Traσrohrmarkise
Aus dem Stand der Technik sind Markisen bekannt, bei denen die Wickelwelle innerhalb eines rohrförmigen Gehäuses drehbar gelagert ist. Das Gehäuse mit C-förmigen Wandhaltern an der Wand befestigt, die kreisbogenförmig das rohr- förmige Gehäuse umgeben. An diesen Wandhaltern sind unten außerdem Armgelenke angebracht, an denen die Gelenkarme wandseitig anscharniert sind. Die Gelenkarme tragen an ihren freien Enden die Fallschiene, die sich bei geschlossener bzw. eingefahrener Markise unmittelbar am Auslauf- schlitz des Gehäuses anlegt und das Gehäuse schließt.
Diese Konstruktion hat sich am Markt sehr bewährt, befindet sich preislich aber im mittleren Preissegment und ist somit deutlich teurer, als die einfachen Markisen mit Tragrohr.
Bei den Tragrohrmarkisen ist an der Wand ein Vierkantrohr mit quadratischem Querschnitt befestigt. An den Enden des Tragrohrs sitzen unbeweglich Lagerstücke, die von dem Tragrohr nach oben aufragen. Zwischen den Lagerstücken ist die Tuchwelle drehbar gelagert.
Außerdem sind an dem Tragrohr die beiden Armgelenke befestigt, die die Gelenkarme halten. Über der Tuchwelle verläuft zumindest ein Dach, um die Tuchwelle und den darauf befindlichen Ballen gegen Witterungseinflüsse von oben einigermaßen zu schützen. Wenn bei dieser bekannten Tragrohrmarkise der Winkel verstellt werden soll, unter dem das ausgefahrene Markisentuch gegenüber der horizontalen verläuft, muss die Markise als Ganzes um die Achse des Tragrohrs in den wandseitigen Haltern gedreht werden. Nur so kann dafür gesorgt werden, dass die Markisenbahn vollständig auf die Tuchwelle aufgewickelt werden kann. Würden die Gelenkarme alleine verstellt werden, würden beim Einfahren der Markise die Fallschiene unter Umständen in einem erheblichen Abstand zum erzeugten Tuchballen stehen bleiben und äußeren Witterungseinflüssen ausgesetzt sein.
Wenn aber die gesamte Anordnung zwecks Einstellung der Markisenneigung von der Wand weggeschwenkt werden muss entsteht ein permanenter mehr oder weniger großer Spalt, der insbesondere bei ausgefahrener Markise störend ist. In den Spalt gelangt Regenwasser, wenn die Markise als Regenschutz benutzt wird.
Eine andere bekannte Ausführungsform einer Markise, verwendet einen geschlossenen Kasten, indem im eingefahrenen Zustand, die Gelenkarme eingefaltet sind. Innerhalb des
Markisenkastens befinden sich auch die wandseitigen Armgelenke. Diese sind um eine Markisenneigung zu erzeugen in sich beweglich. In der ausgeklappten Stellung werden sie verriegelt. Der konstruktive und der Teileaufwand bei dieser Art von Armgelenken ist sehr hoch.
Alle Konstruktionen leiden unter einem weiteren Mangel. Wenn sich der Wind unter der ausgefahrenen Markise fängt, entsteht ein sogenannter Ballon, durch den die Fallschiene an die Gebäudefassade herangezogen wird. Dabei bewegen sich ständig die Armgelenke, die entsprechend hoch belastet werden und durch das ständige Bewegen im Laufe der Zeit ausschlagen.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine neue Tragrohrmarkise zu schaffen, bei der die durch Ballonbildung auftretende Verkürzung der Markisenbahn nicht von den Gelenkarmen aufgenommen werden muss, soweit die Ballonbildung ein vorgegebenes Maß nicht überschreitet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit der Markise mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Bei der neuen Markise sind die Lagerstücke, über die Tuchwelle drehbar mit dem Tragrohr verbunden ist, an dem Tragrohr nicht starr befestigt. Sie können sich vielmehr um die Längsachse des Tragrohrs zumindest begrenzt drehen. Wenn der Wind unter die ausgefahrene Markise greift und das Markisentuch zum Ballon aufbläht, kann die dadurch auftretende Längenänderung aufgenommen werden, in den die beiden Lagerstücke die die Tuchwelle tragen, ein Stück weit in Richtung auf die Fallschiene schwenken. Dadurch wird eine Bewegung der Gelenkarme in ihren Armgelenken vermieden.
Eine Bewegung in dem Armgelenk findet erst statt, wenn der Weg aufgezehrt ist, über den die Lagerstücke geschwenkt werden können. In aller Regel kann auf diese Weise eine Bewegung der Armgelenke verhindert werden.
Die Armgelenke sind deswegen besonders empfindlich, weil sie im ausgefahrenen Zustand sehr stark auf Knick belastet werden, denn sie tragen die Hälfte des Gewichts des Markisentuchs einschließlich der Fallschiene. Außerdem stehen die Armgelenke unter Vorspannung, da ihre Aufgabe eigentlich darin besteht, auf das Markisentuch gestreckt zu halten. Somit sind die Lastverhältnisse an den Armgelenken besonders ungünstig, zumal auch die Achslänge nicht besonders groß ist. Ständige Bewegungen in diesen Armgelenken führt zu einem vorzeitigen Verschleiß, weshalb es günstig ist, diese Bewegungen hinsichtlich Amplitude und Anzahl zu reduzieren.
Einfache konstruktive Verhältnisse ergeben sich, wenn das Gelenk, dass das jeweilige Lagerstück mit dem Tragrohr verbindet ein einfaches Scharnier ist, das lediglich einen einzigen Freiheitsgrad hat. Der Scharnierzapfen kann ein separater Scharnierzapfen sein, der beispielsweise starr mit dem Tragrohr verbunden ist, oder aber auch ein Torsionsstab, der das betreffende Lagerstück in Richtung von der Fallschiene weg vorspannt. Auf diese weise wird ein separater Lagerzapfen eingespannt, was die Konstruktion wesentlich vereinfacht.
Anstelle eines Torsionsstabs kann zum Vorspannen auch eine Wickelfeder verwendet werden, die auf dem Tragrohr sitzt und einends am Tragrohr und andernends am Lagerstück festgelegt ist. Ein vorzeitiges Verwittern des Tuchballens
in den äußeren Lagen kann verhindert werden, wenn zusätzlich eine Art Markisenkasten vorgesehen ist. Dieser Markisenkasten kann im einfachsten Falle ein gewölbtes Dach sein, dass an den Lagerstücken befestigt ist.
Die vorgespannte Beweglichkeit der Lagerstück hat außerdem den wesentlichen Vorteil, dass sie bei eingefahrener Markise die Tuchwelle selbsttätig parallel zur Fallschiene ausrichtet, selbst dann, wenn die wandseitigen Scharniere, die die Gelenkarme halten, nicht exakt gleich justiert sind. Die Anforderungen an die Genauigkeit mit der die Winkellage der beiden Gelenkarme eingestellt wird, wird auf diese Weise reduziert .
Darüber hinaus eignet sich die neue Konstruktion einer schwenkbar gelagerten Tuchwelle besonders gut, um die Markise als Regenschutz bei Ladengeschäften verwenden zu können. Aufgrund der Vorspannung schwenken die Lagerstücke die Tuchwelle zusammen mit dem vorhanden Dach dicht an die Hausfassade heran. Damit wird der Spalt vermieden, der bei den bekannten Tragrohrmarkisen zwischen der Hausfassade und dem Tuchballen klafft. Es kann somit ohne weiteres an der Markisenkonstruktion eine Wasserablaufvorrichtung verwendet werden, um das an der Fassade herunterlaufende Wasser über den Markisenkasten abzuleiten. Hierzu kann an der Fassade zusätzlich noch ein Leitelement angebracht sein, so dass sich zusammen mit den Markisentasten eine Art Labyrinthdichtung ergibt.
Im übrigen sind Weiterbildungen der Erfindung Gegenstand von Unteransprüchen. Dabei sollen auch solche Merkmalskombinationen als beansprucht angesehen werden, auf die kein ausdrückliches Ausführungsbeispiel gerichtet ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Markise in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Markise nach Figur 1,
Fig. 3 ein Armlager für einen Markisenarm in einer perspektivischen teilweise geschnittenen Darstellung und
Fig. 4-6 die Markise nach Figur 1 in unterschiedlichen Funktionsstellungen und
Fig. 7 ein anderes Ausführungsbeispiel zur Erzeugung des Rückstellmomentes für das Lagerstück.
Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine als Tragrohrmarkise ausgebildete Markise 1 vor einer abgebrochen veranschaulichten Gebäudefassade.
Zu der Markise gehört ein als Vierkantrohr ausgeführtes Tragrohr 3, das über zwei Wandhalter 4 an der Fassade befestigt ist.
An den Enden des Tragrohres 3 sitzen schwenkbar gelagert zwei Lagerstücke 5, zwischen denen eine Tuchwelle 6 achsparallel zu dem Tragrohr 3 drehbar gelagert ist.
Ferner gehören zu der Markise 1 zwei in der Neigung einstellbare Armlager 7, die der wandseitigen Aufnahme von
zwei Gelenkarmen 8 dienen. An den von der Wickelwelle 6 abliegenden Enden Gelenkarme 8 ist eine Fallschiene 9 schwenkbar befestigt. Zwischen der Fallschiene 9 und der Tuchwelle 6 wird ein Markisentuch 10 aufgespannt.
Die Wandhalter 4 bestehen aus einer an der Wand anzubringenden Platte 11 mit Durchgangsbohrungen 12, durch Befestigungsschrauben hindurchführen. Von der Platte 11 stehen zwei plattenförmige Schenkel 13 rechtwinklig weg, die zwischen sich ein Maul 14 begrenzen, dessen Querschnitt an den Querschnitt des Tragrohres 3 angepasst ist.
Außerdem sind an den freien Enden der Schenkel 13 miteinander fluchtende Durchgangbohrungen 15 vorhanden, durch die Schrauben hindurchführen, um die beiden Schenkel 13 unter Einspannung des Tragrohrs 3 gegeneinander zu bewegen. Die beiden Lagerstücke 5 sind zueinander spiegelsymmetrisch, weshalb es genügt, von diesen lediglich eines ausführlicher zu erläutern. Die Beschreibung gilt sinngemäß auch jeweils für das andere Lagerstück 5.
Das in Figur 2 zu erkennende Lagerstück 5 weist einen unteren massiven zylindrischen Grundkörper 16 auf, der eine durchgehende quadratische Öffnung 17 enthält, die zu dem Tragrohr 3 koaxial ist.
Von dem unteren zylindrischen Grundkörper 16 ragen zwei Streben 18 und 19 zueinander konvergierend nach oben und tragen einen weiteren zylindrischen Abschnitt 21 der eine Lagerbohrung 22 für einen nicht weiter gezeigten Lagerzapfen der Wickelwelle 6 enthält. Die Lagerbohrung 22 ist achsparallel zu der Vierkantöffnung 17 und achsparallel zu der Achse des Tragrohres 3.
Von dem oberen zylindrischen Körper 21 gehen mehrere Streben 23 speichenartig nach außen, um einen kreisförmig gekrümmte Auflageflansch 24 einstückig mit dem zylindrischen Körper 21 zu verbinden. Der Auflageflansch erstreckt sich über einen Kreisbogen von etwas mehr als 180° und mündet in den unteren Bereich in die Strebe 18, während er im oberen Bereich an einer Speiche 23 endet.
Widerlagereinrichtungen für ein veranschaulichtes Kurbelgetriebe 25 sind nach dem Stand der Technik ausgeführt und auch deswegen erläutert zu werden.
Jedes der beiden Lagerstücke 5 ist über ein scharnierartiges Gelenk 25 mit dem Tragrohr 3 verbunden. Zu dem Scharnier 25 gehört ein quaderförmiges oder würfelartiges Einsatzstück 27, das vom Stirnende her in das Tragrohr 3 eingesteckt ist. Mit Hilfe nicht weiter gezeigte Sicherungseinrichtungen wird das Einsatzstück 36 in axialer Richtung festgelegt. Durch das Einsatzstück 27 führt eine koaxiale Bohrung 28 hindurch, in der drehbar eine Bundbuchse gelagert ist. Die Bundbuchse weist einen zylindrischen Schaft 31 und einen Bund 32 auf. Der zylindrische Abschnitt 31 steckt frei drehbar mit geringem Spiel in der Bohrung 28 während sich der Bund 32 axial von außen auf die benachbarte plane Stirnfläche des Einsatzstücks setzt.
Durch die Bundbuchse 29 führt koaxial ein Durchlass 33 mit quadratischem Querschnitt hindurch. Der Querschnitt des Durchlasses 33 entspricht dem Querschnitt der Öffnung 27 in dem Lagerstück 5.
Die Rückstellkraft für das Lagerstück 5 erzeugt ein Torsionsstab 35 mit quadratischem Querschnitt. Der Tor-
sionsstab 35 ist mit seinem innenliegenden Ende in dem Tragrohr 3 koaxial festgelegt, beispielsweise mit Hilfe eines Einsatzstückes wie es bei 36 gezeigt ist, das auf dem Torsionsstab 35 befestigt ist, z.b. durch Schweißen. Durch Wahl der effektiven Länge des Torsionsstabs 35 kann die Größe des Rückstellmoments festgelegt werden. Hierzu kann das Einsatzstück 36 an der entsprechenden Stelle auf dem Torsionsstab 35 befestigt werden. Das Einsatzstück 35 passt in die Öffnung des Tragrohres 3 und wird in dem Tragrohr durch eine geeignete Stellschraube 37 festgeklemmt. Das außenliegende Ende des vierkantigen Torsionsstabs 35 führt durch die Öffnung 33 in der Bundbuchse 29 und steckt schließlich in der Vierkantöffnung 17 des Endstücks 16. Auch hier ist der Torsionsstab 35 durch eine geeignete Klemmschraube axial gesichert. Die Verdrehsicherung in Um- fangsrichtung erfolgt infolge der Anpassung des Profils der Öffnung 17 an den Querschnitt des Torsionsstabs 35.
Um die Wickelwelle 6 mit dem daran befestigten Ballen in Umdrehungen zu versetzen, ist eine Antriebseinrichtung 38 vorhanden, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel von einem mittels einer nicht gezeigten Kurbel angetriebenen Getriebe 38 gebildet ist.
Den Aufbau der Armlager 7 zeigt Figur 4. Das Armlager 7 weist zwei über das Tragrohr gestülpte Bügel 41 und 42 auf, die mit ihren freien Enden über das Tragrohr 3 überstehen, damit durch entsprechende in den Figuren nicht erkennbare Öffnungen Klemmschrauben hindurch gesteckt und mittels Vierkantmuttern 43 befestigt werden können. Auf diese Weise sitzen die beiden Bügel 41 und 42 in Längsrichtung des Tragrohres 3 reibschlüssig, während sie in Radialrichtung formschlüssig gehalten sind. Ihr Rücken 44 zeigen
auf die Fallschiene 9 und sie enthalten miteinander fluchtende Bohrungen 45, von denen wegen der abgebrochenen Darstellung des Bügels 41 die dort vorhandene zylindrische Bohrung nicht zu erkennen ist. In den miteinander fluchtenden Bohrungen 45 steckt ein Zylinderbolzen 46 mit einem Gewindeloch 47 zur Aufnahme einer Einstellschraube 48.
Zwischen den beiden Bügeln 41 und 42, die mit Abstand zueinander montiert sind, ist ein etwa L-förmiger Armträger 49 angeordnet. Der Armträger 49 weist einen unteren gegabelten Schenkel 51 auf, durch den an dem freien Ende ein Lagerbolzen 52 hindurchführt. Der Lagerbolzen 52 ist in entsprechenden, in den Figuren nicht erkennbaren Bohrungen des unteren Schenkels des Bügels 41 und dem unteren Schenkel des Bügels 42 aufgenommen. Auf diese Weise ist der Armträger 49 um eine Achse schwenkbar, die parallel zu der Längsachse des Tragrohrs 3 und unterhalb von dessen Unterseite verläuft. Unterhalb des Zylinderbolzens 46 enthält der Armträger 49 eine Querbohrung 53 in der ein Zylinderbolzen 54 steckt. Der Zylinderbolzen 54 enthält eine weitere Durchgangsbohrung 55 mit einem Innenwinde, das eine entgegengesetzte Drehrichtung aufweist, wie die Gewindebohrung 47. Der Gewindestift 48 ist dementsprechend mit einem weiteren Gewinde entgegengesetzt Drehsinns ausgestattet und sitzt sowohl in der Gewindebohrung 55. Durch Drehen des Gewindebolzens 48 lässt sich der Abstand zwischen den beiden Zylinderstiften 46 und 54 wahlweise verringern oder vergrößern, wodurch der Armhalter 59 um die Achse entsprechend dem Lagerbolzen 52 geschwenkt wird.
An seiner der Fallschiene 8 gegenüberliegenden Seite enthält der Armträger 59 ein rechteckiges gegabeltes Maul 56, das von einem unteren und einem oberen Schenkel 57 und
58 begrenzt ist. In diesem Maul 56 ist der wandseitige Teil 58 des betreffenden Gelenkarmes 8 bezüglich einer im Wesentlichen vertikalen Achse schwenkbar.
Die beiden Lagerstücke 5 tragen nicht nur die Tuchwelle 6 an der, wie bei Markisen üblich, mit einer Kante die Markisenbahn 10 befestigt ist, sondern auch eine Art Markisenkasten oder -dach 61. Das Markisendach oder der Markisenkasten 61 hat über die Länge gesehen einen durchgehenden konstanten Querschnitt und ist endseitig auf den kreisförmig gekrümmten Flansch 64 aufgesetzt befestigt. Er verlängert sich nach vorne unter Ausbildung einer Art Vordach 61 mit nach oben geschweiftem Rand, während an der Rückseite eine nach oben sich öffnende Regenrinne 63 angeformt ist. Die Regenrinne 63 erstreckt sich über die gesamte Länge des Markisenkastens 61.
Die Funktionsweise der neuen Markise ist wie folgt: Zunächst einmal sei angenommen, dass sich die Markise gemäß Figur 6 im ausgefahrenen Zustand befindet. In diesem Zustand sind die Gelehkarme 8 weitgehend gestreckt, wodurch sich die Fallschiene 9 in einem entsprechenden Abstand zu der Tuchwelle 6 befindet. Zwischen der Fallschiene 9 und der Tuchwelle 6 erstreckt sich das Markisentuch 10. Die Kraft, mit der die Gelenkarme 8 sich strecken bzw. in der gestreckten Haltung festgehalten werden ist größer, als das Rückstellmoment, dass die beiden Torsionsstäbe 26 auf die zugehörigen Lagerstücke 5 ausüben können. Die Lagerstücke 5 schwenken deswegen um die Achse der Torsionsstäbe 35 in Richtung auf die Fassade 2 bis ihre weitere Bewegung angehalten wird, indem die Regenrinne 63 an der Fassade 2 anstößt, die Markisenbahn 10 eine weitere Schwenkbewegung blockiert oder indem andere an dem Tragrohr 3 und den La-
gerstücken 5 vorgesehene Anschläge die Schwenkbewegung begrenzen.
In dieser Stellung lässt sich unabhängig von der Schwenkstellung der Lagerstücke 5 die Neigung der Gelenkarme 8 gegenüber der horizontalen durch Drehen der Einstellschraube 48 in den entsprechenden Grenzen frei verändern.
Wenn sich in der ausgefahrenen Stellung der Wind unter der Markisenbahn 10 verfängt und die Markisenbahn 10 nach oben aufbläht, d.h. einen Ballon er.zeugt, wird die effektive Länge kürzer. Diese Längenänderung bewirkt, dass entgegen der Wirkung der Rückstellmomente die beiden Torsionsstäbe 35 die Lagerstücke 5 ein entsprechendes Stück weit in Richtung auf die Fallschiene 9 gekippt werden. Die Gelenkarme 8 können in Ruhe bleiben. Sie werden, soweit die Ballonbildung nicht ein vorgegebenes Maß überschreitet, in der Winkelstellung zwischen ihren Armteilen nicht verändert. Zum Ausgleich der Längenänderung infolge der Ballonbildung werden bei der neuen Markise 1 keine Relativbewegungen in den Gelenkarmen 8 zwischen den zugehörigen Armteilen benötigt .
Wenn die Markise eingefahren wird und die beiden Gelenkarme 8 vollständig eingefaltet sind, führt ein weiteres Drehen der Tuchwelle 6 dazu, dass diese infolge einer weiteren Verkürzung der Markisenbahn 10 zwischen der Fallschiene 9 und der Tuchwelle 6 gemäß Figur 5 in Richtung auf die Fallschiene 9 heran gezogen wird. Hierzu schwenken die beiden Lagerstücke 5 gegen die Wirkung der Torsionsstäbe 35 in Richtung auf die Fallschiene 9. Das heißt, das in Figur 5 sichtbare Lagerstück vollführt gegenüber Figur 6 eine Drehbewegung im Uhrzeigersinn. Im eingefahrenen Zustand
liegt unabhängig von der Neigungseinstellung der beiden Gelenkarme 8 der auf der Tuchwelle 6 gebildete Ballen aus Markisenstoff 10 immer unmittelbar an der Fallschiene 9 an. Es genügt deswegen das kurz auskragende Vordach 62 an dem Markisenkasten 61, um die Markisenbahn 10 über die gesamte noch freie Länge bis zu der Fallschiene 9 von oben her gegen Witterungseinflüsse zu schützen.
Selbst wenn die Träger 49 der beiden Armlager 6 nicht exakt gelich eingestellt sein sollten, was wegen Montagetoleranzen durchaus auftreten kann, legt sich dennoch die Tuchwelle 9 mit dem darauf befindlichen Ballen exakt an die Fallschiene 9 über deren gesamte Länge an. Damit ist die oben erwähnte Schutzwirkung durch den vordachartigen Vorsprung des Markisenkastens 81 immer gewährleistet.
Die Schwenkbewegung der Lagerstücke 5 und damit die Relativebewegung der Tuchwelle 6 kann nicht nur dazu verwendet werden, die Ballonbildung im Markisentuch 9 zu kompensieren oder dafür zu sorgen, dass im eingefahrenen Zustand die Tuchwelle 6 so dicht wie irgend möglich neben der Fallschiene 9 liegt. Die Schwenkbewegung kann auch dazu verwendet werden, zu verhindern, dass an der Fassade 2 ablaufendes Regenwasser in dem Spalt zwischen dem Markisenkasten 61 und der Fassade 2 weiter nach unten läuft. Diese Maßnahme ist insbesondere bei solchen Markisen von Bedeutung, die in Ladengeschäften als Regenschutz oder Regendach für im Freien präsentierte Ware dienen. Hierzu wird oberhalb der Regenrinne 63 an der Fassade ein Wasserableitschirm 64 befestigt, wie er in den Figuren 5 und 6 gezeigt ist. Wasser, dass an der Fassade 2 herabläuft, wird über den Ableitschirm 64 und dessen Tropfkante 65 unmittelbar in die Regenrinne 63 geleitet. Es kann nach der Seite aus der
Regenrinne ablaufen. Somit wird verhindert, dass der Schlagregen, der die Hausfassade 2 trifft, zwischen der Hausfassade 2 und der Markise 1 weiter nach unten läuft und von der Unterhalb der Markise 1 befindlichen Fensterkante abtropft .
Beim dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgte die Vorspannungserzeugung für die Lagerstücke 5 mit Hilfe der Torsionsstäbe 35. Figur 8 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel. Auf dem Tragrohr 3 sitzt eine Wickelfeder 65, von der ein Ende 66 in einem Wiederlager 67 auf dem Tragrohr 3 festgelegt ist. Die Wickelfeder 65 reicht mit ihrem anderen abgewinkelten Ende 68 in eine entsprechende Bohrung 69 des unteren zylindrischen Abschnitts 16 des Lagerstücks 5. Die Schwenklagerung des Lagerstücks 5 geschieht auf einem Achszapfen 71, der koaxial endseitig aus dem Tragrohr 3 vorsteht. Auf diesem Lagerzapfen 71 sitzt das Lagerstück 5 mit einer entsprechenden runden Bohrung 72.
Das Abrutschen von dem Lagerzapfen 71 wird mit Hilfe einer außen aufgebrachten Beilagscheibe 73 und einer Sicherungsmutter 74 erreicht.
Eine Begrenzung der Schwenkbewegung der Lagerstücke 5 gegenüber dem Tragrohr 3 kann auch verwirklicht werden, indem gemäß Fig. 2 und 3 in dem Einsatzstück 27 seitliche eine zu der Bohrung 28 achsparallele Gewindebohrung 75 angebracht wird. In dieser Bohrung sitzt ein Gewindestift 76, dessen nach außen vorstehendes Ende in ein bogenförmig gekrümmtes Langloch 77 ragt. Das Langloch 77 befindet sich in dem zylindrischen Grundkörper 16 an der entsprechenden Stelle.
Bei einer Tragrohrmarkise sind zur Verbindung der Wickelwelle mit dem Tragrohr zwei Lagerstücke vorgesehen. Die beiden Lagerstücke sind endseitig mit dem Tragrohr verbunden und jedes Lagerstück ist für sich gegenüber dem Tragrohr schwenkbar.