Beleuchtungssystem mit einer Entladungslampe sowie Verfahren zur Vermeidung des Austritts unerwünschter Gase und Glas- splitter aus einem solchen Beleuchtungssystem
Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft ein BeleuchtungsSystem mit einer Entladungslampe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Vermeidung des Austritts unerwünschter Gase und Glassplitter aus einem Beleuchtungssystem bei Zerstörung einer Entladungslampe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
Stand der Technik
Bekannte Beleuchtungssysteme umfassen eine Entladungslampe, die in einem Reflektor angeordnet ist. Derartige Beleuchtungssysteme werden beispielsweise für Datenprojektionen, für Autoscheinwerfer, aber auch andere Beleuchtungszwecke einsetzt.
Die • erwendeten Reflektoren besitzen im allgemeinen eine elliptische, parabolische oder kegelschnittähnliche Grundkontur und sind üblicherweise aus Glas oder Glaskeramik aufgebaut. Der Reflektor hat die Aufgabe, das vom Plasma der Entladungs- lampe emittierte Licht einzusammeln und entweder parallel oder gebündelt ausgerichtet zu reflektieren.
Entladungslampen sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Man unterscheidet prinzipiell zwischen Niederdruck- und Hoch- druckentladungslampe .
Hochdruckentladungslampen stehen üblicherweise unter einem hohen Innendruck von über 200 bar. Bekannte
Hochdruckentladungslampen bestehen aus einem Brenner mit zwei sich in einem geschlossenen Glaskörper in einem definierten Abstand zueinander gegenüber befindlichen Elektroden, zwischen denen sich während des Betriebes der Hochdruckentladungslampe ein Plasma ausbildet. Der Brenner entwickelt während des Betriebs extrem hohe Temperaturen, wobei ein hoher Innendruck im Glaskörper erreicht wird.
Derartige Hochdruckentladungslampen haben zwar zahlreiche technologische Vorteile, jedoch ist ihre Lebensdauer beispielsweise aufgrund von thermochemischen Einflüssen begrenzt. Ein gravierender Nachteil derartiger Hochdruckentladungslampen besteht darin, dass am Ende ihrer Lebensdauer ihre Zerstörung durch eine Explosion eintreten kann.'
Die Explosion der Hochdruckentladungslampe innerhalb des Reflektors eines Beleuchtungssystems hat mehrere Nachteile.
Durch die Explosion der Hochdruckentladungslampe werden Glas- splitter des Glaskörpers sowie extrem heißes Elektrodenmaterial mit hoher Geschwindigkeit gegen den Reflektor geschleudert. Der Reflektor kann durch diesen mechanischen wie auch thermischen Schock beim Aufprall zerspringen. Insbesondere
können durch den Aufprall kleinste Risse, so genannte „cracks", im Reflektor entstehen, durch die unerwünschte, insbesondere toxische Gase aus dem BeleuchtungsSystem entweichen können.
Nachteilige Folge einer derartigen Explosion ist somit, dass unerwünschte Gase, beispielsweise giftige Quecksüberdämpfe oder Quecksilberverbindungen bei Verwendung einer Quecksilber-Hochdruckentladungslampe, in die Umgebung entweichen und eine Gefahr für die Umwelt und die Nutzer der Hochdruckentladungslampe darstellen.
Zur Vermeidung eines Entweichens von Glassplittern des Glaskörpers aus dem Beleuchtungssystem ist bekannt, den Reflektor des Beleuchtungssystems mit einer Frontscheibe zu verschließen. Aus der DE 101 50 656 AI ist außerdem bekannt, die Außenfläche des Reflektors mit mindestens einem Polymer zu beschichten, um so ein Zerbersten des Reflektors und die damit zusammenhängende Splitterbildung zu verhindern.
Derartige Ausgestaltungen des Beleuchtungssystems sind zwar geeignet, eine Gefährdung durch Glassplitter einzuschränken. Ein Entweichen unerwünschter Gase, insbesondere von giftigen Quecksilberdämpfen oder Quecksilberverbindungen bei Verwendung einer Quecksilber-Hochdruckentladungslampe, wird aber nicht erreicht und ist auch nicht Aufgabe derartiger Ausgestaltungen.
Aufgabe
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Beleuchtungssystem mit einer Entladungslampe dahingehend weiterzuentwickeln, dass bei einer Explosion der Entladungsla pe weder Glassplitter noch unerwünschte Gase aus dem Beleuchtungssystem austreten. Der Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Vermeidung des Austritts unerwünschter Gase oder Glas- splitter aus einem solchen BeleuchtungsSystem bei Zerstörung der Entladungslampe bereitzustellen.
Darstellung der Erfindung
Diese Aufgabe wird bei einem Beleuchtungssystem der eingangs genannten Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 12 gelöst und bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 13 gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Beleuchtungssysteme nach dem Stand der Technik zahlreiche Undichtigkeiten aufweisen, aus denen unerwünschte Gase bei Explosion der Entladungslampe austreten.
Bei Beleuchtungssystemen, die einen Reflektor mit einer Frontscheibe aufweisen, können sich die folgenden drei Undichtigkeiten ergeben, durch die bei einer Explosion der Ent-
ladungslampe unerwünschte Gase, insbesondere Quecksilber und deren Verbindungen bei Verwendung einer Quecksilber- Hochdruckentladungslampe, sowie Glassplitter aus dem Beleuchtungssystem entweichen können:
A Undichtigkeit zwischen Frontscheibe und Reflektor B Undichtigkeit durch eine Öffnung in der Wand des
Reflektors, durch die wenigstens eine Stromzuführungs- leitung zur Entladungslampe führt und C Undichtigkeit im Reflektor durch Risse und andere
Beschädigungen als Folge der Explosion der Entladungslampe
Eine vollständige Abdichtung dieser Undichtigkeiten würde jedoch die genannte Aufgabe nicht lösen, da die Erhitzung der Entladungslampe bei Inbetriebnahme zu einer thermischen Ausdehnung der Luft im Innenraum des mit der Frontscheibe verklebten Reflektors führt, wobei sich ein Überdruck im Innenraum gegenüber dem Aussendruck aufbaut, dem die Verklebung der Frontscheibe nicht zuverlässig standhalten kann. Außerdem kann eine der Explosion der Entladungslampe folgende Beschädigung des Reflektors eine größere Zerstörungswirkung entfalten, da der Reflektor bereits durch den erhöhten Druck im Innenraum vorbelastet ist . Hierbei können durch den bei der Explosion auftretenden mechanischen wie auch thermischen Schock kleinste Risse, so genannte „cracks", im Reflektor entstehen, durch die unerwünschte, insbesondere toxische Gase aus dem Beleuchtungssystem entweichen können.
Erfindungsgemäß ist daher bei einem Beleuchtungssystem mit einer Entladungslampe, die in einer gasdicht -geschlossenen Vorrichtung angeordnet ist, vorgesehen, dass die geschlossene Vorrichtung ein Überdruckventil aufweist, das derart angeordnet und ausgewählt ist, dass Luft, die sich im Innenraum der Vorrichtung bei Inbetriebnahme der Entladungslampe thermisch ausdehnt, durch das Überdruckventil in den Außenraum der Vorrichtung entweicht .
Der Kerngedanke der hier beschriebenen Lösung ist also der Druckausgleich zwischen dem Innenraum der Vorrichtung und dem Außenraum der Vorrichtung während der Aufheiz- und Betriebsphase der Entladungslampe und die gezielte Nutzung des bei der Abkühlung des Innenraums der Vorrichtung entstehenden Unterdrucks . Die Abkühlung erfolgt unmittelbar nach der Explosion der Entladungsla pe.
Während der Anlaufphase nach Zünden des Lichtbogens im Brenner der Entladungslampe erwärmt sich die Luft im Innenraum der Vorrichtung. Der aufgrund der thermischen Ausdehnung entstehende Überdruck wird über das Überdruckventil abgebaut.
Im Falle einer Explosion der Entladungslampe entsteht kurzeitig ein Überdruck aufgrund des freiwerdenden Gases der Entladungslampe. Da das Volumen des Glaskörpers der Entladungslampe im Verhältnis zum Innenraum der Vorrichtung aber üblicherweise vernachlässigbar klein ist, stellt dieser kurzzeitige Überdruck im Innenraum der Vorrichtung eine zu vernachlässigende Größe dar.
In der Abkühlphase bildet sich ein Unterdruck im Innenraum der Vorrichtung aus. Dieser Unterdruck stellt sicher, dass keine unerwünschten Gase, insbesondere keine toxischen Inhaltsstoffe, und keine Glassplitter aus dem BeleuchtungsSystem entweichen können.
Im Langzeitlagerverhalten des beschädigten Beleuchtungssystems wird sich zwar dieser Unterdruck im Innenraum der Vorrichtung aufgrund von unvermeidbaren KleinstÖffnungen dem Außendruck angleichen. Doch selbst bei Druckausgleich kann lediglich aufgrund der molekularen Eigenbewegungen der unerwünschten Gase, beispielsweise des Quecksilbers bzw. dessen Verbindungen, oder anderer toxischer Inhaltsstoffe ein minimaler Transport in Richtung Außenraum der Vorrichtung erfolgen.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Überdruckventil derart mit der Vorrichtung verbunden ist, dass ein bei einer Explosion der Entladungslampe kurzfristig auftretender Überdruck durch dass Überdruckventil abgebaut wird, wobei die Wegstrecke von der Vorrichtung bis zum Überdruckventil derart dimensioniert ist, dass keine unerwünschten Gase oder nur vernachlässigbar geringe Mengen an Gasen der explodierten Entladungslampe aus dem Innenraum der Vorrichtung entweichen können.
Eine derartige Ausgestaltung der Erfindung ist sinnvoll für den Fall, dass das Volumen des Glaskörpers der Entladungs1am- • pe im Verhältnis zum Innenraum der Vorrichtung nicht vernachlässigbar klein ist. Die Wegestrecke von der Vorrichtung bis
zum Überdruckventil enthält hierbei ein mit Luft gefülltes Todvolumen, das als solches ganz oder teilweise bei Explosion der Entladungslampe durch das Überdruckventil austritt, ohne sich zuvor mit den unerwünschten Gasen der Entladungslampe zu vermischen.
Vorzugsweise handelt es sich bei der Entladungslampe um eine Quecksilber-Entladungslampe, insbesondere eine Quecksilber- Hochdruckentladungslampe. Bei derartigen Beleuchtungssystemen ist es besonders wichtig, ein Entweichen toxischer Dämpfe bei Explosion der Entladungslampe zu verhindern.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Entladungslampe mit der Vorrichtung, vorzugsweise einem Reflektor mit Frontscheibe, fest verbunden ist, wobei die Verbindungsstelle zwischen Entladungslampe und Vorrichtung gasdicht abgedichtet ist. Hierbei kann die Verbindungsstelle das Überdruckventil aufweisen.
Weiterhin ist vorgesehen, dass die geschlossene Vorrichtung ein Reflektor mit Frontscheibe oder ein Lampenmodul mit Frontscheibe ist. Die Frontscheibe ist mit dem Reflektor bzw. mit dem Lampenmodul durch vollflächige Verklebung gasdicht geschlossen.
Erfindungsgemäß können Reflektor, Lampenmodul oder Frontscheibe das Überdruckventil aufweisen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Elektroden der Entladungslampe mit Stromzuführungs-
leitungen verbunden sind, die vorzugsweise mittels Versiegelung gasdicht aus dem Innenraum der Vorrichtung nach außen führen. Dadurch wird erreicht, dass kein Gas aus dem Innenraum der Vorrichtung nach außen gelangen kann.
Vorzugsweise führt wenigstens eine der mit der Entladungslampe verbundenen Stromzuführungsleitungen durch eine Öffnung in der Wand der Vorrichtung aus dem Innenraum in den Außenraum der Vorrichtung, wobei die Öffnung gleichzeitig mit einem gegenüber der Vorrichtung gasdichten Anschluss für das Überdruckventil versehen ist.
Um eine Beschädigung der Vorrichtung durch bei der Explosion der Entladungslampe gegen die Vorrichtung geschleuderte Glassplitter der Entladungslampe zu verhindern, ist die Außenfläche der Vorrichtung mit einem Schutzmantel beschichtet, der gasdicht mit der Außenfläche verbunden ist. Dadurch wird die Gasdichtigkeit des Reflektors selbst bei Beschädigungen, wie sie bei Brennerexplosionen typischerweise auftreten können, sichergestellt. Ein derartiger Schutzmantel ist für sich bereits aus der DE 101 50 656 AI bekannt.
Der Schutzmantel umfasst vorzugsweise eine ganz oder teilweise aufgebrachte TeflonbeSchichtung, ein temperatur- und UV- beständiges Klebeband, das vorzugsweise über den bruchgefährdeten Bereichen der Vorrichtung aufgebracht ist, eine mechanische Verstärkung oder eine stützende Vorrichtung.
Das genannte erfindungsgemäße Beleuchtungssystem ist bei Rückprojektionsbildschirmgeräten, Beamergeräten bzw. Front-
Projektionsgeräten, als Lichtquelle für Glasfaserlichtleiter und als Lichtquelle für andere geeignete Geräte verwendbar.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird außerdem bei einem Beleuchtungssystem mit einer Entladungslampe, insbesondere einer Hochdruckentladungslampe, die in einer gasdicht geschlossenen Vorrichtung angeordnet ist, dadurch gelöst, dass der Innenraum der Vorrichtung gegenüber dem Außenraum der Vorrichtung einen vorgegebenen Unterdruck aufweist und/oder dass die Vorrichtung Mittel zur Einstellung eines vorgegebenen Unterdrucks im genannten Innenraum u fasst .
Hierbei wirkt der im Innenraum eingestellte Unterdruck dem Entweichen unerwünschter Gase und Glassplitter aus der Vorrichtung bei Zerstörung der Entladungslampe entgegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Vermeidung des Austritts unerwünschter Gase und Glassplitter aus einem Beleuchtungs- System mit einer Enladungslampe bei Zerstörung dieser Entladungslampe, wobei die Entladungslampe in einer gasdicht geschlossenen Vorrichtung angeordnet wird, zeichnet sich dadurch aus, dass bestimmte Druckverhältnisse zwischen dem Innenraum der Vorrichtung und dem Außenraum der Vorrichtung durch geeignete Mittel erzeugt werden, derart, dass die erzeugten Druckverhältnisse dem Entweichen unerwünschter Gase und Glassplitter aus der Vorrichtung bei Zerstörung der Entladungslampe entgegenwirken bzw. das Entweichen dieser Stoffe nicht fördern. Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass ein Überdruck im Innenraum der Vorrichtung gegenüber dem Außendruck im Außenraum der Vorrich-
tung bei Inbetriebnahme der Entladungslampe verhindert wird, wobei als geeignetes Mittel vorzugsweise ein -Überdruckventil verwendet wird. Weiterhin ist vorgesehen, dass bei Zerstörung der Entladungslampe während des Betriebes oder beim Ausschalten der Entladungslampe ein Unterdruck im Innenraum der Vorrichtung erzeugt wird. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein vorgegebener Unterdruck im Innenraum der Vorrichtung gegenüber dem Außendruck im Außenraum der Vorrichtung eingestellt wird, wodurch ein Austritt von Gasen aus der Vorrichtung verhindert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in der nachfolgenden Tab. 1 dargestellt:
Tab.1
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, dass in der Zeichnung dargestellt ist. In dieser zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines Beleuchtungs- Systems nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen BeleuchtungsSystems ,
Fig. 3 einen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Beleuchtungssystems, und
Fig. 4 einen Längsschnitt eines Ventilanschlusses in der Reflektorwand des erfindungsgemäßen Beleuchtungssystems .
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beleuchtungssystem handelt es sich um ein herkömmliches Beleuchtungssystem nach dem Stand der Technik. Dieses umfasst eine Quecksilber-
Hochdruckentladungslampe, die in einen Reflektor 2 eingesetzt ist, der mit einer Frontscheibe 1 über eine Verklebung 3 gasdicht verschlossen ist. Die Quecksilber-
Hochdruckentladungslampe mit Brenner 4 ist mit dem Reflektor 2 über eine Verkittung an der Verbindungsstelle 5 fest verbunden. Die Quecksilber-Hochdruckentladungslampe weist außerdem an ihrer Frontelektrode eine Stromzuführungsleitung 6 auf, die über eine Öffnung 7 in der Wand des Reflektors 2 aus dem Beleuchtungssystem führt .
Eine Explosion des Brenners 4 geht mit der Bildung von Glas- splittern sowie der gasförmigen Freisetzung von Quecksilber sowie Quecksilberverbindungen einher.
Bei dem dargestellten Beleuchtungssystem nach dem Stand der Technik gibt es nun drei Wege, durch die im Falle einer Brennerzerstörung Quecksilber und deren Verbindungen sowie andere toxische Füllgase und Feinstglassplitter in die Umgebung entweichen können, so dass gesundheitliche Beeinträchtigungen der Nutzer derartiger BeleuchtungsSysteme zu befürchten sind.
Es handelt sich hierbei um:
A) Schlitze zwischen Frontscheibe 1 und Reflektor 2 aufgrund unvollständiger Verklebung 3 der Frontscheibe 1 mit Reflektor 2
B) die Öffnung 7 in der Wand des Reflektors 2 für die Stromzuführungsleitung 6 der Frontelektrode
C) Risse und andere Beschädigungen des Reflektors 2, die infolge der Brennerexplosion entstehen
Die Stabilität der Verkittung an der Verbindungsstelle 5 wird für den Fall einer Brennerexplosion üblicherweise nicht beeinträchtigt .
In Fig. 2 ist das erfindungsgemäße Beleuchtungssystem schematisch dargestellt.
Das erfindungsgemäße Beleuchtungssystem umfasst eine Quecksilber-Hochdruckentladungslampe, die in einer geschlossenen Vorrichtung 11, vorzugsweise einem Reflektor 2 mit Frontscheibe 2, angeordnet ist. Die geschlossene Vorrichtung 11 weist ein Überdruckventil 12 auf, das derart angeordnet und ausgewählt ist, dass Luft, die sich im Innenraum 8 der Vorrichtung 11 bei Inbetriebnahme der Entladungslampe mit Hitzequelle 10 thermisch ausdehnt, durch das Überdruckventil 12 in den Außenraum 9 der Vorrichtung 11 entweicht .
Die Erfindung beruht auf einer geschlossenen Vorrichtung 11, die sich beispielsweise aus dem in Fig. 1 dargestellten Reflektor 2 mit Frontscheibe 1 zusammensetzen kann.
Der Kerngedanke der Erfindung ist, dass trotz der thermischen Ausdehnung der Luft im Innenraum 8 der Vorrichtung 11 ein Überdruck (Pl > P2) im geschlossenen Innenraum 8 der Vorrichtung 11 gegenüber dem Außendruck P2 im Außenraum 9 der Vorrichtung 11 vermieden wird. Dadurch wird für den Fall einer Brennerexplosion eine nach außen gerichtete Strömung des im Innenraum 8 der Vorrichtung 11 befindlichen Gases verhindert .
Erfindungsgemäß ist ein Überdruckventil 12 vorgesehen, welches so ausgewählt und angeordnet ist, dass es - entgegen der zuvor genannten zu verhindernden Gasströmungsrichtung - ein Entweichen der sich im Innenraum 8 der Vorrichtung 11 thermisch ausdehnenden Luft -ermöglicht .
Hierdurch wird sichergestellt, dass sich im Innenraum 8 der Vorrichtung 11 kein Überdruck gegenüber dem Aussendruck P2 einstellen kann (Pl < oder = P2) .
Bei einer Brennerexplosion und dem damit einhergehenden Ausfall der Hitzequelle 10 setzt eine Abkühlung mit einer thermischen Kontraktion der sich im Innenraum 8 der Vorrichtung 11 befindlichen Luft ein.
Aufgrund der gewählten Anordnung unterbindet das jetzt geschlossene Überdruckventil 12 einen Gasaustausch zwischen Innenraum 8 der Vorrichtung 11 und dem Außenraum 9 der Vorrichtung 11, wobei ein Unterdruck im Innenraum 8 der Vorrichtung 11 entsteht (Pl < P2) .
Dieser stellt sicher, dass im Falle einer wie auch immer gelagerten Undichtigkeit der Vorrichtung 11 ausschließlich nicht kontaminierte Außenluft in die Vorrichtung 11 eindringt, aber kein Gaspfad für das vom Brenner freigesetzte gasförmige Quecksilber und dessen Verbindungen von innen nach außen besteht, so lange diese Druckdifferenz zwischen Außenraum 9 und Innenraum 8 erhalten bleibt .
In Fig. 3 ist einen Längsschnitt durch das erfindungsgemäße Beleuchtungssystem dargestellt .
Der Aufbau des BeleuchtungsSystems entspricht im wesentlichen dem Aufbau des in Fig. 1 dargestellten Beleuchtungssystems nach dem Stand der Technik. Gleiche Bezugsziffern bezeichnen daher gleiche Teile .
Die Quecksilber-Hochdruckentladungslampe ist mit dem Reflektor 2 fest verbunden, wobei die Verbindungsstelle 5 zwischen Quecksilber-Hochdruckentladungslampe und Reflektor 2 vorzugsweise mittels Verkittung gasdicht abgedichtet ist. Der Reflektor 2 weist eine Frontscheibe 1 auf, die mittels einer vollflächigen Verklebung durch einen elastischen Klebstoff ebenfalls gasdicht mit dem Reflektor 2 verbunden ist.
Außerdem weist die Wand des Reflektors 2 eine Öffnung 7 für eine Stromzuführungsleitung 6 auf, welche mit einem gegenüber dem Reflektor 2 gasdichten Ventilanschluss 21 für das Überdruckventil 12 versehen ist.
Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt eines Ventilanschlusses 21 in der Wand des Reflektors 2 des erfindungsgemäßen Beleuchtungs- Systems .
Die für die Stromzuführungsleitung 6 vorgesehene Öffnung 7 ist hierbei dahingehend modifiziert worden, dass diese sowohl als elektrischer als auch pneumatischer Anschluss verwendet werden kann.
Hierbei wird ein entsprechend geformtes Metallrohr 13 durch die Wand des Reflektors 2 geführt und mit diesem gasdicht abgeschlossen. Der gasdichte Abschluss erfolgt mittels zweier Dichtungsringe 16 und 17, die über die Anzugskraft der verwendeten Mutter 20 und die entsprechende Gegenkraft der Wulst 18 an die Reflektorwand angedrückt werden. Die Verwendung einer entsprechenden Unterlegscheibe 19 stellt einen gleichmäßigen Andruck des Dichtungsrings 16 auf der Reflektorinnenwand sicher. Auf der Außenwand des Reflektors 2 wird diese Funktion durch einen entsprechend gestalteten Anschlussschuh 14 für den elektrischen Kontakt gewährleistet. Das notwendige Ventil wird nun außerhalb des Reflektors an das Metallrohr 13 angeschlossen.
Der Frontelektrodenanschluss wird außerhalb des Reflektors 2 über den Anschlusspin 14 und innerhalb des Reflektors über den Anschlusspin 15 realisiert.
Bezugszeichenliste
(ist Bestandteil der Beschreibung)
1 Frontscheibe
2 Reflektor
3 Verklebung
4 Brenner
5 Verbindungsstelle
6 Stromzuführungsleitung
7 Öffnung
8 Innenraum
9 Außenraum
10 Hitzequelle
11 Vorrichtung
12 Überdruckventil
13 Metallrohr
14 Anschlussschuh
15 Anschlusspin
16 Dichtungsring
17 Dichtungsring
18 Wulst
19 Unterlegscheibe
20 Mutter
21 Ventilanschluss
A Undichtigkeit zwischen Frontscheibe und Reflektor
B Undichtigkeit in der Durchführung
C Undichtigkeit im Reflektor
Pl Innendruck
P2 Außendruck