temperatur größer ist als die Außentemperatur und der durch die Beheizung ausgeglichen werden muss. Es ist aber auch möglich, durch die sogenannte passive Solarnutzung einen erwünschten Eintrag von Wärme in das Gebäude darzustellen. Die passive Solarnutzung besitzt gegenüber der thermischen Nutzung von Sonnenenergie durch Kollektoren den Vorteil einer großen Einfachheit, hat jedoch den vielfachen Nachteil, dass die Regelung der Innentemperatur des Gebäudes wesentlich schwieriger ist.
Um eine umweltfreundliche und energieoptimale Klimatisierung eines Bauwerkes realisieren zu können, muss die Beheizung optimal an den sich über die Außenhaut einstellenden Wärmestrom angepasst werden, was insbesondere dann gilt, wenn eine Beheizung über thermische Solaranlagen vorgesehen ist. Dabei muss beispielsweise das Problem gelöst werden, dass bei einer auf maximale Ausnutzung der Sonnenenergie ausgelegten Gebäudestruktur zwar eine weitgehende Minimierung des Einsatzes von Fremdenergie in der kalten Jahreszeit erreicht werden kann, aber das Problem einer Überhitzung bei starker Sonneneinstrahlung besteht. Dieses Problem kann zwar durch mechanische Abschattung von Kollektorflächen oder von solar exponierten Glasflächen zumindest teilweise ge-
löst werden, aber solche Abschattungen sind sehr aufwendig und auch relativ störungsanfällig.
Aus der US 5,977,201 A ist ein Sonnenkollektor bekannt, der durch eine thermotrope Schicht, die auf der Außenseite angebracht ist, in Abhängigkeit von der Temperatur mit Sonnenlicht beaufschlagt wird. Wenn die thermotrope Schicht eine vorbestimmte Temperatur übersteigt, schlägt ihr Verhalten von transparent auf reflektierend um, so dass eine weitere Wärmeaufnahme weitgehend unterbunden wird. Auf diese Weise ist es zwar möglich, die Gefahr der Überhitzung eines gewöhnlichen Sonnenkollektors zu verringern, eine weitgehend selbsttätige Klimatisierung von Bauwerken kann jedoch auf diese Weise nicht erreicht werden. Insbesondere ergeben sich Nachteile dadurch, dass die Schicht als solche passiv ist, das heißt an der Umsetzung der Strahlungsenergie in Wärme nicht selbst beteiligt ist. Dies hat unter anderem langsame Schaltzeiten zur Folge.
Aus der DE 100 33 534 A ist ein Verbundfenster bekannt, das mit einer photo- tropen und/oder thermotropen Schicht ausgestattet sein kann. Dadurch wird die Sonneneinstrahlung in das Innere von Gebäuden entsprechend gesteuert. Dadurch kann zwar ein gewisser Beitrag zu einem ausgeglichenen Wärmehaushalt geleistet werden, die beschriebenen Maßnahmen sind jedoch unzureichend, um eine weitgehend selbstregulierende Nutzung von Solarenergie zu ermöglichen. Auch hier erfolgt die Abschirmung vor weiterer Wärmezufuhr durch Reflexion.
Weiters ist aus der EP 0 440 156 B ein Fassadenelement mit temperaturabhängig schaltenden chemischen Schichten bekannt. Auf diese Weise ist es möglich, die passive Nutzung von Sonnenenergie in gewissem Umfang zu steuern, der Wirkungsgrad der Aufnahme von Solarenergie ist jedoch bei solchen System naturgemäß beschränkt. Ähnliches gilt für eine Lösung, wie sie in der US 5,536,566 A beschrieben ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Konzept anzugeben, bei dem es auf einfache Weise möglich ist, ein bedarfsorientiertes Wärmemanagement für Gebäude zu ermöglichen, das sich weitgehend selbsttätig an die stark unterschiedliche Ein- strahlungsleistung der Solarenergie anpasst. Insbesondere soll es mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich sein, eine optimale Verknüpfung der Beheizung eines Gebäudes mit einer passiven Solarnutzung darzustellen, wobei eine möglichst einfache Regelung der Temperatur ermöglicht werden soll. Insbesondere soll eine weitgehend selbsttätige Anpassung an schwankende Einstrah- lungsleistungen in der Weise erfolgen, dass eine bestmögliche Ausnutzung bei geringer Einstrahlung und tiefen Außentemperaturen sichergestellt wird, um den Bedarf an zusätzlicher Energiezufuhr zu minimieren, jedoch eine Verringerung der Wärmeübertragung bei höheren Außentemperaturen und starker Einstrah-
lung erfolgt, um eine Überschreitung der zulässigen Innentemperaturen möglichst zu verhindern.
Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben dadurch gelöst, dass mindestens eine thermotrope Schicht vorgesehen ist, die die Wärmeaufnahme steuert und die in Abhängigkeit von ihrer Temperatur zwischen einem Zustand wechselt, in denen sie im Wesentlichen opak, d.h. absorbierend ist und einem anderen Zustand, in dem sie im Wesentlichen transparent oder reflektierend ist. Opak im obigen Sinn bedeutet, dass Strahlung weitgehend absorbiert und somit in Wärme umgewandelt wird. Transparent bedeutet, dass die Strahlung im großen und Ganzen durchgelassen wird, und reflektierend, dass die Strahlung zurückgeworfen wird. Hierbei sind selbstverständlich fließende Übergänge möglich, das auch im reflektierenden Zustand ein geringer Teil durch die Schicht hindurchtreten kann oder absorbiert wird.
Die vorliegende Erfindung ist zwar grundsätzlich auf herkömmliche Sonnenkollektoren anwendbar, die primär auf die Erwärmung eines Wärmeträgermediums ausgelegt sind, aber der besondere Vorteil der Erfindung wird bei Kollektorsystemen genutzt, die mit dem Gebäude in thermischer Wechselwirkung stehen. Dies betrifft insbesondere Fassadenkollektoren, die sowohl der Erwärmung eines Wärmeträgermediums dienen als auch auf die passive Nutzung der Solarenergie ausgelegt sind, so dass das Gebäude in seiner Gesamtheit praktisch einem Sonnenkollektor entspricht. Als Wärmeträgermedium kann dabei sowohl Luft eingesetzt werden, die eine kombinierte Beheizung und Belüftung des Bauwerkes ermöglicht, als auch ein Wärmeträgerfluid, das in bekannter Weise, beispielsweise einer Fußbodenheizung oder Wandheizung, zugeführt werden kann, aber auch zur Erwärmung von Brauchwasser verwendet werden kann. Das Wärmeträgerfluid kann dabei auf wässeriger Basis vorliegen, d.h. in der Form von Wasser, das mit Zusätzen versehen ist, um Frostschutz, Rostschutz und ähnliche Forderungen zu erfüllen, kann aber auch vollsynthetisch sein.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch grundsätzlich auch auf Systeme mit rein passiver Solarnutzung anwendbar, bei denen die Wärmeaufnahme und die Temperaturregulierung nicht über ein umlaufendes Wärmeträgermedium erfolgt, sondern nur durch Strahlung, Wärmeleitung und allenfalls natürliche Konvektion. Gerade bei solchen Systemen ist eine Selbstregulierung von besonderem Vorteil.
Eine weitere grundsätzlich mögliche Anwendung der Erfindung besteht darin, Solar-Werbewände zu realisieren, die über thermische Effekte ihr optisches Erscheinungsbild ändern.
Es sind thermotrope Materialien bekannt, die ihre thermische Leitfähigkeit in Abhängigkeit von der Temperatur ändern. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung sind dabei solche Materialien von besonderem Interesse, die mit steigender Temperatur transparent werden, d.h. die bei höheren Temperaturen licht- und wärmedurchlässig werden, bei tieferen Temperaturen jedoch opak sind. Bei vielen dieser Materialien findet der Übergang in einem relativ kleinen Temperaturbereich, also sprunghaft, statt, so dass man in solchen Fällen von einer Sprungtemperatur sprechen kann, bei der diese Änderung stattfindet. Sobald die Temperatur im Bereich der thermotropen Schicht über die Sprungtemperatur ansteigt, wird diese transparent, so dass eine weitere Aufheizung einer absorbierenden Fläche des Systems verhindert wird.
Vorzugsweise ist im Rahmen der Erfindung die thermotrope Schicht an der inneren Wand vorgesehen. Der Vorteil liegt dabei darin, dass die thermische Wechselwirkung mit der Umgebung verringert wird, d.h. dass Wärmeverluste im Kollektorbetrieb verringert werden, da die Umsetzung der Strahlung in Wärme erst im Inneren der Vorrichtung erfolgt.
Eine weitere Optimierung kann erreicht werden, wenn eine weitere thermotrope Schicht vorgesehen ist. Insbesondere ist es dabei günstig, wenn die weitere thermotrope Schicht eine höhere Sprungtemperatur aufweist als die thermotrope Schicht an der inneren Wand. Dadurch wird zusätzlich zu der oben beschriebenen Wirkung der Effekt erreicht, dass bei besonders starker Einstrahlung eine noch weitergehende Abschottung des Gebäudeinnenraums möglich ist und auch eine mögliche Überlastung der Solaranlage vermieden wird.
Bei manchen Anwendungen kann jedoch auch eine Ausbildung erwünscht sein, bei der ein sofortiger Wechsel aus einem opaken Zustand in einen reflektierenden Zustand erfolgt. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn die weitere thermotrope Schicht im Wesentlichen die gleiche Sprungtemperatur aufweist wie die erste thermotrope Schicht. Die beiden Schichten können dabei unmittelbar übereinander angeordnet sein oder aber auch als kombinierte Schicht ausgebildet sein, die beide Funktionalitäten kombiniert aufweist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante ist die erste thermotrope Schicht an der inneren Wand vorgesehen und die weitere thermotrope Schicht an der äußeren Wand vorgesehen. Je nach den vorherrschenden Temperaturverhältnissen kann dabei selektiv bei besonders niedrigen Temperaturen nahezu die gesamte eingestrahlte Wärme einerseits zur Erwärmung des Wärmeträgermediums und andererseits zur direkten Raumerwärmung genutzt werden. Bei Überschreiten einer ersten Sprungtemperatur, bei der die erste thermotrope Schicht an der Innenwand auf transparent schaltet, wird das Sonnenlicht nur mehr zur
Raumerwärmung genutzt. Nach einem weiteren Anstieg der Temperatur schaltet auch die weitere thermotrope Schicht um, beispielsweise von transparent auf reflektierend, um die weitere Wärmeaufnahme weitgehend zu unterbinden.
In einer alternativen Ausführungsvariante ist es auch möglich, dass die erste und die weitere thermotrope Schicht an der inneren Wand vorgesehen sind. Dabei schaltet beispielsweise die erste thermotrope Schicht zwischen opak, d.h. absorbierend und transparent und die zweite thermotrope Schicht zwischen transparent und reflektierend um. Wenn das Wärmeträgermedium selbst weitgehend transparent ist, werden damit im Wesentlichen die gleichen Effekte erreicht, wie sie oben beschrieben sind. Auch bei dieser Ausführungsvariante ist es möglich, dass die erste und die zweite thermotrope Schicht kombiniert ausgebildet sind. Dies bedeutet, dass in einer einzigen Schicht die entsprechenden chemischen Funktionalitäten miteinander verknüpft sind, um das gewünschte mehrstufige Verhalten zu erreichen.
Ansprechende ästhetische Effekte können in Kombination mit den oben beschriebenen wärmetechnischen Effekten erreicht werden, wenn die thermotrope Schicht in Abhängigkeit von der Temperatur bei verschiedenen Wellenlängen transparent, opak bzw. reflektierend ist. Dies bedeutet, dass einzelne Teile der Gebäudefassade unterschiedliche Farben je nach der lokal vorherrschenden Temperatur annehmen. Zusätzlich zu diesen optischen Effekten kann jedoch auch eine gezielte Unterscheidung zwischen eingestrahltem Licht und eingestrahlter Wärme getroffen werden, da es bei hohen Außentemperaturen zwar erforderlich ist, den Innenraum eines Gebäudes zu beleuchten, längerwellige Strahlen jedoch weitgehend abgeschirmt werden sollen, um die Aufheizung soweit als möglich zu unterbinden. Es können aber auch längerwellige Strahlen absorbiert werden, wobei gleichzeitig Licht reflektiert wird.
Um auch die Lichteinstrahlung in ein Gebäude entsprechend steuern zu können, kann weiters eine phototrope Schicht vorgesehen sein. Dies bedeutet, dass der Grad der transparenten Schicht durch die eingestrahlte Lichtmenge verändert wird.
Eine weitere Optimierung des Wärmehaushaltes kann erreicht werden, indem innerhalb der inneren Wand eine innere Isolierschicht ausgebildet ist. Zusätzlich dazu kann außerhalb der äußeren Wand eine äußere Isolierschicht ausgebildet sein. In diesem Zusammenhang kann eine einfache und kostengünstige Herstellung erreicht werden, wenn die innere Isolierschicht und/oder die äußere Isolierschicht als transparente Kunststoffprofile ausgebildet sind. Die transparenten Kunststoffprofile können dabei eine Vielzahl von Kammern aufweisen und kostengünstig durch Extrusionsverfahren hergestellt sein.
Eine noch weiter gehende Optimierung mit der Möglichkeit einer aktiven Beeinflussung des Wärmemanagements kann dadurch erreicht werden, dass die innere Isolierschicht und/oder die äußere Isolierschicht als vorzugsweise gesteuert belüftbare Lufträume ausgebildet sind. Wenn die Belüftung der Isolierschichten unterbunden wird, wirken diese im Wesentlichen als Isolationsschichten, insbesondere dann, wenn ihre Dicke klein genug ist, um eine natürliche Konvektion zu verhindern. Durch eine entsprechende Luftbewegung im Inneren dieser Schichten kann die Wärmeleitfähigkeit mit einfachen Mitteln erhöht werden, um so beispielsweise die Wärmeaufnahme des Gebäudes bei Bedarf zu vergrößern. Es kann aber auch die Luft in den Isolierschichten als zusätzliches Wärmeträgermedium herangezogen werden, um Wärme nach Bedarf zuführen oder abführen zu können. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Ausführungsvariante besteht darin, dass die Bildung von Kondenswasser durch geeignete Prozessführung sicher vermieden werden kann.
Um die aktive Erwärmung bzw. Kühlung der Isolierschichten in optimaler Weise zu bewerkstelligen, kann die äußere Wand, die innere Wand sowie der zwischen der äußeren Wand und der inneren Wand angeordnete Hohlraum als einstückiger Absorberteil ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann jedoch auch ein Heizelement zur Erwärmung der inneren Isolierschicht und/oder der äußeren Isolierschicht vorgesehen sein. Ein solches Heizelement, das beispielsweise elektrisch betrieben ist, kann kurzzeitig dazu verwendet werden, bestimmte gewünschte Umschaltvorgänge zu beschleunigen oder überhaupt erst zu ermöglichen. So ist es beispielsweise bei der Ausführungsvariante mit zwei thermotropen Schichten möglich, dass die Temperatur des Wärmeträgermediums so niedrig ist, dass beide thermotropen Schichten transparent sind und ein Großteil der eingestrahlten Wärmemenge in den Innenraum des Gebäudes gelangt. Es kann nun ein Zustand eintreten, in dem eine weitere Erwärmung des Gebäudeinnenraums nicht erwünscht ist. Um die erste Sprungtemperatur schneller oder überhaupt zu erreichen, kann dabei durch ein zusätzliches Heizelement oder eine Wärmepumpe kurzzeitig Wärme in das System eingebracht werden, wobei die weitere Erwärmung dann selbsttätig und schnell erfolgt.
Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Wand, die innere Wand sowie der zwischen der äußeren Wand und der inneren Wand angeordnete Hohlraum als einstückiger Absorberteil ausgebildet sind. Ein solcher Absorberteil, der aus einem extrudierten Kunststoffprofil herstellbar ist, ermöglicht eine besonders kostengünstige und einfache Herstellung. In diesem Zusammenhang ist es insbesondere möglich, dass der Absorberteil aus einem thermotropen Material herge-
stellt ist, so dass ein Arbeitsvorgang des getrennten Aufbringens von thermotropen Schichten eingespart werden kann.
Alternativ dazu oder zusätzlich dazu ist es auch möglich, dass das Wärmeträgermedium eine thermotrope Komponente oder mehrere solche Komponenten enthält. Auch durch diese Maßnahme kann der Herstellungsaufwand verringert werden.
Thermotrope Schichten können nicht nur durch Verwendung bestimmter Chemikalien hergestellt werden, die die Transparenz oder Reflektivität der Schicht in Abhängigkeit von der jeweils vorherrschenden Temperatur ändern, sondern auch makroskopisch, indem beispielsweise ein Material verwendet wird, das in Abhängigkeit von der Temperatur eine starke Volumsveränderung zeigt oder einen Phasenwechsel durchläuft, bei dem beispielsweise Gasbläschen gebildet werden, was das Absorptionsverhalten stark verändert. Durch diese Volumsveränderung können bei geeigneter Ausbildung auch die wärmetechnischen Eigenschaften starken Veränderungen unterliegen, so dass solche Materialien auch für die oben beschriebenen Ausführungsvarianten in geeigneter Weise einsetzbar sind.
In der Folge wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 bis Fig. 11 verschiedene Ausführungsvarianten der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Schnitt, Fig. 12 bis Fig. 23 verschiedene Ausführungsvarianten von Absorberteilen, die zur Verwendung in Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung geeignet sind, Fig. 24 ein Schaltungsdiagramm zur Erklärung des möglichen Betriebs einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und Fig. 25 bis Fig. 27 Diagramme, die die Trans- missivität bzw. den Reflexionsgrad der thermotropen Schichten in Abhängigkeit von der Temperatur in verschiedenen Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen.
Die Ausführungsvariante von Fig. 1 besteht aus einer inneren Wand 1 und einer äußeren Wand 2, die hier als Glasscheiben ausgebildet sind. Die Vorrichtung ist beispielsweise als Fassadenelement für ein nicht näher dargestelltes Gebäude gedacht, wobei die innere Wand 1 zum Gebäude hin gerichtet ist und die äußere Wand 2 die Gebäudeaußenhaut darstellt. Je nach statischen Erfordernissen oder den sonstigen Einbaubedingungen können innerhalb der inneren Wand 1 noch weitere Gebäudestrukturen, wie etwa Wände oder dgl., angeordnet sein, die hier jedoch nicht dargestellt sind. Zwischen der inneren Wand 1 und der äußeren Wand 2 ist ein Hohlraum 3 vorgesehen, der von einem Wärmeträgermedium durchströmbar ist. Das Wärmeträgermedium kann ein flüssiges Medium beispielsweise auf wässriger Basis sein, wie es allgemein in Solaranlagen verwendet
wird. Es kann sich dabei jedoch auch um ein gasförmiges Medium, wie etwa Luft, handeln.
An der inneren Wand 1 ist eine erste thermotrope Schicht 4 vorgesehen, die in Abhängigkeit von der Temperatur zwischen einem transparenten Zustand und einem opaken Zustand umschaltet. An der äußeren Wand 2 ist eine weitere thermotrope Schicht 5 vorgesehen, die ebenfalls in Abhängigkeit von der Temperatur zwischen einem transparenten Zustand und einem reflektierenden Zustand umschaltet.
Mit dem Pfeil 6 ist schematisch einfallendes Sonnenlicht gekennzeichnet. Ein Teil des in Richtung des Pfeils 6 einfallenden Sonnenlichts tritt durch die weitere thermotrope Schicht 5 hindurch und ist mit dem Pfeil 7 dargestellt. Von diesem, gemäß Pfeil 7, hindurchtretenden Licht, wird ein bestimmter Teil in der ersten thermotropen Schicht 4 absorbiert und in Wärme umgewandelt, wogegen der restliche Teil gemäß Pfeil 8 in das Gebäudeinnere eintreten kann. Ein Teil des gemäß Pfeil 6 eingestrahlten Lichts wird an der weiteren thermotropen Schicht 5 reflektiert, was durch Pfeil 9 angedeutet ist. Aufgrund der Eigenschaften der thermotropen Schichten 4, 5 hängt das Verhältnis der hindurchtretenden Anteile des Lichts zu den reflektierten bzw. absorbierten Anteilen von der Temperatur in der jeweiligen Schicht 4, 5 ab. Bei einer hohen Temperatur wird ein großer Teil des gemäß Pfeil 6 eingestrahlten Lichts gemäß Pfeil 9 reflektiert und nur ein sehr geringer Teil gemäß Pfeil 7 durchgelassen. In analoger Weise wird bei einer höheren Temperatur ein Großteil des Lichts gemäß Pfeil 7 durch die erste thermotrope Schicht 4 gemäß Pfeil 8 hindurchtreten gelassen, um einen Innenraum zu erwärmen. Bei tieferen Temperaturen wir das Sonnenlicht an der ersten thermotropen Schicht 4 absorbiert.
Die Ausführungsvariante von Fig. 2 unterscheidet sich von der von Fig. 1 dadurch, dass auf der inneren Wand 1 zunächst die erste thermotrope Schicht 4 und darauf die weitere thermotrope Schicht 5 aufgetragen sind. Die Wirkungsweise ist dabei so gestaltet, dass bei hoher Temperatur im Hohlraum 3 der Großteil des einfallenden Lichts an der weiteren thermotropen Schicht 5 reflektiert wird. Bei einer etwas geringeren Temperatur wird ein Großteil des eingestrahlten Lichts durch beide thermotropen Schichten 4, 5 hindurchgelassen, um das Gebäude entsprechend zu erwärmen. Bei tiefen Temperaturen jedoch wird lediglich ein geringerer Anteil reflektiert, jedoch von dem durch die weitere thermotrope Schicht 5 hindurchgetretenen Anteil der Großteil in der ersten thermotropen Schicht 4 absorbiert, um das im Hohlraum 3 strömende Wärmeträgermedium zu erwärmen.
Die Ausführungsvariante von Fig. 3 entspricht im Wesentlichen der von Fig. 2 mit dem Unterschied, dass dem Hohlraum 3 eine weitere Isolierschicht 10 in der Form eines Hohlraums der von einer Glasscheibe 11 abgeschlossen ist vorgelagert ist. Die thermotrope Schichten 4, 5 sind dabei auf der äußeren Wand 2 angebracht.
Bei der Ausführungsvariante von Fig. 4 sind zusätzlich zu den Bauteilen von Fig. 1 eine innere Isolierschicht 10 und außerhalb der äußeren Wand 2 eine äußere Isolierschicht 12 vorgesehen. Die Isolierschichten 10, 12 sind als Hohlräume ausgebildet, die von einer inneren Glasscheibe 11 bzw. einer äußeren Glasscheibe 13 abgeschlossen sind und die ebenfalls nach Bedarf belüftbar ausgebildet sind.
Die Ausführungsvariante von Fig. 5 entspricht weitgehend der von Fig. 4, jedoch mit dem Unterschied, dass die innere Wand 1 als transparente Schicht oder auch als nicht transparenter Gebäudeteil, beispielsweise als Ziegelwand, ausgebildet ist.
Bei der Ausführungsvariante von Fig. 6 besteht der Wandaufbau aus einem inneren transparenten Kunststoffprofil 14 und einem äußeren transparenten Kunststoffprofil 15. Die Kunststoffprofile 14, 15 sind im Wesentlichen kastenförmig ausgebildet und durch ein Extrusionsverfahren hergestellt. Die Innenräume der Kunststoffprofile 14, 15 bilden die innere Isolierschicht 10 und die äußere Isolierschicht 12 aus, und jeweils eine Oberfläche der Kunststoffprofile 14, 15 bildet die innere Wand 1 bzw. die äußere Wand 2, auf denen die thermotropen Schichten 4, 5 aufgetragen sind. Dazwischen ist, wie bei den obigen Ausführungsvariante, der Hohlraum 3 ausgebildet.
Bei der Ausführungsvariante von Fig. 7 ist anstelle des inneren Kunststoffprofils 14 eine Gebäudewand vorgesehen, die die innere Wand 1 darstellt.
Bei der Ausführungsvariante von Fig. 8 sind innere Wand 1 und äußere Wand 2 einstückig als ein transparenter Absorberteil 16 in der Form eines extrudierten Kunststoffprofils hergestellt, das eine Vielzahl von Hohlräumen 3 aufweist, durch die das Wärmeträgermedium strömen kann. Analog zu der Ausführungsvariante von Fig. 4 sind die thermotropen Schichten 4, 5 und die inneren und äußeren Isolierschichten 10, 12 ausgebildet.
Bei der Ausführungsvariante von Fig. 9 sind innerhalb bzw. außerhalb des Absorberteils 16, der analog zu dem von Fig. 8 ausgebildet ist, transparente Kunststoffprofile 14, 15 vorgesehen, die jedoch im Abstand vom Absorberteil 16 angeordnet sind und in den Zwischenräumen Isolierschichten 10, 12 ausbilden. Die
Innenräume der Kunststoffprofile 14, 15 bilden eine zusätzliche innere Isolierschicht 10a bzw. eine zusätzliche äußere Isolierschicht 12a.
In Fig. 10 ist eine Ausführungsvariante dargestellt, bei der auf eine Gebäudestruktur, wie etwa eine Wand 17, ein extrudiertes Kunststoffprofil 18 aufgebracht ist, das die Hohlräume 3 umschließt. Auf diesem Kunststoffprofil 18 ist die erste thermotrope Schicht 4 aufgebracht. Eine Glasscheibe 13 bildet die äußere Begrenzung und schließt damit eine Isolierschicht 12 ab, durch die ein Wärmeträgermedium geführt wird.
In Fig. 11 ist in allgemeiner Form ein einstückiger Aufbau der Vorrichtung durch ein extrudiertes Profil 19 mit komplexerem Aufbau dargestellt. Je nach der gewünschten Ausführungsvariante und den gestellten Anforderungen können die in Fig. 11 nicht eingezeichneten thermotropen Schichten 4, 5 aufgebracht werden, um die oben beschriebenen Wirkungen zu erzielen, oder es kann mit einem thermotropen Fluid durchströmt werden.
Fig. 12 zeigt einen Absorberteil 16, der insgesamt aus einem thermotropen Material hergestellt ist. In der linken Hälfte der Fig. 12 ist die Wirkungsweise bei tiefen Temperaturen dargestellt, bei denen der Absorberteil 16 opak, d.h. absorbierend ist und das gemäß den Pfeilen 6 einfallende Sonnenlicht vollständig absorbiert. In der rechten Hälfte von Fig. 12 ist der Zustand bei höheren Temperaturen angedeutet, bei denen das Sonnenlicht weitgehend durch den Absorberteil 16 hindurchtritt. Die zusätzliche Ausführung mit Isolierschichten oder dgl. kann bei der Ausführungsvariante von Fig. 12 analog zu den oben beschriebenen Varianten erfolgen.
In Fig. 13 ist zusätzlich zu dem Absorberteil 16 von Fig. 12 eine phototrope Schicht 20 vorgesehen, die bei hoher Strahlungsintensität des Lichts reflektierend wird. Bei geringerer Strahlungsintensität wird ein Teil des Lichts in das Gebäudeinnere durchgelassen. In einer vereinfachten Ausführungsvariante kann anstelle der phototropen Schicht 20 auch eine dauerhaft reflektierende Schicht vorgesehen sein.
Die Ausführungsvariante von Fig. 14 entspricht der von Fig. 12 mit dem Unterschied, dass das thermotrope Material des Absorberteils 16 in Abhängigkeit von der Temperatur zwischen einem matt opaken und einem reflektierenden Zustand wechselt. Bei tiefen Temperaturen wird daher das einfallende Sonnenlicht überwiegend absorbiert, wie dies in der linken Hälfte der Fig. 14 angedeutet ist. Bei höheren Temperaturen wird hingegen das Sonnenlicht entsprechend den Pfeilen 6 überwiegend reflektiert.
Die gleiche Funktionalität wie in Fig. 14 kann in Fig. 15 dadurch erreicht werden, dass auf einem stets opaken Absorberteil 16 eine thermotrope Schicht 21 ausgebildet ist, die zwischen transparentem und reflektierenden Zustand umschaltet.
In der Ausführungsvariante von Fig. 16 ist neben allfälligen sonstigen thermotropen Schichten ein thermotropes Wärmeträgermedium 22 vorgesehen, das in Abhängigkeit von der Temperatur opak oder transparent ist, wie dies in der linken bzw. rechten Hälfte von Fig. 16 dargestellt ist. Der Absorberteil 16 ist in diesem Fall stets transparent.
Eine weitere Möglichkeit ist in Fig. 17 dargestellt, in der auf einen Absorberteil 16 eine thermotrope Schicht 23 aufgetragen ist, die in Abhängigkeit von der Temperatur bei verschiedenen Wellenlängen transparent, opak oder gegebenenfalls reflektierend ist. Unterhalb der Schicht 23 ist eine weitere Schicht 20 vorgesehen, die teilweise transparent und teilweise reflektierend ist. Dadurch wird in Abhängigkeit von dem Zustand der Schicht 23 die Strahlung entweder absorbiert (linke Hälfte der Fig. 17) oder (rechte Hälfte von Fig. 17) teilweise durchgelassen (Pfeile 6a) und teilweise an der weiteren Schicht 20 reflektiert (Pfeile 6b). Der reflektierte Anteil kann von der Wellenlänge abhängig sein. Auf diese Weise können neben thermischen Effekten in Abhängigkeit von der Temperatur auch verschiedene farbliche Effekte erzielt werden, die das Aussehen des Gebäudes beeinflussen. Von besonderem Interesse ist dabei, dass sich die Farbstruktur in Abhängigkeit von der lokalen Temperatur laufend ändert.
Die Fig. 18 entspricht weitgehend der Fig. 17 mit dem Unterschied, dass auf dem Absorberteil 16 eine Klebefolie 24 aufgebracht ist, die thermotrope Eigenschaften aufweist. Auf diese Weise kann eine besonders einfache Herstellung und damit ein großer Kostenvorteil erreicht werden.
Fig. 19 zeigt eine weitere Ausführung, bei der ein Wärmeträgermedium 22 in Abhängigkeit von der Temperatur zwischen transparentem und reflektierendem Zustand wechselt. Eine stets wärmeabsorbierende Folie 25 ist auf der der Einstrahlung abgewandten Seite am Absorberteil 16 angebracht.
Bei Absorberteil 16 der Fig. 20 ist ein erstes Wärmeträgermedium 22a auf der der Einstrahlung zugewandten Seite in entsprechenden Hohlräumen geführt, das in Abhängigkeit von der Temperatur transparent oder reflektierend ist. In darunterliegenden Kammern ist ein weiteres Wärmeträgermedium 22b geführt, das unabhängig von der Temperatur opak, d.h. absorbierend ist und die empfangene Strahlung aufnimmt.
In Fig. 21 ist auf dem Absorberteil 16 eine spezielle thermotrope Schicht 26 ausgebildet, die Taschen 27 aufweist, die mit einer Flüssigkeit oder einem Gel 28 gefüllt sind, das seine Materialeigenschaften in Abhängigkeit von der Temperatur ändert. Bei niedrigen Temperaturen ist das Gel 28 transparent, wogegen bei höheren Temperaturen das Gel 28 reflektierend ist, wie dies in der linken bzw. rechten Hälfte von Fig. 21 dargestellt ist. Zusätzlich dazu kann sich je nach Materialzusammensetzung auch noch das Volumen des Gels 28, und damit der Taschen 27, ändern, um die erwünschten Effekte zu verstärken.
Die Lösung von Fig. 22 entspricht weitgehend der von Fig. 21 mit dem Unterschied, dass sich bei einer erhöhten Temperatur in den Taschen 27 aus der Flüssigkeit oder dem Gel 28 Gasblasen 29 bilden, die für die entsprechende Reflexionswirkung sorgen.
In Fig. 23 ist eine Ausführung entsprechend der Fig. 20 dargestellt, wobei jedoch in den der Einstrahlungsseite zugewandten Hohlräumen das Gel 28 bzw. die Flüssigkeit von Fig. 22 vorliegt.
In Fig. 24 ist ein mögliches Schaltungsschema für die erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt. Im linken Abschnitt der Fig. 24 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit den thermotropen Schichten 4, 5 sowie einer inneren und einer äußeren Isolierschicht 10, 12 dargestellt. Das Wärmeträgermedium aus dem Hohlraum 3 wird über einen Sammler 30 über eine Leitung 31 zu einem ersten Wärmetauscher 32 geführt und über eine Rückführleitung 33 wieder in einen Sammler 34 rückgeführt. Über ein Leitungssystem 35 kann die im Wärmetauscher 32 entnommene Wärme einer schematisch angedeuteten Heizungsanlage 36, wie etwa einer Fußbodenheizung oder dgl., zugeführt werden oder in einem Wärmespeicher 37 gespeichert werden. Die innere Isolierschicht 10, die in der Luft als Isolier- und Wärmeträgermedium vorhanden ist, wird über ein Leitungssystem 38 zu einem zweiten Wärmetauscher 39 geführt. Die Strömung der Luft durch die Isolierschicht 10 und das Leitungssystem 38 kann dabei grundsätzlich durch natürliche Konvektion erfolgen, wobei in einem solchen Fall die Möglichkeit vorgesehen sein muss, die Konvektion zur Erhöhung der Isolationswirkung zu unterbinden oder es können entsprechende nicht dargestellte Pumpen oder Ventilatoren vorgesehen sein, die die Umwälzung bewirken. Der Wärmetauscher 39 steht über ein weiteres Leitungssystem 40 mit dem Wärmetauscher 37 in Verbindung, um so Wärme in diesen einspeisen oder aus diesem entnehmen zu können.
Ein Steuerungswärmetauscher 41 ist vorgesehen, um bei Bedarf die Temperatur des Wärmeträgermediums in der Rückführungsleitung 33 kurzfristig anheben zu können. Der Steuerungswärmetauscher 41 kann vom Wärmespeicher 37 oder
einer elektrischen Heizeinrichtung 42 versorgt werden. Es kann jedoch auch das Medium in der Rückführleitung 33 durch eine elektrische Heizschlange direkt erwärmt werden. Weiters kann zur Erwärmung eine Wärmepumpe eingesetzt werden.
Weiters ist in dem in Fig. 24 dargestellten System ein Kühler 43 mit einem Kühlerventilator 44 vorgesehen, der dazu dient, bei einem Überangebot an Wärme das Wärmeträgermedium der Leitung 31 zu kühlen und in gekühltem Zustand in die Rückführleitung 33 einzuspeisen.
In Fig. 25 ist schematisch ein Diagramm dargestellt, in dem die Änderung des Verhaltens von thermotropen Schichten dargestellt ist. Auf der waagrechten Achse ist die Temperatur T im Bereich der jeweiligen Schicht eingetragen, während auf der senkrechten Achse das optische Verhalten der Schicht aufgetragen ist. Von der waagrechten Achse ausgehend, was in diesem Diagramm vollständige Transparenz darstellt ist nach oben ein zunehmend opaker Zustand dargestellt. Nach unten hin ist der Grad der Reflexivität aufgetragen. Mit der ersten Kurve 51 ist das Verhalten der ersten thermotropen Schicht 4 dargestellt, während die zweite Kurve 52 das Verhalten der weiteren thermotropen Schicht 5 zeigt. Bei entsprechend niederen Temperaturen ist die erste Schicht 4 opak, die weitere Schicht 5 transparent. Im Bereich einer ersten Sprungtemperatur Ti wird die erste thermotrope Schicht 4 ebenfalls transparent, was durch einen Steilabfall der ersten Kurve 51 dargestellt ist. Analog dazu fällt bei einer zweiten Sprungtemperatur T2 die Transmissivität der weiteren entsprechend stark ab, und diese Schicht 5 wird reflektierend.
Bei der Ausführungsvariante von Fig. 26 ist das Verhalten der ersten thermotropen Schicht 4 umgekehrt, das heißt, diese wechselt bei einer Temperaturerhöhung von einem opaken in einen transparenten Zustand. Das Verhalten der weiteren thermotropen Schicht 5 ist analog zum obigen Ausführungsbeispiel.
In Fig. 27 ist das Verhalten thermotroper Schichten dargestellt, bei denen das optische Verhalten auch von der Wellenlänge abhängt. Mit durchgezogenen Linien 51, 52 ist die Transmissivität bei einer Referenzwellenlänge in Abhängigkeit von der Temperatur dargestellt. Die mit unterbrochenen Linien 51a, 51b, 51c und 52a, 52b, 52c dargestellten Kurven zeigen das Temperaturverhalten bei anderen Wellenlängen. Es ist ersichtlich, dass die Transmissivität nicht nur von der Temperatur, sondern auch von der Wellenlänge des Lichts abhängt, mit dem die Schicht bestrahlt wird. Es ist klar, dass bei der Bestrahlung mit weißem Licht für einen Betrachter eine Farbänderung der Schicht sichtbar wird, was auch für ästhetische Effekte nutzbar gemacht werden kann.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es einerseits die eingestrahlte Sonnenenergie optimal zu nutzen, ohne jedoch bei großem Wärmeangebot Probleme durch übermäßige Aufheizung des Gebäudes zu verursachen. Weiters ermöglicht die Erfindung eine optimale Klimatisierung des Gebäudes durch passive Nutzung der Solarenergie.