Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit wenigstens einer
Ausgleichswelle.
Ausgleichswellen für Brennkraftmaschinen sind beispielsweise durch die DE-
OS 196 20 233, die U.S. 4 677 948 und die U.S. 5 083 535 bekannt geworden.
Derartige Ausgleichswellen dienen zum Kompensieren von freien Massenmo
menten, insbesondere der ersten und/oder zweiten Ordnung. Derartige freie
Massenmomente treten insbesondere bei Hubkolbenmotoren auf. Die
Antriebsverbindung zwischen der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine und den
Ausgleichswellen erfolgt entweder unmittelbar über Zahnräder oder aber über
ein endloses Antriebsmittel, wie zum Beispiel Kette oder Riemen,
insbesondere Zahnriemen. Bei Antriebssystemen mit Endloskette bzw.
Endlosriemen wird an der Kurbelwelle ein von dieser angetriebenes Rad
vorgesehen, welches über die Endloskette bzw. den Endlosriemen mit einem
an der entsprechenden Ausgleichswelle vorgesehenen angetriebenen Rad in
Verbindung steht. Vorzugsweise sind diese Räder an einem Ende der entspre
chenden Welle angeordnet.
Der moderne Motorenbau bedingt den Einsatz immer leichterer Materialien, wie
insbesondere Aluminium und Magnesium für Motorblock, Zylinderköpfe sowie
Kolben. Um Kraftstoff einzusparen, werden jedoch nicht nur leichtere Motoren
eingesetzt, sondern darüber hinaus auch der Hubraum reduziert, wobei dies auch
zu Konstruktionen führt, bei denen lediglich nur noch zwei oder drei Zylinder ver
wendet werden. Um die notwendige Leistung zu gewährleisten, sind dann auch
höhere Motordrehzahlen erforderlich. Alle diese Entwicklungstendenzen führen
dazu, daß die Motoren weniger ruhig, also rauher arbeiten. Die
Schwingungsdämpfung bei derartigen Motoren wird noch dadurch erschwert, daß
diese einen sehr weiten Drehzahlbereich aufweisen, der von ca. 650 U/min bei
Leerlauf bis ca. 7000 U/min reichen kann.
Um die von den Brennvorgängen in den Zylindern erzeugten Kolbenbe
schleunigungen und -verzögerungen zumindest teilweise zu kompensieren, wird
unter anderem an der Kurbelwelle ein sogenanntes Schwungrad, das auch als
mehrteiliges Schwungrad mit integriertem Schwingungsdämpfer ausgebildet sein
kann, befestigt, welches aufgrund seiner Masse die Drehungleichförmigkeit der
Kurbelwelle reduziert. Da jedoch eine zu hohe Masse des Schwungrades die
Drehfreudigkeit bzw. die Nervosität der Brennkraftmaschine beeinträchtigt, kann
durch diese Maßnahme der Ungleichförmigkeitsgrad der Drehbewegung der
Kurbelwelle lediglich verringert werden. Zudem werden infolge der in der
Brennkraftmaschine erfolgenden oszillierenden, rotierenden und überlagerten
Bewegungsabläufe von verschiedenen Bauteilen wie Pleuel, Kolben usw. auch
noch weitere Schwingungsanregungen erzeugt, die ein Vibrieren, Kippen bzw.
Verschwenken zumindest des Motors hervorrufen. Um die Schwingungen bei
Brennkraftmaschinen weiter zu minimieren, hat man daher zusätzliche Massen -
insbesondere in Form von rotierenden Ausgleichswellen - vorgesehen, mittels
derer zumindest die freien Massenmomente erster und/oder zweiter Ordnung
zumindest teilweise ausgeglichen werden können.
Derartige Ausgleichswellen werden über Antriebssysteme der eingangs genann
ten Art angetrieben, wobei diese Antriebssysteme aufgrund der Drehungleich
förmigkeit der Kurbelwelle erheblichen Kräftebeanspruchungen ausgesetzt wer
den, welche insbesondere beim Auftreten bestimmter Frequenzen, welche
Resonanzschwingungen erzeugen können, extrem hoch sein können. Diese
Kräftebeanspruchungen können derart hoch sein, daß zumindest ein Längen des
endlosen Antriebsmittels erfolgen kann, wodurch die definierte winkelmäßige Lage
der Ausgleichswelle gegenüber der Kurbelwelle nicht mehr gewährleistet wird.
Möglicherweise tritt auch aufgrund der hohen Beanspruchungen ein Bruch des
endlosen Antriebsmittels oder der Zahnräder auf.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung und einen
Antrieb für wenigstens eine Ausgleichswelle zu schaffen, die unzulässig hohe
Beanspruchungen des Antriebssystems der Ausgleichswelle mit zum Beispiel
einem endlosen Antriebsmittel, wie insbesondere Kette und/oder Riemen,
verhindert. Weiterhin soll ein geringer konstruktiver Aufwand und ein geringer
Raumbedarf für den Antrieb gewährleistet werden. Durch den erfindungsgemäßen
Antrieb soll bei Verwendung von Riemen- bzw. Kettenspannern auch der
Verschleiß an den Führungsbahnen der Spanner reduziert werden.
Gemäß der Erfindung werden diese Aufgaben zumindest in einem erheblichen
Umfang dadurch gelöst, daß im Drehmomentübertragungsweg zwischen der
Kurbelwelle der Brennkraftmaschine und der wenigstens einen Ausgleichswelle
ein Drehschwingungsdämpfer vorgesehen ist mit wenigstens einem Eingangsteil
und einem Ausgangsteil, welche entgegen von zwischen diesen vorgesehenen,
das Antriebsmoment auf die Ausgleichswelle übertragenden Dämpfungsmitteln
begrenzt verdrehbar sind. Die Dämpfungsmittel können dabei in vorteilhafter
Weise durch Energiespeicher und/oder Reibung bzw. Hysterese erzeugende
Mittel gebildet sein. Als Energiespeicher eignen sich in vorteilhafter Weise
Schraubendruckfedern, insbesondere aus Stahl, Gummifedern, Schlingenfedern
usw. Die Dämpfungsmittel sind vorzugsweise derart zwischen Eingangsteil und
Ausgangsteil angeordnet, daß sie diese Teile in eine definierte winkelmäßige
Ausgangsposition drängen bzw. bei fehlendem Drehmoment halten.
Das zwischen der Kurbelwelle und der Ausgleichswelle vorhandene Antriebssy
stem kann in vorteilhafter Weise ein an der Kurbelwelle befestigtes Antriebsrad
sowie ein an der Ausgleichswelle montiertes, angetriebenes Rad besitzen. Diese
beiden Räder können entweder unmittelbar in Eingriff stehen, zum Beispiel wenn
diese durch Zahnräder gebildet sind, oder aber es können zur antriebsmäßigen
Verbindung dieser beiden Räder auch eine Kette oder ein Riemen - insbesondere
Zahnriemen - Verwendung finden. Eine weitere Antriebsmöglichkeit besteht in der
Verwendung von Zwischenrädern, insbesondere Zwischenzahnrädern.
Eine besonders platzsparende Anordnung des Drehschwingungsdämpfers be
steht darin, diesen unmittelbar in wenigstens einem der Räder des Antriebs
systems für die Ausgleichswelle zu integrieren. Besonders zweckmäßig kann es
sein, wenn lediglich in einem dieser Räder ein Drehschwingungsdämpfer vorge
sehen ist. Es können jedoch auch Konstruktionen zur Anwendung kommen, bei
denen in wenigstens zwei Rädern ein derartiger Drehschwingungsdämpfer vor
gesehen ist. In besonders vorteilhafter Weise kann der Drehschwingungsdämpfer
in das an der Kurbelwelle befestigte Antriebsrad integriert sein, wodurch
gewährleistet wird, daß die von der Kurbelwelle herrührenden Drehmomentspitzen
nicht auf das Antriebsmittel, wie Kette oder Riemen, für die wenigstens eine
Ausgleichswelle übertragen werden.
Da, um eine einwandfreie Funktion der wenigstens einen Ausgleichswelle zu
gewährleisten, diese, bezogen auf die winkelmäßige Lage der Kurbelwelle, eine
ganz bestimmte Winkelposition beziehungsweise eine ganz bestimmte
Winkelphase aufweisen muß, wurde der Einsatz eines Drehschwingungsdämpfers
im Antriebssystem für derartige Ausgleichswellen bisher nicht in Erwägung
gezogen. Durch die erfindungsgemäße Auslegung eines für diesen Einsatzfall
bestimmten Drehschwingungsdämpfers überwiegen jedoch die durch einen
derartigen Drehschwingungsdämpfer erzielbaren Vorteile weitgehend die
eventuell bei bestimmten Betriebsphasen der Brennkraftmaschine auftretenden,
kurzzeitigen Nachteile. Für die Auslegung des Drehschwingungsdämpfers ist das
für den Antrieb der wenigstens einen Ausgleichswelle erforderliche Drehmoment
von besonderer Bedeutung. Aufgrund der im Antriebssystem vorhandenen
verschiedenen Bewegungswiderstände, wie zum Beispiel Lagerreibung, Reibung
zwischen Kette und Zahnrädern usw., ändert sich dieses erforderliche
Antriebsmoment, welches im folgenden auch als Schleppmoment bezeichnet wird,
in Abhängigkeit der Motordrehzahl. Bei den meisten Anwendungsfällen nimmt
dieses Schleppmoment praktisch linear mit zunehmender Motordrehzahl zu. Bei
Leerlaufdrehzahl kann für Pkw-Brennkraftmaschinen dieses Schleppmoment in
der Größenordnung von 0,5 bis 1 Nm liegen, wohingegen bei höheren Dreh
zahlen, z. B. ab 5000 U/min. dieses Schleppmoment in der Größenordnung von
3,5 bis 7 Nm liegen kann. Bei sehr kleinen Motoren oder aber bei Motoren mit
größerem Hubraum, können diese Werte jedoch auch unterschritten bzw.
überschritten werden. Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß das Schleppmoment
abhängig ist von der Anzahl der anzutreibenden Ausgleichswellen, wobei in vielen
Fällen zwei derartige Ausgleichswellen verwendet werden.
In vorteilhafter Weise wird der Dämpfer derart ausgelegt, daß zumindest für einen
bestimmten Betriebspunkt beziehungsweise für einen bestimmten Betriebsbereich
der Brennkraftmaschine die Ausgleichswelle beziehungsweise Ausgleichswellen
die zur Laufruhe des Motors optimale winkelmäßige Position beziehungsweise
Phase gegenüber der Kurbelwelle aufweist beziehungsweise aufweisen. Um dies
zu gewährleisten, kann der mögliche Verdrehwinkel des Dämpfers begrenzt
werden und die Dämpfungscharakteristik bzw. die Verdrehwiderstandskennlinie
bzw. Verdrehsteifigkeit des Dämpfers an die vorhandenen Betriebsbedingungen
angepaßt werden. Vorteilhaft kann es sein, wenn der Drehschwingungsdämpfer -
ausgehend von seinem unbelasteten Zustand - einen Verdrehwinkel von wenig
stens ±3° besitzt. Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn der mögliche Ver
drehwinkel zwischen Eingangsteil und Ausgangsteil des Drehschwingungsdämp
fers in die eine mögliche Relativverdrehrichtung größer ist als in die andere. Be
sonders zweckmäßig kann es dabei sein, wenn der Drehschwingungsdämpfer
zwischen seinem Eingangsteil und seinem Ausgangsteil bei Zugbeanspruchung
einen größeren Relativverdrehwinkel zuläßt als bei Schubbeanspruchung. Für
manche Anwendungsfälle kann es jedoch auch zweckmäßig sein, wenn dieses
Verdrehwinkelverhältnis umgekehrt ist oder aber in beide mögliche
Relativverdrehrichtungen zwischen Eingangsteil und Ausgangsteil zumindest
annähernd der gleiche Verdrehwinkel möglich ist. Unter Zugbeanspruchung ist der
Zustand des Kraftfahrzeuges zu verstehen, bei dem der Motor das Kraftfahrzeug
antreibt, wohingegen unter Schubbeanspruchung derjenige Betriebsfall des
Fahrzeuges gemeint ist, bei dem der Motor das Fahrzeug abbremst, also das
Fahrzeug auf den Motor ein Drehmoment überträgt. Die Begrenzung der
Relativverdrehung zwischen Eingangsteil und Ausgangsteil des
Drehschwingungsdämpfers kann zwar praktisch starr erfolgen. Vorteilhaft kann es
jedoch sein, wenn diese Begrenzung über Mittel erfolgt, die eine gewisse
Nachgiebigkeit besitzen, also über Mittel, die eine sehr hohe Federrate aufweisen,
so daß beispielsweise innerhalb von zwei Verdrehwinkelgraden, vorzugsweise
aber bereits bei kleineren Werten, die Spitzenmomente abgefangen werden
können. Diese Anschlagmittel sollen also eine hohe Pufferwirkung aufweisen,
wodurch einerseits Geräusche vermieden und andererseits die Beanspruchungen
der Bauteile, insbesondere derjenigen des Dämpfers, wesentlich verringert
werden können, da ein zu harter Aufprall zwischen den entsprechenden Bauteilen
verhindert wird.
In vorteilhafter Weise kann der Drehschwingungsdämpfer einen Verdrehwinkel in
der Größenordnung zwischen 5 und 20° für die Zugbeanspruchungen aufweisen
und für die Schubbeanspruchungen einen Verdrehwinkel in der Größenordnung
von 3 bis 10° zulassen. Zweckmäßig kann es sein, wenn der
Drehschwingungsdämpfer derart ausgelegt ist, daß er für den Schubbetrieb einen
Verdrehwinkel in der Größenordnung von 6 bis 9° aufweist, wohingegen er für den
Zugbetrieb einen Verdrehwinkel von 10 bis 15° besitzen kann.
Für die Funktion der Brennkraftmaschine beziehungsweise des
Drehschwingungsdämpfers kann es besonders vorteilhaft sein, wenn die zwischen
dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil des Drehschwingungsdämpfers
vorgesehenen Energiespeicher, wie insbesondere Schraubenfedern, eine
Verdrehsteifigkeit zwischen Eingangsteil und Ausgangsteil in der Größenordnung
von 0,3 bis 5 Nm/° erzeugen. Für viele Anwendungsfälle ist es zweckmäßig, wenn
diese Verdrehsteifigkeit in der Größenordnung von 0,5 bis 1 Nm/° liegt. Diese
Werte können jedoch auch größer ausfallen, insbesondere bei Motoren mit
größerem Hubraum, zum Beispiel über 2,5 l, da die Ausgleichswellen dann
ebenfalls entsprechend mehr Masse besitzen. In vorteilhafter Weise ist parallel
zur Wirkung der zwischen Eingangsteil und Ausgangsteil des
Drehschwingungsdämpfers vorgesehen Energiespeicher eine Reibung
beziehungsweise Reibungshystere parallelgeschaltet. Hierfür können die
Eingangsteile oder Ausgangsteile des Drehschwingungsdämpfers derart
aufeinander gelagert sein, daß sie diese Reibung beziehungsweise
Reibungshysterese erzeugen. Es können jedoch auch zusätzliche Mittel in Form
von speziellen Reibeinrichtungen wirkungsmäßig zwischen Eingangsteil und
Ausgangsteil des Drehschwingungsdämpfers vorgesehen werden. Diese
Reibeinrichtungen können über den gesamten möglichen Verdrehwinkel zwischen
Eingangsteil und Ausgangsteil des Drehschwingungsdämpfers wirksam sein. Es
können jedoch auch Reibeinrichtungen beziehungsweise Hystererseeinrichtungen
vorgesehen werden, die nur über einen Teilbereich des möglichen Verdrehwinkels
zwischen Eingangsteil und Ausgangsteil des Drehschwingungsdämpfers wirksam
sind. Derartige nur über einen Teilbereich des Verdrehwinkels wirksame
Reibeinrichtungen können entweder gezielt nur in einem vorbestimmten
Verdrehwinkel wirksam sein, oder aber derart ausgebildet sein, daß sie eine
verschleppte Reibung erzeugen. Derartige verschleppte Reibeinrichtungen
besitzen ein Verdrehspiel, so daß sie bei Umkehrung der Relativverdrehrichtung
zwischen Eingangsteil und Ausgangsteil des Drehschwingungsdämpfers
entsprechend diesem Verdrehspiel zunächst unwirksam sind, und erst nach
Überwinden dieses Verdrehspiels deren Dämpfungswirkung wieder einsetzt. Bei
Verwendung eines mehrstufigen Drehschwingungsdämpfers kann auch
wenigstens eine sogenannte Lastreibscheibe zum Einsatz kommen, welche einer
ganz bestimmten Federstufe zugeordnet ist beziehungsweise mit Einsatz einer
Federstufe wirksam wird.
Für die Funktion und den Aufbau des Drehschwingungsdämpfers kann es
besonders vorteilhaft sein, wenn dieser für die Schubbeanspruchung zumindest
einstufig ausgelegt ist, für die Zugbeanspruchung jedoch wenigstens zweistufig.
Bei mehrstufiger Auslegung des Drehschwingungsdämpfers in Schub- und/oder
Zugrichtung kann es besonders vorteilhaft sein, wenn die erste Stufe einen
Verdrehwiderstand in der Größenordung von 0,3 bis 1 Nm/° aufweist und im
Verdrehwinkelbereich der zweiten Stufe der Verdrehwiderstand in der
Größenordnung von 1 bis 5 Nm/° liegt. Die Drehmoment-/
Verdrehwinkelcharakteristik (Verdrehwiderstandskennlinie) des
Schwingungsdämpfers in Bezug auf das zum Antrieb der wenigstens einen
Ausgleichswelle erforderlichen Antriebsmoments kann in vorteilhafter Weise
derart ausgelegt beziehungsweise abgestimmt sein, daß in den
Betriebszuständen der Brennkraftmaschine, in denen eine praktisch
drehschwingungsfreie Übertragung des Momentes auf die Ausgleichswelle erfolgt,
die maximale Phasenverschiebung von der idealen winkelmäßigen Position der
Ausgleichswelle gegenüber der Kurbelwelle einen Winkel von ±5°, vorzugsweise
±3° nicht überschreitet. Besonders zweckmäßig kann es sein, wenn die
Verdrehwiderstandskennlinie des Schwingungsdämpfers in Bezug auf das für den
Antrieb der Ausgleichswelle erforderliche Moment derart ausgelegt ist, daß für
eine bestimmte Drehzahl beziehungsweise für einen innerhalb einer bestimmten
Toleranz liegenden Drehzahlbereich die Winkellage der Ausgleichswelle in Bezug
auf die Winkellage der Kurbelwelle eine innerhalb einer Toleranzgrenze (zum
Beispiel ±1°) liegende definierte Position aufweist. Diese bestimmte Drehzahl
kann beispielsweise bei Otto-Motoren in der Größenordnung von 4000 bis 5500 U/min
liegen. Bei Diesel-Motoren kann diese bestimmte Drehzahl in der
Größenordnung von 2000 bis 4000 U/min. liegen. Vorteilhaft kann es jedoch auch
sein, wenn diese bestimmte Drehzahl beziehungsweise dieser Drehzahlbereich
bei geringeren Werten liegt, zum Beispiel zwischen 1500 und 3000 U/min.
Die Verdrehwiderstandkennlinie des Dämpfers kann in vorteilhafter Weise derart
ausgelegt sein, daß unterhalb der vorerwähnten bestimmten Drehzahl
beziehungsweise des Drehzahlbereiches der Betriebspunkt des
Drehschwingungsdämpfers gegenüber der vorerwähnten definierten Position in
Schubrichtung verlagert ist, wohingegen bei einer über der bestimmten Drehzahl
liegenden Drehzahl der Betriebspunkt des Drehschwingungsdämpfers gegenüber
dieser definierten Position in Zugrichtung verlagert ist.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann der Drehschwingungsdämpfer
derart ausgebildet werden, daß in den Betriebsbereichen beziehungsweise
Betriebsphasen des Kraftfahrzeuges beziehungsweise der Brennkraftmaschine, in
denen besonders hohe und schlagartig auftretende Drehmomentspitzen
entstehen, der Drehschwingungsdämpfer wirksam ist, wohingegen in den
Betriebsphasen der Brennkraftmaschine beziehungsweise des Kraftfahrzeuges, in
denen keine derartige hohen Drehmomentschwankungen zu erwarten sind,
beziehungsweise derartige Schwankungen nur verhältnismäßig selten auftreten,
der Drehschwingungsdämpfer in einer ganz bestimmten Position blockiert ist, also
dessen Wirkung ausgeschaltet ist. Diese Verriegelungsposition des
Drehschwingungsdämpfers entspricht vorzugsweise derjenigen Phasenlage der
wenigstens einen Ausgleichswelle gegenüber der Kurbelwelle, in der die
Brennkraftmaschine die praktisch optimale Laufruhe aufweist. Die Verriegelung
des Drehschwingungsdämpfers kann beispielsweise mittels fliehkraftgesteuerter
Verriegelungsmittel (wie Fliehgewichte) und/oder über Kupplungen, zum Beispiel
elektromagnetisch, hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch gesteuerte
Kupplungen erfolgen, die eventuell über die für den Betrieb des Kraftfahrzeuges,
insbesondere für den Betrieb der Brennkraftmaschine und/oder des Getriebes
und/oder der Bremsen erforderliche Elektronik gesteuert werden können.
Anhand der Figuren sei die Erfindung näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 Eine Frontansicht einer Brennkraftmaschine, und zwar von der Seite
aus betrachtet, auf der die Antriebssysteme für die Nockenwellen und
die Ausgleichswellen vorhanden sind,
Fig. 2 Einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Drehschwingungs
dämpfer für das Antriebssystem wenigstens einer Ausgleichswelle.
Fig. 3 Einen Schnitt gemäß den Pfeilen III-III der Fig. 2.
Fig. 4 Ein Diagramm einer Ausführungsform eines Drehschwingungs
dämpfers.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, besitzt die Brennkraftmaschine 1 zwei oben
liegende Nockenwellen 2, 3, die an ihrem einen Ende Zahnräder 4, 5 tragen,
welche im dargestellten Ausführungsbeispiel über eine Kette 7 angetrieben
werden. Die Kette 7 wird über Führungsschuhe 8, 9 geführt, wobei zumindest der
Führungsschuh beziehungsweise die Führungsleiste 9 von einem Kettenspanner
10 beaufschlagbar ist. Die Beaufschlagung des Führungsschuhes 9 und somit die
Spannung der Kette 7 kann in Abhängigkeit der gerade vorhandenen
Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine veränderlich sein. Die Kette 7 wird
über die Kurbelwelle 11 der Brennkraftmaschine angetrieben, wobei hierfür am
entsprechenden Ende der Kurbelwelle 11 ein Rad, insbesondere ein Zahnrad,
vorgesehen ist, welches sich axial hinter dem ersichtlichen Zahnrad 12 befindet
und in Fig. 2 als Zahnrad 13 dargestellt ist.
Axial neben dem die Kette 7 aufweisenden Antriebssystem für die Nockenwellen
2, 3 befindet sich ein zweites Antriebssystem 14 für die Ausgleichswellen 15, 16.
Für den Antrieb der beiden Ausgleichswellen 15, 16 besitzt das Antriebssystem 14
ein endloses Antriebsmittel in Form einer Kette 17. An den entsprechenden Enden
der Ausgleichswellen 15 und 16 ist jeweils ein über die Kette 17 angetriebenes
Zahnrad 18, 19 vorgesehen. Die Kette 17 wird über ein am Ende der Kurbelwelle
11 montiertes Rad, wie insbesondere Zahnrad 12, angetrieben. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Kette 17 noch über eine Umlenkrolle
beziehungsweise ein Umlenkzahnrad 20 sowie über einen Führungsschuh
beziehungsweise eine Führungsschiene 21 geleitet. Der Führungsschuh 21 wird
von einem Kettenspanner 22 beaufschlagt, wobei die von dem Kettenspanner 22
auf die Kette 17 ausgeübte Verspannkraft abhängig sein kann von den jeweils
vorhandenen Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine.
In Fig. 1 sind die beiden Kettenantriebssysteme offen dargestellt. An der
entsprechenden Frontseite der Brennkraftmaschine 1 sind jedoch Deckel bezie
hungsweise Gehäuseteile befestigbar, welche die Kettenantriebe einschließen, so
daß diese mit Öl geschmiert werden können.
In Fig. 2 ist das für den Antrieb der Ausgleichswellen 15, 16 am Ende einer
Kurbelwelle 11 befestigte Zahnrad 12 ersichtlich. In das Zahnrad 12 ist ein Dreh
schwingungsdämpfer 23 integriert beziehungsweise das Zahnrad 12 bildet
gleichzeitig einen Drehschwingungsdämpfer 23. Der Drehschwingungsdämpfer 23
besitzt ein Eingangsteil 24, das drehfest mit der Kurbelwelle einer
Brennkraftmaschine verbindbar ist. Diese Verbindung kann formschlüssig
und/oder kraftschlüssig erfolgen. Hierfür können beispielsweise Paßfedern oder
Keile verwendet werden. Das Ausgangsteil 25 des Drehschwingungsdämpfers 23
ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch ein scheibenförmiges Bauteil
gebildet, das mit seinem Außenrand unmittelbar eine Verzahnung 26 bildet, über
die die Kette 17 antreibbar ist. Das Eingangsteil 24 besitzt einen nabenförmigen
Bereich 27 zum Aufsetzen auf einen Kurbelwellenendzapfen, sowie einen
einstückig mit dem Bereich 27 ausgebildeten, sich radial nach außen
erstreckenden ring- beziehungsweise flanschförmigen Bereich 28. Als Werkstoff
für das Eingangsteil 24 und/oder das Ausgangsteil 25 eignet sich Stahl,
Sintermetall, Kunststoff oder eine Kombination dieser Werkstoffe. Die Teile 24, 25
können als Schmiedeteil oder als Kaltfließpreßteil hergestellt werden. Bei
Verwendung von Kunststoff können diese Teile 24, 25 auch formgespritzt werden.
Das Ausgangteil beziehungsweise das Zahnritzel 25 ist auf dem Eingangsteil 24
im Bereich 29 gelagert. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das
Ausgangsteil 25 unmittelbar auf dem Eingangsteil 24 gleitgelagert. In vorteilhafter
Weise kann jedoch zwischen den beiden Bauteilen 24, 25 zumindest ein radiales
Gleitlager vorgesehen werden. Falls erforderlich, kann die axiale Führung
zwischen den beiden Bauteilen 24 und 25 ebenfalls über entsprechend
angeordnete Gleitringe erfolgen. Für manche Anwendungsfälle kann es auch
zweckmäßig sein, wenn für die radiale und/oder für die aale Lagerung
beziehungsweise Positionierung der beiden Bauteile 24, 25 Wälzlager verwendet
werden, wobei, um eine platzsparende Lagerung zu gewährleisten, in besonders
vorteilhafter Weise Nadellager Verwendung finden können.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist zur aalen Sicherung des Aus
gangsteils 25 auf dem Eingangsteil 24 eine Anlaufscheibe 30 vorgesehen, welche
auch als Reibring ausgebildet sein kann. Die Anlaufscheibe 30 ist entweder
unmittelbar, zum Beispiel durch eine Verstemmung, axial auf dem Eingangsteil 12
gesichert, oder aber, wie in Fig. 2 dargestellt, mittels eines Sicherungsringes 31.
In vorteilhafter Weise können die beiden Bauteile 24, 25 axial verspannt sein,
wobei hierfür beispielsweise die Anlaufscheibe 30 ähnlich wie eine Tellerfeder
axial verspannt sein kann. Es kann aber auch anstatt des Sicherungsringes 31 ein
axial wirksamer Energiespeicher, wie zum Beispiel ein wellfeder- oder
tellerfederartiges Bauteil, welches die Anlaufscheibe 30 axial beaufschlagt,
vorgesehen werden. Durch eine gezielte axiale Verspannung der beiden Bauteile
24, 25 kann eine definierte Reibung beziehungsweise Reibungshysterese erzeugt
werden, die parallel zu den zwischen dem Eingangsteil 24 und dem Ausgangsteil
26 angeordneten Energiespeichern 32, 33 wirksam ist. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Energiespeicher 32, 33 durch
Schraubendruckfedern aus Stahl gebildet. Es könnten jedoch zumindest einige
der Energiespeicher 32, 33, zum Beispiel die Energiespeicher 33, durch
Gummifedern gebildet sein. Für manche Anwendungsfälle kann es auch vor
teilhaft sein, wenn zwischen den beiden Bauteilen 24, 25 eine hydraulische
Dämpfung wirksam ist.
Die zwischen dem Eingangsteil 24 und dem Ausgangsteil 25 angeordneten
Energiespeicher 32, 33 widersetzen sich einer Relativverdrehung dieser Bauteile
24, 25 beziehungsweise drängen die Bauteile 24, 25 in eine definierte, winkel
mäßige Relativposition.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zur umfangsmäßigen Abstützung
beziehungsweise Beaufschlagung und radialen sowie aalen Führung der
Schraubendruckfedern 32, 33 taschenförmige, aale Vertiefungen
beziehungsweise Einbuchtungen 35, 36 in radialen Bereichen der Bauteile 24, 25
eingebracht, welche sich axial gegenüberliegen. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist,
sind die taschenförmigen Vertiefungen 35, 36 derart ausgebildet, daß die
Schraubendruckfedern 32, 33 jeweils in etwa zur Hälfte in diese eintauchen, so
daß bei einer Relativverdrehung zwischen den beiden Bauteilen 24 und 25 die
Schraubendruckfedern 32, 33 zusammengedrückt und wieder entspannt werden
können.
Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind die Energiespeicher 32, 33
sowie die diesen zugeordneten Aufnahmetaschen 35, 36 derart ausgebildet und
angeordnet, daß eine mehrstufige Federkennlinie erzeugbar ist. Bei dem darge
stellten Ausführungsbeispiel kommen bei einer Relativverdrehung der beiden
Bauteile 24, 25 aus der in Fig. 3 dargestellten Ruheposition zunächst lediglich
die Federn 32 zur Wirkung, wobei nach einem bestimmten Verdrehwinkel
zumindest in einer der möglichen Relativverdrehrichtungen zwischen den beiden
Bauteilen 24 und 25 zusätzlich die Federn 33 komprimiert werden, wodurch eine
steilere Federstufe gebildet wird.
Zur Begrenzung der Relativverdrehung zwischen dem Eingangsteil 24 und dem
Ausgangsteil 25 des Drehschwingungsdämpfers 23 sind an diesen Teilen
Anschläge 37 und 38, 39 vorgesehen. Die am Eingangsteil 24 vorgesehenen
Anschläge 37 sind durch aale Vorsprünge gebildet, welche, wie aus Fig. 3
ersichtlich, in einem zur Drehachse 40 senkrechten Querschnitt betrachtet, radial
nach innen weisende Nasen 37 bilden. Die Vorsprünge beziehungsweise Nasen
37 greifen radial jeweils in einen Freiraum 41, der in Umfangsrichtung betrachtet
durch die Gegenanschläge 38, 39 begrenzt ist. Die Freiräume 41 sind in Um
fangsrichtung betrachtet zwischen Federn 32, 33 des Drehschwingungsdämpfers
23 angeordnet. Zur Begrenzung der Relativverdrehung zwischen Eingangsteil 24
und Ausgangsteil 25 könnten auch die Federn 32 und/oder die Federn 33 auf
Block gehen.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 2 und 3 sind die
taschenförmigen Aufnahmen 35, 36 für die Federn 32 in Umfangsrichtung
betrachtet gleich lang ausgebildet. Für die Federn 33 sind die Taschen 36 im
Bauteil 24 - in Umfangsrichtung betrachtet - derart ausgebildet, daß die Federn
praktisch spielfrei oder gar mit einer gewissen Vorspannung in diesen Taschen
aufgenommen sind, wohingegen die Taschen 35 im Bauteil 25 länger ausgebildet
sind als die zugeordneten Taschen 36. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind die
Taschen 35 für die Federn 33 derart ausgebildet, daß sie in beide
Relativverdrehrichtungen zwischen den Bauteilen 24 und 25 ein Verdrehspiel 42
beziehungsweise 43 aufweisen. Diese Verdrehspiele 42, 43 ermöglichen eine
Relativverdrehung zwischen den Bauteilen 24 und 25, ohne daß die Federn 33
komprimiert werden. Erst bei Überschreitung dieser Winkel können die Federn 33
komprimiert werden, wobei die Anschläge 37 und 38, 39 - in Umfangsrichtung
betrachtet - in Bezug aufeinander derart ausgebildet und angeordnet sein
können, daß eine Komprimierung der Federn 33 entweder nur in eine
Relativverdrehrichtung oder aber in beide Relativverdrehrichtungen zwischen den
Teilen 24 und 25 stattfindet.
Wie aus Fig. 3 weiterhin zu entnehmen ist, ist ausgehend von der dargestellten
Ruheposition des Drehschwingungsdämpfers 23 in die eine Relativver
drehrichtung ein Verdrehspiel 44 und in die andere Relativverdrehrichtung ein
Verdrehspiel 45 zwischen den Anschlägen 37 und den Gegenanschlägen 38, 39
vorhanden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestimmt das Verdrehspiel
44 den maximalen Verdrehwinkel zwischen den Teilen 24 und 25 bei einer
Beanspruchung des Drehschwingungsdämpfers 23 auf Schub. Das Verdrehspiel
45 bestimmt den möglichen, maximalen Relativverdrehwinkel zwischen den
Bauteilen 24 und 25 bei einer Beanspruchung des Drehschwingungsdämpfers 23
auf Zug. Eine Zugbeanspruchung ist dann vorhanden, wenn die
Brennkraftmaschine das Kraftfahrzeug antreibt, wohingegen eine Schub
beanspruchung dann vorhanden ist, wenn das Kraftfahrzeug durch den Motor
abgebremst wird, also von außen her ein Drehmoment in die Brennkraftmaschine
eingeleitet wird.
Das in Fig. 4 dargestellte Diagramm zeigt eine Kennlinie, die mit einem Dreh
schwingungsdämpferaufbau gemäß den Fig. 2 und 3 realisierbar ist. Auf der
Abszissenachse ist der Verdrehwinkel und auf der Ordinatenachse ist der Ver
drehwiderstand beziehungsweise das anstehende Drehmoment zwischen dem
Eingangsteil 24 und dem Ausgangsteil 25 dargestellt.
Wie aus Fig. 4 zu entnehmen ist, besitzt der Drehschwingungsdämpfer 23 einen
Kennlinienbereich 46, der einstufig und linear ausgebildet ist. Der Kennlinienbe
reich 46 entspricht einer Schubbeanspruchung des Drehschwingungsdämpfers
23, wobei über diesen Bereich 46 lediglich die Federn 32 komprimiert werden. Bei
Erreichen des Verdrehwinkels 47 kommen die Anschläge 37 und Gegenanschlä
ge 38 zur Anlage, wodurch die Verdrehung zwischen den Bauteilen 24 und 25
begrenzt wird. Wie aus Fig. 4 erkennbar ist, ist das Verdrehspiel 44 in Bezug auf
das Verdrehspiel 42 derart abgestimmt, daß die Federn 33 bei Schubbeanspru
chung des Drehschwingungsdämpfers 23 nicht zur Wirkung kommen. Es kann
jedoch auch der durch das Verdrehspiel 44 bestimmte Verdrehwinkel zwischen
den Bauteilen 24 und 25 größer ausgebildet sein als der durch das Verdrehspiel.
42 zugelassene Verdrehwinkel zwischen den Bauteilen 24 und 25, so daß dann
im Schubbetrieb die Federn 33 zumindest über einen geringen Verdrehwinkel
ebenfalls zur Wirkung kommen können.
In Zugrichtung besitzt der Drehschwingungsdämpfer 23 eine zweistufige Kennli
nie, wobei die erste Stufe über den Bereich 48 vorhanden ist und die zweite Stufe
über den Bereich 49. Im Bereich 48 werden lediglich die Federn 32 komprimiert,
wohingegen im Bereich 49 die Federn 33 zusätzlich zu den Federn 32 komprimiert
werden, wodurch ein steilerer Kennlinienbereich entsteht.
Der Kennlinienbereich 46 erstreckt sich bis circa minus 7 Winkelgrad und der
Kennlinienbereich 48 circa bis 11 Winkelgrad. Der sich an den Kennlinienbereich
48 anschließende Kennlinienbereich 49 erstreckt sich circa bis 13 Winkelgrad. Je
nach Anwendungsfall können jedoch die einzelnen Verdrehwinkelbereiche 46, 48,
49 eine größere oder eine kleinere winkelmäßige Erstreckung besitzen. Diesbe
züglich wird auch auf die allgemeine Beschreibung verwiesen.
Die Verdrehsteifigkeit des Torsionsschwingungsdämpfers 23 beträgt in den Berei
chen 46, 48 in etwa 0,45 Nm/°. Im Kennlinienbereich 49 beträgt dieser Verdrehwi
derstand in etwa 5 Nm/°. Je nach Anwendungsfall können diese Werte jedoch
auch größer oder kleiner sein. Die vorerwähnten Verdrehwinkel und Verdrehsteifigkeiten
hängen insbesondere von dem für den Antrieb der Ausgleichswellen 18,
19 erforderlichen Drehmoment ab.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Kennlinie ist die bei einer Relativverdrehung zwi
schen den Bauteilen 24 und 25 vorhandene Reibung beziehungsweise Reibungs
hysterese nicht berücksichtigt. Diese überlagert sich der dargestellten Kennlinie.
Die Verdrehsteifigkeitscharakteristik des Drehschwingungsdämpfers 23 ist in
Bezug auf das zum Antreiben der Ausgleichswellen 18, 19 erforderlichen
Drehmoments vorzugsweise derart abgestimmt, daß bei einer bestimmten Dreh
zahl, zum Beispiel 5000 U/min., die Ausgleichswellen 18, 19 phasenrichtig zur
Kurbelwelle 11 liegen. Dies sei anhand eines Zahlenbeispieles dargelegt. Es sei
angenommen, daß bei betriebswarmem Motor das bei einer Drehzahl von ca.
5000 U/min. erforderliche Antriebsmoment (Schleppmoment) für die Ausgleichs
wellen 18, 19 vier Nm beträgt. Dies bedeutet, daß bei einer Kennlinien-steigung im
Bereich 48 von zum Beispiel 0,5 Nm/° der Torsionsschwingungsdämpfer 23 einen
aktuellen Betriebspunkt hat, der sich in etwa bei 8° befindet. Dieser Betriebspunkt
ist in Fig. 4 mit dem Bezugszeichen 50 gekennzeichnet. Das Zahnrad 12 bezie
hungsweise der Torsionsschwingungsdämpfer 23 ist winkelmäßig auf der Kurbel
welle 11 derart montiert, daß bei Vorhandensein des Betriebspunktes 50 die Aus
gleichswellen 18, 19 die gewünschte optimale Winkelposition bzw. Phasenlage
gegenüber der Kurbelwelle 11 besitzen, wodurch eine optimale Schwingungsdämpfung
des Motors vorhanden ist. Bei geringeren Drehzahlen nimmt das für
den Antrieb der Ausgleichswellen 18, 19 erforderliche Antriebsmoment ab, so daß
der Betriebspunkt 50 sich in Richtung Schub verlagert, wohingegen für höhere
Drehzahlen des Motors dieses erforderliche Antriebsmoment größer wird, und
somit der Betriebspunkt 50 sich in Richtung Zug, also in Richtung des Kennlinien
bereiches 49, verlagert beziehungsweise verstellt.
In vorteilhafter Weise können die ab der neutralen Stellung beziehungsweise
Ruhestellung des Drehschwingungsdämpfers 23 wirksamen Energiespeicher 32
auch mit einer gewissen Vorspannung eingebaut werden, so daß dann eine Re
lativverdrehung zwischen dem Eingangsteil 24 und dem Ausgangsteil 25 des
entsprechenden Torsionsschwingungsdämpfers erst bei einem Drehmoment
stattfinden kann, welches groß genug ist, um die Vorspannung der Energiespei
cher 32 sowie der eventuell parallel zu diesen geschalteten Reibung zu überwin
den. Durch eine derartige Auslegung kann gewährleistet werden, daß zumindest
über einen größeren Drehzahlbereich der Brennkraftmaschine die Ausgleichs
wellen eine definierte Phasenlage gegenüber der Kurbelwelle aufweisen. Auch bei
einer derartigen Auslegung eines Drehschwingungsdämpfers ist dennoch eine
Dämpfung von Torsionsschwingungen beziehungsweise Drehmomentschwan
kungen möglich. Somit wird auch bei einer derartigen Ausgestaltung eines Dreh
schwingungsdämpfers das Antriebssystem, insbesondere die Kette 17 für die
Ausgleichswellen 18, 19, vor Überbelastungen geschützt. Weiterhin können dadurch
Klappergeräusche zumindest im Antriebssystem für die Ausgleichswellen
18, 19 vermieden beziehungsweise zumindest reduziert werden.
Die mit der Anmeldung eingereichten Patentansprüche sind Formulierungsvor
schläge ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Patentschutzes. Die
Anmelderin behält sich vor, noch weitere, bisher nur in der Beschreibung und/oder
Zeichnungen offenbarte Merkmale zu beanspruchen.
In Unteransprüchen verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbil
dung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweili
gen Unteranspruches hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen
Unteransprüche zu verstehen.
Die Gegenstände dieser Unteransprüche bilden jedoch auch selbständige Erfin
dungen, die eine von den Gegenständen der vorhergehenden Unteransprüche
unabhängige Gestaltung aufweisen.
Die Erfindung ist auch nicht auf die Ausführungsbeispiele der Beschreibung be
schränkt. Vielmehr sind im Rahmen der Erfindung zahlreiche Abänderungen und
Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten, Elemente und Kom
binationen und/oder Materialien, die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung
von einzelnen in Verbindung mit den in der allgemeinen Beschreibung
und Ausführungsformen sowie den Ansprüchen beschriebenen und in den Zeich
nungen enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschritten erfinde
risch sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder
zu neuen Verfahrensschritten bzw. Verfahrensschrittfolgen führen, auch soweit sie
Herstell-, Prüf- und Arbeitsverfahren betreffen.