Außenrückspiegel für ein Fahrzeug
Die Erfindung betrifft einen Außenrückspiegel für ein Fahrzeug. Der Fahrzeugspiegel ist insbesondere für Personenautos und Lastkraftwagen vorgesehen, jedoch ist er auch für Wasser- und Luftfahrzeuge geeignet.
Ein Außenrückspiegel eines Kraftfahrzeugs erfüllt seinen Zweck nur dann zufriedenstellend, wenn er dem Fahrer eine gute Sicht auf den durch die Einstellung des Spiegel vorgegebenen rückwärtigen Bereich hinter dem Kraftfahrzeug ermöglicht. Ein guter Überblick über die rückwärtige Verkehrssituation wie beispielsweise über herannahende, zum Überholen ansetzende Fahrzeuge ist für ein sicheres Fahren häufig von entscheidender Bedeutung.
Wenn ein Außenrückspiegel jedoch mit Feuchtigkeit beschlagen oder mit Regentropfen bedeckt ist, kann er dem Fahrer keine klare Sicht bieten. Dies kann leicht dazu führen, daß Gefahrenquellen unentdeckt bleiben, wobei ein Fahrer in kritischen Situationen versuchen kann, sich den notwendigen Überblick dadurch zu verschaffen, daß er sich in seinem Fahrzeug nach hinten umwendet, wobei dieser Ausweg eine neue Gefahr in sich birgt, nämlich die eines Auffahrunfalls. Ein vorsichtiger, verantwortungsbewußter Fahrer wird daher bei kritischen Verkehrsverhältnissen sein Fahrzeug anhalten und den Außenspiegel trocknen, wobei dies bei starkem Regen wiederholt erforderlich sein kann.
Zur Lösung dieses Problems ist bereits vorgeschlagen worden, einen Außenspiegel eines Kraftfahrzeugs mit einer mechanisch angetriebenen Wischereinrichtung zu versehen, deren Wischerblatt von einem Motor über die Spiegelfläche hin und her bewegbar ist. Hierdurch läßt sich zwar eine einwandfreie Sicht gewährleisten, jedoch ist diese Lösung technisch aufwändig und teuer.
Ein alternativer Vorschlag zur Lösung des Problems besteht darin, den Spiegel mit einer Heizeinrichtung zu versehen. Auch dies ist eine aufwändige Lösung, die zudem bei starkem Regen unzufriedenstellend ist, da das Verdunsten der sich auf der Spiegelfläche ansammelnden Regentropfen verhältnismäßig viel Zeit benötigt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Außenspiegel für ein Fahrzeug anzugeben, bei dem mit einfacheren Mitteln gewährleistet ist, daß die Spiegelfäche während der Fahrt des Fahrzeugs weitestgehend frei von Feuchtigkeitsbeschlag und von Regentropfen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung sieht vor, daß der Außenspiegel mit Mitteln versehen ist, die bei fahrendem Fahrzeug Fahrtwind auf die Spiegelfläche und/oder über die Spiegelfläche lenken. Dieser Fahrtwind trocknet innerhalb kürzester Zeit einen Feuchtigkeitsbeschlag auf der Spiegelfläche ab und ist bei entsprechender Ausgestaltung des Luftstroms bzw. einer Vielzahl von konzentrierten Luftströmen in der Lage, Regentropfen auf der Spiegelfläche zu zerstäuben und ebenfalls in kürzester Zeit verdunsten zu lassen.
Dieser Grundgedanke der Erfindung ist auf vielfältige Weise zu realisieren, wobei darauf geachtet werden soll, daß der auf bzw. über die Spiegelfläche gelenkte Luftstrom (bzw. Luftströme) keine Regentropfen mit sich führt. Dies wiederum kann durch vielfältige Arten der Abschirmung der Lufteintrittsöffnungen des Fahrtwindes bewerkstelligt werden.
Bei den Mitteln, die den Fahrtwind auf bzw. über die Spiegelfläche lenken, kann es sich beispielsweise um Bohrungen handeln, die sich an einem Randbereich der Spiegelfläche befinden. Wenn die Spiegelfläche von einem Rahmen des Grundkörpers, der die Spiegelfläche hält, eingeschlossen ist, dann kann der über die Spiegelfläche vorstehende Rahmen an einem oder mehreren Bereichen des Umfangs der Spiegelfläche Löcher haben, durch die einzelne feine Luftströme hindurchtreten. Anstelle von Löchern in einem Rahmen geringer Dicke können auch Düsen vorgesehen sein, beispielsweise Venturidüsen, die Luftströmungen mit hoher Austrittsgeschwindigkeit hervorrufen.
Anstelle von Löchern oder Düsen können am Randbereich der Spiegelfläche auch Schlitze vorgesehen sein, durch die der Fahrwind auf oder über die Spiegelfläche gelenkt wird.
Damit ein ausreichender Luftstrom (bzw. Luftströme) auf und/oder über die Spiegelfläche gelenkt wird, wird ferner vorgeschlagen, daß Mittel vorgesehen sind, die den Fahrtwind zu den Bohrungen bzw. Schlitzen lenken. Dabei sollten diese Mittel so ausgestaltet sein, daß evtl. in dem Fahrwind mitgeführte Regentropfen nicht in die Bohrungen bzw. Schlitze eintreten.
Bei diesen Mitteln kann es sich um quer oder schräg zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs und damit zur Richtung des Fahrtwindes angeordnete Windstauflächen oder Windleitflächen handeln. In diesen Windstauflächen oder Windleitflächen, die beispielsweise querschnittlich ein U-Profil oder ein Halbkreisprofil haben können, staut sich der Fahrtwind, der durch in einem seitlichen Steg des Profils angeordnete Löcher zu der Spiegelfläche strömt, während im Fahrtwind
mitgeführte Regentropfen entlang des Bodens des Profils nach unten ablaufen, wenn - wie dies mit Vorteil vorgeschlagen wird - ein derartiges Profilstück entlang einer vertikalen Randkante des Außenrückspiegels angebracht wird.
In einer besonders einfachen Ausführungsform wird bevorzugt an dem dem Fahrzeug zugewandten inneren vertikalen Rand der Spiegelfläche ein aus zwei Stegen bestehendes Winkelprofil angeordnet, das einen im wesentlichen rechtwinklig zur Spiegelfläche verlaufenden Steg mit Bohrungen und/oder Schlitzen und einen schräg oder rechtwinklig hierzu, von der Spiegelfläche nach außen verlaufenden, durchgehenden Steg aufweist, der in Fahrtrichtung hinter der Spiegelfläche liegt. An dem durchgehenden Steg staut sich dabei der Fahrtwind, wobei evtl. mitgeführte Regentropfen nach unten ablaufen, und die aufgestaute Luft wird durch die Löcher/Schlitze hindurch auf und über die Spiegelfläche gedrückt, die im Handumdrehen von Feuchtigkeitsbeschlag und Regentropfen getrocknet wird.
Diese Ausführungsform hat zudem auch noch den Vorteil, daß sich in dem Winkelprofil Insekten fangen, die in dem Fahrtwind mitgeführt werden, so daß bei geöffnetem Seitenfenster signifikant weniger Insekten ins Innere des Fahrzeugs gelangen.
Der Grundgedanke der Erfindung, Fahrtwind auf bzw. über die Spiegelfläche zu lenken, kann nicht nur durch Bohrungen und Schlitze in dem die Spiegelfläche umschließenden Rahmen oder in am Randbereich der Spiegelfläche angeordneten Stegen, Profilstücken der dergleichen realisiert werden, sondern es können am Randbereich der Spiegelfläche auch im Abstand zu dem die Spiegelfläche haltenden Rahmen Leitflächen angeordnet sein, die den Fahrtwind auf und/oder über die Spiegelfläche lenken. Beispielsweise kann an dem Grundkörper des Außenrückspiegels eine von dem die Spiegelfläche umfassenden Rahmen beabstandete Leitfläche angebracht oder angeformt sein, die von dem Grundkörper auf geeignete Weise beabstandet ist und um den die Spiegelfläche haltenden Rahmen geführt ist, so daß ein Luftstrom zwischen der Leitfläche und
dem Grundkörper eintritt und in einem langgesteckten Schlitz an der Außenseite des Rahmens endet, aus dem die Luft über die Spiegelfläche strömt.
Bei dem erfindungsgemäßen Außenrückspiegel trocknet der Fahrwind automatisch Feuchtigkeitsbeschlag und Regentropfen auf der Spiegelfläche, so daß diese zu Beginn einer Fahrt sehr schnell getrocknet wird und im weiteren Verlauf der Fahrt trocken bleibt. Dies wird mit einfachen Mitteln erreicht, die den Fahrtwind auf und/oder über die Spiegelfläche lenken. Durch diese Maßnahmen werden die Herstellungskosten des Spiegels nicht oder nur unwesentlich erhöht.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Außenrückspiegels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen auf weitgehend schematische Weise;
Figur 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung in einer Vorderansicht;
Figur 2 eine zweite Ausführungsform der Erfindung in einer Vorderansicht;
Figuren 3a und 3b eine dritte Ausführungsform der Erfindung in einer Vorderansicht und in einer rein schematischen Aufsicht von oben;
Figur 4 eine vierte Ausführungsform der Erfindung.
Die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen des Außenrückspiegels enthalten jeweils einen Grundkörper 1 , der im Spritzgußverfahren aus Kunststoff hergestellt ist, und eine Spiegelfläche 2, die in dem Grundkörper 1 befestigt ist, der mit umlaufenden Randstegen 3 über die Spiegelfläche 2 übersteht.
Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform ist entlang eines vertikalen Randes des Grundkörpers 1 ein in der Aufsicht im wesentlichen U-förmiges Profil 4 angeformt, dessen bezüglich der Spiegelfläche 2 innerer Steg 5 gleichmäßig voneinander beabstandete Durchgangsbohrungen 6 aufweist. Der Bodenbereich 7 des U-förmigen Profils 4 und der Außensteg 8 enthält keine Löcher.
Der Außensteg 8 und der Bodenbereich 7 des im wesentlichen U-förmigen Profilabschnitts 4 der einstückig mit dem Grundkörper 1 ausgebildet ist, bilden Windstau- und Windleitflächen für den Fahrtwind, der hierdurch in zahlreichen Luftströmen durch die Durchgangsbohrungen 6 hindurch quer über die Spiegelfläche 2 strömt und hierbei in kürzester Zeit Feuchtigkeitsbeschlag und Regentropfen beseitigt.
Obwohl das U-förmige Profil 4 bei der dargestellten und beschriebenen Ausführungsform nur entlang einer vertikalen Randkante des Spiegels ausgebildet ist, liegt es im Rahmen der Erfindung, daß ein solches Profil an einer horizontalen Randkante oder auch an mehreren oder allen Randkanten des Spiegels angeordnet sein kann.
Bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform sind anstelle von runden Bohrungen 6 Luftdurchtrittsschlitze 9 ausgebildet, die durch einen vertikalen und einen horizontalen Randsteg des Grundkörpers 1 des Spiegels hindurchführen. Ein im Querschnitt bogenförmig auf die Rückseite des Randsteges 1 0 zulaufender Außensteg 1 1 , der an dem Steg 10 angeformt ist, dient als Windstau- und Windleitflache, die den Fahrtwind zu den Schlitzen 9 führt, aus denen der Fahrtwind mit großer Geschwindigkeit austritt und die Spiegelfläche 2 in quer zueinander verlaufenden Richtungen überstreicht. Auch für diese Ausführungsform gilt, daß die Luftaustrittsschlitze 9 auch entlang anderer Randkanten oder aller Randkanten ausgebildet sein können.
Bei der in den Figuren 3a und 3b dargestellten Ausführungsform ist die Spiegelfläche 2 von einem einfachen Rahmen 1 2 gehalten. An dem dem Fahrzeug
zugewandten vertikalen Rand des Rahmens 1 2 ist ein Winkelprofil 1 3 befestigt, dessen an dem Rahmen 1 2 beispielsweise angeschraubter Steg 1 4 eine Vielzahl von gleichmäßig voneinander beabstandeten, auf einer Linie liegenden Löchern 1 5 enthält. Der äußere Steg 1 6, der bevorzugt im rechten Winkel zu dem Steg 14 verläuft, enthält keine derartigen Löcher.
Wie in Figur 3b rein schematisch angedeutet ist, fängt sich der Fahrtwind F in dem Winkelprofil 1 3 und tritt durch die Löcher 1 5 zu der Spiegelfläche 2 hin aus. Im Fahrtwind mitgeführte Regentropfen prallen hingegen hauptsächlich auf den Steg 1 6 und den rückwärtigen Bereich des Steges 14 auf und laufen entlang des Winkelprofils 1 3 nach unten ab, so daß sie nicht durch die Löcher 1 5 auf die Spiegelfläche 2 geführt werden.
Bei der in Figur 4 dargestellten Ausführungsform ist die Spiegelfläche 2 in einem im Querschnitt napfförmigen Grundkörper 1 7 gehalten, der mit umlaufenden Randstegen 1 8 über die Spiegelfläche 2 übersteht.
Entlang der oberen Randkante des Grundkörpers 1 7 ist eine Windleitflache 1 9 angeordnet, die sich über die gesamte Breite der Spiegelfläche 2 erstreckt und mittels in der Schnittdarstellung der Figur 4 nicht sichtbaren, in Seitenrichtung voneinander beabstandeten Stegen mit dem Grundkörper 1 7 verbunden ist. Der Grundkörper 1 7 und die Windleitflache 1 9 bestehen zweckmäßigerweise aus Kunststoff.
Die Windleitflache 1 9 ist von dem benachbarten Bereich des Grundkörpers 1 7 beabstandet, so daß der Fahrtwind durch den so gebildeten Schlitz eintreten kann. Der von der Fahrtwindrichtung abgewandte, rückwärtige Endabschnitt der Windleitflache 1 9 ist bogenförmig um den Randsteg 1 8 herum gekrümmt, so daß sein Endabschnitt schräg auf die Spiegelfläche gerichtet ist. Hierdurch wird der Fahrtwind um den Randsteg 1 8 herum gelenkt und auf die Spiegelfläche 2 gerichtet, wie die Pfeile in Figur 4 andeuten. Der Fahrtwind strömt somit über
die Spiegelfläche und befreit diese in kürzester Zeit von Feuchtigkeitsbeschlag und Regentropfen.
Auch bei dieser Ausführungsform können entsprechende Windleitflächen entlang anderer Ränder oder aller Ränder des Spiegels ausgebildet sein.
Durch geeignete Formgebung der Windleitflache 19 kann verhindert werden, daß Regentropfen in den Spalt eintreten und zur Spiegelfläche mitgeführt werden. Hierzu kann der Eintrittsspalt in einen in der Figur weiter unten liegenden Bereich verlagert und entsprechend schmal ausgebildet sein.