Verfahren zur Herstellung von granuliertem Sorbensmittel und Anlage zur Durchführung des Verfahrens
Die vorliegende Erfindung betrifft den Bereich anorganischer Sorptionsmittel und bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von granuliertem Sorbensmittel, insbesondere ein Sorbensmittel zur Gewinnung von Lithium aus Lithium enthaltenden Salzlaugen einschließlich natürlicher Salzlaugen. Die Erfindung bezieht sich des weiteren auf eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens.
Lithium und seine Verbindungen finden eine breite Anwendung in verschiedenen Industriezweigen, zum Beispiel in der Aluminiumproduktion, bei der Glasherstellung und in der chemischen Industrie.
Gegenwärtig sind die Quellen an festen Rohstoffen für die Lithiumgewinnung in einem hohen Maße bereits erschöpft. Das Problem des Lithiummangels kann jedoch unter Nutzung alternativer Quellen an Lithiumrohstoffen gelöst werden. Zu solchen Quellen gehören: unterirdische Salzlaugen, natürliche Sole der Salzseen, Salzlaugen vom Meerwassertyp, Begleitsalzlaugen der Erdöl-, Diamant- und anderer Lagerstätten sowie technologische Lösungen und Abwässer einiger chemischer und biochemischer Betriebe. Lithium wird aus solchen Lösungen (Salzlaugen) mit Hilfe von Sorptionsmitteln gewonnen, die in bezug auf Lithium selektiv sind und eine hohe Effektivität der Lithiumgewinnung gewährleisten.
Bekannt ist aus dem US-Patent Nr. 4291001 ein Verfahren zur Herstellung einer mikrokristallinen Verbindung - einer Chloridform des Doppelhydroxydes von Aluminium und Lithium LiCI'2AI(OH)3 nH20 in den Poren eines Ionenaustauschers. Dieses
Verfahren sieht eine Bearbeitung des Ionenaustauschers nach folgenden Schritten vor: Aluminiuriichlorid, Ammoniak, Lithiumhydroxyd und Salzsäure oder Lithiumchlorid mit einer Zwischenspülung des Austauschers zur Beseitigung des Überschusses der eingesetzten Chemikalien.
Das so gewonnene Sorptionsmittel, das mehrmals in den Zyklen Sorpti- on/Desorption verwendet werden kann, wird für die Gewinnung von Lithium aus den Salzlaugen eingesetzt. Dieses Verfahren ist in seiner Anwendung jedoch kompliziert und nicht effektiv, da der Gehalt des Zielproduktes in den Poren des Ionenaustauschers verhältnismäßig gering ist und nur etwa 35 Masseprozent bis 50 Masseprozent beträgt. Im Falle der Anwendung dieser Verbindung wird ein hoher Grad der Lithiumgewinnung nur unter erhöhten Temperaturen (40°C bis 50°C) erreicht. Die Notwendigkeit der Beheizung größerer Mengen der Salzlaugen führt ihrerseits zu technologischen Schwierigkeiten und stellt einen weiteren bedeutenden Nachteil dieses Verfahrens dar. Außerdem muß das oben beschriebene Verfahren mehrstufig durchgeführt werden.
Bekannt ist des weiteren aus PCT (WO) 94/19513 und Izobretenija Mira, Nr. 11 , Ausg. 50, 1995 ein Verfahren zur Herstellung von granuliertem Sorbensmittel auf der Grundlage vom basischen Doppelchlorid, das auf der Formel LiCr2AI(OH)3 nH2O [im folgenden als DHAL-CI bezeichnet] beruht. Es wird mittels Anodenauflösung des Aluminiums in einer 0,5 M bis 3,0 M Lösung des Lithiumchlorids mit nachfolgender Körnung des Pulvers gewonnen. Als Bindemittel werden dabei die Fluor oder Chlor enthaltenden organischen Polymere in organischen Lösemitteln zur Pasteherstellung verwendet, die extrudiert wird. Die Sorbensmittelvorbe- reitung für die Lithiumsorption aus Salzlaugen, welche auch NaCI, MgCI2, CaCI2 und andere Chloride enthalten, erfolgt mittels Wasser; dabei wird ein Teil des LiCI in die flüssige Phase überführt. Als Ergebnis wird ein Sorbensmittel mit Lithiumdefizit in seiner Zusammensetzung hergestellt, das ein Aufnahmevermögen von 5,0 mg bis 8,0 mg Li pro 1 g Trockensubstanz gewährleistet. Der gewählte Bereich des Aufnahmevermögens ist optimal da die fehlgeordnete Zusammensetzung (mit Defizit) des Sorbensmittels eine hohe Selektivität des Sorbensmittels den Lithiumionen gegenüber gewährleistet.
Als Bindemittel werden Copolymere des Vinylidenfluorid mit Tetrafluorethylen, He- xafluorpropylen oder Polymere des Vinylchlorid, Polyvinylchlorid, Vinylidenchlorid, Perchlorvinylharz sowie Copolymere des Vinylidenchlorid - Vinylchlorid, Vinylchlorid
- Vinylazetat verwendet. Die Menge an Bindemittel, umgerechnet auf Trockensubstanz, muss 8 Masseprozent bis 10 Masseprozent betragen, was eine hohe Kornfestigkeit (98 % bis 100 %) gewährleistet.
Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht in einem hohen Energieverbrauch für seine Durchführung, in der Notwendigkeit der Anwendung großer Mengen der Lösungen des Lithiumchlorids unter ständiger Korrektur ihrer Konzentration sowie im Erfordernis der Schlammfilterung und -Trocknung vor seiner Körnung. Außerdem ist im bekannten Verfahren keine Rekuperation (Rückgewinnung) des organischen Lösungsmittels (Azeton, Methylenchlorid und andere) vorgesehen, das während der Pasteherstellung, -körnung und Korntrocknung in die Atmosphäre freigesetzt wird, was zu einem bedeutenden Verbrauch an Lösungsmittel führt und sich schließlich preiserhöhend auf das Sorbensmittel auswirkt.
Das Verfahren wird mit einer Anlage realisiert, die eine Elektrolyse-Vorrichtung und einen Filter für die Abscheidung des [DHAL-CI]-Niederschlags, seine Reinigung und die Beseitigung des Überflusses an LiCI-Lösung sowie für die Rückführung des Spülwassers in die Elektrolyse-Vorrichtung zu seiner Wiederverwendung aufweist. Danach wird das Sorbensmittel im Trockner mit dem heißen Wasser erwärmt, das eine Temperatur nicht über 70°C hat. Die Stoffkörnung erfolgt mittels Vermischung von [DHAL-CI], Binde- und Lösungsmittel bis zum Zustand einer Paste, die anschließend extrudiert wird. Ein Nachteil der Anlage besteht darin, dass keine Möglichkeit für die Aufnahme des Lösungsmitteldampfes beim Herstellen und Extrudieren der Paste vorhanden ist.
Bekannt ist des weiteren ein Verfahren der Kohleadsorption für die Rückgewinnung (Rekuperation) des Methylenchlorids und eine Anlage dafür (Harbert Kohler, Kornwestheim und lohan Halbartshlayer, Stuttgart, Staub Reinhaltung der Luft. Band 46, Nr. 2, (1986), p. 50-55).
Die Anlage besitzt eine Methylenchlorid-Dampfquelle, eine Vorrichtung für die Aufnahme des Methylenchlcriddampfes aus dem Spülgasstrom in Form eines Adsor- bers, gefüllt mit Aktivkohle, einen Kühlkondensator für die Kondensation des Dampfes des Methylenchlorids, das aus dem gebrauchten Adsorbens entfernt wird, wobei der Kühlkondensator mit dem Adsorber und dem Sammelbehälter für das flüssige Methylenchlorid verbunden ist. Die Desorption des aufgefangenen Lösungsmittels erfolgt mittels des direkten Dampfes. Zu den Nachteilen der Anlage gehören: niedriger Grad der Rückgewinnung an Methylenchlorid, die Notwendigkeit der Reinigung
des gewonnenen flüssigen Methylenchlorids wegen seiner Verunreinigung durch Produkte der Hydrolyse während der Dampfdesorption, eine hohe Brandgefahr wegen der Anwendung einer großen Menge an Aktivkohle für die Aufnahme des Methylenchloriddampfes.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes, umweltfreundliches Verfahren zur Herstellung von granuliertem Sorbensmittel mit einer vereinfachten Technologie für die Gewinnung von [DHAL-CI]-Pulver bereitzustellen, das insbesondere für eine effektivere Gewinnung von Lithium aus Salzlaugen geeignet ist. Aufgabe der Erfindung ist es des weiteren, eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens zur Verfügung zu stellen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 8.
Die Aufgabe zur Bereitstellung einer Anlage wird erfindungsgemäß durch die Anlage mit den Merkmalen des Anspruches 9 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der erfindungsgemäßen Anlage beschreiben die Merkmale des Anspruches 10.
Die Vorzüge des erfindungsgemäßen Verfahrens und der dazugehörenden Anlage werden insbesondere durch das Zusammenwirken von Aluminiumhydroxyd und Li- thiumclorid in einem Mischgerät mit nachfolgender Aktivierung der gewonnenen DHAL-CI-Verbindung In einem kontinuierlichen Schleudermühle-Aktivator zum Beispiel vom Typ ZMA-02, ZMA-06 (gemäß SU-Urheberschein-Nr. 925386) oder einer anderen Mühle mit ähnlichem Wirkungsprinzip erzielt.
Der so aktivierte Stoff, der die Korngröße von 0,16 mm nicht übersteigt, hat eine fehlgeordnete Kristallstruktur, kann leicht granuliert werden und ist in der Lage, nach seiner Wasserbearbeitung das festgelegte Sorptionsaufnahmevermögen zu gewährleisten, das durch das Lithiumdefizit in seiner Zusammensetzung bedingt ist. Zur Beschleunigung des Gewinnens der DHAL-CI-Verbindung empfiehlt sich als eines der Ausgangsprodukte das Lithiumchloridmonohydrat. Es kann aber auch wasserfreies LiCI verwendet werden, wenn zum Ausgangsgemenge AI(OH)3+LiCI das Wasser im Verhältnis der flüssigen zur festen Phase 0,05 bis 0,30 (Flüssig : Fest = 0,05 - 0,30) hinzugefügt wird, um einen homogenen Stoff zu erhalten. Wenn zum Ausgangsgemenge weniger Wasser zugegeben wird, als für die Gewährleistung
des Verhältnisses Flüssig : Fest = 0,05 erforderlich ist, führt dies zur Senkung des Bindegrades des LiCI im DHAL-CI. Ein Verhältnis Flüssig : Fest von mehr als 0,30 führt zur Bildung einer breiigen Paste, die anschließend getrocknet werden muss, was den Arbeitsvorgang aufwendiger gestaltet. Als Mischgerät können hocheffektive Apparate für die Mischung von Schüttgütern verwendet werden, z.B. hochdrehzahli- ge Flügelmischer, Mischgeräte mit schnelllaufenden Drehkolben (mit Fluidisation des Stoffes), Propellermischer oder Tellermischer, Zentrifugalflügelmischer mit Drehkegel bzw. Zentrifugalpropellermischer mit Drehkegel.
In dem Flügelmischer (Fig. 1) wird der Arbeitsvorgang des Zusammenwirkens in einer quasiflüssigen Schicht realisiert. In diesem Fall erfolgt die Synthese des DHAL- CI aus dem feindispersen AI(OH)3 innerhalb von 7 Minuten bis 15 Minuten mit einer Ausbeute von ca. 85% (Fig. 2). Beim Einsatz von kristallförmigem AI(OH)3 wird der gleiche Grad der Komponentenbindung an DHAL-CI nach etwa 30 Minuten erreicht. Für denselben Zweck können auch Mischgeräte verwendet werden, die mit Mühlen kombiniert sind.
Das so hergestellte DHAL-CI-Pulver wird anschließend in einem Schneckenmischer mit einem an sich bekannten Bindemittel, das direkt in den Schneckenmischer gegeben wird, z.B. mit chloriertem Polyvinylchlorid, in Anwesenheit von Methylenchlorid zu einer Paste vermischt, die danach durch Ziehformen strohförmig extrudiert wird, um daraus anschließend im Granulator Granulat mit einer Teilchengröße von 2 mm bis 4 mm herzustellen.
Die als Schleppgas verwendete Luft wird durch alle Geräte der technologischen Kette in Gegenrichtung zum Materialfluss geführt. Im Prozess der Pasteherstellung und der Körnung entwickelt das Material den Methylenchloriddampf. Die Aufnahme des Methylenchloriddampfes, der aus der technologischen Kette mit dem Schleppgas abgeführt wird, erfolgt als Absorption mittels hochsiedender organischer Stoffe im Zustand idealer Verdrängung im Gegenstrom der Kontaktphasen und unter Kontaktbedingungen, die das maximale Entfernen des Methylenchlorids aus dem Schleppgasstrom und gleichzeitig die vollständige Sättigung des zur Regenerierung abgeführten Absorbenεmittels mit dem Methylenchlorid gewährleisten. Die Freisetzung des Methylenchlorids aus dem gesättigten Absorbensmittel erfolgt durch Erwärmung des Absorbensmittels, wenn es an einer erwärmten Fläche entlang fließt, mit nachfolgendem Kondensieren des abgeführten gesättigten Methylenchloriddampfes bei der Abkühlung unter Bedingungen, die ihrerseits eine vollständige Ent-
fernung des Methylenchlorids aus dem Absorbensmittels unter gleichzeitigem maximalen Kondensieren seines Dampfes gewährleisten. Dabei wird das erwärmte und vom Methylenchlorid befreite Absorbensmittel vom Strom des zur Freisetzung des Methylenchlorids fließenden Absorbensmittels abgekühlt und zur Absorption rückgeführt. Als Absorbensmittel wird Freonöl verwendet, zum Beispiel das Öl mit der Typenbezeichnung XF 22c-16. Die Konzentration des Methylenchlorids im Strom des zur Absorption kommenden Schleppgases wird auf dem Niveau von 700 g/m3 bis 1200 g/m3 gehalten. Die Höhe der Absorbensmittelschicht im Absorptionsbereich im Füllkörper beträgt 1,70 m bis 1,95 m. Die Berieselungsdichte ist 3,7 dm3 bis 4,2 dm3 Absorbensmittel pro Kubikmeter der zu bereinigenden Gasphase, deren Lineargeschwindigkeit im Absorptionsbereich auf dem Niveau von 0,04 m/s bis 0,06 m/s gehalten wird. Dabei erfolgt die Erwärmung des gesättigten Absorbensmittels in zwei Stufen: zuerst fließt es als Dünnschicht an der bis zur Temperatur von 105°C bis 110°C erwärmten Fläche entlang bei einer Berieselungsdichte von 25 m3/m2h bis 30 m3/m2h und bleibt auf dieser erwärmten Fläche 36 Sek. bis 40 Sek.; anschließend erfolgt seine Fadentropfströmung in dem bis zu einer Temperatur von 115°C bis 120°C erwärmten Füllkörper mit Wärmeleitfähigkeit entlang bei einer Berieselungsdichte von 8 m3/m h bis 9 m3/m2h und einer Kontaktzeit von 12 Sek. bis 15 Sek. Die Abführung des Methylenchloriddampfes aus seinem Freisetzungsbereich unter thermischer Absorbensmittelregeneration wird mittels der Thermodiffusion dank der Druckdifferenz des Methylenchloriddampfs entsprechend im Bereich seiner Freisetzung aus dem gesättigten Absorbensmittel und im Kondensationsbereich verwirklicht. Die Druckdifferenz entsteht als Ergebnis der Abkühlung des überhitzten Methylenchloriddampfes und seiner Kondensation bei der Siedetemperatur. Die sich ständig bildende Kondensphase des Methylenchlorids wird aus dem Kondensationsbereich abgeführt und anschließend bis zur Außentemperatur abgekühlt, dabei wird ein direkter Kontakt der Kondensphase zur Außenluft ausgeschlossen.
Das Verfahren wird mit einer Anlage realisiert, die einen hochdrehzahligen Mischer (450 Umdrehungen bis 600 Umdrehungen pro Minute) für Schüttgut aufweist, der an eine Aktivatormühle angeschlossen ist, die einen Schneckenmischer für die Pasteherstellung, einen Extruder und einen Granulator besitzt. Außerdem sind Bestandteile der Anlage: ein Ventilator und ein Kompressor für die Abführung des zu reinigenden Gasstroms; eine Vorrichtung für die Absorption des Methylenchloriddampfes, ausgeführt als zwei hintereinander angeordnete und miteinander mit ei-
nem Gaskanal direkt bzw. mit Rohrleitungen über eine Pumpe verbundene kühlbare Absorptionsfüllkörpersäulen; eine Einrichtung für das Ausscheiden des gesättigten Methylenchloriddampfes aus dem verbrauchten Absorbensmittel, verbunden mit einer Heizdampfquelle, mit einem Kondensatsammeitopf und dem Rohrzwischenraum des Kondensators für die Abkühlung des Methylenchloriddampfes und seine Überführung in die flüssige Phase, die durch einen Kühler in den Sammelbehälter für das flüssige Methylenchlorid geführt wird; einen Wärmerückgewinner (Wärmerekuperator), verbunden mit der ersten der in Reihe angeordneten Absorptionsfüllkörpersäulen für die Abführung des verbrauchten Absorbensmittels und über die Pumpe sowie den Kühler - auch mit der zweiten Absorptionssäule zur Einführung des regenerierten Absorbensmittels. Dabei ist die Einrichtung für die Ausscheidung des Methylenchloriddampfes aus dem verbrauchten Absorbensmittel vollständig wärmeisolierend und in Form eines Rohrbündelaustauschers mit Seitenrohrstücken ausgeführt, das obere Seitenrohrstück für die Einführung des Heizdampfes in den Rohrzwischenraum und das untere - für die Abführung des Heizdampfkondensates aus dem Rohrzwischenraum, der Rohrbündelaustauscher ist an seinem oberen Rohrboden über einen Kegeldiffusor, der über ein mit einem Verteiler verbundenen Seitenrohrstück für die Einführung des verbrauchten Absorbensmittels in den Rohrraum verfügt, mit einem Tropfenabscheider verbunden ist. Der Tropfenabscheider ist ein Zylinder mit oberem Deckel, in dem ein oberes und ein unteres Gitter montiert sind, die einen Raum bilden, gefüllt mit einem körnigen Stoff oder einem Faserstoff. Der Tropfenabscheider ist über eine über dem oberen Gitter installierte Schrägbe- schleunigungsdüse mit einem Seitenrohrstück für die Abführung des überhitzten Methylenchloriddampfes und an seinem unteren Rohrboden über einen unteren Kegeldiffusor verbunden, der ein in einem Heizkörper montiertes Zylindergehäuse mit einem schrägen Boden und einem unteren Seitenrohrstück für die Abführung des regenerierten Absorbensmittels darstellt. Im Erwärmer sind senkrechte Platten über dem unteren Seitenrohrstück radial angeordnet und an der Seitenfläche des Zylindergehäuses befestigt. Der freie Raum zwischen den Platten ist mit einem Füllkörper mit hoher Wärmeleitfähigkeit, z. B. Raschig-Ringe aus Metall, gefüllt. Die oberen Rohrköpfe im Rohrbündelaustauscher befinden sich über dem oberen Rohrboden und bilden zusammen mit ihm einen mit dem verbrauchten Absorbens gefüllten Verteilungsteller, von dem jedes Rohr einen Docht für die gleichmäßige Absorbenszu- führung zur Innenwand es Rohres besitzt; dabei ist der Docht an der Innenwand des Rohres befestigt und an die Außenfläche bis zum Kontakt mit dem Rohrboden aufgezogen.
Somit sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale des angemeldeten Verfahrens und der Anlage für seine Realisierung im Vergleich zum Stand der Technik folgende:
1. Mischereinsatz für die Gemengehomogenisierung und Herstellung der individuellen Verbindung DHAL-CI mittels fester Phase;
2. Aktivierung des kristallförmigen DHAL-CI zur Erhöhung seiner Sorptionseigenschaften in kontinuierlichen Aktivatormühlen;
3. Verwendung eines Schneckenmischers für die Pasteherstellung mit deren anschließenden Extrudieren und Körnen;
4. Einsatz einer Vorrichtung für die Rückgewinnung (Rekuparation) des Methylenchlorids, die den Methylenchloriddampf im Strom vom Schleppgas abführt und anschließend das Methylenchlorid mit einem hochsiedenden organischen Absorbensmittel, zum Beispiel einem Freonöl, vorzugsweise des unter der Typenbezeichnung XF 22c-16 gehandelten Freonöls, bindet.
5. Anwendung einer Einrichtung für das Ausscheiden des Methylenchloriddampfes aus dem verbrauchten Absorbensmittel (ÖI XF 22C-16) unter Wärmebehandlung des gesättigten Absorbensmittels, wodurch eine Regenerierung des letzteren bewirkt wird.
Im folgenden sollen die erfundene Anlage und der Betrieb des erfindungsgemäßen Verfahrens an Hand von Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
Figur 1 : einen Flügelmischer für die Vermischung vom Schüttgut im Schnitt.
Figur 2: die graphische Darstellung des Bindegrads von LiCI im DHAL-CI in Abhängigkeit von der Mischdauer im Flügelmischer, die Kurve 1 mit AI(OH)3 nach dem Mahlen und Kurve 2 mit kristallinem AI(OH)3.
Figur 3-1 und 3-2: die schematische Darstellung der Anlage zur Herstellung von granuliertem Sorbensmittel in der Verbindung ihrer wesentlichsten Baugruppen.
Figur 4a: die Vorrichtung für das Ausscheiden des gesättigten Methylenchloriddampfes aus dem verbrauchten Absorbensmittel im Schnitt.
Figur 4b: die Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 4a.
Figur 4c: die Vorrichtung gemäß Fig. 4a im Schnitt AA.
Figur 4d: den Teil I der Fig. 4a im Schnitt.
Figur 5: β die graphische Darstellung der Dynamik der zeitlichen Änderung der Konzentration des Methylenchloriddampfes in der Gasphase am Ausgang aus der Trockenkammer.
Figur 6: die graphische Darstellung der Isothermen der Absorption des Methylenchlorids aus einem Dampf-Luft-Gemisch mittels hochsiedender organischer Stoffe.
Figur 7: die graphische Darstellung der Abhängigkeit der Dauer der Schutzwirkung des Absorbens (τp) von der Anfangskonzentration des Methylenchlorids im Dampf-Luft-Gemisch (CH).
Figur 8: die graphische Darstellung der Abhängigkeit der Dauer der Schutzwirkung des Absorbens (τp) von der Lineargeschwindigkeit des Passierens des Dampf-Luft-Gemisches durch den Absorber (W).
Figur 9: die graphische Darstellung der Abhängigkeit der Geschwindigkeit der Front der ölabsorption von der Anfangskonzentration des Methylenchlorids im Dampf-Luft-Gemisch unter verschiedenen Lineargeschwindigkeiten des Dampf-Luft-Gemisches im Absorber.
Figur 10: die graphische Darstellung der Dynamik der zeitlichen Änderung des Grades des Einfangens des Methylenchlorids (E) unter verschiedenen Lineargeschwindigkeiten des Dampf-Luft-Gemisches und einem Festbettabsorbens im Füllkörper.
Figur 11: die graphische Darstellung der Dynamik der zeitlichen Änderung des Grades der Aufnahme des Methylenchlorids aus dem Dampf-Luft- Gemisch mittels der Ölabsorption bei CH = 700 g/m3, verschiedener Höhe der Abscrptionsschicht auf dem Füllkörper, verschiedener Berieselungsdichte im Zustand idealer Verdrängung und Phasengegenstrom.
Figur 12: die graphische Darstellung der Dynamik der zeitlichen Änderung des Grades der Aufnahme des Methylenchlorids aus dem Dampf-Luft- Gemisch mittels der Ölabsorption bei CH = 1200 g/m3, verschiedener Höhe der Absorptionsschicht in dem Füllkörper, verschiedener Berieselungsdichte im Zustand idealer Verdrängung und Phasengegenstrom.
Figur 13: die graphische Darstellung der Abhängigkeit des Grades der Regeneration des verbrauchten Absorbensmittels (η, %) von der Berieselungsdichte (q, m3/m? ι), wenn das verbrauchte Absorbensmittel nach dem Thermodiffusionsverfahren als Dünnschicht an der bis zu einer Temperatur von 100°C erwärmten Fläche entlang fließt.
Figur 14: die graphische Darstellung der Abhängigkeit des Grades der Rückgewinnung (Rekuperation) des Methylenchlorids aus dem verbrauchten Absorbensmittel (R, %) nach dem Thermodiffusionsverfahren von der Berieselungsdichte (q, m3/m2h), wenn das Absorbensmittel als Dünnschicht an der bis zu einer Temperatur von 100°C erwärmten Fläche entlang fließt.
Figur 15: die graphische Darstellung der Abhängigkeit des Grades der Regeneration des verbrauchten Absorbensmittels (η, %) nach dem Thermodiffusionsverfahren von der Flächentemperatur (t, °C) bei verschiedenen Längen des Fließweges (£), wenn das Absorbensmittel bei der Berieselungsdichte 27,5 m3/m2St. als Dünnschicht an einer Fläche entlang fließt.
Figur 16: die graphische Darstellung der Abhängigkeit des Grades der Rückgewinnung (Rekuperation) des Methylenchlorids aus dem verbrauchten Absorbensmittel (R, %) nach dem Thermodiffusionsverfahren von der Flächentemperatur (t, °C) bei verschiedenen Längen des Fließweges (£), wenn das Absorbensmittel bei der Berieselungsdichte 27,5 m3/m2St. als Dünnschicht an einer Fläche entlang fließt.
Die schematische Darstellung des Aufbaus der Anlage zur Herstellung von granuliertem Sorbensmittel in der Verbindung ihrer wesentlichsten Baugruppen gemäß den Figuren 3-1 und 3-2 zeigt
- den Flügelmischer 2 mit Behältern für Aluminiumhydroxyd 2a und Lithiumchlo- ridmonohydrat 2b verbunden mittels einer Rohrleitung mit dem Behälter der Schleudermühle 1 aus der das Pulver in den Schneckenmischer 4 kommt;
- die Quelle des Methylenchloriddampfes bestehend aus einem Mischer 4, der durch den Extruder 5 und den Granulator 6 mit dem Container für Fertigprodukte 7 verbunden ist;
- den Tank für das regenerierte flüssige Methylenchlorid 3 und den Tank für das Bindemittel 4a, die jeweils mittels einer Armatur und einer Rohrleitung mit dem Rohrstück für die Einführung des flüssigen Methylenchlorids und des Bindemittels in den Schneckenmischer 4 verbunden sind;
- den einstellbaren Schieber 8, der mittels eines Gaskanals mit dem Rohrstück für das Ansaugen von Schleppgas und mit der Außenluft verbunden ist;
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11 den einstellbaren Schieber 9, der mittels eines Gaskanals mit dem Rohrstück für das Abführen des mit dem Methylenchloriddampf gesättigten Schleppgases aus dem Mischer 4 und dem Einlauf des Ventilators 10 verbunden ist; das Expansionsgefäß 11 ; den Kompressor 12 mit dem Schieber 13; den Aufnahmebehälter 14 mit dem Schieber 15; die Baugruppe für die Aufnahme des Methylenchloriddampfes aus dem Schleppgasstrom, bestehend aus zwei hintereinander aufgestellten kühlbaren Absorptionsfüllkörpersäulen 16 und 17, die miteinander sowohl direkt über Gaskanäle und durch eine Rohrleitung über die Pumpe 18 und die Armatur 19 verbunden sind; das Kühlaggregat für regeneriertes Absorbensmittel 20; die Pumpe 22 mit der Armatur 21 für die Zuführung des in dem Wärmeaustauscher 23 abgekühlten regenerierten Absorbensmittels zur zusätzlichen Abkühlung in das Kühlaggregat 20; die Pumpe 25 mit der Armatur 24 für die Zuführung des verbrauchten Absorbensmittels zur Regenerierung in den Wärmeaustauscher 23; die Vorrichtung für das Ausscheiden des Methylenchlorids aus dem verbrauchten Absorbensmittel 26, mit Rohrstücken für die Zufuhr des Wärmeträgers 35, die Abführung des Heizdampfkondensates 36, die Zuführung des verbrauchten Absorbensmittels in den Rohrraum 39, die Abführung des regenerierten Absorbensmittels 52 und die Abführung des überhitzten Methylenchloriddampfes 47; die Heizdampfquelle 60; den Kondensator für den Methylenchloriddampf 28; den Kondensatsammeitopf des Heizdampfes 27; das Kühlaggregat für die flüssige Phase des Methylenchlorids 29; den Sammelbehälter für das flüssige Methylenchlorid 30, welcher über einen Gaskanal und den Schieber 32 mit dem Rohrzwischenraum des Kondensators für den Methylenchloriddampf 28 und mittels der Rohrleitungen über die Armatur 31 mit dem Kühlaggregat für das flüssige Methylenchlorid 29 und über die Armatur 33 und die Pumpe 65 mit dem Tank des flüssigen Methylenchlorids 3 verbunden ist; den Tank des Absorbensmittels 61 für die Absorption des Methylenchloriddampfes, verbunden mittels einer Rohleitung über die Armatur 64 mit dem Rohrstück für die Zuführung des Absorbensmittels in die Absorptionssäule 17.
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Die Vorrichtung für das Ausscheiden des Methylenchlorids aus dem verbrauchten Absorbens 26, die zur Vorrichtung für die Rückgewinnung (Rekuperation) des Methylenchlorids gehört, ist ausführlich in Figur 4 dargestellt. Diese Vorrichtung besteht aus:
- dem Rohrbündelaustauscher 34 mit dem oberen 37 und dem unteren 48 Rohrboden, dem oberen Seitenrohrstück für die Zufuhr des Heizdampfes 35 in den Rohrzwischenraum und dem unteren Seitenrohrstück für die Abführung des Kondensates 36 aus dem Rohrzwischenraum; dem oberen Kegeldiffusor 38;
- dem Seitenrohrstück für die Zuführung des verbrauchten Absorbensmittels 39 in den Rohrraum mit einem Verteiler 40;
- dem zylinderförmigen Tropfenabschneider 41 mit dem oberem Deckel 42, in dem ein unteres 43 und ein oberes 44 Gitter montiert sind, die einen Raum bilden, der mit dem körnigen Stoff oder dem Faserstoff 45 gefüllt ist;
- der seitlich angebrachten Schrägbeschleunigungsdüse 46 mit einem Seitenrohrstück für die Abführung des überhitzten Methylenchloriddampfes 47;
- dem unteren Kegeldiffusor 62; dem Erwärmer, der ein in einem Heizkörper 49 montiertes Zylindergehäuse 50 mit einem schrägen Boden 51 und einem unteren Seitenrohrstück für die Abführung des regenerierten Absorbensmittel darstellt;
- dem horizontalen Tragrost 53;
- den radialen Platten 54, die am Zylindergehäuse 50 befestigt sind;
- dem Füllkörper mit hoher Wärmeleitfähigkeit 55;
- dem Rohr des Rohrbündelaustauschers 56 mit der Innennut 63; dem Docht 57, der einen mit dem Absorbensmittel benetzbaren Schlauch darstellt;
- der Ringfeder 58 und dem Wärmeschutzstoff 59.
Im folgenden soll die Funktionsweise der Anlage für die Herstellung von granuliertem Sorbensmittel näher beschrieben werden.
Das kristallförmige Aluminiumhydroxyd und Lithiumchloridmonohydrat aus den Behältern 2a und 2b werden in den Flügelmischer 2 gefördert, in dem die Synthese zum DHAL-CI erfolgt. Das DHAL-CI-Pulver wird in den Schleudermühle-Aktivator (ZMA) 1 gefördert, in dem es aktiviert und bis zur Korngröße von < 0,16 mm verfei-
nert wird; danach wird der Stoff in den Schneckenmischer 4 gefördert, in den auch das Bindemittel, im vorliegenden Fall chloriertes Polyvinylchlorid, aus dem separaten Behälter 4a und das flüssige Methylenchlorid aus dem Behälter 3 zugeführt werden. Die im Schneckenmischer 4 hergestellte Paste wird zum Extruder 5 transportiert, der mit dem Granulator 6 verbunden ist. Hier werden Granulate in der Korngröße von 2 mm bis 4 mm erzeugt. Das Granulat wird anschließend in den Container 7 gefördert; dabei wird der Vorgang des Vermischens und der Körnung von einem intensiven Abdampfen des Methylenchlorids begleitet. Um Methylenchloridverluste beim Arbeitsablauf zu vermeiden, sind die Geräte miteinander hermetisch verbunden und stehen unter einem geringen Unterdruck, erzeugt vom Ventilator 10, eingestellt mittels der einstellbaren Schieber 8 und 9. Um die maximal vollständige Abführung des Methylenchloriddampfes zu gewährleisten, ist die Zuführung von Schleppgas (Luft) in die Geräte vorgesehen, das zur Methylenchloridquelle aus der Luft mittels des Gaskanals über den Schieber 8 transportiert wird. Die maximale Triebkraft wird dem Arbeitsablauf der Abführung des Methylenchloriddampfes durch den Gegenstrom des Schleppgases bezüglich des Materialflusses verliehen. In diesem Falle wird auch die maximal hohe Konzentration des Methylenchloriddampfes im Schleppgas am Ende des Arbeitsablaufs erreicht. Das mit dem Methylenchloriddampf gesättigte Schleppgas wird mit dem Ventilator 10 über das Expansionsgefäß 11 zur Ansaugöffnung des Kompressors 12 transportiert und weiter über den Aufnahmebehälter 14 zum Einlassstutzen der ersten Absorptionsfüllkörpersäule 16 geleitet. Das Expansionsgefäß 11 und der Aufnahmebehälter 14 dienen dazu, einen stabilen Verbrauch der Gasphase und einen gleichmäßigen Gastransport zu gewährleisten. Um die Abstimmung der Kapazität des Ventilators 10 und des Kompressors 12 zu gewährleisten, ist der Auslass des Kompressors 12 mit seinem Einlass verbunden. Den Verbrauch der zu bereinigenden Gasphase sichern die Schieber 13 und 15. In der ersten Absorptionsfüllkörpersäule 16 wird der größte Teil des Methyienchlorids aufgefangen; die zweite Absorptionsfüllkörpersäule 17 wird im wesentlichen für die Reinigung des Schleppgases von Methylenchloriddampf genutzt. Die Absorption des Methylenchloriddapfes im Füllkörper erfolgt im Zustand idealer Verdrängung im Gegenstrom der Kontaktphasen. Zu diesem Zweck fließt das Absorbensmittel im Selbstfluß aus dem Verbrauchstank 61 über das Rohrstück für Absorbensmittelzufuhr in die Säule 17 zur Absorption. Der Absor- bensmittelverbrauch wird mit der Armatur 64 vorgegeben und reguliert. Nach dem Gegenstromkontakt im Füllkörper mit dem Schleppgasstrom, der von der Säule 17 in die Außenluft abgeführt wird, sowie der Absorption der Reste von Methylenchlorid
wird das teilweise mit dem Methylenchlorid gesättigte Absorbensmittel im unteren Teil der Säule 17 gesammelt und mit der Pumpe 18 in die Absorptionsäule 16 über das Rohrstück für den Absorbensmitteleinlauf abgeführt; der Verbrauch wird dabei mit der Armatur 19 geregelt. Nach dem erneuten Gegenstromkontakt im Füllkörper mit dem vom Methylenchloriddampf gesättigten Schleppgasstrom und der Absorption des Hauptteils des Methylenchlorids wird das maximal mit dem Methylenchlorid gesättigte Absorbensmittel (bis 20 Masseprozent und mehr) im unteren Teil der Säule 16 gesammelt und mit der Pumpe 25 unter ständiger Steuerung durch die Armatur 24 sowie nach der Erwärmung im Rekuperator 23 in die Vorrichtung zur Gewinnung des Methylenchlorids aus dem verbrauchten Absorbensmittel 26, über das Rohrstück für den Einlass des verbrauchten Absorbensmittels 39 geführt. Zur Steigerung des Absorptionsgrades des Methylenchlorids sind die Absorptionssäulen mit Kühlmänteln versehen, die die Bewegung des Kühlmittels an der Säulenfläche in der der Absorbensmittelbewegung entgegengesetzten Richtung gewährleisten.
Die Entfernung des Methylenchlorids in der Vorrichtung 26 besteht aus zwei Stufen. Das verbrauchte Absorbensmittel wird bei seiner Strömung an der erwärmten Fläche erhitzt, zuerst wenn es als Dünnschicht an den bis zu einer Temperatur von 100°C bis 105°C erwärmten Röhren 56 des Rohrbündelaustauschers 34 mit dem oberen 37 und dem unteren 48 Rohrboden entlang fließt, danach wenn es als Fadentropfströmung in dem bis zu einer Temperatur von 115°C bis 125°C erwärmten Füllkörpern mit Wärmeleitfähigkeit 55 läuft. Die Erwärmung der Röhren im Rohrbündelaustauscher 34 erfolgt mittels Heizdampf aus der Heizdampfquelle 60, der durch das obere Seitenrohrstück für den Wärmeträgereinlass 35 in den Rohrzwischenraum und bei der Abführung des Heizdampfkondensates aus dem Rohrzwischenraum durch das untere Seitenrohrstück für den Auslauf des Heizdampfkondensates 36 in das Sammelbecken des Heizdampfkondensates 27 geführt wird. Die Erwärmung der Füllkörper mit hoher Wärmeleitfähigkeit wird über ein im Heizkörper 49 montiertes Zylindergehäuse 50 mit radialen Platten 54, horizontalem Tragrost 53 und dem schrägen Boden 51 realisiert. Um eine gleichmäßige Verteilung des verbrauchten Absorbensmittels auf die Rohre des Rohrbündelaustauschers 34 zu sichern, wird folgendes unternommen: Erstens wird das verbrauchte Absorbens über den Verteiler 40 gefördert und gleichmäßig im Querschnitt der Vorrichtung verteilt, zweitens befinden sich die oberen Rohrköpfe 56 über dem oberen Rohrboden 37 und bilden mit ihm zusammen einen immer mit dem verbrauchten Absorbensmittel gefüllten Verteilungsteller, von dem jedes Rohr
gefüllten Verteilungsteller, von dem jedes Rohr einen schlauchförmigen Docht aus einem mit dem Absorbensmittel gut benetzbaren Stoff 57 aufweist, ein Teil des Schlauches ist im Rohr 56 angebracht und an dessen mit einer Ringnut 63 versehene Innenfläche mittels der Ringfeder 58 angepresst. Das Prinzip der Verteilung unter Nutzung der Kapillarwirkung der Dochte gewährleistet eine hohe Dosiergleichmäßigkeit des Absorbensmittels auf die Rohre. Seinerseits steigt der Methylenchloriddampf, der aus der Vorrichtung 26 abgeführt wird, in den Füllkörpern 55 nach o- ben; er tritt über den unteren Diffusor 62 in die Rohre 56 des Rohrbündelaustauschers 34 ein und je höher er steigt desto konzentrierter wird er, bis er im oberen Diffusor 38 und im Tropfenabscheider 41 die maximale Konzentration erreicht. Die Triebkraft der Bewegung des Methylenchloriddampfes ist die Thermodiffusion, die wegen einer großen Druckdifferenz im oberen Teil der Einrichtung 26 und im Rohrzwischenraum des Kondensators 28 entsteht, der mittels eines Rohrstücks 47 mit der seitlichen Schrägbeschleunigungsdüse 46 der Vorrichtung 26 verbunden ist; die Druckdifferenz entsteht als Ergebnis der Abkühlung des überhitzten Methylenchloriddampfes und seiner Kondensation bei dem Siedepunkt von 40°C. Der Tropfenabscheider 41 ist ein Zylinder mit dem oberen Deckel 42, in dem das untere 43 und das obere 44 Gitter montiert sind, die einen Raum bilden, der mit einem kömigen Stoff oder einem Faserstoff 45 gefüllt und für das Ausscheiden der Absorbensmit- teltropfen aus der Dampfphase des Methylenchlorids vorgesehen ist, wobei das Absorbensmittel aus der Heizzone transportiert wird. Die im Rohrzwischenraum des Kondensators 28 entstehende Kondensphase des Methylenchlorids wird ständig über den Kühler 29, der mittels einer Rohrleitung mit der Einstellarmatur 31 verbunden ist, in das Sammelbecken des flüssigen Methylenchlorids 30 gefördert.
Um eine kontinuierliche Zuführung der flüssigen Phase des Methylenchlorids in das Sammelbecken 30 durch die Druckstabilisierung im Sammelbecken 30 über dem Flüssigkeitsspiegel zu sichern und dabei den Kontakt des Methylenchlorids mit der Außenluft auszuschließen, ist das Sammelbecken 30 mittels eines Gaskanals und des Schiebers 32 mit dem Rohrzwischenraum des Kondensators 28 verbunden. Aus dem Sammelbecken 30 wird die flüssige Phase des Methylenchlorids mittels einer Pumpe in den Verbrauchstank für flüssiges Methylenchlorid 3 gepumpt; der Verbrauch wird dabei mit der Armatur 33 geregelt. Das von Methylenchlorid befreite (regenerierte) Absorbensmittel wird durch das Rohrstück 52 aus der Vorrichtung 26 abgeführt, mittels des verbrauchten Absorbensmittels im Wärmeaustauscher 23 abgekühlt, mit der Pumpe 22, unter Einstellung des Verbrauchs mit der Armatur 21 ,
zur weiteren Kühlung in das Kühlaggregat 20 geleitet und anschließend in den Ab- sorbensmittelverbrauchstank 61 gefördert.
Im weiteren wird die angebotene Erfindung an konkreten Beispielen erläutert.
Beispiel 1
In einen Mischer gemäß Figur 1 mit der Kapazität von 10 Litern wurden 2,5 kg feindisperses Hydrargillit AI(OH)3 (Aluminiumhydroxid) und 0,98 kg Lithiumchloridmo- nohydrat LiCI H20 zugeführt. Danach wurde der Mischerbehälter 4 bis zum Anschlag gehoben, dabei ging der Rührer in die Charge langsam ein. Als der Behälter die obere Ebene erreichte, wurde der Rührer auf Voll auf geschaltet (ca. 450 Umdrehungen pro Minute). Nach 15 Minuten wurde der Mischer abgeschaltet, der Bindegrad LiCI betrug 85%. Die Charge wurde in den Behälter des Schleudermühle- Aktivators ZMA-06 gefüllt; beim Durchlaufen durch diesen Schleudermühle-Aktivator erreichte der Komponentenbindegrad 92% und das Molverhältnis LiCI:AI(OH)3 im hergestellten DHAL-CI - 0,46. Bei der Materialbearbeitung mit Wasser wurde im Produkt ein Molverhältnis von LiCI:AI(OH)3 gleich 0,33 erreicht, d.h. 28% des LiCI wurden entfernt und die Lithiummenge (mg), bezogen auf Sorbensmittelmasse (g), entsprach der Sorptionskapazität von 7,7 mg/g umgerechnet für Lithium.
In der folgenden Tabelle 1 sind Beispiele für die DHAL-CI-Synthese im Flügelmischer unter Anwendung vom Lithiumchloridmonohydrat und von wasserfreiem Lithiumchlorid in Wasseranwesenheit angeführt. Die Beispiele 1 bis 4 sind negativ, weil bei der Zugabe von einer großen Wassermenge in die Charge (Flüssigkeitsphase : feste Phase > 0,3) das Material seine Schüttfähigkeit verliert.
Tabelle 1 : DHAL-CI-Synthese im Flügelmischer
Beispiel 2
DHAL-CI ist nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt und hat das Molverhältnis von LiCI'AI(OH)3 gleich 0,46. Das Produkt wurde mit Hilfe von chloriertem Polyvinylchlorid (PVC) als Bindemittel und von Methylenchlorid (MCI) als Lösungsmittel in verschiedenen Kompositionszusammensetzungen granuliert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 2: Kompositionszusammensetzungen für die Granulierung von
DHAL-CI
Das PVC wird im Methylenchlorid aufgelöst, in die hergestellte zähflüssige Lösung wird das DHAL-CI-Pulver getan und bis zur Pastebildung gerührt. Die Paste wird durch den Extruder mit einer Größe von 2 mm strohförmig gezogen und anschließend bis zu einer Korngröße von 2 mm bis 4 mm zerkleinert. Die Körnchen werden im Freien getrocknet. Die Methylenchloridverluste bei der Herstellung des granulierten Sorbensmittels betragen 100%, deshalb ist seine Aufnahme zur Regenerierung und Wiederverwendung im Arbeitsablauf notwendig.
Die Sorptionskapazität des hergestellten Granulates wurde unter dynamischen Bedingungen bei Raumtemperatur gemessen. 10g Granulat waren in eine Säule mit 10
mm Durchmesser und 350 mm Höhe gefüllt. Durch diese Säule floss das Wasser mit der Geschwindigkeit von 100 cm3/h. Die Menge des desorbierten Lithiums betrug 6,8 mg/g bis 7,2 mg/g umgerechnet für Lithium. Eine niedrigere Sorptionskapazität im Vergleich zum DHAL-CI-Pulver erklärt sich durch Vorhandensein eines Bindemittels in Menge von 7,7% bis 9,5%.
Die Lithiumsorption wurde aus den Chloridlösungen mit folgenden Zusammensetzungen (g/l) durchgeführt: LiCI - 2,5; NaCI - 76,0; KCI - 23,0; CaCI2 - 182,0; MgCI2 - 52,0. Der Lithiumextraktionsgrad betrug 95,5%. Die volle dynamische Volumenkapazität ist 7 mg/g. Die Körnchenfestigkeit nach Durchführung von 10 Zyklen der Sorption-Desorption machte 99,3 % bis 99,9 % aus. (Tabelle 2, Beispiele 2-1 2-5).
Beispiel 2-6 und 2-7 sind negativ: die Mengenreduzierung des Bindemittels unter 7,7% führt zur Verringerung der mechanischen Festigkeit (Beispiel 2-6); bei Mengensteigerung des Bindemittels sinkt die Austauschkapazität (2-7). Das entwickelte Verfahren zum Herstellen vom granulierten Sorbens wurde im Probeeinsatz mit der Gewinnung von 2 Tonnen granulierten Sorbensmittel geprüft.
Beispiel 3
Mittels einer Sonderlaboranlage, einer Trockenkammer mit Einlaß- und Auslaufrohrstücken, wurde der Vorgang der Entfernung vom Methylenchlorid aus der Paste untersucht, welche durch die Auflösung der Mischung von PVC und DHAL-CI- Sorbensmittelpulver in Methylenchlorid unter Umrühren gewonnen wird. Als mögliches Verfahren der Entfernung des Methylenchlorids wurde das Pastetrocknen im Luftstrom (Schleppgas) und bei Unterdruck eingesetzt. Der Unterdruck in der Trockenkammer sowie die Luftzufuhr in sie wurden mit Hilfe eines Gasgebläses und einer Absperregelarmatur gewährleistet, die am Einlass und Auslauf der Trockenkammer angeordnet sind. Der Luftverbrauch wurde mit einem Rotamesser und der Unterdruck mit einem U-förmigen Manometer gemessen. Die Probenahme der aus der Trockenkammer abgeführten Gasphase wurde am Auslauf der Trockenkammer mit einer 100 ml Gasspritze durchgeführt. Die Kontrolle der Entfernung des Methylenchlorids erfolgte bei der Probenahme der Gasphase am Auslauf der Trockenkammer mit ihrer anschließenden Analyse in Bezug auf Methylenchlorid nach dem Verfahren der Gaschromatographie. Der Vorgang der Methylenchloridentfernung
galt als abgeschlossen, wenn seine Konzentration in der Gasphase am Auslauf aus der Trockenkammer 1 g/m3 betrug. Im Untersuchungsverlauf wurden die Kennwerte der Trockenkammer geändert. Dabei wurde als Grundtrockenkammer ein Behälter mit einem Durchmesser von 260 mm verwendet. Eine andere Trockenkammer bestand aus zwei hintereinander aufgestellten Behältern mit einem Durchmesser von 105 mm. Die Vergleichsversuche in diesen Behältern wurden für die gleichen Pastemengen durchgeführt, d.h. in die große Trockenkammer war ihre volle Menge gefüllt, und die kleinen Trockenkammern waren jeweils genau mit der Hälfte ihrer Menge beladen. Die Versuche erfolgten bei der Temperatur von 20°C und von 40°C. Die erreichten Ergebnisse sind in Figur 5 als Abhängigkeiten CXM=f(τ) dargestellt, welche die Dynamik der zeitlichen Änderung anhand der Konzentration des Methylenchloriddampfes (CXMl g/m3) in der Gasphase am Auslauf aus der Trockenkammer kennzeichnen: 1 - bei Unterdruck 400 Pa und t=20°C; 2 - bei Unterdruck 2000 Pa und t=20°C; 3 - im Luftstrom mit einem Verbrauch von 1 ,0 I/Min und t=20°C; 4 - im Luftstrom mit einem Verbrauch von 0,5 I/Min und t=40°C; 5 - im Luftstrom mit einem Verbrauch von 0,5 I/Min und t=20°C; 6 - im Luftstrom mit einem Verbrauch von 0,5 I/Min und t=20°C. In den Fällen 1 bis 5 wurde eine große Kammer verwendet, im Fall 6 - zwei hintereinander angeordnete kleine Trockenkammern. Aus den gewonnenen Werten geht eindeutig vor, dass die Entfernung des Methylenchloriddampfes aus der Paste im Schleppgasstrom intensiver als bei Unterdruck erfolgt, besonders in der Schlussphase des Prozesses. Die Steigerung des Schleppgasverbrauchs beschleunigt den Prozess der Methylenchloridentfernung (Kurve 3) bedeutend, aber dabei sinkt seine Konzentration in der Gasphase. Die Bedingungen des Kontaktes des Schleppgases mit dem Material beeinflussen in einem bedeutenderen Maße die Geschwindigkeit der Methylenchloridentfernung. So gestattet der Durchlass des Schleppgases durch zwei hintereinander angeordnete Trockenkammern (Kurve 6) das Methylenchlorid genauso schnell zu entfernen wie der Durchlass des Schleppgases durch eine Trockenkammer (Kurve 5), aber in diesem Fall wird über eine längere Zeit die maximale Konzentration des Methylenchlorids in der Gasphase gewährleistet. Die gewonnenen Ergebnisse gestatten eine eindeutige Schlussfolgerung dahingehend zu ziehen, dass der Prozess der Methylenchloridentfernung aus den Fertigungseinrichtungen zweckmäßiger im Schleppgasstrom durchzuführen ;?f, weil es einerseits den Verlauf beschleunigt und dabei eine höhere Konzentration des Methylenchlorids in der Gasphase am Auslauf der Fertigungseinrichtung gewährleistet und andererseits einen stabilen zeitlichen
Verbrauch der Gasphase sichert. Im Falle der Materialbewegung im Materialfluss ist es zweckmäßig, das Ansaugen sowie die Bewegung des Schleppgasstroms dem Materialfluss entgegen (d.h. vom Granulator zum Mischer) einzusetzen, weil nur so eine vollständige Methylenchloridentfernung erreichbar ist und der minimale Verbrauch des Schleppgases sowie die maximale Konzentration des Methylenchloriddampfes in der Gasphase am Auslauf der Fertigungseinrichtung gewährleistet werden kann.
Beispiel 4
In einer Sonderlaboranlage, bestehend aus einer Einheit für die Herstellung eines Dampf-Luft-Gemisches mit dem vorgegebenen Sollwert der Methylenchloridkonzentration, einem Absorber mit einem Durchmesser von 3,25 cm und der Höhe von 100 cm, gefüllt mit Fluoroplastringen als Füllkörper, einem Verbrauchsmesser mit Druckregelventil und einem Gasgebläse, wurde der Verlauf der Methylenchloridabsorption aus dem Dampf-Luft-Gemisch untersucht.
Eine Ölcharge wurde dabei dem Absorber zugeführt und die den Methylenchloriddampf enthaltende Luft durch dieses Öl in Richtung „von unten nach oben" durchgelassen. Die Abführung der gereinigten Luft erfolgte über das Auslassrohrstück des Absorbers. Das Öl aus dem Absorber wurde im Selbstfluss durch den unteren Abflussstutzen abgeführt.
Für den kontinuierlichen Gegenstrombetrieb war eine Vorrichtung für die kontinuierliche Öldosierung aus dem Verbrauchstank vorgesehen. Die Sorption wurde kontrolliert, indem die Konzentration des Methylenchloriddampfes in der Luft am Einlass und dem Auslauf des Absorbers gemessen wurde. Der Wert der vollen statischen Kapazität wurde nach der folgenden Formel berechnet:
a = q/m, (1)
Es bedeuten: q die Menge an Methylenchlorid (mg), absorbiert in der Zeit, bevor sich hinter der Sorbensschicht die Konzentration bildete, welche seinem Anfangsgehalt im Dampf-Luft-Gemisch gleich ist; m Absorbensmasse (g).
Der Auffanggrad des Methylenchlorids (E, %) bei der Absorption wurde nach der folgenden Formel berechnet:
E = CH CK - IOO , (2)
CH Es bedeuten: CH und CK die Konzentration des Methylenchlorids im Luftstrom am
Einlass und Auslauf des Absorbers, g/m3.
Bei der Absorption im Zustand idealer Verdrängung wurde für die Berechnung der Höhe der arbeitenden Schicht des Absorbens (H, M) die Michaels-Abhängigkeit angewendet:
T
H = H0 πp (3)
Tp - ( - φ ) (Tp - Tπp )
Es bedeuten: τπp die Zeit (min), wenn am Auslauf aus dem Absorber die Methylenchloridkonzentration den Wert von 0,05 C0 (Durchbruchszeit) erreicht; τp die Zeit (min), wenn am Auslauf aus dem Absorber die Methylenchloridkonzentration den Wert von 0,95 C0 (Zeit der Schutzwirkung des Absorbers) erreicht;
Φ den Gleichmäßigkeitsfaktor der Austrittskurven;
Ho die Höhe (m) der unbeweglichen (zu untersuchenden) Absor- benschicht.
Der Wert des Gleichmäßigkeitsfaktors wurde graphisch als Flächenverhältnis wie folgt ermittelt:
Φ = Sa/(Sa + SB), (4)
Es bedeuten: Sa die Fläche über der Austrittskurve,
SB die Fläche unter der Austrittskurve.
Als Absorbensmittel wurden die unter den Bezeichnungen XF 22c -16 und BM-4 gehandelten Ölsorten untersucht.
Die Absorptionsisothermen des Methylenchloriddampfes mittels der Ölsorten XF- 22c-16 und BM-4 sind als Abhängigkeiten in der Figur 6 dargestellt.
Aus den angeführten Isothermen geht eindeutig vor, dass das Öl XF22c-16 (Kurve 1) nach seinen Kapazitätscharakteristiken das Öl BM-4 (Kurve 2) im ganzen Konzentrationsbereich bedeutend übertrifft. Dabei beträgt der Grenzwert der Methylenchloridabsorption mit dem Öl XF22c-16 370 mg/g (322 mg/cm3), was 48% höher liegt als die entsprechende Kennziffer für das Öl BM-4. Deshalb sind alle dynamischen Untersuchungen bei Anwendung des Öls XF 22c-16 durchgeführt worden.
Die Abhängigkeiten der zeitlichen Änderung der Ausgangskonzentrationen des Methylenchlorids (CK g/m3) wurden bei seinen unterschiedlichen Anfangskonzentrationen (CH, g/m3) untersucht: 1 - CH = 470 g/m3; 2 - CH = 1100 g/m3; 3 - CH = 1800 g/m3; 4 - CH = 660 g/m3; 5 - CH = 910 g/m3; 6 - CH = 1200 g/m3; 7 = 1410 g/m3. Die Versuche wurden bei t = 20°C, Lineargeschwindigkeit des Durchlasses des Dampf-Luft-Gemisches durch die Absorptionssäule W = 0,01 m/Sek., einer Höhe der Absorbensmittelschicht H0 = 1 ,0 m und einer Absorbensmittelmasse von 88 g im Zustand idealer Verdrängung durchgeführt. Anhand der Ergebnisse der durchgeführten Forschungen wurde die Abhängigkeit der Änderung der Dauer der Schutzwirkung des Absorbensmittels von der Anfangskonzentration des Methylenchlorids im Dampf-Luft-Gemisch τp = f(CH) bei W = 0,01 m/s in Figur 7 dargestellt. Wie aus dieser Abhängigkeit folgt, existieren optimale Anfangskonzentrationen des Methylenchlorids im Dampf-Luft-Gemisch im Prozess der Ölabsorption, welche die für die Aufnahme des Methylenchlorids optimalen Bedingungen gewährleisten, d.h. das maximale Aufnahmevermögen wird erreicht. Für das untersuchte System liegt der optimale Bereich der Anfangskonzentrationen von 700 g/m3 bis 1200 g/m3 mit dem Maximum im Punkt, der einer Methylenchloridkonzentration von 900 g/m3 entspricht.
Beispiel 5
Mittels der Sonderlaboranlage wie sie in Beispiel 3 beschrieben ist und mit der Anwendung des gleichen Verfahrens wurde der Vorgang der Ölabsorption des Methylenchlorids aus dem Dampf-Luft-Gemisch bei verschiedenen Geschwindigkeiten seines Durchlasses durch das Absorbens, von 0,08 m/s bis 0,015 m/s durchgeführt.
Die Abhängigkeiten wurden bei t = 20°C, Höhe der Absorbensschicht H0 = 1 ,0 m, Absorbensmasse (Öl XF 22c-16) 88 g im Zustand idealer Verdrängung erreicht. Anhand der Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen wurde die Abhängigkeit der Änderung der Dauer der Schutzwirkung des Absorbensmittels von der Lineargeschwindigkeit des Durchlasses des Dampf-Luft-Gemisches durch das Absorbensmittel τp = f(W) bei CH = 670 g/m3 in Figur 8 dargestellt. Wie aus dieser Abhängigkeit folgt, sinkt die Dauer der Schutzwirkung des Absorbensmittels im Bereich der niedrigen Werte der Lineargeschwindigkeiten mit der Steigerung der Lineargeschwindigkeit schroff ab, doch, angefangen mit der Lineargeschwindigkeit von W = 0,02 m/s., ändert sich der Abhängigkeitscharakter genauso schroff und nimmt τp mit Steigerung von W nur wenig ab. Es wurde auch festgestellt, dass bei W > 0,08 m/s der Absorptionsprozess aus der Betriebsart idealer Verdrängung in den Schaumbetrieb übergeht.
Die im Ergebnis der Untersuchungen errechneten Werte der Höhe der arbeitenden Schicht (H, M) sind in der Tabelle 3 dargestellt.
Tabelle 3: Höhe der arbeitenden Schicht des Absorbensmittels H (m) in
Abhängigkeit von den Absorptionsbedingungen
Aus den in der Tabelle 3 dargestellten Werten geht eindeutig vor, dass im untersuchten Bereich der Methylenchloridkonzentrationen und im Bereich der Lineargeschwindigkeiten der Dampf-Luft-Gemische von 0,02 m/s bis 0,06 m/s die Höhe der arbeitenden Schicht des Absorbensmittels im Füllkörper praktisch ein Konstantwert ist und durchschnittlich 1 ,4 m im Änderungsbereich von 1 ,3 m bis 1 ,5 m beträgt. Mit Rücksicht darauf, dass beim Übergang zu den industriellen Absorptionsfüllkörper- säulen der Maßstabeffekt 30% (Durchgreifender Übergang in der chemischen Technologie. Entwicklung der Produktionsanlagen mittels der hydrodynamischen Modellbildung/Unter Leitung Dr.ch. A.M.Rosen. Moskau: Chemie, 1981) nicht übersteigt (Erfassung der Heterogenität des Geschwindigkeitsfelds in der Anlage), muss die tatsächliche Höhe der arbeitenden Absorbensmittelschicht im Füllkörper (für das Öl XF 22c-16) 1 ,70 m bis 1 ,95 m betragen.
Was die optimalen Werte der Geschwindigkeiten des Dampf-Luft-Gemisches im Absorbensmittel angeht, so muss bei der Begründung der Wahl ihres Bereichs von folgendem ausgegangen werden: einerseits muss die Spitzenleistung in der Gasphase erreicht werden, andererseits soll der Absorptionsprozess ausschließlich in der Betriebsart idealer Verdrängung verlaufen. Berücksichtigt man diese zwei Faktoren liegt der optimale Bereich der Lineargeschwindigkeiten im vorliegenden Fall bei den Werten von 0,04 m/s bis 0,06 m/s.
Während der dynamischen Untersuchungen der Absorption des Methylenchlorids aus dem Dampf-Luft-Gemisch vom Öl XF 22c-16 im Füllkörper in der Betriebsart i- dealer Verdrängung wurde festgestellt, dass die Geschwindigkeit der Bewegung der
Absorptionsfront (Uφ, m/h) dem in der Wilsonschen Gleichung beschriebenen Gesetz unterliegt:
Uφ = W (5) cH + (cH )
Es bedeuten: W die Lineargeschwindigkeiten des Dampf-Luft-Gemisches im Absorbens, m/h;
CH die Anfangskonzentration des Methylenchlorids im
Dampf-Luft-Gemisch, kg/m3; a(Cπ) die Konzentration des Methylenchlorids im Öl (kg/m3) bei der Gleichgewichtskonzentration CH im Dampf-Luft- Gemisch (berechnet anhand der Absorptionsisotherme, Figur 6).
Als Beweis dafür sind in Figur 9 die Abhängigkeiten angeführt, die die Veränderungen der Geschwindigkeit der Absorptionsfront in Abhängigkeit von der Anfangskonzentration des Methylenchlorids im Dampf-Luft-Gemisch charakterisieren: — O — Werte, die nach der Wilsonschen Gleichung errechnet sind; — D — Erfahrungswerte; 1 - W = 0,02 m/s.; 2 - W = 0,04 m/s.; 3 - W = 0,06 m/s.
Beispiel 6
Mittels der Sonderlaboranlage, beschrieben in den Beispielen 3 und 4, und mit der Anwendung des gleichen Verfahrens wurde die Wirkung der Berieselungsdichte auf den Verlauf der Absorption des Methylenchlorids aus dem Dampf-Luft-Gemisch mit dem Öl XF 22c-16 in der Betriebsart idealer Verdrängung bei der ununterbrochenen Ölzufuhr sowie beim Gegenstrom der Kontaktphase untersucht. Außer der Kontrolle der Konzentrationen am Eingang und am Auslauf des Absorbers, wurde im Verlauf der Untersuchugen der Methylenchloridgehalt im Öl am Auslauf aus dem Absorber ermittelt. Dabei wurde der Methylenchloridgehalt im Absorbensmittel (a, Masseprozent) an der Veränderung der Dichte des Absorbensmittels, des reinen Öls sowie des reinen Methylenchlorids anhand der bekannten Formel ermittelt:
(p
a - p
M) 100 a =
Es bedeuten: pa die Absorbensmitteldichte, g/cm3; pM die Öldichte, g/cm3 (pM=1 , 15 g/cm3); pXM die Methylenchloriddichte, g/cm3 (pXM=1 ,324 g/cm3).
Wie aus den Abhängigkeiten folgt, die in Figur 10 dargestellt sind und die die Dynamik der zeitlichen Änderung vom Grad des Einfangens des Methylenchlorids (E, %) in der Betriebsart idealer Verdrängung bei verschiedenen Lineargeschwindigkeiten des Dampf-Luft-Gemisches und einem Festbettabsorbens im Füllkörper kennzeichnen (1 - W = 0,01 m/s.; 2 - W = 0,02 m/s; 3 - W = 0,03 m/s; 4 - W = 0,04 m/s; CH = 700 g/m3; H0 = 10 m; Absorbensmittelmasse 88 g), reduziert sich mit der Zeit der Grad des Einfanges entsprechend der Absorbataufnahme sehr schnell, und je höher die Lineargeschwindigkeiten des Dampf-Luft-Gemisches sind, desto schneller. Falls Phasengegenstrom (kontinuierliche Zuführung und Abführung des Absorbensmittels) in der Betriebsart idealer Verdrängung eingesetzt wird, ändert sich die Abhängigkeit E = f(τ) bedeutend, wovon auch die graphischen Darstellungen in den Figuren 11 und 12 zeugen.
Die Figur 11 kennzeichnet die Dynamik der zeitlichen Änderung des Grades des Einfangens des Methylenchlorids aus dem Dampf-Luft-Gemisch durch die Ölabsorption bei W = 0,04 m/s, CH = 700 g/m3, bei verschiedener Höhe der Absorptionsschicht, verschiedener Berieselungsdichte des zu bereinigenden Dampf-Luft- Gemisches (q, dm3/m3); das Absorbensmittel wird in der Betriebsart idealer Verdrängung und im Phasengegenstrom eingesetzt: 1 - H0 = 1 ,2 m (H0<H); 2 - H0 = 1 ,6 m (H0>H); — O — q = 3,7 dm3/m3; — D — q = 3,5 dm3/m3; — Δ — q = 4,0 dm3/m3.
Die Figur 12 kennzeichnet die Dynamik der Änderung des Grades des Einfangens des Methylenchlorids aus dem Dampf-Luft-Gemisch durch die Absorption bei W = 0,04 m/s, CH = 1200 g/m3, bei verschiedener Höhe der Absorptionsmittelschicht, verschiedener Berieselungsdichte des zu bereinigenden Dampf-Luft-Gemisches (q, dm3/m3); das Absorbensmittel wird in der Betriebsart idealer Verdrängung und im
Phasengegenstrom eingesetzt: 1 - H0 = 1 ,2 m (H0<H); 2 - H0 = 1 ,6 m (H0>H); — O — q = 4,2 md3/m3; — D — q = 4,0 dm3/m3; — Δ — q = 4,4 dm3/m3.
Aus den in den Figuren 11 und 12 angeführten Abhängigkeiten folgt eindeutig, dass der Grad des Einfa gens des Methylenchlorids erstens, unabhängig ist von seinen Eingangskonzentrationon im Dampf-Luft-Gemisch im Bereich von 700 g/m3 bis 1200 g/m3 und von der Höhe der Absorptionsmittelschicht zeitlich stabil bleibt; zweitens erreicht bei der Höhe der Absorptionsmittelschicht, welche die Höhe der arbeitenden Schicht übersteigt (H0=1 ,6 m >H) (Abhängigkeiten 2), der Grad des Einfangens des Methylenchlorids 95 % und 97,1 % entsprechend bei CH = 700 g/m3 und CH = 1200 g/m3, was eine Restkonzentration des Methylenchlorids von 35 g/m3 am Absorberauslauf gewährleistet.
Dabei existiert für jede Eingangskonzentration eine Berieselungsdichte (q, dm3/m3), bei der einerseits der Grad des Einfangens des Methylenchlorids maximal und zeitlich stabil bleibt, und andererseits im verbrauchten und aus dem Prozess abzuführenden Absorbensmittel αer maximal hohe Methylenchloridgehalt erreicht wird. Das folgt aus den in der Tabelle 4 angeführten Angaben.
Tabelle 4: Methylenchloridgehalt im aus dem Prozess abzuführenden Absorbensmittel bei verschiedenen Berieselungsdichten und Anfangskonzentrationen des Methylenchlorids im Dampf-Luft- Gemisch
Aus dem erreichten Ergebnis folgt, dass die optimale Berieselungsdichte für das Dampf-Luft-Gemisch mit der Anfangskonzentration des Methylenchlorids von 700
g/m3 die Berieselungsdichte q = 3,7 dm3/m3 ist und für das Dampf-Luft-Gemisch mit der Anfangskonzentration des Methylenchlorids von 1200 g/m3 - die Berieselungsdichte q = 4,2 dm3/m3.
Beispiel 7
Mit Anwendung der in den Beispielen 3, 4 und 5 beschriebenen Anlage und dem Verfahren wurde die Wirkung hydrodynamischer Betriebsart auf die Grundkennzahlen der Ölabsorption des Methylenchlorids aus dem Dampf-Luft-Gemisch untersucht.
Zu diesem Zweck wurden zwei Betriebsarten der Ölabsorption verglichen: Gegen- strombetrieb idealer Verdrängung im Füllkörper sowie Gegenstrombetrieb des idealen Umrührens in der Schaumschicht.
Für die Untersuchung der Absorption im Betrieb des idealen Umrührens wurde als Absorber eine Glassäule mit einer porösen Platte verwendet. Während der Vergleichsuntersuchungen wurde die Konzentration des Methylenchlorids im Dampf- Luft-Gemisch am Absorbereingang konstant gehalten und der Restgehalt des Methylenchlorids im Gasstrom am Absorberauslauf geprüft. Als Durchbruchskonzentration des Methylenchlorids wurde der Wert von 35 g/m3 angenommen. Die Berieselungsdichte in den Vergleichsuntersuchungen wurde gehalten: im Betrieb idealer Verdrängung mit 3,7 dm3/m3 bis 4,2 dm3/m3, im Betrieb des idealen Umrührens mit 0,6 dm3/m3; der Gehalt des Methylenchlorids im Absorbens wurde am Absorberauslauf geprüft. Die dabei gewonnenen Ergebnisse sind in der Tabelle 5 zusammenge- fasst.
Tabelle 5: Die Grundkennzahlen der Ölabsorption des Methylenchlorids im
Dampf-Luft-Gemisch bei verschiedenen hydrodynamischen Betriebsarten in den Absorbern
Aus den gewonnenen Ergebnissen ist zu schlussfolgern, dass die Ölabsorption des Methylenchlorids im Betrieb des idealen Umrührens (in der Schaumschicht) nicht zweckmäßig ist, obwohl ihre Leistungsfähigkeit in der zu bereinigenden Gasphase hoch ist, weil einerseits kein tiefes Auffangen des Methylenchlorids gewährleistet ist und andererseits der Methylenchloridgehalt im verbrauchten und abzuführenden Absorbensmittel den Wert von 1 ,5 Masseprozent bis 2,5 Masseprozent aufweist. So ist der Gegenstrombetrieb idealer Verdrängung günstiger, weil in diesem Fall ein hoher Grad des Methylenchloridauffangens gewährleistet und gleichzeitig der maximal hohe Gehalt des letzteren im verbrauchten Absorbensmittel erreicht wird.
Beispiel 8
An der Anlage, bestehend aus zwei hintereinander angeordneten und miteinander verbundenen Absorptionsfüllkörpersäulen, jede hat einen Durchmesser von 3,25 cm und eine Höhe von 175 cm, wurde die Aufnahme des Methylenchlorids aus der Gasphase mit dem Öl XF 22c-16 im Betrieb idealer Verdrängung im Gegenstrom der Kontaktphasen untersucht. Der Methylenchloridgehalt im Dampf-Luft-Gemisch am Auslauf jeder Absorptionssäule wurde geprüft. Die ermittelten Kennzahlen sind in der Tabelle 6 angeführt.
Tabelle 6: Unteisuchungsergebnisse der Zweistufenabsorption von Methylenchlorid aus dem Dampf-Luft-Gemisch mit dem Öl XF 22c-16 im Betrieb idealer Verdrängung und im Phasengegenstrom, durchgeführt im Füllkörper
Die gewonnenen Ergebnisse lassen die Schlussfolgerung über die Zweckmäßigkeit der Durchführung dieses Vorganges in zwei Stufen zur Gewährleistung hoher ökologischer Normen ziehen: die zweite Stufe sichert die Reinigung des Dampf-Luft- Gemisches und setzt die Methylenchloridkonzentration von 20 g/m3 auf weniger als 5 g/m3 herab. Dadurch wird der Gesamtgrad des Methylenchloridauffangens auf 99,3 bis 99,6% erhöht.
Beispiel 9
An einer Modellanlage in Sonderausführung wurde der Verlauf der Regeneration des verbrauchten Absorbensmittels mittels seiner Erwärmung mit anschließender Thermodiffusionsabführung des entweichten Methylenchloriddampfes erforscht. Die Abführung erfolgt dank der Druckdifferenz des Methylenchloriddampfes im Bereich seiner Freisetzung aus dem gesättigten Absorbensmittel und im Bereich seiner Kondensation, welche wegen der Abkühlung der abgehenden Gasphase entsteht. Dabei schloss die Modellanlage alle Grundbauteile der Einheit für die Regeneration des verbrauchten Absorbensmittels ein, welche ein Bestandteil der in den Figuren 3 und 4 dargestellten Rückgewinnungsanlage) Rekuparationsanlage ist. Das sind: die Vorrichtung für die Freisetzung des Methylenchloriddampfes aus dem verbrauchten Absorbensmittel, bestehend aus einem Rohr aus rostfreien Stahl mit einem Innendurchmesser von 13 mm, mit einem Mantel für die Erwärmung und einem Einlauf für die gleichmäßige Zufuhr des verbrauchten Absorbensmittels in die Vorrichtung; einer Dosierpumpe für die Zufuhr des verbrauchten Absorbensmittels zur Thermode- sorption; einem Glaskondensator für den abzuführenden Methylenchloriddampf; einem Kühler der kondensierten Flüssigkeitsphase des Methylenchlorids; einem Behälter mit dem verbrauchten Absorbensmittel; einem Sammelbehälter für das regenerierte Absorbensmittel und einem Sammelbecken für das regenerierte Methylenchlorid. Als Wärmeträger für die Absorbensmittelerwärmung wurde im Dampfentwickler erzeugter Dampf eingesetzt, als Kühlmittel für die Kondensation und Abkühlung wurde Leitungswasser verwendet. Als verbrauchtes Absorbensmittel wurde das Öl XF 22c-16 genommen, bestehend zu 13 Masseprozent aus Methylenchlorid. Im Versuchsverlauf wurden der Verbrauch des zur Regeneration geführten Absorbensmittels, die Temperatur des Heizdampfes, die Temperatur des Öles und des Methylenchloriddampfes am Vorrichtungsauslauf, der Restgehalt des Methylenchlorids im Öl nach der Absorbensmittelregeneration sowie die Menge des kondensierten Methylenchlorids überwacht. Während der Experimentendurchführung wurde die
Wirkung der Berieselungsdichte, der Heizungstemperatur, der Dauer des Absor- bensmittelverweilens auf einer beheizten Fläche auf den Grad der Regenerierung des Methylenchlorids, einerseits, und auf den Grad der Desorption des Methylenchlorids aus dem verbrauchten Absorbensmittel, andererseits, untersucht. Der Desorptionsgrad des Methylenchlorids (Grad der Absorbensregeneration, η, %) wurde gemäß dem Verhältnis ermittelt:
η _ = -i H
~ aκ) '- 1°° , ( ,-7,)
Es bedeuten: aH der Methylenchloridgehalt im verbrauchten Absorbensmittel in Masseteilen (aH = 0,13); aκ der Methylenchloridgehalt im regenerierten Absorbensmittel in Masseteilen.
Der Rückgewinnungsgrad (Rekuperationsgrad) des Methylenchlorids aus dem verbrauchten Absorbensmittel (R, %) wurde gemäß dem Verhältnis wie folgt ermittelt:
M - 100
R = (8) MH
Es bedeuten: MR die Methylenchloridmasse, tatsächlich hergestellt aus einer konstanten Menge des verbrauchten Absorbensmittels, r; M die Ausgangsmasse des Methylenchlorids in einer konstanten Menge des verbrauchten Absorbensmittels, r.
In den Figuren 13 und 14 sind entsprechend die Abhängigkeiten des Regenerationsgrades des verbrauchten Absorbensmittels (η) und des Rückgewinnungsgrades (Rekuperationsgrades) des Methylenchlorids aus dem verbrauchten Absorbensmittel (R) von der Dichte der Berieselung (q, m3/m2St) des freien Querschnittes der Desorptionseinrichtung mit dem verbrauchten Absorbensmittel bei der Temperatur des regenerierten Absorbensmittels am Auslauf von 100°C und bei der Länge der Strecke der Dünnschichtströmung des Absorbensmittels an einer beheizten Fläche entlang £ = 1.5 m (die Dauer des Absorbensmittelverweilens an der beheizten Fläche beträgt 18 Sekunden bis 20 Sekunden) dargestellt. Wie aus den angeführten
Abhängigkeiten folgt, ist es zweckmäßig, um den maximalen Regenerationsgrad des verbrauchten Absorbensmittels bei gleichzeitiger Gewährleistung des maximalen Rückgewinnungsgrades (Rekuperationsgrades) des Methylenchlorids aus dem verbrauchten Absorbensmittel zu erreichen, die Berieselungsdichte im Bereich von 25 m3/m2h bis 30 m3/m2h einzustellen. Sogar eine geringe Abweichung der Berieselungsdichte von den optimalen Werten führt zu einer schroffen Senkung des Rückgewinnungsgrades (Rekuperationsgrades) des Methylenchlorids entweder wegen eines Rückganges der Konzentration des Methylenchloriddampfes am Auslauf (ü- bermäßige Senkung der Berieselungsdichte) oder wegen der Störung der Dünnschichtströmung des Absorbensmittels und seines Überganges in den Betrieb „Sieden" und „Überfluten" (übermäßige Steigerung der Berieselungsdichte).
In den Figuren 15 und 16 sind die Ergebnisse der Untersuchungen angeführt, die die Abhängigkeit η und R von der Temperatur bei verschiedenen Längen der Strecke der Dünnschichtströmung des Absorbensmittels entlang der beheizten Fläche und bei der Berieselungsdichte von q = 27,5 m3/m2h kennzeichnen. Aus der in Figur 16 dargestellten Abhängigkeit ist ersichtlich, dass der Regenerationsgrad des Absorbensmittels sowohl von der Temperatur seiner Erwärmung als auch von der Länge der Strecke der Dünnschichtströmung des Absorbensmittels entlang einer beheizten Fläche abhängt (Kurve 1 £ = 1 ,5 m; Kurve 2 £ = 3,0 m;
Kurve 3 £ = 4,5; Kurve 4 £ = 6,0 m).
Dabei kann das Methylenchlorid praktisch vollständig aus dem Absorbensmittel entfernt werden (η = 99,5 %), aber die Länge der Strecke der Dünnschichtströmung des Absorbensmittels entlang einer bis zu einer Temperatur von 105°C bis 110°C beheizten Fläche muss mindestens 6 m sein. Gleichzeitig ist festzustellen, dass der
Regenerationsgrad des Absorbensmittels η = 90 % schon bei = 1 ,5 m erreicht wird. Die ermittelten Werte zeugen davon, dass bezüglich der Minimierung der De- sorberhöhe die Dünnschichtströmung des Absorbensmittels bei £ > 3,0 m unwirksam ist. Was den Rückgewinnungsgrad (Rekuperationsgrad) des Methylenchlorids R (Figur 16) angeht, so beträgt sein maximaler Wert 90 %, und die Verlängerung der Strecke der Dünnschichtströmung des Absorbensmittells von £ = 3 m (Kurve 2) bis £ = 4,5 m (Kurve 3) führt zu keiner bedeutenden Erhöhung von R. Gleichzeitig
ist es nicht zweckmäßig, die Größe von 0 auf weniger als 3,0 m einzustellen, weil bei Minderung der Größe von £ bis 1,5 m (Kurve 1) der Rückgewinnungsgrad (Re- kuperationsgrad) bis 70% fällt. Im Verlauf der Untersuchungen wurde festgestellt, dass die direkten Verluste des Methylenchlorids in dieser Modellanlage wegen ihrer ungenügenden Dichte 6% betragen, und 4% Methylenchlorid im Umlauf sind (als Dampf im freien Raum der Ausrüstung). So ist es vom Standpunkt der Optimierung der Extraktion und Rückgewinnung (Rekuperation) des Methylenchlorids aus dem verbrauchten Absorbensmittels zweckmäßig, bei einer Berieselungsdichte von 25 m3/m2h bis 30 m3/m2h die Dünnschichtströmung des Absorbensmittels entlang einer bis zu einer Temperatur von 105°C bis 110°C beheizten Fläche zu gewährleisten. Die Länge ihrer Strecke wird auf 3,0 m eingestellt, was einer Kontaktdauer von 36 Sekunden bis 40 Sekunden entspricht.
Beispiel 10
An einem Sonderprüfstand, gefertigt entsprechend der Baueinheit, die im unteren Teil der in Figur 4 dargestellten Vorrichtung installiert ist, wurde der Verlauf der Ab- sorbensmittelregeneration in der Fadentropfströmung in einem geheizten Metallfüllkörper untersucht. Dazu wurde das Absorbensmittel nach seiner Regeneration in der Dünnschichtströmung (Beispiel 7) mit einem Restgehalt des Methylenchlorids von 1 ,3 Masseprozent, in der Richtung von oben nach unten in den wärmeisolierenden Füllkörperdesorber (als Füllkörper wurden Raschig-Ringe aus dem rostfreien Stahl verwendet) mit einer einstellbaren Elektroheizung zugeführt. Im Verlauf der Untersuchung wurden die Füllkörpertemperatur (Überwachung der Absorbensmittel- temperatur am Auslauf), Berieselungsdichte, Füllkörperhöhe (Dauer des Absor- bensmittelverweilens an der beheizten Füllkörperfläche) variiert und der Restgehalt des Methylenchlorids im Absorbensmittel am Auslauf geprüft. Die gewonnenen Ergebnisse sind in der Tabelle 7 angeführt.
Tabelle 7: Untersuchungsergebnisse der Absorbensregeneration bei seiner
Bewegung im geheizten Metallfüllkörper in der Fadentropfströmung
Aus den ermittelten Werten ist zu folgen, dass es zweckmäßig ist, die Regeneration des verbrauchten Absorbensmittels in zwei Stufen durchzuführen. Die erste Stufe ist die Dünnschichtströmung entlang einer beheizten Fläche bei einer Kontaktzeit von 36 Sekunden bis 40 Sekunden. Die zweite Stufe ist die Fadentropfströmung in einem geheizten Metallfüllkörper. In diesem Fall verringert sich um mehr als 30% die
Gesamtlänge der Strecke, die das Absorbensmittel entlang der beheizten Fläche fließen muss, bis das Methylenchlorid aus ihm vollständig entfernt wird. Um den Restgehalt des Methylenchlorids aus dem Absorbensmittel bei seiner Fadentropfströmung zu entfernen, reicht die Dauer seines Kontaktes mit dem Füllkörper von 12 Sekunden bis 15 Sekunden aus. Um dieselben Werte bei der Dünnschichtströmung des Absorbensmittel zu erreichen, ist die doppelte Kontaktdauer erforderlich, d.h. die Doppellänge der Strömungsstrecke.
Die Anwendung der Fadentropfströmung ist bei den Temperaturen von 115°C bis 120°C und der Berieselungsdichte 8,0 m3/m2h bis 9,0 m3/m2h zweckmäßig. Die Temperatursenkung bezüglich des Wertes 115°C erfordert eine Erhöhung der Kontaktdauer bis 20 Sekunden und mehr. Gleichzeitig ist die Prozessdurchführung bei einer Temperatur über 120°C auch ungünstig, weil, erstens, ihre weitere Steigerung den Prozess der Methylenchloridentfernung kaum beschleunigt, und zweitens, weil die Hitzezerlegung des Methylenchlorids zu vermeiden ist. Ihrerseits darf die Berieselungsdichte den Wert von 9 m3/m2h nicht überschreiten, um das „Überfluten" des Füllkörpers zu vermeiden, und nicht unter 8 m3/m2h liegen, um einer Leistungssenkung vorzubeugen.
Beispiel 11
Gemäß den in Figuren 3 und 4 dargestellten Schemata wurde eine mobile Anlage für die Rückgewinnung (Rekuperation) des Methylenchlorids aus dem verbrauchten Öl XF 22c-16 der Kälteaggregate entwickelt, gefertigt und in die Produktion übergeleitet.
Das Funktionieren der Anlage basiert auf dem Prinzip der Thermodiffusion, welche in der Erwärmung der Dünnschicht des verbrauchten Öls besteht, die an der mit dem Dampf bis zu einer Temperatur von 105°C erwärmten Fläche eines Plattenerhitzers entlang fließt und der Abführung des aus dem verbrauchten Öl befreiten Methylenchloriddampfes, die dank der Druckdifferenz des gesättigten Dampfes entsprechend im Freisetzungsbereich und im Kondensationsbereich erfolgt. Die Druckdifferenz entsteht bei der Abkühlung des überhitzten Methylenchloriddampfes bis zu einer Temperatur unter seinem Siedepunkt.
Nach einem Dauerbetrieb der Anlage wurden folgende Endwerte ermittelt: Leistung in der Ölverarbeitung - 65 dm3/h; Restgehalt des Methylenchlorids im 01 - 1 ,0 Masseprozent bis 1 ,5 Masseprozent; Rückgewinnungsgrad (Rekuperationsgrad) des Methylenchlorids - 95,5%; Verluste - 4;5%.
Die dabei hergestellte Kondensphase des Methylenchlorids entsprach ihren in der Tabelle 8 angeführten physikalisch-chemischen Hauptkennziffern nach den Normen GOST 9968-73.
Tabelle 8: Physikalisch-chemische Hauptkennziffern des rückgewonnenen (reku- perierten) Methylenchlorids
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Anlage zu dessen Durchführung ermöglichen die industrielle Herstellung von granuliertem Sorbensmittel bei Rückgewinnung (Rekuperation) des Methylenchlorids, das im Arbeitsablauf als Lösungsmittel verwendet wird, bei wesentlich verminderter Umweltbelastung durch geschlossene
Stoffkreisläufe sowie bei einem reduzierten Energieverbrauch durch die Gewährleistung der Wärmerückgewinnung.
Bezugszeichenaufstellung
1 Schleudermühle
2 Flügelmischer
2a Behälter für Aluminiumhydroxyd
2b Behälter für Lithiumchloridmonohydrat
3 Tank für Methylenchlorid
4 Schneckenmischer
4a Bindemitteltank
5 Extruder
6 Granulator
7 Container für Fertigprodukt
8 Schieber
9 Schieber
10 Ventilator
11 Expansionsgefäß
12 Kompressor
13 Schieber
14 Aufnahmebehälter
15 Schieber
16 Absorptionsfüllkörperkolonne
17 Absorptionsfüllkörperkolonne
18 Pumpe
19 Armatur
20 Kühlaggregat
Armatur Pumpe Wärmeaustauscher Armatur Pumpe Vorrichtung für das Ausscheiden des Methylenchlorides aus dem verbrauchten Absorbensmittel Kondensatsammeitopf des Heizdampfes Kondensator für den Methylenchloriddampf Kühlvorrichtung für das flüssige Methylenchlorid Sammelbecken für das flüssige Methylenchlorid Armatur Schieber Armatur Rohrbündelaustauscher oberes Rohrstück für die Heizdampfzuführung unteres Seitenrohrstück für die Heizdampfkondensatabführung oberer Rohrboden unterer Rohrboden Seitenrohrstück für die Zuführung des verbrauchten Absorbensmittels in den Rohrraum mit Verteiler 40 Verteiler Tropfenabscheider Zylinder mit oberen Deckel unteres Gitter oberes Gitter Raum zwischen unterem Gitter 42 und oberem Gitter 43 Schrägbeschleunigungsdüse Seitenrohrstück für die Abführung überhitzten Methylenchloriddampfes unterer Rohrboden Heizkörper Zylindergehäuse schräger Boden Rohrstück für die Abführung des regenierten Absorbensmittels Tragrost radiale Platten
Füllkörper mit Wärmeleitleitfähigkeit Rohr des Rohrbündelaustauschers 34 mit Ringnut 63 Docht Ringfeder Wärmeschutzstoff Heizdampfquelle Tank des regenerierten Absorbensmittels unterer Kegeldiffusor Innennut Armatur Pumpe Schleudermühlengehäuse Lagergehäuse Mixerwelle Mischgutbehälter Mischflügel Hubgetriebe Elektromotor Riementrieb