SCHALTNETZTEIL
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schaltnetzteil zur Versorgung einer Last mit einer geregelten Ausgangsspannung/ Ausgangsstrom und mit zumindest einem von einer Ansteuerschaltung angesteuerten Schalter, über welchen eine Eingangsgleichspannung geschaltet wird und mit einer Abschaltsteuerung für Überlastzustände.
Unter Schaltnetzteil soll im Zusarnmerihang mit der Erfindung jede Art von Stromversorgung verstanden werde, die auch geschaltete, d. h. getaktete Halbleiterbauelemente enthält und aus einer Gleich- oder Wechselspannung, meist aus einer Netzwechselspannung, eine üblicherweise geregelte Gleich- oder Wechsel-Ausgangsspannung erzeugt, um einen oder mehrere Verbraucher zu speisen. Im besonderen werden Schaltnetzteile ins Auge gefasst, die aus einer ungeregelten Wechselspannung von z. B. 230/400 Volt eine geregelte Ausgangsgleichspannung von z. B. 40 Volt erzeugen.
Bei der Dimensionierung von Schaltnetzteilen, insbesondere solchen für Industriesteuerungen, stellt die Berechnung des Leistungsverbrauchs, sofern überhaupt möglich, einen erheblichen Aufwand dar. Meist ist nur eine Abschätzung möglich, da der Spitzenstromverbrauch vor allem von dem ablaufenden Programm der Steuerung abhängt. Aus diesem Grunde werden Stromversorgungen oft massiv überdimensioniert, was allerdings zu höheren Kosten und einem größeren Raumbedarf führt.
Schaltnetzteile besitzen im allgemeinen eine Maximal-Ausgangsleistung, die z. B. über eine Strombegrenzung auf einen festen Wert eingestellt ist, wobei die maximale Ausgangsleistung als Dauerleistung zur Verfügung steht. Dabei geht man von der maximalen Umgebungstemperatur aus. Nach dem Stand der Technik sind Stromversorgungen bekannt, welche kurzzeitig über den Nennwert hinausgehende Ausgangsströme bzw. -leistungen abgeben können, z. B. solche, die für 25 ms den 3-fachen Nennstrom abgeben können. Weiters ist es bekannt geworden, Stromversorgungen so zu konstruieren, dass sie bei niedrigerer Umgebungstemperatur eine höhere, z. B. 10 bis 30 % höhere Ausgangsleistung abzugeben imstande sind („Derating").
Vorübergehende Überlasten können auch durch dem Ausgang parallel geschaltete Akkumulatoren abgedeckt werden, doch ist diese Lösung recht nachteilig, da die Lebensdauer der Akkumulatoren und deren Preis ins Gewicht fallen, eine getrennte Abschaltvorrichtung zum Schutz vor Tiefentladungen ebenso notwendig ist, wie eine gesonderte Ladeschaltung, und neben dem Preis auch Volumen und Gewicht erheblich sind.
Die prinzipielle Berücksichtigung thermischer Kapazitäten bei der abgesicherten Versorgung von elektrischen Verbrauchern ist vielfach bekannt und im Prinzip bereits bei Schmelzsicherungen mit an den Verbraucher angepasster Trägheit realisiert. So zeigt beispielsweise die US 5,283,708 A einen elektronischen Schütz für einen Elektromotor, der an ein Dreiphasennetz angeschlossen und vor längerer Belastung über der Nennlast geschützt werden soll. Dabei kann die jeweils aktuelle Temperatur des Motors berechnet und beim Abschalten des Motors Berücksichtigung finden.
Das Problem, das der Erfindung zugrunde liegt, ist jedoch nicht der Schutz einer Last und die Berücksichtigung derer Eigenschaften, sondern die Schaffung eines kostengünstigen Schaltnetzteils.
Eine Aufgabe der Erfindung liegt somit insbesondere in der Schaffung eines Schaltnetzteils, bei welchem unnötig hohe Kosten aufgrund einer Überdimensionierung vermieden werden können und insbesondere eine intelligente Anpassung an die vorhandenen Gegebenheiten, insbesondere Last- und Temperatursituationen möglich ist.
Diese Aufgabe wird mit einem Schaltnetzteil der eingangs genannten Art gelöst, bei welchem erfindungsgemäß eine Steuerung vorgesehen ist, in welche ein thermisches Modell implementiert ist, mit dessen Hilfe die Temperatur zumindest eines Bauelements errechenbar bzw. abschätzbar ist, wobei dem thermischen Modell als elektrische Größe zumindest ein Stromwert, der lastabhängig ist, zur Verfügung gestellt ist, die Steuerung dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit von errechneten bzw. abgeschätzten Temperaturwerten bei Erreichen vorgebbarer Grenzwerte oder einer Funktion mehrerer Grenzwerte zumindest ein Begrenzungssignal abzugeben, welches im Sinne eines Eingreifens zur Temperaturverminderung einsetzbar ist, und zumindest ein Begrenzungssignal der Ansteuerung zuführbar ist, welches im Sinne einer Temperatur- und damit einer Leistungsverminderung auf die Ansteuerschaltung einwirkt.
Dank der Erfindung kann ein Schaltnetzteil geschaffen werden, welches nur eine relativ geringe Baugröße und geringere Kosten als übliche Stromversorgungen aufweist, da sie nur auf den duxchschrdttlichen Stromverbrauch dimensioniert ist. Tatsächlich kann man in der Praxis die Dimensionierung auf etwa die halbe Nennleistung reduzieren, wobei als Mehrkosten lediglich jene hinzukommen, welche die Temperaturüberwachung betreffen.
Bei einer praxisgemäßen Variante ist vorgesehen, dass ein Begrenzungssignal zum primär/ sekundärseitigen Abschalten der Stromversorgung herangezogen ist.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn ein Begrenzungssignal zur Steuerung einer Kühl- /Belüfttmgseinrichtung herangezogen ist. Dadurch kann bei vorübergehender Überlast das Abschalten der Stromversorgung verhindert oder zumindest verzögert werden.
In vielen Fällen ist es empfehlenswert, wenn ein Begrenzungssignal als Alarmsignal herangezogen ist, da der Anwender entsprechende Maßnahmen treffen kann, um Schäden zu vermeiden oder zu verringern.
Bei bevorzugten Varianten ist vorgesehen, dass zumindest ein Temperatursensor zur Erfassung von/ für die Stromversorgung relevanten Temperaturen vorgesehen ist, wobei das Signal des zumindest einen Temperatursensors in das thermische Modell einbeziehbar ist. Im Gegensatz zu anderen Betriebsparamterwerten sind die Temperaturwerte von unmittelbarer und eindeutiger Bedeutung für einen Überlastzustand der Stromversorgung. Dabei kann es sinnvoll sein, wenn ein Temperatursensor für die Umgebungstemperatur der Stromversorgung vorgesehen ist bzw. wenn ein Temperatursensor zur Erfassung der Temperatur eines Halbleiter-Bauelements und/ oder seiner thermisch relevanten Umgebung vorgesehen ist bzw. wenn ein Temperatursensor zur Erfassung der Temperatur eines Transformators und/ oder seiner thermisch relevanten Umgebung vorgesehen ist.
Andererseits ist es in vielen Fällen sinnvoll, wenn dem thermischen Modell als elektrische Größe zumindest der Ausgangsstrom der Stromversorgung zur Verfügung gestellt ist bzw. wenn dem thermischen Modell als elektrische Größe der primärseitige Strom zur Verfügung gestellt ist. Das thermische Modell kann aus solchen Stromwerten durchaus eine Abschätzung z. B. der Chiptemperatur von Leistungshalbleitern vornehmen.
Bei einer weiteren Variante kann vorgesehen sein, dass das thermische Modell abgespeicherte thermische Zeitkonstanten einzelner Bauelemente enthält, welche bei der Errechnung/ Abschätzung von Bauelementtemperaturen berücksichtigt werden. Hierdurch lässt sich die oft erhebliche Verzögerung zwischen einer tatsächlichen Halbleiter(Chip)temperatur und beispielsweise der Gehäuse- oder Kühlkörpertemperatur berücksichtigen. Hierbei ist es besonders wirksam, wenn das thermische Modell zur laufenden Berechnung der Temperatur von Bauelementen unter Berücksichtigung der abgespeicherten thermischen Zeitkonstanten eingerichtet ist.
Eine andere und einfach realisierbare Variante ist dadurch gekennzeichnet, dass das thermische Modell eine Liste möglicher Kombinationen der Zuordnungen von Betriebsparameterwerten und Begrenzungssignalen enthält und die Steuerung dazu eingerichtet ist, entsprechend von Messwerten aus dieser Liste zumindest ein Begrenzungssignal auszuwählen und abzugeben.
Besonders leistungsfähig sind Ausführungen, bei welchen die Steuerung zumindest einen digitalen Prozessor enthält.
Andererseits ist es möglich, dass die Steuerung zumindest teilweise analog aufgebaut ist. Man kann ein thermisches Modell, insbesondere ein vereinfachtes, auch aus Operationsverstärkern, Widerständen und Kondensatoren aufbauen.
Die Erfindung samt weiterer Vorteile ist im folgenden an Hand beispielsweiser Ausführungsformen näher erläutert, die in der Zeichnung veranschaulicht sind. In dieser zeigen Fig. 1 das Prinzipschaltbild einer erfindungsgemäßen, als Schaltwandler ausgebildeten Stromversorgung und Fig. 2 eine weitere möglich Ausführung, gleichfalls in einem Prinzipschaltbild.
Gemäß Fig. 1 wird eine Eingangsspannung UE mittels eines Gleichrichters Dl gleichgerichtet und die gleichgerichtete, an einem Kondensator CE liegende Spannung UZK wird über einen gesteuerten Schalter der Primärwicklung WP eines Übertragers UET zugeführt. In Serie mit dem gesteuerten Schalter liegt ein Sensorwiderstand Rs zur Erfassung des primärseitigen Stroms.
Angesteuert wird der gesteuerte Schalter S von einer Ansteuerschaltung AST, die in üblicher Weise ein pulsweitenmoduliertes Signal konstanter oder auch veränderbarer Frequenz liefert. Die Ansteuerschaltung wird über eine Hilfswicklung WH und einen Hilfsgleichrichter D2 mit einer Spannung Uv versorgt, die an einem Kondensator C4 liegt. Zum Anlauf der Schaltung dient ein relativ hochohmiger Vorwiderstand RV, der an der Spannung UZK liegt.
Sekundärseitig wird die an einer Sekundärwicklung WS liegende Spannung beispielsweise unter Benutzung von Dioden D3 und D4 und Heranziehung einer Induktivität L gleichgerichtet, wobei im vorliegenden Fall der Wandler nach dem Flusswandlerprinzip aufgebaut ist. Hier soll angemerkt werden, dass selbstverständlich auch Flusswandler oder gemischte Wandlertypen in Zusammenhang mit der Erfindung zur Anwendung kommen können.
Die gleichgerichtet Ausgangsspannung UA liegt an einem Kondensator CA. Eine Spannungs- erkennungsschaltung UEK an der Sekundärseite liefert über einen Optokoppler OKO Informationen betreffend die Ausgangsspannung an die Ansteuerschaltung AST, sodass die Ausgangsspannung auf einen festen Wert geregelt werden kann. In ähnlicher Weise, hier jedoch nicht gezeigt, ist es möglich ist, Informationen über den Ausgangsstrom IA an die Ansteuerschaltung AST weiterzuleiten, falls beispielsweise eine sekundäre Stromregelung gewünscht ist.
Im vorliegenden Fall wird der Ausgangsstrom IA von einem Längswiderstand RD erfasst und einer Stromerkennung IAK einer Steuerung STE zugeführt. Auch andere Möglichkeiten der Stromerfassung, z. B. über einen Stromwandler etc., sind möglich.
Der primärseitige Sensorwiderstand Rs liefert einerseits für die Ansteuerschaltung AST in bekannter Weise den Verlauf des Primärstroms und andererseits liefert er ein Signal an eine Stromerkennung IEK der Steuerung STE. Diese Steuerung STE enthält ein thermisches Modell THM, welches im vorliegenden Fall Informationen über den Ausgangsstrom sowie über den Eingangsstrom erhält.
Das thermische Modell THM errechnet aus den Werten des Ausgangsstroms bzw. gegebenenfalls auch des Eingangsstroms die Temperaturen kritischer Bauelemente, z. B. der Dioden D3 und D4 oder des Schalters S, bzw. schätzt diese Temperaturen ab. Dabei werden in dem thermischen Modell THM auch die thermischen Zeitkonstanten, Kühlkörpergegebenheiten etc. berücksichtigt. Neben den Halbleitertemperaτuren können mit Hilfe des thermischen Modells THM beispielsweise auch die Temperaturen in den Wicklungen des Übertragers UET errechnet/ abgeschätzt werden.
Sobald die Steuerung mit Hilfe des thermischen Modells das Erreichen vorgebbarer Temperaturgrenzwerte oder kritischer Kombinationen solcher Grenzwerte feststellt, gibt sie zumindest ein Begrenzungssignal ab, im vorliegenden Fall über ein Interface INT. Abgegebene Begrenzungssignale können, auch in unterscliiedlicher Reihenfolge, diverse Vorgänge auslösen: Beispielsweise kann zunächst ein Signal est an eine Lüftersteuerung LST abgegeben werden, welche den Motor MOT eines Lüfters in Betrieb setzt oder die Drehzahl eines bereits laufenden Lüfters erhöht, um mit Hilfe dieses Lüfters die Temperatur bestimmter Bauteile oder des Innenraums eines Stromversorgungsgehäuses forciert zu kühlen. Sofern diese Maßnahme bereits dazu führt, dass die Temperaturen oder Kombinationen von Temperaturen unterhalb ihrer kritischen Werte fallen, wird weiters nichts erfolgen bzw. nach einer Zeit wird die Lüftersteuerung wieder deaktiviert. Bereits zum Zeitpunkt der Aktivierung der Lüftersteuerung kann allerdings bereits ein Alarmsignal ala ausgegeben werden,
beispielsweise an einen Leitrechner oder an eine Warnlampe, etc. Falls die Inbetriebnahme des Lüfters keinen Effekt zeitigt, wird als nächstes ein Abschaltesignal abs an die Steuerung AST abgegeben, welche den Schaltwandler herunterfährt, z. B. in einen Standby-Betrieb versetzt, bis die Überlastzustände beseitigt sind.
Für den Benutzer kann es zweckmäßig sein, wenn die Steuerung STE auch einen Speicher SPE samt einer Anzeige ANZ enthält, in welcher der Stromverlauf insbesondere vor dem Zeitpunkt des Abschaltens dargestellt ist, wobei beispielsweise ein Zeitraum von 10 bis 100 Sekunden ins Auge gefasst werden kann. Der Anwender kann aus dieser Aufzeichnung auf mögliche Ursachen der Abschaltung schließen.
Die in Fig. 2 gezeigte Ausführungsform entspricht in ihrem Aufbau als Flusswandler- Schaltwandler jener nach Fig. 1. Unterschiedlich zu der Ausführung nach Fig. 1 ist jedoch, dass sich das thermische Modell THM nicht auf elektrische Größen der Stromversorgung stützt, sondern auf mit Hilfe von Temperatursensoren gemessene Temperaturen, welche unterschiedlichen Bauelementen der Stromversorgung zugeordnet sind.
Insbesondere ist zunächst ein Temperatursensor TS1 vorgesehen, welcher die Raumtemperatur bzw. Umgebungstemperatur der Stromversorgung erfasst. Ein weiterer Temperatursensor TS2 misst hier die Temperatur an einem Kühlkörper KK des primären Schalters S. Die Temperatur an einem Kühlkörper KK, welcher den beiden Dioden D3 und D4 sekundärsei- tig gemeinsam ist, wird mit Hilfe eines Temperatursensors TS3 erfasst und dem Übertrager UET ist ein Temperatursensor TS4 zugeordnet, welcher beispielsweise wärmeleitend mit dem Kern des Übertragers UET verbunden ist.
An Hand der ermittelten Temperaturen kann die Steuerung mit Hilfe des thermischen Modells die tatsächlich kritischen Temperaturwerte, z. B. die Chiptemperatur eines Halbleiters oder die Wicklungstemperatur des Übertragers, errechnen bzw. abschätzen und sodann bei Erreichen vorgebbarer Grenzwerte bzw. einer bedenklichen Kombination solcher Grenzwerte das bereits vorher angesprochene Begrenzungssignal oder mehrere entsprechende Signale abgeben.
Zur Temperaturmessung ist zu bemerken, dass mit vernünftigem Aufwand de facto nie die tatsächlich kritischen Temperaturen gemessen werden können, insbesondere die Temperaturen am Chip eines Halbleiters. Die verschiedenen Bauelemente müssten angebohrt werden, wobei auch noch besondere Anforderungen an die Isolierung des Temperatursensors gestellt werden. Somit werden Temperaturen gemessen, die in einem Zusammenhang mit dem jeweiligen Bauelement stehen, wie die Gehäusetemperatur eines Halbleiters
oder die Temperatur an einem bestimmten Punkt des Kühlkörpers eines Halbleiters. Auch bei dem Übertrager kann man oft schwer die Wicklungstemperatur oder die Kerntemperatur messen, sodass man beispielsweise die Leiterplattentemperatur an den elektrischen Anschlüssen eines Übertragers misst. Das thermische Modell enthält alle jene Parameter, die erforderlich sind, um von den tatsächlich gemessenen Temperaturen sicher und zeitabhängig auf die relevanten, d. h. kritischen Temperaturen schließen zu können. Insbesondere sind hier der Wärmeübergangswiderstand zu nennen und die thermischen Zeitkonstanten. Bekannt ist es weiters, dass beispielsweise für die Erwärmung des Übertragers sowohl der Laststrom als auch die Eingangsspannung von Bedeutung sind, nämlich der Laststrom wegen der Kupferverluste und die Eingangsspannung wegen der mit steigender Eingangsspannung steigender kapazitiven Verluste. Auch dies kann berücksichtigt werden und in Fig. 2 ist angedeutet, dass die Eingangsspannung und der Eingangsstrom dem thermischen Modell als Parameter zugeführt.
Um beispielsweise die tatsächliche Diodentemperatur einer der Dioden D3 oder D4 genau ermitteln zu können, wird zu dem tatsächlich gemessenen Kühlkörpertemperatursignal ein aus dem bekannten Laststrom abgeleitetes Signal addiert. Bei einer bestimmten Ausführungsform kann sich z. B. jedes Ampere Laststrom so auswirken, dass zum Kühlkörpermesswert ein Signal addiert wird, welches diesen Messwert um zwei Kelvin höher erscheinen lässt. Sinngemäß gleiches kann bei dem Übertrager berücksichtigt werden.
Es ist weiters anzumerken, dass außer den in den Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Möglichkeiten der Erfassung von Betriebsparameterwerten auch andere Kombinationen verwendet werden können. Man kann dem thermischen Modell beispielsweise sämtliche elektrische Größen an der Primär- und an der Sekundärseite zuführen und darüber hinaus auch eine größere Anzahl von Temperaturwerten. Natürlich wird man den Gegebenheiten entsprechend eine ökonomische Auswahl treffen, die beispielsweise berücksichtigt, ob für die Übertragung von Messwerten Optokoppler oder andere isolierende und den Aufbau verteuernde Maßnahmen erforderlich sind oder nicht.
Im Allgemeinen wird die Steuerung STE bzw. das thermische Modell THM einen digitalen Prozessor DSP enthalten, welcher es beispielsweise ermöglicht, die Erwärmung eines oder mehrerer Bauteile permanent mitzurechnen. Allerdings ist damit eine relativ hohe Rechenleistung verbunden, da das thermische Modell oft, z. B. einige Male je Sekunde, aktualisiert werden muss.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, in einem Eprom eine Liste der möglichen Kombinationen an möglichen Betriebsparameter-Werten zu hinterlegen. Der Prozessor muss dann lediglich die entsprechende Parameterliste finden und den dort hinterlegten Befehl ausführen. Eine solche Liste kann z. B. hundert „IF"-Anweisungen enthalten, wie z. B. die folgende: „IF" Umgebungstemperatur < 20° C „AND" Laststrom < 1,2 x inenn „THEN" Warnsignal in 32 sec.
Die Steuerung mit dem thermischen Modell ist prinzipiell nicht an einen digitalen Prozessor DSP gebunden, sondern es lässt sich das gesamte thermische Modell auch mit Operationsverstärkern, Kondensatoren und Widerständen analog nachbilden. Im Allgemeinen ist dies jedoch eher aufwändig und bei der derzeitigen Verfügbarkeit günstiger Prozessoren nicht günstig.