Drehfeder und aus Drehfedern bestehender Drehfedersatz sowie Anordnung zu Schwingungsentkopplung von Motor und Getriebe
Beschreibung
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Drehfeder, umfassend einen - im Querschnitt be- trachtet - im Wesentlichen ringsegmentförmigen Federkörper mit einem ersten und einem zweiten Endabschnitt, wobei jeder Endabschnitt mit einer Aufnahme eines Widerlagers verbunden ist, wobei die Widerlager in Umfangsrichtung relativ zueinander verdrehbar angeordnet sind. Weiterhin betrifft die Erfindung einen aus Drehfedern bestehenden Drehfedersatz sowie eine Anordnung zur Schwingungsentkopplung von Motor und Getriebe.
Stand der Technik
Drehfedern sind allgemein bekannt und gelangen beispielsweise zur schwin- gungstechnischen Entkopplung zweier Maschinenelemente zur Anwendung, wobei die Widerlager durch die Maschinenelemente gebildet werden können oder mit diesen verbunden sind. Der Federkörper besteht dabei aus einem federelastischen Werkstoff, beispielsweise aus Federstahl.
Drehfedem können zur schwingungstechnischen Entkopplung im Antriebsstrang von Kraftfahrzeugen zur Anwendung gelangen, wobei die Drehfeder beispielsweise zwischen der Kurbelwelle einer Verbrennungskraftmaschine und dem Getriebe angeordnet ist und diese beiden Teile schwingungsentkoppelt miteinander verbindet.
Hintergrund für den Einsatz solcher Drehfedern ist, dass die in Kraftfahrzeugen eingesetzten Verbrennungskraftmaschinen ein Drehmoment an der Kurbelwelle erzeugen, dessen zeitlicher Verlauf nicht konstant ist. Dem mittleren Drehmo- ment der Verbrennungskraftmaschine sind dynamische Anteile überlagert, die zu einer ungleichförmigen Drehbewegung der Kurbelwelle sowie der daran angeschlossenen Nebenaggregate führen. Im Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs entstehen hierdurch unerwünschte Drehschwingungen, die den Fahrkomfort des Kraftfahrzeuges beeinträchtigen können. Eine effiziente Möglichkeit, die Übertragung der Drehschwingungen von der Kurbelwelle in den Antriebsstrang zu reduzieren, besteht in einer schwingungstechnischen Entkopplung zwischen Kurbelwelle und Antriebsstrang.
Ein sehr gute Schwingungsentkopplung wird beispielsweise mit einem soge- nannten Zweimassenschwungrad erreicht. Beim Zweimassenschwungrad ist die Schwungmasse auf zwei Schwungräder aufgeteilt, wobei das eine Schwungrad (Primärschwungrad) starr mit der Kurbelwelle und das weitere Schwungrad (Sekundärschwungrad) über die Kupplung mit dem Getriebe verbunden ist. Beide Schwungmassen sind über einen Drehschwingungsdämpfer miteinander verbunden. Dieser hat die Aufgabe, das Schwungmassensystem des Motors vom Getriebe und weiteren Antriebsstrang zu entkoppeln. Während das Primärschwungrad der ungleichförmigen Drehbewegung der Kurbelwelle folgt, fallen die Drehzahlschwankungen des Sekundärschwungrads durch die Wirkung des Drehschwingungsdämpfers deutlich geringer aus. Auf diese Weise kann der Antriebsstrang beruhigt werden. Als Drehschwingungsdämpfer kön-
nen beim Zweimassenschwungrad die oben erwähnten Drehfedern zum Einsatz gelangen.
Das zentrale Element einer Drehfeder ist der Federkörper zwischen den beiden Widerlagern. Die Drehfeder muss nachgiebig genug sein, um die auftretenden Schwingungen der Kurbelwelle ausreichend zu entkoppeln und muss ausreichend Federweg haben, um das statische Drehmoment des Motors zuzüglich Federwegreserve für instationäre Drehmomentspitzen aufzunehmen und dabei noch die durch die Kurbelwellenschwingungen verursachten Relativbewegun- gen zwischen den beiden Widerlagern zuzulassen.
Ein Beispiel für eine Drehfeder ist aus der DE 40 06 121 A1 bekannt. Hierbei ist der Federkörper als eine Spiralfeder ausgebildet, welcher sich in mehreren Windungen um das erste innere Bauteil erstreckt. Dabei ist der Federkörper in ei- nem Einbauraum aufgenommen, der durch eine Außenkontur und eine Innenkontur begrenzt wird. Außenkontur und Innenkontur sind dabei konzentrisch zur Drehachse angeordnet. Nachteil der bekannten Anordnung ist dabei, dass sie einen relativ großen Bauraum beansprucht. Die Leistungsdichte der Drehfeder, worunter man in diesem Zusammenhang das Verhältnis des bei der Einhaltung einer geforderten Steifigkeit von dem Federkörper übertragbaren Drehmoments zu dem von dem Federkörper beanspruchten Bauraum versteht, ist nicht in allen Fällen ausreichend.
Darstellung der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist, eine Drehfeder mit verbesserter Leistungsdichte zu schaffen bei einem bedarfsweise hohen übertragbaren Drehmoment und einer ausgezeichneten Schwingungsentkopplung. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, auf Basis der verbesserten Drehfeder eine Anordnung zur verbesserten Schwingungsentkopplung von Motor und Getriebe bereitzustellen.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch eine Drehfeder mit den Merkmalen von Anspruch 1 und einem Drehfedersatz gemäß Anspruch 11 sowie durch eine Anordnung zur Schwingungsentkopplung zwischen Motor und Ge- triebe gemäß Anspruch 14 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die auf diese Ansprüche jeweils rückbezogenen Ansprüche Bezug.
Zur Lösung der Aufgabe ist es vorgesehen, dass der Federkörper beide Widerlager außenumfangsseitig zumindest teilweise umschließt und dass die Endab- schnitte im Wesentlichen radial nach innen gekröpft ausgebildet und in radial nach außen offenen Aufnahmen angeordnet sind. Eine solche Ausgestaltung ist von Vorteil, da der Federkörper ein maximales Volumen aufweist und daher in der Lage ist, eine größtmögliche Menge an Energie zu speichern. Der vorgegeben Bauraum wird durch den Federkörper, der die Widerlager außenumfangs- seitig umschließt, ideal ausgenutzt, so dass die Drehfeder, bezogen auf den Bauraum, eine höchste Leistungsdichte/Effizienz aufweist.
Die besonders hohe Leistungsdichte der erfindungsgemäßen Drehfeder ist dadurch zu begründen, dass die Anbindung der Endabschnitte des Federkörpers an den Aufnahmen der entsprechenden Widerlager besonders vorteilhaft gestaltet ist, wobei die erfindungsgemäße Gestaltung einen, bezogen auf den Bauraum, größtmöglichen Durchmesser des Federkörpers erlaubt. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung werden außerdem die maximalen Beanspruchungen minimiert, wodurch ein höheres Moment durch die Drehfeder übertragbar wird. Dadurch, dass der Federkörper beide Widerlager außenumfangsseitig umschließt und dass die Endabschnitte im Wesentlichen radial nach innen gekröpft und in radial nach außen offenen Aufnahmen angeordnet sind, kann das die Drehfeder umschließende Gehäuse einfach zylindrisch ausgebildet und damit kostengünstig hergestellt sein. Die Außenumfangsfläche des Federkörpers stützt sich im aufgebogenen Zustand an der innenumfangsseitigen Wandung
des Gehäuses ab. Außerdem ergibt sich durch eine derartige Ausgestaltung der größte Federdurchmesser bei gegebenen Bauraum. Bei vorgegebenem Bauraum und zu übertragendem Moment resultiert daraus die kleinste darstellbare Drehfederrate oder bei vorgegebener Drehfederrate kann durch die erfindungs- gemäße Ausgestaltung das größte übertragbare Moment realisiert werden. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Drehfeder ist es möglich, eine gleichmäßige Biegebeanspruchung des Federkörpers über seine gesamte Länge zu erreichen. Hierdurch kann eine bessere Ausnutzug des Federkörpers und damit eine höhere Leistungsdichte erreicht werden. Unter der Leistungsdichte einer Feder versteht man das Verhältnis des bei der Einhaltung einer geforderten Steifigkeit von der Feder übertragbare Drehmoments zu dem von der Feder beanspruchten Bauraum.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung können die Widerlager jeweils auf ih- ren einander radial zugewandten Seiten Stützflächen aufweisen und mittels der Stützflächen drehbeweglich aneinander abgestützt sein. Durch eine derartige Ausgestaltung hat die Drehfeder einen insgesamt teilearmen Aufbau und ist dadurch in fertigungstechnischer und wirtschaftlicher Hinsicht einfach und kostengünstig herstellbar. Die Stützflächen sind dabei entsprechend Gleitlagern aufeinander abgestützt. Im Gegensatz zur Verwendung separat erzeugter Lager, beispielsweise separat erzeugter Gleitlager, durch die die Widerlager aufeinander abgestützt sind und/oder Wälzlagern, bewirkt die unmittelbare AbStützung der Widerlager mittels der einstückigen Stützflächen besonders geringe Abmessungen in radialer Richtung; für den Federkörper bleibt dadurch ein größtmöglicher Bauraum erhalten.
Auch die Verwendung separat angeordneter Lager, beispielsweise Gleit- oder Wälzlager ist möglich.
Der Federkörper kann, in Umfangsrichtung betrachtet, eine im Wesentlichen konstante radiale Höhe aufweisen. Das Verhältnis aus radialer Höhe zu axialer Dicke kann 0,1 bis 10, bevorzugt 4 betragen. Ein solches Verhältnis ist auch bezüglich der Herstellung des Federkörpers von besonderem Vorteil, da Feder- körper, die das zuvor beschriebene Verhältnis aufweisen, mit dem besonders für die Großserie günstigen Verfahren des Feinstanzens herstellbar sind. Das Verhältnis aus radialer Höhe zu axialer Dicke orientiert sich am zu übertagenden Drehmoment und der Drillknick-Anforderung. Unter Drillknicken ist in diesem Zusammenhang das seitliche Wegkippen des Federkörpers aus seiner radialen Einbauposition bei einem bestimmten Drehmoment zu verstehen. Dieses Drillknicken kann zur Erhöhung der inneren Reibung mit höherer Bedämp- fung ab einem bestimmten zu übertragenden Drehmoment gewollt sein und sich positiv auf das Drehfederverhalten auswirken.
Der erste Endabschnitt der Feder kann mit dem entsprechenden ersten Abschnitt des ersten Widerlagers stoff- oder kraft- und/oder formschlüssig verbunden sein. Der zweite Endabschnitt kann mit der entsprechenden zweiten Aufnahme des zweiten Widerlagers relativ beweglich verbunden sein.
Eine besonders exakte relative Beweglichkeit zwischen dem zweiten Endabschnitt und der entsprechenden zweiten Aufnahme des zweiten Widerlagers kann dadurch erreicht werden, dass der zweite Endabschnitt als Kulissenstein und die zweite Aufnahme als Kulisse oder der zweite Endabschnitt als Kulisse und die zweite Aufnahme als Kulissenstein ausgebildet ist. Zwischen dem zweiten Endabschnitt und der zweiten Aufnahme findet eine bogenförmige Relativbewegung statt, wobei diese Relativbewegung vorteilhaft entlang eines Radius verläuft. Diese Relativbewegung erfolgt bei kleinem zu übertragenden Drehmoment abhängig von den Reibverhältnissen zwischen Feder und Aufnahme. Die hieraus resultierende Drehfederbeanspruchung ist im Vergleich zu der Beanspruchung bei großem zu übertragenden Drehmoment sehr klein.
Die Führung eines Federndes in einer Kulisse hat den Vorteil, dass sich eine nahezu reine Biegemomenteneinleitung in der Feder einstellt, sowohl im auf- als auch im zugebogenen Zustand. Letztlich muss zur Einleitung eines Biege- moments in die Feder diese an zwei beabstandenden Punkten geführt werden. Dadurch ergibt sich eine hohe Federausnutzung mit nahezu gleich verteilter Beanspruchung über den gesamten Umfang des Federkörpers.
Die Endabschnitte und die entsprechenden Aufnahmen können stoff- oder kraft- und/oder formschlüssig verbunden sein.
Der Federkörper ist außenumfangsseitig an ein im Querschnitt kreisringförmiges Gehäuse, das den Federkörper umschließt, anlegbar. Das Gehäuse kann durch die vorteilhafte Ausgestaltung des Federkörpers hohlzylinderförmig aus- gebildet sein, was im Hinblick auf eine einfache und kostengünstige Fertigung von hervorzuhebendem Vorteil ist. Im vollständig aufgebogenen Zustand legt sich der Federkörper außenumfangsseitig an den Innenumfang des hohlzylin- derförmigen Gehäuses an und begrenzt dadurch die Biegebeanspruchung des Federkörpers.
Wird der Federkörper demgegenüber zugebogen, wird die Biegebeanspruchung durch eine Anlage der Innenseite des Federkörpers am Außenumfang der Widerlager begrenzt.
Ferner betrifft die Erfindung einen Drehfedersatz, umfassend ein Drehfederpaket mit zumindest zwei Drehfedern, wie zuvor beschrieben, die in einer funktionstechnischen Parallelschaltung angeordnet sind. Bevorzugt umfasst ein Drehfederpaket vier in axialer Richtung benachbart zueinander angeordnete Drehfedern in funktionstechnischer Parallelschaltung, wobei die beiden mittle- ren der einander axial benachbart zugeordneten Drehfedern jedoch gleich an-
geordnet sind und wobei die jeweils stirnseitig angeordneten Drehfedern ebenfalls - in Umfangsrichtung betrachtet - gleich, zu den mittleren Drehfedern - in Umfangsrichtung betrachtet - um 180° versetzt angeordnet sind. Durch diese Anordnung wird die statische und dynamische Unwucht des Drehfedersatzes in jedem Belastungszustand vermieden.
Würden beispielsweise in einem Drehfederpaket zwei Drehfedern zur Anwendung gelangen, wären die Federkörper zueinander um 180° versetzt angeordnet.
Der Drehfedersatz ist bevorzugt derart ausgebildet, dass zumindest zwei oder ein vielfaches von zwei Drehfederpaketen spiegelsymmetrisch zu einer gedachten Achse angeordnet sind, wobei die Drehfederpakete durch ein gemeinsames Koppelelement funktionstechnisch in Reihe miteinander verbunden sind und wobei das jeweils gleiche Widerlager der jeweiligen Drehfedern als Koppelelement ausgebildet ist. Die beiden gespiegelten Drehfedersätze sind somit in einer Reihenschaltung angeordnet.
Bei einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Schwingungsentkopplung von Motor und Getriebe in einem Kraftfahrzeug, umfassend ein Zweimassenschwungrad mit einem motorseitig angeordneten Primärschwungrad und einem getriebeseitig angeordneten Sekundärschwungrad sowie einen Drehschwingungsdämpfer mit einer Drehfedereinrichtung, der beide Schwungmassen miteinander verbindet, ist vorgesehen, dass die Drehfedereinrichtung einen Dreh- federsatz wie oben beschrieben umfasst. Eine solche Drehfedereinrichtung verleiht der Anordnung eine hohes übertragbares Drehmoment und eine ausgezeichnete Schwingungsentkopplung. Darüber hinaus benötigt sie einen vergleichsweise nur geringen Bauraum.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist daher vorgesehen, den gewonnenen Bauraum dahingehend auszunutzen, dass dem Drehfedersatz zur Erhöhung der Dämpfungswirkung ein hydraulischer Drehschwingungsdämpfer parallel geschaltet wird. Ein hydraulischer Drehschwingungs- dämpfer hat den Vorteil, dass seine Dämpfungscharakteristik in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern, wie z. B. Amplitude, Drehrichtung, Geschwindigkeit der störenden Schwingung, aber auch von einer Kombination dieser Parameter, gewählt werden kann. Insbesondere ist es möglich, mit einem parallel geschalteten hydraulischen Drehschwingungsdämpfer die Drehfeder bezie- hungsweise den Drehfedersatz außer Kraft zu setzen, beispielsweise um in bestimmten Belastungssituationen eine Relativverdrehung von Motor und Getriebe zu verhindern. Dies kann zum Beispiel mittels einer mit der Relativgeschwindigkeit zunehmenden Versteifung der Drehfeder beziehungsweise des Drehfedersatzes erreicht werden. Der Zusammenhang zwischen Relativverdrehung, Geschwindigkeit und Versteifung kann konstruktiv vorgegeben werden. Die o- ben beschriebene Maßnahme bringt beispielsweise Vorteile beim Starten eines Motors. So kann es ohne parallel angeordneten Drehschwingungsdämpfer in der Resonanz des verkoppelnden Drehfedersatzes zu einem Aufschwingen der Trägheit des Motors gegen die Trägheit des Getriebes kommen. Dieses Auf- schwingen ist nicht nur mit einem höheren Geräusch und höherem Verschleiß verbunden, sondern kann so stark ausgeprägt sein, dass das Starten unmöglich wird. Bezüglich der Wahl eines geeigneten hydraulischen Drehschwingungsdämpfers bestehen keinerlei Beschränkungen. So kann beispielsweise ein Drehschwingungsdämpfer, so wie in der DE 37 16 441 C1 beschrieben, zur Anwendung kommen.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher er- läutert. Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Drehfeder in einer ersten Anschlagposition,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Drehfeder aus Fig. 1 in ihrer Ruhelage,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Drehfeder aus Fig. 1 in einer zweiten Anschlagposition,
Fig. 4 eine Skizze, die einen Drehfedersatz zeigt,
Fig. 5 ein Drehfederpaket mit zwei Drehfedern, die funktionstechnisch parallel geschaltet sind,
Fig. 6 und Fig. 7 Darstellungen einer dem zweiten Drehfedersatz benachbarten Drehfeder eines ersten Drehfedersatzes in Reihe geschaltet zur einer dem ersten Drehfedersatz benachbarten Drehfeder eines zweiten Drehfedersatzes.
Fig. 8 in einer Prinzipskizze in seitlicher Schnittdarstellung die Parallelschaltung eines erfindungsgemäßen Drehfedersatzes mit einem hydraulischen Drehschwingungsdämpfer bei einem Zweimassenschwungrad.
Ausführung der Erfindung
In den Fig. 1 bis 3 ist eine Drehfeder gezeigt, die in einem Antriebstrang eines Kraftfahrzeugs zur Anwendung gelangt. Mehrere dieser Drehfedern sind in Drehfederpaketen 15.1 , 15.2 zusammengefasst und zur Schwingungsentkopplung zwischen der Kurbelwelle einer Verbrennungskraftmaschine und dem Getriebe eines Kraftfahrzeugs angeordnet.
Die Drehfeder aus den Fig. 1 bis 3 ist jeweils in unterschiedlichen Betriebszu- ständen gezeigt. Die Drehfeder umfasst einen - im Querschnitt betrachtet - im Wesentlichen ringsegmentförmigen Federkörper 1, wobei die beiden Endabschnitte 3, 4 - in Umfangsrichtung betrachtet - durch die Durchtrennung 2 voneinander getrennt sind. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Fe- derkörper aus einem metallischen Werkstoff, beispielsweise aus einem Federstahl. Davon abweichend besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass der Federkörper aus einem elastischen nachgiebigen, polymeren Werkstoff oder Verbundwerkstoff besteht.
Das erste 7 und das zweite Widerlager 8 haben eine erste Aufnahme 5 und eine zweite Aufnahme 6, wobei jedem der Endabschnitte 3, 4 des Federkörpers 1 eine Aufnahme 5, 6 zugeordnet ist. Die Widerlager 7, 8 sind in ihrer Umfangsrichtung relativ verdrehbar zueinander angeordnet, wobei eines der Widerlager 7 mit dem Schwungrad eines Kraftfahrzeugmotors und das andere Widerlager 8 über eine Kupplung mit dem Getriebe verbunden ist. Von entscheidender Wichtigkeit ist, dass der Federkörper 1 beide Widerlager 7, 8 außenumfangsseitig weitgehend umschließt, wobei die Endabschnitte 3, 4 im Wesentlichen radial nach innen gekröpft ausgebildet sind und in radial nach außen offenen Aufnahmen 5, 6 angeordnet sind.
Um einen möglichst großen Bauraum im Gehäuse für die Bewegung des Federkörpers 1 freizuhalten, sind die Widerlager 7, 8 jeweils auf ihren einander zugewandten Seiten mit Stützflächen 10, 11 versehen und mittels dieser Stützflächen 10, 11 aneinander abgestützt. Durch die radial nach innen gekröpfte Anordnung der Endabschnitte 3, 4 und die radial innerhalb des Federkörpers 1 angeordneten Widerlager 7, 8 weist der Federkörper 1 einen großen Durchmesser auf und ist daher geeignet, viel Energie zu speichern.
Die Bohrungen 17, 18 des ersten Widerlagers 7 und des zweiten Widerlagers 8 sind vorgesehen, um die jeweiligen Widerlager 7, 8 mit in axialer Richtung angrenzenden Bauteilen, beispielsweise dem Schwungrad einer Verbrennungskraftmaschine oder der Kupplung, die einem Getriebe in Richtung der Kurbelwelle vorgeschaltet ist, zu verbinden. Die Verbindung kann beispielsweise durch Verschraubung, Vernietung, Verschweißung oder Verklebung erfolgen. Auch die Kombination der vorgenannten Verfahren, beispielsweise eine Verbindung durch Verschraubung und Verklebung ist möglich. Bei einer solchen Verbindung ist von Vorteil, das sich gleichzeitig eine Abdichtung des Verbindungsbereichs durch die Verklebung ergibt.
Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Federkörper 1, in Umfangsrichtung 9 betrachtet, eine im Wesentlichen konstante radiale Höhe 12 auf, wobei das Verhältnis aus radialer Höhe 12 und axialer Dicke 13 in diesem Ausführungsbeispiel etwa 4 beträgt.
Der erste Endabschnitt 3 ist mit der entsprechenden ersten Aufnahme 5 des ersten Widerlagers 7 stoff- oder kraft- und/oder formschlüssig verbunden; der zweite Endabschnitt 4 ist mit der entsprechenden zweiten Aufnahme 6 des zweiten Widerlagers 8 relativ beweglich verbunden, wobei der zweite Endabschnitt 4, hinsichtlich einer exakten Führung des Federkörpers 1 in der Auf-
nähme 6 des zweiten Widerlagers 8 als Kulissenstein ausgebildet ist. Die zweite Aufnahme 6 ist als Kulisse ausgebildet.
Verdrehen sich die beiden Widerlager 7, 8 in Umfangsrichtung 9 relativ zuein- ander, wird durch die Kulissenführung eine Relativbewegung zwischen dem zweiten Endabschnitt 4 und der zweiten Aufnahme 6 erreicht. Dadurch ergibt sich eine nahezu reine Biegemomenteneinleitung in den Federkörper 1 , sowohl wenn der Federkörper 1 auf- als auch wenn der Federkörper 1 zugebogen wird. Eine hohe Federausnutzung mit nahezu gleich verteilter Beanspruchung ist da- von die Folge.
In Fig. 1 ist der Federkörper 1 im zugebogenen Zustand dargestellt. Die Widerlager 7, 8 sind einander mit ihren Aufnahmen 5, 6 in Umfangsrichtung 9 wei- testgehend angenähert, wobei der zweite Endabschnitt 4 auf der dem ersten Widerlager 7 abgewandten Seite der zweiten Aufnahme 6 angeordnet ist. Der zweite Endabschnitt 4 ist von der hakenförmigen zweiten Aufnahme 6 des zweiten Widerlagers 8 klammerartig umschlossen, wobei die zweite Aufnahme 6 stets einen Teil des zweiten Endabschnitts 4 in Umfangsrichtung 9 umschließt. In Umfangsrichtung 9 beiderseits erstrecken sich Vorsprünge 19, 20 des zweiten Endabschnitts 4, die in der zweiten Aufnahme 6 geführt sind. Die zweite Aufnahme 6 ist als Kulisse, der zweite Endabschnitt 4 als Kulissenstein ausgebildet.
Die Vorsprünge 19, 20 weisen radial außenseitig eine in Umfangsrichtung 9 gekrümmte Oberfläche auf, die bei Verdrehung der beiden Widerlager 7, 8 in Umfangsrichtung 9 zueinander von einer kongruent gestalteten Oberfläche der zweiten Aufnahme 6 geführt werden.
Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel stützt sich der Federkörper 1 innenum- fangsseitig am Außenumfang der Widerlager 7, 8 ab; dem Innenumfang des
Gehäuses 14 ist der Federkörper 1 demgegenüber mit radialem Abstand benachbart zugeordnet und begrenzt mit diesem ein im Wesentlichen sichelförmiges Segment.
In Fig. 2 ist die erfindungsgemäße Drehfeder im herstellungsbedingten, unbelasteten Zustand gezeigt. Gegenüber dem in Fig. 1 dargestellten Zustand ist der Federkörper 1 in Umfangsrichtung 9 weiter aufgefedert und entspannt. Die Vorsprünge 19, 20 des zweiten Endabschnitts 4 sind den umfangsseitigen Begrenzungen der zweiten Aufnahme 6 jeweils mit umfangsseitigem Abstand benach- bart zugeordnet, wobei die Vorsprünge 19, 20 durch die zweite Aufnahme 6 trotzdem geführt sind. In diesem Betriebszustand liegt der Federkörper 1 weder radial innenseitig an den Widerlagern 7, 8, noch radial außenseitig am Gehäuse 14 an. Dieser Betriebszustand entspricht auch der Nulllage im eingebauten Zustand.
In Fig. 3 ist der Federkörper 1 im maximal aufgebogenen Zustand gezeigt. Der Federkörper 1 legt sich entlang seines Außenumfangs an der Innenseite des Gehäuses 14 an und die Aufnahmen 5, 6 der Widerlager 7, 8 sind einander in Umfangsrichtung 9 mit maximalem Abstand benachbart zugeordnet. Der Vor- sprung 19 berührt die zweite Aufnahme 6 anliegend, während der Vorsprung 20 lediglich im Bereich seiner außenumfangsseitigen Oberfläche durch die zweite Aufnahme 6 geführt ist.
In Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Drehfedersatzes gezeigt, der zwei Drehfederpakete 15.1, 15.2 umfasst, wobei in jedem Drehfederpaket 15.1 , 15.2 vier Drehfedern zur Anwendung gelangen. Die vier Drehfedern sind derart angeordnet, dass die beiden mittleren der einander axial benachbart zugeordneten Drehfedern - in Umfangsrichtung betrachtet - gleich angeordnet sind und dass die jeweils stirnseitig des Drehfederpakets 15.1 , 15.2 angeordneten Drehfedern ebenfalls - in Umfangsrichtung betrachtet - gleich,
zu den mittleren Drehfedern jedoch um 180° versetzt angeordnet sind. Die Drehfederpakete 15.1, 15.2 sind in einer funktionstechnischen Reihenschaltung angeordnet, wobei die Drehfedern der einzelnen Drehfederpakete 15.1 , 15.2 in einer funktionstechnischen Parallelschaltung angeordnet sind. Die beiden Drehfederpakete 15.1 und 15.2 sind an den in der Mittelebene zwischen den beiden Drehfedersätzen 15.1 und 15.2 liegenden Achsen 22 oder 23, wie in den Figuren 6 und 7 gezeigt, gespiegelt angeordnet, wobei die Drehfederpakete 15.1 , 15.2 durch ein Koppelelement 16 miteinander verbunden sind und wobei die Widerlager 7 der einzelnen Drehfedern zu dem Koppelelement 16 verbun- den sind. Durch das Koppelelement 16 sind alle Drehfederpakete 15.1, 15.2 funktionstechnisch miteinander in Reihe geschaltet, so dass der gesamte Drehfedersatz durch sein weiches Ansprechverhalten besonders gute Gebrauchseigenschaften aufweist und trotzdem ein hohes Drehmoment übertragbar ist. Das Widerlager 8.1 ist mit der antreibenden Verbrennungskraftma- schine, das Widerlager 8.2 durch eine hier nicht dargestellte Anfahr- und Schaltkupplung mit dem Getriebeeingang verbunden.
In Fig. 5 ist ein Drehfederpaket 15 gezeigt, das zwei Federkörper 1.1, 1.2 umfasst, die in einer funktionstechnischen Parallelschaltung angeordnet sind. Die Federkörper 1.1 , 1.2 sind um 180° verdreht zueinander angeordnet, wobei der unterhalb der Zeichnungsebene liegende Federkörper 1.2 teilweise gestrichelt dargestellt ist. Die Bohrungen 18 aller zweiten Widerlager 8 der Drehfedern 1.1 und 1.2 sind mit einem hier nicht dargestellten Drehfederantrieb, die Bohrungen 17 aller ersten Widerlager 7 der Drehfedern 1.1 und 1.2 mit einem hier nicht dargestellten Drehfederabtrieb verbunden.
In Fig. 6 ist eine dem zweiten Drehfederpaket 15.2 benachbarte Drehfeder 1.3 eines ersten Drehfederpakets 15.1 in Reihe geschaltet zu einer dem ersten Drehfederpaket 15.1 benachbarten Drehfeder 1.4 eines zweiten Drehfederpa-
kets 15.2 dargestellt. Hierbei ist die Drehfeder 1.4 an der Achse 22, die in der Ebene zwischen der Drehfeder 1.3 und 1.4 liegt, gespiegelt.
In Fig. 7 ist eine dem zweiten Drehfederpaket 15.2 benachbarte Drehfeder 1.3 eines ersten Drehfederpakets 15.1 in Reihe geschaltet zu einer dem ersten Drehfederpaket 15.1 benachbarten Drehfeder 1.4 eines zweiten Drehfederpakets 15.2 dargestellt. Hierbei ist die Drehfeder 1.4 an der Achse 23, die in der Ebene zwischen der Drehfeder 1.3 und 1.4 liegt, gespiegelt.
Man erkennt in Fig. 8 ein Zweimassenschwungrad 25 mit einem motorseitig mit der Kurbelwelle 26 starr verbundenen Primärschwungrad 25.1 und einem ge- triebeseitig angeordneten Sekundärschwungrad 25.2. Beide Schwungräder 25.1 , 25.2 sind über eine Drehfedereinrichtung 30 miteinander verbunden, welche in dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch einen erfindungsgemäßen Drehfedersatz gebildet wird. Der Drehfedersatz selbst ist in der Figur nicht zu erkennen. Er wird durch die Widerlager 8.1 und 8.2 verdeckt. Aus einbautechnischen Gründen sind die Widerlager 8.1 , 8.2 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ohne Beschränkung der Allgemeinheit unterschiedlich lang. Mit 31a und 31 b sind Mittel zum Befestigen der Widerlager 8.1, 8.2 am Primär- bzw. Sekundärschwungrad 25.1 , 25.2 bezeichnet. Man erkennt weiterhin in der Figur einen hydraulischen Drehschwingungsdämpfer 32, der in Parallelschaltung zum Drehfedersatz angeordnet ist. Mit 33 sind Mittel zum Verbinden ist der beiden Gehäuseteile 34 der Drehfeder bezeichnet. Durch geeignete Anpassung der Dämpfungscharakteristik des hydraulischen Drehschwingungsdämpfers 32 in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern, wie z. B. Amplitude, Drehrichtung, Geschwindigkeit der störenden Schwingungen usw. oder auch von einer Kombinationen davon kann die Dämpfungswirkung gegenüber einer herkömmlichen Drehfeder alleine um nahezu einen Faktor Hundert erhöht werden.