Vorrichtung zum Anzeigen von Wartungsmaßnahmen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Anzeigen von Wartungsmaß- nahmen für Kraftfahrzeuge mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 201 03 279 U1 bekannt. Auf dem Display wird die Fälligkeit der Maßnahme als mehrstellige numerische Datums- oder Tacho- stands-Anzeige wiedergegeben. Die Fälligkeit von Wartungsmaßnahmen richtet sich teils nach der zurückgelegten Fahrstrecke, teils nach der Laufzeit. Zwar ist die Fälligkeiten verschiedener Wartungsmaßnahmen über- bzw. untereinander gestellt. Bedingt beispielsweise durch eine unterschiedliche Art der Fälligkeit (zeit- oder fahrstreckenabhängig) ergibt sich aber eine erhebliche Unübersichtlichkeit der Wieder- gäbe.
Zu den zeitabhängigen Wartungsmaßnahmen gehört der Wechsel der Bremsflüssigkeit (z.B. alle zwei Jahre), zu den fahrstreckenabhängigen der Austausch von Verschleißteilen, typischerweise der Bremsbeläge. Daneben gibt es Wartungsmaß- nahmen, die sowohl von der Fahrstrecke, als auch von der Laufzeit abhängen. Beispielsweise ist es empfehlenswert, das Motoröl auch dann zu wechseln, wenn eine vorgegeben Laufzeit überschritten, obwohl die vorgegebene Fahrstrecke noch nicht erreicht ist. Dieser Fall tritt ein bei Fahrzeugen mit niedriger Kilometerleistung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der unterschiedliche Wartungsmaßnahmen übersichtlich dargestellt sind.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, jeder Wartungsmaßnahme eine Zeitstrahlgrafik zuzuordnen.
Die Fälligkeit einer zeitabhängigen Wartungsmaßnahme ist an Hand der Markierung auf dem jeweiligen Zeitstrahl zu erkennen. Ist die Fälligkeit eingetreten, ist der Abstand von dem den Wartungsmaßnahmen gemeinsamen Referenzpunkt minimal, vorzugsweise gleich Null. Der Referenzpunkt ist gleich dem jeweils aktuellen Tag. Steht die Fälligkeit noch bevor, ist der Abstand gering. Je größer der Abstand, desto ferner liegt der Zeitpunkt der Fälligkeit in der Zukunft.
Auch die Fälligkeit einer fahrstreckenabhängigen Wartungsmaßnahme ist an Hand der Markierung auf einem zugeordneten Zeitstrahl zu erkennen. Hierzu wird auf der Basis der Jahresgesamt - Fahrstrecke die jeweilige Fahrstrecke mit der jeweiligen Fahrzeit in Verbindung gesetzt. Eine Wartungsmaßnahme, die z.B. nach 15.000 km zu erwarten ist, wird bei einer Jahresgesamt-Fahrstrecke von 30.000 km in 6 Monaten zu erwarten sein. Die Jahresgesamt - Fahrstrecke ist für bereits abgelaufene Jahre ohne Weiteres zu ermitteln. Für neue Fahrzeuge ergibt sie sich aus einer Hochrechnung der bis dato zurückgelegten Fahrstrecke.
Bei Wartungsmaßnahmen, die wie der Wechsel des Motoröls zeit- oder fahrstreckenabhängig sind, richtet sich die Fälligkeit nach dem „Worst-case"-Prinzip. Die Fälligkeit hängt von dem Parameter (Fahrstrecke oder Laufzeit) ab, der früher sei- nen Grenzwert (z.B. 30.000 km oder 12 Monate) erreicht.
Insgesamt ergibt sich damit die Möglichkeit, auf dem Display Wartungsmaßnahmen darzustellen, deren Fälligkeit sich nach der Laufzeit und/oder der Laufstrecke bestimmt.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass für eine Wartungsmaßnahme auch mehrere Fälligkeiten dargestellt werden können. Neben einer aktuell anstehenden Fälligkeit kann auch eine zukünftige Fälligkeit auf dem Zeitstrahl als Markierung mit entsprechend großem Abstand gezeigt sein. Somit können auch Wartungsmaßnahmen, die zukünftig zu erwarten sind, auf der Zeitstrahlgrafik zeitrichtig dargestellt sein. Unter zeitrichtig ist zu verstehen, dass der Fälligkeitszeitpunkt am Zeitstrahl für die jeweilige Wartungsmaßnahe genau ablesbar ist.
Insgesamt ergibt sich eine Übersicht auch des Wartungszustands des Fahrzeugs. Stehen in nächster Zeit keine Wartungsmaßnahmen an, ist dies an Hand der Markierungen deutlich gemacht. Diese besitzen einen deutlichen Abstand vom Referenzpunkt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen angegeben. Hierzu zählt die Möglichkeit, die Anzeige des Zeitpunkts einer Wartungsmaßnahme durch ein Verschieben der zugehörigen Markierung willkürlich ändern zu können.
Ferner die Möglichkeit, zusätzlich die Anzeige der voraussichtlichen Kosten der durchzuführenden Wartungsmaßnahmen und/oder die Verfügbarkeit der für die Wartungsmaßnahme erforderlichen Ersatzteile anzuzeigen.
Schließlich auch die Möglichkeit, die farbliche Darstellung der den jeweiligen Wartungsmaßnahmen zugeordneten Markierungen abhängig von deren Dringlichkeit zu variieren.
Für die technische Realisierung jeder dieser beschriebenen Maßnahmen wird eine datentechnische Verbindung des Displays und des zugeordneten Eingabeelements mit einem Datenspeicher, in dem zu jeder Maßnahme die ggf. erforderlichen Ersatzteile, der Vorrat dieser Ersatzteile und der Verkaufspreis enthalten sind. Mit der Auswahl der Wartungsmaßnahme werden die im Datenspeicher enthaltenen Daten automatisch ausgegeben und auf dem Display in lesbarerer Form wiedergegeben.
An Hand der einzigen Figur ist die Erfindung weiter erläutert. Darin ist ein Display dargestellt, auf dem verschiedene Wartungsmaßnahmen individuell und übersichtlich dargestellt sind, sich gleichzeitig ein Überblick über sämtliche Wartungsmaßnahmen ergibt.
Auf einem Display 1 sind eine Reihe von Wartungsmaßnahmen, deren Fälligkeit sich nach der Haltedauer richtet, als Markierungen 2 unter einem zugeordneten, in Monatsabschnitte eingeteilten Zeitstrahl 3 einzeln aufgetragen. Das Display liegt in einer Fahrzeugservicestelle oder aber im Fahrzeug selbst vor.
Mit u - z sind die über das jeweilige Fahrzeug vorliegenden bzw. sich ergebenden Grundinformationen bezeichnet.
Bei diesen Wartungsmaßnahmen handelt es sich um (den Austausch) der Brems- flüssigkeit, die Abgasuntersuchung, die Hauptuntersuchung und ggf. den Austausch der Kühlflüssigkeit. Der Zeitstrahl reicht vom aktuellen, mit „Heute" gekennzeichneten Tag (hier als 12.02.2002 angenommen) bis zum exakt zwei Jahre danach liegenden Tag (hier also dem 12.02.2004). Durch aufgetragene Markierungen, wie z.B. die Bremsflüssigkeit bei 11 (Monaten) wird optisch zum Ausdruck gebracht, dass diese Wartungsmaßnahme nach 11 Monaten, d.h. hier etwa Mitte 2003, zu erwarten ist.
Die Fälligkeit jeder dieser Maßnahmen ergibt sich aus den Informationen, die für das jeweilige Fahrzeug vorliegen und beispielsweise in einem Datenspeicher enthal- ten sind, der im Fahrzeugschlüssel enthalten ist und der in der Fahrzeugservicestelle ausgelesen wird. Ferner aus den Informationen, die sich für das jeweilige Fahrzeugmodell herstellerseitig vorgegeben werden (z.B. für diesen Fahrzeugtyp der Austausch der Bremsflüssigkeit alle 24 Monate verbunden mit der fahrzeugindividuellen Information über den zuletzt vor 13 Monaten vorgenommenen derartigen Aus- tausch). Die fehlende Markierung für „Kühlflüssigkeit" bedeutet, dass in den nächsten 24 Monaten ein Austausch nicht erforderlich ist.
Die Fälligkeit von Wartungsmaßnahmen, deren Fälligkeit von der Laufstrecke abhängt, ist optisch abgesetzt und in Abhängigkeit von einer Laufzeit wiedergegeben, die aus der Jahresgesamt-Laufstrecke abgeleitet ist. Dabei wird die Jahresgesamt- Laufstrecke innerhalb des ersten Laufjahres aus einer Hochrechnung der bis zum jeweiligen Zeitpunkt zurückgelegten Wegstrecke bestimmt. Im vorliegenden Fall besitzt das Fahrzeug eine Jahresgesamt-Laufstrecke von ca. 30.000 km.
Bei diesen adaptiven, d.h. vom individuellen Verhalten des Fahrers abhängigen
Wartungsmaßnahmen handelt es sich um den Austausch von (Motor-)ÖI, Mikrofilter, der Bremsbeläge vorn und hinten („Bremse vorn" bzw. „Bremse hinten"), der Zündkerzen sowie einen allgemeinen Fahrzeug-Check.
Die fälligen Wartungsmaßnahmen, hier Austausch des Motoröls und des Mikrofil- ters, wird durch Anordnung der zugehörigen Markierungen (zeitlich) hinter der des aktuellen Tages angezeigt. Zukünftige Fälligkeiten (Motoröl nach 30.000 km, Mikro- filter nach 32.000 km) werden ebenfalls angezeigt. Die Dringlichkeit jeder War- tungsmaßnahme kann durch unterschiedliche Farbgestaltung der Markierung signalisiert werden.
Da es sich vorliegend um ein Fahrzeug mit hoher Laufleistung handelt, befindet sich die Anzeige der Wartungsmaßnahme „Motoröl" im Block der fahrstreckenab- hängigen Wartungsmaßnahmen. 30.000 km Fahrleistung ist für den nächsten Ölwechsel maßgebend und wird voraussichtlich in 12 Monaten erreicht sein.
Würde es sich um ein Fahrzeug mit geringer Fahrleistung (unter 15.000 km/Jahr) handeln, wäre die Fälligkeit des nächsten Ölwechsels durch die Vorgabe des Her- stellers bestimmt, einen Ölwechsel spätestens nach 24 Monaten durchzuführen. Die Wartungsmaßnahme „Öl" wäre dann auch im oberen Block der von der Haltedauer abhängigen Wartungsmaßnahmen dargestellt.
Durch die Berücksichtigung der Jahresgesamt-Laufstrecke, d.h. der voraussichtlich bzw. tatsächlich zurückgelegten Wegstrecke innerhalb eines Jahres, werden Wartungsmaßnahmen unterschiedlicher Fälligkeitsart (Laufdauer oder Laufzeit) vergleichbar.
Auch ist es möglich, demnächst anstehende Wartungsmaßnahmen zu identifizieren, z.B. „Bremse vorn" und in dem jeweils auszuführenden Wartungsumfang zu berücksichtigen. Hierzu kann mittels der üblichen „Drag and Draw" Methode die zugehörige Markierung in den mit „Heute" beschriebenen Abschnitt gezogen werden. Ein anschließend zu erstellender Wartungsauftrag enthält dann die Positionen „Öl", „Mikrofilter" und „Bremse vorn".
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, die nicht im Einzelnen dargestellt sind, ermöglichen exakte Aussagen über weitere, in der Zukunft liegende Wartungsmaßnahmen. Auf der Basis der Information über den Fahrstil des jeweiligen Fahrers lässt sich genau vorhersagen, wann die nächsten Wartungsmaßnahmen anstehen.
So ergibt sich der Fahrstil beispielsweise aus der Laufleistung zwischen zwei aufeinander folgenden Wechseln von Bremsbelägen, z. B. der Bremsbeläge vorn. Ist diese Laufleistung kürzer als ein über mehrere Fahrer gemittelter Wert, handelt es sich um einen forschen Fahrer, dessen nächster Bremsbelagwechsel wieder deut- lieh früher (d.h. nach einer kürzeren Fahrstrecke) zu erwarten ist.
Entsprechend ist es auch möglich, die Wartungsmaßnahmen kostenmäßig zu bewerten. Aus einer zugehörigen Datenbank (nicht dargestellt) werden die Kosten der Wartungsmaßnahmen entnommen und im Display 1 an geeigneter Stelle (nicht dar- gestellt) wiedergegeben.
Schließlich kann auch der Maßstab für die Zeitstrahlgrafik individuell gestaltet werden. Bei einem Wenigfahrer ist es ausreichend, nur einen Zeitraum von 12 Monaten darzustellen, bei einem Vielfahrer hingegen kann es sinnvoll sein, mehr als die in den nächsten 24 Monaten anstehenden Wartungsmaßnahmen zu visualisieren.
Damit wird es möglich, sich schnell und zuverlässig einen Überblick über den Wartungszustand, die durchzuführenden und anstehenden Wartungsmaßnahmen sowie die Wartungskosten zu v erschaffen