Elektrisch leitfähiger Haftvermittler
Die Erfindung betrifft einen elektrisch leitfähigen Haftvermittler insbesondere für Stromkollektoren, eine einen solchen Haftvermittler umfassende Elektrode und Sekundärbatterie, und weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Elektrode. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf einen Haftvermittler für Elektroden in Lithium-Batterien, einschließlich Lithium-Polymer- Batterien.
Bei der Herstellung von Lithium-Batterien besteht das Problem in der Herstellung der leistungsbestimmenden Elektroden sowohl der Anode wie auch der Kathode . Die Elektroden sind elektrisch leitfähige Materialien auf Basis von elektrisch leitfähigen Polymeren und/oder
Metallfolien (Stromkollektor) , die mit aktiven Anoden- bzw. Kathodenmassen beaufschlagt sind. Besondere Probleme hierbei bereiten Stromkollektormaterialien aus Kupfer und Aluminium.
Der Haftvermittler soll die Haftung der aktiven Anodenbzw. Kathodenmasse auf den jeweiligen Stromkollektoren garantieren, d.h. ein Ablösen während der Batteriefertigung und auch während des Batteriebetriebs, d.h. dem Zyklisieren (Beladen/Entladen) mit mehr als 500 Zyklen, darf nicht erfolgen.
Zur Lösung des Problems wurden im Stand der Technik Elektroden mit Metalloxiden (Sn02, In-Oxid) (US-A- 5,616,437) vorgeschlagen.
Ferner sind Polymerbindemittel auf Basis von Polyacrylsäure in US-A-5,441,830, US-A-5, 464, 707, US-A-5, 824, 120,
gegebenenfalls mit leitfähigen Zusätzen (US-A-5, 463, 179) offenbart.
Die US-A-5,441,830 und US-A-5, 64, 707 beschreiben die Herstellung von Haftvermittlern für leitfähige
Kunststofffolien, die als Stromkollektoren eingesetzt werden sollen. Hierbei werden Monomere mit einem Leitzusatz versehen, auf die Folien geschichtet und durch Elektronenstrahlen polymerisiert . Als Monomere werden Acrylsäure, Chloracrylsäure, Bromacrylsäure oder
Vinylsulfonsäure verwendet. Es wird auch Polyacrylsäure einzeln oder im Gemisch mit Polyethylenoxid als Polymerbinder für den Haftvermittler eingesetzt.
Das Verwenden von Haftvermittlern auf Basis von
Polyolefinen, Polyvinylethern, Polystyrol oder Kautschuken auf Basis von SBR (Styrol-Butadien-Rubber) ist Gegenstand der US-A-5,542,163 und US-A-5, 798, 190 (entsprechend der EP 0 397 523 Bl) . Im Allgemeinen wird das Vorliegen von Carboxylgruppen oder funktioneilen Gruppen (durch
Copolymerisation mit Acrylsäure oder Vinylacetat) als vorteilhaft beschrieben. Gemäss US-A-5, 542, 163 werden die Haftvermittler in elektrofotografischen Tonern eingesetzt. Gemäss US-A-5, 798, 190 ist vor Aufbringen des Haftvermittlers ein Aufrauen der Oberfläche durch Ätzen mit HF/HN03 notwendig.
Die DE 198 43 131 AI betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Elektrode für ein auf Lithium basierendem Sekundärelement, das durch Vermischen eines Aktivmaterials, eines Leitzusatzes, eines Bindemittels und eines Weichmachers erhalten wird. Als Bindemittel dient epoxidiertes Sojabohnenöl oder Dibutylphthalat.
Alle bisher beschriebenen Haftvermittler zeigen jedoch bei der Haftung von aktiven Anodenmassen auf Basis von interkalationsfähigen Kohlenstoffen bzw. von aktiven Kathodenmassen auf Basis von Übergangsmetalloxiden mit interkaliertem Li bei der Haftung auf Kupfer- bzw. vor allem Aluminium-Stromkollektoren gravierende Nachteile.
Die Haftung ist entweder gar nicht gegeben oder aber so unzureichend, dass beim Entlade-/Belade-Prozeß der Batterie schon nach wenigen Zyklen ein deutliches Versagensverhalten auftritt und das System nicht markttauglich ist.
Somit ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Haftung von aktiven Elektrodenmassen auf herkömmlichen Stromkollektoren und insbesondere Kupfer- oder Aluminium- Stromkollektoren zu verbessern. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Elektroden und Sekundärbatterien bereitzustellen, deren aktive Elektrodenmassen auf herkömmlichen Stromkollektoren und insbesondere Kupfer- oder Aluminium-Stromkollektoren eine verbesserte Haftung aufweisen.
Diese Aufgabe kann durch einen Haftvermittler gemäß Anspruch 1, sowie durch eine verbesserte Elektrode und Sekundärbatterie gemäß den Ansprüchen 19 beziehungsweise 30, und ein neues Herstellungsverfahren für verbesserte Elektroden gemäß Anspruch 32 gelöst werden.
Weitere Gesichtspunkte, Vorteile und Effekte der vorliegenden Erfindung werden durch bevorzugte
Ausführungsformen der Haftvermittler, Elektroden, Sekundärbatterien beziehungsweise durch bevorzugte Herstellungsverfahren für Elektroden gemäß den abhängigen Patentansprüche gelöst.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Haftvermittler, Elektroden und Sekundärbatterien, sowie des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens für Elektroden beschrieben.
Der erfindungsgemäße elektrisch leitfähige Haftvermittler umfasst ein wässrig dispergiertes Fluorpolymeres und ein Amin- oder Ammoniumsalz einer Perfluorcarbonsäure. Das eingesetzte Fluorpolymere ist vorzugsweise gegenüber den Prozessen und den Reaktionen an einer Elektrode und in einem Batteriesystem inert.
Geeignet sind Fluorpolymere, entsprechend der Literatur Ullmann ' s Encyclopedia of Industrial Chemistry, Vol. A 11, S. 394 - 429, 1997, Verlag VCH, Weinheim, die wässrig dispergiert vorliegen. Die eingesetzten Monomeren der Fluorpolymere können bevorzugt, aber nicht abschließend aus der aus Tetrafluorethylen (TFE) , Hexafluorpropylen (HFP) , Vinylidenfluorid (VDF) und Perfluorvinylether bestehenden Gruppe ausgewählt sein. Es ist ferner bevorzugt Copolymere oder Terpoly ere aus einem oder mehreren dieser oder auch anderer Fluorpolymere einzusetzen. Unter anderem kann es sich gegebenenfalls um Fluorelastomere, und insbesondere um Elastomere auf Basis der vorstehenden Polymeren handeln.
In bevorzugten Ausführungsformen einsetzbare Fluorpolymere sind zum Beispiel Terpolymere aus TFE/HFP/VDF (THV) , Copolymere aus TFE/HFP (FEP) oder Perfluoroxicopolymere aus beispielsweise TFE und Perfluorvinylether (PFA) . Als kommerziell erhältliche Produkte können zum Beispiel die in der Tabelle 1 genannten Fluorpolymere eingesetzt werden (Dyneon Firmenschrift (USA) 98-0504-1025 (CPI) ) . In der Tabelle 1 sind diese weiter bezüglich ihrem Feststoffanteil,
pH-Wert, Schmelzpunkt, ihrer Partikelgröße, Viskosität und den zugesetzten Additiven wie zum Beispiel Emulgatoren charakterisiert .
Tabelle 1
ion. = Ammoniumpentadecafluoroctanoat nicht ion. = Copolymerisat Vinylpyrrolidon/Vinylacetat
Vorteile ergeben sich in einer bevorzugten Ausführungsform insbesondere durch die Verwendung von Fluorpolymeren mit einem Schmelzpunkt von 140 °C oder mehr, weiter bevorzugt von ungefähr 140 bis 310 °C, wie zum Beispiel bei der Verwendung der TFE/HFP/VDF-Terpolymeren Dyneon 340® und Dyneon THV 810® (hergestellt von Dyneon GmbH & Co. KG), da somit Versagensmechanismen auf Grund erhöhter Temperaturen besser ausgeschlossen werden können.
Das Fluorpolymere liegt in dem erfindungsgemäßen Haftvermittler bevorzugt mit einem Amin- oder Ammoniumsalz
einer Perfluorcarbonsäure in Wasser dispergiert vor. Geeignete Perfluorcarbonsäuren können aus Mono- oder Dicarbonsäuren ausgewählt sein, die vorzugsweise mehr als 6 C-Atome besitzen. Für die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe kann beispielsweise ein aus der aus RNH2, H2NR-NH2 und R-(NH2)3 bestehenden Gruppe ausgewähltes Amin einer Perfluorcarbonsäure in der wässrigen Dispersion eingesetzt werden, wobei R bevorzugt für Alkyl, Aryl oder Cycloalkyl steht.
Gegebenenfalls kann zur Dispersionsverbesserung zusätzlich ein Dispergator zu der wässrigen Dispersion des Fluorpolymeren hinzugegeben werden. Ein Beispiel eines solchen Dispergators ist ein Copolymerisat auf Basis von Vinylpyrrolidon/ (Meth) acrylsäure, das wahlweise als Ammoniumsalz wässrig zur Anwendung kommt.
Die erfindungsgemäßen Haftvermittler werden gegebenenfalls mit einem zusätzlichem leitfähigen Material versetzt, um die Kontaktleitfähigkeit noch zu steigern. Solche zusätzlich eingesetzten leitfähigen Materialien können aus der aus Ruß, Graphit und leitfähigen organischen Materialien, wie zum Beispiel elektrisch leitfähigen Polymeren, bestehenden Gruppe ausgewählt werden.
Weiterhin können auch noch zusätzliche Additive, wie MgO, A1203, B203, H3B03 und ähnliche üblicherweise verwendete Additive in den wässrigen Haftvermittler-Dispersionen dispergiert werden. Weitere bevorzugte Additive sind Alizarin und andere Metallkomplexbildner, die als Pulverabmischungen oder ammonikalischen Lösungen, gegebenenfalls als Dispersion zur Anwendung gelangen können. Diese zugesetzten Additive können unter anderem zur weiteren Verbesserung der Kontaktierung dienen.
Vorteilhafterweise werden die Additive mikroverkapselt zugesetzt. Die Mikrokapseln können wie in Ullmann 's Encyclopedia of Industrial Chemistry Vol. A16, S. 575-587 (1990), Verlag Wiley-VCH/ Weinheim, beschrieben hergestellt werden. Die Größe der Mikrokapseln beträgt bevorzugt 0,01 bis 1000 μm und weiter bevorzugt 0,1 bis 150 μm. Die Mikrokapseln können eine Polymerhülle aufweisen, die zum Beispiel PVDF umfasst. Diese ist bevorzugt 0,001 bis 100 μm und weiter bevorzugt 0,01 bis 10 μm dick. Die Menge der pro Elektrode eingesetzten Mikrokapseln liegt bevorzugt bei 0,5 bis 15 Gew.-% pro Elektrode.
Die wässrige Haftvermittler-Dispersion kann beispielsweise etwa 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-% und insbesondere 5 bis 20 Gew.-% Polymere enthalten. Weiterhin liegen die Anteile der elektrisch leitfähigen Zusätze wie Ruß, Graphit, Polyanilin, Polypyrrol oder ähnlichem, falls diese der Haftvermittler-Dispersion zugesetzt sind, bei etwa 2 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise bei etwa 4 bis 20 Gew.-% und insbesondere bei etwa 5 bis 15 Gew.-%.
Falls MgO als Additiv eingesetzt wird, liegen Anteile hiervon bevorzugt bei etwa 0,5 - 5 Gew.-%.
Als nächstes werden die bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Elektrode erläutert. Der grundsätzliche Aufbau einer Elektrode umfasst einen Stromkollektor, einen darauf aufgebrachten Haftvermittler und eine über den Haftvermittler mit dem Stromkollektor fest verbundene aktive Elektrodenmasse. Erfindungsgemäß wird hierfür ein erfindungsgemäßer Haftvermittler eingesetzt wie er vorstehend im Detail beschrieben worden ist.
Die in der erfindungsgemäßen Elektrode eingesetzten Stromkollektoren können jegliche aus dem Stand der Technik bekannten Stromkollektoren umfassen. Vorzugsweise sind die Stromkollektoren in Form von Folien, Fasern, Vliesen oder Netzen ausgebildet. Weiterhin können sie verschiedene
Oberflächenstrukturen aufweisen, in denen sie jedoch nicht beschränkt sind. Bevorzugt weisen die Stromkollektoren eine glatte, raue oder perforierte Oberfläche auf.
Die Stromkollektoren können aus den folgenden Materialien bestehen:
a) aus elektrisch leitfähigen Polymeren, z.B. Polypyrrol, Polyanilin, Polythiophen oder ähnlichem oder
b) aus gefüllten Kunststoffen, die durch das Füllgut wie etwa Ruß, Graphit, Metallpulver und Whisker elektrisch leitfähig ausgestaltet sind, oder
c) aus Metallen, wie z.B. Silber, Kupfer, Zinn, Aluminium, Titan, Chrom oder Nickel.
Jedoch können die Metalle in speziellen Ausführungsformen auch als Überzug auf Kunststofffolien oder anderen Werkstoffen vorliegen.
Die mittels des Haftvermittlers fest mit dem Stromkollektor verbundene aktive Elektrodenmasse kann entweder eine aktive Anoden- oder Kathodenmasse sein. Die aktiven Anoden- bzw. Kathodenmassen mit den Stromkollektoren, auf die sie aufgebracht werden, bilden die Elektroden, d.h. die Anoden beziehungsweise Kathoden von beispielsweise einer Sekundärbatterie und insbesondere einer Lithium-Batterie oder einer Lithium-Polymer-Batterie.
Als aktive Elektrodenmasse für die Kathode kommen beispielsweise Übergangsmetalloxide wie CoIι:ι-Oxid, Ni11- Oxid, MnIV-Oxid, Wolframat, Molybdat, Titanat, Fe111- Phosphat, Ferrat oder Chromat zur Anwendung. Bevorzugt liegen diese jeweils in einer Li-haltigen Form, z.B. als LiCo02, LiNi02, LiMn204 usw., vor. Dies gilt insbesondere dann, falls die aktive Kathodenmasse in einer Elektrode für Lithium-Batterien eingesetzt wird.
Als aktive Elektrodenmassen für die Anode kommen beispielsweise Graphit, andere Kohlenstoffmodifikationen, Ruß oder auch Fasern wie etwa Kohlefasern zur Anwendung. Auch hier ist jeweils die interkalationsfähige Form, bei Einsatz in Elektroden für Lithium-Batterien insbesondere für Lithium, bevorzugt.
In einer bevorzugten Ausführungsform bildet eine weitere wichtige Komponente der Anoden- bzw. Kathodenmasse der erfindungsgemäße Haftvermittler, der hier vermischt mit dieser vorliegt. Somit kann der Haftvermittler die Haftung der Elektrodenmasse auf dem Stromkollektor bewirken, ohne dass ein zusätzlicher Haftvermittler als eine extra Schicht auf den Stromkollektor aufgebracht werden braucht.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der erfindungsgemäße Haftvermittler auf dem Stromkollektor als Film aufgebracht, bevor die aktive Elektrodenmasse aufgetragen wird, und danach erfolgt eine Trocknung. Eine derart ausgestaltete erfindungsgemäße
Elektrode weist somit eine mehrschichtige Elektrodenstruktur auf, umfassend eine Stromkollektorschicht, eine Haftvermittlerschicht und eine Schicht der aktiven Elektrodenmasse .
Weitere Details und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Elektrode werden aus den Beispielen ersichtlich.
Die Haftung bzw. die Bindung der aktiven Elektrodenmassen, wie etwa der Übergangsmetalloxide bzw. der Kohlenstoffe, soll folgende Bedingungen erfüllen:
1. eine Haftung auf dem Stromkollektor, die auch über längere Zyklisierungen (vorzugsweise > 200 Zyklen, insbesondere
> 500 Zyklen) stabil ist, d.h. keine Ablösung zeigt; und
2. so stabil ist, dass auch mechanische Belastungen wie Knicken oder Pressdruck nicht zu Rissen, Ablösungen oder Verschiebungen vom Stromkollektor führen.
Ein weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist eine Sekundärbatterie, umfassend wenigstens eine Anode und eine Kathode, und wenigstens einen Separator, wobei wenigstens eine Elektrode der Sekundärbatterie eine erfindungsgemäß ausgestaltete Elektrode gemäß vorstehender Beschreibung ist.
Die erfindungsgemäße Sekundärbatterie kann durch geeignete Auswahl der aktiven Anoden- beziehungsweise Kathodenmasse sowie durch geeignete Auswahl des Separators bevorzugt als eine Lithium- oder Lithium-Polymer-Batterie ausgestaltet sein. Der Separator kann als Festpolymer-Elektrolytmasse mit zusätzlichen Komponenten ausgestaltet sein.
Erfindungsgemäß kann die Elektrode gemäß der Erfindung oder die in der erfindungsgemäßen Sekundärbatterie eingesetzte Elektrode, durch ein Verfahren hergestellt werden, das die folgenden Schritte umfasst:
Bereitstellen einer wässrigen Dispersion eines erfindungsgemäßen Haftvermittlers;
Herstellen einer Mischung der wässrigen Dispersion mit der aktiven Elektrodenmasse;
Aufbringen der Mischung auf eine Oberfläche eines Stromkollektors; und
Trocknen der aufgebrachten Mischung.
Zur Verbesserung der Haftung der aktiven Elektrodenmasse auf dem Stromkollektor kann das Verfahren zusätzlich den Schritt des Entfettens des Stromkollektors vor dem Schritt des
Aufbringens der die wässrige Dispersion des Haftvermittlers umfassenden Mischung umfassen.
Weitere erfindungsgemäße Einzelheiten sind aus den Beispielen ersichtlich. Die angegebenen Mengen sind
Gewichtsprozent (Gew.-%) beziehungsweise Masseanteile.
Beispiel 1
300 Teile einer 20%igen wässrigen Dispersion mit einem
Fluorpolymeren (Dyneon THV 220®) auf Basis von TFE, HFP und VDF mit Ammoniumpentadecafluoroctanoat als Perfluorcarbonsäure-Ammoniumsalz werden mit einer Mischung von 10 Teilen Ruß (Ensaco) , 1 Teil Polyvinylpyrrolidon- /Acrylammoniumsalz (Molgewicht 15 - 20000) und 10 Teilen
Wasser in einem Dispergator vermischt und als Film auf eine durch Waschen mit Aceton entfettete Cu-Folie bzw. AI-Folie aufgetragen (Rakelstreichverfahren: 100 nm stark) . Die Folien werden im Verlauf von 1 Stunde auf 150 °C erhitzt und 30 min bei dieser Temperatur belassen. Anschließend werden die Folien mit dem Film getestet.
Auf beiden Folien haftet der Film, er ist knick- und kratzfest und lösungsmittelbeständig: N-Methylpyrrolidon (NMP) , Toluol, Propylencarbonat, Diethylcarbonat zeigten nach 24 Stunden Einwirkung bei 30 °C keinerlei Effekt: z.B. Auflösung, Wellung oder Unterwandern, d.h. Ablösen von der Folie.
Beispiel 2
10 Teile Ruß (Ensaco) werden mit einer Lösung von 1 Teil
Polyvinylpyrrolidon/Methacrylsäure-Ammoniumsalz (Molgewicht 10 bis 15000) .und 10 Teilen Wasser in einem Mahlwerk 90 Minuten bei Raumtemperatur intensiv vermählen und dann unter weiterem Rühren im Verlauf von 1 Stunde mit 200 Teilen einer wässrigen 30%igen Dispersion von Dyneon THV 220® versetzt. Die erhaltene Dispersion wird dann auf die entfettete Oberfläche einer Cu- bzw. Al-Kollektorfolie aufgetragen und getrocknet (entsprechend Beispiel 1) . Anschließend werden dann die aktiven Elektrodenmassen aufgetragen. Die Anodenmasse wird auf die Cu-Folie und die Kathodenmasse auf die AI-Folie jeweils in 50 μm Stärke aufgetragen und bei 100 - 110 °C laminiert. Es entsteht ein fester Verbund, der knickfest ist und gewickelt werden kann.
Beispiel 3
Die wässrige Dispersion wurde entsprechend Beispiel 1 hergestellt, jedoch enthält die Dispersion zusätzlich 2 Gew.-% MgO, bezogen auf den Feststoffanteil .
Nach der analogen Aufarbeitung und Prüfung wurden keine Änderungen gegenüber dem Film aus Beispiel 1 beobachtet. Der Löslichkeitstest ergab, dass bei der Einwirkung von NMP
(N-Methylp_yrrolidon) auch nach 7 Tagen bei Raumtemperatur kein Auf- oder Ablösungseffekt beobachtet wurde.
Beispiel 4
Die wässrige Dispersion wurde entsprechend Beispiel 1 hergestellt, jedoch wurden jetzt 5 Teile Ruß und 10 Teile MCMB® (Mesophasen Carbon Micro Beads) eingesetzt. Die Aufarbeitung und Prüfung erfolgte wie in Beispiel 1. Es wurden keine negativen Effekte beobachtet. Auch in diesem Beispiel wies der erfindungsgemäße Haftvermittler eine ähnlich gute Lösungsmittelbeständigkeit und Hafteigenschaft auf.
Zum Entfetten des Stromkollektors wurde ein Tensid (Lit:
Surfactants Ulimann 's Encyclopedia of Industrial Chemistry Vol A 25, S. 747-814 [1994] Verlag VCH, Weinheim), beispielsweise auf Basis eines Copolymeren von Vinylpyridin mit Methacrylsäure (2%ig, wässrig) , als Waschlösung für ein Tauchbad verwendet (70 °C) ; die Verweilzeit lag bei 30
Sek.; und anschließend wurde in einer Infrarot-Heizstrecke getrocknet. Als Kollektor wurde eine AI-Folie (10 μm dick) beziehungsweise eine Cu-Folie (8 μm dick) verwendet.
Beispiele 5 bis 9
Die Durchführung der Beispiele 5 bis 9 erfolgte analog dem Beispiel 1. Die Zusammensetzung der in den Beispielen eingesetzten Haftvermittler sind aus der nachfolgenden Tabelle 2 ersichtlich. Die Mengenangaben beziehen sich auf Gewichtsteile .
Tabelle 2
* mikroverkapselt in einer Mikrokapsel mit PVDF-Mantel; der Kapseldurchmesser beträgt im Mittel 0,01 bis 0,1 mm (entspricht 10 bis 100 μm) , die Mantelmasse beträgt ca. 15 Gew.-%
PVP/MM-Ester/MAS : Terpolymerisat aus Vinylpyrrolidon/
Methacrylsäureester/Methacrylsäure in einem Verhältnis von 60/25/15 (in Gew . %, bezogen auf das Gesamtmolekül )
Luviskol: Homopolymerisat aus Vinylpyrrolidon; die Zahl nach dem K gibt den K-Wert an: 80 entspricht einem Molgewicht von ca. 80.000, 30 einem Molgewicht von ca. 30.000
Luvitec VP MA 91 W: Copolymerisat aus 90 Gew.-% Vinylpyrrolidon und 10 Gew.-% Na-Methacrylat
Die Prüfung der Haftmittel gemäß den Beispielen 5 bis 9 ergab, dass beim Löslichkeitstest ebenfalls kein Auf- oder Ablösungseffekt beobachtet wurde.
Vergleichsbeispiel 1
Es wurde wie in Beispiel 1 gearbeitet, außer dass die erfindungsgemäße Dispersion der Terpolymeren mit einer Lösung PVDF/HFP (Kynar 2801®, 10%ig in NMP und mit einem Zusatz von 10% Ruß) ersetzt wurde, um damit eine
Elektrodenfolie (AI) zu beschichten. Selbst nach intensivem Trocknen (250 °C, 5 Stunden) wurde immer noch ein Wiederaufquellen und zum Teil ein Unterwandern der Haftschicht beobachtet.
Vergleichsbeispiel 2
Es wurde wie in Beispiel 1 gearbeitet, ausser dass mit einem Li-Polysilikat gemäß der US-A-5, 580, 686 als Haftvermittler gearbeitet wurde. Es entstanden fest haftende Überzüge auf der AI-Folie, jedoch erfolgte beim Batteriebetrieb eine Unterwanderung und Ablösung der Schicht von der Folie.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Überzüge zeigten diese Versagensmechanismen jedoch nicht.
Beispiel 10
300 Teile einer 340%igen wässrigen Dispersion mit einem Fluorpolymeren (Dyneon THV 340 D®) auf Basis von TFE, HFP und VDF mit Ammoniumpentadecafluoroctanoat werden mit einer Alizarin-Mischung von 10 Teilen Ruß (Ensaco®) , 2 Teilen H3B03, 5 Teilen Alizarin und 1 Teil Polyvinylpyrrolidon- /Methacrylammoniumsalz (Molgewicht 15 - 20000) und 10 Teilen
Wasser in einem Dispergator vermischt und als Film auf eine durch Waschen mit Aceton entfettete Cu-Folie bzw. AI-Folie aufgetragen (Rakelstreichverfahren: 100 nm stark) . Die Folien werden im Verlauf von 1 Stunde auf 180 °C erhitzt und 30 min bei dieser Temperatur belassen. Anschließend werden die Folien mit dem Film getestet.
Auf beiden Folien haftet der Film, er ist knick- und kratzfest und lösungsmittelbeständig: N-Methylpyrrolidon (NMP) , Toluol, Propylencarbonat, Diethylcarbonat zeigten nach 24 Stunden Einwirkung bei 30 °C keinerlei Effekt: z.B. Auflösung, Wellung oder Unterwandern, d.h. Ablösen von der Folie.
Beispiel 11
10 Teile Ruß (Ensaco®) und 1 Teil H3B03 werden mit einer Lösung von 1 Teil Polyvinylpyrrolidon/Methacrylsäure- Ammoniumsalz (Molgewicht 10 bis 15000) und 10 Teilen Wasser in einem Mahlwerk 90 Minuten bei Raumtemperatur intensiv vermählen und dann unter weiterem Rühren im Verlauf von 1 Stunde mit 200 Teilen einer wässrigen 50%igen Dispersion von Dyneon THV 340 C® versetzt. Die erhaltene Dispersion wird dann auf die entfettete Oberfläche einer 18μm starken Cu- bzw. Al-Kollektorfolie aufgetragen und getrocknet (entsprechend Beispiel 1) .
Anschließend werden dann die aktiven Elektrodenmassen aufgetragen. Die Anodenmasse wird auf die Cu-Folie und die Kathodenmasse auf die AI-Folie jeweils in 30 μm Stärke aufgetragen und bei 100 - 110 °C laminiert. Es entsteht ein fester Verbund, der knickfest ist und um einen Dorn von 3 mm Durchmesser gewickelt werden kann.
Beispiel 12
Es wurde entsprechend Beispiel 10 gearbeitet, jedoch eine 1:1 Volumen-Mischung von Dyneon FEPX 6300® mit PFAX 6910 N® als 50%ige Dispersion anstatt der 34%igen wässrigen Dispersion Dyneon THV 340 D® eingesetzt.
Die mit den Additiven H3B03 und Alizarin versetzte Dispersion wird analog Beispiel 10 weiterverarbeitet. Auch in diesem Fall wird ein fest haftender Film erhalten, der nach den Tests gemäß Beispiel 1 keine Ablösung von der Folie (Cu- bzw. Al-Folie) bzw. Unterwanderung zeigte.